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Nr. 127. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Berliner Partei- Angelegenheiten. Achtung! 6. Wahlkreis. Den Genossen und Genoffinnen zur Nachricht, daß am Donnerstag, den 14. Juni, abends 8 Uhr, im Eisteller, Chausseestr. 88, eine Voltsversammlung statt­findet, in welcher Genosse Aug. Bebel über:" Die Thaten des Reichstags" referieren wird. Zahlreichen Bejuch erwarten Die Vertrauensleute.

Parteigenoffen der Schönhauser Vorstadt veranstalten am Pfingstmontag in Mierles Voltsgarten, Schönhauser Allee 101, ein Frühkonzert, an dem die Gesangvereine Note Nelfe" und " Gleichheit", sowie eine Kapelle der Civilberufsmusiker mitwirken. Eintrittskarten zu 20 Pf. sind bei allen bekannten Parteigenossen zu haben. Um rege Beteiligung wird gebeten.

Freie Volksbühne . Heute nachmittag 23/4 Uhr, V. Abteilung, im Carl Weiß- Theater: Abschied vom Regiment, von O. E. Hartleben . Frichen, von Hermann Sudermann . Abschiedssouper, von Arthur Schnigler.

Mittwoch.

Lokales.

Der wahre Jacob erscheint der Pfingstfeiertage wegen erst am Die Neuwahlen zum Gewerbegericht finden in Berlin am 21. September statt. Zu wählen sind 70 Arbeitgeber und Arbeit­nehmer. Die Wählerlisten liegen aus in der Zeit vom 16. bis 29. Juni.

Sonntag, 3. Juni 1900.

unterschieden sein, sein, daß sie durch Mitglieder der Armen- dem erst einem Jahr alten Kind in den Kleinen Tiergarten gesandt. direktion im Ehrenamt geleitet werden sollen, während die Das Mädchen kaufte sich nun auf dem Weg dorthin einen Mai­juristische und kalkulatorische Arbeit, die jetzt ebenfalls den Armen- glöckchenstrauß und gab ihn später dem Kind, das in seinem ämtern obliegt, bei der Armendirektion verbleiben wird. Die zweite Wägelchen lag, zum Spielen. Im Gespräch mit audren Mädchen wichtige Bestimmung betrifft die Heranziehung der Frauen zur bemerkte die Wärterin nicht, daß ihr Pflegling die Blumen in den öffentlichen Armenpflege. Es wird von der durch die Gesetzgebung Mund gesteckt hatte, und erst als sie nach Hause kam, jah sie, daß zugelaffenen Ausnahme Gebrauch gemacht, daß für die Thätigkeit das Kind sich in Strämpfen wand und ganz blaue Lippen hatte. in der Armenpflege die Bürgereigenschaft nicht erforderlich ist, und Dem sofort herbeigerufenen Arzte gelang es, die Gefahr für das demgemäß ausgesprochen, daß Frauen unter den gleichen Voraus Leben des Kindes schnell zu beseitigen. Jedenfalls aber mahnt der letzungen wie Männer als Mitglieder von Armenkommiffionen Fall zur Vorsicht. In den Maiblumen befindet sich ein Giftstoff. wählbar sein sollen. Dieser Magistratsbeschluß wird demnächst das Glykosid, welches Blausäure enthält. Es ist daher auch Er­ der Stadtverordneten - Versammlung mit ausführlicher Begründung wachsenen dringend anzuraten, die Maiglöckchen nicht zwischen die Lippen zu nehmen, da die kleinste Rißwunde an den Lippen durch zugehen. Dankend abgelehnt. Wie bereits mitgeteilt wurde, hat die den Saft nach kurzer Zeit anschwillt und zum mindesten Schmerzen Direktion der Großen Berliner Straßenbahn- Gesellschaft dem bereitet. Kindern sollte man Maiblumen überhaupt nicht in die Bolizeipräsidium eine Summe zur Verfügung gestellt, welche zur Hand geben. Berteilung an die Berliner Schußmannschaft gelangen sollte. Einer Eine Gadexplosion, die die Bewohner der Schönebergerstraße hiesigen Korrespondenz zufolge hat das Polizeipräsidium die Annahme in nicht geringen Schrecken versetzte, ereignete sich gestern nachmittag des Betrags- es soll sich um eine Sumine von 25 000 M. Handeln gegen 1 Uhr in dem Restaurationsteller des Anhalter Bahnhofes. abgelehnt. Diejenigen Schuylente, welche an den Streiftagen Bwei Kutscher der Norddeutschen Eiswerke aus der Schützenstraße über die gewöhnliche Zeit hinaus zum Dienst herangezogen wurden, waren eben damit beschäftigt, Eis in den Keller zu schaffen, als haben aus der Polizeifasse Vergütigungen erhalten. plöglich ein furchtbarer Knall ertönte und die Scheiben der

