Kunst iiimI Rassenwahn Eine braune Kunstwerlunssllieorle Um die Prinzipien brauner Kunstan- schauung wird im Dritten Reich viel herum geredet. In der gleichgeschalteten Presse ist es zu einer routinierten Form der .So zu lesen im„Völkischen Beobachter" vom 24. 4, 1929. Ein Nachwort der Schriftleitung bestätigt, dass des„geschätzten Mitarbeiters" Auffassung über Künstler Meckerei geworden, die Auffassungen der und Tendenzkunst„sich durchaus mit un- »ationalsozialistischen Orthodoxie so zu- serer Auffassung deckt", denn„echte und' rechtzubiegen, dass Kunst und Geist etwas grosse Kunst ist zeitlos." Erst dann folgen Luft schnappen können. Infolgedessen be- einige Vorbehalte. Der liberalistische Behn schnappen kommt das Ausland keine rechte Vorstel lung von dem, was nun eigentlich gilt. Nicht oft redet ein prominenter Brauner so von Kenntnissen ungetrübt drauflos, wie etwa Hitler bei der Eröffnung der Münch ner Kunstkaserne. Nunmehr liegt ein Buch vor, das die Prinzipien nationalsozialistischer Kunstbetrachtung klarlegen will. Es ist im Zen blieb geschätzter Mitarbeiter. Man brauchte so etwas zum Bauernfang, denn hätte man damals ahnen lassen, welch ein Rie- senmaulkorb der Kultur im Dritten Reich wartete—- die Namhaftesten unter den kulturellen Mitläufern wären mit Protest abgeschwenkt. Niemand unter ihnen ahnte den Riesenbetrug; niemand im braunen La ger wagte in der Kampfzeit zu prophe tralverlag der Hitlerparlei erschienen und zeien, dass der Impressionismus 193 / in den Kunstkritikern des„Völkischen Beo- Acht und Bann getan werden würde. Wie bachters gewidmet. Also" ein beinahe offi- liberal, wie demokratisch durften sich da- ziöses Dokument der NSDAP . Der Verfasser, mals Rosenbergs Mitarbeiter gebärden! Gerhardt Köhler, legt damit eine Doktor- End wie lustig kritisierten sie drauflos! dissertation vor. Als Grundlage und Aus--Kritik, um der Kritik willen", würde Göb- gangspunkt dienen ihm und seinen Helfern bels heute sagen. Und wie eifrig die Kunstkritiken und die programmati- waren sie um die Freiheit der Kritik sehen Aeusserungen des„Völkischen Beobachters" von 1920 bis 1932, deren Brauch- besorgt. Einen K e r r stellten sie zwar als verabscheuungswertes Asphaltbeispiel barstes er ausgiebig und ausuzgsweise wie- bin. aber die Stolzing-Cerny der gibt. Vergessliche Zeitgenossen können und Wilhelm Weiss (heute Chefredakteur des„Völkischen Beobachter" und Vorsitzender des Reichsverbandes der deut schen Presse) kopierten eifrig und stolz die Form des„Asphaltliteraten", kerrten in ihren Kritiken drauflos, dass man glauben konnte, Kerr zu lesen, wenn der Witz und die Hellsichtigkeit nicht fehlten(und statt römisch Eins usw. nicht arabische Ziffern dort stünden). daran studieren, was damals, in der „Kampfzeil", den Künstlern alles versprochen wurde. Zitieren wir einige Beispiele. In einem Aufsatz„Nationalsozialismus und Kunst"(15. 6. 1925) heisst es:— „Der Künstler mnss frei sein! Der freie Künstler nur kann wirken und schaffen, der unfreie Künstler verkümmert... Kunst muss sich von Politik frei halten, deshalb haben alle Personen. die Parteipolitik in die Kunstausschüsse hinein tragen, von ihren bisherigen Posten abzutreten.. Heute muss der Künstler die braunen Parteiparolen beachten oder er kommt auf die schwarze Liste.— Hans Johst fordert (7. 9. 