Die Barbiere in Kiel bitten den Zuzug fernzuhalten, da sie mitt ihren Principalen in Differenzen stehen.
Ausgewiesen wurde aus Elberfeld der aus Ungarn gebürtige Posamentier Loewensohn . Der Ausgewiefene war ein thätiges Mitglied seiner Gewerkschaft und wird angenommen, daß dies der Grund der polizeilichen Maßregel war.
Die Orts- Krankenkasse der Mechaniker, Optiker und ver:[ wollte, wurde auch dieser Beweis erbracht. Erozdem wurde die wandten Gewerbe in Berlin hatte am 31. Dezember 1899 Haft aufrecht erhalten. Am Mittwoch, 2. Mai, lehnte die Strafs 8364 männliche und 1361 weibliche Mitglieder. Die Einnahmen aus fammer die von der Verteidigung beantragte Haftentlassung ab. Beiträgen und Eintrittsgeldern beliefen fich auf 218 189 M. Aus- Das Kammergericht trat diesem Beschlusse bei. Es ist nicht ganz aufgeklärt, worauf es zurückzuführen ist, daß gegeben wurden 23 405 M. für Arzthonorar, 25 510 M. für Arznei und andre Heilmittel, 124 985 M. Kranken- und Sterbegeld, mun am Montag auch Willy Gluth entlassen worden ist. Was in Der Ausstand der Glasmacher in Usch( Posen) ist ver- 23 068 m. an Heilanstalten. Die Verwaltungskosten beliefen sich der Presse darüber mitgeteilt wird, kann nur so verstanden werden, daß man den Umschwung der Auffassung plausibel zu machen mieden, da die Firma schließlich den Wünschen der Arbeiter nachgab., auf 13 319 M. Das Vermögen der Kaffe beträgt 190 320 M. Maßregelungen sollen nicht stattfinden und über die Beseitigung von 3693 Erkrankungsfälle mit 69 400 Strankheitstagen und unter den Im Laufe des Jahres kamen unter den männlichen Mitgliedern versucht. Ohne Zweifel hätte Willy Gluth spätestens zu Anfang des Mißständen soll mit der Lohnkommission verhandelt werden. weiblichen Mitgliedern 741 Erkrankungen mit 15 992 Krankheitstagen Monats entlassen werden sollen. Ja, er hätte gar nicht erst vor. Es kommen demnach auf jede Erkrankung eines männlichen verhaftet werden sollen, weil man an ihm nicht die Kratwunden És Mitglieds 18,79 Krankheitstage und auf jede Erkrankung eines weib- fand, die nach dem Befunde Frl. Medenwaldt ihrem Mörder zugefügt lichen Mitglieds 21,58. Auf ein männliches Mitglied entfielen bei haben muß. Von diesen ist nachher in den Berichten nie mehr die einem Durchschnittsbestand von 7999 8,67 Krankheitstage, auf ein Rede gewesen!!! weibliches Mitglied bei einem Durchschnittsbestand von 1214 aber 13,17 Krankheitstage.
In Bromberg dauert der Streit der Maurer, Bauarbeiter und Tischler unverändert fort. Die Bildhauer in Posen befinden sich jetzt in der vierten Woche im Streit. Die meisten find abgereift, andre werden in Kürze folgen.
Der Streit der Maurer in Wiesbaden zeigt erfreulicher weise bei den angeworbenen italienischen Streifbrechern ein starkes Hervortreten des Solidaritätsgefühls. Bweimal ist es bisher den Streifenden gelungen, einen Trupp Italiener abzuschieben, felbst eine fehr aufmerksame Bewachung der angeworbenen Aushilfskräfte seitens der Meister und der Polizei verhinderte nicht, daß die italienischen Arbeiter die univürdige Stellung, die man ihnen zumutete, abTehnten.
Andland.
Der ganze Hergang ist ein beachtenswertes Zeugnis der Bes fangenheit, die sofort über das menschliche Urteil Macht gewinnt, Der chinesische Handel im Jahre 1899. Wir entnehmen wenn dies Urteil durch jenes Interesse getrübt wird, das sich bei den dem soeben erschienenen Bericht der chinesischen Zollverwaltung an einer wichtigen Sache Mitwirkenden und an einer aufgetauchten folgende Zahlen: Im Jahre 1899 betrug der gesamte chinesische Meinung Beteiligten sofort einstellt. Außenhandel 460 Millionen Taels( ein Tael etwa gleich 3 M.), d. i. 21 Millionen mehr als 1898. Die golleinfünfte betrugen 26 Millionen, gegenüber 1898 3 Millionen mehr. Die Ausfuhr betrug 195, die Einfuhr 264 Millionen Taels. Am meisten zugenommen hat die Einfuhr aus Amerika und Japan .
