Schwarzschild über Wendel.grub

Der

methodische Wahnsinn

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ehrliches Wollen bei einem solchen Abgemacht, Seefe!

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Frank,

die

auftauchen. Dann aber muß der> rache­hafte Schlag unmittelbare Reaktion sein. Eine aus pädagogischen Erwägungen> vor­genommene, berechnet angewandte Prügel­strafe ist ekelhaft. Darin stimmt mein Ge­In Berlin hat eine Hochschullehrertagung| heiten produzierte wie z. B. ein Diskussions-| was fühl zu, Zorn darf nicht zu einer pädagogi- über das Thema>> Das Judentum und die redner, der behauptete, Walter Rathenau Ghettojuden<< sei. Einen späteren Einwand, daß in den Bü­schen Theorie gefrieren.< Rechtswissenschaft stattgefunden. Die von habe die Weimarer Verfassung vor ihrer Ein­Rechtswissenschafter wie In Dachau hieß es anders. Noch etwas der Reichsfachgruppe> Hochschullehrer im bringung erst einem jüdischen Freimaurer - chern jüdischer mittlere Eiszeit gefällig? NS. - Rechtswahrerbund ausgehende Veran- Orden zur Billigung vorgelegt. Was Herr Dernburg , Laband, Staub, Heinitz, staltung bot ein Bild beschämenden geistigen Schmidt keineswegs etwa als unsinnige Phan- Wolf usw. doch so manche richtige und bil­Unanständiges am Grabe Tiefstandes eines einst in der ganzen Welt tasie zurückwies, sondern zum Anlaß einer ligenswerte Ansicht vertreten sei, begegnete Schmidt mit folgender>> Widerlegung<: Es hochangesehenen Zweiges der Deutschen Philippika gegen die Freimaurerei nahm. sei unter allen Umständen ein Unter­Wissenschaft. Freilich: wo man einst in Be­Trotzdem scheint der Biedere einigemal schied, ob die gleiche Ansicht von Das> Neue Tagebuch hat es fertigge- richten auf Häufungen berühmter Namen von den wenigen» älteren Herrn« in arge Juden einem oder von einem bracht, einen Nachruf auf Hermann Wendel stieß wie Liszt , Kahl, Kohler, Bierke, Laband, Verlegenheit gebracht worden zu sein. Er zu veröffentlichen, der zu einer scharfen Zu- Staub usw. usw., da findet man jetzt allein Deutschblütigen geäußert werde. Es sei deshalb inhaltlich gleichgültig, was ein rückweisung zwingt. Es hat unter Bruch des noch den Namen eines erbärmlichen Mame- rettete sich dann in Phrasen wie die: Man stehe ja erst am Anfang der Erkenntnis, in Jude sage, und ob er zufällig dasselbe sage Redaktionsgeheimnisses mitgeteilt, daß Wen- lucken, des Staatsrats und Professors Dr. zehn Jahren würde alles schon ganz anders wie ein Deutschblütiger. Wichtig sei vor al­del unter einem Pseudonym sein Mitarbeiter Carl Schmidt, der die Morde vom 30. aussehen( bestimmt, Herr Schmidt! D. Red.), lem zu wissen, hier spricht ein Jude. Dann gewesen ist. Nicht genug damit, versichert Juni 1934 mit dem klassischen Argument ver­ein total neues Geschichtsbild werde sich wisse man auch, daß die Auseinandersetzung es,> das Beste< habe Wendel doch nur für teidigt hat: die Handlungen des Führers herausstellen usw. usw. das>> Neue Tagebuch geschrieben, weil er wirkten> rechtsschöpferisch«. Jony etwas ganz anderes sei, als wenn man bei der sozialdemokratischen Presse auf ge- Wie eine Klucke ihre Küken, so umflat- Ein alter Konservativer fühlte sich offen- es mit einem Volksgenossen zu tun habe. daß Schmidt nicht Es wurde entsprechend beschlossen, wisse> Spießigkeiten habe Rücksicht nehmen terte Herr Schmidt die Kongreßteilnehmer, bar dadurch verärgert, müssen. Auch sei er nach jener Rede, die mit indem er laut Bericht der gleichgeschalteten nur den Liberalismus, sondern auch den Kon- öffentlichen und Studienzwecken dienenden dem Ruf>> Vive la France!<< schloß, für die Presse» nach jedem Einzelreferat mit eini- servativismus des 19. Jahrhunderts als Frei- Bibliotheken von allen Werken jüdischer Ver­Partei ein toter Mann gewesen. gen Sätzen Ergänzendes oder Verdeutlichen- maurerprodukt abgetan hatte. Der Redner fasser zu reinigen. Neuauflagen dieser Werke das>> Neue Tagebuch über des bemerkte, d. h. Zensuren und Rüffel verteidigte u. a. den Juden Julius Stahl , sollen von den Verlegern nicht mehr her­Hermann Wendels Verhältnis zur Sozialdemo- austeilte. Es ist denn auch kein Wunder, wenn bekanntlich Theoretiker und Mitbegründer ausgebracht werden. Jüdische Rechtsgelehrte kratischen Partei und ihrer Presse zu erzäh- nach dem gleichen Bericht>> von verein der Konservativen Partei, an dessen dürfen ausschließlich zu dem Zweck zitiert len hat, ist Lüge. Wendel war der sozialdemo- zelten älteren Professoren abgesehen, ehrlichen preußisch- nationalen Wol- werden, die» jüdische Mentalität aufzuzeigen< kratischen Presse stets ein willkommener auf der Rednerliste und unter den Hörern lens kein Zweifel statthaft sei. Mitarbeiter. Was er schrieb, wurde gern ge- vor allem die jüngere Generation vertre- Antwort: Das möge sein; er druckt; Rücksichten« brauchte er nicht zu ten war.<< Die dann erleuchteten NS.- Weis- jedenfalls sei außerstande zu beurteilen, nehmen und hat sie nicht genommen. Seine berühmte Reichstagsrede wurde in der gan­zen Partei ohne Unterschied der Richtung als eine tapfere Tat begrüßt und machte ihn, den Dreißigjährigen, zu einer der beliebte­sten und angesehensten Persönlichkeiten. Die Behauptung, er wäre wegen dieser Rede irgendwie angegriffen oder zurückgesetzt worden, ist glatt aus den Fingern gesogen. Wendel war stets Mitglied der Sozialdemo­kratischen Partei, er machte nicht einmal was heute natürlich kein Vorwurf wäre die Spaltung mit, noch weniger dachte er daran, sich in die Parteilosigkeit eines ästhe­in die tisierenden Literatentums zurückzuziehen. Wer an seinem Grabe nichts besseres zu tun

