Partei- Nachrichten.
( 3) onder Lokales,
Donnerstag, 14. Juni 1900.
heute, so doch in kommenden Tagen, es entweder nach agrarischem Rezept mit ausländischen Kulis, die auch ihre Mucken haben, zu probieren, oder den deutschen Arbeitern wenigstens fo viel an Einkommen und persönlicher Freiheit zu gewähren, als fo mancher private Scharfmacher ihnen auch wohl oder übel hat zubilligen müssen.
Dritter Wahlkreis. Der Wahlverein veranstaltet am Sonntag, Das zehnjährige Jubiläum ihres Bestehens konnte dieser den 17. Juni, einen Familien- Ausflug nach Hirschgarten Tage die Bergische Arbeiterstimme" in Solingen begehen. Am( Buverts Restaurant zum Aussichtsturm). Abfahrt vormittag 10 Uhr 1. i 1890 erschien die erste Nummer dieses Blatts, nachdem vom Schlesischen Bahnhof . Rege Beteiligung wird erwartet. 14 Tage vorher eine Probenummer in einer Massenauflage herausUeber zu frühen Beginn des Schulunterrichts im Sommer gegeben und verbreitet worden war. Die Parteigenossen von Brik veranstalten am Sonntag in bei der Mehrzahl der Schulen selbst für die kleinsten Kinder Es war der frühere socialdemokratische Reichstags Abgeordnete Schumacher, der sich Bathges Konzertpark, Chausseestr. 39, ein Vokal- und Instrumental- bereits um 7 Uhr ist in Berlin vielfach geklagt worden. In namentlich um die Gründung des Blatts verdient machte. Leider Konzert und ersuchen die Arbeiterschaft um regen Besuch. Siehe Dresden sind in dieser Angelegenheit, gemäß einem StadtverordnetenBeschluß, die Eltern der die Bürger- bezw. die Bezirksschulen( Boltsaber war auch er derjenige, welcher später seiner eignen Schöpfung Injerat am Sonnabend. ganz außerordentliche Schwierigkeiten bereitete; tein Parteischulen) besuchenden Kinder befragt worden. Das Ergebnis der UmOrgan hat wohl so viel unter inneren Parteifämpfen frage, bearbeitet vom Dresdener Statistischen Amt, ist jetzt der Stadtzu leiden gehabt, als dieses. Den Höhepunkt erreichten diese verordneten- Versammlung vorgelegt worden. Für 7 Uhr stimmten Konflikte im Herbst 1894, als Schumacher und sein Anhang Zweifitige Banktische sollen die gegenwärtig im Bau be die Eltern oder Erzieher von 4047 Bürgerschülern, 15 096 Bezirkssoweit gingen, direkt auf den Ruin der„ Arbeiterstimme" hin- griffenen neuen Gemeindeschulen, die drei Doppelschulen schülern, zusammen 19 143 Kindern, für 8 Uhr dagegen die Eltern oder zuarbeiten. Anfang 1895 gründeten Schumacher und Genossen sogar in der Duncker-, der Oderberger- und der Rostockerstraße und die Erzieher von nur 985 Bürgerschülern, 1281 Bezirksschülern, zu ein Konkurrenzblatt, die„ Solinger Freie Presse".- Redacteure des einfache Schule in der Grenzstraße bekommen. In den von der sammen 2266 Kindern. Die Unterscheidung nach Berufen ergiebt, daß Blatts sind nacheinander gewesen: Erichsen( zugleich Drucker), Stadtverordneten- Versammlung vor drei Jahren genehmigten Kosten- gerade von den kleinen Leuten" die meisten den 7 Uhr- Anfang Schumacher, Huth( jetzt in Brandenburg ), Wilde und anschlag für diese Schulen waren die Kosten für drei und vier- wünschten. Den geringsten Beifall fand der 7 Uhr- Anfang bei Franzen. Die Leitung des seit 1891 in eine Genossenschaft um- fißige Banktische eingestellt worden. Wegen der durch die Be- den höheren Justiz- und Verwaltungsbeamten und den Rechtsgewandelten Geschäfts hatte bis zu seinem 1899 erfolgten Tode der schaffung zweifißiger Banktische Banktische entstehenden Mehrkosten im anwalten, den stärksten bei den Dienstmännern; von jenen stimmten Genosse Laisiepen, der sich neben den Genossen in der Gesamtbetrage von 21 000 M. für die oben genannten sieben Schulen nur inapp 61 Broz., von diesen 961/2 Proz. für 7 Uhr. Bu beachten Redaktion sehr um die Förderung des