Wahlterror
Das nennt sich Wahl:
stoischer
Die
Minderheit unter Terror
kommandierte
Lohse
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Wie uns aus verschiedenen Teilen Deutschlands noch ergänzend berichtet gation höflich an. ,, Staatsfeinde und Landesverräter". Er könne nichts ent wird, war das Interesse der Bevölkerung ,, Ein Freund von mir, der zahlreiche dä- scheiden, sagte er, aber er wolle die Sache an den Wahlen gering. Man liess das deutsche Presse ist Tag um Tag voll von ganze Goebbels'sche Aufgebot von Pres- flammenden Protesten" gegen die an- nische Bekannte hat, wurde neulich des an den Gauleiter weitergeben. Nach eini persönlich se, Propaganda, Radio, Versammlungen, gebliche„ Knechtung und Ausbeutung" wegen vorgeladen und von einem Gestapo - ger Zeit kam dann vom Oberpräsidenten Aufmärschen, Soldaten und Musik mit der Deutschen in der Tschechoslovakei. mann zur Rede gestellt und verwarnt. Ob und Gauleiter er denn nicht wisse, dass die meisten Dä- schriftliche Antwort nach Flensburg , die Schmähung Gelassenheit Das heisst: jetzt werden schon längst über sich ernen Staatsfeinde und Landesverräter nur als eine ungeheuerliche gehen. Man ging zur Wahl, weil man nicht mehr blosse Hetzproteste nach seien... Ein Deutscher, der mit diesen und Verhöhnung des ,, blutverwandten" Da sonst seine Arbeitsstelle verliert oder Prag gerichtet, sondern bereits ganz of- Kreisen mehr als notwendig Kontakt habe, nentums bezeichnet werden kann. Der Gauleiter teilte mit, dass er nich ins Konzentrationslager kommt. Im fene, ganz unverhüllte Kriegsdrohungen. mache sich verdächtig usw. Wahllokal bekam man den Stimmzettel Dass die Sorge um angeblich unter- Die Dänen haben hier in Flensburg eine einmal eine Nachprüfung der Uebelstände und gleichzeitig einen Bleistift über- drückte deutsche Minderheiten nur ein eigene Schule, in die früher fast sämtliche zusagen wolle, solange die Deutschen in dänischen Kinder gingen. Vom Oberpräsi- Dänemark„ geknechtet" würden. Die dro reicht mit der freundlichen Aufforde- sehr durchsichtiger Vorwand ist, denten Lohse in Kiel , der auch Gauleiter henden und erpresserischen Aeusserungen, rung, sein Kreuz gleich hier am Tisch um den pangermanischen Eroberungs- ist, ist an alle Nazistellen eine vertrauliche die die Nazifunktionäre gegenüber der di zu machen. War man kühn und fragte drang notdürftig zu maskieren, das be- Weisung ergangen, wonach mit allem nischen Minderheit getan hätten, seien werden schrieb der Gauleiter offensichtlich im nach der Wahlzelle, so musste man darf wohl keines erneuten Beweises Nachdruck darauf hingearbeitet Spiessrutenlaufen bis in die entfern- mehr. soll, dass die Schule ,, auffliegt". Man gibt Rahmen von Privatgesprächen erfolgt und sich auch die grösste Mühe und jedes Mit- er könne leider niemanden hindern, Pri teste Ecke des Wahllokals. Wir haben in diesen Blättern schon tel ist dabei recht. Erst in allerletzter Zeit vatgespräche mit Angehörigen der däni Einem Arbeiter wurde vom Wahlvor- mehrfach die Frage gestellt: Wie be- sind wieder auf einen Schlag über fünfzig schen Volksgruppe zu führen." steher gesagt: handelt eigentlich dasselbe Naziregime, dänische Kinder aus der Schule abgemel,, Unzuverlässig". das ständig die Minderheitenrechte im det und in die deutsche Schule überführt ,, Na, wenn Sie denn absolut wollen, Munde führt, seine eigenen auf deut- worden, wo sie ihre Muttersprache nicht ,, Schliesslich erklärte Lohse, dass grosse dass man nicht sieht, was für ein Vogel Minder- sprechen dürfen, zu Nazis erzogen werden Teile der dänischen Minderheit als unzu Sie sind, da in der Ecke ist die Wahlzelle" schem Reichsboden lebenden Was aber war diese„ Wahlzelle"? Sie be- heiten? Wir mussten wiederholt fest- und täglich die schlimmsten Racheschwüre verlässige Elemente zu betrachten seien. wachse, sei das nur gerecht. Wer aber stand aus zwei Lorbeerbäumen, die vor ei- stellen, dass kaum irgendwo in Europa , gegen ihr eigenes Volk anhören müssen, Wenn diesen Leuten daraus Nachteil er das Nordschleswig geraubt" habe." nen Tisch gestellt waren und über diesem vielleicht abgesehen vom faschistischen ,, unzuverlässig" zu gelten habe, darüber Tisch hing ein Hitlerbild. Und als dieser