Die BeteetKinig: von Otio Wels Trauerfeier in Paris - Die internal ionale trauert

Otfo Wels ist tot. Um die Mittagstunde des 20. September versammelt sich im Krematorium des Pere Lachaise eine grosse Trauergemeinde, um dem Mann i die letzte Ehrung zu erweisen, der sein ganzes Leben der deutschen und der in­ternationalen Arbeiterbewegung gewid­met hat und dessen Name in der Ge­schichte des Befreiungskampfes der Ar­beiterklasse fortleben wird als einer der grossen Namen des demokratischen So­zialismus. Es ist ein leuchtender Septembertag. Ueber den alten Bäumen dieses histori­schen Friedhofes liegt die erste Herbst­stimmung. Noch grünt und blüht es ringsum, aber man ahnt bereits die grosse Stille des Winterschlafs der Na­tur. Die Klänge der Orgel schwingen in der Halle. Wie oft haben sie in der letz­ten Zeit den Raum erfüllt, um einen der Unseren zu beklagen. Otto Bauer , Jean Longuet , Kurt Löwenstein . Sie alle Wurden aus einem Leben des Kampfes und der Arbeit gerissen, und immer blieb in den vordersten Reihen unserer Bewegung eine grosse schmerzende Lücke zurück. Und nun trauern wir um Otto Wels . Lnfassbar der Gedanke, dass er nie mehr Unter uns sein wird, unfassbar die Vor­stellung, dass alles, was seine starke Persönlichkeit verkörperte, sein Wissen, seine Erfahrung, seine Sicherheit, seine Menschlichkeit, uns für immer fehlen Werden. Und das in einem Augenblick, da es in Europa brennt, da die Völker erfüllt sind von dem Bangen vor dem Brauen des Krieges und gleichzeitig von der Hoffnung auf das Ende des Wahn­witzes und der Barbarei des Hitlerismus. Vor uns leuchten die roten Fahnen der Seine-Fedöration, die Farben, die Unsere Geschichte, unsere Hoffnung und Unseren Sieg verkünden, aber sie kön- Uen in dieser Stunde das schmerzerfüllte Gesicht des Krieges nicht verdecken. Da sitzt Toni Wels, die Frau, die ein Menschenleben lang Otto Wels durch e'n Leben des Kampfes tapfer und nim- Uiermüde begleitete. Ihre Freunde sind an ihrer Seite, aber ihre Kinder und Kindeskinder leben weit, unendlich weit von hier hinter der Mauer aus Stahl und Beton, von Tod und Verderben, die Hit­ ler zwischen den Völkern errichtet hat. M'issen sie, dass ihre Mutter und Gross- Uiutter in dieser Stunde allein für im- Uer Abschied nehmen muss von dem �ater und Grossvater? Da ist der alte Liebermann, da ist Kursky vomBund" in Polen . Sie sind Sekommen, um dem grossen Internatio­nalen Otto Wels die letzte Ehre zu er­weisen. In ihren Herzen vermählt sich nie Trauer um den toten Kameraden mit ''em Schmerz über das namenlose Un­glück, das ihr Land und ihr Volk, unsere Polnische Bewegung in diesen Tagen �imsucht. Da spricht Abramowitsch, ('er russische Sozialdemokrat. Er feiert Gtto Wels, den hilfreichen Freund der "Ussischen Soziademokratie in ihrer schwersten Zeit, Otto Wels , der in dem Augenblick starb, als die Armee Stalins verzweifelt kämpfenden Polen in 'Ion Rücken fiel. So steht die letzte Feierstunde für 0Uo Wels im Schatten des grossen tra- S'schen Geschehens, das jetzt vor unse- Augen abrollt. Und dennoch, die Hoffnung auf die Lebenskraft und den 'og unserer Ideen bleibt auch in dieser �tunde lebendig. Trotz alledem: Dein Leben, Otto Wels , war nicht umsonst SMebt. Die sterbliche Hülle mag verge- "en, das Werk wird bestehen. Diese Zu- Versicht, eine Zuversicht aus dem glei- c'hen Geist geboren, der Otto Wels bis 'Um letzten Atemzug erfüllte, lebt in �eu Reden von Hans Vogel und Leon 8/«m. Noch einmal ertönt die Orgel. Dann jjürd die Urne zum Wagen getragen. L'n letzter Gruss und Händedruck der '"'"eunde, und wir fahren durch die ß'osse Stadt, deren Gesicht jetzt so er.nst und herb geworden ist, zu dem Millen verträumten Friedhof am Wal- �esrand. Blumen, leuchtende, herrliche Blumen bedecken das Grab. Hier wird ruhen, was an Otto Wels vergänglich

