Wenn aber, was gar nicht beftritten wird, Unternehmer die begeben hatte und von dort sofort nach der Schweiz abgereift war. I antwortung für den status quo übernehmen. Wenn nach Annahme der wirtschaftliche Uebermacht mißbrauchen, um ihren Gelüsten auf Kosten Nun macht man mir den Vorwurf, daß ich nicht schneller ein Vorlage die Agitation fortdauere, werde man wissen, von welcher der weiblichen Angestellten zu fröhnen wer trägt denn die Schuld, geschritten bin, um dem öffentlichen Skandal vorzubeugen. Ich weiß Seite man die Zwietracht, unter der Bevölkerung wieder er daß der Versuch nicht gemacht werden konnte. diesem Unwesen zu in der That nicht, was ich noch hätte machen sollen. Ich bin jeden neuern wolle.( Beifall.) Waldeck- Rousseau fordert den Senat auf, steuern? Niemand anders doch als dieses sittliche Centrum, das falls sofort eingeschritten, als ich von der Angelegenheit Kenntnis nicht in den Händen der Feinde der Republik die entscheidende feinen ausschlaggebenden politischen Einfluß nicht benuzte, als es erhielt und hatte keinerlei Veranlassung, den Landrat Osterroht zu tötliche Waffe zu lassen, welche sie besitzen; die Zeit sei da, ein galt, den Arbeitgeber Baragraphen durchzusetzen, gegen schonen. den die Regierungen sich sträubten. Da ließ das Centrum die Social- Auf Antrag des Verteidigers wird ferner festgestellt, daß der Ende zu machen. Man darf", schloß der Minister, die Aktionsdemokratie allein und verzichtete auf den Arbeitgeber- Paragraphen, Selbstmordversuch am 18. Dezember stattgefunden habe. Der Haft- freiheit nicht denen überlassen, welche durch verbrecherische Lügen das wie es ja auch seine Macht nicht dazu vertvandte, eine gerechte Ber- befehl sei amt 1. Januar und die Einleitung des Disciplinarverfahrens, hin gekommen sind, eine Atmosphäre zu schaffen, so unrein und so teilung der Flottenlasten zu erzwingen, obwohl es gekonnt hätte. mit dem Antrag auf Entfernung aus dem Amt, am 4. Januar er- verwirrt, daß die Republikaner sich selbst darin nicht mehr wieder Die moralische Abgebrühtheit ist in der That erstaunlich, die folgt. erkennen würden.( Dreifacher lebhaftester Beifall. Zahlreiche Rufe: es angesichts solcher Thatsachen noch wagt, über die Unsittlichkeit zu Gutsbesizer Dr. Wendorff befundet: Der Fall Ofterroht Iamentieren. habe große Erregung im ganzen Streise hervorgerufen, und es ſeinschlagen!) Marcère bekämpft die Vorlage. Milliard wünscht, daß Die Generaldebatte wird geschlossen. Der Der autisemitische Reichstage- Abgeordnete Vielhaben, allgemein aufgefallen, daß, obwohl das unfittliche Treiben des die Amnestie auch auf die von dem Staatsgerichtshof Verurteilten Bertreter für Rinteln - Hofgeismar , hat aus Geschäfts- Landrats seit langer Zeit bekannt war, nicht früher eingeschritten ausgedehnt werde. rückſichten sein Reichstagsmandat niedergelegt. Wiel: wurde, und ganz besonders, daß Osterroht noch immer Landrat ge- Senat beschließt, mit 171 gegen 41 Stimmen, die Rede WaldedRousseaus öffentlich anschlagen zu lassen.