vorher einem Souverän in England bereitet worden ist. Zwei Männer sind jetzt bei uns in England populär: Lord Roberts und Ew. Majestät." " Ja, Roberts!" sagte der Kaiser rasch, das ist ein Mann, der hat seine Sache glänzend gemacht! Ich habe ihn wirklich aufrichtig bewundert! Er hat seinem Lande unschäzbare Dienste geleistet 1"
Nächst Lord Roberts haben Ew. Majestät England in schwerer Beit einen großen Dienst erwiesen", entgegnete Sullivan." In England weiß man sehr wohl, wie sehr man Ew. Majestät zu Dant verpflichtet ist."
Der Kaiser lächelte:" Ich freue mich zu hören, daß man bei Ihnen meine freundlichen Gefühle kennt und sie zu würdigen weiß. Vielleicht komme ich nach Cowes."
Ja, aber wenn Ew. Majestät von Cowes aus London besuchen wollten, dann würden Sie sehen, welcher Begeisterung wir Engländer, die wir äußerlich so ruhig und falt erscheinen, fähig sind. Es wäre ein Empfang, der seinesgleichen bisher in London nicht hatte."
Wie weit liegen doch die Tage des Telegramms an Krüger zurück! Und wie wenig paßt die gegen England gerichtete Begründung der Flottenvorlage zu diesen Beteuerungen innigfter Harmonie.
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fegung und Folge, daß an der Eigenart feiner dieser| Minister des Innern hat deshalb den Geheimen Ober- Regierungsrat drei Schulen weiter gerüttelt werden soll. Deshalb Maubach nochmals als seineu Kommissar nach Konig entfendet. sprach fich die Konferenz einhellig gegen die Hinausschiebung des griechischen Unterrichts aus. Demgemäß soll das Englische an den Ferner spricht die" Berliner Korresp." folgende Warnung aus: Gymnafien zwar als falultativer Unterricht gepflegt, aber nicht obliBei dem Ernst der Lage ist aufs neue nachdrücklich vor jeder gatorisch gemacht werden." Störung der Ordnung und jeder Zusammenrottung zu warnen, sowohl im eignen Juteresse der an den Ruhestörungen sich Beteiligenden, als auch deshalb, weil jede leidenschaftliche Parteinahme und tendenziöse Boreingenommenheit der Bevölkerung den Gang der Untersuchung nur hemmen und die Ermittelung des Mörders erschweren kann."
Die Flottenspekulanten. Die Erledigung der Flottenvorlage hat die föstliche Situation geschaffen, daß die Parteien, welche gegen die wahre Ueberzeugung fich das Ja widerwillig abpreßten, nun sich der Annahme der gräßlichen Flotte" ehrlich freuen dürfen, während diejenigen, die in fanatischer Begeisterung fich für eie " Lieblingsanlage des Kaisers" in die Schranken warfen, ihres Sieges nimmer froh werden können. Der Hohn der„ Kreuz- Zeitung wider die Rickert und Barthschen Verfechter des weltpolitischen Marinismus ist vollauf berechtigt:
