durch die militärische Kraftanstrengung Frankreichs und die finanzielle, die Eng­land aufbrachte, um seiner Wiederaufrü­stung ihre ganze Größe zu geben. Von da an wurden die ersten Symp­tome einer Entspannung fühlbar. Die Vermutung wäre vielleicht zu kühn, daß die Leiter des Dritten Reiches defini­tiv und unter allen Umständen auf eine Gewaltlösung der europäischen Probleme verzichtet haben; aber man kann zugeben, daß sie Im Augenblick auf die Absicht verzichten, systema­tisch einen Konflikt zu provo­zieren, und zumindest die Notwendigkeit einsehen, Zeit zu gewinnen und sich für die Zukunft vorzubereiten. Ein neuer Ver­such mit der Politik der Zusam­menarbeit scheint sich ihnen gerade im Interesse der normalen Weiterentwick­lung der deutschen Macht aufzudrängen. Diese Entwicklung kann für die Zukunft Europas vielleicht entscheidend sein, denn die Zeit arbeitet jetzt zugunsten der Kon­solidierung des Friedens. Wenn der Krieg schon am Ende des letzten Jahres für die, die versucht sein mochten, ihn zu unterneh­men, zu riskant schien, so werden seine Zlis'ken in zwei oder drei Jahren noch viel größer sein, sobald England seine Wieder- aufrüstung vollendet und die französische Militärmacht ganz auf die Höhe gebracht ist. Der Besuch Neuraths in London kann also zum Ausgangspunkt für eine neue Aktion in Europa werden. Er beweist jedenfalls, daß Deutschland noch nicht definitiv zwischen Friede und Krieg gewählt hat, und daß im Augenblick alles zu einer Zu­sammenarbeit mit den Westmächten drängt, zunächst um das spanische Aben­teuer zu liquidieren, dann um die Situation im Westen zu stabilisieren in der Hoffnung, sich damit eine gewisse Bewegungsfreiheit m übrigen Europa vorzubehalten.« Man sieht, der»Temps« erkennt die Si­tuation, ohne sich über die Natur der deut­ schen Politik viel Illusionen hinzugeben. Das Entscheidende bleibt, wie England sich ge­rade zur Frage der Bewegungs-, soll heißen Angriffsfreiheit Deutschlands im Osten verhalten wird. Denn gerade die Unentschlossenheit Englands, in Zentral- und Südosteuropa die notwendigen Verpflichtun­gen zur Friedenssicherung gegen die Dikta­turmächte auf sich zu nehmen, bedeutet ja die europäische Unsicherheit. Wie Englands Sprache also lauten müßte, ist ganz klar. Sie wird von dem»Economist « folgender­maßen umschrieben: »Wir glauben, daß in den nächsten Wo­chen für den Frieden und die Wohlfahrt Europas viel geleistet werden kann; dazu bedarf es nur eines Entschlusses Deutsdhlands auf aggressive Taktik zu verzichten und die Not­wendigkeit bestimmter Garantien für diesen Verzicht anzuerkennen. Das gäbe die Möglichkeit vereinter ökonomischer Expan­sion, die das Vertrauen wieder herstellte, das durch die Furcht vor gewaltsamer poli­tischer Expansion zerstört wurde. Daß Deutschland zuerst durch eine solche allge­meine Befriedung seine Prosperität erlan­gen würde, liegt auf der Hand. Dafür muß es natürlich einen vernünftigen Preis zahlen, indem es auf die wahn­witzige Autarkie und einseitige Ge­waltpolitik verzichtet. Ist Deutschland nicht bereit, diesen Preis zu zahlen, so wäre es eine verbrecherische und feige Ver­antwortungslosigkeit der britischen Regie­rung, Herrn von Neurath zu erlauben, mit der Idee nach Hause zurückzukehren, daß Deutschland , so lange es nur die West­grenzen respektiert, soweit England in Be­tracht kommt, mit Polen, Litauen , Oester­reich und der Tschechoslowakei nach Be­lieben verfahren könne. Eine solche uner­hörte Verantwortungslosigkeit der briti­ schen Außenpolitik würde England teurer zu stehen kommen als jede andere mögliche Politik.