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und 3,50 M. Die Petition ist, nachdem in allen 28 Bezirken Ve- Treppe liegen. sprechungen stattgefunden haben, von den Angestellten aller dieser Bezirke unterschrieben worden. Hoffentlich hat die bescheidene Forde rung der vielgeplagten Männer Erfolg.

Sie

wurden sofort mittelst Krankenwagen

Die Berliner Straßenreiniger find, wie wir hören, beim zu ebener Erde gelegenen Restaurationsräume in Trümmer Magistrat um eine Lohnerhöhung von 50 Pf. vorstellig ge- flogen. Als man in den Keller drang, wo sich die Explosion orben. Ihr jetziger Tagesverdienst bewegt sich zwischen 2,75 W. ereignete, fand man die beiden Kutscher bewußtlos auf der nach der Unfallstation 1 in der Wilhelmstraße gebracht, wo ihnen der diensthabende Arzt den ersten Verband anlegte. Der eine der beiden Berunglückten ist über und über mit schweren Brandwunden Der andre fam bedeckt. Au seinem Auffommen wird gezweifelt. Die städtische Schuldeputation hat an die Rektoren der mit leichteren Verlegungen an dem rechten Arm davon. Eine ältere Eine begreifliche Unzufriedenheit hat sich unter den hiesigen Gemeindeschulen sowie an die Vorsteher und Vorsteherinnen der Dame, die dem Bahnhof gegenüber wohnt, fiel vor Schreck in eine nicht etatsmäßigen angestellten Post- Unterbeamten nach Brivatschulen folgende Mitteilung gerichtet: Unfre Verfügung vom tiefe Ohnmacht. Ihr Zustand ist nicht ungefährlich, da sie schwer Einstellung der früheren Privatpost- Angestellten bemerkbar 2. Februar 1885. Nr. 302. D. II 85 betreffend die An- Herzleidend ist. Die Ursache der Explosion ist nicht aufgeklärt. Man gemacht. Nach dem Gesetz wird diesen Beamten, soweit sie von der nahme irgend welcher Geschenke der Schüler und Schülerinnen nimmt jedoch an, daß ein Gashahn, der sich auf der Kellertreppe be­Reichspost übernommen worden sind, die im Privat- von seiten der Lehrer oder Lehrerinnen und das Verbot von findet, offenstand und daß sich einer der Nutscher dem mit Gas ge­dienst zurückgelegte Dienstzeit angerechnet; ebenso erhalten Geldsammlungen unter den Schulkindern, erhält folgenden füllten Stellerraum mit einem Licht näherte. fie ein Gehalt, das dem früheren, Krankenkassengelder 2c. abgerechnet, Bufaz: Etwaige, von den Rektoren in schleunigen Aus­gleichkommt. nahmefällen ohne unsre vorgängige Genehmigung zugelaffene Run sind bei der Reichspost den etatsmäßig angestellten Sammlungen find uns nachträglich zu melden." Gleichzeitig bringen Interbeamten im vorigen Jahr Teuerungszulagen bewilligt wir die genaueste Beachtung obiger Verfügung wiederholt in Er­worden. Damit sich die Richtangestellten nicht zu sehr als innerung. Stieftinder fühlen sollten, hatte man diesen nach Ablauf eines Sollte sich das Verbot von Geldsammlungen wenigstens in den Jahres, nämlich zum 1. April 1900, gleichfalls die Tagegelder erhöht. Gemeindeschulen nicht grundsäglich aufrecht erhalten lassen? Wan Allerdings nur in überaus winzigem Maße. Die Leute erhalten nach bedenke doch, wie peinlich es für viele Kinder sein muß, wenn sie sich dreijähriger Dienstzeit 10 Pf. Bulage, nach abermals drei wegen der Armut ihrer Eltern nicht an solchen Veranstaltungen be­Jahren weitere 10 Pf. und dann nach zwei Jahren nochmals 10 Bf. teiligen fönnen, ganz abgesehen von den auch schon dagewesenen mehr. Um die also Beglüdten nicht zu übermütig werden zu lassen, Fällen, daß die Eltern mit dent patriotischen oder kirchlichen Zwecken bat man ihnen das eine Jahr Vorbereitungsdienst nicht solcher Sammlungen nicht einverstanden waren. mit angerechnet, so daß sie vier Jahre lang für 2 M. 50 Pf. ar­beiten müssen.