1931) einen kämpferischen Liberalismus:„An jeder Form von Liberalität ist die Kunst stets gestorben. Stärkste Gegensätzlichkeit, ja robustester Kampf entgegengesetzter Gesinnung beherbergt in seiner elementaren Wahrhaftigkeit mehr seelisches Mäcenatentum als windelweicher, nach allen vier Windrichtungen offener Opportunismus..." Wer heute jedoch die„entgegengesetzte Gesinnung" ganz unrobust aber echt und lebenswahr sprechen Hesse, würde stranguliert. Und wo dürfte Professor Erich Dehn heute schreiben: „Ein wirklicher Künstler, der zeitlose Kunstwerke schafft, wird immer tendenzlos sein, d. h. es ist für ihn ganz unwichtig, welche politische Strömungen gerade da sind. Er wird zwar seine Wurzeln als Deutscher in Deutschland oder als Franzose in Frankreich haben oder welcher Nation er immer angehören mag. Er wird aber in der Leistung, im Auf diese ostisch-liberalistisch überla gerten Kritiken des Hitlerorgans stützt sich das Bemühen, eine Art nationalsozialistischer Kunstanschauungstheorie zu zimmern, aber es bleibt ein untauglicher Versuch am untauglichen Objekt. Von den braunen Rassephilosophen übernimmt Adept Köhler eine rassisch bedingte, geistige Typenlehre, wonach Kunstbetrach tung gebunden ist an das„rassische Empfinden. des Künstlers wie des Kunstge- nicssenden". Nach langatmigen Erörterun gen lautet der magere Schluss: „Der Mensch selber... ist Angehöriger entweder einer kulturschöpferischen, einer kulturt ragenden oder einer kulturzerstörenden Rasse. Er zeugt oder trägt oder vernichtet Kunst und Kultur ebenso wie er sie betrachtet, geniesst und beurteilt. Kunst, Kunstkritik, Kunsfanschau- ung, Weltanschauung und Rasse stehen in engstem Zusammenhang. Und sie sind auch der Weg, auf dem man zur Lösung manch ungeklärter Fragen innerhalb des künstlerischen und kulturellen Geistesund Seelenlebens vorwärts schreiten sollte." Mit anderen Worten; Alles ist im Wer- Wert seines Werkes übernational sein...(ienj alles ist im Fluss, unsere Theorie ist Der grosse Künstler, die grosse Per-, noch nicht fertig, trotzdem handhaben wir sftnlichkeit, steht über allem Augenblick- unsere Rassenpolitik wie ein Fallbeil, denn liehen, sowohl über der Erscheinung sicher ist, dass die jüdische Rasse eine kul- wie über der politischen Situation jeder lurzerslörende, die„deutsche Rasse" da- Zcit..."| gegen eine kullurschöpferischc ist. Und davon hat deutsche Kunst und Kunstbetrachtung auszugehen, siehe Rosenbergs Mythos, Hitlers „Kampf" usw. usw. Dieses Stück „rassegebundener Soziologie" stolpert über die eigenen Beine, ohne es zu merken. Der Jünger und seine Propheten gestehen zu, dass Seele und Charakter nicht nur von-der „rassischen Erbmasse", sondern auch von Umweltseinflüssen bestimmt werden, deren Wirkungen nicht zu kontrollieren sind. Umweltseinflüsse aber, z. B. jüdische, können den rassischen Kern völlig überwuchern. Ergo— und hier kneifen die Rassemystiker— braucht ein derart überwucherter„Deutschrassiger" das deutsche Kunstwerk durchaus nicht besser zu verstehen als ein deutscher Jude, dessen„Erbmasse" von„germanischen Umweltseinflüssen" überwuchert wird. Und wie steht es mit den Künstlern, deren Rassecharakter undeutsch oder zwiespältig erscheint und die trotzdem Kunstwerke von besonders deutscher Eigenart hervorbrachten? Der dinarische Richard Wagner wurde zum germanischen Dichterkomponisten. Dem Halbjuden Hans von Maries und seinen Bildern rühmten deutschvölkische Blätter preussisch-soldatische Seelenhaltung nach, weshalb