« Aber nicht nur das einflußreiche liberale Wirtschaftsorgan, auch die»M o r n i n g- Post«, das Blatt der Rechtskonservativen, vertritt im Grunde genommen einen ähnlichen Standpunkt. Es wendet sich gegen die alte Lieblingsidee Mussolinis, die jetzt auch von Berlin aufgegriffen wurde, gegen den V 1 e r- mächte-Pakt, der Rußland von der Mit­wirkung in Europa ausschließen würde, und meint; »Ein Viermächte-Pakt, der in Deutsch­ land den Eindruck erweckte, als könnte es in Mittel- und Osteuropa unbehindert vor­gehen, und der den britischen Einfluß auf dem kontinent schwächen würde, wäre für den Frieden vernichtend.« Das Londoner Gespräch hat also In letzter Linie das Problem zum Gegenstand, ob die finanziellen und ökonomischen Schwierigkeiten der Diktatur­staaten, sowie das große Risiko der Fort­setzung ihrer aggressiven Politik bereits so bedeutend geworden sind, um sie zu einem Zurückweichen zu zwingen.« Wenn das deutsch -englische Gespräch zu einem Ergebnis hätte führen sollen, so hätte die Politik des Dritten Reiches zu- mindestens auf längere Zeit eindeutig defi­niert werden müssen. Das Dritte Reich hat sich dem entzogen, indem es das Zustande­kommen des Gesprächs verhindert hat. Herr von Neurath geht nicht nach Lon- Braime Korruption Schwere Mißwirtschaft in Dresden . Der Dresdner Oberbürgermeister Z ö r n e r hat Selbstmord begangen. In Dresden erhält sich hartnäckig das Gerücht, er sei auf Be­fehl Hitlers erschossen worden. Zömer war ein korruptes Subjekt. Als Kaufmann in Braunschweig hatte er Bankrott gemacht un­ter besonders faulen Umständen. Nach dem Bankrott wurde er Sekretär der NSDAP in Braunschwelg. Im Jahre 1930 wurde er Land­tagspräsident in Braunschweig . Er zeichnete sich sofort durch knotige Rüpelhaftigkeit und Parteilichkeit aus. Er bereicherte sich scham­los und ganz öffentlich namentlich nach­dem er zum Braunschweiger Oberbürgermei­ster avanciert war. Er war ein alter natio­nalsozialistischer Großwürdentrager. Auch der Hauptkassier der Gartenschau in Dresden hat Selbstmord begangen. In der Stadtkasse ist ein Defizit von drei Millionen Mark aufgedeckt worden. Bisher sind 17 Verhaftungen erfolgt. Es wird geflüstert, daß auch Mutschmann seiner Funktion als lauleiter enthoben worden sei. Hitlers Zwing-Url Die Bauten am Obersalzberg. Aus der artidöatiidhen Ecke Bayerns , wo Adolf Hitler seinen Samnjensitz aufgeschla­gen hat, wissen die»Deutschland- Berichte« der Sozialdemokratischen Partei Interessantes zu erzählen: »In der letzten Zeit herrscht im Volke be­sondere Erbitterung über die Großbauten am Obersalzberg. Mit dem Kauf don und den Vorwand dazu liefert eine neue dreiste Provokation der deutschen Gewaltpolitik. 