Blatts verdient gemacht hat. hat der Magistrat der Stadtverordneten- Versammlung eine besondere ist übrigens, daß in Dresden nur in den Monaten Juni bis Auguſt Neben diesen inneren Kämpfen wurde der Kampf gegen die Vorlage zugehen lassen. Darin wird der Uebergang zu dem zwei- bereits um 7 Uhr begonnen wird. Das Abstimmungsergebnis wäre natürlichen Gegner durchaus nicht vernachlässigt. Daß dabei die fißigen Banksystem damit begründet, daß das ältere System vermutlich anders ausgefallen, wenn der Unterricht wie in BerlinRedacteure mit den Strafparagraphen des Preßgesezes in Berührung nicht mehr den jezigen hygienischen Anforderungen in dem ganzen Sommerhalbjahr von April bis Ende September um tamen, ist selbstverständlich. Das Strafconto der„ Bergischen entspreche. Aus diesem Grunde seien auch schon in den beiden 7 Uhr anfinge. Arbeiterstimme" wurde wie folgt belastet. Die beiden ersten Re- zu Ostern fertig gewordenen neuen Doppelschulen in der
als
-
dacteure, Erichsen und Schumacher sind nicht in den Maschen Glogauer- und in der Wilmsstraße zweifigige Banktische auf Auf eine bedenkliche Weise scheint man der infolge der Aufder preßgeseglichen Bestimmungen hängen geblieben. Schlimmer er- gestellt worden. Wir sind aber der Ansicht," jagt der Magistrat in lösung der Privatposten eingetretenen Ueberlastung der Postging es schon dem Genossen uth, der wegen„ Beleidigung" in der Vorlage, daß die Wiederverwendung der veralteten brei- und beamten abhelfen zu wollen. Schon mehrfach ist Beschwerde mehreren Fällen zu einigen hundert Mart Geldstrafe verurteilt vierfigigen Banktische unter feinen Umständen zugelassen werden darüber geführt worden, daß die Bestellung der Postfachen mangelwurde. Schwer mußte Genosse Wilde seine redaktionelle Thätigkeit dürfe, wenn man, nachdem num schon für einige Schulen haft vor sich geht, was meistens darin feine Ursache haben mag, daß büßen. Im ganzen wurde Wilde zu 18 Monaten Gefängnis moderne Subsellien beschafft worden find, jetzt jetzt zu zu der die Briefträger die ihnen aufgebürdete Arbeit nicht mehr bewältigen zumal sich die fönnen. Auf eine solche Beschwerde ist einem unsrer Leser vom Postund einer geringeren Geldstrafe verurteilt, ausschließlich wegen Be- alten Subfellienform zurückkehren würde, leidigung. Seit anfangs Februar 1894 zeichnet Genosse Franzen Beschaffung der zweisitzigen Subsellien im Verhältnis zu den amt 21 folgendes geantwortet worden: " Die von Ihnen beklagte bedauerliche Verspätung bei der ersten verantwortlicher Redacteur. Obschon Gesamtkosten mit vergleichsweise geringen Mehrkosten erreichen Auflage manche gegen ihn erhoben wurde, ist es bis jetzt mur bei Geldstrafen ge- läßt." Es ist in den beteiligten Streifen" schon seit langem nicht Bestellung Ihrer Postfachen ist darauf zurückzuführen, daß eine unblieben. Verurteilt wurde Franken ebenfalls wegen Beleidigung in verstanden" worden, daß man für die Gemeindeschulen nicht gewöhnlich große Zahl von Postsendungen zur Bestellung vorlag und vier Fällen zu 400 M., von einigen kleineren Strafen abgesehen. Schon viel früher zu dem zweisitzigen System übergegangen ist. der betreffende Briefträger glaubte, innerhalb der vorgeschriebenen Zeit Der verstorbene Genosse Laisiepen, der eine Zeit lang für den Anscheinend sollen für neue Gemeindeschulen fünftig überhaupt nicht mit der Bestellung fertig werden zu können. Er hat daher Inferatenteil verantwortlich zeichnete, mußte acht Tage Gefängnis- nur noch zweifigige Bauktische beschafft werden. Das wäre mit eigenmächtig die Bestellung abgebrochen, um die zweite Bestellung strafe wegen Verrufserklärung verbüßen. großer Freude zu begrüßen. Hoffentlich entschließt sich die Schul- rechtzeitig antreten zu können. Für