Das Verfahren
gegen die Familie Gluth.
Aus der Schweiz . Der schweizerische Typographen Der Tonnengehalt der Schiffe, die in den chinesischen Häfen anbund zählte nach seinem soeben erschienenen Jahresbericht Ende 1899 famen, betrug 5 479 000 Tonnen gegen 4 927 000 Tonnen im Jahre 1801 Mitglieder. Seine Kaffeneinrichtungen leisteten folgende Unter- 1898. Hieran war England und seine Kolonien mit 59 Proz. bestügungen: Reiseunterstügung 5722 Fr., Arbeitslosenunterstüßung teiligt, China mit 24 Proz., Japan mit 7 Proz., Deutschland mit 4066 r., an 48 invalide Mitglieder 16 671 Fr., an trante 5 Proz., Frankreich mit 2 Proz. und Schweden , Rußland und Amerika 37 981 Fr. und an Domizil wechselnde 465 Fr. Das Vermögen mit je 1 Proz. der allgemeinen Kasse beträgt 45 493 Fr., der verschiedenen Unterstüßungstassen zusammen 115 318 Fr. und der lokalen Krantentassen 87 926 Fr. Die Zahl der in schweizerischen Druckereien aufgestellten Segmaschinen beträgt 16. Jn St. Gallen haben die Zimmerer durch einen eintägigen Streit einen Minimalstundenlohn von 48 Cts. erreicht, doch können ganz junge und gebrechliche Arbeiter ge- Am Dienstag, 10. April wurde Fr. Bedenwaldt ermordet und ringer entlohnt werden. Die Sattler in Biel haben die zehnſtündige beraubt. Die That wurde erst am andern mittag entdeckt. Sie Arbeitszeit, Freigabe von Kost und Logis, 25 Proz. Lohnzuschlag war mit einem Handverksinstrument( Stechsentel) begangen. Die für Ueberzeitarbeit und noch einige fleinere Forderungen bewilligt Ermordete hatte sich gewehrt; unter ihren Fingernägeln fanden erhalten. Und darum mußten sie 41/2 Wochen streiten. In Basel sich Haut und Blut; sie mußte also ihrem Feinde Kratwunden sind die Polizisten in eine Lohnbewegung einbeigebracht haben. getreten mit folgenden Forderungen: Erhöhung der Vergütung für den Nachtdienst, Sicherstellung einer angemessenen Entschädigung für außerordentliche Dienstleistungen, wie Cirkus- und Theaterwache, 52 freie Tage im Jahre 2c. Die Unterschriftenbogen zu der bezüglichen Petition cirkulierten auf allen Bolizeiposten.
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In der Maschinenfabrik der ungrischen Staatsbahn in Budapest ist ein Arbeiterstreit infolge von Lohndifferenzen ausgebrochen. Ueber 2000 Mann sind ausständig.
holt auf dem Hofe hatte„ baldowern" sehen. Gegen diesen richtete Der erste Verdacht fiel auf einen Unbekannten, den man wieder sich die erste Bekanntmachung des Polizeipräsidiums, in der 1000 M. Belohnung ausgesetzt wurden.
Am Donnerstagabend( 12. April) war aber auch schon die Familie Gluth der Polizei verdächtig geworden, und zwar, wie aus den verschiedenen Mitteilungen an die Presse hervorgeht, zunächst aus teinem andern Grund als aus dem Umstand, daß der Mord mit einem Stechbeutel vollführt worden ist. Die Brüder Gluth wurden Donnerstag schon sistiert, aber in der Nacht wieder frei gelassen.
Der Krieg.
Die Engländer in Johannesburg . London , 29. Mai. ( Wiederholt, weil nur in einem Teil der gestrigen Auflage enthalten.) Feldmarschall Roberts telegraphiert aus der Johannesburger Vorstadt Germiston: Wir sind hier heute nachmittag, ohne ersten Widerstand gefunden zu haben, ein getroffen. Von unsrer Centrumskolonne sind bis jest teine Verluste gemeldet und nur sehr wenige von der Kavalleries Division und der berittenen Infanterie- Division. Der Feind erwartete uns erst morgen und hat deshalb einen Teil des Eisenbahn- Materials zurückgelassen. Wir halten den Knotenpunkt der Eisenbahn, welche Johannesburg mit Natal, Pretoria und Klerksdorp verbindet, besetzt. Die Stadt Johannesburg ist ruhig. Die Minen sind, wie ich erfahre, unbeschädigt. Ich werde morgen früh den Kommandanten auffordern, sich zu ergeben. Ich erwarte keinen Widerstand und gedenke morgen mittag mit dem Heere in Johannesburg einzuziehen.