3. Neue Provokationen Die Gewalthaber des Dritten Reiches glauben, daß Frankreich , Sowjetrußland und seine Verbündeten im Augenblick aktionsunfähig sind. Dieser Glaube stützt sich auf den Rücktritt der Regie­rung Blum in Frankreich und auf die Abschlagung der'Köpfe des russischen Generalstabs durch die Stalindiktatur. Man scheint im Dritten Reich geglaubt zu haben, daß bei einem Sturze der Volksfrontregierung in Frank­ reich das Chaos folgen würde ganz im Stile jener Lügen, die die Göbbelspropa- ganda im Januar 1937 in der Marokkokrise verbreitete. Damals meldete das Deutsche Nachrichtenbüro, in Südfrankreich sei eine Sowjetrepublik ausgerufen worden. Es ist bezeichnend für die putschistische Menta­lität der Diktatoren, daß sie in einem par­lamentarischen Regierungswechsel nur den Anlaß sehen, um ein Chaos zu schaf­fen. Was mag sich Hitler vom Rücktritt der Regierung Blum versprochen haben? Was er sich von den russischen Vorgängen verspricht, hat die dirigierte Presse des Göbbels offen zu erkennen gegeben. Daß diese Vorgänge vom Dritten Reich zu neuer provokatorischer Aktivität benutzt werden, ist übrigens eine direkte Wider­legung der Anklage Stalins und Woroechi- lows gegen die erschossenen Generale: denn als diese angeblichen Verräter noch am Leben waren, hätte ein provokatori­scher Angriff größere Chancen gehabt wenn sie eben Verräter gewesen wären. Diese russischen Vorgänge haben bewirkt, daß überall weiße russische Emigranten sich schon fertig machten, nach Rußland zu gehen, weil sie die Zeit für ihre Zwecke gekommen glaubten. Ebenso wie sie hat Hitler seine Zeit für gekommen gehal­ten. Er ist schleunigst von Berchtesgaden nach Berlin geeilt, weil er»den Tag« nahe glaubte. Er hat damit gezeigt, daß sein Friedenswille darin besteht, daß er losschlagen will, sobald eine günstige Kon­stellation da ist. Aus dieser Einschätzung der Lage sind drei Aktionen des Dritten Reiches ent­sprungen: Wiederaufnahme der Hetze und der Drohungen gegen die Tschechoslowa­ kei , neue brutale Gewaltdrohung gegen das republikanische Spanien , Brüskierung Englands durch die Absage des Besuches von Neurath. Die Hetze gegen die Tschecho­ slowakei geht von dem Fall des Natio­nalsozialisten Bruno Weigel aus, der angeblich in der Polizeihaft in Prag miß­handelt worden sein soll. Mit amoralischer zynischer Schamlosigkeit wirft das Dritte Reich einem demokratischen Lande vor, wessen es selbst in den Augen der ganzen Welt hunderttausendfach schuldig ist. einer kleineren Villa hat es bogormen, dann kamen die Garagen dazu, dann ein Anbau usw. usw. und heute gräbt»der ein­fache Arbeiter seines Volkes«, Adolf Hitler , mit einer Beleg­schaft von 4000 Mann den ganzen Berg um und richtet sich ein wie ein römi­scher Cäsar. Alte herrliche Bauernhöfe wer­den niedergerissen, der Grund wird zwangs­enteignet. In einem Hofe z. B. lebte eine alte Bäuerin, deren Vorfahren 200 Jahre auf diesem Besitz saßen. Sie wurde gegen Ent­schädigung zwangent eignet, weil sie sich weigerte, von ihrem Besitz zu gehen. Der alten Frau ist das so nahe gegangen, daß sie den Verstand verlor und heute in einem Irren­haus untergebracht ist. In der Bevölkerung werden solche Vorfälle eifrig kolportiert und tragen viel dazu bei, daß auch Hitler seinen Glorienschein bei uns verliert. Die Großbauten, die am Obersalzberg er­richtet werden, sollen viele Millionen kosten. Für die Wachmannschaft wird eine eigene Kaserne gebaut. Die Wache hat die SS - Standarte Deutschland in München über­nommen. Z. Zit. ist die Wachmanosohaft eine Kompagnie stark. Jeden Monat wird sie aus­gewechselt und kommt von München eine neue Abteilung. Was aber in unserem Bezirk die Stimmung gegen die Nazis besonders verschärft, ist die Anwesenheit aller hohen Parteifunktionäre Die Bevölkerung bei uns kann das Leben und die Taten der Parteiführer aus nächster Nähe beobachten. Man sollte