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Glück im Unglück hatte gestern morgen der Arbeiter Friedrich Bollmant, Kurzestr. 5. Wolfmann war an der Dampferanlageſtelle am Nordhafen mit einem andern Arbeiter mit dem Ausladen von Syrupfässern beschäftigt. Dabei ließ sein Arbeitsgenosse einmal die Kette des Krahns los, bevor er sie gefaßt hatte. Die Folge war, daß das schwebende Faß aus der Höhe herabfiel. Der Unfall hätte Bollmann leicht das Leben kosten können. Das neun Center schwere Faß traf ihn aber nur an der Nase, und die einzige Verlegung bestand in einer Bertrümmerung des Nasenbeins. Der Arbeitsgenosse brachte den Berunglückten nach der Charité.

tritt ist frei.

Im Theatersaal des Paffage- Banoptifums beginnen an den zwei Pfingstfeiertagen die Borstellungen des Variété- Theaters bereits um 6 Uhr und danern bis 10 Uhr.

Der Naturmensch Gustav Nagel heiratet! Seinen Berliner Vor Krankenfaffen zweifelhaften Charakters haben wir Freunden hat Herr Nagel ans Rathenow eine Einladungskarte Bei der Paketfahrt- Gesellschaft betrugen die Löhne der Postboten schon wiederholt unfre Leser warnen müssen. Neuerdings find uns zugesandt, in welcher er mitteilt, daß er zu Pfingsten in den Ehe­nach dem ersten Jahre 70 M. monatlich, nach 3 Jahren 85 M., wieder von mehreren Seiten Beschwerden des Inhalts zugegangen, stand zu treten gedenkt und bittet, an der Hochzeit teilzunehmen. nach 5 Jahren 90 M., nach 7 Jahren 95 M. und nach 10 Jahren Berufs- und Erwerbszweige Deutschlands ", ein mit ibm in seiner Höhle hauſen und genan jo leben will, wie es daß Stranten Zuschustajie für sämtliche Sagel ist ganz glücklich, endlich ein Weib gefunden zu haben, das Es ist verständlich, daß die älteren Postboten ein Mißbehagen befindet ihren Verpflichtungen gegen eine Anzahl erkrankter Mitglieder junges Mädchen aus Rathenow , hat sich nämlich trotz der großen geschriebene Hilfskafje Nr. 131, deren Burcan sich Sebastianstr. 86 wenigstens bis auf einen Punkt: Seine Auserwählte, ein hübsches erfüllt, wenn sie sehen, daß die Paketfahrt- Angestellten nach drei nicht nachgekommen ist. Die in Betracht kommenden Mitglieder Liebe zu ihrem Gustav standhaft geweigert, nach ihrer Hochzeit Jahren bereits ein Gehalt erreichen, deſſen ſie ſelber erst nach zahlten piinittlich ihre Beiträge; als sie aber frank wurden, bekamen uur mit einem Schurzfell belleibet einherzugehen, wie fieben Jahren teilhaft werden. Nicht als ob sie den neuen Sameie raden das wahrlich auch noch erbarmungswürdig niedrige Gehalt, fie eine, wohl auch zwei Wochen das ihnen zustehende Strankengeld, der Naturmensch" das eigentlich verlangt hatte. Erst nach langem mit dem diese eingestellt find, mißgönnten. Wohl aber meinen fie, dann aber wurde, obgleich die Mitglieder vom Arzt, ja fogar Bögern erklärte er sich damit einverstanden, daß seine zukünftige daß die Post nicht zu Grunde ginge, wenn auch ihnen wenigstens scheine beibrachten, vont Vertrauensarzt der Kasse selbst ausgestellte Stranken- Gattin fich kleide wie die andern", jedoch nur unter der Be­das gleiche Einkommen gewährt würde. die Zahlung eingestellt, und bald bingung, daß die ihrer Ehe eventuell entspricßenden Naturkinder" erhielten die Kranken die Mitteilung, daß sie aus der