Politik der Kurie im Hinblick auf ihre un­gleich größeren internationalen Interessen darstellen sollen. So schreibt die Pariser katholische Anti- Hitler- Korrespondenz» Kul­turkampf« wie alarmierend und wie als Notsignal, ausgelöst von einer unmittelbar gerade ihrer eigenen Tendenz drohenden Ge­fahr:

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man

Entnordung mittels Antenne

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Das Dritte Reich entdeckt eine neue Weltgefahr

werden.

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die ganze zivilisierte Menschheit alarmierend<< wirken muß!

> Es ist klar, daß man an derartig wichtigen Ergebnissen, wenn sie auf Tat­Außerhalb jener mit Recht als so gefähr­sachen beruhen sollten, nicht achtlos vor­übergehen kann. Denn wenn es sich bei lich bezeichneten Radio- Technik freilich( der den Versuchen zwar nur um Pflanzen han- Autor dieses Beitrages gesteht es freimütig, delt, so wissen wir doch, daß es zwischen daß er davon nichts versteht und hoffentlich hinsichtlich Pflanzen- und Tierreich der wäre auch niemals etwas verstehen wird) Beständigkeit des Erbgutes keine prin­

können

Das be­der das Dritte Reich ist geschehen! Das Dritte Reich, aufgebaut auf Ohren-| im Berliner > Acht- Uhr- Abendblatt<, in mit der Unterschrift: betäubung und Schock jedweder Art, kann» B. Z.<, im» Stürmer< oder im> Schwarzen rühmte Telegramm sondern in der autoritativen» Moses , Standartenführer« könnte furchtbare » Der Abschluß des österreichisch- deut- nicht leben ohne die Entdeckung immer neuer Korps<, Medizinischen Wo- Wahrheit werden. Einerseits. Andererseits: schen Abkommens mag gewisse Hoffnun- Weltgefahren. Was beispielsweise den Unter-» Deutschen aus der braunen Führerclique in der irgend einer gen( für die Situation der Kirche angetanen Wilhelms des Zweiten eine Zeitlang der chenschrift< lesen wir also sichts der neuen jetzt stattfindenden Ful­ist dem braunen letzten Augustnummer zu dieser förchter- erwacht eines Tages, nachdem er sich den daer Bischofskonferenz in Deutschland . D. Halleysche Komet war, wahrhaften Abend vorher durch Abhören der so belieb­R.) erweckt haben, zum anderen hat die Leibeigenen mindestens ebenso drangvoll der lichen Entdeckung folgenden Akzentuierung der kommuni- bolschewistische Grusel, das > asiatische Alarmschrei, und zwar unter Autorschaft der ten Militärmärsche von Königswusterhausen stischen Gefahr im Zusammen- Steppengespenst<. Mitunter und in perio-» Genetischen Abteilung des von den Strapazen unerhörten Regierens er­hang mit den Ereignissen in total verjudet! Ja, das für holt hat, und ist müssen neue Kaiser- Wilhelm Institutes Spanien in zur Resignation neidisch festgelegten Terminen genden Kreisen die Frage auf- Popanze einer staatlich geförderten allge- Hirnforschung in Berlin - Buche: ist allerdings eine größte Gefahr«, die>> auf geworfen, ob nicht die meinen Panikstimmung losgelassen Wahl zwischen einer kommuni- Der schrecklichste der Schrecken ist freilich stischen und einer nationalso­zialistischen Periode in Europa erst in diesen Tagen entdeckt worden: die Radio näm­habe und sich infolgedessen mit dem Na- Entnordung durch tionalsozialismus als dem kleineren Uebel« lich! Man überlege, was das bedeuten abfinden müsse.<< will zwar nicht für einen Menschen, der Gewiß, der> Kulturkampf< wehrt sich noch halbwegs seine fünf gesunden Sinne zu­tapfer gegen» eine solche von der Propa- sammen hat und die Bürgerschule von ehe­ganda der beiden Gegner aufgezwungene dem mit hinreichendem Erfolg absolvierte, dem könne in aber doch für jenes Dritte Reich, da Formel«. Außerdem sagt er Grundlage > Thron und einem totalen Staat schon im Hinblick auf eine ganze dessen Wesen nicht gut von einem» kleineren Altar«, von Staatsphilosophie und Staats­Uebel gesprochen werden, vielmehr sei er räson, von Bibelgläubigkeit und Dogmen­immer das Uebel für die Kirche! Aber was festigkeit im Sinne von» Mein Kampf< er­verschlägts, wenn jene Agitationsformel der schüttert, verwüstet und zertrümmert wird! > Antibolschewiken< tatsächlich von den ein- Was nützt nämlich noch Rassenhygiene, flußreichen und dirigierenden römischen Krei- wenn du beim Klang eines Jazz über die Man muß be- Kurzwelle sen mit übernommen wird? obachtet haben, wie die gesamte österrei- negerst?! Warum die SS zuchtmäßig mit Presse, unterm Krummstab deutschen Jungfrauen paaren, wenn der tük­ähnlich gleichgeschaltet, reichs- kische Aether, sich dir in Form eines ein­deutsche unter Göbbels , Ereignisse in schmeichelnden Tangos aus Radio Toulouse Spanien in diesen entscheidenden Tagen in- nähernd, dich um alle Früchte so nordischen daß zu wissen, nicht nur Bemühens in terpretiert, um der» Ordensburg« bringt?! Hitler oder Mussolini , sondern auch Warum noch Sterilisationen und Erbgesund­Sachverständiger für Rasse­die Diplomaten rund um den Stuhl St. Petri heitsgericht, des Innern, glauben, in einen einzigen und einfachen und wesen beim Reichsministerium grausigen Dualismus, in die Auseinanderset- Judengesetzgebung, Arierparagraph oder Moskau - Christenheit Moskau - Ahnentafel beim Referendarexamen, zung es sonst nennen das alles jetzt sozusagen Abendland oder, wie man über die Spule möge, mit eingreifen zu müssen! rutscht?!

