Willen eingehammert hat. Kurz, es würde sich hier gar nicht um die Koalition nicht mehr existierender Parteien, sondern um die Volksbewegung handeln, die zugleich mit dem Faschismus die jede demokra
nommen.
aus
Keiner der Gefangenen wagte sich der Baracke. Als nach einiger Zeit Führer der SS kamen, war uns klar, daß man uns bestenfalls neue Demütigungen bereite. Der stand mit Kompagnieführer Tambach eine und machte rauchender Zigarre da wegwerfende Geste. Dann war Zählappell; nur zwei Mann waren weniger! Und dann: Schlafengehen!<< Ich habe nicht geschlafen, vor mir lagen ständig im Bilde die sterbenden Kameraden Doll und Kammel. Endlich graut der Morgen. Es ist Sonntag, Sonntag, der 18. März 1934. Der 18. März! Alljährlich haben wir früher seiner feierlich gedacht. 18. März...!
Konzentrationslager Dachau , 17. März| Zigaretten ging den Kameraden Kammel] sicht sehen und sah ihn sterben. Doll start Kamerad Doll warf die auch noch am gleichen Abend. tische Republik und jeden sozialen Fort- 1934. Ein warmer Vorfrühlingstag ging zur das Feuer aus. schritt hemmende Vorherrschaft der agra- Neige. Es war kaum 6 Uhr abends und wir Streichholzschachtel dem Kammel zu, der sie rischen und industriellen Feudalitäten zer- wurden von den Werkstätten weg in das mit auffangen wollte. Zu dieser Bewegung hatbrechen will. elektrisch geladenem Stacheldraht umgebene ten sich beide von der Bank erhoben. Neben Wir anderen drei Gewiß sind mit dieser Ideologie nicht Schutzhaftlager transportiert. Unsere Abend- ihnen stand Kamerad C. dem Fangespiel wie Kinder zu, die soziologischen Probleme in den frucht- mahlzeit> Gelbe Gefahr< war rasch einge- schauten baren deutschen Realitäten gelöst. Diese Sechs Gefangene waren wir, die denn unser Leben im Lager war ja so monoIdeologie hätte sich vielmehr auseinander- auf der Bank vor der Baracke der 1. Kom- ton, daß man jede harmlose Bewegung mit zusetzen mit dem, was ein zusammenbre pagnie saßen. Doch keine Freude am herr- Interesse, wie eben ein Kind verfolgte. Dachender Faschismus als Erbschaft hinterauf lichen warmen Tage war zu merken, psch... bang... zwei Schüsse hatten die Ich hatte mich sofort lassen muß, mit der Heilung des vergifteallen Gesichtern lag tiefste Aufregung, denn Stille durchfetzt. ten Bewußtseins der deutschen Massen, gerade heute war bei allen Kommandos wie- unter die Bank in Deckung geworfen, wähmit dem, was auch an der Revolution von der fürchterlich geschlagen worden. Sogar rend die anderen noch sitzenden Kameraden unter Als ich 1933 nicht mehr rückgängig gemacht werder in der Werkstatt hatte man heute zwei Ge- erstaunt aufsprangen. den kann. Sie hätte Stellung zu nehmen ich den SSzum Problem der Mittel einer das erstemal fangene mißhandelt, obwohl in den Werkstät- Bank meinen Kopf hob, sah in breitester Front durchgreifenden deut- ten nur äußerst selten geschlagen wurde. Die Posten mit dem Gewehr im Anschlag stehen. hatten angeblich SS - Auf und in meine Korporalschaftsbaracke schen Volksrevolution. Sie muß in ihren zwei Mißhandelten Zielsetzungen humanitär sein, Scharführer nicht vorschriftsmäßig gegrüßt. springen, war das Werk eines Augenblickes. auch aber als revolutionäre Demo- Um Gründe zum Mißhandeln war man ja nie Das machte ich so energisch, daß ich habe. Auch sonst war im Lager dicke noch den Kameraden M. mitgerissen kratie zu rücksichtsloser Un- verlegen. Drinnen gingen wir sofort an das Fenster, terdrückung und Bestrafung Luft. Einer von uns Sechsen hatte die Mittei- um zu sehen, was eigentlich geschehen war der Volksfeinde greifen könEr Dalagen sie nun vor dem Fenster, nen. In einem Vierten Reiche also: Par- lung erhalten, daß er entlassen werde. Kameraden Franz Kammel teien, aber wahrhaftig keine NSDAP mit spendierte aus Freude darüber einige Ziga- die Dazu hatte er auch eine Schachtel und Josef Doll, zu Tode verwunihren Neben- Organisationen! Keine me retten. direkt ins GeBeim Anzünden der det. Ich konnte Kammel chanische Gleichschaltung, Streichhölzer gekauft. aber keine flagrante Ungleichschaltung Schule
