schäftigen soll, steht entwaffnet vor so vielen Schnitzern, soviel Albernheit und Wortunge­heuern. Der Karikaturist, den die Gesichter des Dritten Reiches anstieren, hat nie soviel Stoff zu Fratzen gefunden. Kurz, es ist die vollendete Barbarei, der furchtbarste Rück­schlag aller Zeiten, dem die antifaschistische Kritik gegenübersteht. Und sie sollte das nicht mit nackten, deutlichen Worten sagen? Die antifaschisti­sche Kritik steht im Dienst der einzigen rettenden Idee, die eine gequälte Menschheit von ihren Nöten befreien kann. Sie hat ihre Pflicht zu erfüllen, ihren Todfeind zu ent­larven, ihn der Schande preiszugeben und zum Untergang reif zu machen. Mögen emp­findsame Gemüter unbelehrbar bleiben und weiter mit ihrem Ton unzufrieden sein, es soll sie nicht kümmern, es kann sie in ihrem Kampf nur bestärken. B.

Der IVansenpaß als Retter Von Franz von Puttkamer. Rivesaltes, 2. September 1936. Mein sehr seltsames Erlebnis, das in meiner gewaltsamen Auslieferung durch die spanischen Faschisten von Ibiza an ein deutsches Schiff gip­felte, um dann überraschenderweise statt im deutschen Konzentrationslager mit allgemei­nem Händeschütteln in Genua zu enden, ent­hält über das Persönliche hinaus einige poli­tische Momente allgemeiner Bedeutimg. Diese Geschichte begilnnt im September 1934, als im Hafen der Mittelmeerinsel Ibiza das deutsche Frachtschiff»Trappani« zum erstenmal mit einer Hakenkreuzflagge er­schien. Wie in vielen Häfen mit organisierter Arbeiterschaft traten auch die Hafenarbeiter von Ibiza in Streik. Am Streikbeschluß hatten wir keinen An­teil. Sehr bald entstand aus unserer Dank­barkeit gegenüber den Arbeitern die Idee einer Sammlung zugunsten der armen Hafen­arbeiter, die ihrer und unserer politischen Ueberzeugung ein großes Opfer brachten. Sehr rasch waren 70 Peseten beisammen, ein angesichts des Lohnausfalls bescheidener Betrag, den wir zu dritt im Gewerkschaf ts- büro der Hafenarbeiter ablieferten. Nebenbei teilte man uns dort mit, daß das Schiff auf Grund eines Kompromisses ausgeladen werden könne. Da nach inter­nationalem Seerecht nachts alle Flaggen ein­gezogen würden, werde man das Schiff eben bei Nacht ausladen. Etwas enttäuscht zogen wir ab. Am folgenden Tage wurden wir drei ver­haftet, da die Nazis uns der spanischen Be­hörde als Urheber des Streiks denunziert hatten. Wir konnten den Nachweis führen, daß wir uns nicht in innerspanische Ver­hältnisse eingemischt hätten, da es sich nur um einen Akt der Wohltätigkeit gehandelt habe« Aber was wir aktiv nicht getan hatten, bewirkten wir sogleich passiv. Kaum erfuhren die Hafenarbeiter von unserer Verhaftung, so war schon das»Nachtkompromiß« zer­brochen. Das Schiff blieb unausgeladen im Hafen. Andererseits beikräftigte der Gou-

