Die standesamtlichen Meldungen der Geburten und Sterbefälle gehen, trok den Meldevorschriften, vielfach verspätet ein. Namentlich bei den Geburtenmeldungen beläuft sich die Verspätung in zahlreichen Fällen nicht auf Tage und Wochen, sondern auf Monate. Manche Geburten gelangen sogar erst nach Jahren zur Kenntnis der Standesämter, wobei es sich dann in der Regel um zufällige Feststellungen handelt. Daß eine Geburtenmeldung erst nach Jahrzehnten einläuft, fommt zwar ebenfalls vor, aber es gehört doch zu den bemerkenswerten Seltenheiten. Kürzlich ist noch aus den Jahren 1874 und 1875 je eine Geburt nachträglich in die Standesamtsregister eingetragen worden.
den städtischen Plägen erheblich herabfintt, und die Unternehmer sich| Wahrscheinlich sprang er fehl, wurde vom Trittbritt herunter-| glüdlichen sicht, der sich nicht verteidigen könne, der thut Unrecht. durch Schiffs- und Eisenbahntransport selber helfen. geschleudert und geriet in dem Durchgang unter die Räder des Die untersuchende Behörde hat daher, wie es auch nicht anders zu weiterrollenden Zugs. Der Unglückliche wurde auf der Stelle ge- erwarten war, durch Feststellungen nach der anget uteten Seite hin Erkrankungen und Sterbefälle in den Berliner Kranken- tötet und buchstäblich in Stücke gefahren. Die zerstückelte und zer- alles, was in ihren Kräften stand, gethan. Unite Hoffnung auf die häusern. In den größeren Krankenhäusern Berlins wurden im malmte Leiche wurde noch im Laufe der Nacht von dem Polizei- Entdeckung des Verbrechers und auf die nötige Sühne nach allen Jahre 1899 66 043 Erkrankte aufgenommen und es starben 9117 Aufgenommene. Daran waren beteiligt: Die Charité mit 17 140 Er- vagen nach dem Schauhause abgeholt. Nach Papieren, die man bei Richtungen hin steht fester denn je. ihm fand, scheint der Getötete ein aus Magdeburg gebürtiger, frankten und 1861 Gestorbenen, das städtische Krankenhaus im 27 Jahre alter Friedrich Franz Paul Robert Brinkmann zu sein. Ueber den gemeldeten Krawall in Stolp berichtet die„ Osts.Friedrichshain mit 10 011 und 1636, das in Moabit mit 10,673 3tg." In dem Comptoir einer Sohlenhandlung in der Langenstraße und 1526, das am Urban mit 8320 und 1237, das in der Gitschiner Vermißt wird seit Sonntagabend der 30 Jahre alte Controleur hatte sich ein Arbeiter des Hausfriedensbruchs schuldig gemacht und Straße mit 2189 und 235, das Hedwigs= Krankenhaus mit 5009 Hugo Lippe aus der Matternstr. 18. Lippe, der seit dreiviertel es hatte ein Polizist zur Hilfe geholt werden müssen, der die Verund 428, das Krankenhaus Bethanien mit 2755 und 463, das Jahren verheiratet ist, war seit zwei Wochen bei der Automaten- haftung des Excedenten vornehmen wollte; der Arbeiter Lazarus- Krankenhaus mit 2090 und 316, das Elisabeth- Krankenhaus Gesellschaft in der Elisabethstr. 24 angestellt. Am Sonntagnachmittag aber widersetzte fich und stach schließlich mit einem mit 1935 und 245, das Augusta- Hospital mit 1643 und 249, das war er damit beschäftigt, in verschiedenen Gastwirtschaften die Messer auf den Polizeibeamten ein, der seinerseits von jüdische Krankenhaus mit 1651 und 206, das Kaiser und Kaiserin Automaten zu kontrollieren und zu leeren. Gegen 8 Uhr abends der blanten Waffe Gebrauch machte. 