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zipiellen Unterschiede gibt. Hier wie dort allerdings mit erheblich größerem Ernst zum spontane Erbänderungen auftre- philosophischen« oder auch> weltanschauli­ten, hier wie dort können künstliche Mu- chen« Hintergrund besagter Angelegenheit, tationen ausgelöst werden mit Hilfe glei­sozusagen zu ihrer» Metaphysik« etwas cher Methoden. Wenn es nun tatsächlich gelungen sein sollte, mittels Radiowellen sagen: Dieses Dritte Reich der Keimdrüsen Mutationen zu erzielen, so müßte diese und der Erbanlagen gründet sich nämlich in­Mitteilung auf alle Rassenhy- tellektuell wie moralisch auf einen so hand­gieniker und die ganze zivili- festen Materialismus von Pech und Draht,

sierte Menschheit alarmie­

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rend wirken, da ja jeder in sei- daß alle jene braven Leutchen am Anfang Zeitenwende im ach so liberalen Wohnbereich die der erklärten:» Der überall verbreiteten Rundfunk- vorigen Jahrhundert, sender täglich und stündlich den Mensch ist, was er iẞt<, in der Uebertrump­verschiedensten Intensitäten fung durch Hitler ihre nachträgliche Ehren­dieser langen Wellen ausge­haben. Das ist also der setzt ist. Da sich diese Kulturerrun- rettung erfahren genschaft erst in den letzten Generationen Aspekt, der quasi> weltanschauliche<<, vom stark verbreitet hat, es also noch völlig an Wesen des Menschen, daß es auf die Keim­Erfahrung fehlt, ob die Radiowellen irgend drüse und auf deren hermetischen Verschluß einen Effekt auf den menschlichen Orga­nismus, bezw. seine Keimorgane zukommt, gegenüber den tückischen Radio- Sendern an­F. E. Roth. so könnte man für die nächste Generation kommt! auf viele Ueberraschungen gefaßt sein...) Dringende Pflicht der Rassen­hygieniker und Erbärzte müßte es also sein, auf Mittel zur Ab­wehr dieser großen, ja der größ- die mit ihrer Gruppe von fünfzehn Berliner ten Gefahr, die je das mensch- Jungen und Mädchen in die Wirren des spa­liche Erbgut bedroht hätte, zu nischen Bürgerkrieges geriet und nunmehr heimkehrte, erzählt in der» Deutschen Allge­meinen Zeitung<<( Nr. 378):

sinnen.<

BdM tanzt

Eine deutsche Austauschschülerin, 17jähr.,

» Können Sie sich vorstellen und auch meine Mutter will mir das kaum glauben daß wir trotz aller Gefahr, trotz des Knat­terns von Maschinengewehren, seelen­ruhig getanzt haben? Was soll­

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ten wir anders machen, als die Zeit von einem Hören der Nachrichten bis zum an­dern gut ausfüllen?