die Zukunft ist den BriefDie Abonnentenzahl der Arbeiterstimme" ist langsam aber verwaltung dann bald zu dem weiteren Schritt, auch für die älteren trägern jedoch ein derartiges Verfahren untersagt worden." Solche Abhilfe ist für Publikum und Beamte gleich probat. stetig gewachsen, so daß beschlossen werden konnte, das jest wöchent Schulen eine allmähliche Beseitigung des veralteten Bankſyſtems wenn der Briefträger außer stande ist, die ihm übergebenen Poſtlich dreimal erscheinende Blatt vom Jubiläumstage an täglich heraus durchzuführen. Unter den Vorzügen der zweifißigen zugeben. Technische Schwierigkeiten zwangen, diese Neuerung bis Bank ist einer, der für Berliner Verhältnisse ganz besonders wichtig sachen in der vorgeschriebenen Zeit zu bestellen, so läuft er eben so zum 1. Juli hinauszuschieben. ist: sie erschwert eine zu weitgehende Ausnugung lange, bis er mit allem fertig ist und tritt den zweiten Bestellgang des Raums. Auf einer vierfigigen Bant läßt sich zur Not noch um soviel später an. Dann fann sich niemand beschweren, daß er ein fünftes Kind unterbringen, aber eine zweifigige fann nicht gut seine Postfachen nicht mit der betreffenden Bestellung erhalten ein drittes mitaufnehmen. habe!
Den deutschen Arbeitern, die den Internationalen Kongreß und die Weltausstellung in Paris zu besuchen gedenken, sei nochmals mitgeteilt, daß der deutsche Lesetlub 82 Rue Notredame de Nazareth, 3. Arrondissement, Brasserie des
trois Suisses, Paris , bereit ist, den deutschen Genossen mit Rat und That zur Seite zu stehen, und daß er den in Paris anwesenden Genossen seine Räume, in denen deutsche Zeitungen zc. aufliegen, zur Verfügung stellt.-
Sociales.
Wie lebhaft noch immer das Intereffe für die Sache Biethen ist, geht daraus hervor, daß an den Verteidiger Rechtsanwalt Victor Fränkt neuerdings wieder verschiedene Bufchriften gelangt sind, in denen neue Zeugen bisher unbekannte Thatfachen mitteilen. Alle diese Mitteilungen werden sorgfältig geprüft. Unter andrem wurde der Verteidiger darauf hingewiesen, daß in einem Orte Thüringens ein Barbier August Wilhelm lebe, der seit einigen Jahren trübfinnig fei. Die fofort angestellten Ermittelungen ergaben, daß in der That am fraglichen Orte ein Barbier existiert, der denselben Namen wie der verschwundene Lehrling Ziethens führt, doch ergab sich gleichzeitig ohne weiteres, daß die Identität nicht vorhanden war.
Die Konferenz der Vorstände statistischer Aemter deutscher Städte, die am 7. d. Mts. in Straßburg i. E. zusammengetreten war, hat am Montag ihre Verhandlungen beendigt. Aus der dieses Jahr besonders umfangreichen Tagesordnung ist hauptleber Herrn Dr. Leo als Gewerberichter bringt auch die sächlich hervorzuheben die Fertigstellung der Entwürfe von Formularen Schneiderinnen feltsame Mitteilungen. Herrn Dr. Leo lag eine neueste Nummer des Anzeigenblatts der Schneider und für die städtischen Verwaltungsberichte, wobei auf die Vergleichbarkeit gewiffer Vorgänge und Ergebnisse der Verwaltungsthätigkeit der Klage vor, in der ein Schneider einige Ueberstunden tarifmäßig mit je großen Städte besonderes Gewicht gelegt wird. Eine eingehende ie einer Mark entschädigt verlangte, während der beklagte Unternehmer nur den gewöhnlichen Stundenlohn zahlen wollte. Er machte Würdigung fanden sodann die Vorbereitungen zur Ausführung geltend, daß der Arbeiter am 1. Mai gefeiert und die Arbeitsruhe der nächsten Volkszählung. Auch hierbei handelte es sich im wesentlichen นม die Erzielung einer einer Ginigung über im Einverständnis mit ihm, dem Unternehmer, durch Ueberstunden
.
Die
d
Der Stadtrat Marggraff ist gestern bei einem Spazierritt in Groß- Lichterfelde gestürzt. Herr Marggraff hat empfindliche Verletzungen davongetragen.