Was Jeder MJ-Führer wissen

In der Gauführerschule Rippen wurde ein Schulungslehrgang der Kreisjugendwalter und Kreiajugendreferentinnen des Gaues Ost­ preußen abgehalten. Manch einen interessiert es vielleicht, was die jungen Leute bei solch einem»Schulungslehrgang« eigentlich lernen, und die»Preußische Zeitung «(Nr. 217) ist so freundlich, darüber Auskunft zu geben. Zunächst erfahren die Schüler, daß jedes Gemecker auch dann Landesverrat ist, wenn nur Blockwarte oder andere Unter-Unterfüh­rer davon betroffen werden: »Der Gauorganisationsleiter der NSDAP , Parteigenosse Dargel, erklärte in seinen Ausführungen: Wenn heute jemand erklärt, daß er den Führer vollkommen anerkenne, irgendeinen Unterführer aber ablehne und ihn somit angreift, der greift auch den Führer an.« Also Vorsicht bei der Aufdeckung partei­amtlicher Unterschlagungen! Weiter wird den Hörern eingetrichtert, die Lebensmittelknappheit gehöre zum Aufbau und müsse heroisch ertragen werden. Der gleiche Redner sagte: »Die späteren Geschichtsschreiber wer­den sicher über die Einführung der Wehr- höheit und damit über ein gigantisches Werk unseres Führers berichten und nicht über die Butterknappheit schrei­ben.«

Nachdem in solcher Weise klargelegt war, über was nicht geredet werden dürfe, ka­men die Dinge an die Reihe, über die viel und oft geredet werden soll und muß; »Parteigenosse Rohde ging auf hin und wieder vorkommende Streitfälle zwischen Meister und Lehrling ein. Wenn z. B. der Meister dem Lehrling sagt, der Beruf gehe dem HJ -Dienst vor, so Ist hier­zu zu sagen, daß der Dienst in der NSDAP und damit in der HJ genau so wichtig ist, wie der Beruf. Es gibt keinen guten Handwerker, wenn er nicht gleichzeitig auch ein gu­ter Nationalsozialist ist.« Bisher scheint sich diese Auffassung nicht recht durchgesetzt zu haben, denn; »Parteigenosse Ebeling machte darauf aufmerksam, daß die Bestimmung des Lan- deshandwerksmeisters, Parteigenossen Ma- gunia, dahin gebt, daß im Handwerk nur Lehrlinge eingestellt wer­den, die der HJ angehören. Es dürfte natürlich nicht vorkommen, daß er vor Eintritt in die Lehre seinen Beitritt zur HJ erklärt, und dann ach Eintragung in die Lehrlingsrolle wieder aus der HJ aus­tritt. Dieses sehe er als einen Entlas­sungsgrund an, denn wer nicht trag­bar für die HJ ist, der ist auch nicht trag­bar für die Lehre.« Wehe dem Kleinmeister, der sich seinen Lehrling nicht»entlassen« lassen möchte!

Nun war es wohl an der Zeit so etwa am fünften Tage des Lehrganges ein Wörtlein über den Sozialismus zu sagen. Das ließ sich zuerst ganz kräftig an: »Es sprach der Gauorganisationswalter der DAF, Grickßus: Wir verbitten es uns, daß verschiedene Betriebsführer»Schul­terklopfsozialismus« betreiben. i Die, die nur am 1. Mai und 1. Oktober mit dem Arbeiter scheinbar kameradschaftlich zusammensitzen, lehnen wir ab, denn der Betriebsführer hat sich jederzeit um seine Gefolgschaft zu kümmern. Die Arbeits­kraft ist das Größte und Schönste, was ein Volk hat, und deshalb hat der Betriebs­führer für soziale Verhältnisse zu sorgen.« Die schulterklopfenden Betriebsführer, die den Bericht etwa gelesen haben sollten, wer­den sicher aufgeatmet haben, wenn sie auf den nun folgenden Satz stießen: »Wir werden eine« Tages dahinkommen, daß der Arbeiter nicht nach Tarifen, sondern nach Leistungen bezahlt wird.« Das Ist ja gerade der heißeste Wunsch der Schulterklopfer. Und somit zeigte es sich, daß die böse»Wir-verbitten-uns«-Drohuiig gar nicht so ernst gemeint war. Das alles lernen die Kreisjugendwalter und Kreisjugendreferentinnen bei einem Schu­lungslehrgang.