53 wurde weitere Friedrich- Krankenhaus mit 2627 und 715. war er im„ Ostbahnpark" an der Rüdersdorferstraße. Hier führte polizeiliche Hilfe herangezogen und der Arbeiter in das Polizeier gegen 70 m. bei sich. Um 8½2 Uhr fagte er einem Bekannten, gewahrsam gebracht. Dieser Vorfall spielte sich um 6 Uhr abends von dem er sich auf dem Küstrinerplaz trennte, daß er noch eine ab. Er hatte eine Menge von Leuten angezogen, die zum Teil für Wirtschaft aufsuchen wolle. Seitdem hat man ihn nicht mehr ge- den Arbeiter Partei nahmen. Ihre Schar wuchs im Laufe des sehen. Seine junge Frau, mit der er in glücklicher Ehe lebt, fann Abends immer mehr an; sie demonstrierten vor der Polizei, durchsich sein Verschwinden nicht erklären. Sie glaubt, daß er in dem zogen die Straßen, stießen antisemitische Hetrufe aus und zerTumult am Sonntagabend verunglückt sei. trümmerten in einigen Läden jüdischer Kaufleute die Fensterscheiben. Der Selbstmord eines 9jährigen Knaben verursachte am Die Polizei war dem Treiben gegenüber machtlos, und man wandte borgestrigen Abend in der Eislebenerstraße großes Aufsehen. Dort- sich daher schließlich an den Kommandanten des Husaren- Regiments, selbst wohnen in dem Hause Nr. 16 die Breuerschen Eheleute, deren der eine Schwadron zu Pferde mit blankgezogenem Säbel gegen Knabe die Charlottenburger Gemeindeschule besucht. Der Knabe war den Haufen aussandte. indem er die Gewalt über die Stadt in die feit vorigen Sonnabend hinter die Schule gegangen und der Rektor Hand nahm. Gegen 10 Uhr waren die Straßen gesäubert und der hatte am gestrigen Tage den Eltern davon Anzeige gemacht. Der Tumult zu Ende. Knabe erhielt nun von der Mutter ernste Vorwürfe und hatte von dem Vater, der noch nicht nach Hause gekommen war, eine förper- spielt, beschäftigt gegenwärtig die Pariser Gerichte und wird Eine Skandalgeschichte, die in den sogenannten besten Kreisen liche Strafe zu erwarten. Als mum die Mutter abends gegen 9 Uhr in der französischen Presse lebhaft besprochen. Die Heldinnen der das Zimmer auf einige Augenblicke verlassen hatte, sprang Karl B. Tragikomödie sind zwei ungarische Frauen, die seit längerer Zeit in aus dem Fenster der in der vierten Etage belegenen Wohnung und Paris leben. Vor fünf Jahren machte die Baronin F..., die da= blieb besinnungslos auf dem Hofe liegen. Der Kleine Lebensmüde mals 20 Jahre alt war, in Bekanntschaft einer jungen, hübschen hatte einen Bruch beider Beine und des Rückgrats erlitten und Landsmännin gleichen Alters, welche auf den Nanten Stern hörte. wurde in hoffmmgslosem Zustande nach dem Charlottenburger Die Baronin machte Frl. Stern zur Vertrauten und Freundin ihres Strantenhause gebracht. Herzens und unternahm mit ihr große Reisen nach Südfrankreich und Norditalien . Die beiden Frauen trennten sich nicht mehr von einander, und die mit Diamanten und Juwelen geschmückte, verhätschelte, von zahlreichen Stavalieren angeschmachtete Baronin lehnte aus Liebe zu ihrer Freundin jeden Verkehr mit dritten Personen ab. So pilgerte man glückselig wie ein Ehepaar auf der Hochzeitsreise von MonteCarlo nach Nizza , von Nizza nach Genua , von Genua nach Venedig und Mailand , bis die sehr reiche Barouin in Paris auf dem Boulevard Haußmann ein prächtiges Hotel mietete. In den ersten Tagen dieses Maienmonats reiste die Baronin nach ihrer ungrischen Heimat, two sie 14 Tage veriveilte. Vor ihrer Abreise gab sie der vielgeliebten Stern 2000 Fr., damit sie eine neue Wohnung miete. Auch ihre Juwelen vertraute sie der Freundin an und gestattete ihr zu schalten und zut
Aus den Nachbarorten.