Mitgliederliste von Jugend auf nur mit einem Lendenschurz bekleidet herum­Minister und Straßenbahner. Eine Mitteilung, die wir vor gestrichen seien. Als statutenmäßige Handhabe zum Ausschluß laufen sollten, worin die glückliche Mutter in spe vorläufig gern ein­läufig unter allem Vorbehalt wiedergeben, besagt, daß gemeinsam dient in solchen Fällen die Behauptung, das Mitglied habe bei der willigte. vom Ministerium des Innern wie vom Eisenbahnministerium Aufnahme diese wird nicht von einer ärztlichen Untersuchung Orgelfonzert. Der Dienelsche Orgelvortrag in der Marienkirche am aus Verhandlungen mit der Direktion der Großen Berliner abhängig gemacht ein altes Leiden verheimlicht. Verschiedene Mittwochmittag 12 Uhr bringt ein reiches Programm von Orgel, Gesangs Straßenbahn- Gesellschaft zu dem Zweck eingeleitet auf solche Weise Ausgeschlossene haben noch das Krankengeld für und Cello Kompositionen, au deren Ausführung sich außer Herrn Dienel worden sind, den Angestellten der Gesellschaft die 8u- 3-4 Wochen zu fordern. Unfre frühere Warnung vor dem Beitritt url. Anna Corver, Frl. Sonja Beeg, Herr Richard Tlusteck, der Cellist Herr Gehörigkeit zum Verband der Handels- und zu solchen Kassen, deren Zuverlässigkeit nicht erwiesen ist, scheint aut Treff und die Herren Carl Wendt und Ad. Bolte beteiligen. Der Ein­Transportarbeiter unmöglich zu machen. Der im immer noch nicht gefruchtet zu haben. Gerade als ob es nicht genug Ministerium ausgedachte und von der Direktion warm aufgenommene Krankenkassen gäbe, die von Arbeitern verwaltet werden und in erster Plan geht von der Erwägung aus, daß der natürlich am liebsten Reihe den Interessen der Mitglieder dienen. gesehene Zustand völliger Organisationslosigkeit unter den Straßen­bahnern nicht gut Gewerbliches Radfahren und Gesundheit. Durch Ministerial­wieder herbeizuführen ist, und ,, Venus auf Erden" wird jetzt wieder im Apollo- Theater ge­ihnen daher ein Surrogat bieten müsse, erlaß sind die Kreisphyfiter angewiesen worden, darauf zu achten, geben. In der Handlung, die zu dieser Ausstattungsoperette ge ivic ca die Postassistenten zum Beispiel ob und inwieweit durch die gewerbliche Benutzung von Fahrrädern zimmert worden ist, sieht man die bekannten Götterburlesken ans Vormundschaft der Behörde gestellten Verband haben. Ein ähnlicher Mit der Sache hatte sich zuerst in allgemeinerer Form die wiffen nicht an Offenbach . Immerhin find ihr einige Walzer und Marichmotive in ihrem völlig unter bei jugendlichen Radfahrern gesundheitliche Schädigungen entstehen. Offenbachs Orpheus" venust; die Musik des Herrn Paul Linde erinnert Verein wie der Bostassistenten- Verband soll auch für die Angestellten schaftliche Deputation für das Medizinalwesen zu befassen. Sie fam eigen, die sich das Bürgerrecht auf allen Tanzböden zu erobern wußten. der Großen Berliner eingerichtet werden. Für seine absolute Un­gefährlichkeit wird nach jeder Richtung hin gesorgt werden und erster zu der Entscheidung, daß die Möglichkeit nicht von der Hand zu Musik und Dichtung mit ihrer Glorifikation des forschen Berlinerttums Grundsag ist natürlich, daß die Leitung wie die Berwaltung des weisen sei, daß jugendliche Radfahrer durch die Anstrengung des bleiben aber, wie faft immer im Apollo