Die Erzeugungsschlacht verloren

> Die Bemühungen der deutschen Agrar­

ganges der Kaufkraft der Verbraucher ge­

preisen( starrer Bedarf) bisher erreicht

der hohen inländischen Preise für stärke­

lastungen( Zinsen, Steuern) aussichtslos ist... Wenn

Wagemann als Prophet und Charakter

Mit anderen Worten: der riesige Aufwand, der zugunsten der Nähr­freiheit gemacht und von der Bevöl­kerung nach Wagemanns Berech­nung mit einem Mehrerlös der Land­wirtschaft in Höhe von 3 Milliar­den bezahlt worden ist, ist nutzlos vertan.

Wie steht es mit der Viehwirt­

von

also

eingerechnet.

von 26.3 Kilo

Am 14. September 1932, also| zeugnisse zur Verfügung als etwa in den nert worden. Es war also» eine Ver-| etwa vier Monate vor Hitlers Machtan- Jahren 1927-29.< lagerung von Brotgetreidebau zum Fut­tritt, war im» Wochenbericht des In- Herr Wagemann vergißt nur zu er- tergetreidebau eingetreten«. Es konn­stituts für Konjunkturforschung« fol- wähnen, daß seit damals die Einfuhr ten aber» die Zunahmen beim Futter­gendes Kritische zur Frage» Agrar- von Lebensmitteln noch stärker getreide die Verminderungen bei den politik und Verkaufserlöse« zu lesen: nur bis auf gesunken als die inländische Pro- übrigen Getreidearten duktion gestiegen ist und sich daher 254.000 ha ausgleichen«. Auf Kosten politik gingen dahin, durch Preisstützungen die Versorgung der Bevölkerung mit des Getreides ist der Anbau von Hack­politik gingen dahin, durch Preisstützungen Lebensmitteln, die doch eigentlich der früchten( Kartoffeln und Zuckerrüben) die deutsche Landwirtschaft vor dem Zu- Zweck der Agrarpolitik sein sollte, ausgedehnt worden, um Futtermittel schaft? Die Inlandsfleischerzeugung sammenbruch zu bewahren. Wegen des Rück- verschlechtert hat. Desgleichen in konzentrierterer Form zu gewinnen, war von 1933/1934 bis 1936/1937, also lang es aber nicht, die Preise für die Nah- vergißt Herr Wagemann die vielleicht aber die Ausdehnung des Anbaues der bis zum 30. Juni dieses Jahres rungsmittel des mehr» elastischen Bedarfs, nicht ganz bedeutungslose Tatsache, Hackfrüchte ging nicht nur auf Kosten 3,319.000 auf 3,379.000 Tonnen, um noch nicht 2 Prozent gestiegen, wie Butter, Milch, Eier, Fleisch daß die Zunahme der inländischen Pro- des Getreides, sondern auch der Kohl­200.000 Tonnen Brotgetrei- demnach nicht mehr als die Bevölke­usw., so zu stützen, wie dies bei den Getreide- duktion seit 1927 bis 1929 nicht das rüben. ausschließliche Verdienst des Dritten de sind zugunsten der Mehrerzeugung rung zugenommen hatte. Erst seit dem werden konnte... Angesichts dieser Preis- Reiches ist. Nach der Berechnung des von Oelfrüchten geopfert worden, zu zweiten Hitlerjahr ist aber in diesen rückgänge empfinden die heimischen Vieh- I.f.F. war nämlich bereits 1931/1932 diesem Zweck>> dem Brotgetreideanbau Ziffern das Saargebiet wirte jede Einfuhr von Butter, Fleisch, Eiern der Index der landwirtschaftlichen Pro- von 1933 bis 1936 rund 92.000 ha ent- Die gesamte Fleischerzeugung ist also usw. als besonders hart und preisdrückend, duktion um 13 Prozent höher als im zogen worden«. Das bedeutet eine um eher gesunken als gestiegen. Das be­da eine Konkurrenz mit dem Ausland infolge Durchschnitt 1927/1929. In den drei so größere Lücke in der Ernährung, als deutet gleichzeitig auch eine Abnahme Jahren 1929/1930 bis 1931/1932, den die Oelfrüchte hauptsächlich zur Ge- des Fettertrages. Daß er nicht durch haltige Futtermittel und anderer Mehrbe- letzten Jahren der Republik , hatte die winnung industrieller Rohstoffe be- die Mehrproduktion von Milch um 3 landwirtschaftliche Eigenproduktion stimmt sind, Devisen für Oel und Oel- Prozent und der Butter um 10.9 Pro­eine weitere Drosselung des um 13 Prozent, in den ersten drei Jah- früchte ersparen sollen. Es wird also zent wettgemacht ist, zeigt eine Be­Imports gleichzeitig dieselbe Bewegung im ren des Hitlerregimes nur um 3 und in ein Loch nach dem anderen zugestopft, rechnung des» Nationalsoziali­stischen Wirtschaftsdien­Ausland auslöst, so würde dadurch der deut- seinen ersten vier Jahren nur um 6 Pro- aber damit nur um so größere Löcher stes«( 2. Oktober- Heft 1937), wonach sche Export nach diesen Ländern wohl wei- zent zugenommen. Die Republik hatte aufgerissen. ter zurückgehen. Vermehrte Arbeitslosigkeit also in der» Nährfreiheit« mehr und Besser als die Statistik der Anbau- der Fettverbrauch je Kopf der Bevöl­und erneute Schrumpfung der Kaufkraft in nicht weniger geleistet als das Dritte flächen informiert die der wirk- kerung