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Der Sinn der Sanktionen

Deutschland und der abessinische Krieg

schen Agrarwirtschaft getrieben hat. Er hat den wichtigsten Rohstoff der bäuerli­chen Veredlungswirtschaft- die Futter­mittel künstlich verknappt und verteu­ert. Er hat, was früher die wildesten Agrarier nicht gewagt hatten, sogar die Zufuhr der eiweißhaltigen Futtermittel- Die Beschlüsse des Völkerbundes wa-[ solini den Vertreter einer brutalen| brechen unheilvoll kompromittieren, es Oelkuchen usw.- gedrosselt. Er hat die Produktionskosten der bäuerlichen Betriebe ren nicht mehr zweifelhaft, seitdem die Machtpolitik, die vor keiner Vergewalti- wäre eine Farce, ein Schlag ins Gesicht künstlich erhöht zur gleichen Zeit, wo der englische Regierung sich entschlossen hat, gung eines Schwächeren zurückschreckt... der geistigen Antikriegsfront, die heute ihre ganze Macht gegen das Mussolinische Aber bedarf es erst des Kriegsausbruchs, die französische und die englische Regie­schen Massen immer mehr herabgesetzt Kriegsverbrechen in die Waagschale zu um das wahre Wesen der Machtpolitik zu rung bei ihrem Vorgehen gegen Mussolini schen Massen immer mehr herabgesetzt werfen. Zweifelhaft bleibt, welche zwin- enthüllen? Ist die Kriegsvorberei- deckt. genden Taten den Beschlüssen nach- tung in Deutschland weniger syste- Seit Juni ist eine unverkennbare Ent­Nicht der Herrgott, nicht die Sonne, folgen werden. Bleiben diese Taten schwach matisch oder weniger offen als im faschi - spannung zwischen Hitlerdeutschland und nicht die Witterung haben die deutsche und wirkungslos, zwingen sie Mussolini stischen Italien ? dem faschistischen Italien eingetreten. Es Lebensmittelknappheit erzeugt, sondern nicht den Willen des Völkerbundes auf, so die Agrarpolitik der Diktatur, der vor wird nicht nur die Existenz des Völker- Konflikt zwischen Mussolini und dem Völ- Ergebnisse öffentlich nie voll bekannt ge­Die Haltung der Hitlerregierung im haben Besprechungen stattgefunden, deren jeder Kritik und jeder so dringend bundes, sondern auch der Frieden in Euro- kerbund ist Ausfluß typischer Machtpoli- worden sind. Hitler hat deutlich genug

Lohndruck die Konsumkraft der städti­

hat.

notwendigen Belehrung geschützte Unverstand der Unbelehrbaren! In den

pa aufs schwerste geschädigt sein.

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und das richtet sich stärker an die

tik. Ihr Ziel ist nicht Erhaltung des Frie- ausgesprochen, daß er mit der abessini­>> vorübergehenden Störungen« offenbart Dennoch ist ein großes Ergebnis heute dens, Schutz des Rechts, Verteidigung schen Frage nicht behelligt werden möchte sich nur der Bankrott der mit so un- schon erreicht. Es hat sich in den Völ- einer internationalen Friedensorganisation, geheurem Tamtam angepriesenen Erzeu- kern eine Front des Friedens- sondern lediglich Stärkung der Macht des Adresse des Völkerbundes als an die Ad­gungsschlachten, der Zusammen- willens und des internationa- braunen Systems. Sie sucht Nutzen aus

ren,

unternehmen, müssen sie um

resse Mussolinis. Seit den letzten Ereig­nissen haben sich deutsche Transporte nach namentlich von Kohlen und Erz