Alles was

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Schmidts usw. usw. Schmidt

sendmal, aber bei Ihrem Amt, man darf| wird es vielleicht dadurch, daß man sich klar| dann doch bald gratulieren." macht, wie in der Tat ein kräftiges> Gut Holz!<< dem oder jenem Zeitgenossen und

In Summa: geistiger Totalbankrott einer Dr. X. einst glänzenden Wissenschaft.

gruppe ihrer für das Studium gewählten Hoch- oder Fachschule zu melden.< (> Deutsche Allgemeine Zeitung«, Nr. 262) Das ist nicht der Stil irgendeines beliebi­

Zum Donnerwetter! Nein, ich entschul­dige nicht, und ich gestatte nicht! Und, in drei Teufels Namen, ich bin zu solcher Reichsbürger drüben bisher die Seele blank Schleimerseele auch nicht ,, gütig"!< zu scheuern vermochte; es entband auf jeden gen deutschen Studenten, es ist das Deutsch Fall von dem Kotau vor der regierenden des Studenten führers. Für den etwa noch Gangsterbande. Schade also wieder eine im Amt befindlichen Professor, der etwas da­wird angeordnet, Gelegenheit der» Opposition< nach leider gegen einzuwenden hat, sich zu melden. Er fliegt. allzu- deutschem Muster weniger!

weiß, als die Partei zu verleumden, der er» All- Heil!«< Zeit seines Lebens verbunden war, besudelt auch ihn.

Die Schleimfabrik

» Bitte tausendmal

Heil Hitler! gütig, Herr Rat!<<

Zu

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Volksbeglückung

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Ein Erlaß des Reichsinnenministers an die Landesregierungen bestimmt, daß künftig neuvermählten

jeder Standesbeamte

allen

drei Monate Kazett! Paaren neben Hitlers>> Mein Kampfe auch

Der verdächtige Sportlergruß.

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Ein Volk

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ein Glaube

Die» Frankfurter Zeitung «, Nr. 508, meldet: » Der bisherige Schriftleiter der Wochen­und zeitung» Durchbruch«, Hans Kurth , der frühere Schriftleiter der Monatsschrift » Deutscher Glaube«, Dr. Herbert Grabert , die beide, wie berichtet, nach ihrer Angabe aus persönlichen Gründen kürzlich aus der » Deutschen Glaubensbewegung < ausgeschieden sind, werben in einem Flug­blatt für eine neue Gruppe, der sie den Namen» Deutschgläubige Bewe­gung gegeben haben.<<

Nun fehlt nur noch eine Gruppe» Beweg­liche Deutschgläubigkeit«<, dann muß selbst Runen- Wotan vor soviel tiefsinniger Einig­keit kapitulieren.