( Beifall.) Franc haben ist Rechtsanwalt in Hamburg , derselbe ist 1898 mit 6035 wesen sei. Der Erste Staatsanwalt bemerkt: Er habe sich nicht für Chauveau beantragt Verweisung des Gesezentwurfs an eine gegen 2762 socialdemokratische, 287 Centrums, 130 nationalliberale berechtigt gehalten, den Haftbefehl zu veröffentlichen, zumal es ihm Kommission behuss Ausdehnung der Amnestie auf die von dem Verurteilten. Waldeck Rousseau bekämpft zweifelhaft gewesen sei, ob Osterroht sich im Sinne des§ 175 des Staatsgerichtshof Fackelzüge verstehen bereits die„ Wilden" in Deutsch- Südwest - Strafgesetzbuchs strafbar gemacht habe. Aus diesem Grunde und da diesen Antrag, der schließlich mit 175 gegen 101 Stimmen abgelehnt Afrika ihrem Bezirkshauptmann darzubringen. ihm bekannt sei, daß des angedeuteten Vergehens wegen die Die Civilisation dringt ein und die Kolonialpolitik beginnt sich Schweiz überhaupt nicht ausliefere, habe er auch feinen Stedbrief wird. Lecomte zieht sein Amendement, die Amnestie auf Dreyfus auszudehnen, zurück. Ein Amendement Fruchier, die Amnestie auf die von dem Staatsgerichtshof Verurteilten auszudehnen, wird mit 165 gegen 102 Stimmen abgelehnt und die Regierungsvorlage mit 238 gegen 34 Stimmen angenommen. Die Sigung wird sodann aufgehoben. Holland.
immd 117 Stimmen der hessischen Reichspartei gewählt worden.
zu rentieren!
Der verschwundene Landrat.
erlaffen.
4
Verteidiger Rechtsanwalt Baul Jonas Berlin: Ich beantrage die Freisprechung beider Angeklagten. Fest steht jedenfalls, daß, ob Vor der ersten Straffammer des Landgerichts Greifswald fand wohl am 18. Dezember Landrat Osterroht selbst bekannte, daß er am 1. Juni der Prozeß gegen den Chefredacteur des„ Greifswalder fittlich nicht rein sei und deshalb um seine Anitsenthebung bitten Tageblatts", Erich Stechert, und den Rittergutsbesitzer Arthur Becker müsse, daß am 19. Dezember der Selbstmordversuch geschah und am ( Bartmannshagen bei Grimmen ) wegen Beleidigung des Stralsunder 1. Januar der Haftbefehl erlassen wurde, am 4. Januar erst das Haag, 2. Juni. ( Privat- Telegramm.) Das am 15. Dezember von Regierungspräsidenten Scheffer statt. Die Anlage ist erhoben Disciplinarverfahren eingeleitet wurde. worden, weil Becker in einem„ Eingefandt" des von Stechert verNach etwa einhalbstündiger Beratung des Gerichtshofs verkündet der zweiten Stammer mit 79 gegen 14 Stimmen angenommene UnfallMan hält eine Ministerkrisis für antwortlich gezeichneten„ Greifswalder Tageblatts" behauptet hatte: der Präsident: Der Gerichtshof hat die Angeklagten der öffentlichen verficherungs- Gesetz ist gestern in der ersten Stammer mit 29 gegen Es verlaute nichts von Maßnahmen, die von seiten der Regierung Beleidigung des Herrn Regierungspräsidenten Scheller für schuldig 20 Stimmen verworfen worden. int Stralsund bezüglich des in seinem Privatleben erachtet und deshalb gegen Becker auf 4 Wochen Gefängnis, gegen nicht ausgeschlossen. Italien . tompromittierten, nach einem mißglüdten Gelbst Stechert auf 300 M. Geldstrafe erkannt. Es sei dem RegierungsFür die Wahlen, die am Pfingstfonntag stattfinden, sind in mordversuch verschwundenen Landrats Osterroht präsidenten der Vorwurf gemacht worden, daß er unvermögend geweien unternommen worden seien. Letterer fei jogar noch sei, zur rechten Zeit gegen den Landrat Osterroht einzuschreiten. In den 508 Wahlkreisen 945 Kandidaturen aufgestellt, weniger als bei