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Auflösung wegen der Flottenvorlage, so würde von dieser in der Wahlbewegung einige Tage, dann aber wochenlang von Getreide zöllen und Fleischeinfuhrverboten, vielleicht auch von Warenhaus- In der Komödie der modernen Sittlichkeitsheuchelei darf der steuern und dem Konizer Mord die Rede sein. Was aber noch brave Korvettenkapitän, der als Mitglied des Offiziervereins Gegen­schlimmer ist denn es ist natürlich, daß bei Neuwahlen die gesamte stände zum unzüchtigen Gebrauch um fünf Prozent billiger erhält politische Lage in Betracht gezogen werden muß das ist die als Civilpersonen, einen ehrenvollen Plaz beanspruchen.

dürfnisse seiner Mitglieder und für die unzüchtigen Artikel seiner Rabatt gewährenden Lieferanten.

reichend erscheinen.

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Ich habe eben zufällig die Kritik über Ihren neuen Roman Auferstehung" gelesen. Leider habe ich nicht die Möglichkeit, das Buch selbst zu laufen, weil wir, die vervundeten Wölfe, meist nur Und da habe ich, ein ein sehr jämmerliches Gehalt bekommen. Kriegsinvalide, eine Bitte an Sie zu richten, edler Graf, eine Bitte, die aus meiner tiefsten Ueberzeugung, aus dem Innerften meiner