in
Heer, Justiz,
und Propaganda- Mit Kultur- Olympiade
Doll und Kammel wurden auf dem Waldfriedhof in München beerdigt. Am 22. März 1934 aber meldete der» Völkische Beobachter<:
> Im Lager Dachau mußte der Wachtposten von der Waffe Gebrauch machen, dą die Schutzhaftgefangenen tätlich aufDabei wurden zwei einander losgingen. Mann erschossen.<<
Wie aber, wenn andere Nationen jüdische, Hölle zum Streicher hinunter. Da ist wenigliberale und freiheitliche Kunst mit großem stens ein richtiger Betrieb.<< teln, wie sie der ersten deutschen RepuWörtliches Zitat aus einer kürzlich in Köln Auch das soll es 1936 in Deutschland ge- Erfolg starten lassen und mit Lorbeer beblik eigentümlich war. Wiederherstellung der Preẞfreiheit, aber nach gründlichen ben, geistige Wettkämpfe auf dem Gebiete kränzen? Nun, da wird das Dritte Reich den am Rhein gehaltenen Rede des FrankenfühEingriffen in die Eigentumsverhältnisse der bildenden Kunst, der Dichtung und der Devisen zuliebe ein Auge zudrücken. Geld rers und Hitler - Intimus Julius Streicher , dem jetzt Aber werden auch die preisge- die dankbare Reichsjustizverwaltung auf diesem Gebiet und mit Unmöglichma- Musik«, wie es in einem gleichgeschalteten stinkt nicht. der verjudeten Sieger dem eine Ehren- Gedächtniszelle im Nürnberger chung jeder konterrevolutionären Agita- Berichte heißt. Allerdings ist eine Bedingung krönten Werke Volke zugänglich gemacht werden, wie es Staatsgefängnis für seine Verdienste um das tion. Es ist zwecklos, sich heute Einzel- dabei: >> Die Kunstwerke der drei Gattungen dem Geiste und den Bestimmungen Vaterland weihte... heiten utopisch auszusinnen, aber müssen eine Beziehung zum Sport oder der Internationalen Olympiade entspricht? muß die Richtung kennen. Und die heißt doch wenigstens zum heldischen oder Göbbels wird drauf pfeifen und nach Tisch überall: von der revolutionären zur dirinordischen Gedanken haben. erst wird den anderen Nationen die Schamals Instrument das unmöglich? Werden hier der Kunst gierten Demokratie Fesseln angelegt? Es könnte so scheinen, röte ankommen ob des traurigen Verrats, den dirigierten Wirtschaft im Uebergang zum und doch sind die führenden Männer die sie 1936 am olympischen Gedanken und an Sozialismus. Gewähr dafür, daß kein Mißbrauch mit der Kultur begingen! dem heiligen Feuer der Kunst getrieben wird. Wer sich innerlich unfähig fühlt, ein solches Thema
man
der
Sollmann hat recht, wenn ihm das soziologische Problem der Gewinnung der Mittelklassen nicht durch vereinfachende Hegemonie- Parolen lösbar erscheint. Aber sorgt nicht hier der Faschismus selbst für den soziologischen und ideologischen Umschmelzungsprozeß der Mittelschichten? Bilden sich nicht im Schoße der faschistischen Gesellschaft die Elemente ihres eigenen Unterganges? Noch ist uns Nacht, aber wir erleben in Europa die ersten Anzeichen, daß auch der faschistischen Nacht einmal ein Tag folgen muß.
es um
M.
Ist
>> Freizeit«
Wie die>> Deutsche Rechtspflege< berichtet, wurde ein Gefolgschaftsmitglied einer oberschlesischen Firma fristlos entlassen, weil es sich bei einer Reise der NSGemeinschaft Kraft durch Freude anstöDas Landesarbeitsamt Gleiwitz hat diese Entlassung gebilligt. In der Entscheidung heißt es,
künstlerisch zu gestalten. Streicher auf Dantes Spuren Big benommen hatte<.