war, bis zu dem Tag, an dem wir seine Asche heimbringen in ein freies Deutschland , in ein Deutschland des Friedens und des Sozialismus. Trauerrede llans Vogels Wir lieben, und was wir geliebet, [das lebt Das lebt, bis uns selbst das Leben zerrint Nicht alle sind tot, die begraben [sind. Dieses Dichterwort gilt ganz besonders für Otto Wels , dessen leibliche Ueberreste wir heute den reinigenden Flammen über­geben. Wir sehen ein Leben erlöschen, des­sen Wirken ganz erfüllt war für die deutsche und internationale Arbeiterbewe­gung, ein Leben, überströmend von einem unbändigen Glauben an die Grundsätze der Menschlichkeit und Gerechtigkeit, der Freiheit und des Sozialismus, wobei für ihn Sozialismus immer gleichbedeutend war mit der Verwirklichung des wahren Humanitätsideals. Mit Otto Wels ist ein grosser Politiker des demokratischen Deutschlands und doch zugleich ein guter Europäer und der beste Internationale da­hingegangen, ein unermüdlicher und uner­schütterlicher Vorkämpfer der Freiheit und des Sozialismus, ein wahrer Volksmann. Dabei haben ihn zwei menschliche Eigen­schaften zu allen Zeiten besonders ausge­zeichnet: Treue und Mut. Otto Wels war stets treu seiner Sache, treu seinen Freun­den mir selbst war er Kamerad, einen besseren findst Du nicht und er war treu sich selbst. Treu seiner Partei, treu den Arbeitern, von denen er selbst einer war, und zu denen er sich bis zu seinem letzten Atemzuge zählte. Mehr als einmal war ihm ein Ministeramt angetragen, mehr als einmal hat ihn die Partei gedrängt, das Angebot anzunehmen, immer lehnte er ab, er wollte in seiner Partei bleiben, in der er die Wurzeln seiner Kraft fühlte. Er hielt seinen Arbeitern die Treue auch dann, wenn dies mit wirtschaftlichem und finan­ziellem Nachteil für ihn verbunden war. Ich denke dabei unter anderen an eine entscheidende Episode seines Lebens. Otto Wels war in seinem Fache ein äusserst tüchtiger Arbeiter. Deshalb hat ihm sein letzter Arbeitgeber gerade in dem Augen­blick die gutbezahlte Stelle eines Werkmei­sters angeboten, als ihm seine Gewerkschaft das Angebot machte, die ganz schlechtbe­zahlte Stelle des Sekretärs für den Verband zu übernehmen. Er hat keinen Augenblick gezögert, die Stelle der Gewerkschaft anzu­nehmen zum grossen Vorteil für seine spä­tere politische Laufbahn, in der er sich zu allen Zeiten den realpolitischen Blick er­halten hat. Und dann sein Mut! Er zeigte Mut auch dann, wenn dieser Unpopularität auslösen konnte, auch dann, wenn damit für ihn die Gefährdung der Freiheit und des Le­bens verbunden war. So gebührt ihm der Ruhm, Führer und Vorbild jener zu sein, die bereit waren, den Kampf gegen Hitler und sein Regime unter allen Umständen, auch den schwierigsten, fortzusetzen, Er war es, der trotz aller Warnungen, dass er nicht lebend aus dem Reichstage käme, und trotz der Bestürmung vieler seiner jünge­ren Reichstagskollegen, ihnen diese Auf­gabe zu überlassen, im März 1933 in der Reichstagssitzung die Kampfansage der So­zialdemokratischen Reichstagsfraktion an Hitler abgab, die mit der Erklärung be­gann:Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht!" Otto Wels war immer ängstlich darauf bedacht, die Ehre der von ihm vertretenen Bewegung zu wahren. Er konnte dabei sogar hart und verletzend sein, doch die ihn kannten, wuss- ten, dass es niemals seine Absicht war, die Person zu treffen, dass für ihn die Sa­che über allem stand. Wer mehr um ihn war, konnte immer wieder beobachten, wie leid es ihm tat, jemanden verletzt zu haben; immer wenn er es erkannte,*war er bereit, dem davon Betroffenen Genugtuung zu ge­ben. Ein edler, guter Kern in einer rauhen Schale, aber treu in allem und bis zum Letzten. Treu auch seinem Volke und stark in seinem Glauben an das neue bessere Deutschland . Ja, er war ein guter Deutscher, und so beheimatet er sich im Exil, in der Tschechoslovakei fühlte, so sehr er die grossherzige Gastfreundschaft der französi­ schen Republik geschützt und gepriesen hat, ging es ihm wie einem anderen bedeuten­den deutschen Flüchtling, quälten ihn ebenso wie Heinrich Heine die Gedan­ken an Deutschland . Immer war es sein Wunsch, den Sturz des Hitlerregimes zu erleben und an dem Aufbau des neuen besseren Deutschlands noch seinen Teil beitragen zu können. Seinen Teil beitragen zu können, wobei er, der er förmlich die Geschichte der deutschen Sozialdemokra­