Fenersgefahr durch Metallfäden. Ueber eine neuerdings in Berlin beobachtete Brandgefahr, die durch Stoffe mit Metallfäden verursacht ist, berichtet im" Centralbl. d. Bauverw." Ingenieur Eickhoff, dem die technischen Anlagen des Abgeordnetenhauses unter stellt sind. Bei einem am hellen Mittag plöglich aufgetretenen Brand war die nächste llmgebung des vermutlichen Ausgangspunkts der Entzün dung völlig zerstört und nur einem Zufall wurden einige Reste der schnell heruntergeriffenen Vorhänge verdantt, die in dem Schutt fich noch ermitteln ließen. Es stellte sich dabei heraus, daß die schmale Borte des Vorhangs mit metallumsponnenen Fäden durchwirkt war, die Feuerbericht. Mittwochnachmittag gingen Simeonstraße 4 beim Entstehen von Zugluft durch eine benachbarte Thür bewegt und Gardienen in Flammen auf. Kurz vorher war Laufiberstr. 45 in dadurch mit den Kontaktflächen der Steckdose am Fenster in Be- einer Riftenfabril ein leines Schadenfeuer abzulöschen. Kleine rührung gebracht wurden. Die schwachen Metallfäden find infolge Zimmerbrände verursachten Alarm nach Neue Promenade 4, Chauffeeder großen elektrischen Stromstärke sofort durchglüht und verbrannt, traße 114, 3ionsfirchstr. 50 und Alvenslebenstr. 26 a. In der Fenn indem sich innerhalb des Vorhangs ein Kurzschluß gebildet hatte. Straße 49 hatte übergekochtes Fett Fener gefangen, boch konnte Der genannte Fachmann nimmt aus diesem unscheinbaren Bor- Straße Der genannte Fachmann nimmt aus diesem unscheinbaren Bor - größere Gefahr schnell beseitigt werden. Längere Zeit hatte die fommnis, das aber in der Nacht leicht ein sehr großes Unglück ange- wehr zu thun, um Borhagenerftr. 34 einen Brand zu löschen, der richtet hätte, Beranlassung, vor der Anwendung metalldurch wirkter bas Pappdach eines Maschinenhauses einäscherte. Der verursachte Stoffe in der unmittelbaren Nähe elektrischer Leitungen ausdrücklich zu warnen. Es erfordert das aber eine genaue sorgfältige Brüfung Schaden ist nicht erheblich. Der Stoffe vor der Verwendung, da die Fabrikationsart nicht sofort zu erkennen ist, und in dem vorliegenden Fall die Anwendung von Metallfäden auf Befragen abgestritten wurde. Nur der Untersuchung Lichtenberg . Ein von parteigenössischen Gemeindevertretern außerdem, im Hause nach Belieben eines Fachmanns war es zu danken, daß der Brand auf die richtige gestellter Antrag auf Einberufung einer außerordentlichen Sigung walten. Als die Baronin dieser Tage wiederkam, fand sie zu zugeschrieben haben würde. Die Metallfäden bilden eine unsichtbare Straßenbahn- Gesellschaft zu beschließen, wurde nach statt- personal zusammen, und erfuhr fie, was vorgefallen war. Fräulein 1rfache zurüdgeführt wurde, während man ihn sonst der Heizung der Gemeindevertretung, um Maßnahmen gegen die Große Berliner ihrer Ueberraschung in der Wohnung die traute Herzensfreundin nicht vor. In ihrer Erregung klingelte sie sofort das ganze DienstGefahr für elektrische Anlagen. gehabter Beratung des Gemeindevorstands zurüd gewiefen, Etern hatte bei ihren täglichen Spazierfahrten im Bois die Be Diebe als Höhlenbewohner. Drei jugendliche Räuber im veil leider nach den bestehenden Verträgen die Gemeinde nicht in fannschaft eines jungen Mannes gemacht und diesen zu ihrem GeStern hatte bei ihren täglichen Spazierfahrten im Bois die BeAlter von 14-17 Jahren, die Arbeitsburschen Wilhelm