Der Rausch ist

endlose Verhegung, welche durch eine fünf bis sechs= Wasserstraßen und Eisenbahnen. Dafür, daß Eisenbahnen Seele fommt: Schreiben Sie, Graf, ein gutes, wöchentliche Wahlagitation bewirkt wird, das immer stärkere und Wasserstraßen einander nicht ausschließen und bekämpfen sollen, gefühlvolles Werk gegen den Krieg. Sein Inhalt Zurücktreten der Hauptgesichtspunkte, die Anzettelung unnatürlicher sondern daß sie zu beiderseitigem Nugen zufantment wirten fönnen, müßte sein: Krieg gegen Strieg". Ich habe zwei Feldzüge mit der Wahlbündnisse, kurz die Ersetzung der ursprünglichen Boltsauffassung bringt das Centralblatt der Bauverwaltung" inter  - preußischen Armee mitgemacht( 1866-1870) und hasse den Krieg von durch die Wirkungen der Drahtzieherei. Eine Verkürzung effante Mitteilungen. In einem Aufsatz über die Zunahme der ganzem Herzen, weil er mich schrecklich unglücklich gemacht hat. Wir der Agitationsdauer würde uns durchaus nüßlich deutschen Binnenschiffahrt" wird der Güterverkehr" auf deutschen   Kriegsinvaliden erhalten meist eine so fümmerliche Pension, daß man und eine vierzehntägige Frist vollkommen aus- Binnenwasserstraßen auf 2,9 Milliarden Tonnenkilometer im Jahre 1875 fich wirklich schämen muß, daß wir ehemals Patrioten waren. Ich angegeben gegen 7,5 Milliarden 1895 und 10.7 Milliarden 1898. Da- bekomme z. B. 80 Bf. täglich für meinen beim Sturm von St. Privat  Der Glaube an die Notwendigkeit langer Fristen entsprang, gegen betrug der Eisenbahn  - Güterverkehr Deutschlands   im Jahre 1875 am 18. August 1870 zweimal durchschossenen rechten Arm. Mancher als man das Wahlgefeß machte, aus den Anschauungen 10,9 Milliarden Tonnenkilometer gegen 26,5 Milliarden 1895 und Jagdhund bedarf mehr für seine Existenz. Schon im Jahre 1866 einer harmloseren Zeit; das Parteiwesen in seinen 32,6 Milliarden 1898. Danach bezifferte sich die Steigerung des habe ich an dem Kriege gegen Destreich teilgenommen, kämpfte bei bedenklichen, agitatorischen 3ügen war weniger Güterverkehrs auf den Wasserstraßen in den 20 Jahren von Trantenau und Königgräß und habe in Fülle furchtbare Greutel ge­entwickelt, so daß man längerer äußerer Vorbereitungen 1875 bis 1895 bei fast gleichgebliebener Länge( rund 10 000 kilometer) sehen. Im Jahre 1870 wurde ich als Reservist wieder zu bedürfen meinte, als jetzt thatsächlich für irgend eine Partei er- auf 159 Proz., diejenige auf den Eisenbahnen trog deren starker unter die Waffen gerufen und bei St. Privat verwundet. forderlich sind; und andrerseits hatte man noch nicht die Erfah- Vermehrung( 1875 26 500 Kilometer Eisenbahnlänge gegen 44 800 ch verlor eine gute Stellung( als Brauer) vangen der letzten Jahrzehnte über die Ausartungen der Stilometer im Jahre 1895) mur auf 143 Proz. Auch die Verkehrs- schnell verflogen und dem Kriegerinbaliden blieb nichts übrig al Wahlagitation." fteigerung von 1895 bis 1898 fällt zu Gunsten der Wasserstraßen sich von Bettelpfennigen zu nähren. Jahre später entschloß sich Die National Zeitung" führt die Sprache der bösesten aus. Denn während, ohne nennenswerte Aenderung in der Länge, die von mir zärtlich geliebte Frau, in den Tod zu Feinde des allgemeinen Wahlrechts. Sie redet unbedenklich der Verkehr der Wasserstraßen in diesen 3 Jahren um 43 Proz. geben, weil sie fürchtete, daß fie in ihren alten einer Einschränkung der Wahlagitation. das Wort, die einer stieg, nahm derjenige der Eisenbahnen trok Vergrößerung Jahren ins" Heim für alte Frauen geſtedt werde. um 23 Proz. Seitdem habe ich angefangen, öfters im Stillen über die schweren Beeinträchtigung des Wahlrechts des Netzes derselben auf 47 700 Stilometer nur bei Interessant ist auch, wie sich 11. gleichgebliebener Unglückseligkeit des menschlichen Daseins nachzudenken.. gleichkommt. Die Möglichkeit einer sachgemäßen Wahl vor- Länge der Wasserstraßen und rapider Ausgestaltung Ausgestaltung des Bewußtsein, daß ich ein fittlich unbefleckter Mann bin, der immer bereitung bildet ein notwendiges Zubehör zum Wahl- Eisenbahnueßes die Anteilnahme der beiden Berkehrswege an das Gute wollte, hat mich von eben demselben Schicksal zurüd­der gesamten Güterbewegung( ohne Landstraßen) in umgekehrtem gehalten. Benn die Regierung nach jener Aenderung des Wahl Maße wie erwartet verschoben hat. Es betrug der Anteil an der gefeges begehrt, so thut sie das nicht aus harmlofen Beweg- gesamten Güterbewegung Deutschlands  der Wasserstraßen Der Eisenbahnen gründen. Die Wähler sollen der reaktionären Ueber 21 Proz. werden. 79 Proz rumpelung, ausgeliefert Sie sollen vor einer ausgiebigen, gründlichen Erörterung aller zu ciner gewissen Zeit politisch bedeutsamen Angelegen­Allerdings find bei obigen Vergleichen mir die Vollbahnen im heiten geschütt" werden wie Bismarc sie vor Wahl- Sinne der amtlichen Statistit berücksichtigt. Schmalspurbahnen und beeinflussungen schützen wollte, indem er er ihnen. den Kleinbahnen sind nicht in Betracht gezogen. Polizisten an die Seite gab. In Hurraſtimmungen sollen die Wähler an die Wahlurne geschleppt werden. Der Reichstag darf nicht eine Grundbedingung der freien Wahlrechtsausübung zerstören lassen, um die Gewährung der Diäten, die Erfüllung einer selbstverständlichen Pflicht von der Regierung einzuhandeln.-

recht.