der wird ja nicht gezwungen, teilzunehmen. Die sich berufen fühlen, werden zum Wettkampf antreten.<<
die aus allen Nationen die Kunstwerke sam
meln und beurteilen.<
-
-
» daß auch das Verhalten außerhalb des Dienstes einen Entlassungsgrund bilden kann. Die Fahrten der NS- Gemeinschaft Kraft durch Freude < seien keine einfachen Vergnügungsreisen, sondern einer der Wege zur Verwirklichung des Gedankens nationalsozialistischer Volksgemeinschaft.<<
Und wer kontrolliert, ob sich die Unternehmer in ihrer Freizeit» anstößig< beneh
Neudeutsche Transszendenz. > Wenn ich einmal sterbe, dann wird mich Berufen fühlen darf sich auf deutscher der liebe Gott fragen:» Wie heißt du denn?< > Julius Streicher !<< Seite also nur die braune Mameluckenkunst; >> So so, du bist also für deren> heiliges Feuer< die führenden der Streicher? Was willst du denn hier?< » Na und wie > Ich möchte in den Himmel.<< Männer Gewähr leisten. Dann werde >> Die von den deutschen Prüfungs- steht's mit deiner Religion?<< ausschüssen ausgewählten Werke kommen ich sagen:> Ja da gibts eigentlich keinen vor internationale Ausschüsse, Namen dafür. Ich bin katholisch getauft, aber man soll Konfession und Religion nicht mitReligion habe ich Das heißt: der internationale Ausschuß einander verwechseln. Da wird der liebe Gott sagen: bekommt an deutschem Wettbewerb nur zu schon!<< sehen, was Göbbels zuläßt. Arme Olympiade-» Schon ein bißchen ein freches Auftreten!<< Und er wird mich in die Hölle schicken. Die> Preußische Zeitung< antwortet auf Jury, armer Baron de Coubertin , NeuschöpGöbbels sagte in einer Rede: wenn manche fer der Olympischen Spiele, der in diesem Dann stirbt vielleicht der Grohé( Gauleiter eine Briefkasten- Anfrage: eine Begrenzung nach von Köln ! D. R. ). Nehmen wir einmal an, der Leute unsere Regierung so» witzige fänden, > Kant war vorwiegend nordischer Rasse, Völkerwettbewerb Längen- Breiten- Weltanschauungen ausgeschlossen wissen ist Protestant, ich weiß es nicht, und er soll so wisse er nicht, was daran witzig sei, wenn Augen blau, Haare hell. Index des Schädels 88,5, also kurzköpfig. wollte. Gerade diese Toleranz und Mensch- in den Himmel kommen. Da sieht er die Her- eine Regierung seit nunmehr drei Jahren unDiese Kurzköpfigkeit wird jedoch auf englische Krankheit lichkeit darf im deutschen Wettbewerb ren Kaas, Dr. Wohlmut, den Bischof von Mei- ter einer Fülle von Sorgen sich abmühe um zur höheren Ehre Gottes. Da die Zukunft des deutschen Volkes. nicht besungen werden. Daher der Name Kul- Ben dasitzen zurückgeführt.< tur- Olympiade. sagt der Grohé:» Da gehe ich lieber in die Das ist ja gerade der Witz dabei!
Sein Glück!
Gartenkolonien. Die Spekulanten, die ein Ge- Der braune Raabe
mais
-
-
Eine Pause in diesen Erinnerungen eines alten Mannes. Da fährt er plötzlich hoch:
über
-
men?
Eben darum!
lichkeit zu Barbaren . Gibt es für die Kultur- jein Deutsch , neben denen die vom obigen Olympiade im Moment einen würdigeren Kritiker servierten Schlagerzitate immer noch großartig einfach und klar wirken. Platz des Wettbewerbs?!
Im gleichen Blatt
Im selben Blatt tönt einer über die neue Kunstgesinnung<:
> Gerade bei unseren nationalsozialistischen die Dichtern ist Einfachheit ihres dichterischen Wortes und die Verbundenheit mit dem kernigen, unparfümierten deutschen Menschen zu preisen. Ihre Gedichte gehören in die Schatzkammer zeitgenössischen Schaffens.<
setz der Weimarer Nationalversammlung entDas Dritte Reich braucht Namen, sie köneignet hatten, schimpften zwar laut und zornig und wurden die ersten SA - Führer. Aber nen nicht mit allen Großen brechen; wenn darum scherte sich wenig das freie, das ge- es nicht anders geht, werden sie kastriert, Nie wieder! hieß es da- wie jüngst Schillers> Kabale und Liebe < in sunde Volk. einer Berliner Aufführung, die die Sie schlagen sich aufs Maul und wissen daß der es nicht. Man braucht nur den Kunstteil > Frankf. Ztg.