Die Lohnpolitik des Dritten Reiches

Die nationalsozialistische Lohnpolitik großen Erfolg der neuen kameradschaftlichen gen. In§ 3, Abs. 1, der Arbeitszeitordnung geht angeblich von dem Grundsatz aus, Arbeitsgesinnung. So bedienen sich die Unter- vom 26. Juli 1934 steht geschrieben: daß die Löhne auf dem Niveau von 1932 nehmer der Volksgemeinschaftsphrase und festgehalten würden. Diese Behauptung, zugleich der Furcht der Arbeiter vor Ent­die auch im Ausland hier und da Glauben lassung, um ihnen jede gewünschte Lohn­gefunden hat, hält einer ernsthaften Nach- kürzung aufzuzwingen. prüfung nicht stand. Die» Deutsch­

landberichte der Sopades, die seit Leistungslohn und

mehreren Jahren vom Vorstand der Sozial­

tatsächlichen

nisse im Dritten Reich . Wir müs­sen uns im folgenden darauf beschränken, die Ergebnisse dieser eingehenden Unter­suchung zusammenzufassen.

dem Namen nach. Die Tarifverträge sind

durch Tarifordnungen, d. h. durch das Diktat

der Treuhänder der Arbeit, die Branchen­tarife zum Teil durch Betriebsordnungen und durch Firmentarife, d. h. durch das vom Treuhänder gedeckte Diktat der Unterneh­mer außer Kraft gesetzt. Die Bestimmungen der großen Tarifverträge werden zwar nach Möglichkeit noch aufrechterhalten. Es wird dadurch der Anschein erweckt, als seien sie nach wie vor in Kraft, in Wirklichkeit wird aber mit einer Fülle von den Treuhändern

