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Neuer Vorwärts

Gozialdemokratisches Wochenblakk

EN AVANT! Hebdomadaire en langue allemande Redaktion und Verlag: 30, Rue des Ecoles, Paris - 5. Téléphone: Odéon 42-58

Nr. 319 SONNTAG, 30. Juli 1939

Aus dem Inhalt:

Antwort an Henri de Kerillis

Jean Jaurès

Die neue Generation

Prix: ffrs. 1,50

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Das andere Deutschland

Hitler und das deutsche Volk sind nicht ein und dasselbe

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Vor 25 Jahren, am 28. Juli 1914, Kampfes, der in Deutschland geführt Deutschland den Kampf gegen das Es ist wahr, dass das Hitlersystem begann der Weltkrieg. Wir halten uns worden ist, seit in der ganzen Welt Hitlersystem aufgenommen. Wir ha- geistig und moralisch in Deutschland nicht bei der Erinnerung auf. Europa die Ideen lebendig sind, die die gros- ben gewusst, dass vom Tage des Macht- grauenvolle Verwüstung angerichtet ist heute in einem viel furchtbareren se französische Revolution getragen antritt Hitlers an der Frieden bedroht nat. Aber es ist ein Irrglaube, dass Zustand als damals. Es wird seit Jah- haben. Wir sprechen nicht von der war. Wir haben hinter unserem die geistige Lage und die Willensrich­ren mit raffiniertem Sadismus unter Tradition und der Politik unserer Kampfe den Friedenswillen des bes- tung eines Volkes ein für allemal ge­dem Druck der Dauerkriegsgefahr ge- Partei denn die Scheidelinie zwi- seren Deutschland gefühlt und heute, geben und unabänderlich sei. Die halten und es wartet von Tag zu Tag, schen dem besseren Deutschland und nach so vielen Ereignissen wissen wir Zweiteilung, die es im deutschen Vol­ob der Krieg ausbricht. Das Andauern dem reaktionären Deutschland der erst recht, dass wir die Stimme sind, ke gibt, gibt es in jedem anderen dieses Zustandes zerstört den Glauben brutalen Gewalt und der Machtgier die diesen Friedenswillen zum Aus- Volke auch. Es gibt sie in England wie an den Frieden und den Willen zum liegt keineswegs an der Grenze un- druck bringt. Wir haben gesehen, in in Frankreich , und hier wie dort ist Frieden, es zerstört alle Vernunft. Die serer Partei; sie scheidet vielmehr welchem Zusammenhang die Politik im Laufe der Geschichte ein ununter­Pervertierung des politischen Denkens zwei grosse geistige und politische der grossen demokratischen Mächte brochener Kampf zwischen beiden wird täglich sichtbarer. An die Stelle Strömungen im deutschen Volke, die und die Politik Hitlers standen, wir Strömungen im Gange gewesen. Es der Vernunft tritt der Hass. über Parteigrenzen hinausgreifen. haben davor gewarnt, dem machtgie- gibt nicht nur ein gutes Frankreich , Wir haben immer gefürchtet, dass Der Kampf dieser beiden Strömun- rigen Deutschland zu schmeicheln es gibt auch ein ganz anderes Frank­die wahnwitzige und verbrecherische gen ist niemals abgeschlossen worden. oder Konzessionen zu machen aber reich und die Lehre, dass in sol­Politik des Hitlersystems zu einem Weder die Revolution von 1848, noch wir haben gesehen, dass die Politik chen Kämpfen dunkle Katastrophen furchtbaren Ausbruch des Hasses ge- die Entscheidung von 1866, noch die beider Länder nicht dem besseren möglich sind, geht nicht allein aus gen das deutsche Volk führen könnte. Bildung des Deutschen Reiches von Deutschland , sondern dem Deutsch - der deutschen Geschichte hervor. Es Wir haben die Gefahr ganz nahe ge- 1871, noch der Friedensvertrag von land Hitlers günstig war. Wir haben gibt aber nicht nur dunkle Katastro­sehen, als das Wort Chamberlains Versailles, noch der Machtanbruch gesehen, wie in England und Frank- phen, sondern auch grosse Reinigungs­fiel: Das deutsche Volk wird einst des Hitlersystems hat eine Uniformie- reich die Politik der Rechten auf ei- prozesse. Hat nicht die französische bitter zu bereuen haben, was seine Re- rung des deutschen Volkes in einem ne Verständigung mit der deutschen Republik selbst unter Kämpfen, die gierung getan hat." Wir erleben jetzt oder dem anderen Geiste herbeige- Diktatur abzielte, wie sie Hitler die ihr ganzes staatliches und gesell­Kriegsvorbereitung, Gefüge ei­Ausbruch des Hasses, nicht des nur wie im Kriege, unter Kriegsrecht, im die Gewinnung entscheidender Macht- nen solchen grossartigen geistigen, berechtigten Hasses gegen die Ver- Schatten des deutschen Militarismus positionen gestattete, weil sie ihn da- moralischen und politischen Reini­brecher am Frieden, deren Methode und Imperialismus, aber das bessere mit zu saturieren glaubte. Wir haben gungsprozess erlebt? Erzeugung der Dauerkriegsgefahr Deutschland ist nicht tot, weil seine erlebt, dass die mit der Volkstums- Für diesen Reinigungsprozess im sondern des unterschiedslosen Stimme unter diesen Verhältnissen ideologie maskierten Eroberungsten- deutschen Volke wirken wir. Wir gegen das deutsche Volk. Dass schwach geworden ist. denzen des Hitlerimperialismus stärk- hassen das Hitlersystem, wir kämpfen dieser Ausbruch die Schuld der Hit- Dieser ununterbrochene Kampf ste propagandistische Unterstützung dafür, dass das deutsche Volk vom lerpolitik ist, ist uns vollständig klar. durchzieht die gesamte Geschichte und Rechtfertigung von England her Hitlersystem befreit werde, wir kämp­Plötzlich ist in der französischen Deutschlands , von der Mitte des vo- erfuhren. Presse eine Diskussion entstanden rigen Jahrhunderts bis auf den heu­über die Frage: Was soll mit dem tigen Tag. Nach 1866 und nach der des Abessinienkonfliktes das Prestige Wir stehen an der Seite der Demo­deutschen Volk nach dem Kriege, Bildung des Deutschen Nationalstaa- des Völkerbundes in Deutschland kratien, die sich gegen das internatio­Dach der Niederlage der Achsenmäch- tes, des Deutschen Reiches im Jahre stieg, wie der geistige Abwehrwille nale Verbrechen des Systems zur