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bruch der verrückten Autarkiebestre- len Rechtsgedankens gebildet, die der europäischen Verwirrung zu ziehen- Italien bungen, der Wahnsinn der ganzen sich stark und entschlossen dem Treiben so wie Mussolini von 1933 an Nutzen aus vervielfacht. Die» wohlwollende Neutra­nationalsozialistischen» Planwirtschaft«. der Machtstaatspolitiker entgegenstellt. der Schwäche und der Zersplitterung der Die Zwangswirtschaft, die mit ungeheu. Diese Mobilisierung im Geistigen kann demokratischen Mächte gezogen hat. Hit- lität« des braunen gegenüber dem schwar­freilich stets verheimlichten Kosten selbst durch ein Zögern des Völkerbundes ler möchte in die Rolle des europäischen zen Faschismus wird bereits in die Tat um­für die bürokratische Organisation bela- nicht mehr ungeschehen gemacht werden. Schiedsrichters hineingleiten, die die kurz- gesetzt. Wenn aus dem gefährlichen Konflikt, stet ist, die durch Verlängerung der Ab- Bei allem, was die gegenwärtigen Regie- sichtige englische Politik Mussolini zuge­satzwege, durch künstliche Vermehrung rungen der großen demokratischen Mächte schoben hatte. Jede Politik, die den euro - der nun durchgekämpft werden muß, eine der Operationen, denen jedes Produkt un­Deckung päischen Faschismus nicht als Ganzes be- wirkliche Entspannung hervorgehen soll, terworfen ist, durch willkürliche Preis­durch das wachgewordene Rechtsgefühl greift, die den einen faschistischen Dikta- So darf nicht verdunkelt werden, daß Hit­ler und Mussolini gleichermaßen Feinde festsetzungen immer neue Wirtschaftsstö­ihrer Völker besorgt sein. Was immer tor gegen den anderen auszuspielen sucht, des Rechts und des Friedens sind. Die rungen hervorruft, stößt auf stets stärke- auch die Motive sein mögen, die die kon- wird am Ende nur die Ziele der brutalen englische Politik hat ihre Lehre dahin. Sie ren Widerstand der Bauern, lähmt ihren servative englische Regierung vorwärts- Machtpolitiker fördern! hat Mussolini solange gefördert, bis er sich Produktionswillen und bringt auch auf die- treiben, Machtbehauptung des englischen Wenn der Völkerbund Deutschland zur stark genug glaubte, sein Abenteuer zu sem Wirtschaftsgebiet trotz aller kost- Imperialismus, Verteidigung eigener impe­spieligen Subventionen geringeren Ertrag rialistischer Interessen auch diese Re- Teilnahme an Sanktionen gegen Mussolini beginnen. Wenn sie heute dieses Wohlwol­bei steigenden Kosten. Aber noch ist keine gierung kann den Boden des Völkerbund - auffordern wird, so wird er ein gleiches len von Mussolini , auf Hitler übertragen Aenderung in Sicht und der Diktatur, die rechts nicht mehr verlassen, ohne die Kartenhaus aufbauen wie es die soge- wollte, so würden die Folgen bald sicht­den Bauern das Blaue vom Himmel ver- Deckung durch die breite Front des Wil - nannte Front von Stresa gewesen ist. Hit- bar werden, und ganz Europa hätte sie Wenn die Sanktionen gegen sprochen, ist auch eine Umkehr kaum lens zu Frieden und Recht zu verlieren. lerdeutschland in der Front der Friedens- auszubaden. mächte, mit Wohlwollen angesehen, am Mussolini nicht vom Abwehrwillen gegen möglich. So verfallen denn die durch die Die klare Scheidung zwischen Rechts- Ende gar noch durch Anleihen den kriegslüsternen Faschismus jegli­Lebensmittelstörungen, die sich nicht tot- politik und Machtpolitik ist ins Bewußtsein gestützt das würde das würde die Abwehr- cher Couleur getragen sind, so wer­schweigen lassen, beunruhigten Diktatoren der Völker getreten. Sie sehen in Mus- front gegen das faschistische Kriegsver- den sie ihren Sinn verlieren! auf alle möglichen Palliativmittel. Es wird versprochen, mehr Devisen für die Butter-, Fett- und Schweineeinfuhr zur besonders als Kinderspielzeug eignenden In- bisher nicht gewagt, die Kraftgesten von Und zur Volksgemeinschaft gehört auch, Verfügung zu stellen, also erhöhte Ein- strument hantieren sieht:> wie leuchteten die Nürnberg in die Praxis umzusetzen. Das daß die Selbstversorger am Rundfunk sitzen fuhr im dritten Jahr der Autarkie! Aber Augen der Pfimpfe vor Neugier und Erleben, Wort vom Parteibefehl über den Staat ist ver­woher nehmen, wenn das Steh- als sie sich hinter ein richtiges Maschinen- hallt und es bleibt die Frage: Wer befiehlt len immer schwerer wird? Die gewehr klemmen durften.< nun wirklich, und wem? holländischen Exporteure, denen auch Ita- Aus einem Interview mit dem Münchner lien lockende Angebote macht, verspüren Staatsschauspieler Hellmuth Renar in geringe Lust, nach Deutschland zu liefern, Monatsschrift> Die schöne Frau<( August­um, wenn überhaupt, erst nach sechs Mo- heft):> der Grundzug seines Wesens ist sol­naten bezahlt zu werden. Und Devisen datisch. Ich war aktiver Offizier. Davon fehlen ja nicht nur für Lebensmittel! In geht alles aus.<

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Beisetzung

1935.

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wegen Ham­

und die Armen beschimpfen sterns! Wollen die Herren nicht demnächst am Rundfunk mitteilen, wo sie alle ihre But­ter kaufen, und wieviel?

