Zurück zur Galeere! Eine kirchlich-evangelische Zeitungskor­respondenz der Schweiz   berichtete dieser Ta­ge mit der angesichts des Vorganges gebo­tenen Entrüstung, ihr wäre aus glaubwür­digster Quelle bekannt geworden, daß der seit Wochen In Gefängnishaft befindliche Führer der oppositionellen»Bekenntniskir­che«, Pfarrer Niemöller, dort Schlim­mes zu erdulden habe; ao wäre er schon Verhören von vielen Stunden hintereinander unterworfen worden, denen er sich dauernd stehend habe unterziehen müssen. Im allge­meinen kommt wenig an den Tag, was sich an Schrecken und Menschenunwürdigkeiten in Hitlerschen Strafanstalten täglich und stündlich abspielen mag. Die »Greuelberichte«, vor allem die beglaubigten, die über' den Strafvollzug im Dritten Reich  vorliegen, erstrecken sich mehr auf das Trei­ben des Regimes in den Konzentrationsla­gern, als auf den Befund in Gefängnissen und Zuchthäusern. Sicherlich bestehen da auch noch bis heute bestimmte Gradunter­schiede des angewandten Schreckens zum Teil dadurch erklärlich und so auch vom Volksempfinden selbst im Dritten Reich   an­gesprochen daß in den»alten« Anstalten das berufsmäßige Anstaltspersonal immer noch der Mittler zwischen Regime und In­sassen ist, und nicht, wie in den»Lagern«, Hitlers Sturmgarden, noch dazu Ausgesuchte im Hinblick auf ihre moralische Verkommen­heit und fragwürdigste Herkunft. Ganz falsch aber wäre es, zu glauben, daß eben zum Un­terschied von der»Kazett-Erziehung« sich der»normale« Strafvollzug in Hltlerdeutsch- land noch im ungefähren Rahmen solcher Grundsätze und Methoden hielte, die sonst in der zivilisierten Welt allenthalben anerkannt sind und unter der allgemein sittlichen For­derung nach»Humanisierung des StrafvoU- zuges« weiterer Entwicklung zum Besseren sich aufgeschlossen halten. Das Dritte Re:ch erlebt vielmehr auf diesem Gebiete die ge­nau gegenteilige Entwicklung, die noch kei­neswegs in ihrer mittelalterlichen Schreck­haftigkeit abgeschlossen sein dürfte: Weg von der Humanität! Zurück zum Bagno und zur Galeere! Der Strafanstaltsoberdirek­tor Dr. Struve ist gewiß nicht Irgendwer in der Hierarchie des nationalsozialistischen Staates. Herr Struve leitet an höchster exeku­tiver Stelle die größte und»m Odern- s t e< deutsche   Strafanstalt, näm­lich Zuchthaus und Gefängnis von Berlin-Moabit  . Wie es In einer hitlerdeutschen Strafanstalt, gleich ob es sich um die Strafverbüßung von»Polltischen« oder Kriminellen handelt, die ja auch Herr Struve in seiner Amtseigenschaft glei­cherweise in besonders großer Zahl zu »betreuen« hat, aussieht oder mindestens aussehen soll, das schildert er in der letz­ten Ausgabe des deutschen Fachblattes »Blätter für Gefängniskunde«. Allein die Psy- Ein Blick hinter hitlerdeutsche Zudithausmauern. chologie dieses Aufsatzes spricht Bände; sie Strafanstalten als Regel dergestalt, daß spiegelt genau das Wesen des Strafvollzugs nach der Einlieferung und vor der Entlas- im Hitlerreich wieder, begründet durchaus im Sinne nationalsozialistischer Gedanken­gänge die weiteren Entwicklungsmöglichkei­ten dieses Systems zur vollendeten Barbarei und rückt auch durch sich selbst die Verant­wortlichkeiten für den Schrecken Ins rechte Licht, weil ja eben Herr Struve ein beson­ders autoritativer, ein dem Strafvollzug des Dritten Reiches   an