Tithe
Reichstag.
204. Gigung. Mittwoch, den 6. Juni 1900, 2 Uhr. Am Bundesratstisch: Reichskanzler Fürst Hohenlohe. Tirpis, Graf Bülow, Thielmann, Graf Posadowsth. Präsident Graf Ballestrem:
Ich erlaube mir nach der kurzen Erholungspause die Herren Kollegen freundlichst zu begrüßen.
Sierauf beginnt die zweite 2efung der Flottenvortage. Berichterstatter ist der Abg. Müller Fulda( E.) $ 1 handelt von dem Bestand der Flotte. Die Schlacht flotte soll um 19 Linienschiffe, 2 große und 8 fleine Kreuzer verstärkt werden. Die Vermehrung der Auslandsschiffe ist gestrichen. Staatssekretär Tirpih:
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Abg. Bebel( Soc.):
hat.
Kein
In der Kommission sind ja geheime Verhandlungen gepflogen, um die werden. Bei der Erörterung der Frage, woran es liegt, daß, Gründe, die man bisher etiva noch nicht gehört hatte, fir die Not Deutschland seine Schiffe teurer baut als England, hat der Vorwendigkeit der Flottenvermehrung zu vernehmen. Ich muß offen wärts" nachgewiesen, wie bei den Schiffen, die auf Staatswerften gestehen, ich habe nichts nenes in der Budgetfommission im Bau find, unansgefeht Veränderungen, Erweiterungen, führungen der verbündeten Regierungen haben bestimmen laffen, werden. Er hat besonders auf den Fürsten Bismarck" hingewiesen gehört, und wenn Mitglieder der Budgetfommission sich von Aus- Vergrößerungen noch während des Banes vorgenommen dann haben fie sich überzeugen lassen, weil sie sich überzeugen und auf die Aeußerung eines höheren See- Offiziers, wonach fein Taffen wollten.( Sehr richtig, bei den Socialdemokraten.) zweites derartiges Schiff mehr gebant werden soll. Genugthnung beiwohnen, das ist der Herr Reichskanzler. Er fagte ja hinter den modernen Anforderungen zurückbleibt. Ein OberEiner muß freilich heute den Verhandlungen mit ganz besonderer Schiff fann gebaut werden, daß, wenn es fertig ist, nicht im Jahre 1895: Was mich betrifft, so gestehe ich, daß beim Studium fonftrutteur hat die Meinung ausgesprochen, daß die ganze Schlacht der Marine Angelegenheiten Träume von großen Flotten an flotte, wie fie jent ift, in 20 Jahren veraltet sein würde. meinem Geist vorüberziehen. Diese Träume zerfließen aber, sobald( Sört! hört! bei den Socialdemokraten.) Das ist die Ansicht jachich mich des Reichstags und der Steuerzahler erinnere. verständiger Leute, der Reichstag aber ist bereit, sich mit Ein ähnlicher Wandel hat sich bei ber Centrumspresse folossalen Ausgaben für mehrere Jahrzehnte festzulegen. Bein vollzogen. Als im November 1899 die gegenwärtige Vorlage dem stehenden Heer sehen wir dieselbe Erscheinung und die Verbesserung Reichstag zugegangen war, erklärte die gesamte Centrumspresse, so der Gewehre, Geschütze, der Sprengstoffe und Befestigungen ruht nieDer Herr Berichterstatter hat auf seinen umfangreichen schrift- weiter; man folle es eventuell auf die Auflösung des Reichstags au- nene Methoden greifen Platz: es ist mit diesen Ausgaben ähnlich gehe es mit der inneren und äußeren Politit Deutschlands nicht mals. Die Striegstechnit wirft alles bisherige über den Haufen, lichen Bericht verwiesen, ich will mich daher auf wenig Worte gegen- fommen lassen usw. Heute erklären diefelben Organe, es wäre ver- wie mit den Ausgaben des Berliner Magistrats im Revolutionsüber seinen Ausführungen beschränken. Eine Vermehrung der wunderlich, wenn es anders wäre. Auslandsschiffe ist eigentlich heute schon notwendig