und pro Jahr unseren Industriegebieten wären die Folgen, Reich. Allerdings ist diese Leistung der lichen Erträge, zumal das Stati- 1932 auf 23.8 Kilo 1936 gesunken ist. ein weiterer Druck auf die Republik kein besonderes Ruhmesblatt stische Reichsamt dem Durchschnitt Auf diesem wie auf allen anderen Preise für die deutschen landwirtschaftlichen ihrer Geschichte, denn dieser» Erfolg der ersten vier Jahre Drittes Reich den Gebieten der Ernährung ist also wahr­Die hat zwar die deutschen Großgrundbe- der letzten vier Jahre der Republik ge- scheinlich ein Rückgang, deutsche Veredelungswirtschaft würde des- sitzer» vor dem Zusammenbruch zu be- genüberstellt, wodurch also die Ernte- keinesfalls aber eine Zunahme eingetre­einer weiteren Einfuhrdrosselung wahren« vermocht, aber den Bauern schwankungen statistisch einigermaßen ten. Um so katastrophaler ist die Wir­letzten Endes wahrscheinlich wenig profitie- die Futtermittel und den Städtern das ausgeglichen werden. Da ergibt sich kung der Einfuhrdrosselung einer Verbilli- Brot verteuert. Das Dritte Reich hat, denn, daß die Erntemengen aller Haupt- auf den Ernährungsstand des Volkes. ren, sicher weniger als aus gung ihrer Futterbasis, die die Konkurrenz- die Absperrung der Grenzen, die da- getreidearten zusammen nur um 4 Pro-» Wirtschaft und Statistik<< schreibt: fähigkeit mit ausländischen Produzenten er- mals erst begonnen worden war, zent, von Kartoffeln nur um 3.4 Pro­Vollendung gedeihen lassen, aber zu- zent zugenommen haben, die Ernte von hohen Viehbestände des » Wenn auch infolge der außerordentlich des Jahres 1936 eine Wiedererhöhung Wie man weiß, ist im Dritten Reich gleich auch die Futtermittel- und Brot- Zuckerrüben aber um 7.3, von Wiesen auf der Getreideeinfuhren getreidenot. um 6.4, von Klee um 1.8 Prozent zu­rund 2 Millionen Tonnen einschließlich Mais ungefähr gerade das geschehen, wovor Aufschlußreicher als Wagemanns rückgegangen ist. Die Addition aller eingetreten ist, so bleibt dieser Betrag gegen­das Institut für Konjunkturforschung damals gewarnt hatte. Zwar ist die Rechenkünste ist eine Untersuchung Ernteerträge ergibt einen Rückgang über dem Jahresdurchschnitt 1925/29 in Höhe über von 110.2 auf 109.3 Millionen Tonnen >> vermehrte Arbeitslosigkeit<< nicht ein- des Statistischen Reichsamtes getreten, aber nur deshalb, weil das» Die Entwicklung der land- in der Zeit von 1929/1932 bis 1933/36. Minus an Beschäftigung für die Ausfuhr wirtschaftlichen Erzeugung Das Statistische Reichsamt rechnet die Fabrikation von im deutschen Reich seit 1933 Erntemengen der Jahre 1933 bis 1936, lionen Tonnen zurück.<< durch ein Mehr an Fabrikation von Kanonen und Kasernen überkompen-(» Wirtschaft und Statistik«, 2. Septem- um sie miteinander in Vergleich zu set­siert worden ist. Damals wies das I.f.K. ber- Heft). Hier kann man sehen, daß zen auf Eiweißgehalt und Stärkewert det es offenbar angesichts dieser Er­nach, daß Deutschland in der Ver- die Auslandsabhängigkeit mit Nah- um. Auch nach dieser Rechnung ergibt Landwirtschaftsproduktion als sorgung mit Gemüse, Seefischen, Obst, rungsmitteln nicht überwunden, son- sich für die ersten vier Jahre des Hit- gebnisse seiner Statistik der heimischen der Erzeu- lerregimes eine Zunahme des Eiweißlich, daß die Einfuhr auch jetzt noch Butter, Eier usw. mit 20 bis 75% dern durch die Resultate der Erzeu- lerregimes eine Zunahme des Eiweiß­ausländische Einfuhr gungsschlacht erwiesen worden ist. Es gehaltes der Erntemengen um nur 1 des Nahrungsmittelimportes in den be­angewiesen ist.» Die Deckung des zeigt sich nämlich, daß die Agrarpoli- und des Stärkewertes um nur 3.5 Pro- nicht viel mehr beträgt als die Hälfte an Brotgetreide, Kartoffeln, tik des Dritten Reiches von dem Be- zent. Da in dieser Zeit die Bevölkerung sten Zeiten der Republik . Das ist aber die Einfuhr von um 2 Prozent zugenommen hatte, hat Fleisch, Milch und Zucker, den wichtig- mühen diktiert ist, zwischen weniger abhängig von der sten Nahrungsmitteln, hieß es damals, Futtermitteln zugunsten der Rüstungs- eher ein Rückgang, keinesfalls mehr als kein Beweis dafür, daß Deutschland in­> ist dagegen im notwendigen Umfang einfuhr abzudrosseln und durch heimi- eine ganz unbeträchtliche und kaum ausländischen Zufuhr, sondern nur daß sche Produktion zu ersetzen. Das Er- wahrnehmbare Zunahme des Ertrages die Ernährung des Volkes seiner Be­aus eigener Produktion gesichert, da B gebnis ist allerdings der Rückgang der der landwirtschaftlichen Erzeugung je waffnung geopfert worden ist.