Die Zahl der nächtlich obdachlosen Proletarier, welche im wundervollen Monat Mai" dieses Jahres im städtischen Obdach Zuflucht suchten und fanden, betrug 18 428. Darunter befanden sich 17-447 Männer und 981 Frauen. Von diesen Bersonen wurden 16 dem Krankenhause im Friedrichshain , 31 dem Krankenhause Moabit , 18. der Charitee, 4 der Anstalt für Epileptische Wuhlgarten", 23 der Ge= Geschlechtskrantenstation und 288 der Polizei überwiesen. badet haben im städtischen Obdach 9724 Personen.
"
=
-
Am 1. Juni d. J. befanden sich in der Anstalt ferner 96 obdachgegen lofe Familien mit 318 Personen und 77 Einzelpersonen 98 Familien mit 359 Personen und 81 Einzelpersonen am 1. Mai 1900. Das Rohrpoft Porto wird nicht herabgesetzt werden. Ein entsprechendes Gesuch des Bundes der Industriellen ist vom ReichsPoftamt unter ziemlich nichtssagender Begründung abgelehnt worden. reichte das stomitee der Erholungsstätte vom Roten Kreuz in der Wozu Herr Thielen keine Zeit hat. Vor etwa vier Wochen Junfernheide" dem Herrn Eisenbahnminister ein Gesuch ein, daß er die möglichst gleichmäßige Auszählung der Bevölkerung. wieder eingeholt hätte, welche als Ersatz für die an einem nicht ge- den Patienten dieser Erholungsstätte die Benutzung von Arbeiterauf Anregung seglichen seiertag entgangene Arbeitsleistung nur nach dem ein- och en tarten auch außerhalb der sonst vorgeschriebenen Stunden der Städtestatistiker in das yom Reiche festgestellte Formular aufgenommene Frage nach dem fachen Tarif zu bezahlen wären. Be= gestatten möge. Zur Beantwortung dieses Gesuchs scheint Herr schäftigungsort und dem Wohnort, welche besonders für Als die Angelegenheit vor Herrn Dr. Leo verhandelt wurde, Thielen bisher keine Beit gehabt zu haben, denn noch immer werden die größeren Städte außerordentliches Interesse gewinnt, fand ein- gab dieser Richter ſein Urteil über die beanspruchte Höhe des den Arbeitern, welche die Erholungsstätte als Patienten besuchen, gehende Besprechung. Einzelne Städte beabsichtigen auch, die Stundenlohns in den Worten zum besten, daß ein solcher Lohn ja von den Eisenbahnbeamten Schwierigkeiten gemacht. Freilich hatte Dauer des Aufenthalts zu erfragen. Ebenso finden in einer unerhört fei; kein techtsanwalt oder Arzt und auch er ja auch Herr Thielen inzwischen wichtigeres zu thun: er mußte ja größeren Anzahl von Städten Erhebungen über die Wohnungs felbst als Richter verdiene so biel. Sum Unternehmer gebie Große Berliner" gegen ihre Angestellten scharf machen! wendet, fragte Herr Dr. Leo: Und so viel bezahlen Sie?! verhältnisse und den Wohnungsmartt statt. Wichtig war Es sei hier bemerkt, daß das lage- Objekt 41 M. und einige Die Einweihung der Zungenheilstätte für Frauen, die von sodann die Beratung bezüglich der Bearbeitung einer Statistik über die Pfennig betrug, der Unternehmer aber nach seiner Rechnung der Landes- Versicherungsanstalt Brandenburg in der Kottbuser Berteilung des Grundeigentums. Bezüglich der Be- 39,10. bezahlen wollte; ohne irgend welche von den Parteien ge-& orst errichtet worden ist, hat gestern in feierlicher Weiſe ſtattschickung und Mitwirkung der statistischen Aemter an der Dresdener Städte- Ausstellung von 1903, welche ein Bild von der Entwickelung gebene Veranlassung wies mum Herr Dr. Leo den Unternehmer noch gefunden. Die Anstalt liegt in der Nähe der Haltestelle Stollwitz in des deutschen Städtewesens am Ende des Jahrhunderts bieten foll, darauf hin, daß er außerdem gefeßlich berechtigt sei, so und Mitten eines 2000 Morgen großen Waldes und bietet Platz für wird für die nächstjährige Konferenz ein festes Programm aus- so viel Prozent als Schadenersatz