O., Hugo B. der Lage ist, auf die Gesellschaft einen Drud auszuüben. liebten erwählt. Um die neue Liebe würdig feiern zu können, verund Walther L. aus Berlin , welche sich zur Begehung von Diebs Das Gewerbegericht der Stadt Rigdorf hat in den 4 Monaten faufte sie bald nach der Abreise der Baronin zwei Ringe im Werte stählen zusammengethan hatten, wurden vorgestern von dem feines Bestehens 184 Klagen erledigt. Im Vergleichstermin wurden von 10 000 Fr. und mietete eine prächtige Wohnung in der Gendarmen Klawe aus Friedrichsfelde festgenommen und dem durch Vergleiche und Versäumnisurteile 86 Prozesse beendet, das Avenue Kléber. Dann wanderten auch die Juwelen, das ganze dortigen Amtsvorstand gefefielt eingeliefert. Sie hatten sich in der sind etwa 46 Proz. 98 Klagen tamen zur tontradiktorischen Ver- Silberzeug und die wertvollsten Kleidungsstücke der Baronin zum Forst des Landrats von Tresdow bei Karlshorst eine Höhle ein- handlung vor den vollbejezten Gerichtshof. Davon erledigte das Trödler. Als die Baronin solches vernahm, fuhr sie direkt vom Boulevard gerichtet und die mit allen möglichen zusammengestohlenen Gericht 58 durch Urteil, 14 durch Vergleich, 5 durch Verfäninis- Haußmaun in die Avenne Kléber, aber Fräulein Stern war nicht zu Gegenständen sowie Kochgeschirr und einer Lampe wohnlich urteil. In 9 Fällen wurde nach der Verhandlung die Klage zurück- sprechen". Num nahm die in ihren heiligsten Gefühlen und auch ausstaffiert. In der letzten Nacht hatten sie eine Zuderwaren genommen. Auf Beschluß der Gewerbedeputation soll die Zeit- sonst noch betrogene Baronin die Hilfe der Polizei in Anspruch, und Wurstbude im Restaurant" Waldschänke" in Karlshorst mittelschrift Das Gewerbegericht" in einer ausreichenden Anzahl schweren Herzens, aber gefaßt. Einem Polizeiinspektor gelang es Brecheifen erbrochen und ausgeraubt. Nach dem Geständnis der Exemplaren bezogen und an die 48 Beisiger tostenlos abgegeben durch List und leberredung, Fräulein Stern aus ihrem Bau zu Festgenommenen hatten sie sich dann nach Berlin begeben, um die werden. Die Gewerbedeputation billigte auch den Beschluß der locken und zur Wache zu bringen, wo sie für verhaftet erklärt wurde. Gelegenheit zu neuen Diebstählen auszuforschen. Einer der Diebe Beisigerversammlung, das Gericht dem Verband deutscher Gewerbe- Die Verhaftete erhob gegen die Baronin die schwersten Anschulwußte sich außerdem noch dadurch Geld zu verschaffen, daß er eine gerichte anzuschließen. digungen, die sich auch nicht einmal andeutungsweise wiedergeben Rentenquittung mit dem Namen seiner im Krankenhause befindlichen laffen. Fräulein Stern ist übrigens, wie sich jetzt herausstellt, eine Mutter fälschte und die Rente in Höhe von 54 M. von dem Postamt sehr gesuchte Persönlichkeit, sie hat in Oestreich, besonders in Wien , in Berlin abhob. Gestern morgen sind die Burschen dem Untersuchungsrichter in Moabit vorgeführt worden. zahlreiche Betrügereien verübt und wird von den östreichischen Polizeibehörden dringend verlangt.
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Vermischtes.
Die Peft. Der Sanitätsrat in Konstantinopel hat beschlossen, die bisher auf 48 Stunden bemessene Beobachtungsfrist für Herfünfte aus Smyrna, wo bekanntlich die Best Herrscht, auf vierundzwanzig Stunden herabzusetzen, die ärztlichen Vifitationen jedoch aufrecht zu erhalten.