aus denen sich

Veredelungsprodukte ergeben

halb

aus

höhen würde.<

auf

Bedarfs

würde.

-

zur

von 4,85 Millionen Tonnen Einfuhrüberschuẞ bei erheblich kleinerer Bevölkerung und ge­ringeren Viehbeständen noch um 2,85 Mil­

Das Statistische Reichsamt empfin­

tröst­

immer vorausgesetzt, die Futterbasis nicht einge- Anbaufläche für die Hauptgetreide- Kopf der Bevölkerung stattgefunden, waffnung geopfert worden ist. Wagemanns Prophetengabe ist eben engt wird.<< Diese Futterbasis ist arten seit 1933 um 2.1 Prozent. Der also ungefähr das Gegenteil von dem, in chen dermaßen eingeengt wor- Weizenanbau war um rund 241.000 ha was Wagemann mit seiner Art des Ver- größer als seine Charakterstärke. den, daß davon nicht mehr viel vor- zugunsten des Futtergetreides verklei- gleiches der Welt einreden möchte.

handen und daher nebst der Versor­gung des Viehes auch die der Städter mit Brot und Fleisch in Frage gestellt

ist.

Der Vierjahres- Clan Görings Schwager, der Notar, SA - Ober­

vom 13. Oktober

lettern den Verlust ihres Aufsichtsrats­mitgliedes:

Bundesminister a. D. Notar Dr. Franz Hüber( und Frau)

Med.- Rat Dr. Karl Rigele( und Frau) Frau Maria Bentz, geb. Rigele Frau von Zallinger Thurn, geb. Rigele Oberingenieur Albert Göring und Frau Erna, geb. von Mildner

Major Willi Göring und Frau Frieda, geb.

Schulz

Prof. Dr. Heinrich Göring und Frau Dora, geb. Barth

G. A. F.

gereist ist und den armseligen Stand gesehen hat, in dem die Bibelforscher leben, wer nicht weiß, daß Heinrich Schmidt in Steinperf wahrscheinlich zehn Jahre lang gespart hat, ehe er sich sein Harmonium kaufen konnte, wen die Tränen, die an diesem amtlichen Be­schluß hängen, nicht erbittern, der würde vielleicht darüber nachdenken, ob das Har­das Horst- Wessellied monium nun im KZ und den Friedericusmarsch üben muß. Nach dem eingezogenen Gegenstand des Verbre­chens zu urteilen, muß das Verbrechen selbst anscheinend in der Pflege der( durchaus zivi­listischen) Muse bestanden haben. Die Muse ist in Deutschland geächtet und vogelfrei. Hausmusik Wer ihr Unterschlupf gewährt und sei es nur Im Deutschen Reichsanzeiger in einem Kleinleuteharmonium, der... siehe Nr. 236 vom 13. Oktober 1937 verkündet der oben. Regierungspräsident von Wiesbaden :