Die Folge des Gymasialprivilegs wird sein, daß sich die Gymnasien zu Gunsten der Realgymnaften und Oberrealschulen ent völtern werden. Die Zurüdbrängung der Klassischen Bildung zu Gunsten der realen wird deshalb auch ohne die Umformung der Gymnasien erfolgen. Es liegt in der Entwicklung der Verhältnisse, in dem Aufschwung der Industrie, der Technit, der realen Wissen schaften und des internationalen Verkehrs, daß die toten Sprachen ihre ehemalige Bedeutung als Hauptelemente der höheren Bildung mehr und mehr verlieren. Und diese Thatsache braucht uns umsoweniger mit allzu großem Bedauern zu erfüllen, als die von pädagogischen Berrüden so hochgepriesene tlaffische Bildung mehr in grammatikali schem Drill als in der Versenkung in die Bildungsschäße der Griechen und Römer und dem Erfassen des Klassischen Geistes bestanden hat. Darüber freilich darf man sich auch keiner Täuschung hingeben, daß das in Zukunft hervortretende Uebergewicht der Realgymnasien und Oberrealschulen unsre Ingenderziehung dem wirklichen Bildungsideal ichwerlich näher bringen wird. Schon Engels hat in feinem Antinicht mir den Lehrplan der höheren Lehranstalten, sondern vor allen Dühring vor diesem Aberglauben gewarnt. Die Schulreform hätte Dingen auch die Methode umgestalten miiffen, was aber natür lich nicht geschehen ist. Die Methode ist die alte geblieben, damit auch die unzulänglich leit unirer höheren Lehranstalten. tonferenz nur um ein Gutachten. Die„ Kreuz- 3tg." bemerkt Selbstverständlich handelt es sich bei den Beschlüssen der Schul Mit Genugthung fönnen wir die Thatsache feststellen, daß die fierungen bedürfen, ehe der Kultusminister mit seinen Anträgen an „ Es wird erst sorgfältiger Beratungen und genauer Formu mit so erheblichem Geräusche auftretende Freifinnige Ber - bas Staatsministerium herantreten kann. Die dann ereinigung für das Zustandekommen der Flottenvermehrung entbehrlich war; denn das Eintreten jener politischen Nich- folgenden Entschließungen Sr. Majestät werden ferner abzuwarten tung für den Entwurf beruhte ja doch nur auf petulation, zu vermeidenden finanziellen Forderungen vorgelegt werden müssen. fein. Dem preußischen Landtag werden die doch nicht ganz und diese Spekulation tann nunmehr als gänzlich miß Schließlich werden auch die verbündeten Regierungen au gIidt angesehen werden. Man hätte auf der Linken gar zu gern gesehen, wenn die Agrarier" wenigftens teilweise gegen müffen. Es wird daher auch günstigstenfalls noch geraume Zeit den Berechtigungsfragen Stellung nehmen die Marinevorlage gestimmt hätten; man hat auch kein Mittel unversucht gelaffen, die Landwirte gegen den Entwurf, der angeblich bergehen, ehe die definitive Entscheidung fallen taun." uur den Zweck haben sollte, den Welthandel zu schüßen und zu fördern, einzunehmen oder doch die Meinung zu verbreiten, als seien die Agrarier" wenigstens heimliche Gegner der Flotten vorlage. Diesen Machinationen ist nunmehr der Boden entzogen. Die Konservativen haben sich nach wie vor als die zuverlässige Stüße in nationaleu Fragen erwiesen."
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denn auch:
Auf die Dauer wird man sich den modernen Bedürfnissen trotz aller Bedenken nicht entziehen können.
Lebensmittel- und Verkehrshemmungs- Steuern schwimmende Flotte der Einseitiger Abschied. In einer Betrachtung über die auf Heinzemehrheit schreibt Herr v. Gerlach in der Welt am Montag":
Mit der Annahme der Flottenvorlage nehmen wir Abschied von dem alten Deutschland , dem Paradies der Junker, dem „ Erbfeind" Frankreichs ".