er auch in der Münchener Ausstellung für deutsche Kunst hängt. Der Franzosenstämmling Chamisso dichtete die deutschesten Volkslieder, und Heines Lorelei/ wird seit anno dazumal vom deutschen Gemüt am reinsten erfasst. Doch diese und andere Rassenfranktircurc haben eben Rosenberg und Günther nicht gekannt, sonst hätten sie anders gedichtet, gemalt und komponiert. Wie Rosenbergs Jünger allen unbequemen Tatsachen aus dem Wege gehen, so konstruieren sie vom Gegner ein falsches Bild, um darauf ihre bereits wurmstichig gewordenen Thesen zu bauen. Auch in dieser.„Kunstsoziologie" steht zu lesen, dass dieser jüdische Liberalismus,.welcher— die geistigen und seelischen Rasseeigenschaften des Juden vollkommen kennzeichnend— zügellose Freiheit des Einzelnen und Gleichheit aller Menschen predigte, jeglichen völkischen Wert verneinte..." Wo hat irgendwelcher Liberalismus das gepredigt? Im ganzen Buche nirgends ein Beleg. Der Liberalismus aller Grade und Farben, bourgeoises Gewächs von Haus aus, hat sich im Gegenteil immer gegen alle wirklichen oder vermeintlichen Gleichheitslehren gewehrt und fand sich dabei oft mit der völkischen Reaktion zusammen. —„Die Bedeutung und auch vielfach das Vorhandensein der Weltanschauung nebst ihren Auswirkungen innerhalb und ausserhalb der Kunstkritik ist häufig abgestritten worden, und zwar hauptsächlich von dem libcralistischen Individualismus..." Welch ein hilfloses Gerede. Auch für diesen Unsinn fehlt in dem zitatcnreichen iBuch jeder Nachweis. Dass sowohl der Künstler wie der Kritiker in ihre Aeusserungen abhängig sind von dem Bilde, das sie sich von der Welt machen, ist jedem Primaner geläufig. Es kommt der braunen Kunstbetrachtung auch nicht darauf an, die Ahnen zu fälschen, wenn es gegen den jüdische Urfeind geht:„Zum Beispiel wird der nordische oder nordisch bestimmte Mensch infolge seiner ganz anders gearteten geistig-typischen Schichtungen rassebedingter Natur ein vom Juden erzeugtes Kunstwerk, wie ein aus Fahrkarten, Drahtstückchen und Klosettpapier zusammengesetztes„Gemälde" niemals als Kunstwerk aufnehmen können, wie das beim j dischen oder jüdisch bestimmten Kunstpublikum der Fall ist..." Der klassische Vertreter dieses deutschen 'Dadaismus wird nicht genannt, denn er war leider ein Arier namens Karl Switlers, und die„jüdische Kunstkritik" ironisierte seine Spässe. Niemand, ausser den Rassegebundenen, nahm den Dadaismus ernst. Ja, es gab jüdische Kritiker, die sogar den Expressionismus'konsequent ablehnten, darunter Alfred Kerr . Sie trafen sich dabei mit völkischen,„nordisch bedingten" Kritikern, indes andere„nordisch Gebundene" dem Expressionismus Geschmack abgewannen. Mit welchen„geistig-typischen Schich- iungen" erklärt uns Rosenbergs Adept diese Phänomene? Oder wie steht es mit Lie- bermanns zahlreichen nordischen Anhängern? Der Verfasser meint mit dem„Völki- schen Beobachter", dem Maler Liebermann müsse„an Hand des rassischen Wertungskreises bezw. Vergleichsgegenstandes seine Bedeutung als Kunstmaler abgesprochen" werden. Nur für seine Rasse könne er als guter Maler gelten. Was wird aus den zahlreichen nordischen Malern, die Licber- manns Schüler waren, seine Malerei völlig unbefangen genossen und ihn als einen der Väter des deutschen Impressionismus schätzten? Der deulschtümelnde„Kunstwart" des nordisch gebundenen Avenarius gar warf eine Liebermann -Mappe in Massenauflage unters