Frau Ilse Göring, geb. Burchard. Jede dieser Unterschriften ist reichsbank­

Bau- Kredit- Aktiengesellschaft, Berlin , Nord- Süd- Bau A.-G., Berlin , Nordstern, Allgemeine Versicherungs- A.- G. diskontfähig. Hotelbetriebs- Aktiengesellschaft( Bristol ,

Kaiserhof, Bellevue , Baltic, Central­hotel), Berlin , Treuhand- Vereinigung Aktiengesellschaft,

Berlin ,

Der» Wochenbericht des Instituts sturmbannführer und Oberleutnant d. L. Fritz für Konjunkturforschung erscheint Rigele, ist im Dienst tötlich verunglückt. Im allwöchentlich, wie zur Zeit der Repu- Völkischen Beobachter< blik so auch im Dritten Reich , und als beklagten die folgenden Firmen mit Riesen­Herausgeber zeichnet nach wie vor Prof. Dr. Ernst Wagemann . Nicht der Name des Herausgebers, aber seine wissenschaftliche Ueberzeugung hat sich inzwischen sehr gewandelt. Damals wußte Prof. Wagemann, daß die Selbstversorgung Deutschlands mit Nahrungsmitteln nur möglich ist, wenn die erforderliche Menge Futtermittel eingeführt wird. Da die Grenzen fast vollständig von der Futtermittelzufuhr Die>> Schiedsstelle der Wirtschaftsgruppe gesperrt sind, ist die Ernäh­der Papier -, Pappen-, Zellstoff- und Holzstoff­rungsbasis des deutschen Volkes nicht mehr gesichert, Erzeugung, Berlin , trauerte gleichermaßen sondern aufs äußerste be- um droht. Herr Wagemann könnte also den, die Nord- Süd- Bau Bayern G. m. b. H., um das> verdiente Mit­stolz darauf verweisen, daß er sich als Rosenheim Prophet bewährt hat. Statt dessen ver- glied des Verwaltungsrates<. An sucht er, den Bankrott der Erzeugungs- jeder dieser Gesellschaften hängt ein langer Schwanz weiterer Firmen, Beteiligungen und schlacht in einen Erfolg umzufälschen. Im Wochenbericht vom 6. Oktober 1937 Beziehungen. Eine Aufzählung im einzelnen heißt es:

> Damit werden mehr landwirtschaftliche Produkte erzeugt als im Durchschnitt der Jahre 1909-13. Die Produktion hat sich auch rascher entwickelt, als es der Bevölkerungs­heute stehen zunahme entsprechen würde, aus der inländischen Produktion je Kopf der Bevölkerung mehr landwirtschaftliche Er­

Hermann Meyer& Co., Aktiengesellschaft, Berlin .

um ihren» all verehrten Vorsitzen­

hätte statt einer mehrere Seiten des> Völki­schen Beobachters< gefüllt. Aber es genügt eigentlich, die Namen zu studieren, die allein unter der Familienanzeige des Hauses Göring zu lesen sind:

Frau Olga Rigele, geb. Göring ( und ihre Söhne)

Generaloberst Hermann Göring und Frau Emmy , geb. Sonnemann

Dem Feinde keine

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Nicht jeder darf...

Auf Grund des Gesetzes über die Ein­ziehung volks- und staatsfeindlichen Ver­Reichsgesetz­mögens vom 14. Juni 1933 Vor einigen Tagen ging die Meldung durch blatt I S. 479 in Verbindung mit§ 1 des Gesetzes über die Einziehung kommunisti- die Weltpresse, daß aus dem stadtgeschicht­schen Vermögens vom 26. Mai 1933( Reichs- lichen Museum in Leipzig ein Gemälde Lukas gesetzblatt I S. 293) sowie den Erlaẞ des Cranachs,>> Moses mit den zehn Gesetztafeln<, Reichsführers SS und Chef der Deutschen gestohlen worden sei. Am 12. 10. 1937 be­Polizei im Reichsministerium des Innern richteten die» Münchner Neuesten Nachrich­vom 5. April 1937 wird das in der Wohnung des Bibelforschers ten«, daß das gestohlene Gemälde verpackt, Heinrich Schmidt VI in Stein- aber ohne Aufschrift in einem Korb für abzu­perf, Kreis Biedenkopf , be- gebende Päckchen im Schalterraum des Post­schlagnahmte Harmonium amtes 17 auf dem Leipziger Hauptbahnhof gunsten des Preußischen Staa­wiedergefunden« worden sei. tes eingezogen.

zu­

Dies wird an Stelle einer Zustellung amtlich bekanntgemacht.

Wiesbaden , den 7. Oktober 1937.

Der Täter hatte sich auf die Findigkeit der Post verlassen und angenommen, sie würde wissen, an welche Adresse gestohlene

Wer nicht im Schwarzwald und der Rhön Gemälde abzugeben seien.