Italien , nationale Minoritätsrechte tieTerror und Erpressung. Feststellungen zu treffen, stehe einzig und Wähler sein Kuvert abgab, da meinte der fer und zynischer missachtet werden, ,, Die betreffenden Eltern sind ganz ein- allein der Nazipartei zu. In diese Dinge Vorsitzende noch:„ Sie sind aber wirklich als im Dritten Reich . Wohl gemerkt: fach gezwungen worden, ihre Kinder in babe sich keine Minderheitsvereinigung komisch. Bei dieser Abstimmung gibt es hier ist nur vom blossen Recht auf die die deutsche Schule umzumelden. Es han einzumischen. doch überhaupt keine MeinungsverschieLohses unverschämter Brief hat nich denheit. Wer da nicht mit Ja" offen stim- Pflege eigenen Nationalbewusstseins, ei- delt sich meist um kinderreiche minderbemittelte Familien, die auf irgendwelche so- nur bei den Dänen, sondern auch in der men kann, der ist gegen unsern Führer gener Sprach- und Kulturgüter die Rede. zialen Hilfsleistungen( Arbeitslosenunter- deutschen Bevölkerung Flensburgs und Denn bürgerliche Freiheitsrechte gestützung, Kinderbeihilfe usw) angewiesen ganz Südschleswigs tiefe Empörung ausge So war es überall. Das war die Methode niesst im braunen Deutschland natür- sind. Sie bekommen aber keinen Pfennig, löst, die aber natürlich nach aussen der Einschüchterung, die diesmal bis zur lich überhaupt kein Untertan, ganz wenn sie sich nicht bereit erklären, ihre nur selten gezeigt wird. Ich sass neulich letzten Konsequenz und mit äusserster Raf- gleich ob er der Nationalität nach Deut- Kinder in die deutsche Schule und in die in einem kleinen Lokal, in dem ein Laut finiertheit und Brutalität angewendet scher ist oder Angehöriger einer Minder- Hitlerjugend zu schicken und selbst aus sprecher aufgestellt war. Es war gerade heit. Hierin sind alle Reichsbürger tat- den Vereinigungen der dänischen Minder- die Rede eines Naziagitators zu hören. Der Redner sagte etwa, dass Deutschland nichts Aus einer Württembergischen Klein- sächlich gleichgestellt! Die dänische ,, Borgerforening" eine weiter verlange, als dass dem deutschen stadt: Entrechtetes Volkstum in Südschleswig. Vereinigung für die Interessen der Minder- Volkstum Achtung entgegenge Die Unterdrückung alles nationalen gestellt von Fällen, in denen Dänen von Volkstum heit- hat ein riesiges Material zusammen- bracht werde, die es selbst jedem fremden selbstverständlich jederzeit er Gleich am Eingang war ein Tisch, hier Eigenlebens der Minoritäten im Dritten den Nazibehörden und Parteistellen be- weise." wurden die Wahlzettel und der Bleistift Reich hat in letzter Zeit wieder eine beschimpft und in oben angegebener oder ,, Elende Heuchler!" ,, Einer von den Anwesenden, ein Arbeiter gegeben. Die Wahlzellen dagegen waren deutende Verstärkung erfahren. Immer ähnlicher Weise erpresst worden sind. ganz abgelegen angebracht, in vielen Wahl- rücksichtsloser wird mit allen Mitteln Mit diesem Material ist eine dänische De- hieb mit der Faust auf den Tisch und rie lokalen waren sie sogar noch zugenagelt. des Terrors und der Hetze eine totale legation Da kam gleich unter Führung von Dr. Jessen Elende Heuchler!" An dem Tisch konnte man nun das Kreuz Zwangs- ,, Germanisierung " betrieben. nach Kiel gereist zum Oberpräsidenten- Wirt angerannt und forderte den Arbeiter machen, wird aber von einem Amtswalter Gauleiter Lohse, der im Auftrag der Nazi- auf zu gehen und nie mehr in das Lokal Das spiegelt sich auch in einem Bebeobachtet. Trotz dieser schlauen Einrichführung die ganze antidänische Hetze lei- kommen. ,, Eigenlich wäre ich verpflichte richt wieder, den wir aus dem nördlichtet und auch für die Wühlarbeit jenseits Sie der Polizei zu melden, dann kämen tung gingen nun doch einige Leute in die sten Teil des Reiches, aus Flensburg , er- der Grenze in Sönderjylland die Anwei- ins Lager! Dass ich Sie nicht anzeige, kan Wahlzellen, diese wurden dann genau registriert. Nun stimmen aber die Zahlen der hielten. In und um Flensburg lebt be- sungen gibt. Lohse hat die Delegation nicht mir teuer zu stehen kommen." Es ware Nein- Stimmen mit denjenigen, die die kanntlich eine relativ starke dänische empfangen. Er liess sich durch einen un- nur wenige Menschen in der Wirtschaft
und den werden wir uns merken."