Von General Buller liegen folgende Meldungen vor:
Mount Prospect, 29. Mai. Die britischen Truppen haben beherrschen. Die Boeren richteten gestern abend ein wirkungsloses sehr starke Stellungen besetzt, welche Majuba und den Laingsnet Feuer auf die britischen Stellungen. Die britischen Vorposten auf beiden Flügeln waren heute in ein Gefecht verwickelt. Eine Zwölf fünder- Batterie verhinderte die Boeren, ein Geschütz auf einem Hügel am Bothapaß aufzustellen.
Newcastle , 29. Mai. Eine Proklamation des Generals Buller kündigt an, daß die britischen Truppen nunmehr durch Transvaal rücken und daß den an der Marschstraße wohnenden Personen jeder Schuß gewährt werden wird, vorausgesetzt, daß sie sich neutral ver halten, daß die Bewohner jedoch mit ihrer Person und mit ihrem Eigentum verantwortlich gemacht werden, falls die Eisenbahn oder britischen Soldaten in der Nähe ihrer Wohnungen verübt werden Telegraphen beschädigt, oder wenn eine Gewalttätigkeit gegen einen
sollte.
Es bergingen acht Tage, ohne daß etwas ermittelt werden konnte. Einige Verhaftungen wurden wieder aufgehoben. seinen Söhnen, Billy und Georg( in der ersten Mitteilung hieß es: Dann erst verhaftete man den Tischler Gluth und zwei von Max und Georg). Am Donnerstag, 19. April, früh 51/2 Uhr, wurde die Verhaftung ausgeführt und zwar zunächst auf feinen andern London , 30. Mai. Dem Reuterschen Bureau" wird aus Berdacht hin, als den aus dem Stechbeutel. Die Haussuchung ergab Prospect eröffneten heute früh ein heftiges Feuer auf die Stellungen Newcastle von gestern gemeldet: Die Schiffsgeschitze in Mount einige Funde, welche den Verdacht bestärkten: Blutige Schuhe und der Boeren bei Pogwani und Laingsnet, das vom Feind ohne Erfolg Kleider des ältesten der beiden Söhne. die Untersuchung an einen der bei der Ermordeten gefundenen Besonders heftete sich erwidert wurde. frisch gefeilten Schliffel; Georg Gluth, der in einer Schlosserei Wie die leitenden Kreise in England über arbeitete, hatte sich einen hatte sich einen Schlüssel gefeilt; mau nahm die Annektion der Boerenrepubliken an, daß er auch den bei der Ermordeten gefundenen gefeilt habe. und die künftige Verwaltung derselben denken, verrät Das Alibi dieses Georg wurde zwar als bald nachgewiesen. folgendes Telegramm: Das hätte die Polizei stugig machen sollen. Sier jeste aber
Die gewerkschaftlich organisierten Arbeiterinnen Oestreichs. Die Organisationsbestrebungen unter den östreichischen Arbeiterinnen haben in den letzten Jahren recht erfreuliche Erfolge erzielt. In den der Gewerkschaftskommission angeschlossenen Organisationen befanden fich im Jahre 1892: 4263 weibliche Mitglieder, 1896: 5761 und 1899: 9206. Soweit die eigentlichen fachgewerblichen Organisationen in Betracht kommen, finden sich die meisten Arbeiterinnen erklärlicherweise in den Organisationen der Textilindustrie; fie stiegen von 1040 im Jahre 1892 auf 1950 im Jahre 1899. Die stärkste Zunahme weisen die Organisationen der graphischen Gewerbe von 320 auf 1147 und die Glas- und keramischen Gewerbe von 313 auf 949 auf und sodann die Branche der Nahrungs- und Genußmittel von 11 auf 310. Sonst finden sich