Eine Option für jenen sehr tendenziösen Um es mit dem gebotenen wissenschaft­> Antibolschewismus« Hitlerscher, Mussolini- lichen Ernst an dieser Stelle die erschrocken oder Frankoscher Fasson? In der Tat: man bedenke die Folgen für Nun, aufhorchende Welt wissen zu lassen es ist gerade in Deutschland , wo schon einmal eine also irgendwo angeblich festgestellt: Durch das Dritte Reich und seine Rassentheorie! große Kirchenrevolution stattgefunden hat Bestrahlung Keimorgane einiger Welche Katastrophe für den Walhall- Bud­und wo sich schon einmal das Kirchenvolk Pflanzen durch lange Radiostrahlen sind jetzt dhismus! Da lebt vielleicht künftig irgendwo gegen die Kirchengewaltigen verschwören bei diesen ganz neue Blütenformen im hintersten Pommernschen ein jüdischer mußte, wäre, den Blick nicht auf eine bar- und Farben erzielt worden. Ja, es ist Viehhändler, beargwöhnt ob aller Merkmale barische Mode, sondern auf Zeit und Ferne sogar gelungen, durch solche Bestrahlung von seiner» Rasse<, ob all seines unverkennbaren gerichtet, das Experiment nicht ganz unge- Tafeltrauben ganz neue Sorten zu erzeugen, Erbgutes und ob hundert sonstiger Impon­der derabilien, weit ab von jedem frevelhaften fährlich. Nach all diesen und den noch dergestalt, daß der ganze Obstbau vor einer Gedanken an> Reichsbürgerschaft<< und Ver­Kirchenvolkes kalifornische an erster Stelle kommenden Erlebnissen des im Dritten Reich . Das Wäre wendungsfähigkeit steht... paradiesischen Renaissance ganz bestimmt nicht ungefährlich.... es möglich, daß sich ein begabter Schüler Konzentrationslager ist ihm immer minde­das alles von Mark Twain am Arizona- Kikker hier stens so nahe wie das Steueramt Remilitarisierte Zone einen guten Zeitungsscherz geleistet hätte? von Rassehygiene( im Sinne Hitlers ) wegen! > Eiserne Kreuze I. und II. Klasse, Vielleicht! Viehisch und unheimlich Und der Kerl geht nun mit echt jüdischer sowie Frontkämpferabzeichen, die ernst aber nimmt bei ihrer Ver- Bosheit hin, kauft sich einfach einen Göb- Feuerprobe ohnegleichen. Herz und Wil­in den letzten Wochen gefunden und beim strickung in die hitlerdeutsche belsschen Volksempfänger, richtet die Inten­nicht auf den Laut­( Kölner ) Polizeipräsidium abgegeben worden Keimdrüsen- Philosophie auf je- sität der Glühbirnen seinen Hinterkopf, sind, liegen dort zum Empfang für die be- den Fall den Spaß vom Arizona - sprecher, sondern auf rechtigten Besitzer bereit.<<

E.

( Aus dem» Völkischen Beobachter.<)

Der Sphinx

Mulmend qualmt das Ruhrgebiet . Leuna kocht brisante Klösse, deren Stank das Reich durchzieht.

Eine duffe Wolkenwand hält in seiner ganzen Größe grau den Himmel überspannt.

Droht Gewitter? Keine Spur. Auf der düstern Wolkenwand projiziert die Diktatur ihren Trickfilm in das Land.

Und Europa , das beinah mit gekränkter Nase grollte, weil es roch, was es nicht sah und auch gar nicht sehen wollte, steht nun überwältigt da.

Von den Alpen bis zur Küste über sieben Breitengraden siebzehn Grad von Ost nach West flimmern prunkende Gerüste: Buntbewimpelte Fassaden feiern fröhlich Richtefest.

Richtefest des Dritten Reichs , des modernen Babylon. Gnädigstes Diktat des Scheichs jagt die jauchzende Nation tanzend um ein Luftgebäude. Munter sprudelt Kraft durch Freude. Bieder plärrt das Mikrophon.

Kikker die deutsche schaftliche Fachwelt!

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Menschen bluten und sterben dicht vor der Tür? Nu wenn schon! Darf ich um den näch­Aus diesem Material sten Tango bitten? schnitzt man Heldenmütter.

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Das deutsche Herz boxt » Unsere jungen Boxer bestanden eine

len beflügelten die Fäuste.<< (> Preußische Zeitung « Nr. 228.)