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Den Beweis für diese leichtfertige Behauptung, daß die Social­demokratie die Krankenkassen zu Instrumenten des Klaffenkampfs zu machen bestrebt ist, bleibt Schweinburg ebenso gemütsruhig schuldig, wie den Beweis dafür, daß bisher die Arbeiter bei Verwaltung der Krankenkassen unsachlich verfahren wären und das Interesse der Ver­ficherten irgendwie geschädigt hätten.

Bemerkenswert ist übrigens, daß er heut nicht mehr die Be­hauptung wagt, daß die Verwaltungskosten der Ortskaffen zu hoch feien. Wir haben bekanntlich nachgewiesen, daß alle andern Ver ficherungszweige und die meisten Krankenkassenarten viel höhere Ber­waltungskosten haben wie die Ortskaffen.

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1875 1895

1898

78 75

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22 25

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Ein agrarisches Urteil über die Juduſtrie, wie es bor nierter und grotester, aber auch ehrlicher, wenigstens in unserm bundesrätlich herbeibefohlenen Jahrhundert, wohl noch nicht gefällt worden sein dürfte, hat unlängst in einem Weimarer Wir lesen konservativen Blättchen das Licht der Welt erblickt. daselbst:

Wird vielleicht noch weiter richten."

Nur das

und zu keinem andern Gedanken fähig sind, als wie einander zu In der Welt, wo die Menschen wie dressierte Tiere herumlaufen überlisten des Mamous wegen, in einer solchen Welt möge man mich für einen Sonderling halten, ich fühle aber doch in mir den gött­lichen Gedanken vom Frieden, der so trefflich in der Bergpredigt ausgedrückt ist. Daher, edler Graf, bitte ich Sie, ein gutes Wert gegen den Krieg zu schreiben. Nach meiner tiefsten Ueberzeugung ist der Krieg nur ein Handel in größerem Maßstabe, Handel ehrgeiziger und mächtiger Leute mit dem Wohle der Völker. Und was für Schauerlichkeiten erlebt man nicht dabei. Niemals werde ich sie vergessen, dies furchtbare Stöhnen, das bis ins Mark der Knochen hineindringt.

Hochverehrter Herr Graf, für wirklich edle Menschen, die vom Geiste des wahren Christentums durchdringen find, giebt es teine Feinde. Ich erinnere mich sehr gut, wie friedlich wir im Jahre 1866 auf dem Kampfplage bei Königgrät unser färgliches Essen mit den gefangenen Oestreichern gefeilt haben.

Leben Sie wohl, edler Graf. Möge Gott   Ihnen noch ein langes Leben schenken und Sie erhalten und beschüßen zum Wohle der armen, leidenden Menschheit; dies wünscht Ihnen von ganzer Seele Ihr Sie wahrhaft liebender