< betrübt berichtet, Abschied der Lady Milford und andere gegen einiger deutscher Blätter anzusehen, um darden Despotismus gerichtete Dialoge elimi- über zu staunen, wie verschieden das defi> Waren Sie übrigens dabei, als uns Köl- niert wurden, so daß vom jungen revolutioniert wird, was sie> arteigene<< Kunst nennen. ner damals einmal Eduard Herriot, der klas- nären Freiheitsdichter Schiller nichts mehr Ja, es kommt vor, daß im gleichen Blatt verVor einigen Wochen erst zitierten wir die Auch Wilhelm neint wird, was einige Nummern vorher beFranzose, besuchte? Es war im übrig blieb, als die Kabale . Greifen wir zum Königsberger Klage eines Rezensenten, der vierzehn Bände Pressa- Jahr. Wir gingen mit ihm hinüber Raabe muß zum Kronzeugen des neudeut- jaht wurde. durchgeüber das Ausstellungsgelände, wo aus einem schen Despotismus mißbraucht werden, der Naziorgan. Da sagt der braune» Kunsthisto- hitlerdeutscher>> junger Dichtung< alten Pionierfort mitten zwischen farbensat- liberale Idylliker, der Dichter des Mitleids, riker« Professor Straube in einem Vortrag, lesen hatte, um betrübt festzustellen, daß er blühenden Akazien der Feind aller Unduldsamkeit, Parteieng
sische
und
In einer Raabe
ten Rhododendron das Café chantant sich erhob. Wir tranken herzigkeit und Brutalität. Rüdesheimer und sahen ein wenig sinnend Feier der Berliner NS- Kulturgemeinde strich und grübelnd hinaus auf die Betonklötze, über Anton Dörfler diesen Vertreter der Menschdas Efeu geschmiegt lichkeit braun an, indem er drauflos log: die sich verschämt hatte Symbol des neuen Friedens! Wäre nicht manches diesem Rhein erspart geblieben diesem Rhein , diesem Deutsch land , aber auch diesem Frankreich , das nach wie vor um seine Sicherheit heute mehr
-
-
wuchert wäre??? Wer ist frei von Fehl?<<
> Mit starkem Glauben und zuversichtlichem Stolz habe Wilhelm Raabe jenes Volksreich herbeigesehnt, das heute Tatsache geworden sei.<
was
wert
des Lesens > daß durch die nationale Revolution eine nichts gefunden, Erlösung für die Künstler eingetreten und war...< Er wollte die Pleite nicht glauben, daß eine artfremde Kunst von nun er las das alles zwei- und dreimal: ab ausgeschlossen sei.<<
Dieselbe Zeitung hat, wie andere Blätter auch, mehrfach darüber geklagt, wieviel undeutsche Kunst noch immer wuchere, und einige Nummern weiter bringt ein Kritiker denn auch eine Blütenlese neuerer deutscher Schlagertexte, die an Trivialität kaum zu überbieten sind; der Kritiker donnert die Schlagerdichter an, sie möchten sich endlich umschalten und vom alten Kitsch loskommen:
» Schatzkammer zeitge
> Es machte müde und hoffnungslos... da lag das dicke Versebündel und was hatte ich vor mir: nichts als Papier.... Vergleiche oben: nössischen Schaffens So schlagen sie sich dauernd auf das Maul, in der Kunst wie in der Politik. Heute so, morgen so.
Aufnordung en gros
Dieser Lügner ist Träger des Raabe- Preidenn je bangt wenn auch um das Seelische ses! Dann wurde Minister Rust losgelasrechtzeitig genug jenes Efeu als Symbol ge- sen und wiederholte, es sei das Deutschland Wenn Wer trägt die Schuld? Hitlers , das Raabe ersehnt habe. wir nicht irren, bekannte sich der also im Grabe Geschändete als entschiedener Gegner Der Alte schwieg. Wir sahen uns. ernst des Antisemitismus und Rassismus, ja er hat begangen, einen und tief in die Augen. Ganz sogar die Rassenschande stampfte in Trommeln und Pfeifen der Ho- Roman zu schreiben, in dem sich der Held henfriedberger vorüber; eben zog das neue für unterdrücktes Judentum einsetzt. Aufgescheucht, dieser» Hungerpastor der Hitlerjugend geKölner Tank- Bataillon ein. wie in Sorge um ihre Jungen im warmen reicht werden? Sie stehlen und fälschen NaNest, flatterten die Tauben jetzt um Sankt men und Ideen am laufenden Band, sie fälF. E. Roth. schen unverfroren die Helden der Mensch- wie die Oberbarden sprechen und schreiben handelt, wird erschossen. Maria im Kapitol.
von
ferne
Darf
» Wir wollen uns die Aufzählung der Nicht weniger als 20 ostpreußische Gedeutschen Worte ersparen, die, gering an meinden werden jetzt auf einen Hieb umgeZahl, unbegrenzt in ihren Möglichkeiten, von Ihnen als unentbehrliches Handwerks- tauft, damit ihr slawischer Ursprung weniger Z. B. wird Patylßen künftig zum Ueberdruß auffalle. zeug immer wieder bis mißbraucht werden. Wir wollen nur kurz Patilschen heißen, Szalgirren verwandarauf hinweisen, daß von Ihnen oft in in delt sich in Schallgirren, Szanzell einer Weise mit der deutschen Sprache Schindluder getrieben Schanzell, Szorkeninken in Schorkeninken usw. usw. Wer nun noch bezweifelt, wird, die nicht zu überbieten ist.<< Nicht urgermanische Siedlungen überbieten? Die Oberbonzen daß es sich um
zu