noch nennenswerte Zahlen weiblicher Mit glieder in den Organisationen der Bekleidungsindustrie mit 433, o fortjene verhängnisvolle menschlichkeit ein, der Londoner Konservativen sagte Lord Salisbury noch folgendes London , 30. Mai. In seiner gestrigen Rede bei dem Festmahl Bergbau 187, Baugewerbe 104, Eisenbahn, Berdie gern glaubt, was sie wünscht. Man machte also den Schluß, über die Regelung der südafrikanischen Frage: kehrs- und Transportwefen 105. Im Bergbau und Bau- den ein unbefangenes Denken ablehnt, daß Willy die Kleider Georgsteine Sicherheit erlangen, so lange wir den beiden gewerbe bedeuten die Zahlen gleichfalls eine sehr erhebliche Steige- getragen und von Georg den Schlüssel erhalten habe. So verkündete rung seit 1892. 11 11 r auch dann der Polizeibericht am Sonnabend, 21. April, daß taum noch lich unabhängigen ein Stückchen einer wirts Regierung Iaffen. Unfre ein 3 weifel an der Thäterschaft des Willy Gluth bestehe. Berantwortlichkeiten find doppelt; wir müssen die vernachlässigten Man behauptete, daß nur ein schwächlicher Bursche die That voll eingeborenen Rassen schützen und andrerseits unsre Politit so leiten, führt haben könne; deshalb könnte der Vater Gluth nicht in Betracht daß, so weit es möglich ist, Versöhnung an die Stelle der AbUeber die Arbeiterausschüsse und die Vertretung der Arbeiter tommen; höchstens als Hehler man hatte Geld bei ihm gefunden, bei Lohn- und sonstigen Streitigteiten macht der bremische Gewerbe- dessen Erwerb er nicht nachweisen konnte. Endlich aber ging ein neigung und des Zwistes tritt. Alles steht aber hinter einem ErInspektor einige recht wohlwollende Bemerkungen in seinem neuesten, abenteuerlicher Bericht durch die Blätter über Willy Gluths Be- fordernis zurück, nämlich dem, daß in dem ganzen Gebiet feine geheime Bewegung unter Personen bes schon einigemal erwähnten Jahresberichte. Es heißt darin: nehmen an der Leiche. Vor dem gräßlich zugerichteten Leichnam sei " Der schwierigste Punkt bei diesen Streitigkeiten bleibt immer er erdfahl zusammengebrochen. Der erfahrene Kriminal- tehen darf, die der Königin oder dem Reiche feind
Sociales.
die Wiederanstellung entlassener Arbeiter und zwar derjenigen, die die Ansprüche der Arbeiter beim Arbeitgeber vertreten und damit das Odium der Aufhezerei auf sich geladen
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haben. Dem tönnte vorgebeugt werden durch Arbeiterausschüsse, andern Spuren vernachlässigt.
Ebenso lag bereits ein ganz einwandfreier Nachweis der Blutflecke auf Stleidern und Stiefeln des Georg Gluth vor: May Gluth, ein dritter Sohn, hatte sich den Daumen verlegt und stark geblutet.
Staaten
ich gesinnt sind.
Rette Meldungen.
Wir können
Pretoria , 29. Mai. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Die englischen Truppen, welche am Sonnabend den Vaalfluß in der Nähe von Vereeniging überschritten, griffen gestern die Boeren bei Witwatusvand an, wurden aber von den Boeren unter Louis Botha zurückgeschlagen. Die Boeren, welche den ganzen Tag heftig beschossen wurden, gelang es, die englischen Stellungen zu nehmen. Die Verluste der Engländer sollen beträchtlich sein.
