IVp. 194 SONNTAG, 28. Februnp 1937 Aus dem Inhalt; Moskauer Prozeßgeheimnissc England rüstet gegen Hitler Der Geist der Lüge Die braune Hand am Werke Verlag; Karlsbad , HausGraphia" Preise und Bezugsbedingungen siehe Beiblatt letzte Seite Die Hlndetmörder als Fälscher Schamlose Bildfälschung des StreicherschenStürmer" entlarvt Die Fälsdinng des Stürmer SHeetyiitt de# Salmudiuden Die Nummer 8 des»Stürmer«, heraus­gegeben von Julius Streicher , die im Fe­bruar dieses Jahres erschienen ist, ent­hält Bilder aus Spanien . Unter der Ueber- schrift»Mordgier des Talmudjuden« bringt sie zunächst ein Bild einer Kirchen- tür, an der mumienähnliche Leichen in Särgen lehnen. Unterschrift:»In Barce­ lona rissen die von den Juden aufgehetz­ten Roten als Heilige verehrte Nonnen aus ihren Gräbern und gaben sie vor der Kirchentür dem Gespötte preis!« Danach folgen angebliche Auszüge aus dem Tal­ mud . Unter diesem Text folgen wieder Bil­der drei Bildervon toten klei­nen Kindern. Unterschrift:»Auch Kinder nationalgesinnter Fa­milien werden von den Roten ermordet.« Als Quellenangabe steht unter diesen Bildern:»Stürmer-Archiv«. Dies ist die. schamloseste Bildfälschung, die jemals verübt worden ist. Bei diesen drei toten Kindern han­delt es sich am Opfer eines Bombenan­griffes deutscher Flieger auf Madrid , um die blutigen und verstümmelten Op­fer deutscher Fliegerbomben! Aus den Opfern der deutschem Inter­vention in Spanien sind im»Stürmer« von »den Roten« ermordete Nationalistenkinder gemacht worden. Wir sind in der Lage, dies einwandfrei beweisen zu können. Diese Kinder sind bei dem Luftangriff vom 6./7. November 1936 getötet worden. In Nr. 180 des»Neuen Vorwärts« vom 22. November 1936 berichteten wir darüber: »Am 6. und 7. November führten die Bom­benflugzeuge der spanischen BebeUen einen Luftangriff auf Madrid durch. In geringer Höhe fliegend, wählten die Flieger sich sorg­sam Ihre Ziele aus. Sie warfen mit voller Ab­sicht Ihre Bomben auf Märkte, auf denen Frauen einkauften, wie auf Plätze, auf denen Kinder spielten. Hunderte von Frauen und Kin­dern sind diesem Angriff Tum Opfer gefallen. Ks liegen uns Photographien von erbarmungs­würdig zerfetzten Frauen und kleinen Kindern vor aber auch Photographien von einer nlchtexplodlerten Fliegerbombe, die nach der Auffindung zerlegt worden Ist. Es ist eine deutsche Fliegerbombe. Sie trägt das Herstcl- lun gada tum: Juli 1930. Auf den Einzelteilen liest man:»Füllkörper für 8.« und»Zusatz- körper. Beinadorf, 8. Lief. 1936.« Dafür wer­den die deutschen Arbeiter zum Schuften In R iistun gsbetrl eben gezwungen, dafür muß das deutsche Volk hungern.« Wir haben damals BUder einer deut­schen Fliegerbombe reproduziert. Die spanische Regierung hat diese Photographien versendet. Auch wir ha­ben damals diese Photographien erhalten. Sie sind in einer großen Anzahl von Zei­tungen reproduziert worden. Zum Beweise veröffentlichen wir L eine Reproduktion ans Nr. 6 des »Stürmers«, 2. Unmittelbar darunter die Photo­graphien der Kinder, die dem Luft­angriff vom 677. November zum Opfer gefallen sind. Daa spanische Propaganda­ministerium hat im Dezember 1935 noch einmal 13 dieser Kinderbdlder im Umdruck versendet, dazu ein Bild von der Aufbahrung der Opfer des Luftangriffs, ein Bild eines Bombenteils, und ein Bild flu di ßin&er notionalgefinntec{amilien©ctöcn oon öcn Hofen crmotöel Ott luDt iirgi mit Ott ngt M ifii mit Ott MW Die Kinderopfer des Luftonoriffs auf Hodriti von deutschen Junkersapparaten über Madrid . Der Text, den das spanische Propagandaministerrum dieser BUdver- öffentlichung in spanisch, deutsch , fran­zösisch und englisch beigab, lautete: »Ermordete Kinder in Madrid . BolUegende Photographie zeigt ein Beispiel für die»militärische» Aktion der Aufständi­schen über Madrid . Die Bombardements der Bevölkerung, die unausgesetzt fortgeführt werden, ohne daß jemand In Europa sie ver­hindert, haben als hauptsächliche Konsequenz den Tod von Kindern. Man hat die Ort« ge­sucht, wo sie sich aufzuhalten pflegen, wo sie spielten oder wo sie untergebracht waren. Man hat sie niederkartätscht, während sie ihre Mütter begleiteten, die ihre Einkäufe besorg­ten. In der Polizeidirektion ist alles dies fest­gestellt worden mittels Zahlen, die sprechender sind als alle Worte. Zahlen, die wie man sehen kann, sehr hoch sind, und diese Zahlen wach­sen täglich höher, während einige Nationen ruhig diesem Massaker zusehen, ohne an Ihm tedlzunehmen und andere haßerfüllt mit tat­kräftiger Hilfe dieses Verbrechen unter­stützen. Es ist wahr, die Bomben, die über Madrid abgeworfen werden, explodieren nicht immer. Wenn sie es tun, entrüsten uns ihre Opfer. Wenn sie aber ganz bleiben, erfüllen uns d 1 e deutschen Marken, die man auf dem Metall lesen kann, mit gleich starker Em­pörung. Und die Flugapparate, deren schwarze Silhouetten am Himmel von Madrid erschei­nen, sind unverwechselbar, alle sehen auf dem ersten Blick, daß es deutsche Junkers sind. Das Völkerrecht und der Nlcbtetnul- schungspakt haben heute dasselbe Schicksal in Europa .« Damit ist der Beweis für die Bildfäl­schung des»Stürmers« restlos erbracht, Die journalistischen Banditen des»Stür­mer« haben ganz einfach aus den Opfern des deutschen Kindermords in Madrid »von den Roten ermordete Kinder« ge­macht Sie haben unter diese dreist«