wichtigster Stelle dienen­der Beamter ist. Herr Struve schreibt also: »Auch bei der Zuchthausstrafe wird die wichtigste Rolle der Arbeit zukommen. Pederreißen oder Tütenkleben sind hier allerdings ungeeignet. Es müssen vielmehr hohe Anforderungen an die Körperkräfte der Gefangenen gestellt werden, daß die Arbeit von ihnen als Unbehagen empfun­den wird. Man braucht dabei we­der auf die frühere Tätigkeit noch auf die künftige Beschäf­tigung der Betroffenen Rück­sicht zu nehmen. Die Arbeit kann auch vom Gefangenen aus betrachtet un­wirtschaftlich sein, wenn sie nur dazu beiträgt, dem Staat die Kosten zu min­dern. Der Gedanke, Tretmühlen wieder neu einzuführen, liegt mir fern.(Wirklich? Hand aufs Herz, Herr Struve! D. R.) Es gibt auch sonst genügend schwere Arbeit, die gewöhnlich durch Maschinen geleistet wird, aber auch im Zuchthaus von Gefangenen verrichtet werden kann. So soll statt Verwendung eines Motorpfluges das Ackerland mit dem Spaten umgegraben werden. Die Handsäge soll an die Stelle der Kreissäge treten. Solche Beispiele ließen sich mehren. Spä­ter, wenn ein Teil der Strafe verbüßt ist, kommt die Urbarmachung von Oedlände- reien in Frage.« Kein Wort darüber, daß der Strafgefan­gene, der vielleicht gerade schuldig gewor­den ist, weil er zu einer richtigen, zweck­ausgerichteten Arbeit nie angehalten wurde, durch die Arbeit In der Anstalt nach Mög­lichkeit erzogen und also wirklich innerlich gebessert werden soll! Herr Struve will es umgekehrt so, daß der Gefangene eine förm­liche Wut auf seine»Arbeit« bekommen soll; er soll eben büßen, nicht etwa sich bessern und selbst erziehen. Herr Struve verkörpert die Rache und nicht die Läuterung. Und weil er das ausschließlich verkörpern wül, ist so etwas wie eine Tretmühle eigentlich eine Idealerfindung, an die er unwillkürlich bei der näheren Ausmalung seines Rache- und Bußsystems erinnert wird. Wenn er sie wirk­lich nicht wieder einführen will bedacht, ob es nicht doch ginge und nur wegen des allzu schlechten Eindruckes nach außen vor­läufig zurückzustellen sei, hat er es sicher! Das verrät allzu deutlich der Stil der Dar­stellung selbst. Ueberhaupt die Vorbilder des mittel­alterlichen oder doch vormärzlichen Straf­vollzuges haben es für diesen distinguierte­sten aller Hitler-Büttel an sich. Hatte nicht Preußen noch bis etwa zum Jahre 1850 sei­nen»WUlkomm« und»Abschied« in den sung erst einmal der Sträfling über den Prü­gelbock geschnallt wurde und seine wohlge­zählten Vierundzwanzig empfing, Gaudium für bessere Damen aus der Bekanntschaft des Herrn Direktors, die zum Spektakulum jedesmal eingeladen wurden?! Ja, das waren noch Zeiten für einen Struve! Also schreibt der von heute: »Beginn und Ende der Strafe sind nach dem Vorbild des»W i 1 1 k o m m s« und»Abschieds« merklich herauszu­heben. Das erste Zwölftel und der letzte Monat der Strafe sollen deshalb in Z e 1- lonhaft ohne Arbeit und Bücher auf hartem Lager verbracht werden, damit der Rechtsbrecher am An­fang und am Ende die nötige innere Sammlung gewinnt(!) Vergünsti­gungen im Stufensystem sind nicht zu ge­währen.