einen Gutschein zum unentgelt­lichen Bezug einer Zeitung Der> Reichssportführer« hat verfügt, daß natürlich einer nationalsozialistischen Zei­auf die Dauer eines Monats alle Sportler bei Veranstaltungen ihren Spar- tung ten und überhaupt bei jeder sportlichen Ge- zu überreichen habe. legenheit sich nur noch mit> Heil Hitler < Wehe den Zwangsabonnenten, die das un­etwa nach der Probezeit In dem braunen Jugendblatt» Der Deut- begrüßen dürfen und daß alle schönen und erwünschte Blatt wird sie sche Studente klagt ein Mitarbeiter: eingebürgerten Saft- und Kraft- Ejakulatio-| wieder abbestellen wollen. Man nen, wie All Heil<,> Gut Holz!«,» Gut Naß!«, lehren, sich über die Hochzeitsgabe zu freuen! Berg Heil!« und was es da sonst noch an Die unfruchtbare Ehe sonoren Sprachschöpfungen in schwerer » Der Nationalsozialismus ist der Sieg der Menge gibt, nunmehr strengstens verpönt > Zwar handelé es sich zum Teil um Wenn der Reichsstudentenbundführer sei- Vernunft über die Unvernunft. In allen unse­seien. fragen wir unseren In­mit ihm spielte), ein Wortschwall ergießt altes Volks- und Brauchtum< konstatieren ner Gefolgschaft etwas mitzuteilen hat, so ren Entschlüssen sich: ,, Guten Tag, Heil Hitler. Ent­Neuesten die Münchener Nachrichten<<; tut er das in folgender Weise: stinkt und unseren Verstand und paa­schuldigen Sie gütigst.. wenn Wenn Sie gestatten wollten..." Und dennoch könne der Nationalsozialismus > Für alle jungen Studenten, die im ren diese beiden Faktoren. Wintersemester 1936/37 ihr Studium an sie zu einem gleichen Entschluß kommen, so nach jedem Wort, das man selber sagt: auf den Ausdruck der entsprechenden und einer deutschen Hoch- oder Fachschule handeln wir nach ihm.<< Zu gütig, Herr Regierungsrat, vorgeschriebenen Gesinnung nicht verzich­zu gütig! Ich sage ihm zum dritten­erstmalig aufzunehmen gedenken, ordne ich ( Ley in seiner Rede auf der Jahrestagung an, sich mindestens drei Wochen vor Be­mal, daß ich nicht Regierungsrat sondern tene. Dieses> dennoch ist zwar ein bißchen erst Referent bin. ,, Ooooh bitte tau- unlogisch an dieser Stelle. Logischer aber ginn des Semesters bei der Studentenbund- der Arbeitsfront zu Nürnberg .)

>> Er kommt immer auf dieselbe Art und Weise durch die Tür des Amtszimmers, dieser Herr X oder Y oder Z: weitaus nach vorn schwenkt er die Melone in die Luft, freundschaftlich grinsend( als ob man an seinem Stammtisch allwöchentlich den Skat

Der Goethe- Preis

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Führerdeutsch

Der Gast entsetzt:> Was soll mir rohe Kraft?| ren hinlänglich verwischt hatte.» Hänschen?| Nummer in den nationalsozialistischen Ver­Ich sprach vom Preis für Kunst und Wissen- Ja, weißt du, das ist so eine Sache. Er ist sammlungen vor Hitler immer so erwünscht schaft.< doch Komiker. Kennst du seine Karriere gewesen sei, machte die Geschichte nur noch Berlin , 6. Oktober .( DNB.) Der Führer und Reichskanzler hat mit Ur- Klar, Wissenschaft! Was taten Sie im Leben, seit 1933? Ich kannte sie nicht. Ich erinnerte ärger. Was blieb nun noch von dem Pro­Lunde vom 19. September 1936 dem um Deutschlands Wehr- und Muskelkraft zu mich nur, daß Hänschen sich gleichgeschal- gramm? Der Knutenfox. Aber mit Ruẞ­Concimen Medizinalrat Prof. Dr. Fer­tet hatte, lange ehe die Not es gebot.» Alter land wurde gerade ein Handelsvertrag ab­dinand Hueppe in Dresden in Anerken­Kämpfer vermute ich? Geht ihm glän- geschlossen, und außerdem wirkte jeder Hieb nung seiner Verdienste um die Pfle­ge der Leibesübungen die Der Gast:> Als ich euch meinen Faust er- zend, nicht? Uebrigens konnte er was. Ich auf die bolschewistische Diktatur wie eine Goethe- Medaille für Kunst und Wissen­ schaft

verliehen.

Es kam ein Herr von mittlerer Figur zum Wart für Propaganda und Kultur und fragte lächelnd, was vonnöten wäre, wenn man den Goethe- Preis für sich begehre?