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deutsche Allgemeine Zeitung" offiziös u. a.: In einer Betrachtung über die Vorgänge schreibt die„ Nord
Die beteiligten Behörden sind ihrer Pflicht gemäß von Antbeginn mit dem größten Eifer und Nachdruck unter fortgesetzter Kontrolle der Aufsichtsinstanzen bemüht gewesen, jede Spur zu verfolgen und den Schuldigen zu ermitteln, welchem Stande und welchem religiösen Bekenntnisse er angehören und welches auch das Motiv der That gewesen sein möge. Es muß daher mit Entschiedenheit der Vorwurf zurückgewiesen werden, daß die beteiligten Beamten boreingenommen und von dem Wunsche geleitet gewesen seieit, gewisse Bevölkerungsklassen zu schonen. Vielmehr ist jedem Verdacht, gleichviel auf welchen Thäter und auf welches Motiv der That er hindeutete, mit allen gefeßlich zulässigen Mitteln nachgegangen worden. Statt aber die Behörden zu unterstützen, welche objektiv und nach bestem Wissen und Gewissen die Wahrheit zu ermitteln und den
zu ziehen bestrebt waren, hat den Schuldigen zur Strafe erheblicher Teil der Bevölkerung sich durch parteipolitische Agitation und durch eine skrupellose Thätigkeit gewisser Preßorgane in den Bann bestimmter Vorstellungen zwingen lassen. Infolge dieser Beeinflussung, die durch Verbreitung zahlreicher unwahrer Behauptungen über die Ergebnisse der Untersuchung gefördert wurde, bei diesem Berbrechen um einen jüdischen Ritualmord handele, hat sich in weiten Kreisen die Ueberzeugung festgesezt, daß es sich obwohl die bisherigen, auch nach dieser Richtung mit allent Erust angestellten Ermittelungen nichts ergeben haben, was eine folche Annahme selbst bei Voraussetzung der Möglichkeit von Ritualmorden rechtfertigen könnte. Jene Annahme stützt sich hauptsächlich auf die Thatsache, der Blutleere der aufgefundenen Leichenteile. Diese Blutleere findet aber nach dem Ergebnis der Untersuchung eine durchaus einfache Erklärung. Der Ermordete hat, nach dem Urteil der Sachverständigen, einen Mefferstich in den Hals erhalten. Dieser Stich hat die großen Schlagadern durchschnitten, wodurch das völlige Ausströmen des Bluts in kurzer Zeit bewirkt wurde. Es kommt hinzu, daß die aufgefundenen Rumpfteile längere Zeit im Wasser gelegen haben, wodurch der noch etwa vorhandene Nest von Blut herausgezogen fein nag. Die Berstückelung des Leichnams und die Fort schaffung der einzelnen Körperteile ist so muß nach den bisherigen Ermittlungen angenommen werden erst später erfolgt, um die Spuren des Verbrechens leichter zu verwischen oder von dem Thäter abzulenten." drut
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Eine eigentümliche Erscheinung ist es, daß die Vorgänge bisher
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Die freifinnige Spekulation ist allerdings nicht nur ver unglückt, fondern statt des erhofften Gewinns ergiebt sich für den flottenfreudigen Liberalismus am Schluß der Rechming schwerster Verlust. Statt der erträumten Regierungswonnen der Wir waren im ersten Augenblid geneigt, den Saz dahin aufHandels- und Börsenmänner eine gepfefferte Liste neuer Steuern. zufassen, daß Herr von Gerlach glaube, mit der Bewilligung der Statt der Förderung von Ueberseeverkehr und internationalem Austausch dann selbst gemordet hätte), eine neue Aera des Industrie- Liberalismus nicht die Scharfmacher aufgereizt haben, wieder ihre Sehnsucht nach Nickelstahlfähne sei das