infolge der jahr 1848, als er den beschäftigungslosen Arbeitern die Aufgabe erfolgten Bejegungen in Riautschon und im Hinblick auf die daß man behauptete, eine schwache deutsche Flotte reize zum Angriff wir im großen denfelten Vorgang, mur daß ganz andre Summen Man hat in der Kommission die Vorlage auch damit begründet, ftellte, die Rehberge abzutragen. Auf dein militärischen Gebiet sehen außerordentlich gesteigerte Schiffahrt in Ostasien , kurz infolge auf Deutschland . Bis heute aber haben wir unter den Angriffs- hier verbraucht werden. Für derartige unproduktive Ausgaben der starken Entwickelung der chinesischen Verhältnisse in gelüften auswärtiger Mächte, auch der Seemächte, nicht zu leiden werfen wir Hunderte von Millionen thatsächlich ins Wasser. den letzten Jahren. In der Begründung der Vorlage ist gehabt. Genau dieselben Gründe und Versicherungen, die wir seit ausdrücklich auf die Notwendigkeit der Vermehrung der Auslands Jahrzehnten in diesem Haus bei allen Militärvorlagen gehört haben, macht worden, daß die deutschen überseeischen Interessen im In der Kommission ist für die Flottenvermehrung geltend ge schiffe hingewiesen worden, trotzdem aber wollen die ver- werden jezt wort- und sinngetreu ffir die Notwendigkeit der Laufe der Jahre bedeutend zugenommen hätten. Sie werden jezt bündeten Regierungen mit dem Bauplan des Mehrbedarfs erst 1906 Flottenverstärkung ins Feld geführt. Es herrscht leider gar fein auf 7000-7500 Millionen Mark geschätzt mit einem jährlichen Ertrag beginnen. Der Hauptgrund hierfür ist, daß eine Vermehrung der Zweifel, daß ein erheblicher Teil derjenigen, Schlachtflotte zugleich mit der Vermehrung der Auslandsschiffe nicht Flottenvermehrung eintreten, von dem Gedanken befeelt find, daß Millionen Mart dentfchen Stapitals in den Bereinigten Staaten derjenigen, die für die von 420-450 Millionen Mark. Davon sind aber allein 2000. angängig erschien und es daher notwendig war, zunächst das Wich- Deutschland eines Tages in die Lage kommen könnte, mit der gegen investiert. Wie aber kann man aus dieser Thatsache folgern, daß tigere der Vermehrung der Schlachtflotte vorzunehmen. Der wärtig größten Seemacht Europas und der ganzen Welt, mit Eng- wir eine größere Flotte branchen? Haben wir denn bisher bei einer Mehrbedarf an Auslandsschiffen könnte vorläufig durch die land, in Strieg zu geraten, und deshalb fei die Verstärkung der Militärvorlage zur Begründung ihrer Notwendigkeit gehört, soundMaterialreferve für Auslandsschiffe gedeckt werden, auch könnte Flotte durchaus notwendig. Ich habe in der Kommission die Frage soviel Millionen deutschen Kapitals find in Rusland , Destreich, man auf die Aufklärungsschiffe der heimischen Schlachtflotte zurüd aufgeworfen und möchte sie heute aufs neue ftellen und auf ihre Spanien oder der Türkei festgelegt und um sie zu sichern, brauchen greifen. Dies ist aber nur möglich, so lange die einzelnen For Beantwortung warten mationen noch in der Bildung begriffen sind. Die Kommission hat bekommen wie man sich ungefähr die Situation vorstellt, cs in der Kommission habe ich keine Antwort wir neue Soldaten. Das ist nie geschehen, obwohl bei fich diesen num die Auslandsschiffe ganz aus der Vorlage gestrichen, und wenn falls ein Krieg zwischen Deutschland und England ausbricht, andere Summen deutschen Geldes handelt, die dort investiert europäischen Ländern um ganz ich auch aus den angeführten Gründen eine Vermehrung