Johann Kleinoppen,

Kriegsinvalide. Ausland.otment

Der Callmannsche Konkurs mit dem Selbstmorde der Gebrüder Zur Reinigung der Krankenkaffen. ift eine göttliche Mahnung an Weimar  ! Zugleich Beweis, Weil wir gestern die offiziösen Fühler für die Nenorganisation wie jeder ehrliche Weimaraner seinen Landesfürsten hochachten sollte der Krankenkassen festgenagelt haben, erklärt heut Herr Schiveinburg, als ir it und Mensche Wie lange hat sich Seine tönigl. Hoheit gesträubt, daß Einrichtungen, welche der Eintracht und dem Frieden unter in seiner Hauptstadt Industrien entstehen zu Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu dienen bestimmt sind," eben lassen? War ihm nicht deshalb Apolda   ein Dorn im Auge? nicht zu Instrumenten des Klassenkampfs erniedrigt werden Die Fabritanlagen haben die Gebrüder Call­dürfen. Er erkennt wiederum, daß es eben nicht das mann und alle die, die Verluste haben, auf dem Ziel sachlicher und unparteiischer Geschäftsführung ist, welches Gewissen!... die Socialdemokratie auf dem Gebiete des Krankenkassen  - So war Apolda   mit Recht ein Dorn im Auge unsres ehren­Das autitemitische Wien  . -st.- Wien  , 28. Mai. wesens verfolgt, sondern daß sie auf Kosten der Sachlichkeit werten Landesfürsten. Und Gott hat es gefügt, daß dies nun auch Die Wahlen aus dem zweiten Wahlförper haben der Luegerei die Krankenkassen zu Filialen der socialdemokratischen Organisationen der beschränkteste stopf einsehen lernt! Möge also Weimar   seinen Landesfürsten ehren und folgen, umzuwandeln trachtet." feine Industrie Anlagen in Weimar   wieder einen vollen Sieg gebracht; er ist noch größer ausgefallen, als ihn fördern wollen andre Städte dies thun, und dem Beispiel die Antisemiten selbst in ihren fühnsten Träumen erwartet haben Apoldas folgen, mögen sie es thun! dürften. Von den 20 Stadtbezirken haben neunzehn antisemitisch An England sehen wir, wie dieser gerühmte reiche Industriestaat gewählt, von den 46 Mandaten sind von den Chriftlich- Socialen 42 Menschen- Tierblut, und ungeheure Geldverluste, Verachtung von erbentet worden. Nur ein einziger Bezirk hat der christlich- focialen jedem edleren Menschen auf dem Gewissen hat, in Transvaal  , und Hochflut widerstanden: die Leopoldstadt, wo die jüdische Wählerschaft Indien  ! Das ist die gepriesene Industries wohl die Hälfte der Wahlberechtigten ausmachen dürfte. Selbst die ich wärmerei Regierungen, Barlamenten, Innere Stadt  , der alte Kern des städtischen Gemeinwesens, ist in 3eitungsschreibern 2c.! Vor allem Freisinuler und die Hände der Chriftlich- Socialen gefallen; hier, wo einst das Centrum Socialdemokraten! Daufen wir Gott, daß das weimarische des östreichischen Liberalismus war, ist diesmal ein katholischer Geistlicher, Fürstenhaus eine Ausnahme machte und nur mit schwerem Herzen also ein unverfälschter Stlerifaler, gewählt worden. Zum größten Teile beruht der Bombenerfolg der Autisemiten auf dem neuen Statut, der Stimmenmehrheit endlich nachgeben mußte! das von raffinierter Wahlgeometrie geradezu durchsetzt ist, und auf Jezt hat Gott   gerichtet! den zum Himmel schreienden Wahlmißbräuchen, die der städtische Magistrat, der in Wien   dem Bürgermeister untersteht, mit einer Dreiftigkeit betreibt, als läge Wien   irgendwo in Halbafien. In Wien  bedarf es zur Ausübung der Wahl einer behördlich ausgestellten Herr Rören führt den Kampf gegen die erschreckliche Un­Legitimation. Das Bestreben der Antisemiten zielt nun darauf hin, fittlichkeit nicht nur als Gesetzgeber, sondern auch vermittels so viel als möglich unbestellte Legitimationen in die Hand zu be­Denunziationen beim Staatsanwalt. Aus Hagen   