deutsche Volk. Wessen Erbmasse, wessen„geistige Typenschichtung" geht hier falsch: die der Liebermann - Nordländer samt dem„Kunstwart" oder die des ostischen Mischlings Rosenberg und seiner Jünger? Norden wider Osten— wer zählt eigentlich mehr? Wgr entwirrt uns solche Rassenrätsel? Diese wenigen Beispiele genügen, um die Inferiorität und Armseligkeit nationalistischer Kunstbetrachtung zu entblössen. Unter Mitwirkung des Prof. d'E.s/e-München, „unter dessen Leitung die vorgelegte Dissertation entstanden ist" und gestützt auf die Werke sämtlicher hakenkreuzleri- schen Studienräte, hat nun einer versucht, nachzuweisen, dass deutsche Kunslbefrach- tung braun sein müsse. Das Ergebnis: ein dilelltantisches Rassetraktätchen, dessen sich selbst der antisemitische Hofprediger Slöcker geschämt hätte und dessen Titel lauten müsste: Die Kunst, die Welt zu fälschen und falsch zu sehen. B. Br. Beschlagnahmt. Das„Katholische Kirchenblatt für das Bistum Berlin" ist beschlagnahmt worden. Es enthielt eine Erklärung des Bischofs von Berlin , Graf Preysing . Der Prozess gegen Niemöller. Für den demnächst beginnenden Prozess gegen Pfarrer Niemöller ist eine Verhandlungs- dauer von vier Wochen vorgesehen. heroisch wie ihre Altvordern zu umgürten, ■wollen sechzehn Millionen Menschen in dieser„eisernen und welthistorischen Zeil des Umbruchs" einfach vom Eisen nichts wissen, das sie in so reichlichem Masse produzieren können. Sie denken an ihren Magen und an die„Befriedigung ihrer primitiven Triebe", wozu noch ein etwas verwickeltes individualistisches Sexualleben gehört. Nein hier möchte II. G. Wagner nicht leben! Wenigstens nicht auf die Dauer! Er verlangt für die skandinavischen Länder endlich einen„rufenden Propheten", und so lange der nicht erscheint, sind die Länder der Edda und der Mitgardsonnc nicht wert, einem Adolf Hitler den Schemel zu halten. Sie sind trotz ihrer Blondheit die hnerlösten Schwarzalben der Wagneroper. Harald Da» neue Voll«»lie<l CUsuffa mit der kleinen W üllcrln toie Befreiung vom kulturbolschewistischen Jazz ist noch nicht vollendet. Hin und wieder verirrt sich selbst in den gerei- U'gtcn Rundfunk ein misstönig brummen- dc Saxophon mit verdächtigen Negcr- ■"hythmen. Trotzdem muss man gerechter- Weise anerkennen, dass zahlreiche Mitglie- der der Reichsmusikkammer am Werke �'nd, einen neuen Volksliedtypus zu schaf- en. der für die Mitglieder der„Volksgemeinschaft" ebenso sangbar ist, wie einst das Lied von dem Käse, den die Tante zum "ahnhof rollte. Einige Texte dieses jüngsten komnosito- r,schen Schaffens liegen vor. Zum Ruhme der„Hauptstadt der Bewegung" wird bereits überall mit Vehemenz gesungen: „In München steht ein Hofbräuhaus, eins, zwei,— g'suffa! Da rollt der Wirt die Fässer raus— eins, zwei,— g'suffa!" Dieses schöne Lied ist, wie uns die braune Presse verrät, besonders bei Werkpausen im Rundfunk beljebt,— wir vermuten, zur besonderen Ehre des Führers der Deutschen Arbeitsfront , des Herrn Dr. Ley. Aber noch schöner, noch stärker zum Schunkeln anregend, ist das neue Volkslied von der kleinen Müllerin, dessen erste Strophe foJgendcrmassen lautet: „Du holde kleine Müllerin, Wie gerne war ich bei dir drin! Wie wohl ich mich dort fühle In deiner kleinen Mühle!" Es gab schon einmal eine„schöne Müllerin" im deutschen Volkslied. Darin war vom Treubruch und einem entzwei gegangenen Ringlcin die Rede. Man wird zugeben müssen, dass