Zum Koniher Morde schreibt die„ Danz. 3tg.", es sei nicht mehr daran zu zweifeln, daß Ernst Winter Verkehr mit Frauen oder In Stücke gefahren wurde Dienstagabend um 10 Uhr auf Mädchen zweifelhaften Rufes gehabt hat. Die Untersuchung hat dem Bahnhof Beusselstraße ein Mann, dessen Persönlichkeit noch nicht bisher so viel Berirrungen des unglücklichen jungen Menschen festmit Bestimmtheit festgestellt werden konnte. Der Mann hatte den gestellt, daß es nicht länger angeht, darüber zu schweigen. Die EntBahnsteig verlassen, um auszutreten, und wollte unter der Ueber- deckung des Verbrechers tamn nur dadurch gefördert werden, daß führung der Beuffelstraße über den Bahnkörper noch auf einen Nord- endlich Licht nach dieser Richtung verbreitet wird. Wer eine so tranfringzug aufspringen, als dieser sich schon in Bewegung gesezt hatte. hafte Sentimentalität befigt, daß er darin eine Kränkung des UnLiberale wie Konservative näherten sich Deffer und wollten ihn Aber jegt wird uns Deutschen von einem für ihre Partei gewinnen, seinen Anklageroman als Kriegsmaschine" en ner der Verhältnisse und Zustände in jenen für sich benutzen: Deffer ließ sie beide abfallen, denn ihm war's um tolonialen Gebieten das holländische System die Sache, nicht um den Kampf dieser Interessentliquen zu thun, auf das wärmste empfohlen!! als welche ihm die genannten Parteien erscheinen mußten. Ein Herr H. A. R., der schon früher über die Tabakproduktion In einer Note von 1865 sagt Deffer, daß Liberale wie Konservative auf Sumatra in der wissenschaftlichen Beilage der Münchener Anden May Havelaar als machine de guerre in ihrem Parteigezänt gemeinen Zeitung" interessante Mitteilungen gemacht, äußerte sich benutzen wollten. Als ich beide Cliquen barsch abgewiesen hatte und fürzlich ebenda über die Art, wie wir Deutschen kolonijieren allein Hilfe verlangte von denen, die es wohlmeinten mit Menschlichkeit sollen.") Er empfiehlt das holländische System und schildert das und Recht, da zeigte es sich, daß niemand den Mut hatte, sich wie folgt:" Verständnisvolles Behandeln der Eingeborenen auf 00-00; c) altere ausgemästete Stühe und wenig gut entwickelte jüngere auf meine Seite zu stellen. Wenn ich das Kananäisch der patriarchalischer Grundlage(!!), strenge Gerechtigkeit, sorgfältige VorLiberalen hätte sprechen wollen, wäre ich seit langem Minister der bereitung jedes neuen Schrittes." Herr H. A. St. schwärmt für das Kolonien. Und auch die Besonders( Erhaltenden Konservativen) in Holländisch - Indien herrschende patriarchalische Verhältnis, bei dem hätten mein Talent gebrauchen können, wenn dies Talent nun ein der Inländer in glücklicher geistiger Beschränktheit zu dem geistig hochmal zu gebranchen" wäre! Lieber Gott, ich selbst bin desselben stehenden Europäer aufblidt"; so sei es am ersprießlichsten und nicht Herr, und ich glaube nicht daran. Denn ich bin kein Schrift- wünschenswertesten" auch für die Javaner??? steller von Beruf"."
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Man vergleiche Havelaar Dekker, der 17 Jahre Kolonialbeamter Nach dem Erscheinen der„ Minnebrieven", die ein Jahr nach gewesen war! dem Havelaar, also 1861 heraustamen, schrieb Professor Beth im Wenn zwei dasselbe thun, ist's nicht dasselbe!" Diefer LeibGids" vom August 1863: Seitdent hat Havelaar( d. i. Dekker) mit spruch des Ministers der preußischen Gerechtigkeit, ist unserm Geden Seinen Mangel gelitten, er ist Gegenstand der Schmähungen währsmann H. A. R. ein Saß, der bestehen wird in alle Ewigkeit, der Drovystoppels( Name des herzlosen Kaffeematlers im Roman und zwar ohne alle Nietzscheiche Uebermenschentheorie. Wenn der Havelaar) denn die Drovystoppels in Niederland machen stets ge- menschlich denkende und gerechte europäische Pflanzer einen Kuli zu meinsame Sache mit den Slymeringen in Indien ( Slymering züchtigen genötigt ist, so vollzieht er eine wohlverdiente heißt eine andre Person des Romans, die den Typus des Javaner Etrafe nach menschlicher und göttlicher() Ordnung, wenn schinders in Indien selbst repräsentiert) er ist Multatuli geworden, aber der renitente, arbeitsscheue und feinem Herrn nicht allein dem angenommenen Namen nach, sondern thatsächlich Arbeitskapital Stehlende Kuli die Hand gegen denselben ( multa tuli, lateinisch viel hab ich erduldet). aufhebt, so begeht er Meuterei! Folglich haben Peters, FlaschenUnd was beweist nun die Thatsache, daß nach seiner Ber- schröder, Wehlan, Prinz Arenberg und tutti quanti vollkommen abschiedung wirklich eine Untersuchung statthatte bezüglich der recht! Amen! Räubereien und Erpressungen in der Regentschaft Lebak, daß der Die Rechtsminderheit der Eingeborenen nach holländischem Regent eine scharfe Vermahnung erhielt und einige Häuptlinge System entspricht dieser Lehre von dem doppelten Rechtsmaß des
geringeren Rangs abgesezt wurden?