wird gemeldet: kommen, die dann von Wachmännern zur Abgabe von Stimmzetteli Vor der hiesigen Straffammer fam am Sonnabend eine an ausgenügt werden, welchem Schwindel die ausschließlich aus Anti­die Kämpfe um die lex Heinze erinnernde Angelegenheit zur Und doch giebt es so manchen Kähne bewilligenden Junker, der emiten zusammengesetzten Wahlkommissionen verständnisvoll entgegens Verhandlung. Wegen Verbreitung unzüchtiger Bilder accurat so denten mag, wie dieser lallende Arme an Geist. tommen. Damit nun eine recht stattliche Zahl solcher fingierten Wähler, hatten sich die hiesigen Buchdruckereibefizer Frielinghaus und Möbius zu verantworten. Die Angeklagten hatten von einer Aus dem Lande der strammsten Gottesfurcht und frömmsten die nicht in der Wirklichkeit, sondern nur in den Wählerlisten existieren, Koburger Firma Postkarten bezogen und sie nach auswärts Sitte, aus Oberschlesien  , sei hier der folgende bezeichnende Vorfall zustande komme, begehen die Antisemiten eine Reihe gröblichster diese besigen das qualifizierte Wahlrecht angeboten und verschickt. Auf den Karten befanden sich die Bilder mitgeteilt: Im Dezember v. J. wurde in Laurahätte das Kind einer Betrügereien. So sind in der Inneren Stadt ein paar hundert Das Kind erhielt nicht einmal ein be- Iostergeistliche- Stlavenmarti im Orient" und" Jupiter und blutarmen Witwe begraben. in die Liste eingetragen worden, die ihr zum zweiten Wahlförper Antiope" Ein Wirt in Köln   zeigte die Karten mehreren sonderes Grab, sondern kam in ein offenes Grab(), in dem sich gebenlang nicht in Wien   gewohnt haben, nicht einmal öftreichische Juristen, die erklärten, daß es sich um Reproduktionen be- bereits eine andre Kindesleiche befand(). Doch diese Schändung Staatsbürger find. Ganze Orden marschieren da auf. Dann steďt fannter Stunstwerke handele. Als aber die Karten dem Reich 3 der Armut genügte dem Totengräber Gawel aus Laurahütte nicht. die Wählerliste voll toter Seelen", das heißt: längst verstorbene Rören Kaum hatte er den Sarg ins Grab gesenkt, da fragte er die un- Wähler werden einfach zu Zwecken der Legitimationsanhäufung tagsabgeordneten Landgerichtsrat weitergeführt. Aber das höchste, ganz originelle ist die Eintragung vorgelegt wurden, veranlaßte dieser Strafverfolgung. glückliche am Grabe stehende Mutter, wer das Begräbnis bezahlen In der Sizung am Sonnabend wurde festgestellt, daß der werde. Als die Frau sagte, daß sie das nicht könne, weil sie voll­worden sind, alles aus der bewußten Absicht, mit falschen Koburger Firma der Verkauf der Karten gestattet sei, da sie ständig mittellos fei, sprang der fromme Totengräber ins Grab, von Ramen, deren Träger niemals existiert haben, die rein erfunden bekannten Kunstwerten nachgebildet seien. Das nahm den Sarg des Kindes heraus und rief:" So lange nicht be­zahlt wird, wird das Kind nicht begraben!" und der brave Christ egitimationen falsche Abstimmungen zu voll. Gericht erkannte darum auf Freisprechung." Herrn Rörens Bekleidungsfanatismus hat bei seinen Amts aus Laurahütte ließ in der That den Sarg des jungen Broletariers iehen. llud solche Schamlosigkeiten werden in Wien   verübt, gleich mehrere Tage und Nächte unbegraben auf dem Kircham unter den Augen der Regierung! Auch an diesen Dingen sieht follegen ebenso wenig Erfolg als im Reichstag.- hof stehen. Wegen Grabschändung bekam er für seine Nichts- Berschüttung des öffentlichen Rechtsgefühls. Die Hauptstadt des man den geistigen und fulturellen Niedergang des Staats, die völlige würdigkeit fechs Monate Gefängnis. Reichs wird heute von einer Bande Betrüger und Schwindler ver­waltet: das sagt über Oestreich genug!