derselben ohne daß eine Einmischung Frankreichs und Rußlands die notwendige find. Nein, die Sicherung dieser Intereffen ist die Aufgabe einer für notwendig halte, so glaube ich doch zu der Erwartung berechtigt Folge wäre. Einem Kriege zwischen England und Deutschland würden richtigen, internationalen Politik. Wenn England seine Seestärke zu sein, daß die verbündeten Regierungen einer Bertagung bann Frankreich und Rußland nur ruhig zusehen, um Deutschland nach der Höhe des englischen Kapitals einrichten wollte, das in der Dieser Frage zustimmen werden. verbluten zu lassen, um dann das zu geivinnen, was man seit Jahr ganzen Welt untergebracht ist, dan müßte es eine fiebenfach fo zehnten wiederzugewinnen bestrebt gewesen ist. Daß Frankreich auf ftarke Flotte haben, als es heute hat. Es ist thöricht, in dieser absehbare Zeit die Ereignisse von 1870/71 vergessen wird, daran Weise die internationalen Beziehungen pflegen zu wollen. Es ist ein Der Herr Berichterstatter hat sich, wie mir scheint, seine Auf- dentt hente fein verständiger Mensch in Deutschland , am wenigsten außerordentlicher Widerspruch, daß man auf der einen Seite die gabe sehr leicht gemacht. Er hat sich gar keine Mühe gegeben, die in der Regierung. Und daß andrerseits Rußland die erste beste internationalen Beziehungen pflegen will und auf der andern Seite Gründe auseinanderzusetzen, die die Kommission zu ihren Beschlüssen Gelegenheit ergreifen wird, um sich mit geringeren Anstrengungen in bestimmte Versprechungen macht, wie es die Regierung in geführt haben. Er hat allerdings auf den ausführlichen Bericht hin- den Besitz von Länderstrichen zu setzen, die ihm bedeutendere Aus der Kommission gethan hat. gewiesen, aber wir verhandeln hier vor der breiten Oeffentlichkeit dehnungen am Meer möglich machen, ist gleichfalls selbstverständlich. Agrariern die Frage mit dem deutlichen Hinweis darauf gestellt, Da wurde alt sie von den und diese hat ein Recht darauf, die Gründe ausführlich zu ver- Der deutsche Minister also, der unter diesen Verhältnissen einen Krieg daß man, wenn keine klare Antwort gegeben würde, gegen die nehmen, welche die Kommission veranlaßt haben, dem neuen Flotten mit England herbeiführen wollte, würde die schwerste Verantwortung Flotte stimmen wollte, ob sie gewifft sei, fiir einen größeren Zollplan in der Hauptsache zuzustimmen. Der Herr Berichterstatter auf sich laden, die man sich denten kann. Wir haben während der schutz der deutschen Landwirtschaft bei den nächsten Handelshätte um so mehr Ursache gehabt, die Gründe darzulegen, da die Regierungszeit des Fürsten Bismarck diesen stets als unsern ent verträgen zu sorgen. Partei, der er angehört, in der Generaldebatte durch ihren schiedensten Gegner betrachtet, aber in der Beurteilung europäischer Getreidezölle, und wir bestreiten ja gar nicht, daß eine solche Era Es handelt sich um eine Erhöhung der damaligen Reduer einen sehr ablehnenden Standpunkt ein- Bustände haben wir ihm häufig zugestimmt, insbesondere in der Be- höhung für gewisse Teile der deutschen Landwirtschaft vorteilhaft genommen hat, den sie im weiteren Verlauf der Verhandlungen urteilung Englands und feiner Stellung zu Deutschland . Alle die fein mag. Der deutschen Arbeiterklaffe tamt aber nicht zugemutet preisgegeben hat. Der Herr Berichterstatter hat gemeint, dadurch, jenigen Fragen, über die wir mit England in Streit kommen werden, daß sie sich für eine Flottenvorlage begeistert. wenn daß in der gegenwärtigen Vorlage das Budgetrecht des Reichstags tönnten, find nicht von der Wichtigkeit, um einen Strieg mit Eng gleichzeitig eine Erhöhung der Getreidezölle in Aussicht gein höherem Grade gesichert sei, als dies in dem Gesetz von 1898 land zu rechtfertigen.