verneur der Balearen durch telegrafische An­weisung unseren Haftbefehl. Unsere Lage war schwierig, weil damals gerade in Spa­ nien eine Rechtskoalition am Ruder war. Unsere Verhaftung weckte ein ungewöhn­lich starkes Echo in der spanischen Bevölke­rung. Ein Priester, der mit einem meiner Leidensgenossen bekannt war, erschien selbst wiederholt im Gefängnis, ließ sich alles ge­nau erklären und sandte schließlich ein end­loses Telegramm an den ihm befreundeten Gouverneur. 35 liberale Bürger unterschrie­ben eine Petition, die ebenfalls dem Gouver­neur telegrafisch übermittelt wurden, in der sie sich für uns verbürgten. Die gleichzeitige Generalstreikdrohung wurde von dem schlauen Gewerkschaftssekretär nur dem rechtsgerichteten Bürgermeister geflüstert, der nun seinerseits»Um des lieben Friedens willen« sich der Telegrafiererei an den Gou­verneur anschloß. Unter dem Druck dieser»Weimarer Koalition« ließ der Gouverneur uns am vier­ten Tage laufen. Die Angelegenheit sei für uns ohne alle und jede Konsequenz nieder­geschlagen. Im Augenblick, als wir das Ge­fängnis verließen, sahen wir»Trappani« ab­fahren und hörten wir seinen Abschiedstuten. Natürlich waren wir über den Ausgang der Dinge sehr vergnügt und belachten vor allem die Rolle der Nazis, die mit ihrer Ge­hässigkeit unzweifelhaft das Löschen von »Trappani« verhindert hatten. Im Januar dieses Jahres lebte die Affäre wieder auf, als ich in Budapest die Er­neuerung meines Passes beantragte. Der deutsche Konsul der Balearen verweigerte mir den»Unbedenklichkedtsvermerk«, weil

ich es als früherer sozialdemokratischer Re­dakteur unternommen hätte, spanische Ar­beiter gegen ein deutsches Schiff aufzureizen, und zwar mit dem Versprechen von 2000 Pe­seten. Das war mir neu! Nie war von dieser Summe die Rede gewesen. Offenbar war das die alte Nazilüge! Auf die Idee, mich einmal zu fragen, war der Konsul nicht verfallen. Ohne jede Prüfung wurde so aus einer De­nunziation eine Urteilsbegründung eines deut­schen Konsulats. Der deutsche Konsulatsbeamte in Buda­ pest bot mir einen kurzfristigen Paß zur so­fortigen Rückreise nach Deutschland an! Ich zog die ungarische Identitätskarte, gültig für 6 Monate, vor, die mir die ungarische Polizei ausstellte. So konnte ich nach Spanien zurück­kehren. Bei Ausbruch des spanischen Bürgerkrie­ges war ich wieder in Ibiza . Die kleine Garni­son der Insel machte die Rebellion der Gene­rale mit. Zwischen dem Kommandanten der Rebellen und dem deutschen Vizekonsul ent­stand sehr bald ein lebhaftes Zusammenarbei­ten, das sich jedoch nur auf Transport- und Wohlfahrtafragen zu beziehen schien. Daß der deutsche Vizekonsul meine Auslieferung auf Grund der alten Lüge, daß ich die Ar­beiter zum Streik»aufgereizt« hätte, fordern und dann natürlich auch erreichen würde, fiel mir nicht im Traum ein. Am Vorabend der Ankunft des deutschen Frachtschiffes wurde ioh verhaftet und ohne jede Angabe von Gründen, trotz meiner Pro­teste auf das deutsche Schiff transportiert. Einem Freunde gegenüber hat der Vizekonsul ausdrücklich meine Auaweisung mit der Schi ffsgeschicbte begründet.

Auf dem deutschen Schiff zog ich natur­gemäß meinen ungarischen Paß. »Das habe ich nicht gewußt!«, stammelte der Vizekonsul. Und:»Da können wir nichts machen!«, sagte der erste Offizier im Einverständnis mit dem Kapitän. Ich war frei auf dem Schiff! Nur nach Ibiza konnte ich im Augen­blick nicht zurückkehren. So erlebte ich nieht die Eroberung Ibizas durch die Regierunga- truppen. An einem Mittwoch mußte ich die Insel verlassen. Schon am folgenden Samstag wurde Ibiza bombardiert und ergab sich am Sonntag. Der Kommandant der Rebellen er­schoß sich, nachdem er den Befehl zur His­sung der weißen Fahne gegeben hatte. Durch Radio-Madrid, der meine Ausliefe­rung In fünf Sprachen mitteilte, darunter natürlich in deutsch , sind hoffentlich andere deutsche Emigranten, die sich in Rebellen­häfen befanden, rechtzeitig gewarnt worden. Denn Vertrauen In ein Mindestmaß von Respekt vor Recht und Menschlichkeit ist bei spanischen Faschisten offenbar ebenso un­angebracht wie bei den deutschen!