Deutsches Reich  .

Der Offizierverein im Zeitalter der lex Heinze. Welche fonderbaren Bergünstigungen der große Konsumverein für Offiziere feinen Mitgliedern gewährt, das lehrt ein Fund, der unsrem Kieler Parteiorgan in die Hände gefallen ist.

Auf der Rückseite eines an eine Gummiwarenfabrik adressierten Postanweisungsformulares ist folgendes zu lesen: Bitte für diese 11,60 m. wieder um Zusendung von 24 Stück nahtlosen Präservativs a 0,50 M. Ich bin Mitglied des Offiziervereins.

24 Stüd

5 Proz. Offizierverein

= 12 M.

Porto

Pf. 20

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12 m. 20 f.

60

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11 M. 60 Pf.

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Ich bitte mit der Sendung um Quittung. Achtungsvoll

Korvetten­

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Die frippenreiterliche Ueberhebung, die der fürzlich von uns ans Tageslicht gezogene Artikel des Deutschen Adelsblatts" gegen die , marchands" atmete, ist zwar Geist von dem nämlichen Üngeiste, der uns aus dem Weimarer Intelligenzblättchen so befremdend an­weht, allein gegen diese Geisterstimme aus dem Ländchen unsrer Dichterfürsten nimmt sie sich doch aus, wie Auerlicht neben einer Delfunzel von ältester Stonstruftion.