Theater, weit zurück hinter Vereinsvermögens der Direktion überantwortet ist und der Verein Radfahrens gesundheitlich geschädigt werden könnten, und daß es dem Ausstattungsglang, auf den diesmal noch weit mehr verwendet dazu noch einer staatlichen Oberaufsicht unterliegt. angebracht wäre, wenn sich das erweisen ließe. Bestimmungen zum worden ist, als bei der ersten Aufführung. Das gligert und funkelt So die uns überbrachte Weldung, für deren Nichtigkeit Schuhe Jugendlicher, die gewerblich mit Radfahren beschäftigt von Licht und Seide, daß einem die Augen übergehen. Wie immer ja manches sprechen mag. werden, zu erlassen. Die Befugnis, folche Schutzbestimmungen an- auch ein Stück im Apollo Theater beschaffen ist, die bekannten Ob eine derartige Vereinsspielerei allerdings zum gewünschten Zwed führt, ist eine zweite Frage. Der zuordnen, geben den Behörden die Gewerbe- Ordnung, das Handels- Mitglieder dieser Bühne thun alles, auf daß der Humor zu seinem Berband der Handels- und Transport- Angestellten, unter dessen ge- fich mm darüber äußern, ob Gesundheitsschädigungen Jugendlicher göttin gab, teilten sich besonders die Herren Bender und Steidl in Gesetzbuch und das Bürgerliche Gesetzbuch. Die Kreisphysiler sollen Rechte komme. Neben Fräulein Carola, die mit Anmut die Liebes­fchickter Leitung die Straßenbahner im Streit außer einer wenn auch infolge gewerblichen Radfahrens vorkommen. Die Boff. 3tg." be- den Triumph des Abends. nur geringfügigen Berbesserung ihrer materiellen Lage das eine zweifelt, daß gerade die Kreisphysiker im stande sein werden, die Der Operette geht eine Specialitäten- Borstellung voran. Als errungen haben, daß sie von der Direktion fortan als Menschen und nicht mehr unter dem Vich behandelt werden müssen, dieser ihnen gestellte Frage zutreffend zu beantworten. Die Kreisphysiker, gewandter Mimiter und Humorist zeigte sich Herr Bernhard Mörbiz; Verband ist selbstverständlich der Direktion wie der Behörde ein zumal diejenigen in den Großstädten, wo das gewerbliche Radfahren der türkische Equilibrist Jben Obed machte einem durch die hals­Dorn im Auge. am meisten in Brauch ist, haben keine oder nur wenig Gelegenheit, brechende Schwierigkeit seiner Künste fast das Blut erstarren, und die Hingegen sehen die Angestellten ein, daß Lehrlinge und Laufburschen ärztlich zu behandeln. Ihr Beobachtungs- Clowns Krüger und Kirsten tobten sich auf musikalischem Gebiet in fie ohne den Verband nicht das geringste er material fann nur gering sein, und es wäre von vornherein falsch, barocken Einfällen aus. Das Hauptereignis des Abends aber war, reicht haben würden und der Dircktion gegenüber so ohn- wenn aus ganz vereinzelten oder im Verhältnis mir wenigen Be- daß Herr Robert Steidl mit einem neuen Schlager aufwartete. Sein mächtig geblieben wären, wie vorher die langen Jahre. Und wenn daher Behörde und Direktion den Angestellten mit dem Spott- obachtungen Schlüsse gezogen würden. Die Zahl der Physiker ist auch Refrain ist: Wenn Kallulators in die Boomblüte zichn". gebilde einer fastrierten Organisation kommen und den Beamten die nicht so groß, daß zu erwarten ist, daß sie genug Beobachtungen Anwendung äußerster Mittel zur Abwehr nicht gleich rätlich er- werden anstellen können.