wurde."
,, An der Tür standen zwei SA- Leute, die immer nur 6 bis 8 Personen herein liessen.
Wahlzellen benützten nicht überein, sodass Minorität.
Unser Gewährsmann schreibt:
heit auszutreten.
Herr Lohse antwortet.
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Laden zumacht. Es ist eine Schweinerei!" Soweit der Bericht aus Flensburg . Jeder Kommentar erübrigt sich eigentlich.
tergeordneten Beamten vertreten. Er sei die der Besitzer alle kannte. ,, Wenn Fremde es diesmal mit der versuchten Kontrolle wegen Krankheit verhindert. In Wirklich- dabei gewesen wären", sagte er hinterher Essig war. Dagegen hatte man festgestellt, keit wusste man ganz genau, dass Lohse hätte ich die Sache anzeigen müssen. könnte sonst riskieren, dass man mir dass nur drei Wähler nicht gewählt hatten. ,, Mit Ausnahme fanatischer Chauvini- absolut nicht krank war." Diese sind Anhänger einer religiösen sten und solcher Leute, die vor den NaziSekte. Am Mittwoch nach der Wahl ver- gewaltigen nicht genug auf dem Bauch anstaltete nun die SA mit ihrem Anhang herumkriechen können, gibt es hier kaum ,, Die Dänen betonten bei Uebergabe des vor den Häusern der drei Nichtabstim- jemanden, der nicht im engeren Freundes- Materials, dass dieses trotz seines Umfan- Nirgendwo im nichtfaschistischen Eur menden eine grosse Demonstration. Man kreis mehr oder minder ausspräche, wie ges nur symptomatische Bedeutung habe, pa wird eine derartige Entnationalisi holte die Leute aus ihrer Wohnung heraus. empörend die Flensburg- Dänen von den denn in den überaus meisten Fällen seien rungspolitik gegenüber einer Minorität be Einer davon war sogar in Hemdsärmel und Nazis gequält und schikaniert werden. die vom nazideutschen Terror betroffenen trieben, wie sie Deutschland gegenüber in den Hausschuhen, schleifte sie durch Selbst richtige Nazis geben das im ver- Minoritätsangehörigen nicht bereit gewe- den ,, blutsverwandten " nordischen die Strassen, wobei sie auch angespuckt traulichen Gespräch zu und sagen, dass es sen, irgendwelche Angaben zur Verfügung schen anwendet, die das Unglück habe wurden. Rufe ertönten: ,, Hängt die Volks- ihnen manchmal schwer fällt, da mitzuma- zu stellen, weil sie fürchteten, dass darauf- Bürger des Dritten Reiches sein zu verräter auf" usw. Auf dem Marktplatze chen. Aber offen wagt man natürlich kein hin keine Abhilfe erfolgen würde, sondern sen. Nirgendwo aber ist so viel vom wurde über einen Lichtmast ein Kabel ge- Wörtchen zu sagen, denn niemand will ins im Gegenteil: Rache, erneute schwerste der Minoritätsrechte die Rede, wie in worfen und einem der Dreien um den Hals Lager gesteckt werden oder sonstwie mit Schikane, Verlust des Arbeitsplatzes usw. Goebbelspresse. gelegt. der Gestapo zu tun haben." Der Beamte hörte die Klagen der Dele- ,, Elende Heuchler!".
Nachdem dieser Skandal über eine Stunde gedauert hatte, erschien endlich die Polizei auf dem Plan und brachte die drei Gemarterten in ,, Schutzhaft", wo sie sich heute noch befinden.