immer offiziell als Grimmer Landrat zu betrachten. fubjeftiver Hinsicht hat der Gerichtshof festgestellt, daß der Aus den vorigen Wahlen, bei denen 1089 Kandidaten zur Wahl standen. Nach Verlesung des unter Anklage stehenden Artikels stellt der geklagte Beder aus Haß gegen den Landrat Osterroht und den Als ministerielle Kandidaturen find 462 bezeichnet, als verfassungs Erste Staatsanwalt an den Angeklagten Becker die Frage: Regierungspräsidenten Scheller gehandelt hat. Daher fonnte auch treu oppofitionelle 204. als solche der äußersten Linken 277, worunter ob er behaupte, daß schon vor dem Monat Dezember 1899 Dinge dem Angeklagten der Schutz des§ 193 des Strafgesetzbuchs nicht sich allerdings zahlreiche Zählkandidaturen befinden; die übrigen belannt gewesen seien, die den hellen Ausbruch eines öffentlichen zugebilligt werden, da aus der Form und den Umständen die Absicht Kandidaturen tragen keine bestimmte Partei- Etiquette. Die Blätter Standals veranlaßt haben, insbesondere ob dem Angeklagten außer der Beleidigung hervorgeht. Bei der Strafzumessung ist erwogen des Vatikan schärfen der klerikalen Partei das alte päpstliche Gebot den unzüchtigen Handlungen des Landrats Osterroht noch worden, daß die Beleidigung gegen den obersten Beamten des Ne- der Wahlenthaltung ein. Die Katholiken sollen sich nicht der falschen Meinung hingeben, daß eine ausnahinsweise Beteiligung zu Gunstei andre Dinge befannt seien, die einen öffentlichen Standal veranlagt gierungsbezirts gerichtet war. der Wahlentscheidung zwischen Ordnungs- und Umsturzmännerit haben. gestattet sei. Das wird die Klerikalen nicht abhalten, wie bei frühery Wahlen so auch jetzt ihr Wahlrecht auszuüben.
Beder: Die unzüchtigen Handlungen des Landrats Osterroht, aber auch amtliche llebergriffe des Landrats, die amtlich feststehen, seien längst im Streise bekannt gewesen.
Erster Staatsanwalt: Amtliche Uebergriffe des Land
Ausland.
Der Präsident verliest sodann einen Brief Joseph Reinachs, in welchem dieser dagegen Einspruch erhebt, daß ihm diese Depesche zugeschrieben werde, und erklärt, daß es sich um eine Fälschung handle.( Unruhe.)
Der Ministerpräsident besteigt die Tribüne.
Bom Boxer- Aufstand. Das franzöfifche Konfulat in Beting erhielt die Nachricht, daß am Donnerstag früh 30 Ausländer, darunter sechs Frauen und ein Kind, die sich in Booten auf der Flucht von Paoting- Fu nach Tientsin befanden, von mehr als 700, mit Flinteir und Speeren bewaffneten Borers angegriffen, und daß vier von ihnen Am Freitag find auch die getötet, mehrere verwundet wurden. übrigen angekommen. Das britische Kriegsschiff„ Centurion" mit dem Admiral an Bord, und das italienische Kriegsschiff„ Calabrid" sind vor Taku eingetroffen.
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In verschiedenen englischen Blättern finden sich Angaben über die Anzahl der fremden Kriegsschiffe vor Tatu; danach befinden sich dort 9 russische, 3 französische, 3 englische, 3 deutsche, 2 amerikanische und 2 japanische Schiffe. Nach weiteren Angaben der Blätter hätten die russischen Schiffe außer ihren Besatzungen noch 11 000 Mann Truppen aus Port Arthur an Bord; weitere 14 000 Mann ständen in Port Arthur zur Einschiffung bereit.