abzuziehen, so daß die Summe 110 Krante. Alle Krankenräume sind nach Süden gerichtet, die GeZur Anstalt gehört auf 38,25 M. sinke. Der Unternehmer machte von diesem Rate bäude selbst halten alle schädlichen Winde ab. gearbeitet werden. Sämtliche Konferenzmitglieder haben ihre Mit- löblicherweise keinen Gebrauch, und da der Richter dem Kläger riet, ein prächtiger Garten. Sie ist bereits seit Montag in Betrieb gewirtung an einer einen längeren Zeitraum umfassenden vergleichenden Darstellung der bisher im„ Statistischen Jahrbuch" be- dessen Anerbieten anzunehmen, da er sonst bei einem neuen Termin nommen und mit 14 Frauen und Mädchen belegt worden. Ein Opfer feines Berufes ist der praktische Arzt Dr. Friedrich handelten Abschnitte zugesagt. Die Beratung der Finanzstatistit, die die Kosten event, auch für die Zeugen bezahlen müßte, so fügte er Revision des Flinzer- Ladnerschen Todesursachensystems, die Heraus- fich schließlich dem Angebot des Unternehmers. Rubinstein, Stegligerstr. 66 wohnhaft, geworden. Er hatte sich Vorher hatte der Kläger noch versucht, seine Meinung über die vor etwa drei Wochen bei einer Operation eine Blutvergiftung zu gabe des„ Statistischen Jahrbuchs deutscher Städte" und der Statistik Bezahlung der Ueberstunden zum Ausdruck zu bringen, jedoch wurde er gezogen, der er am Montagabend erlegen ist. Der Verstorbene, der der Lebensmittelpreise bildeten den Schluß der Verhandlungen. vom Richter mit dem Bemerken unterbrochen, daß er hier feine erit 37 Jahre alt war, zählte zu den bekannteren Aerzten Berlins . Eine Ungeheuerlichkeit in Bezug auf die Gewerbe- Bersammlungsreden halten solle. Als der Kläger noch eine Frage Er war einer der ersten Borkämpfer der freien Arztwahl und gab gerichts Wahlen wird uns aus dem Industriedorf Torgelow ſtellen wollte, entgegnete der Richter: Sie haben überhaupt bie Medizinische Reform" zuerst gemeinsam mit Dr. Heymann berichtet. Für den Kreis ledermünde besteht ein KreisGewerbegericht, welches in zwei Kammern eingeteilt ist. Siz der vor sich gingen, gab Herr Dr. Leo dem Unternehmer noch seine Während der Zeit, als die Formalitäten wegen des Vergleichs heraus. Daneben hatte er als langjähriger Assistent von Professor Schüller sich Uebung und Ruf als Chirurg erworben. Kammer 1 ist ledermünde, Siz der Kammer 2 ist Bajewalt. Zur Meinung darüber zum besten, wie er über die Forderungen der In seiner Wohnung erschossen hat sich in der vergangenen Kammer 1 gehört die Gruppe Eiſenindustrie. Der Siz der Arbeiter denke und welche indirekte Mithilfe er bei dem legten Streit Nacht der Tischler Adolf Bettriz, der Holzmarktstraße 37 wohnte. Eisenindustrie ist Torgelow . Dort find circa 800 er der Schneider den Unternehmern geleistet hätte. Er führte aus, Bettriß war seit längerer Zeit arbeitslos. wachsene Arbeiter in Der Eisenindustrie beschäftigt, während daß die Kundschaft es so machen müßte wie er, fie müßte so lange in Ueckermünde mur etwa 20 bis 25 Arbeiter der gleichen warten, bis die Schneider zu Kreuze gekrochen seien, Branche beschäftigt sind. Das Wahllokal. für die müssen erst mürbe gemacht werden Rammer I ist aber einzig und allein in ledermünde. Wollen nun die mindestens 500 Wahlberechtigten von Torgelow ihr Wahlrecht ausüben, so müssen sie samt und sonders nach leder münde reisen!