Auch

da­

sich in der Verschlechterung der Arbeitsbe dingungen. Spielte früher für die Arbeiter der Preis der Arbeitskraft die Hauptrolle, so trat im Laufe der Krise das Bedürfnis nach Sicherung des Arbeitsplatzes in den Vordergrund. Diesem Bedürfnis trägt das >> Die regelmäßige werktägliche Arbeits­zeit der Beschäftigten darf ausschließlich Hitlerregime Rechnung, um so die Arbeiter der Pausen die Dauer von 8 Stunden nicht über die Verschlechterung der Arbeitsbedin­überschreiten.< gungen hinwegzutrösten. Die Kurzarbeit ver­In der gleichen Arbeitszeitordnung sind mehrt, die Kurzarbeiterunterstützung erhöht aber 7 Ausnahmen vorgesehen, darunter drei und der Kündigungsschutz verstärkt. Sehr ohne Vergütung der Mehrarbeit. Alle diese viele Tarifordnungen sehen grundsätzlich Akkorddrückerei Vorschriften sind Kautschuk paragra- 14tägige Kündigungsfrist vor, in zahlreichen demokratischen Partei in regelmäßiger Nach§ 29 des Arbeitsordnungsgesetzes phen schlimmster Art. Denn der Fällen noch längere. Es gehört zur national­Folge herausgegeben werden, bringen er- sind in die Betriebsordnungen nur» Mindest-§ 8 gibt den Treuhändern das Recht, die Ar- sozialistischen Taktik, das Interesse des Ar­neut umfangreiches Material über die sätze mit der Maßgabe aufzunehmen, daß beitszeit durch Tarifordnung zu regeln. Von beiters an der Erhaltung des Arbeitsplatzes Lohnverhält- für die seinen Leistungen entsprechende Ver- diesem Recht machen sie ausgiebig Gebrauch. dadurch zu erhöhen, daß die lange Kündi­gütung des einzelnen Berufsangehörigen Es findet sich fast keine Tarifordnung, in gungsfrist in der Regel erst nach sehr langer Raum bleibt. Diese Formulierung erweckt der nicht Mehrarbeit zugelassen würde. In Beschäftigung im gleichen Betrieb zur An­ den Eindruck, als sei nichts anderes bezweckt den vom Treuhänder für das Wirtschaftsge- wendung kommt. Es ist eine Maßnahme, die als übertarifliche Entlohnung für überdurch- biet Nordmark erlassenen Richtlinien heißt den Unternehmer nichts kostet, aber auf den Offene und versteckte schnittliche Leistung. In Wahrheit stellt der es kurz und bündig:» Mehrarbeit soll nach Arbeiter nicht ohne Eindruck bleibt. zahl­Tarifverschlechterung Begriff des Leistungslohnes den radika 1- Möglichkeit vermieden werden<. In Der Urlaub sten Einbruch in das System der reichen Tarifordnungen wird als> Arbeits­Mit der Zerschlagung der Gewerkschaften Tariflöhne dar. Damit ist das Tarif- bereitschaft« oder» vorbereitende Arbeit< er- In der gleichen Richtung liegen die Ur­ist auch der kollektive Arbeitsvertrag be­seitigt. Das Tarifsystem existiert nur noch system praktisch außer Kraft gesetzt, ob- höhte Arbeitszeit verordnet ohne Ueberstun- laubsvorschriften der Tarifordnungen. wohl es formell noch besteht. Der Leistungs- denzuschlag, teilweise ohne Bezahlung. Als sie sollen das Interesse des Arbeiters an der der Arbeits- Erhaltung des Arbeitsplatzes erhöhen lohn ist das wichtigste Mittel zur Erreichung Mehrarbeitszuschlag gilt nach des. Zieles nationalsozialistischer Politik: zeitordnung ein Aufschlag von 25 Prozent durch, daß die Dauer des Urlaubs mit der Atomisierung der Arbeiterschaft und Zer- auf den Stundenlohn als Die Betriebszugehörigkeit wächst. Die Verlänge­angemessen. störung ihrer Klassensolidarität. Es ist nicht meisten Treuhänder halten sich aber daran rung des Urlaubs soll aber zugleich als Ent­überall wirksam, am allerwenigsten bei nicht. Allein in der Zeit von Ende September schädigung für die Kürzung der Löhne und Qualitätsarbeitern, die rar und für die Auf- 1935 bis Anfang Mai 1936, also in 7 Monaten, die gesteigerte Ausnutzung der Arbeitskraft rüstung unentbehrlich sind. Aber in den mei- sind nicht weniger als 40 Tarif- wirken. Der Arbeiter soll sich auch wieder sten Fällen wird das Mittel seine Wirkung ordnungen erlassen worden, in mal als Mensch fühlen, damit ihm seine nicht versagen, weil die Furcht vor Verlust den en Ueberstundenzuschläge Entrechtung und seine Herabsetzung zum Ar­des Arbeitsplatzes vorherrscht. Für die Un- von 15 bis herab zu 5, ja sogar beitssklaven weniger fühlbar ternehmer besteht der Vorteil in einem An- zu 0 Prozent festgestellt worden neuen Tarifordnungen werden ohne Urlaubs­aus Dresden berichtet: regelung erlassen, für viele als Tarifordnun­verfügter