Junfertim zertrümmert,( das sich vielmehr Fleischzölle, Aussicht auf erhöhte Brotzölle und schwere handelsFleischzölle, Aussicht auf erhöhte Brotzölle und schwere handels- hebe an, beffen Segel von sanften Lüften aus dem Tiergartenviertel Ausnahmegejeben zu äußern, obwohl in Koniz bisher mehr politische Berwürfnisse. Ein böser Reinfall! Die Agrarier hingegen erhalten überreiche Bezahlung, daß fie gefchwellt seien. Wir beabsichtigten demzufolge von einem besonders Gewaltthätigkeiten begangen worden find, als die ganze Zuchthausfich wiederum als nationale Stüße des Staats" bewiesen haben. wäre, da der national- sociale Führer zur Zeit in Serru starten Anfall fiebriger Urteilslosigkeit zu reden, der ja begreiflich Denkschrift an Material zusammenzubringen vermochte. Wie Sie verstehen sich besser auf Spekulationsgeschäfte, als die Juden den Heros staatsmännischer Einsicht bewundert. Indessen bei noch- handelte, die in ernsten Lohntämpfen sich zu Ausschreitungen Rickert anders würden die Dinge sich gestalten, wenn es sich um Arbeiter der Börse. maliger Lektüre gelangten wir zu einer andren Auffassung. hinreißen ließen! Wo aber im Dienst eines blöden Aberglaubens Nationalliberale Hochschutzöllner. Wie die B. P. N." Die National- Socialen tönnen nicht, wären sie auch noch so Ausschreitungen schlimmster Art begangen werden, heiligt das herrliche mitteilen, wurde auf Antrag des Abg. Dr. Hammacher von dem freifinnig vereinigt, mit dem Siege" der Flottenvorlage zufrieden Motiv das verwerfliche Mittel in den Augen der ScharfCentralvorstand der nationalliberalen Partei sein, geschweige daß sie den Beginn einer neuen Aera in ihm er macher. sowie den nationalliberalen Fraktionen des Reichstags blickten. Es ist ja alles anders gekommen, wie sie erwarteten und Allerdings hat die Konizer Gegend den Vorzug, zu den und des preußischen Abgeordnetenhauses in ihrer wünschten. Erstlich sind die Auslandsschiffe, auf die es den Welt politisch rädständigsten Gegenden zu gehören. Bei den am Sonntag stattgehabten gemeinschaftlichen Sigung beschlossen, daß handelspolitikern christlicher Konfession doch besonders ankam, ab- letzten Reichstagswahlen wurden im Kreise Koniz- Tuchel 2682 fon bei der bevorstehenden Feststellung des Zolltarifs und dem Abschluß gelehnt worden. 8weitens ist die Vorlage nicht zum Hebel fervative, 1131 ultramontane und 8189 polnische Stimmen abgegeben. fünftiger Handelsverträge die Interessen der Landwirtschaft durch direkter Reichssteuern geworden. Ganz im Gegenteil hat die Dagegen gab es im Kreise nur 94 Socialdemokraten. Es ist neuen höheren Zollschuk für landwirtschaftliche Erflerifal- fonservative Mehrheit einen großen agrarischen Triumph also ein Baradies der Umsturzfreiheit! Aber deswegeit zeugnisse besser gewahrt werden müssen als bisher." erfochten und zugleich ihr schlechtes Gewissen gegen gerade auch diese wilden Ausbrüche besimmungsloser Leidenschaft! über ihren Wählern dadurch daß sie ihre Steuervorschläge nach den gediegenen Vorschriften des Aufklärung verbreitet, geschehen derlei Excesse nicht.- reinigen verstanden, wo die Socialdemokratie die Massen beherrscht, wo sie Kultur und Bauernfangs gestaltete; wenn nm die genarrten Wähler Rechenschaft wegen des Flottenverrats heischen, dann erzählen sie stolz von ihren Steuerfiegen über die Börse und alles ist ritualmörderisch Ausland, entzückt und versöhnt. Schweiz .