Ein verunglücktes Experiment.
rats Osterroht find amtlich nicht festgestellt. Gegen den Beratung der Amnestie- Vorlage fortgesetzt. Traricug sagt, die Landrat ist das Disciplinarverfahren eingeleitet und ein Haftbefehl Agitation, welche aus Anlaß der Dreyfusaffaire ins Werk erlassen worden. Der Landrat, der sich augenblicklich in gefegt worden ist, sei in Wirklichkeit ein Kreuzzug gegen die einer Heilanstalt in der Schweiz befindet, kam vorläufig nicht ver- t e publik. Redner spricht davon, welche Entrüstung in ihm die nommen werden, deshalb ist Osterroht noch bis heute Landrat des Anstrengungen erregt hätten, die von feiten sämtlicher verGrimmer Kreises und muß es auch noch bis auf weiteres bleiben. bündeten reaktionären Elemente gemacht seien, um einen Mann Regierungspräsident Scheller- Stralsund bekundet: Anfangs außerhalb des Gesetzes zu stellen, lediglich deshalb, weil er Jude fei, Dezember 1899 wurde uns mitgeteilt, daß gegen den Landrat und wie entrüstet er gewesen sei über alle die Anschuldigungen, die Osterroht Gerüchte im Umlauf seien, dieser begehe HandLungen, die die Sittengefege verlegen. Ich tele- gegen die Verteidiger eines Unschuldigen gerichtet worden seien, be= graphierte an den Landrat Osterroht, sich unverzüglich und zwar sonders über die, daß sie sich in aus Deutschland und England geam Sonntag, den 10. Dezember, bei mir einzufinden. Landrat tommene 34 Millionen geteilt hätten. Tvarieur sieht in dem AusOsterroht erschien auch am 10. Dezember bei mir. Auf meine Vor- fall der jüngsten Wahlen zum Munizipalrat in Paris den Beweis haltung stellte der Landrat alles in Abrede und bemerkte: es fei dafür, daß die Dreyfus- Affaire nur zu dem Zweck erfunden ihm nicht bekannt, daß irgend welche Gerüchte gegen ihn in Umlauf worden sei, um der Sache der reaktionären Elemente verfeien. Ich bemerkte deni Landrat, daß ich mich damit nicht be- fchiedenster Richtungen zu dienen. Redner kommt zu dem Ueber die Borer- Beweging gehen die Nachrichten noch sehr aus ruhigen könnte. Er müsse die umlaufenden Gerüchte in entschiedener Schluß. er lehne die Amnestievorlage ab.( Beifall links.) einander. Jedenfalls ist es eine Voltsbewegung, die durch den Weise widerlegen, andernfalls sci ich genötigt, dem Herrn Minister General Lambert protestiert gegen die Angriffe, welche gegen wachsenden Einfluß der Fremden in China hervorgerufen ist. Und Anzeige zu machen. Ich bemerke, daß Landrat Osterroht im Redner verliest gewiß ist auch, daß sowohl die Russen, als auch die Engländer und Sommer 1899 mit dem Pferde gestürzt ist und sich dabei eine die militärischen Richter Dreyfus gerichtet wurden. Gehirnerschütterung zugezogen hat. Ich reiste gleich darauf eine Depesche, welche nach Mitteilungen eines Morgenblatts zur Japaner diese Bewegung für sich auszumußen bemüht sind. Des nach Berlin und hielt dem Herrn Minister über den Fall Osterroht Zeit des Renner Prozesses in Ems angeschlagen war und welche mit weiteren steht fest, daß der russische Einfluß durch den BoerenOb es den Engländern Vortrag. Der Herr Minister äußerte: es müsse sofort in der dem Namen" Joseph" unterzeichnet war. Die Depesche enthalte die krieg entschieden gefördert worden ist. Angelegenheit eine genaue Untersuchung vorgenommen werden. Nach gröbsten Beschimpfungen gegen den ganzen Generalstab.