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altrömischen Advokatensazes.
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das
Primo: Die Wahrheit des Sprichworts, daß man die Ileinen Einige kleine Bedenken wohl durch die Thaten einiger unsrer Diebe hängt und die großen laufen läßt;*) großen Kulturträger in Afrika geweďt tommen aber unsrem „ Secundo: daß die Sache zu sehr ruchbar geworden war, um Kolonialfreund doch. Er schreibt: nun noch unterdrückt werden zu fönnen;
" Tertio: daß die Räuberei in Lebat schon sehr arg gewesen fein muß, wenn selbst ein Resident, der so gern deichselte" und so ungern ein inländisches Haupt verfolgte, fonstatieren mußte, daß wirklich Grund zu Klagen bestände; und also
Quarto: daß Havelaar vollkommen recht hatte."
Bedentsam erscheint mir eine Bemerkung in der Vorrede des
Uebersegers der Liebesbriefe, in welcher dieser erklärt, er habe kein Tüpfelchen unter den Tisch fallen lassen, selbst da, wo Dekker sich direkter an die Niederländer wendet: Auch da zwingt uns Multatuli, daß wir uns stetig an die Nase faisen". Schon in seinem Vorort zur Uebersetzung des Havelaar" sagte 2. Spohr am Schluß: Doch vorher eins noch. Ich habe mich dran gewöhnt in seiner( Deffers) Stunst mehr als ein Genny mittel zu sehen. So möge man verstehen, wenn ich mahnend betone, daß der Empörungsschrei dieser Seele uns, uns alle angehe!
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Bullen:
Städtischer Schlachtviehmarkt. Berlin , 23. Mai 1900. Amt: licher Bericht der Direftion. Zum Verkauf standen: 395 Rinder, 3048 Stalber, 973 Schafe, 9656 Schweine. Bezahlt wurden für 100 Pfund oder 50 Kilogramm Schlachtgewicht in Mart( beziehungsweise für 1 Pfund in Pf.): Für Rinder: Ochsen: a) vollfleischige, ausgemäſtete, höchsten Schlachtwertes, höchstens 7 Jahre alt 00-00, b) junge fleischige, nicht ausgemäßtete und ältere ausgemästete 00-00; c) mäßig genährte junge und gut genährte ältere 00-00; d) gering genährte jeden Alters 00-00. und gut genährte ältere 00-00; c) gering genährte 00-00. a) vollfleischige höchsten Schlachtwertes 00-00; b) mäßig genährte jüngere Färsen und ühe: a) vollfleischige, ausgemäßtete Färsen höchsten Schlachtwerts 00-00; b) vollfleischige, ausgemäßiete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren Kühe und Fürfen 00-00; d) mäßig genährte Kühe und Färsen 00-00; e) gering genährte Kühe und Färsen 00-00. Kälber: a) feinste Masts fälher( Bollmilchmaft) und beste Saugkälber 72-75, b) mittlere Wastfälber und gute Saugtälber 64-68, c) geringe Saugtälber 50-56, d) ältere, gering genährte( Fresser) 40-48. Schafe: a) Maftlämmer und jüngere Mast hammmel 58-61, b) ältere Masthammel 51-56, c) mäßig genährte Hammel und Schafe( Merzschafe) 45-49, d) Holsteiner Niederungsfchafe( Lebendgewicht) 00-00. Schweine: a) vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1 Jahren 44-45, b) Säfer 00-00, c) fleischige 42-43, d) gering entwickelte 40-41, e) Sanen 38-39. Berlauf und Tendenz. Vom Rinderauftrieb blieb ungefähr die Sälfte unverkauft; maßgebende Preise ließen sich nicht feststellen. Der Kälberhandel gestaltete sich rege. Bei den Schafen wurden ungefähr 600 Stitd verkauft. Der Schweinemarkt verlief ruhig und wird voraus sichtlich geräumt. Gute Ware war knapp.