der neue und vielseitig beliebte Text dem Verlangen nach Bevölkerungsvermehrung stärker entspricht. Es gibt noch viele andere Lieder ähnlicher Sinngebung. In einem ist die Rede von einem„schwcrverliebten Gockelhahn, dem eine Gans es angetan" habe. Mit diesen und ähnlichen Liedern ist ein brauner Schriftsteller namens Martin Seit garnicht einverstanden. Das wären teils Zweideutigkeiten, teils seltsame Kreuzungsversuche, worüber sich Geflügelzüchter sehr wundern würden. Vorsichtig schreibt er:„Es ist in letzter Zeil mehrfach die Rede gewesen von einer neuen deutschen Romantik. Wenn das hier die Vorzeichen sein sollen, so bin ich auf die weitere Entwicklung dieser Kunstrichtung nur gespannt." Wir auch! Fra�fl ii ns nlolil! Soll der neudeutsche Mensch fragen? Nein, das soll er nicht. Die Studentenzeitschrift„Die Bewegung" zieht wieder einmal gegen die Frager los: „Wir sind längst darüber hinaus. Anwürfe gegen den«wissenschaftsfeindlichen Nationalsozialismus» auch nur irgendwie ernst zu nehmen... Und es ist auch endgültig jedem klar geworden, dass, wen n man von einer Krise der Wissenschaft sprach, einzig und allein liberale Wissenschaft und ihre Fragestellungen gemeint hat. Ernst Jünger sagte einmal:„Die geistige Unterwerfung vollzieht sich durch Annahme der Fragestellungen, gleichviel, ob man die Antwort bejaht oder verneint." Das sagte Jünger, ehe er das Dritte Reich kannte. Inzwischen ist der eine der Gebrüder Jünger ins Ausland geflohen, während der andere auch unter die meckcrischen Frager gegangen ist. Und von der Krise der deutschen Wissenschaft spricht heute die gesamte Studentenschaft, obwohl das Hauptorgan versichert: „Die nationalsozialistische studentische Jungmannschaft hat sich der liberalen Wissenschaft nicht unterworfen, weil sie die liberalen Fragestellungen abgelehnt hat." Aber diese glaubenssclige„Jungmannschaft" ist heute in der Minderheit. Die Mehrheit fragt und ist der Meinung, es sei faul um ein System bestellt, das auf logische Fragen nicht logisch antworten kann. Die lie«lou(un� „Im neuen Theater in Rheidt hatten sich am Freitag die Vertreter von Partei und Staat der Städte München-Gladbach- Rheidt und die angesehensten Bürger zu einer festlichen Vorstellung versammelt. Aufgeführt wurde die Komödie von Rudolf Presber „Das Frühstück in Rudolstadt ". Der Abend gewan'n an Bedeutung durch die Anwesenheit der Mutter und der Schwester von Reichsminister Dr. Göbbels , die Oberbürgermeister Gebauer persönlich in die Ehrenloge geleitete." („Westdeutscher Beobachter") Reklamebeschlagnahmc. Eine Sondernummer des„Stürmer", des widerlichen Hetzorgans, das zu Hillers ständiger Lektüre gehört, ist beschlagnahmt worden, da sie Angriffe gegen Behörden gerichtet hatte. In der beschlagnahmten Nummer wurde die Todesstrafe für Rassenschande gefordert. Dies ist die erste Beschlagnahme des Streicherorgans im Dritten Reich . Holzmangel. Deutsche Ersatzstoffe werden aus Holz hergestellt. Damit genug Holz vorhanden ist, muss der Brennholzver- brauch eingeschränkt werden— laut Er- lass des Reichsforstmeisters. Ein Loch zu, ein anderes auf. x Braune Korruption. In Düsseldorf wird gegenwärtig der Obernazi Esch prozessiert, der als Steuerdirektor 600 000 Mark unterschlagen hatte. Der„Neue Vorwärts" hat seinerzeit in diesen braunen Sumpf tief hineingeleuchtet.
Ausgabe
6 (30.1.1938) 241
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