Kube. Der abgesetzte Gauleiter und Ober­wissen- Bauch oder einen anderen beliebigen Körper- präsident Kube sitzt in strenger Haft in der das Unheil für Festung Küstrin .

Nicht etwa teil mit Keimdrüsen und

Deutschland : Tausend Jahre Kirmes! Tausend Jahre Reichsgestüt! Auf der Wand des Lichtbildschirmes springen zärtlich braune Böckchen braunen Zicklein um die Böckchen und veredeln das Geblüt. Rassenreine Ehrenmolche schwingen hübsche kleine Dolche.

Wie die Dolche lustig blinken. Friedlich schneiden sie die Schinken, die geräuchert sind und tot. Panzerwagen schleppen Braten, Bombenflieger Wurstgranaten, und der Train fährt Honigbrot. Die Schlaraffenwürste fliegen, daß sich alle Balken biegen und der Film zu reißen droht.

Reißt er, endet das Vergnügen, und die luftgeblähten Lügen flattern trist nach rechts und links. Ueber der zerfetzten Feier schimmert durch den Wolkenschleier nackt und bleich die Wahrheit rings. Von den Alpen bis zur Küste dehnt sich eine braune Wüste. In der Wüste hockt ein Sphinx.

Feist behüten ihn Eunuchen vor den Sklaven ohne Zahl, die ihn bauten und ihm fluchen, Vögte, die die Peitschen zücken, beugen einem Volk den Rücken vor dem Spuk aus Lehm und Stahl. Deutschland muß sein Reich zerroden. Deutschlands Sphinx friẞt Blut und Boden.

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Hinterhältig grinst die Fratze. Ist es Drohung oder Schmus? Reckt die breitgeprankte Tatze sich zum Schlage oder Gruß? Ein Gefolge brauner Schnaken und vergierter Kakerlaken leckt ihm eifrig Schwanz und Fuẞ.

Schäkernd tätscheln ihn Hyänen. Esel tanzen um den Götzen. Schmeichelnd dampft ihr Opferdung. Der Geruch sträubt Löwenmähnen. Doch die Vipern in den Klötzen züngeln vor Begeisterung.

Die Kamele, welche scheu unter seinen Blicken rasten, schwören loyal und treu zitternd unter ihren Lasten rückhaltlose Wiederkäu.

Straußen bergen Spatzenbirne vor dem Spukbild in den Sand. Und der Wandrer senkt die Stirne: Sphinx, wann frißt du unser Land?

Duff schließt sich der Dunstverhang wieder vor des Bildes Blöße, und die Antwort ist Gestank.

Giftgestank wallt auf und zieht. Leuna kocht brisante Klösse.

Mal mend qualmt das Ruhrgebiet . Der Rote Hans

Der Spanier

In Toulouse , an einem kleinen Hafen des Canale du Midi , der den Atlantischen Ozean mit dem Mittelmeer verbindet, er­folgte unsere erste Begegnung. Er war aus Cadix und fuhr nun schon 22 Jahre lang mit seinem motorisierten Schiff > Marie- Rose« immer zwischen Bordeaux und Zéte hin und zurück. Die Weine von Perpignan und der Gascogne in mächtig gewölbten Tonnen lasteten schwer auf dem bescheidenen Kahn und drückten ihn tief bis zur Fläche des Wassers herab. Was mich an diesen Mann fesselte? Ein unvor­stellbar braunes Gesicht mit zwei hellen Augen, die von unzähligen kleinen Fält­chen strahlenförmig umsäumt waren. Der Vierzigjährige hatte nach einer Pause von Jahrzehnten seine Mutter in der Heimat besucht und berichtete darüber gesten­reich und übersprudelnd in einer Sprache voller Klang und Farbe, einem Franzö sisch mit spanischen Wortbrocken.

Ich habe damals versucht, diesem Manne auch politisch nahezukommen. Es war vergebliche Mühe. Den Namen Marx hatte er noch nie in seinem Leben gehört, dafür verstand er um so mehr von allen Weinen des Landes und ihren Finessen, und als ich seine wohlgenährten Hühner, die auf dem Schiffe zwischen den Fässern krochen und pickten, bestaunte, lud er mich zum sonntäglichen Poulet in der schmalen Kajüte ein. Ich lehnte ab, aber da blitzte er mich an:» Ich bin Patron, ich verdiene meine 1800 Franken im Mo­nat und habe alles frei hier auf dem