glauben, daß die An­wesenheit Hitlers und seiner Trabanten im Volke besonders begrüßt würde. Nichts da­von trifft zu. Hltlerwirdwohl im gan­zen Reich kaum einer solchen Ab- Für die Drohung gegen Spa­ nien wird der Fall des Kreuzers»Leip­ zig « herangezogen. Es waren Gerüchte verbreitet, daß er torpediert worden sei. Da der Kreuzer offenkundig gänzlich un­verletzt sein Unwesen im Mittelmeer treibt, hat das Dritte Reich selbst diese Gerüchte am 15. Juni als Lügen dementiert. Am 19. Juni sind sie wieder ausgegraben worden, und nun wird behauptet, auf der»Leipzigs habe man vier Torpedos verbeiiaufen ge­hört. Ob man auch gehört hat, daß es spanische Torpedos waren, bleibt dun­kel. Jedenfalls genügte den Gewalthabern des Dritten Reiches diese offenkundige Lüge zur Begründung rier Forderung, daß der Viererpakt der Kontrollmächte gegen das republikanische Spanien zu funktionie­ren habe. Sie demonstrierten den West­mächten, was nach deutscher Auffassung der Sinn des Viererpaktes sei Sie forder­ten eine Flottendemonstration der vier Machte vor der Küste des republikanischen Spaniens , sie forderten, daß die Regierung von Valencia mit Gewalt des Gebrauchs ihrer Flotte beraubt werde. Mit einera Worte, sie verlangten von Frankreich und England, daß diese beiden demokratischen Mächte gemeinsam mit den faschistischen Angreifern das republikanische Spanien er­würgen sollten. Sie haben hinter diese Forderung die Drohung gestellt, daß sie sich selber»ihr Recht« verschaffen wür­den, wenn der Viererpakt versage, das heißt, sie haben mit einem neuen Fall Al­ meria gedroht. Nicht genug, daß deutsche und italienische Flugzeuge, deutsche und italienische Artillerie Bilbao zu Fall ge­bracht haben, sollen deutsche und italieni­sche Schiffe die Regierung von Valencia ihrer Kriegsmarine berauben und eng­lischen und französischen Schiffen war die schändliche Rolle zugedacht, dabei mitzu­wirken, um dieser verbrecherischen Tat auch noch den Schein des Rechts zu geben. Die Durchführung eines solchen Pla­nes hätte nicht nur den Verrat Englands und Frankreichs an dem republikanischen Spanien bedeutet, sondern zugleich die Anerkennung der Hegemonie der Achse Berlin-Rom in Europa . Die englische und die französische Regierung haben diese Zumutung abgewiesen. Das aber hat nun wieder das Dritte Reich als willkommenen Vorwand benutzt, um den Besuch Neuraths in London abzu­sagen und sich der unangenehmen Not­wendigkeit zu entziehen, über seine politi­schen Zielsetzungen Auskunft zu geben. 4. Sie warten auf den Tag Das ist die Antwort des Dritten Reiches auf die Hoffnung, daß objektive Notwen­digkeiten seine Politik zwingen würden, »im Augenblick darauf zu verzichten, systematisch einen Konflikt zu provozie­ren« so wie es der»Temps« formuliert hatte. Wenn das nicht systematische Pro­vokation ist, dann gibt es überhaupt keine! lehnung im Volke begegnen wie hier im Rupertigau, wo er seine Hoch­burg aufbaut. Hier kann das Volk die Groß- mannasucht der Naaäbonzen in ihrer schön­sten Entfaltung bewundem. Hier zeigen sich die Herren Deutschlands , wie sie wirklich sind. Rücksichtsloaee Vorgehen gegen die El nh edmischen, wüste Herr anmani eren und Größenwahn, das kann jeder sehen, der hier lebt.