Arbeitsfront- Empfänger

Als letzte> Aufbautat der DAF< wird

Hermann Liebmanns Hermann Liebmann ist am 6. September gestorben. In der Zeitung erschien nur eine» Der Arbeitsfront- Empfänger ge­der Lederwirtschaft und sogar in der Me-> Soldat und Sportsmann haben einge­Todesanzeige: H. L., geb. 1882, gest. 6. IX. feiert. Nach vielen Versuchen soll endlich tallwirtschaft sind eben neue Einschrän- meinsames Ideal: den Kampf«.( Gene­Alles andere hatte die Polizei verbo- der Betriebsfunk durchgeführt wer­kungen dekretiert worden. Kein Wunder, ralmajor von Reichenau in der> Berliner Illu- ten. Selbst im amtlichen Bericht hatte sie den. Nach Aufstellung der Richtlinien> wur­daß die Ankündigungen vermehrter Ein- strierten Zeitung<.) Datum und Ort der Beisetzung vom Drucker den sämtliche auf dem Markt befindlichen fuhren in Deutschland auf das äußerste ausstechen lassen. Im Krematorium fehlte in und für den Betriebsempfang verwandten und Mißtrauen stoßen, und daß der Schleich­der Orientierungstafei jeder Hinweis. Trotz- angebotenen Apparate der deutschen Rund­handel rasch zunimmt. Die neue Ernte sich 1500 Leid tragende funkindustrie durchgeprüft. Das Ergebnis: aber ist offenbar ziemlich schlecht und sprach, jammerte er in wehleidig anklagen- Liebmanns wurde zu einer eingefunden, und die Einäscherung Hermann nicht ein einziger Empfänger erfüllte die Be­namentlich die Futtermittel werden man- dem Tone: eindrucksvollen dingungen«. Nun ist ein neuer Empfänger ge­schaffen worden, der unbegrenzte Möglich­sozialdemokratischen Kundgebung. Zwar geln. Das bedeutet aber, daß die Schlach- ihm das Rezept zu hinterlassen, wurde der Redner verhaftet, aber wieder auf keiten gibt, im Arbeitsraum, im Fabrikshof,

als

Das Rezept

Als Hitler in Bückeburg über die Krise

die vor ihm hätten vergessen,

dem hatten

freien Fuß gesetzt.

tungen eher ein beschleunigtes Tempo an- wie man diese Krise behebt. nehmen werden. Die neueste Zwangsmaß­Das Rezept? Hat nicht die gesamte Hit­nahme, die die Schweineschlachtungen um leragitation vor 1933 auf der Behauptung be­Diese Kundgebung hat die verantwortli­20 Prozent herabsetzt, kann, falls sie sich ruht, Hitler habe das große Rezept, den bei der Beisetzung der Asche rollte plötzlich chen Polizeimenschen sehr verstimmt, denn durchführbar erweisen sollte, die Stein der Weisen in der Tasche? Als im eischknappheit für die Gegenwart nur Jahre 1931 im sächsischen Landtag gefordert Feier nur im engsten Familienkreis stattfand. ein großes Polizeikommando an, obwohl diese vermehren, ohne die Aufzucht in der Zu- wurde: heraus mit eurem Rezept kunft zu sichern. Kurz, die kleinen Be- der Naziabgeordnete Studentowski:> Unser helfe können nichts ändern. Immer schlech- Rezept verraten wir nicht! Das könnte euch tere Versorgung, immer weitere Herab- so passen, unser Rezept zu stehlen!<< drückung der ganzen Lebenshaltung bleibt die notwendige Folge der nationalsoziali­stischen Wirtschaftspolitik!

Dr. Richard Kern.

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da rief

Wir sind nicht so monopollüstern wie die Nazis: das Rezept für die Behebung der deut­ schen Krise ist ganz einfach: wenn Hitler und seine Bande verschwindet, die Freiheit wiederkehrt und verständige Politik gemacht

in der Mittagspause den Nachrichtendienst der Nazis an die Belegschaften heranzutragen. Zum Empfänger gehört der Lautsprecher: > der Betriebsführer kann über die Anlage zu seiner gesamten Gefolgschaft sprechen, der Betriebszellenobmann zu seinen Ar­beitskameraden. Es können mit Hilfe der Anlage Betriebsappelle abgehalten wer­

den.<

Wo kauft Göbbels Butter? Wir fügen den geschilderten> Vorzügen<

Der Deutsche Rundfunk hat mitgeteilt, daß eine Frau verhaftet worden ist. Sie hat das Verbrechen begangen, ein Kilo But­ter in acht Viertelpfunden zu hamstern.

Im tiefsten Frieden wird, dann hören die Schlangen vor den But- Göbbels hat dem deutschen Volke, das so ver­

Also sprach Hitler in Bückeburg :> Wir brauchen keinen Krieg, um unsere inneren Schwierigkeiten zuzudecken. In tiefstem Frieden liegt Deutschland. <

terläden auf und dem deutschen Volke wird es wieder besser gehen! Wo bleiben die

messen ist, Butter essen zu wollen, gehörig den Marsch geblasen.