( Schr richtig! links.) Ist aber die Sachlage stellt wird. der Fall gewesen ist, würden viele Mitglieder dieses Hauses veran- so, ( Schr gut! linis.) Keinem Arbeiter wird man dann fallen laßt sein, ihren früheren Standpunkt gegen die Flottenvermehrung eines etwaigen Kriegs mit England diese außerordentliche Flotten von auch die Argumente derer, die wegen klar machen könnten, daj er irgendwelchen Vorteil das nuumehr aufzugeben. Ich darf daraus wohl entnehmen, daß der vermehrung fordern, in sich zusammen. Das wir die flotten Mehrheit im Reichstag hinter sich hat, wird dazu führen, Diese Handelspolitik aber, die zweifellos eine Herr Berichterstatter Hiermit speciell seine politischen Freunde ge- verstärkung nicht wegen Rußland und Frankreich brauchen, ist selbst- daß Oestreich, Mußland, die Vereinigten Staaten und auch meint hat, jene Herren, die vor zwei Jahren der damaligen ersten verständlich. Flottenverstärkung energischen Widerstand entgegenseiten, heute aber, England auch ihrerseits Fordernugen stellen werden. Wir Man hat in der Kommission auch wieder geltend gemacht, die sollen die Flotte verstärfen, um die Handelsbeziehungen zu heben wenn ich nicht irre, bereit sind, für diese Vorlage zu stimmen, größere Flotte sei notwendig zum Schuhe des Handels und feiner und zu schützen, und gleichzeitig wird eine Bollpolitik in Aussicht nachdem sie durch Gründe, die für mich allerdings nicht Förderung. Auf der andern Seite ist von Anhängern der Flotten- gestellt, die nur auf eine Schädigung des deutschen Handels stichhaltig sind, ihre Meinung geändert haben. Herr vorlage in der Kommission der Diffum geäußert worden: Der hinauslaufen kann.( Sehr gut! lints.) Dr. Schädler, der Vertreter des Centrums in der General Berkehrsdusel muß aufhören; es wird zu viel gereist. Auch die neuesten debatte, hat damals eine Reihe von Aeußerungen gethan, die es fast Bahlen über die Handelszunahmen zeigen, daß unabhängig von der Ausgaben in Betracht gezogen werden, die uns zugemutet wird. Auf der andren Ecite muß die kolossale Steigerung der wunderbar erscheinen lassen, wie angesichts solcher Gründe seine Stärke oder Schwäche unirer Flotte die deutschen Handelsbeziehungen mit den vielen Millionen, deren Ausgabe in der Vorlage in Aussicht Partei ihren Widerstand aufgegeben hat. Er setzte historisch aus sich fortgefeßt vermehrt haben, wieder ein Beweis, daß hier eine genommen ist, ist es allein nicht gethan. Schon jetzt schen einander, was alles im Lauf der letzten Jahre auf dem Gebiet der Schlachtflotte nicht notwendig ist. Mit vollem Recht hat einmal ein wir, daß die Baukosten für Schiffe erheblich gestiegen Flottenvermehrung gefordert sei und erblickte in diesen Forderungen englischer Politiker gesagt, die beften Kolonien für England find find. Im Laufe der nächsten 15, 20 Jahre wird diese Steigerung nicht mehr und nicht minder als die Unterlage zu einer Weltpolitit. Deutschland , Frankreich und die Vereinigten Staaten . Ebenso noch erheblicher sein, so daß der Anschlag weit überschritten wird. Ich Er wies auch auf den Gegensatz der neuen Forderung zu den Er- find unfre besten Solonien