Einzelverschlechterungen eine Sen- treibersystem mit der Tendenz, die Höchst- sind. Ein Maler kung des Lohnniveaus herbeigeführt. In leistung als Durchschnittsleistung gelten zu Der Stundenlohn beträgt noch unverändert gen weitergeltende Tarifverträge ist der Ur­lassen und entsprechend zu bezahlen. Durch 90 Pf., aber Zuschläge werden weder für laub verlängert worden. Die neuen Vor­einigen Fällen war es möglich, die jetzt neu fast ausnahmslos Ver­festgesetzten Löhne mit denen von Ende 1932 die Bestimmungen der Treuhänder über min- Ueberstunden noch für Sonntagsarbeit be- schriften bringen derleistungsfähige Arbeiter wird das Hetz- zahlt. Bei Beschwerden wird von der Arbeits- besserungen gegenüber 1934 und 1935. Ein auf Grund der Statistik des Allgemeinen nur exakter Vergleich mit den Regelungen vor Deutschen Gewerkschaftsbundes zu verglei- tempo außerordentlich gesteigert. Sie wirken front gesagt, die Bestimmungen seien als ständige Bedrohung gegen Arbeiter, die Kann- Bestimmungen; wenn eben ein Geschäft dem Umsturz ist mangels geeigneter Unter­es wagen sollten, das Hetztempo nicht mitzu- es nicht trage, sei es nicht zu machen<. lagen nicht möglich. Im allgemeinen wird machen und die fürchten müssen, als minder­man annehmen können, daß die jetzigen leistungsfähig mit Lohnabzug bestraft zu Regelungen Verbesserungen gegenüber dem werden. Der Leistungslohn ist vor allem ein Zustand vor dem Umsturz gebracht haben. Das Wesen und der Wert der alten Tarif- Nimmt im allgemeinen die Urlaubszeit den Be­mit 87 Pfg. 80 Pfg. Freibrief für Akkorddrückerei. In verträge lag in ihrer allgemeinen Verbind- der Dauer der Betriebszugehörigkeit zu, triebsberichten kommt immer wieder Ausdruck, daß es der Zweck der national- lichkeit und Unabdingbarkeit. Im Gegensatz ist es bei den Jugendlichen regelmäßig um­sozialistischen Lohnpolitik ist>> mit allen zu den Tarifverträgen haben die Tarifverord­gekehrt. Der Urlaub ist zu Beginn der Lehr­Mitteln Zwiespalt in die Reihen der Arbeiter nungen einen unverbindlichen Charak- zeit am längsten, im letzten Lehrjahr hineinzutragen<. Aus einem Automobil- ter. Sie können jederzeit von Fall zu Fall kürzesten. Die Erklärung dafür findet sich Das beliebteste Mittel der Lohnsenkung betrieb z. B. wird eine sehr starke Kür- von den Treuhändern außer Kraft gesetzt in einer Urlaubsbestimmung der Tariford­gemeldet, für werden. In der Tarifordnung für die deutsche ist nicht die Aufhebung, sondern die Ver- zung der Stundenverdienste die badische Steinindustrie vom änderung von Tarifordnungen. Qualitätsmetallarbeiter von früher 1.10 auf Hartsteinindustrie vom 21. Oktober 20. Juli 1934: Für die Lehrlinge und Jung­Es hat den Vorzug, daß die alten Tarifsätze heute nur noch-76 Mark, und hinzugefügt, 1935 heißt es:» In besonderen Ausnahme- arbeiter ist hierbei Bedingung, daß die Ur­>> erhalten<< und trotzdem das Lohnniveau ge- offiziell würden zwar die Tarife nicht abge- fällen kann der Treuhänder der Arbeit Ab- laubszeit in einem Schulungslager der Hitler­von den Bestimmungen dieser senkt werden kann. Ein bevorzugtes Ver- baut, man zahle aber einen sogenannten weichungen jugend verbracht wird, sofern die Möglichkeit fahren ist die Versetzung einzelner Arbeiter- Leistungslohn. Das führe dazu, daß einzelne Tarifordnung zulassen.< Derartige Klauseln hierzu gegeben ist. Das ist ein Beispiel von sind sehr häufig. Nach der 14. Durch­kategorien in niedrigere Lohn klassen. So Leute für sich soviel wie möglich herauszu­vielen. Der Urlaub für Jugendliche verdient hat der Treuhänder für Mitteldeutschland für holen suchen, die Masse der Arbeiter dagegen führungsverordnung zum Arbeitsordnungsge- also diese Bezeichnung kaum, er ist vielmehr die Zementarbeiter des Baues der Reichs- müsse sich mit niedrigeren Löhnen abfinden. setz können neue Tarifordnungen auch ein Teil des nationalsozialistischen Wehrpro­autobahn bei Halle, die bis dahin den Fach- Die Mittel, Lohnvorteile zu erreichen, haben rückwirkender Kraft erlassen werden. gramms. Die Praxis der Urlaubsregelung arbeitern zugerechnet waren, eine eigene sich seit der Zerschlagung der Arbeiterorga- Zweck ist, Fälle, in denen Tarifordnungen in steht allerdings nicht ganz mit den Tarif­Unternehmer nehmen nicht selten von den Bestimmungen der Tarifordnung keine Notiz. Der Treuhän­