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Im Urteil des Auslands. Graf Bülow teilte am Montag im Reichstage mit, daß die Meldung des ungünstigen Urteils der italienischen Regierung über unsre o stpreußischen Agrarier auf Wahrheit beruhte. Die Aeußerung befand sich in einem unmittelbar von der Regierung ausgehenden hoch offiziellen Organ. Der Wortlaut, der mittlerweile bekannt wurde, ist folgender:
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Nein, Herr v. Gerlach muß tiefunglücklich über die Flotten- Zürich , 8. Juni .( Eig. Ber.) Das Kapitalist in Ge vorlage sein und jener Saz muß eine andre Bedeutung haben. Esfahr!" Dieser Schreckens- und Wehernf durchzittert seit einigen Es ist bekannt, daß die ostpreußischen Grund giebt nur eine vernünftige Lösung. Verzweifelt über feine Miß Tagen die Reihen der Befigenden in der Stadt Zürich . Und warum besizer seit geraumer Zeit über den fortdauernden Arbeiter erfolge in der Flottenpropaganda fündigt Herr v. Gerlach an, daß dieses Webgeschrei? Ach, die Regierung des Staates Bürich hat auf auszug aus jeuen Gegenden in lebhafter Sorge find, weshalb er von dem alten Deutschland Abschied nehmen wolle. Er wird Vorschlag ihres Mitglieds, des socialdemokratischen Finanzministers u. a. an Ersatz durch Heranziehung italienischer irgendwohin in das neue Deutschland auswandern, vielleicht nach Ernst den Socialdemokrat Dr. Huber, Stadtrat und Redacteur in 2andleute gedacht hat. Es möge jedoch darauf hin- Tintau oder den Karolinen , allwo die Industrie die Führung hat, Winterthur , zum staatlichen Steuerkommissär für den ersten, den gewiesen werden, daß der Hauptgrund für die Auswo die Bauern in der industriellen Entwicklung die eigne Bukunft plutokratischen Kreis der Stadt Zürich ernannt. Darob der grenzen wanderug der Arbeiter in der elenden Lage zu suchen erblicken, wo die Junker nur noch den Wert einer Antiquität fose Jammer aller Leute, die etwas haben, darob die Gefährdung ist, die ihnen durch die Gleichgültigkeit und Gewinn haben, wo England als der einzige ernsthafte Feind auf lange des Kapitals und darob Tag für Tag die gelungensten Wutsucht der Eigentümer bereitet wird. Angelockt durch den hinaus gilt." höheren Verdienst, größere Unabhängigkeit und minder harte Arbeit suchen die ostpreußischen Landleute in Schade, daß er uns als Opfer der Flottenvorlage verläßt. Er merken die so grausam Geängstigten gar nicht, wie sehr sie dadurch ausbrüche in einem Teil der bürgerlichen Presse. In ihrer Empörung deutschen Provinzen Beschäftigung in den großen Wert wenn er nur erst sich die Politit ganz abgewöhnt hätte.- den andern wäre sicher mit der Zeit ein sehr tüchtiger Journalist geworden, aller Welt ihr schlechtes Gewissen offenbaren, sich als großstätten und bei öffentlichen Arbeiten, wie dem Eisenartige Steuerdefraudanten bekennen und der offenen bahnbau, den Kanalanlagen usw. Man hat bereits vers Ueber eine Reihe schwerer militärischer Ausschreitungen, Ehrlichkeit der Socialdemokraten das glänzendste Beuguis ausstellen. sucht, fte durch Arbeiter aus den angrenzenden polnischen die fich Soldaten bes in Schlettstadt ( Elsaß ) garnisonierenden Sie merken auch das nicht, daß sie durch ihr blindes Wüten eine und russischen Bezirken zu erfegen; aber aus verschiedenen Ur- Jägerbataillons Nr. 8 über die Pfingstfeiertage zu Schulden kommen Anschauung bekunden, wonach in der Demokratie die Socialdemo sachen ist der Versuch fehlgeschlagen, und man will, wie es heißt, ließen, berichtet das dortige Tageblatt": fraten Bürger zweiter Klasse sein sollten, die nicht wie Liberale oder zu italienischen ländlichen Arbeitskräften greifen. Eingehende Mit gezogenem Seitengewehr marschierten Demokraten berechtigt