( Protest- gelingen wird, ihr stark erschüttertes Prestige in nächster Zeit wieder herzustellen, das müssen wir abwarten. Die Folgen des süd meiner Rückkehr aus Berlin forderte ich sofort den Landrat auf, ent rufe links.) afritanijchen Kriegs werden sich noch lange fühlbar machen. weder gegen die umlaufenden Gerüchte selbst vorzugehen oder seine Entlassung zu beantragen. Der Landrat antwortete mir: Er habe fich feiner strafbaren Handlung schuldig gemacht, er müsse aber bekennen, daß er in fittlicher Beziehung nicht ganz rein dastehe, er ersuche daher, ihn von seinem Amte zu fuspendieren. Ich verfügte fofort die Suspendierung des Landrats von den Amtsgeschäften. Gleich darauf wurde mir berichtet, daß der Landrat einen Selbstmordversuch begangen Er verteidigt die Vorlage und erklärt, bei dem ersten Prozeß habe. Der Landrat sei wohl nicht lebensgefährlich, aber immerhin gegen Dreyfus seien der Verteidigung nicht alle Schriftstücke mit schwer verwundet. Einige Zeit darauf wurde von dem Bürgermeister zu geteilt worden. Dis Regierung habe alle Spuren einer traurigen Grimmen mitgeteilt, daß er der Staatsanwaltschaft zu Greifswald Bergangenheit auswischen wollen. Man müsse über gewiffe Borgänge Landrat erlassen habe. Diese Mitteilung veranlaßte mich, sofort das Der Minister weist dann auf die politischen Seiten hin, welche der und daß die Staatsanwaltschaft deshalb den Haftbefehl gegen den einen Schleier decken, um nicht verpflichtet zu sein, sie zu bestrafen. Disciplinarberfahren gegen den Landrat Osterroht einzuleiten. Der Gesetzentwurf habe, ersucht die Senatoren dringend, ihm durch AnHaftbefehl konnte jedoch nicht ausgeführt werden, da O. angeblich aufnahme desselben ihr Vertrauen kundzugeben und alle eingebrachten Auraten seiner Verwandten in ärztliche Behandlung nach Berlin sich Abänderungsvorschläge abzulehnen. Die Regierung fönne feine VerSchwefelsäure- Vergiftung sich ausgesprochen haben, so ergeben sich der Anstalt Gelle beantragte bei dem Minister des Junern auch aus bon vornherein die allergewichtigsten Zweifel an der Staatsmitteln eine Beihilfe an den ganz ruinierten Mann. Der Richtigkeit des Vorgutachtens." Das gefochte Aussehen der Zunge Ministeri . A. Herrfurth( damals interstaatssekretär) Ichute habe nicht zu einem Schluß berechtigt, weil die übrigen Schleim- unter dem 10. Febr. 1882 einfach ab, weil nach Lage der Verhältnisse häute des Munds an jenem Aussehen keinen Teil hatten. und der keineswegs makellosen Vergangenheit Harbaums teine Daß die Speiseröhre anfangs glatt, weiter unten gerungelt gewesen, genügende Veranlassung fei, dem letzteren eine Geld sei nicht einmal eine Abnormität, geschweige denn ein entschädigung im Gnadenweg zu erwirken!! Beweis für Eimvirkung von Schwefelsäure. Ebenso verhalte es sich Was die Vergangenheit anlangt, so war Harbaum unbestraft mit dem Magenbefund. Es sei nicht die geringste Ver- und unbescholten; der Vorwurf konnte sich nur auf das uncheliche färbung der Schleimhaut bemerkt. Runzelige Stellen, die als Kind beziehen. Beweis angeführt seien, seien in Wahrheit eine fehr gewöhn liche Erscheinung. Die ebenso verwertete leichte