« Die ganze innere Berechtigung des moder­nen Strafvollzuges, wenn man eben den Rechtsbrecher nicht nur bestrafen, sondern vor allem bessern will, beruht gerade in der erzieherischen Wirkung dieses»Stufen­systems«, das heute in jedem zivilisierten Staat im Strafvollzug angewandt wird und in der vorhitlerischen deutschen Gefängnis­verwaltung mit bestem Erfolg auf breiter Grundlage gepflegt wurde; selbst die anfäng­lichen konservativen Gegner dieses Systems hatten es übereinstimmend als nicht mehr zu entbehren anerkannt. Es bedingte vor allem, daß der Sträfling, der am Ende sich seine Vergünstigungen verdient hatte, mit einer gewissen Versöhnung mit der Welt, die Ihn so hart angepackt hatte, wieder In diese hin­ausgelassen wurde. Herrn Struve beschwert das keinen Augenblick. Mag der Kerl haß­erfüllt wie noch nie die Anstalt verlassen und wieder rauben und töten! Dann haben wir ja immer noch das Handbeil... Gewiß eine Logik, nur fragt sich, was die Mensch­heit dann eigentlich seit der Beseitigung des »gespickten Hasen« oder der»Wippe« gelernt hätte? Die Hitlerei ist ein einziger Atavis­mus und das Zuchthaus, wie es der»Führer« haben will, ist vielleicht dafür der monumen­talste Beweis, Und so darf denn der Ober­strafanstaltsdirektor Struve in diesem Sinne zum Schlußakkord kommen: wie er sich denn nun das Moralische, das in Jeder Gefangenen- Verwahrung doch schließlich das Entschei­dende, so oder so, bleiben muß, vorstellt. Das tut er so: »Der Haarschnitt sei kurz und die Kleidung auffällig. Die An­rede sei Du und statt des Na­mens die Zahl. Dem Zuchthäusler soll damit zum Ausdruck gebracht werden, daß er außerhalb der Volksgemeinschaft steht und an ihrer Lebensfreude keinen Anteil hat. Selbstverständlich(?) sind Mißhand­lungen und Beleidigungen den Beamten strengstens untersagt. Aber der entehren­de Charakter der Zuchthaustrafe nimmt dem Gefangenen das Recht, Be­schwerde zu führen, wenn an seiner Arbeitsleistung oder Führung auch ein­mal mit derben Worten wahrheits­gemäß Kritik geübt wird. Auch erscheint es als hinreichend, wenn der Beschwerde­weg für ihn bereits bei der Provinzialver- waltung endet... Damit der Gefangene nicht vergißt, daß er gesündigt hat, sollte ihm je nach»einer Einstellung alle ein bis zwei Jahre am Tage der Tat oder der Hauptverhandlung das Urteil mit seinen Gründen vorgelesen und daran ernste Worte der Ermahnung gerichtet werden. Wenn er dann zu seiner Tat steht ob er sie immer noch beschönigt oder leugnet oder aber Reue empfindet und Besserung verspricht es sollte jedesmal in einem ausführlichen Aktenvermerk festgehalten werden.« Der bürokratische Zwang zur Heuchelei macht dieses System des Hitlerbagnos aller­dings vollends komplett. Man bedenke aber: nicht nur Raub und Totschlag, Notzucht oder Brandstiftung wird(wie früher) im Dritten Reich mit Zuchthaus geahndet: Einen großen Teil der Zuchthaussträf­linge, vielleicht sogar in man­cher Anstalt den größten, machen die politischen Gegner Hitlers  und seines Systems aus ehren­werte Männer und Frauen die Hitlers Kreaturenjustiz   um der Sicherheit des»totalen Staates« willen hinter den Steinmauern begraben hat!!! Auch für sie gilt das Zuchthaus des Herrn Struve, jenes hitler- j deutsche   Idealzuchthaus, das, wie er zum j Schluß schreibt,»dem Rechtsempfinden des ! deutschen   Volkes entspricht«! Und diese in , ihren Liberalismus verstrickte Welt will also ; immer noch nicht einsehen, welches Stück Kultur sie bekämpft, wenn sie sich gegen Hitler   und seinen Geist