nan

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Aus den Nachbarorten..

scheinen sollte, dann werden sie sich erinnern, daß sie ja auch In der nächsten Woche findet leine Sigung der Stadt­Der Eisenbahndirektion Berlin sind vom Vorstand des Ver­früher ohne Vorwissen und sehr gegen den Willen der Direktion verordneten Versammlung statt. eins Berliner Vororte in einer Eingabe die Wünsche der Vorort. einer Organisation angehört haben, die allein im stande iſt, Die Frühjahrsparade ist des regnerischen Wetters wegen bewohner für die Gestaltung des nächsten Winter Fahrplans ihre Lage dauernd zu verbessern. So wird mit hoher Wahrschein- auch gestern ausgefallen. mit der Bitte zugegangen, zur Besprechung dieser Wünsche wieder lichkeit anzunehmen sein, daß ein ministerielles Bemühen, wie das Zahlreiche Erkrankungen unbedenklicher Art sind beim eine Abordnung des Vereins zu empfangen. In der Eingabe wird hier geschilderte, zum mindestens zwecklos ist und im glücklichsten Füsilier- Bataillon des Kaiser Alexander- Regiments, das zunächst im allgemeinen betont, daß fortgesezt über die häufige Fall nur den einen häßlichen Erfolg haben kann, daß die Angestellten in der alten Sürassierkaserne au der Ecke der Alexandrinen- und leberfüllung der Wagenabteile zu den Hauptverkehrszeiten in den zum Heucheln gezwungen werden. Gitschinerstraße liegt, vorgekommen. Von Freitagmorgen bis Wochentagen geklagt wird. Insbesondere würden die Juhaber Wegen der Ausschreitungen, die vor vierzehn Tagen aus Freitagabend 8 Uhr trat bei 71 Mann leichtes von Abonnementskarten durch die Besucher der Rennpläge von Anlaß des Straßenbahner- Streits begangen worden find, Erbrechen, Durchfall und Kopfweb auf. Vier Mann, bei denen die Karlshorst und Hoppegarten belästigt, indem an den Renntagen hat die Staatsanwaltschaft von den etwa 250 Sistierten im ganzen Erscheinungen etwas schwerer waren, wurden in das Garnison in den überfüllten Wagen ein an Anarchie grenzender Zustand" 19 Personen unter Antlage gestellt. Unter diesen 19 Angeklagten, lazarett II zu Tempelhof gebracht, die übrigen blieben in der Staferne herrsche, weil die zu den Renren abgelassenen Züge nicht ent­die sich gemeinschaftlich verantworten sollen, befindet sich ein dreizehn nicht eingetreten, auch keine Verschlimmerung in dem Befinden der jenigen Abonnenten, die ihre Fahrkarte verloren haben, gezwungen dreizehn- in Revierbehandlung. Seit abends 8 Uhr ist eine neue Erfrantung fernt ausreichen. Ferner wird die alte klage erneut, daß dies jähriger Schult nabe, ein Handlungslehrling, sowie ein bereits erfrankten Lente. Am zahlreichsten sind die Erkrankungen bei find, zum vollen Preise