« Verhaffunjofen Pfarrer Niemöller, der Führer des oppo­sitionellen Protestantismus, sowie drei an­dere führende Mitglieder der Bekenntnis­kirche, sind verhaftet worden. Gegen den Bekenntnispfarrer J a c o b i, der ebenfalls verhaftet ist, erhebt die Ge­ stapo kriminelle Anschuldigungen. Die Me­thode solcher Anschuldigungen ifft so hin­länglich bekannt, daß kein Mensch ihnen Glauben schenkt. Brauner Terror in T$4 Das Buch von Erich Remarque »Der Weg zurück« wird in Amerika verfilmt. Der deut­ sche Konsul in Los Angeles , Georg Geyßling, hat zwölf an diaeem Film beteiligten Schau­spielern Briefe gesandt, in denen er ihnen mit dem Boykott in Deutschland droht. Jeder Film, In dem sie künftig auftreten würden, so schrieb er ihnen, würde in Deutschland verboten werden, falls sie an Filmen teilnehmen, die der deutschen Regie­rung mißliebig sind. Das amerikanische Staatsdepartement hat eine Untersuchimg über dieses Erpressungs­manöver angeordnet. Im ersten Augenblick, der den Hitler, Görin g, Göbbels und ihrem militäri­schen Anhang günstig erscheint, treiben sie die Dinge bis an den Rand des Aua­bruchs, zeigt das System sein wahres Ge­sicht. Ueber ihre wahren Absichten kann demnach kein Zweifel mehr sein. Sie wol­len freie Hand im Osten, das heißt, sie wollen in einem günstigen Augenblick zunächst die Tschechoslowakei überfallen. Sie wollen von Spanien aus Frankreich an der Pyre­näengrenze bedrohen. Sie wollen ganz allgemein ihre Absichten mit Gewalt durchsetzen. Wenn sie England neutrali­siert wüßten, würden sie Frankreich sofort überfallen. Sie haben den bösen Willen dazu in diesen Tagen ganz eindeutig erkennen lassen. Sie legen nicht einmal mehr Wert da­rauf, ihre Provokationen zu bemänteln. Der Fall Weigel zeigt, daß ihnen der dümmste Vorwand gerade gut genug ist, um gegen die Tschechoslowakei vorzu­gehen. Gegenüber dem Fall des Kreuzers »Leipzig « und der»gehörten« Torpe­dos ist der Reichstagsbrand geradezu noch ein genialer Vorwand. Daß sie diese offen­kundige Lüge den ISngländern als Begrün­dung eines Verrats an Spanien zumuten, zeigt ihren Zynismus. Sie haben diese Lü­ge in dem gleichen Augenblick serviert, in dem Admiral R a e d e r öffentlich einge­standen hat, daß die»Deutschland « auf die spanischen Regierungsflieger geschos­sen habe. Sie wollen die Engländer nicht nur zu Mitschuldigen ihrer eigenen Ver­brechen machen, sondern auch zu Teil­habern an ihren Lügen und an ihrer mora­lischen Verkommenheit. Ueber die Fran­zosen glauben sie bei diesem Versuch mit hohnvoller Vernachlässigung hinweggehen zu können. Gewalt geht vor Recht und Moral das ist ihr Prinzip. Diese Ausnutzung einer ihnen günstig erscheinenden Situa­tion zu lärmenden Provokationen, die zu dem von zynischer Schamlosigkeit sind, ist Geist vom Geiste des Wilhelminimus. Wän- rend der Konferenz von Algeciras 1906 verlockte eine parlamentarische Krise in Frankreich die deutsche Politik zu provo­katorischstem Vorgehen. Der deutsche Ge­sandte, Graf Tattenbach,� drohte mit dem Krieg und prahlte:»Wir werden sie wie die Wanzen zerdrücken.« Vor dem Beginn des Weltkrieges spekulierte die deutsche Militärpartei auf die Regierungskrise in Frankreich und auf die Streikwelle in Ruß­ land . Sie wartete auf»den Tag«. Ihre braunen Nachfolger haben jetzt eindeutig erkennen lassen, daß sie ebenfalls auf »den Tag« warten. Dieser Geist der lauernden Gewalttätig­keit hat schon einmal der Welt die schreck­liche Erfahrung des Weltkrieges eingetra­gen und dem deutschen Volk die noch schrecklichere Erfahrung des Zusammen­bruchs!