verschwört?! F. E. Roth. Wehr als ernst? Da Mussolini  , anders als Hitler, bekanntlich einen Teil der heimischen künstlerischen Avantgarde vor den Wagen seiner imperiali­stischen Ansprüche gespannt hat, kann es sogar geschehen, daß unter dem Schutze des italienischen Diktator«, Marinetti  , der Futu­rist, die Kunstpolitik des deutschen Diktators temperamentvoll angreift. Hitler  , als er ent­artete Kunst anprangerte, nannte ausdrück­lich neben anderen Richtungen den Futuris­mus. Kein Wunder, daß Marinetti   aufschäumt. Die italienische Wochenschrift, die ihm in dieser Frage das Wort erteilt,>11 Merlo« schreibt dazu: »Wir können nicht schweigen. Unsere Pflicht ist es, die geistigen Beziehungen zwi­schen Italien   und der Welt zu klären. Schwei­gen würde bedeuten, daß wir eine ungerechte Verurteilung hinnehmen, deren Konsequenzen mehr als ernst sind.« Sehr tapfer. Aus­gezeichnet. Zu wieviel Schlechtigkeiten aber, Morden, gewissenlos angezettelten Kriegen, verschleudertem Volksgut, vertaner Volksge­sundheit, haben Blätter vom Schlage»n Merlo« geschwiegen! Es ist daher auch nichts törichter, als - Ausdrücke, wie»positiv« und»negativ«, rechte Pfefferkuchenausdrücke, wie schon Gottfried Keller   gesagt hat, im Sinne eines moralisch-ästhetischen Wertmaßstabes zu gebrauchen, da ja das satirische Spiegelbild seines imaginären Be­wußtseins zufolge nur negativ sein kann. Positiv allerdings ist das Geläch­ter. wobei nur bedacht werden muß, daß 11111 so erschütterten Leuten, wie die Sati­riker ea sind, nicht Immer gut Pfeffer­kuchen gegessen werden kann. Gleichgeschaltete drucken diese Strecken der kritikasterischen Betrachtungen nach, und Oberzensor GöbbeU wird sich wieder ein­mal seufzend gestehen, daß man eigentlich die Sprache verbieten müßte, wenn man keine Spiegelbilder mit»schiefer Fratze« wül. Swing Der Swing ist eine neue Art von Tanz­musik, erfunden in einer neurastherü sehen Weit. Die DAF-Zeitung»Der Arbeitsmann« tobt gegen die Schallplattenfabrikanten, die das»neue Gift« seit einem Jahre auf Deutsch­ land   loa lassen: »Da gibt es einen Swing-Stil, die große Swing-Gemeinde, Klassiker des Swing, Pio­niere des Swing, Bahnbrecher des Swing und Genies des Swing. Da preist man einen als den»Liszt   der Swing-Musik«, an­dere als deren Mozart oder Beethoven  . Swing-Lieder, Swing-Komponisten, Swing- Phänomene, Swing-Orchester, Swing-Trom­peter, Swing-Pianisten, Swing-Rhythmus, Swing-Repertoire.« Mag sich das im Ausland austoben, wir schließen die Grenzen: »Wogegen wir uns wenden, das ist der Eicport dieser Veitstanzkultur nach Deutschland  , denn sie hat weder mit Musik noch mit Kunst etwas zu tun, auch paßt sie ganz und gar nicht zu unserem Wesen. Wir Deutschen haben keine Mozarts oder Liszts der Swing-Musik hervorgebracht, und wir werden auch nie welche haben, denn wir sind nun einmal der Ansicht, daß die Kunst eines Mozart, Liszt   oder eines Beet­hoven sich zum Swing-Veitstanz verhält wie die Kultur zur Zivilisation, die Kunst zum Kitsch und das Volkslied zum Schla­ger.