nicht Ostafrifa, Stamerun, hege auch keinen Zweifel daran, daß die Auslandsflotte in wenigen klärungen des Staatssekretärs Tirpik in der Budgetkommission hin, Siantschon usw., sondern es sind die großen Kulturstaaten der Jahren bewilligt werden wird, die neue Ausgaben verursacht. wonach noch im Februar 1899 keine Rede von einem neuen Flottenplan ge- ganzen Welt, insbesondere Rußland , Oestreich, England und die Hierzu treten die neuen Ansprüche der Militärverwaltung, die mit wesen sei, so daß man hätte erwarten können, daß wenigstens bis zum Vereinigten Staaten von Nordamerika . Ablaufe des Septennats an den getroffenen Vereinbarungen feft- Handel Unser gesamter Sicherheit zu erwartende Steigerung des Pensionsfonds und der repräsentiert jetzt etwa 9700 Millionen Mart; teichsschuld. Auch die Kolonialansgaben werden steigen. In: gehalten würde und fügte hinzu, daß der Staatssekretär es sehr be- dabei repräsentiert der Handel nach greiflich finden werde und mit ihm die verbündeten Regierungen, und Destreich allein 7200 Millionen Mart. Dazu kommt, daß gelehnt, aber im nächsten Jahre wird die Forderung wiederkommen. England, Rußland diesem Jahre ist der Bau einer ostafrikanischen Centralbahn ja abwenn man feinen Ausführungen jetzt mit doppeltem Wißtrauen der weitaus größte Teil der Handelszunahme sich auf den Handel Hierzu tritt bas Verlangen nach sogenannten Marinegegenüber stände. Wenn sich aber auch Herr Tirpitz felbst da mit solchen Ländern beschränkt, mit denen wir niemals in Ver- ftützpunkten und Kohlenstationen. Wir gehen ja überall auf die mals desavoniert hat, dann hat ihn das Centrum jest re- wickelung kommen werden. Heute ist alle Welt darüber einig, daß Suche.( Heiterkeit.) Hierzu kommt der Erwerb nener Kolonialhabilitiert.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten), indem es die überall da, wo es sich überhaupt darum handelt, nene Kolonien zu gebiete, und was die kosten, haben wir ja bei den Marianen , KaZustimmung zu einer Vorlage gegeben hat, die bis auf Kleinig- erwerben und neue Handelsbeziehungen zu eröffnen, die Politik rolinen and Kiantschon erfahren. Wir stehen also einem Heer von feiten die gesamte Vorlage repräsentiert, die der Herr Staats- der offenen Thür einzuschlagen ist. Alle Großstaaten wiffen, daß Ausgaben gegenüber, dessen Größe noch gar nicht zu übersehen ist. sekretär dem Reichstage vor einem halben Jahre vorgelegt hat. in Bezug auf die Deffnung fremder Weltteile der Grundsatz der offenen Auf der andern Seite aber leiden die Kulturanfgaben Schaden. In Da ist es ganz begreiflich, wenn heute der Herr Staatssekretär wohl- Thür der leitende sein muß. Es fomunt hinzu, daß die ganze Handels- den Tagen, als die Kommission über die Vermehrung der Flotte wollend dem Hause erklärt, er habe alle Ursache anzunehmen, daß politit der Welt, wie sie sich in den letzten Jahrzehnten entividelt hat, beriet, wurde bekannt, daß die Hafenanlagen von Memel die verbündeten Stegierungen mit dem Abstrich bezüglich der Aus- flar zeigt, daß die handelspolitischen Beziehungen sich ganz in so traurigem Zustande find, daß der Untergang Tandsflotte einverstanden sein würden. Ich bin überzeugt, wenn die unabhängig von der Größe der Glotten mehren oder nicht des Handels und Damit der Stadt Memel ficher sei. Herren vom Centrum weniger bewilligungsfreudig gewesen wären mehren. Die neuesten Zahlen über den englischen Handel beweisen, Durch die