find, als Steuerkommiffäre zu fungieren, und und zuverlässige Erkundigungen fegen uns in Stand, Pfingst Montagabend auf der Landstraße zwei Soldaten vom umgekehrt drückt sich darin die Auffaffung aus, daß zur Steuereinschägung preußischen Grundbesitzern eine bequeme Lage zu finden, in Bezug auf die Bassanten anrempelten und schließlich thätlich angriffen. fundeten die sechs bürgerlichen Mitglieder der Regierung eine höhere zu erklären, daß die italienischen Landleute, weit entfernt, bei den oft Schlettstadter Jägerbataillon, von Müttersholz kommend, welche der Socialdemokraten und Arbeiter Liberale und Demokraten gauz selbstverständlich berufen und berechtigt seien. Glücklicherweise be Lohn, Beköstigung und Unterkunft eine Behandlung Der Arbeiter Michel Blazinger aus Müttersholz wurde zu erwarten haben, die in vieler Beziehung noch hinter der in von den Rauflustigen mit den hirschfängern derart Auffassung und gewähren so die geängstigten Befizenden in ihrer der Heimat zurücksteht. Auch herrschen in der Presse ganz all- bearbeitet und an einer Hand verlegt, daß er den Arzt ohumächtigen Wut uns Socialdemokraten ein herzerfrischendes Schaugemein Klagen über die traurige Lage der Arbeiter in jenen Land zu Rate ziehen mußte. In Baldenheim zogen zwei Soldaten piel, das eigentlich eine Tragikomödie iſt. Nicht einmal die alte und bezirken. Wir hoffen, daß unsre Landleute sich nicht zur Aus- vom Jägerbataillon Nr. 8 mit blanter Waffe am Montag fürchterliche Drohung mit der Auswanderung des Kapital" macht wanderung dorthin verleiten laffen, es sei denn, daß ihnen regel- abend gegen eine harmlos des Wegs kommende Gesellschaft, über irgendwie Eindruck, dagegen bereiten die ganzen Vorgänge dem neuen rechte Verträge mit guten Bürgschaften zugestellt werden, durch die fielen dieselbe und brachten einer jungen Dame ver- focialdemokratischen Steuerkommissär des Kantons Zürich nicht wenige ihnen eine Entlohnung gesichert wird, die das Opfer der Ueber- mittelst des des Seitengewehrs fiedelung wettmacht." eine erhebliche bergnügte Stunden. Verlegung am Kopfe bei.-8um Schluß sei noch ein Vorfall mitgeteilt, der einer hiesigen angesehenen Bürgers frau passierte. Dieselbe benutzte am Sonntagabend den 8 Uhr Bug zur Heimfahrt von Kestenholz. Als der Zug sich in Bewegung fegte, versuchten mehrere äußerst angetrunkene Jäger aus Schlettstadt, jene Frau derart zu belästigen, daß dieselbe schließlich Schuß bei dem mitfahrenden Publikum juchte.
Es ist bedauerlich genug, daß das Ausland nur mit allzu gutem Recht derartige Urteile über deutsche Zustände fällen darf.
Weltmachtflotte und Rüftenversandung. In der Frankfurter 8tg." wird in einer Korrespondenz aus Stettin darauf hingewiesen, daß der zwischen Stettin und Swinemünde auf Grund geratene Schnelldampfer Deutschland " innerhalb zweier Jahre schon bas dritte große Schiff ist, dem infolge ungenügender Tiefe der Wasserstraße dies Schicksal passiert. Stettin , das 1894 mit einem Kostenaufwand von 121/2 Millionen Mark den Bau eines Freihafens ausgeführt habe, habe vorausgesetzt, daß die Staatsregierung ihrerseits wenigstens die Wasserstraße Stettin - Swinemünde regulieren werde. Allein selbst nach dem Kaufmannschaft und Provinz eine Binsgarantie von 633 000 m. übernommen habe, fei nur un genügendes seitens der Regierung geschehen. Stettin ist die größte Seestadt Preußens, allein für seine Handelsbeziehungen sorgt der preußische Staat nicht viel besser, als für die Memels. Die Junker bewilligen zwar gegen Zusicherung agrarischer Konzeffionen die Flottenvorlage, die angeblich Deutschlands Handel heben soll, allein für die Befriedigung der naheliegendsten Handelsbedürfnisse der preußischen Küstenstädte ist kein Geld übrig.