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Zur Reichstage- Ersatzwahl in Mülhausen   wird uns ge­schrieben: Die Wahl findet nach einer Bekanntmachung der amtlichen Es ist also nicht der zahlenmäßige Erfolg der Christlich- Socialen, Straßburger Korrespondenz" am 5. Juli statt, während mit dem der zu einer Betrachtung reizt. Sondern das Merkwürdige, in Auslegen der Wählerlisten am 5. Juni zu beginnen ist. Der bis gewisser Beziehung Kulturgeschichtliche   ist der Rüdgang der herige Verlauf der Wahlvorbereitungen läßt es faum noch als gegen die Luegerei abgegebenen Stimmen. Denn wahrscheinlich erscheinen, daß der von der ordnungsparteilichen Bresse der erst zeigt an, daß das wiener Bürgertum die Kraft verloren des Reichslands befürwortete Zusammenschluß aller nichtsocialistischen hat, sich gegen die forrumpierenden Wirkungen der chriftlich­Parteien zu stande kommen wird. Dafür sorgt in erster Linie der focialen Demagogie überhaupt noch zur Wehr zu sehen. Gegensatz, der, wie andern Stadt Elsaß   Mit Ausnahme gewisser selbständiger Schichten, insbesondere der Lothringens  , heute noch in Mülhausen   zwischen Eingeborenen und Lehrerschaft, verfällt die Wiener   Bourgeoisie immer mehr dem Eingewanderten vorhanden ist. Die Gouvernementalen sind bereits neuen Teritalismus, als den sich das christlich- sociale mit der Sonderkandidatur des Professors Faber hervorgetreten, dessen Schlagwort immer deutlicher entpuppt. Dieses Wiener   Christentum Unterstützung durch die elsässisch- klerikale Landespartei ausgeschlossen ist freilich eine ganz besondere Spielart. Das ist nicht mehr der erscheint. Die lettere verfügte am 16. Juni 1898 über 8052 Stimmen, alte, äußere Stleritalismus, der principienfeste und universöhnliche während die Gouvernementalen es nur auf deren 1761 brachten. Satholizismus. Das ist ein Christentum, für die amüsementslisternen Wenn nicht besondre Umstände eintreten, wird sich also der Auf- Herren einer großstädtischen Bevölkerung präpariert, ein Christentum, marsch der Parteien am 5. Juli in derselben Weise vollziehen, wie als wienerische Hezz gegeben, als eine Unterhaltung wie der Wurstel­Kapitän. Das Kieler   Blatt hat dem Verlierer die Bostanweisung wieder dies bei der Hauptwahl vor zwei Jahren der Fall war. Damals prater, wo man ja auch seit Gedenken den" Juden" totschlägt. Herr siegte der socialistische Kandidat Bueb im ersten Wahlgang mit Queger ist alles andre denn ein fürchterlicher Mensch, er hat nichts zugestellt. § 184 des Strafgefegbuchs lautet in feiner neuen Faffung im 13 610 über insgesamt 9813 gegnerischen Stimmen, hatte also reichlich von einem Alba an sich, sondern ist mehr ein wienerischer 1900 Stimmen über das absolute Mehr. Unfre Mülhauser Partei- Komödiant, eine politische Cocotte, dem Männer und Weiber dritten Absatz: nachlaufen, iveil er gar so luftig und gar so schön ist. hätten, als 2lit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis genossen sind seit Wochen für ihren Kandidaten Leopold Emmel  die Juden keinen grimmigeren Feind zu eintausend Mark oder mit einer dieser Strafen wird bestraft, eifrig an der Arbeit, so daß die Hoffnung berechtigt ist, der Mül- Went wer Gegenstände, die zu unzüchtigem Gebrauchhauser Wahlausfall werde sich dem Sieg von Nürnberg   würdig diesen politischen Fregoli, so könnten sie ruhig sein. Aber die aus der Geschichte überlieferte Abneigung gegen die Juden, bestimmt find, an Orten, welche dem Publikum zugänglich find, anreihen. die hat Herr Lueger sehr zu beleben verstanden, und fie in poli­ausstellt oder solche Gegenstände dem Publikum ankündigt oder Ein deutscher Kriegsinvalide über den Krieg. tisches Kapital ausgemünzt zu haben, ist das Geheimmis feiner anpreist. nicht bloß tommunale, Wenn man derlei Artikel in einem Blatte anzeigt, so ist das Graf Leo Tolstoj veröffentlicht in der Moskauer Zeitung Courier" großen Erfolge. Er hat die Wahlen strafbar. Wenn man aber Mitglied des Offiziervereins ist, so erhält den Brief eines deutschen   Kriegsinvaliden, der das ganze Elend eines fondern auf allgemein politische zu der Frage umgewandelt, ob man bei solchen Waren 5 Proz. Rabatt. Es möchte spisfindige Leute zerrütteten Menschendaseins und grenzenlose Empörung über jene man die Juden lieben tann oder nicht lieben soll. Daß diefe kultur. geben, die in dieser Rabattleistung, die der Offizierverein vermittelt, legitime Massenschlächterei atmet, die noch immer berühmte Feld- historische Albernheit zu einer Frage werden konnte, über die die einen größeren Anreiz zur Benutzung von Gegenständen zu herrn und selbst christliche Theologen als fulturelles Regenerations: gesamte Bevölkerung einer Millionenstadt erbitterte Kämpfe führt: unzüchtigen Gebrauch sehen als in allen Anpreisungen durch mittel zu feiern wagen. Der Brief lautet in seinen markantesten das ist in der geistigen Verfassung jenes Wienertums" begründet, das neben wenigen Lichtseiten so viel trübe Schatten enthält. Die guten die Presse und Schaustellungen an öffentlichen Orten. Troß- Stellen wie folgt: Wiener waren immer ein recht oberflächliches, unfachliches, unernstes dem ist der Offizierverein feiner strafbaren Handlung schuldig, ens.Hochgeehrter Herr Graf! wäre nur mit Schwierigkeiten Ich hoffe, Graf, daß Sie einem einfachen Mann aus dem Volk Völklein. Ein Gspas", eine" hey" geht ihnen über alles, und felbst der dolus eventualis anzuziehen, denn der Verein ist ja nicht verantwortlich für die Be- gestatten werden, zu Ihnen mit vollem Anvertrauen sich zu wenden. Späße zu machen, Hezzen zu arrangieren, das versteht Herr Lueger

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