Berreißbarkeit Die Wiederaufnahme eines abgeschlossenen Prozeßverfahrens ist der Magenwand sei bei Kindern etwas so häufig Auftretendes, daß man sie wohl als besondre Krankheit, als schon durch den Gesetzgeber in allerhöchstem Maße erschwert. Ueber Magenerweichung der Kinder" bezeichne. Um den negativen den Antrag auf Wiederaufnahme entscheidet dasselbe Gericht, das die Befund zu Anfang der Speiseröhre zu erklären, sprechen die Verurteilung ausgesprochen hatte. Obducenten von einem einfüllenden Behitel, und sie geraten dadurch Riehl macht irgendwo die Bemerkung zu einem Rechtsfall aus mit sich selbst in widerspruch, weil doch die Zunge ver- früheren Jahrhunderten: es war für das Renommee eines Gerichts brannt gewesen sein soll." Das Phänomen der Flecke an den gefährlich, wenn es ein zwanzigmal gefoltertes Weib nicht einmal Nasenflügeln sei ebenso unbefriedigend erklärt durch die Annahme, etwas anbraten, geschweige denn verbrennen durfte. Kein Richter daß die Nase mit Fingern, an denen sich Säure befand, zu stößt leicht ein unter seiner Mithilfe gefälltes Urteil um. Man sollte für die Behandlung der Wiederaufnahme- Anträge gehalten sei. Sondergerichte einsetzen.
Das Gutachten der Obducenten hatte den Vorgang so dargestellt: Durch den Reiz der Säure sei ein Krampf der Stimmirige entstanden, in dessen Folge die Lunge collabiert blieb; dadurch sei Stauung und Hyperämie in der Schädelhöhle entstanden.
fann."
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Unser franzöfifcher Genoffe Charles Bonnier , Mitglied der Parti Ouvrier( ,, Guesdisten"), schreibt uns unter diesem Titel: Für einen„ outsider", b. h. einen, der von fern deir Streit beobachtet. welcher zwischen den beiden Fraktionen der socialistischen Partei Frankreichs ausgebrochen ist anläßlich des Eintritts Millerands in ein Ministerium, in dem sich Waldeck- Rousseau, der berüchtigte schlächter und Nacheiferer Saint- Arnauds, befinden für diesen muß es überraschend sein, zu sehen, daß so wenig Erbitterung und überGründer des Unternehmerverbands, und Galliffet, der Kommunehaupt so wenig oder gar kein persönlicher Groll in der Debatte sich Man hatte auf der einen wie auf der andern bemerkbar machte. Seite schnell erfannt, daß die Persönlichkeit Millerands in der Sache gar teine Rolle spielt. Die Eocialisten, welche den Eintritt Millerands ins Ministerium verurteilteit, saben mit Bedauern den früheren Kampfgenossen jo. zusagen gelähmt in einer unmöglichen Stellung, die ihn einerseits durch die Erinnerungen der Vergangenheit hindert, ein guter radikaler Minister zu werden und andrerseits zwingt, seine socialistische Vergangenheit zu verleugnen. Sie können ihn nicht unterstügen, wie fie es bei Minister Bourgeois gethan haben, denn es hieße das Proletariat glauben machen, als ob fie die Haltung des Ministers für socialistisch hielten; und bei mehreren Gelegenheiten mußten sie sind ihn jogar angreifen. Was die anderen betrifft, die ihn dem geopfert haben, was sie eine Notwendigkeit des Augenblics" und die Verteidigung der Republik " nannten, so beginnen sie, namentlich seit den Schandthaten von Martinique ,*) den dringenden Wunsch zu empfinden, daß sie die Kugel loswären, die ihnen an den Füßen hängt.