am
ftigtes Kreisblatt; seine Darstellung der empörenden Vorfälle Das Schlettstadter Tageblatt" ist ein von der Regierung unter dürfte also eher in zu milden als zu scharfen Tönen gehalten sein. umsomehr erscheint der Hinweis darauf berechtigt, zu welch' üblen Folgen das ständige Waffentragen führen kann.
dad digun Frankreich . Paris , 11. Juni. Der„ Gaulois" meldet, General Jamont habe wegen Meimmgsverschiedenheiten mit dem Kriegsminister unt Enthebung von seinem Posten als Oberkommandierender ersucht. als sein Nachfolger sei der Militärgouverneur von Paris , General Brugère, in Aussicht genommen. Mehrere radikale Blätter deuten an, daß die Demissionen in der Armee auf eine Art Verschwörung zurückzuführen seien.
fur- Saône liegen jetzt zuverlässige Nachrichten vor. Paris , 8. Juni .( Eig. Ber.) Ueber die Metzelei in Chalondaß die Gendarmen auf die Arbeiter geschossen haben, ohne die geEs steht fest, sezlich vorgeschriebenen dreimaligen Verwarnungen, genau so wie die Militärs bei der Negermezelei auf der Insel Martinique handelten. Die Gendarmen mordeten in betrunkenem Zustand, eine adwahre Menschenjagd auf die fliehenden Manifestanten veranstaltend. Resultat: drei Tote! Einer wurde auf der Stelle Offiziös wird gemeldet: erschossen, ein Jüngling von 16 Jahren, am Streit und an wohner der im gegend, von neuem Ruheftörungen statt, gegen an der Schivelle feiner Elternwohnung; die andern zwei erlagen Sonntag früh fanden, namentlich feitens hier eingetroffener Beber Rundgebung ganz unbeteiligt, fiel tödlich getroffent welche die Polizei und Gendarmerie ma chtlos waren. Im Lauf nach ein paar Tagen den Wunden, die ihnen auf der Flucht von den des Nachmittags wurde die Synagoge völlig demoliert. Mördern in Hausfluren beigebracht waren. Kriminalkommissar Wehn wurde thätlich angegriffen und Im ersten Moment versuchten die lokalen militärischen und Die Ergebnisse der Schulkonferenz faßt die Kreuz- 8tg." mußte fich flüchten. Abends 91/2 Uhr rückte eine Compagnie des polizeilichen Behörden, den Tod des Jünglings den manifestierenden folgendermaßen zusammen: 14. Infanterie Regiments aus Graudenz ein und fäuberte die Streifenden in die Schuhe zu schieben, und die Staatsanwaltschaft Straßen. Es wurde das Standrecht proklamiert. Es wurde das Standrecht proklamiert. Danach eröffnete bereits eine Kriminal Untersuchung gegen Unbekannt". herrschte Ruhe. Die Leichenschau zeigte aber, daß die Kugel einem GendarmenAls Anlaß für die Ruheftörungen wird angegeben, daß fich die Revolver entflogen war. Jest suchen die Behörden mit Hilfe falsche Nachricht von der Berhaftung des Schlächtermeisters Hoffmann interessierter Beugen nachzuweisen, daß die Streitenden zuerst geverbreitet hätte. schoffen hätten! Natürlich aber konnten keine Privatkugeln unter Nach der amtlichen Berl. Korrespondenz" ist auch ein Polizei- ben mehreren Dugend von den Gendarmen abgeschossenen Kugeln tommiffar durch einen Steinwurf schwer verletzt worden. Der aufgefunden werden.
" Obenan steht der fast einmütig gefaßte Beschluß, den Abiturienten der drei höheren Schulen mit neunjährigem Kursus Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschule- das Studium an Universitäten und hochschulen gleich mäßig freizugeben. In Vorkursen an den Universitäten, bezw. Hochschulen sollen die für die einzelnen Fächer mangelnden Special tenntnisse nachgeholt werden. Diese Gleichstellung hat die Voraus.
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