Zeitungen ging dann weiter die Nachricht, daß in und statt der Verdoppelung der Schlachtflotte ein Geschwader daß England, obgleich es alljährlich toloffale Ausgaben für seine Ofirowo 300 fatholische Kinder nicht unterrichtet würden, bewilligt hätten, daß auch dann der Staatssekretär sich damit be- Flotte zu leisten hat, in Bezug auf den Wettbewerb mit weil es an Lehrkräften und lassen für sie fehle. Und da ist der gnügt hätte. andren Nationen selbst in feinen eigenen Kolonien zurück deutsche Reichstag bereit, Hunderte von Millionen für Zwecke ausDer Staatssekretär hat bereits ausgeführt, daß dic verbündeten gegangen ist. Während von 1860-1890 die gesamte zugeben, deren kulturelle Natur ich durchaus bestreite. Regierungen überhaupt nur die Absicht hätten, erst von 1906 ab auf Ausfuhr Englands nach seinen Kolonien bout 136 Millionen Und wie wird für diese ganze Vorlage bis in die letzten Tage den Bau der Auslandsflotte zu rechnen. Nach dem, was das Pfund Sterling auf 362 Millionen gestiegen ist, ist sie von 1800 bis gearbeitet? In der Kommission haben die Anhänger der Vermehrung Centrum in den letzten zwei Jahren in Bezug auf Umfall und 1897 von 862 Millionen anf 834 Millionen zurückgegangen. Also selbst zugeben müssen, daß die Flottenagitation von ihnen nicht das Berlaffen seiner vorher ausgesprochenen Grundsätze ge- gerade das Gegenteil von dem, was man oft hören muß: Je gebilligt; würde und nicht geeignet sei, die die Sympathie Teistet hat, brauchen die verbündeten Regierungen nicht im geringsten größer die Flotte, je größer der Verkehr." Ebenso ist die Ausfuhr für die Flottenvermehrung zu erhöhen. Das Non plus int gweifel zu sein, daß im Jahre 1906 das Centrum auch bereit Englands nach dem Auslande wesentlich gefallen. Also auch nach ultra in Bezug auf ungeschickte Flottenagitation ift fein wird, die Auslandsflotte zu bewilligen.( Sehr richtig! bei den dieser Richtung hin zeigt sich. daß die Behauptung, Socialdemokraten.) Wenn damals Dr. Schädler dem Staatssekretär starke eine vor furzer Zeit unten am Rhein passiert, als das Torpedo Flotte sei die Vorbedingung für den deutschen flottillchen hin unter geschickt wurde.( Heiterfeit links.) Es Tirpitz sein Mißtrauen aussprechen zu müssen glaubte, so steht Handel und Verkehr, absolut unrichtig ist. In der Macht am Rhein liegen, für die neue Flottenvorlage zu gewinnen( HeiterUrsache haben, ihr Mißtrauen gegen ihre Vertreter fund- verhältnisse der Staaten liegen, die für den Fall eines Konflikts teit); man scheint ja auch Erfolg gehabt zu haben, wird doch erzählt, zuthun, nachdem diese in so überraschender Weise das zur See in Betracht kommen. Darans geht hervor, daß Deutschland , daß ein Bäuerchen aus der Kölner Gegend, als er die Torpedoboote Gegenteil von dem thun, was sie vor wenigen Monaten hier welche Anstrengungen es auch machen mag, nicht im stande ist, say, meinte:" Ja, wenn der Kaiser nur so kleine Schiffchen hat. gethan haben. Selbst Dr. Schädler ist damals der Anschauung mit den in Betracht kommenden Nationen zu konkurrieren. müssen wir ihm schon größere schaffen".