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und man ver
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tein Socialist
Echon in ihrem bekannten Manifeft hatten die antiministeriellen Eocialisten es für unmöglich erklärt, daß ein Socialist unter den Auf den heutigen Umständen sich an der Regierung beteilige. Kongreß der Arbeiterpartei in Epernay hatte man es flar und turz ausgesprochen, daß, von Ausnahmefällen abgesehen stand darunter eine revolutionäre Situation an der Seite eines Bourgeois- Ministers fizzen dürfe. Der nationale Kongres bestätigte sowohl unser Manifest als die Entscheidung des Kongresses von Epernay . Es bleibt also nur noch übrig, in einem furzen Abriß die Thätigkeit des Socialisten im Ministerium WaldedRousseau darzuthun, ob dessen Handlungen und Worte die Richtigkeit der Prophezeiung seiner Gegner gezeigt hat.
Man sollte ferner die Bestimmungen beseitigen, durch welche die Wiederaufnahme an die rechtsträftige Erledigung anderer Prozesse geknüpft wird, ebenso wie diejenige, welche es in das BeDerartige wissenschaftliche" Darstellungen pflegen auf Laien lieben des Gerichts stellt, zu ermessen, ob eine neue Thatsache" Lassen wir die offiziellen Ceremonien beiseite: die Neden in der einen starten, überzeugenden Eindrud zu machen. Das Medizinal geeignet ist, das Urteil zu erschüttern. Wir haben oben gesehen, daß Kollegium aber erklärte: Wir stehen nicht an zu erklären, für den am Fall Harbaum beteiligten Ersten Staatsanwalt auch Handelskammer, wo man von Versöhnung des Kapitals und der die des Arztgutachtens Schuld Erschütterung Har Arbeit predigt, die Verleihung des Ordens au einen Unternehmer, der daß von allen obbuftionsbefunden in Mundhöhle, nach Man sollte endlich mehrmals wegen Uebertretung der Arbeiterschutz- Geseze bestraft war, Speiseröhre und Magen tein einziger für die Diagnose baums , teinem 3weifel"" unterlag. einer Schwefelsäure- Bergiftung berwertet werden jede Pflichtverlegung, jeden llebergriff eines beteiligten die Verstöße gegen das Princip des Klassenlampfs und schließlich die Richters als Grund zur Wiederaufnahme anerkennen, nicht nur die Apotheose der Ausstellung, diese Hymne zu Ehren der Ausbeutung Ganz ebenso verhalte es sich mit den Argumenten aus der gerichtlich strafbaren. Es kommen jest Schwurgerichtsurteile zu der Arbeiter. Man kann dieses Benchmen wenn auch nicht ent Farbe und Flüssigkeit des Bluts. Was aber die Flecken an der Haut ftande lediglich durch voreingenommenes Berhalten des Präsidenten, fchuldigen, so doch wenigstens erklären und als Milderungsgrund, fich berufen auf den Zwang der Lage und das Publikum, vor dem angehe, so sei es eine in der forensischen Medizin ganz vor allem im Refumé. So lange die Justiz ihr„ Renommee" durch möglichst der Minister spricht. Die Handlungen sind viel interessanter allgemein bekannte Thatsache, daß es zur Hervorbringung solcher Flecken gar feiner äßenden Stoffe starres Festhalten an einmal gefällten rechtskräftigen Urteilen zu und in erster Linie stehen die zwei Geseze, welche die Bahn des bewahren sucht, wird sie das Gegenteil erreichen. So lange wird socialistischen Ministers bezeichnen. bedürfe. die„ öffentliche Meinung" sich beunruhigen müssen über das Schicksal unschuldig Verurteilter. Biethen und Koschemann find nur zwei unter vielen. In den Strafanstalten sind zahlreiche Opfer von Junius. Rechtsirrtümern und falschen Zeugnissen.
Im Wiederaufnahme Verfahren wurde Harbaum am 28. November 1881 freigesprochen. Er hatte mehr als neim Jahre unschuldig im Zuchthaus geseffen.
Eine Entschädigung unschuldig Verurteilter gab es damals noch nicht. Durch Zeitungen wurden 7500 M. für Harbaum gesammelt. Die Direktion