Die Frau von Göbbels hat kürzlich wieder

ein Kind bekommen. Der Haushalt besteht aus ihm, aus ihr, drei Kindern von ihm, einem

des Arbeitsfront- Empfängers hinzu: Er schont die Gefolgschaft, auch nur ein Wort der Wahrheit aus dem Ausland zu hören. Der Deutsche Nahrungsmittelarbeiter schreibt zu­sammenfassend begeistert:» Wie konnte man doch früher nur ohne den Lautsprecher am Arbeitsplatze auskommen?<< Er kann es nicht

begreifen, wie die Arbeiter früher für den

Staat gewonnen werden konnten, ohne sie von

morgens bis abends in Wort und Schrift zu beschwindeln!

Da erschien eine Reichswehrabtel- Ausführungsbestimmungen? Kind der Frau aus erster Ehe, und dem zuge­lung und zerstörte zur Belustigung der Zu- Die Ausführungsbestimmungen zu den hörigen Dienstpersonal. Frage: Kommt die Wink aus der Gummizelle schauer mit Artilleriefeuer, Fliegerbomben Nürnberger Judengesetzen sind immer noch Familie mit einem Viertelpfund Butter aus? und Tanks eine Dorfatrappe. nicht veröffentlicht. Auf den Kuhhandel bei Natürlich nicht! > Wenn Sie ein Jude zum Tanz aufgefor Andere Frage: Wo kauft Will man noch weitere Illustrationen zu ihrer Annahme durch den sogenannten Reichs- Göbbels Butter? dert hat und Sie Ihr Gewissen erforscht ha­dem Worte vom tiefsten Frieden in Deutsch - tag folgt der Kuhhandel hinter den Kulissen ben, das heißt, wenn Sie wissen, daß Sie un­Der Göbbels ist Selbstversorger, seine land? Hier sind sie: um ihre Ausführung. Auf dem Paradepartei- Frau ist Gutsbesitzerin, sie hat großagra- sich keine Gewissensbisse zu machen. Pas­schuldig an dem Uebel sind, so brauchen Sie Manöverbericht aus dem> Berliner Tage- tag die große renommistische Geste, hinter- rische Verwandte in Mecklenburg . Für die blatt<:> Angriff aus den Wolken. Bei schwer- her aber die peinliche Suche nach dem Kom- Familie Göbbels ist die Butterversorgung kein siert Ihnen das nochmals, so rufen Sie die Polizei.< stem Wetter gelang ein Fliegerüber- promiß. Heute ist klar: was dieser soge- Problem. Man kennt das aus den entsetz­fall auf Warnemünde ... Theoretisch nannte Reichstag beschließt, hat nichts zu lichen Hungerjahren im Weltkrieg. Die Pre­existieren wir nicht mehr, das war mit einem besagen. Die wirklichen Gesetze werden an- diger des Durchhaltens aßen ihre Butter, und kurzen Wort das Fazit... vier Staffeln feg- derswo gemacht. Was Hitler will, ist in der das durchhaltende Volk die Kohlrüben. ten in geringer Höhe über den Hafen und Praxis ebenfalls noch nicht Gesetz, wenn es Wenn abgehärmte Frauen in Berlin von den Flugplatz... ihre Bomben mußten sit- Hitlers Koalitionsgenossen nicht paßt. Das Laden zu Laden laufen, um Butter zu kau­zen... theoretisch sind wir alle tot... es braune System ist eine braune Anarchie. fen, daß sie dabei ohnmächtig zusammenbre­waren furchterregende Augenblicke...< Das gleiche gilt für die Ausführungsbe- chen, so ist das ein Verbrechen. Wenn die » Zum erstenmal am Maschinen- stimmungen zum Reichsbürgergesetz und Hitler , Göring , Göbbels und Genossen, die gewehre steht unter einem Bild in der zum Flaggengesetz. Es hat sich eine erheb- Leute mit den geschenkten Gütern und Do­> Münchner Illustrierten Presses, auf dem liche Opposition dagegen aus den Reihen sei- mänen, in Hülle und Fülle leben, so ist das man kleine Hitlerjungen mit diesem sich so ner Koalitionsbrüder erhoben, und Hitler hat Volksgemeinschaft.

( Aus dem> Briefkasten< einer national­sozialistischen Frauenzeitschrift.)

Achtung, Zündstoff!

Der Adjutant des Führers teilt mit: Es wird darauf hingewiesen und befoh­len, daß bei nächtlichen Spalierbildungen die Aufstellung mit Fackeln wegen der damit verbundenen Feuersgefahr streng verboten ist.

Es könnt wohl ein Funke ins Pulverfaß fliegen?