eine neue Karte zu lösen. Für die Vorort Straßenbahn- wagenführer, Namens Richard Abelt, der 9. Compagnie, vereinzelt nur bei den drei andren Compagnien bahnen wird eine allgemeine Einstellung der Wagen zweiter Klasse als einziger, gegen den wegen Vergehens gegen§ 153 der Gewerbe des Bataillons. Die Ursache ist noch nicht festgestellt. Man ver- in die Mitte der Züge gewünscht, da diese Einrichtung auf der Ordnung Anklage erhoben worden ist. Im übrigen lautet die An- mutet sie in dem Genuß von verdorbenem Trinkwasser und hat Wannseebahn und Nordbahn noch immer nicht durchgeführt ist. flage außer auf Landfriedensbruch auf Beleidigung und Widerstand daher die Brunnen sofort gefchloffen, um ihr Waffer genau zu unter- Ferner wird erklärt, daß auf der Stadt Ningbahn, und zwar ſuchen. auf beiden Ringen, ein voller, uneingeschränkter Zehn- Minutenverkehr gegen die Staatsgewalt. Auläßlich des Pfingstverkehrs läßt die Eisenbahnverwaltung, dringend nötig sei. Zur Umgestaltung der Armenpflege hat auf Vortrag des Vorfizenden der Armendirektion, Stadtrats Dr. Münsterberg, der allerdings ein bißchen spät, an alle Reifenden die Bitte ergehen, fich Magistrat beschlossen, von der ihm vorgelegten neuen Geschäfts- etwa eine Viertelstunde vor Abgang des fahrplanmäßigen Zugs auf ordnung für die Armenpflege zunächst diejenigen Bestimmungen die Bahn zu begeben. Für fast alle Streden find Vorzüge vor zu genehmigen, die der Zustimmung der Stadtverordneten - Bergesehen, die bei Bedarf gefahren werden. Ein zeitiges Eintreffen jammlung bedürfen. Die Beschlußfassung über den übrigen Inhalt auf dem Bahnhof sichert aber dem Reisenden die Wahl eines Playes des Entwurfs hat er sich noch vorbehalten. Die von dem Magistrat im Vor- oder im fahrplanmäßigen Buge und liegt ebenjo im Interesse des Publikums wie in dem eines geordneten Betriebs. genehmigten Bestimmungen beziehen sich auf die weitere Decentralisation der Armenpflege. Die neu zu errichtenden Vergiftung durch Maiglöckchen. Gestern Morgen hatte eine Bezirle( Armentreife) follen von ben Armenämtern dadurch in der Wilsnackerstraße wohnhafte Familie ihr Kindermädchen mit

In dem Prozeß gegen den Reichsglöckner Joachim Gehlsen, der dieser Tage zur Verbüßung der ihm auferlegten Freiheitsstrafe - nach Tegel gebracht wurde, ist das Wiederaufnahme Berfahren im Gange. Die Rechtsanwälte Dr. Löwenstein und Dr. Werthauer stehen dem Verurteilten zur Seite. Wegen der Beschuldigung der Eidesverlegung haben auf Anordmung der Ober- Staatsanwaltschaft bereits Zeugenvernehnungen stattgefunden.

Zur einer rech erhebenden Diskussion tam es in der legten Sigung der Stadt rordneten- Versammlung zu Spandau ge­