Es handelte sich um drei ruhige selb- Krankenhaus. ständige und sehr gut angesehene arische Geschäftsleute. Die Empörung bei der bür- ebenfalls drei Nein- Stimmen. Man hatte ei
gerlichen Einwohnerschaft ist ganz ungeheuer über diesen Terror."
Dorfe In einem benachbarten
Men
jetzt mit einem schweren Nervenschock im deutschem Mist zu säubern. Er wurde drückt, aus der er alles zu entnehmen mit Schimpf und Schande davongejagt, So berichtet man uns aus dem Rheinland waren und kann nun, ungestört durch sonstige Tätigkeit, über neudeutsche Freiheitsbe- dass unter keinen Umständen die Abspe griffe nachdenken.
Gelernte Untertanen
,, In den Handzetteln wird u. a.
hat
gesagt
rungen durchbrochen werden dürfen, sonst leicht Personen ,, zu Fall können". Niemand soll sich an
du
kommen
den
Wa
gen des Führers drängen, um Autogram zu erbitten, der„ Führer brauche nach die sen Tagen der Anstrengungen Ruhe".
ES
wer
die
nen ganz bestimmten Verdacht auf drei Bauern, die als Anti- Nazi bekannt waren. Man holte sie ebenfalls aus ihren Häusern, Aus einem Dorf erfahren wir: schleppte sie durch das Dorf und verfuhr ,, Eine ältere Frau kam zur Wahl. Als ihr mit ihnen, wie mit der Frau. der Stimmzettel und der Bleistift gereicht In einem kleinen Städtchen wurde der Es klappt immer besser. Wenn Hitler re- dürfen auch keine Blumen geworfen wurde, fiel letzterer auf den Boden und Strassenwärter am Montag nach der Wahl verschiedenen dend durch Deutschland reist, dann fah- den, denn dadurch würde den Fahrern die Spitze brach ab. Der Wahlvorsteher fristlos entlassen. Er soll spitzte ihn wieder und unterdessen gab Mitbürgern gegenüber erklärt haben, der ren ihm Sonderzüge voran. Darin wird die Sicht genommen und es können Unglücks ihr der Listenführer seinen Bleistift und die Strassenmeister habe gesagt, man könne Bevölkerung verfrachtet, die stundenlang fälle entstehen. Unter keinen Umstände Frau machte das Kreuz auf den Zettel stimmen wie man wolle, der Deutsche sei die Strassen zu säumen hat, durch die am dürfen bei der Vorbeifahrt des Führer Am Abend wurden nun in dem Oertchen frei. Die Untersuchung erstreckt sich nun Abend sein Auto saust. Die Erfüllung die- Fotoapparate hochgehoben Bürgerpflicht ist im Dritten Reich durch würde ,, anderen Leuten nur die drei Nein- Stimmen festgestellt und eine auch auf den Strassenmeister, der jetzt na- ser Die nicht so einfach wie zu Wilhelms Zeiten, genommen" und alle Leute hätten der Nein- Stimmen hatte ein grünes Kreuz türlich leugnet, es gesagt zu haben. also die Farbe des Bleistiftes des Listen- Widerbesetzung der Stelle des entlassenen wo Hurraschreien und Hüteschwenken ge- Recht, den geliebten Führer zu sehen. führers. Die Frau war nun als Neinstimme- Strassenwärters ist bereits amtlich ausge- nügte. Aber Wilhelm war ja auch nicht Und diese Sorge der SS bei den Absper mehr so ein unmittelbar in der ersten Ge- rungen! Man konnte klar erkennen, rin erkannt und wurde noch am Abend neration von Gott Gesandter wie Hitler . die Anweisungen an die SS sehr streng aus dem Hause geholt. Sie erhielt ein Pla- Ein Strassenkehrer, der in dem von Da gehört zur Begrüssung schon ein biss- ren. Nicht einen Zentimeter gab man kat auf den Rücken, worauf geschrieben Hitler so glorreich befreiten Hitler so glorreich befreiten Deutsch- chen mehr. Das will gelernt sein. ,, Ich bin ein Volksverräter" und wurde den ganzen Abend von Wirtschaft land gelegentlich einer Wahl behauptet
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Heute bekommt der Teilnehmer an einer wurde unerbittlich in die hinterste Reih zu Wirtschaft geschleppt, angespuckt und ,, Der Deutsche sei frei" wird nicht mehr Hitlerversammlung bereits im Sonderzug verwiesen und bei Weigerung, zurückz
auf das wüsteste beschimpft. Die Frau liegt würdig befunden, deutsche Strassen von eine genaue Anweisung in die Hand ge- gehen, sofort festgenommen."