Tischler- Verein.
Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser langjähriges Mitglied Herr Heinrich Schäfer
Die Beerdigung findet am Freitag,
Um rege Beteiligung ersucht Der Vorstand.
am Dienstag, den 22. d. M., nachut. 5% Uhr, nach langem Leiden im Alter von 49 Jahren verstorben ist. " Der deutsche Charakter und besonders der norddeutsche, dürfte den 25. Mai, nachm. 5 Uhr, von der beim Kolonisieren leicht in die Fehler der Engländer verfallen und Reichenhalle des Neuen Jacobi Kirch fich die Zugänglichkeit der Eingeborenen durch Ueberhebung sowie bos in der Hermannstraße aus statt. Berachtung ihrer Sprache und Eigenart verschließen, denn das 198/13 Selbstbewußtsein der Deutschen ist in gleichem Schritt mit der machtvollen Entwicklung des Reichs ges wachsen und läßt in der That auch im Ausland Prinz Arenberg usw.) Dazu herrscht eine allzu große Vorliebe für alles, Schneidige" auch im Frieden, was einfachen Eingeborenen gegenüber ganz be fonders nicht am Plaz ist."
nichts mehr zu wünschen übrig.( Leift, Wehlan, Schröder
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Hatte ich recht, als ich bei Besprechung des Max Havelaar " bemerkte, daß die Uebersetzung der Schriften Multatulis eben jetzt, da die starke Flotte" eine erdumspannende Weltmachtpolitit vor bereiten soll, gerade recht und zu geeigneter Stunde erscheint?
Tell.
*) Wissenschaftliche Beilage der großmacht und weltwasser: *) Bei Luther lautet dieses alte deutsche Sprichwort noch schärfer politif- tollen Münchener Allgemeinen Zeitung" Nr. 7 und 8 dieses zugefpigt: Die großen Diebe suchen die feinen!" Jahrgangs.
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Fachverein der Bäcker.
Montag, den 21. ds. Mts., verstarb nach viermonatigem Krantenlager unser treues Mitglied
Wilhelm Girach
im Alter von 60 Jahren. Die Beerdigung findet am Donners: tagnachin. 4 Uhr von der Zeichenhalle des Georgen Friedhofs, Landsberger Allee , aus flatt. Um zahlreiche Beteiligung der Mitglieder ersucht 1195b Der Vorstand. Treffpunkt bis nachm. 3 Uhr im Vereinsfofal Gipsstr. 16.
Beerdigungsverein Berliner Zimmerleute.
Am 23. d. Mt. verstarb nach langem Krankenlager unser Kamerad, der [ 1192b
Bimmerer
Robert Seibt.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 27. d. M., nachmittags 4 Uhr, von der
Leichenhalle der St. Thomas- Gemeinde Briz aus statt. Um rege Beteili gung ersucht Der Vorstand. Achtung! Achtung! Rabizspanner und Träger.
Den Mitgliedern die traurige Nachs richt, daß unser Kollege
Ernst Wäsch
am Montag, den 20. Mai am Gehirnschlag verstorben ist. Die Beerdigung findet heute Donnerstag, den 24. Mai, nachmittags 4 Uhr, von der Leichenhalle des Neuen Rirdorfer Kirchhofs aus statt. Um rege Beteiligung der Kollegen ersucht [ 261/1
Der Vorstand. Tanzsaal.
Großer Saal im Borort ist für die Sonntage an eine Wusiffapelle zu vergeben. Adressen unter „ B. S." in der Exp. d. Vorw." niederzulegen.