( Große Heiterkeit.) gewesen, daß, nachdem in einer so furzen Zeit die verbindeten Für jedes Schiff, das Deutschland baut, kann Engloud zwei bauen schwimmen in Deutschland ja jezt in einem wahren Festtrubel. Regierungen eine Storrektur ihrer Anschauungen hatten eintreten und die andren Mächte, die für den Fall eines Seekrieges in Betracht seine Woche vergeht, ohne daß Feste gefeiert werden. Das Ausland Yaffen, man nicht die geringste Garantie habe, daß fie nach zivei tommen, tönnen mindestens dasselbe leisten, was Deutschland leistet. muß ja glauben, Deutschland schwvinime in einem Uebermaß von Jahren nicht abermals ihre Anschaumg forrigieren. Jetzt haben aber Trotz aller unsrer Anstrengungen bleiben sie uns überlegen. Das Reichtum und lebe in dulci jubilo. die Herren des Centrums dieje Umwandlung der Gesinnung mit wird auch allgemein anerkannt. Trogdem sagt man: es hilft alles Sie begreifen, daß wir nicht dem§ 1 zustimmen können. Wir gemacht. Wenn Herr Dr. Schädler weiter ausgeführt hat, daß alle nichts, Ser Wettkampf muß aufgenommen werden, foste es, was es sehen in den steigenden Rüstungen jetzt auch zur See nur eine auferfür die Vermehrung der Flotte angeführten Gründe ebenso gut ver- wolle. In den ersten Maitagen erschien in der Wiener Nevne ein Artikel ordentlich bedenkliche Verschärfung der nationalen Gegenfähe. wendet werden könnten, um nicht blos eine Verdopplung, sondern eines deutschen Offiziers, in dem offen ausgesprochen wurde, mit dieser( Lebhafte Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Im Dezember eine Verdreifachung und noch größere Verstärkung der Schlachtflotte Marinevorlage wird erst der Anfang gemacht, weitere müssen 1891 fagte Caprivi: Ich halte es nicht für unmöglich, daß an begründen, so trifft das alles ebenso zu für die Beschlüsse, die folgen, aus den Wettkampf mit den seemächtigen Nationen fann eine Zeit fommen wird, wo die Staaten einsehen werden, Sie heute faffen wollent. Deutschland nicht mehr herauskommen. Auch die New Yorker daß sie Klügeres zu thun haben, als sich gegenseitig das Weiter. Hat Herr Dr. Lieber bei der Generaldebatte des Etats Handelszeitung" hat darauf hingewiesen, daß der Flottenplan des Blut auszufangen, weil sie alle Kräfte anspannen müssen. crtlärt: wir stehen vor einem völligen Umsturz des Flottengefeges, deutschen Kaisers die amerikanische Marinevorlage hervor wenn fie im wirtschaftlichen Kampf mitkommen wollen. Das ist den können wir nicht mitmachen. Das ist am 8. Februar dieses gerufen hat. Genau so wie beim stehenden Heer sehen wir also auch unser Standpunkt. Bringen Sie uns eine Vorlage, Jahres vom Centrum erklärt worden und heute bewilligt dasselbe hier ein Wettrennen ins Unendliche, das den Völkern die größten wodurch Wohlfahrt, Handel und Verkehr gehoben und Centrum eine Flottenvorlage, die mit Ausnahme eines kleinen Teils Laften auferlegt. In der Budgetkommission ist uns vom Staats- Deutschlands Ansehen im friedlichen Wettbewerb der Völker der geforderten Schiffe alles enthält, was die verbündeten Re- fetretär versichert worden, besondere Umwälzungen feien auf dem gestärkt wird, dann werden wir Ihnen zustimmen. Für eine gierungen verlangt haben. Da ist doch die Frage berechtigt, was ist Gebiete des Baues von Schlachtschiffen nicht zu erwarten, folche Vorlage aber, wie die gegenwärtige, find wir nie und denn passiert, das eine solche Wandlung bes Centrumis rechtfertigt. thatsächlich aber hören wir von neuen Fortschritten, die gemacht nimmer zu haben.( Lebhafter Beifall bei den Socialdemokraten.)
es heute fest, daß die Wähler des Centrums doppelt mission ist uns gesagt worden, wie die thatsächlichen Stom- wird behauptet, das sei geschehen, um die Centrumswahlkreise, die
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