chen. Alle diese Fälle zeigen mehr oder weniger große Abweichungen nach unten. Wir greifen einige Beispiele heraus:

Tischler , Magdeburg

1932

1936

Stundenlohn

Maurer ,

Dresden

96

88

ララ

99

Bäcker, Dortmund u. Essen Maurer , Hannover ( Autob.) Maurer, Magdeburg Steinmetzen, Braunschweig 105 Maler, Halle( Saale)

83.7

75

99

" 9

95

78 99

99

89

93

99

39

95

99

85

74

99

78 72.8

zum

Allgemeinverbindlichkeit und Unabdingbarkeit abgeschafft

mit Der

nung für

Lohngruppe mit um 5 bis 7 Pf. niedrigeren nisationen gründlich gewandelt. Das Gesetz ganzen Wirtschaftsgebieten nicht eingehalten ordnungen im Einklang. Die vom Treuhänder

sich Unter­

ist

werde. Keine

SO

am

Löhnen geschaffen. Noch beliebter ist die des Dritten Reiches verbietet das kollektive worden sind, nachträglich Lohnverschlechterung durch Aenderung der Auftreten der Belegschaft, nur der einzelne Ar- legalisieren zu lassen. Daß Orts klasseneinteilung. So ist z. B. für das beiter darf sich um Lohnerhöhung bemühen. nehmer an die Tarifordnungen nicht kehren der für das Wirtschaftsgebiet Brandenburg Schlosser- und Maschinenhandwerk in Baden Daher die starken Unterschiede in der Ent- und sie durch eigene Machtvollerließ Anfang Mai eine Kundgebung, worin er darauf verwies, daß er> unter ausdrück­die Stadt Wertheim von Ortsklasse 4 nach 5 lohnung. Besonders unentbehrliche Arbeiter kommenheit verschlechtern, da die Kontrolle der Arbeiter­versetzt worden. Das bedeutet für die Fach- beziehen Löhne, die oft höher sind als in der nicht selten, licher Verweisung auf den Weg der innerbe­So mußte der Treu­trieblichen Regelung die Mindestbestimmun­arbeiter über 25 Jahre eine Herabsetzung des Zeit vor dem Umsturz. Weil aber keine Orga- organisationen fehlt. für händer das Rheinland eine Bekannt­Stundenlohnes von 70 auf 60 Pfennig. Der nisation den Arbeitern den Rücken stärkt, gen über den Urlaub in der Metallindustrie Nachweis derartiger Tarifverschlechterungen kann das Regime es sich leisten, zu differen- machung erlassen, worin es heißt:>> Bei der aufgelockert habe, wider Erwarten würden auf Grund amtlicher Veröffentlichungen wird zieren. Wenn die einen mehr bekommen, wird in letzter Zeit durchgeführten Lohnkontrolle ihm aber bereits Bestrebungen einer Anzahl Das mußte ich feststellen, daß eine ganze Anzahl be­aber immer weniger möglich, weil neuerdings den anderen um so mehr abgezogen. Betriebe gemeldet, ohne wirtschaftlich ein großer Teil der Anordnungen der Treu- Resultat ist das Wiedererwachen des Kon- von Gefolgschaftsmitgliedern untertariflich gründete Notwendigkeit die für die Gefolg­schaften bisher günstigeren Bestimmungen zu händer von der Veröffentlichung ausgenom- kurrenzkampfes unter der Arbeiterschaft und entlohnt wird. Dann folgt eine zaghafte Er­Aus einem mahnung, worin an die freudig übernom­von niedrigere Durchschnittslöhne. men ist. Die folgenden Fälle, einige verschlechtern.< Von der Berliner AEG sind der mene Verantwortung für das Wohlergehen vielen, stammen aus unmittelbaren Berichten. Metallbetrieb wird gemeldet, daß der Tarifordnung die Urlaubsbestimmungen gleiche Arbeit, der Gefolgschaft und die nationalsozialistische So gibt es in einer neuen Tarifordnung für Lohn, wohlgemerkt für die aus eigener Machtvollkommenheit beseitigt Betriebsführers< appelliert und durch schlechtere ersetzt worden, ohne die gesamte deutsche Schuhindustrie jetzt zwischen 93 und 114 Pf. die Stunde schwankt. Gesinnung Als Illustration dazu wird aus dem Schuhfabrikarbeiter, angelernte Arbeiter, be-» Es sind natürlich nur einige wenige, die den wird. daß der Treuhänder eingriffen hätte. rufsfremde Arbeiter und Lehrlinge. Früher Spitzenlohn bekommen.< Nicht die Akkord- Rheinland berichtet, der Tariflohn für Fuhr­gab es nur Altersklassen und die Organisa- arbeit an sich wirkt als Mordarbeit, sondern leute betrage 30 Mark, gezahlt würden aber Erhaltung oder Senkung

des fehlende Schutz

des

Akkordarbeiters nur 16, für Chauffeure statt 38 nur 20 Mark. tionen wehrten sich stets mit Erfolg gegen der die jetzt gemachten Unterscheidungen«. durch eine hinter ihm stehende Organisation. Kommt es zur Klage vor dem Arbeitsgericht, In zahlreichen Fällen wird aber der Das wirkt sich besonders verhängnisvoll bei dann vertrete die Deutsche Arbeitsfront die aus. Aus notleidenden Unternehmer. Neueingestellte Treuhänder gar nicht gefragt und Tarife der Festsetzung neuer Akkorde vom Unternehmer auf eigene Faust außer einer südwestdeutschen Fabrik für land- Arbeiter erhalten meist eine geringere Ent­es lohnung. Aus Baden wird berichtet, daß zwar Kraft gesetzt. Er verläßt sich auf die nach- wirtschaftliche Maschinen, wo

des Lohnniveaus?