Von diesem Augenblic an hat man offenbar die Suche nach das heißt nicht solche, die nur auf dem Papier stehen, Die Gesundheit der Frau Gluth war durch die Verhaftung der deren Mitglieder vom Arbeitgeber der Mehrzahi Angehörigen schwer erschüttert. nach ernannt und den Arbeitern unbekannt sind, sondern solche, Am Sonnabend, 21. April, nachmittags wurde der Vater Gluth die, von den Arbeitern erwählt, die Pflicht haben, in regelmäßigen aus der Haft entlassen, die Söhne nicht. Sigungen die Wünsche derselben in Gegenwart der Arbeitgeber zu sowohl der Verdacht, Schon am Dienstag, 24. April, meldeten Sie Berichte, daß prüfen. der sich au Damit würde zugleich ein weiterer Grund zu Ver- sowohl der Verdacht, den Schlüssel fuüpfte, ſtimmungen beseitigt werden, nämlich der, daß andre Arbeiter aus während Georg Bluth lein gelernter Sloffer it. Lehte Nachrichten und Depelthen. hinfällig dieser sehr forgfältig gefeilt fei, ganz andren Gewerbegruppen mit mangelnder Sachkenntnis das während Wort für ihre Kameraden zu führen gezwungen sind, weil die Beteiligten sich aus naheliegenden Gründen der Maßregelung als Wortführer nicht aussehen wollen und können. So wie die Sachen heute liegen, sind die Arbeiterausschüsse meistens Blutflecken am Hemde des Georg Gluth, die nicht wohl von Bittoria- Viertel ein heftiges Feuer aus. Zahlreiche große wertlos und die Erfahrung ist mehrfach gemacht worden, daß der Wunde des Bruders Mag herrühren konnten, fanden am Freitag, der Arbeiterausschuß von Lohnbewegungen erst Kenntnis erhielt, 27. April, ihre Aufklärung durch die Bernehmung eines Mädchens, nachdem der Ausstand proflamiert war. Andrerseits genügt mit dem Georg Gluth Umgang gehabt hatte. es jedoch auch nicht, daß der Arbeitgeber oder die Direktion in In diesem Moment stellte sich zum zweitenmal die verhängnisvornehmer Zurückhaltung sich bei den Sigungen vertreten läßt, bolle menschlichkeit" heraus, durch welche man sich in eine Meinung fondern gerade die Anwesenheit der maßgebenden Personen, die verliebt, an deren Ursprung oder Fortgang man beteiligt ist. Trop persönliche Bekanntschaft mit den Mitgliedern des Arbeitsausschusses dem alle Verdachtsmomente soweit entfräftet waren, daß man auf sowie die gegenseitige Aussprache werden außerordentlich viel dazu den Rest hin zur Verhaftung nicht geschritten wäre, hielt man die beitragen, Schärfen rechtzeitig zu mildern." einmal verhängte Haft aufrecht. Man behauptete, daß die Sache mit dem Schlüffel und den Blutflecken auf den Schuhen des Georg Gluth nicht genügend aufgeklärt sei. Nachher stellte sich heraus, daß auch auf den Schuhen des betreffenden Mädchens fich Blutflecke befunden hatten.
Eine folche Stimme in der Wüste wirkt immer wohlthuend; es wird aber eine Stimme in der Wüste bleiben. Nur wenn sich die Arbeiter starke gewerkschaftliche Organisationen schaffen, die den Unternehmern Respekt abzwingen und sie zwingen können, in Streitfällen mit den Beamten der Organisation zu verhandeln, und die Arbeitsbedingungen überhaupt durch Verhandlung mit der Organisation festzustellen, nur dann wird der Vertreter der Arbeiter- Willy nicht. forderungen nicht mehr als ein Aufhezer gelten, den man maßregelt.
Zur Zentenot. Auf dem Gute des königl. Amtsrats Wilhelm Nagel in Giebichenstein bei Halle wurde den 44 polnischen Arbeitern so verdorbenes Fleisch gereicht, daß sie es nicht effen konnten. Sie gingen zur Revierpolizei, um Hilfe zu erbitten. Ein Schußmann tam, ging zum Juspektor und erklärte dann nach einer Besichtigung des Fleisches, daß es genießbar fei.
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London , 30. Mai. ( B. H. ) Heute nachmittag brach im Queen Läden befinden sich in dieser Stadtgegend; es herrscht die Be fürchtung, daß das ganze Stadtviertel eingeäfchert werden könnte. Mehrere Feuerwehren wurden zur Bekämpfung des Brandes requiriert. Der Schaden beträgt schon jezt mehrere hunderttausend Pfund Sterling.
Brüssel, 30. Mai. ( B. H. ) Das Journal de Brugelles" berichtet, daß der Abgeordnete Janson auf sein Kammermandat zu Gunsten seines Senatsmandats verzichtet.
London , 30. Mai. Dem Reuterschen Bureau" wird aus Beting von gestern gemeldet: Der hiesige Korrespondent des„ Reuterschen Bureaus" und zwei andre Europäer ritten heute nach Fengtai, um den von den Bogers angerichteten Schaden, der auf eine halbe Million Taels geschätzt wird, zu besichtigen. Als die Herren durch das Süd- Thor nach Beling zurückkehrten, fanden sie die Straßen bon Soldaten bejezt; sie wurden von den Soldaten mit Steinen beworfen, ritten aber im Galopp durch und erlitten einige leichte Verlegungen.