>> Sind Sie ein Jud'?<

baẞ.

Der Gast erstaunte

> Nicht daß ich wüßte. Doch was soll mir das?<

» Verbitte mir, so unverschämt zu fragen! Wieviel könn' Sie von hier bis Nürnberg

tragen?<

>> Bis Nürnberg ? Tragen? Ei warum nicht gar!<

heben?<

schuf...<

> Faust is schon besser! Boxer von Be­ruf?<

>... da rang ich hart, und noch die Mor­wds genröte

fand mich am Schreibtisch oft. Ich heiße

Goethe.<<

Der Wart sprang auf und drückte einen Knopf.

Und zu den Wachen, die ins Zimmer pfiffen: » Verhaften! Hat am Wehrgeist sich ver­griffen.<

Die Wachen spähten staunend ringsumher, sonst war das Zimmer Der Braune drauf:» Gepäcksmarsch, is doch der Wart saß da leer.

hab über den kleinen Dicken gelacht, immer offene Meckerei gegen das Dritte Reich. Das wieder bis er so um 1931 herum sein pa- Publikum jedenfalls faßte es so auf und triotisches Herz entdeckte und anfing, alle griente dankbar. Wieder ein unsanfter Wink umwohnenden Völkerschaften genau so geist- von oben, diesmal an den Direktor, und Häns­los zu karrikieren wie es die Stimmungs- chen mußte sein Engagement vorzeitig macher im Hinterland Anno Weltkrieg taten. wechseln. Damals verlor ich ihn aus den Augen.<<

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Dann kam eine Zeit, da waren Italien­

» Ja, also < Mein Freund stand auf Witze wieder zugelassen, dann wurden sie und zog die Vorhänge zu, wie immer, wenn aufs neue verboten und dafür Russenwitze >> Was, Goethe! Kenn ick nich. Pomuchels- er ein Kapitel Drittes Reich zum Besten ge- erlaubt, soweit sie nicht gegen die Diktatur ben wollte, und ich machte ihn wie immer gerichtet waren, jetzt sollen sogar Anspie­kopf!<< darauf aufmerksam, daß als Gegenüber lungen auf die polnische Treulosigkeit ganz nur ein paar Birken in Frage kämen.» Die gern gesehen werden aber Hänschen hatte patriotischen Witze<, begann er, genug vor alledem. Er wurde un politisch. > das war das erste, was Hänschen von der Zuerst kramte er alte Studenten­Speisekarte strich. Erst die Verspottung der scherze aus der Kiste. Weißt du, Marke: » Katzlmacher<, die kerndeutsche Südtiroler Betrunkener am Laternenpfahl» Wenn, hupp, durchaus in Makkaronifresser verwandeln jetzt, hupp, aber mein Haus nochmals wollen. Freundschaft mit Mussolini , du ver- hick vorbeikommt, da spring ich rein!<< stehst. Er bekam einen fürchterlichen Krach Das Publikum lachte zwar, aber der Reichs­mit der Gauleitung. Blieben immer noch die studentenführer übergab der Presse einen ge­Ballade vom polnischen Lauso- harnischten Aufsatz, in dem gegen die>> Ver­leum und der russische Knutenfox. höhnung des studentischen Gei­Was aus der Polennummer wurde, kannst du stes aufs schärfste Front gemacht wurde<. dir denken. Der Korridor war darin erwähnt, Die Studenten von heute seien treue Gefolgs­>> Was ist eigentlich aus Hänschen gewor- und ehe Hänschen von der neuen deutsch - mannen des Führers und wenn sie auch immer den?<< fragte ich meinen alten Schulfreund, polnischen Freundschaft auch nur Wind be- mal wieder Bier tränken der von Deutschland aus über Indien gereist kommen hatte, saß er schon dem Gaukultur- weiter. Hänschen schaufelt die Studentenwitze in könn' Sie die Jugend wenigstens drauf dril- war, um seine lieben Emigranten in Frank- wart gegenüber und mußte Abbitte leisten. len?< reich zu besuchen, und damit wohl alle Spu- Der Hinweis des Dicken, daß gerade diese die Kiste zurück und verliebte sich in das

klar.

Sie sind im Kopf wohl manchmal nich ganz Worauf sie einen Dring drahtruf erließen: richtig?

» Gewissen Goethe

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auf der Flucht er­

Na, macht nischt, Kopf is überhaupt nich wichtig.

schießen!<<

Hugin

Was wichtig is, hört unterm Halse auf

Dauerlauf?

wie ist's mit Hochsprung, Weitsprung,

Auch nich? Ja, Männecken, um Wotans

Willen,

S

Lachen ist gesund

na, und so