trägliche Zustimmung des Treuhänders oder eine Weihnachtsgratifikation von 75 Mark ge- die Tarife aus der Weimarer Zeit noch gelten, höhung der Löhne oder der Preise bedeute

ist

von

nur

In dem Aufklärungs- und Propaganda­material der Reichspropagandaleitung der NSDAP und des Propagandaamtes der Deutschen Arbeitsfront (» Arbeitspolitik< vom 4. April 1936) heißt es, eine Er­eine Steigerung der Kosten des Wehrpro­gramms. Darum sei auch nach Inangriff­nahme des Wehrprogramms die Parole, das Lohnniveau zu halten. Damit wird deutlich ausgesprochen, daß die Arbeiter nur an den Kosten, aber nicht an dem Ertrage der Staatskonjunktur« beteiligt werden sollen.» Gehalten< worden sind allenfalls die Tariflöhne, aber sie gelten zumeist nur dem Scheine nach, in Wirk­lichkeit sind sie, soweit sie nicht auch offiziell beseitigt sind, durch Einzelver­und Angestellten tisch das Tarifwesen selbst beschlechterungen und noch mehr durch eine ungeheuer gesteigerte Die Kündigungsfristen Ausbeutung der menschlichen Es wäre ungerecht zu behaupten, die na- Arbeitskraft tionalsozialistische Arbeitspolitik erschöpfe macht!

händer, sei es vom Unternehmer selbst, will­

auch darauf, daß ein Einspruch aus Furcht geben hat, wird berichtet, nach der Jahres- Neueingestellten aber nicht mehr der Grund­vor Verlust der Arbeitsstelle oder schlimme- inventur habe mit erhöhtem Druck die Kalku- lohn plus Leistungszuschlag, sondern rem nicht riskiert wird. Auf allen Gruben lationsmaschine eingesetzt.» Der Kalkulator noch der Grundlohn bezahlt würde, was einem 10 bis 20 Prozent gleich­des Eschweiler Bergwerks- Vereins den kam an jeden Arbeitsplatz, stoppte mit der Lohnabbau Arbeitern mündlich mitgeteilt worden, daß Stoppuhr jede einzelne Arbeit ab und setzte komme. Der Sinn des alten Tarifwesens war vor einseitiger ab 1. Februar ungelernte Arbeiter statt den neuen Akkordsatz fest. Diese sind durch- die Sicherung des Arbeiters 5.75 Mark in den höchsten Lohnklassen nur schnittlich um 15 Prozent gekürzt worden. Ausnutzung der Unternehmermacht. Dadurch, noch 5.10 Mark, Gedinge- und Reparatur- Das gleiche wird aus anderen Betrieben die- daß die Tarifbestimmungen, sei es vom Treu­hauer anstatt 6.70 nur noch 5.70 Mark je ser Gegend gemeldet.< Schicht erhalten, In einem Leipziger Unter­nehmen schlug der Betriebsführer vor, daß jeder Arbeiter auf einen Teil seines Wochen- Auf dem Gebiet der Arbeitszeit wird die lohnes verzichte, um den abzubauenden Be- Entrechtung der Arbeiter legschaftsmitgliedern die Arbeit zu erhalten. besonders sichtbar. Auch hier verfährt das seitigt. Weil jeder um seinen Arbeitsplatz bangte, System nach dem Grundsatz, die Errungen­wurde dem Vorschlag zugestimmt. In der schaften der Republik dem Scheine nach zu den Vorgang als erhalten, sie in Wirklichkeit aber zu beseiti­Nazipresse feierte man

kürlich aufgehoben oder abgeändert werden Erhöhung der Arbeitszeit können, ist der innere Sinn

Tarifwesens und

des

damit prak­

unwirksam ge­