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in der französischen Publizistik einen führt. Heute lebt das deutsche Volk Aufrüstung,

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fen für den Sieg des besseren Deutsch­Wir haben erlebt, wie beim Beginn land über die alldeutsche Machtgier.

geschehen? Henri de Kerillis hat 1871, traten die grossdeutschen Ex- gegen die Hitlerpolitik sich belebte Wehr setzen weil wir den anderen In der Epoque" die These vertreten, pansionsträume zurück von den re- wir haben aber auch erlebt, welche Völkern ihr Recht und den Frieden, dass das deutsche Volk unverbesser- alen Tatsachen der deutschen und eu- tiefe Depression es für das bessere dem deutschen Volke aber die Frei­lich sei. Man dürfe sich keine Illusio- ropäischen Politik. Ein wirkliches, Deutschland bedeutete, als die Sank- heit wiedergeben wollen. nen über Deutschland mehr machen; den Frieden gewährleistendes Gleich- tionspolitik gegen den italienischen

Geschichte und Struktur Deutsch- gewicht in Europa wurde möglich. Die Friedensbrecher verraten und sabo-|

C. G.

Volk ein Raubtier sei; Hitler sei kein deutschen Nationalismus verschwand dieser Sabotage die Rheinlandbeset- Rassismus mit umgekehrten lands bewiesen, dass das deutsche Linie des aktiven, expansiven gross- tiert wurde, und als die Konsequenz Léon Blum antwortet geschichtlicher Zufall, sondern die aus dem Vordergrund der politischen zung war. Inkarnation des deutschen Wesens; apokryphe Literatur der alldeutschen

land

Militarismus.

Wahrlich, unser Kampf um

Kerillis:

Vorzeichen

,, Die These, die Herr de Kerillis gestern lich. Ich wende mich mit gleicher Ent­

es gäbe kein anderes besseres Deutsch- Wilhelmismus, die Weltpolitik und in diesen dunklen Jahren von den De- ikel mit den Thesen von Henri de das deutsche Volk habe Hitler gewollt, Vorläuferschriften. Dann kam der Deutschland und in Deutschland hat Blum im ,, Populaire" in einem ersten Ar­darum müsse man die deutsche Macht Kämpfe darum, wie gegen den preus- terstützung durch ihre Politik erfah- entwickelt hat, bekämpfe ich grundsätz­nach der Niederlage Hitlers ein für sisch- deutschen Militarismus, haben ren! allemal brechen und Deutschland in die innere Politik des Reiches bis zum diese These haben sich im, Populaire" die Reichstagsdebatten von 1913, wir Ereignisse welche Tatsachen und Vergangenheit gar nicht zu reden. Die Po­dauernder Ohnmacht halten. Gegen Jahre 1914 erfüllt. Wir erinnern an wirken Tatsachen und geschichtliche auf die Zukunft, von seiner Auslegung der Léon Blum und Severac mit glänzen- erinnern an die Tatsache, dass im Ereignisse haben seit 1933 den Kampf sition, die er einnimmt, scheint mir nicht den Argumenten gewandt. Wir geben Kriege eine Reichstagsmehrheit die des besseren Deutschland gehemmt besonders unzeitgemäss und gefährlich zu ihren Darlegungen Raum. Zunächst sogenannte

Es

Auf die grossen Massen von Völkern schiedenheit gegen seine Einschätzung der

-

nur unter den gegenwärtigen Umständen

Friedensresolution be- und erschwert? Soll nun, weil das fal- sein, sondern sie beruht auch auf Ideen,

Wollen wir jedoch selbst einige Ge- schloss, die eine Kampfansage an das sche Sicherheitsgefühl, dem sich die die, wenn man sie nur etwas aus der Nähe Sichtspunkte gegenüber den Thesen Deutschland der brutalen Gewalt und Völker des Westens in den Jahren betrachtet, in Wahrheit einen Rassismus

die

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der Machtgier war.

Fon Kerillis festhalten. als Hitlerdeutschland? Nun, wir sind waren ein ununterbrochener Kampf volle Ernst der Lage sichtbar wird zur Beherrschung der Welt bestimmt sei. land! Wir sind nicht nur ein Häuf- Nach dem Siege Hitlers im Jahre 1933 zuhören, dass es als Bundesgenosse durch ihre Geschichte und ihre Struktur Setzer des geistigen und politischen gimes an im Namen des besseren dammt wird?

mit ungekehrten Vorzeichen darstellen. der Vorbereitung hingegeben haben, Hitler redet vom deutschen Volke als von verflogen ist; und der ganze grauen- einer Rasse, die von Gott auserwählt und Herr von Kerillis spricht vom deutschen

gibt kein anderes Deutschland Die Jahre der Weimarer Republik Stimme dieses anderen Deutsch - zwischen diesen beiden Strömungen. das bessere Deutschland schweigend Volke als von einer verfluchten Rasse, die

kehrung, und es ist gleichzeitig auch das­elbe."