Der staunenden Madiwelt »Die Kreisstadt Ortelsburg feierte am Don­nerstag die Grundsteinlegung des neuen Rat­hauses. In einer Kupferkassette wurden mehrere Dokumente, darunter u. a. Adolf Hitlers »M ein Kampf«, je ein Exemplar der »Preußischen Zeitung« und des »Völkischen Beobachters« sowie Auszüge aus den Wahlakten ein­gemauert.«(Deutsche Pressemeldung.)

Abgesang Mit dem Satz, wonach die Buben Immerdar als Buben enden, Hat es auch bei Nazi-Kuben Sein Bewenden. Korruption und Saufgelage brachten ihn um die Karriere. Sowas hütet heutzutage Deutschlands Ehre! Dieser Wicht hat ausgewichtet; Was er andern als ein gelber Neidllng stets hat angedichtet, Trieb er selber! Doch des Paladins Debakel Dient des Führers Glorienscheine; Ausgetilgt wird dieser Makel, Dieser eine... Dieser eine! Muokl. Väter und Söhne Im Dritten Reiche wächst eine arrogante Jugend heran, denn da die Aelteren immer wieder an die schöne Zeit zurückdenken, als es noch Recht und Meinungsfreiheit gab, muß der Jugend von Staats wegen eingeredet wer­den, das damals sei alles liberalistischer Mum­pitz gewesen, ein altes Sündenkonto ver­kalkter Generationen. Und so macht sich denn ein verzweifelter Vater in der DAZ ein­mal Luft, es gibt»zwischen Vater und Söh­nen eine Auseinandersetzung, die heute in der Luft zu liegen und notwendig zu sein scheint...« Er erzählt den Söhnen etwas von der vor­olympischen Jugend, der für Sport keine Zeit

blieb, denn sie mußte arbeiten und ge­staltete ihr bißchen Freizelt nabh eigenem Ermessen; »Es gab für sie damals noch kein Anhalten, Anleiten kein Kom­mando zum Sport, Wandern, Zel­ten, zu körperlicher Ertüchtigung. Außer Elternhaus und Schule keine Stelle, die sie in Disziplin nahm. Es lag an jedem Jun­gen selber, was für ein Kerl und Mensch er wurde. Ungeschriebene Gesetze gaben den Rahmen des Möglichen und die Aus­richtung, jeder hatte die höchstper­sönliche Verantwortung dafür, ob er ein anständiger Kerl wurde, der vor Gott und Familie und Volk und vor sich selber bertehen konnte. Und sie be­standen! Sie bewiesen es In dem Krieg, der sie gründlich auf Herz und Nieren prüfte. Anfangend mit Flandern .« Das ließen die Söhne zur Not noch gel­ten.»aber das Nachher, das nach dem Krieg? Der Vater erzählt den Söhnen et­was von den allgemeinen Nöten, Schwierig­keiten und Kämpfen nach dem Kriege, ehe »der Nachschub« kam, der nötig war,»um zum Durchbruch anzusetzen...« Bis dahin war der alte Herr leidlich klar, aber mit dem Durchbruch setzt bereits Gestammel ein: »Im Grunde war dieser Nachschub nicht revolutionärer als ihre Väter in der Jugend waren. Nur war das alles nicht so einfach damals. Da war das Reich groß, stark, geachtet, gefürchtet. Es gab Arbelt, Fortkommen, Hochkommen, Reich­tum, Sicherheit, Aufwärtsentwicklung von einer scheinbaren Unbegrenztheit. Wer da spürte, wie trotz alledem der Boden brüchig wurde, wer da den Hufschlag der apokalyptischen Reiter von fern her hörte und einen Hauch vom Geist eines Neuen, einer Wende spürte, der war, be­wußt oder unbewußt, schon ein Revolutionär, ein Träger der neuen Zukunft. Der Krieg zerschlug die