( 13 kilometer Eisenbahnfahrt). Die Züge liegen aber so ungünstig, daß das einfach nicht anders möglich ist, als einen halben Tag Arbeit zu verfäunen, wenn man wählen will. Erfreuliche Zeichen. In hiesigen Zeitungen fand sich vor kurzem Machen also die Torgelower Arbeiter von ihrem Recht Ge- die Mitteilung, daß bei der Po st empfindlicher Mangel an Unterbrauch, fo müßten die Fabriken auf einen be am ten verspürt werde. Diese Meldung ist in den letzten Tagen wieder halben Tag geschlossen werden! Natürlich tritt holt worden. Die Blätter begingen dabei jedesmal die Unvorsichtigkeit, in Wirklichkeit das Gegenteil ein, die Arbeiter verzichten auf ihr die erschreckend niedrigen Gehaltsiä se der Post- und Telegraphen Wahlrecht. Bei der letzten Wahl( 1898) haben von ca. 500 Wahl- Unterbeamten anzugeben und dadurch solche jungen Leute, denen die berechtigten 17(!!) Mann ihr Wahlrecht ausgeübt. Diesem unhalt- Beamtentarriere verlockend erscheinen möchte, von vornherein abzubaren Zustand sollte nun ein Ende gemacht werden. Die jetzigen schrecken. Auch im Eisenbahnbetrieb soll von Ueberfluß an Vertreter der Arbeiter begaben sich zu dem Vorsitzenden des Arbeitskräften keine Rede sein, und die Thatsache, daß manche Eisenbahn: Gewerbegerichts, dem laut Streisstatut die Festlegung der Wahl- arbeiter es, trotz jahrelanger Dienstzeit vorgezogen haben, sich bei lokale obliegt, und baten, außer dem Wahllofal in Uedermünde den hiesigen Straßenbahn- Gesellschaften um Stellung zu bemühen, ein solches in Torgelow zu errichten. Damit wäre die ganze Frage mag ebenfalls in der höheren Bureaukratie gerade kein Behagen zu aller Zufriedenheit erledigt, denn auch die Arbeitgeber haben erwecken. doch Jnteresse, daß in Torgelow gewählt wird. Man glaubte sicher, Dem vorgeschrittenen Socialpolitiker find dies erfreuliche Zeichen. daß dem Ersuchen entsprochen würde. Aber weit gefehlt! Sie lehren, wie immer weitere Kreise des Proletariats die färgliche Der Herr Vorsitzende erklärte einfach: Es wird da gewählt, Entlohnung der staatlichen Unterbeamten und Arbeiter, die an sie wo der Siz des Gewerbegerichts ist! Weitere Schritte gestellte Zumutung, auf das unentbehrliche Koalitionsrecht find eingeleitet. Ob sie helfen? und auf die Zugehörigkeit zur Socialdemokratie zu verzichten, für etwas unerträgliches halten. Die harte Macht der Thatsachen zwingt den Staat so, wenn auch nicht
nichts zu sagen.
"
die
und aus=
ungern." Lettere beide Bemerkungen sollen wiederholt von dem Richter gefallen sein. Richter gefallen sein.
Man darf wohl auf eine amtliche Aufklärung dieser peinlichen Angelegenheit rechnen.
"
Beim Spielen ertrunken ist Dienstagnachmittag der acht Jahre alte Sohn Grich der Witwe Schulz aus der Königin Augustaftr. 11. Wohnung am Landwehrkanal, verlor auf der steinernen Ladetreppe Der Knabe spielte mit mehreren andren in der Nähe der elterlichen das Gleichgewicht und fiel ins Wasser.
Von seinem eignen Wagen überfahren und getötet wurde Dienstagnachmittag der Kutscher Franz Müller vom Kottbuser Damm. Müller fiel, wahrscheinlich im Schlafe, von seinem mit Schutt be= ladenen Wagen, wurde überfahren und innerlich wie äußerlich so schwer verlegt, daß er bald darauf starb.
Feuerbericht. Ein größerer Dachstuhlbrand erfolgte Mittwoch Ein erheblicher Teil der nachmittag 5 Uhr in der Paliſadenſtr. 34. Dachkonstruktion wurde eingeäschert. Vorher hatten Skaliberstr. 3 und Fällen erstickt werden konnte, bevor es großen Umfang annahm. Große Frankfurterstr. 73 Droguen Feuer gefangen, das in beiden Dienstagabend ging Köpenickerstr . 113 der Inhalt eines Schaufensters Dienstagabend ging Köpenickerstr . 113 der Inhalt eines Schaufensters in Flammen auf. Richthofenstr. 33 und Auflamerstr. 52 waren kleine in Flammen auf. Richthofenſtr. 33 und Anklamerstr. 52 waren fleine Sebastianstr. 72 a durch Fener beschädigt, während Wiesenstr. 17 und Zimmerbrände zu beseitigen. Fußboden und Schaldecke wurden Püdlerstr. 3 Padmaterial eingeäschert wurde.
Aus den Nachbarorten.