« Nicht so laut, nicht so stürmisch! Auch der Jazz wurde verboten und jetzt gibts einen»deutschen Jazz«. Der andere wird lediglich in deutschen Lasterfilmen, deren Handlung natürlich im Ausland spielt, ser­viert. Eines Tages kann es den neudeutachen Swing geben, während der echte Swing in Bavaria-Ufa-Filme verbannt wird, in Filme, deren lasterhafter Schauplatz In Südamerika  liegt. Deutsche   Zeitungen werden, wie jüngst die DAZ für einen neuen Lasterfilm, mit schwüler Feder lockende Reklame schreiben, weil sonst der Volksgenoase in amerikanische  Swingfilme rennt.»Hart wie Stahl sind unsre Reihen«, klingts aus dem braunen Lieder­buch, aber stahlhart sein heißt noch lange nicht, von Zement sein. Die Theologie der DAZ Die DAZ erhielt in ihrem gleichgeschalte­ten Mecker-Briefkasten, wo jetzt das Gegen­teil von Gemecker, schon nicht mehr im Su­perlativ, sondern im Byzantiv erfolgt, fol­gende hoffnungsvolle Talentprobe eines Pfar­rers Kuck(so heißt er) aus Samswegen  . Be­zirk Magdeburg. Darin bringt der würdige Amtsbruder tatsächlich das Kunststück fer­tig, nicht nur das olle indisch-arische Nir­wana mit dem Berliner   Betrieb gleichzuschal­ten, sondern er entdeckt auch so nebenbei, daß der olle Jude Paulus(und nicht etwa erst Popper- Lynkeus) der wahre Erfinder des Arbeltsdienstes ist. Hören wir ihn selbst: »...Vgl. Epheser 4, Vers 11 13;»Er hat etliche...(Amtswalter?)... gesetzt... zu Hirten und Lehrern(Schulungsleitern!), daß ctie Heilgen zugerichtet werden(Da­ chau  ?) zum Werke des Dienstes,... bis daß wir alle hinankommen zu einerlei Glauben(Kerll  ?) und Erkenntnis des Soh­nes Gottes und ein vollkommener Mann wer­den...< Kuck mal an, auch Paulus   war schon bei Göbbels   im Seminar; oder umgekehrt? Vorher heißt es:»Unter den vier Indischen Zielsetzungen sind die erste und die beiden letzten auch die unsem: Erkenntnis Freude und Freiheit des Geistes. Ihre Verwirklichung durch »D ienst, Disziplin und Opfer« (Gänsefüßchen im Original) ist ja gera­dezu der Weg unserer neuen staatspolitischen Erziehun g.< Deutsch   übersetzt: Erkenntnis ist, wenn man angebrüllt wird; Freude ist. wenn man wenigstens das Maul halten darf und nicht abteilig lügen muß; Freiheit des Geistes aber ist das Opfer des Intellekts. Etwas Wahres ist ja allerdings an der Gleichschaltung von Buddho und Hitler: wer täglich mit solcher geistigen Kost gelabt wird, muß er nicht langsam Sehnsucht nach Nirwana kriegen, das heißt nach»nicht Widerstreben dem Uebel«? Wenn aber der würdige Amtsbruder dann weiter meint:»Immer handelt es sich um die Enthüllung des vollkommenen Men­schen...«, so verliert man selbst eine budd­histische Geduld und antwortet mit Grillpar- zer: »Willst Du Dich öffentlich entkleiden. Wie Phrynes Beispiel weist, So prüfe zuvor Dich bescheiden, Ob Du schön genug auch seist.« Der nnpollllsdhe Brief Ein deutsche  « Mädchen, das voriges Jahr zur Landhilfe vermittelt worden ist, schickte kürzlich an seine Mutter folgenden Brief; Liebe Mutter! K. d. F. B.   d. M. W. H. W. N. S. V. D. A. F. Mit diesen wortlosen, nur aus Buchstaben zusammengesetzten Brief konnte die Mutter beim besten Willen nichts anfangen. Die Auf­zählung einiger nationalsozialistischer Orga­nisationen sagten ihr gar nichts. Sie sandte darum den Brief an die Tochter mit der Bitte zurück, doch mitzuteilen, was eigentlich mit dem Briefe gesagt werden soll. Wie erstaunte aber die Mutter, als ihr Töchterlein schrieb, daß der Brief wie folgt zu verstehen sei: Liebe Mutter! Kannst dich freuen, Bin deutsche   Mutter. Weiß Himmel woher. Noch suche Vater. Deine arme Frieda.