schöne Kruste des Altan unbarmherzig und stieß auch die Bünden und Widerstrebenden in das Neue hinein, wenn sie es auch noch nicht sofort zu begreifen vermochten.« Ja. es gab vor dem Kriege allerdinge Re­volutionäre,»Träger einer neuen Zukunft«, das waren aber nicht die Leser der DAZ, sondern die Marxisten, die Sozialdemo­kraten. Sie hörten die»apokalyptischen Reiter« nicht nur von ferne, sondern sie suchten ihnen auch den Weg zu verlegen. Und als ihnen das nicht gelang, standen sie für die Landesverteidigung auf, kämpften für einen Frieden der V erständigung, der dem deutschen Volke ein ehrenvolles Kriegsende eingebracht hätte, während Ludendorff und der völkische Troß einen Versailler Vertrag erkämpften. Diese« Stück Geschichte kommt in der Polemik des Vaters leider recht schlecht weg; er verschweigt auch, daß die Leser der DAZ den braunen»Durchbruch« so total nie ge­wollt haben. Aber vielleicht sind seine Söhne richtige Hitlerjungens, wie sie der Führer wünscht: bereit, auf Vater und Mutter zu schießen und ihre Meckereien der Gestapo zu melden. Vielleicht haben sich diese Söhne schon einige Denunziantenpreise geholt, so daß dem Vater die Wahrheit Uber die Ver­gangenheit den Kopf kosten könnte. Nur so ist das zum Schlüsse unklare Gestammel des vorher klareren, leise meckernden alten Herrn zu erklären, und so bleibt er nur ein trauriges Beispiel dafür, wie heute drüben selbst in der Familie die geschichtliche Wahrheit verleugnet werden muß! Er tröstet sich schließlich damit, daß ja auch»die Söhne seiner Söhne so um die Zwanzig herum« ihre Väter mancherlei fra­

gen werden. Zum Beispiel: Was habt ihr mit Recht und Freiheit gemacht?! Aber das darf der alte Herr schon nicht mehr andeu­ten, weil sonst auch gleich die DAZ mit ab­geht so total ist»der Durchbruch des Nachschubs« und so herrlich ist die»Wieder­geburt Deutschlands «.

Der»Wo�enpralles« Erinnerung an die Weltkriegslyrik. Eine Mappe fällt mir in die Hand; Ge­dichte aus der Kriegszelt, ausgeschnitten, ge­sammelt von irgendwem, der geglaubt hat, auf die Welse der Nachwelt wertvolle Do­kumente zu erhalten. Er hat es getan In negativem Sinne: auf dem gekrampften Ge- reim liegt dicker Staub und er Ist nicht weg­zublasen. Nichts ist von dieser Gelegenheits­poesie ins Bewußtsein des Volkes gedrungen, nicht« in der Erinnerung haften geblieben. Der kommandierende Gefühlsschwung ist ge­nau so spurlos vorübergerauscht, wie der um zwanzig Jahre Nachkommende In abermals zwei Jahrzehnten abgetan und vergessen sein wird. , Gibt es keine Ausnahmen? Karl B r ö g e r s Strophe vom ärmsten Sohn Deutschlands , der sein getreuester war, dürfte die einzige sein. Der Sozialdemokrat hat allein eine echte Gefühlssaite angeschla­gen, hat etwas ausgesprochen, was wirklich mit dem Fühlen des Volkes in innerstem Zu­sammenhang stand, so innig, daß noch das Hitlerregiment schnöden, sinnfälschenden Mißbrauch mit seinen Versen trieb, während es den Dichter ins Konzentrationslager sperrte... Sonst nichts! Während der ersten