Georg Gluth, deffen Alibi vom ersten Tag an nachgewiesen war, wurde am Sonnabend, 28. April, aus der Haft entlassen, Am 22. April hatte das Berl. Tageblatt" geschrieben: " Die Untersuchung in der Medenwaldtschen Mordsache hat insofern eine bemerkenswerte Stlärung erfahren, als der alte Gluth bereits wieder aus der Haft entlassen ist. Auch sein Sohn Georg wird jedenfalls noch heute auf freien Fuß gesezt. Gegen beide Schuß der fremben Gesandtschaften find Truppen- Detachements der Aus Tientsin wird dem genannten Bureau berichtet: Bum lag von vornherein weder der Verdacht der Mitthäterschaft noch der als Mitwisser verschiedenen auswärtigen Mächte, jedes hundert Mann start, nach ihre Verhaftung wurde lediglich deshalb verfügt, um einer Befing beordert worden, der Vicefönig lehnt es aber ab, die Be Als die Arbeiter sahen, daß ihre Beschwerden bei der Polizei förderung dieser Detachements auf der Eisenbahn von Tientsin nach Verdunkelung des Thatbestands vorzubeugen. Für die Kriminalpolizei tam von vornherein nur Willy Gluth als aku find fünf russische und ein englisches Kriegsschiff eingetroffen; Beting ohne Genehmigung des Thung- li- Yamen zu gestatten. In nicht auf das nötige Verständnis zu rechnen hatten, thaten sie, was Thäter in Betracht. in solchen Fällen den Arbeitern als legtes Rettungsmittel erscheint: fie gingen zur Redaktion unfres Parteiblatts in Halle und brachten Wir müssen dem genannten Blatte die Verantwortung für diesen bon legterem wird jezt eine Abteilung gelandet. In Tientsin dort ihre Beschwerden vor, die sich auf das Effen im allgemeinen Bericht überlassen; eine Richtigstellung durch die Behörde wurden 108 Amerikaner mit einem Maschinen- und einem Feldgeschütz erstreckten. Hier fanden sie auch Hilfe. Es wurde eine fachmännische ist nicht erfolgt. Dazu hätte um so mehr Veranlassung vorgelegen, gelandet; Tientsien ist nicht in Gefahr. als in dieser Meldung den Behörden ein Vergehen oder Verbrechen Untersuchung des verabreichten Fleisches veranlaßt und der vereidigte vorgeworfen, das nach den§§ 341 und 239 des Strafgesetzbuchs Grandenz, 30. Mai. ( W. T. B.) Der„ Gefellige" meldet: Große ers Handelschemiker Dr. W. Lenz in Halle gab folgendes Gutachten ab: mit Zuchthaus, mindestens aber mit drei Monaten Gefängnis be- regte Volksansammlungen fanden in der Nacht zum Mittwoch in der Die Vorprüfung ergab, daß das Fleisch einen efelerregenden straft wird. Denn eine Verhaftung auf Kollufions-( Verdunkelungs-) Danzigerstraße in Konig statt, da irrtümlicherweise vermutet wurde, Geruch besaß, welcher auf bereits eingetretene Verwesung Berdacht ist nur gegen Angeschuldigte, nicht gegen Zeugen oder An- der Fleischermeister Hoffmann sei verhaftet. Eine Anzahl Fenster gehörige statthaft. jüdischer Einwohner wurden eingeworfen. Eine Compagnie des InGegen Willy Gluth trat nun jene unheilvolle Verschiebung der fanterie- Regiments Nr. 14 ist, um größeren Unruhen vorzubeugen, Stollen ein, die es bald dahin bringt, daß dem einmal Verdächtigen von hier nach Konig abgerückt. die Beweislast aufgebürdet wird. Er sollte sein Alibi nachweisen. Paris , 30. Mai. ( B. H. ) Die Gemeinderäte wählten hente Wenn man den Aussagen der Angehörigen Glauben béimeffen den Nationalisten Grebauval zum Präsidenten des Gemeinderats. Verantwortlicher Redacteur: Panl John in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drnd und Verlag von Mag Bading in Berlin . Hierzu 2 Beilagen und Unterhaltungsblatt.
schließen läßt.
Hiernach wird die Probe als verdorben erklärt.
So schafft man Leutenot und so bringt man auch den rüdständigsten polnischen Arbeitern bei, daß sie nur von den Socialdemokraten die Wahrung ihrer Interessen zu erwarten haben.