tie verkörperte, nicht danach geizte, auch dann noch Führer seiner Partei zu sein, als einer unter den Zehntausenden, deren stilles Heldentum er auf der Reichskonfe­renz der Sozialdemokratischen Partei am 26. April 1933 so beredt gepriesen hat. Auf dieses Heldentum", so sagte er da­mals,wollen wir unsere Blicke richten, solange unsere Kräfte reichen, ihm nach­streben. Dann werden wir unsere grosse Idee und damit die Kräfte unserer Bewe­gung über den reissenden Strom der Zeit zu den Ufern einer besseren Zukunft hin­übertragen und allem die Stirn bieten, was da auch kommen mag." Welch grosse Be­scheidenheit seiner Person, und welch abso­lutes Vertrauen in seine über alles geliebte Bewegung. Vom ersten Tage der Emigration an und während der ganzen sechseinhalb Jahre hindurch hat Otto Wels immer den Grund­satz vertreten, dass die Auslandsarbeit der Partei mit dem Gesicht nach Deutschland betrieben werden müsse. Mit dem Gesicht nach Deutschland ist Otto Wels gestorben, ohne dass es ihm vergönnt war, das neue bessere Deutschland zu erleben, in den Kreis seiner Söhne, seiner Schwiegertöch­ter und Enkelkinder, in die grosse Fami­lie seiner Freunde und Kameraden zurück­kehren zu können. Bis zuletzt hat er sich gewehrt gegen die Grüber, die die Strassen begrenzen, die heute die Völker Europas begehen, doch schied er mit der Ueber- zeugung, dess diese Strassen trotz allem zu Freiheit und Gerechtigkeit, Menschlich­keit und Sozialismus führen werden und führen müssen. Freiheit und Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Sozialismus, erstrebte er nicht nur für sein eigenes Volk, sondern für alle Völker, die guten Willens sind. Ja, Otto Wels war ein guter Deutscher, Darüber hinaus aber galt sein Wollen und Wirken der gesamten Menschheit. Immer wieder hat er sich auf den grossen Sozialisten und Franzosen Jean Jaures be­rufen, der einmal den klassischen Satz ge­prägt hat, dass ein wenig Internationalismus den Menschen vom Vaterland entferne, viel Internationalismus aber zu ihm, dem Va­terland, führe. So haben wir in Otto Wels immer einen guten Menschen, einen grossen Politiker des demokratischen Deutschlands , einen Vorkämpfer der Freiheit und des Sozialis­mus, und einen wahren Internationalen kennen und schätzen gelernt. Sollen wir sein Scheiden von uns beklagen, sollen wir weinen? Jedem Leben ist ein Ziel gesetzt, am Ende ist entscheidend, ob das Leben auch wert war, gelebt zu werden. Dein Le­ben, lieber Otto, war nicht umsonst gelebt. Es wird in uns allen, auch bei den Freun­den in Deutschland , die an ein neues bes­seres Deutschland und an ein friedliches Zusammenleben der Völker glauben, weiter wirken. Wir wollen nicht klagen und wei­nen, dafür uns aber geloben, in Deinem Geiste-weiterzuwirken und gleich Dir, bis zum Letzten der äussersten Pflichterfül­lung nachzukommen. So glauben wir, nicht nur Dir, sondern auch Deiner lieben Toni, ohne deren weitgehendes Verständnis für die grosse Last Deiner Arbeit und Verant­wortung Du Deine schwere Aufage nie hät­test erfüllen können, am besten unseren Dank abzustatten. Ja, nicht alle sind tot, deren Hügel sich hebt. Auch Du, lieher Otto, lebst und wirkst in uns weiter. Und alle, denen Deine Liebe und Deine Sorge galt, sollen auch unserer Liebe und Sorge teilhaftig werden. Heute übergeben wir Deine Asche der Erde Frankreichs , de mLande der Freiheit und der Menschenrechte, das Dir im letzten Jahre Deines Lebens Asyl gewährte. Aber es kommt der Tag, an dem wir sie heim­holen werden in ein neues Deutschland der Freiheit und des Sozialismus, für das Du gelebt und gekämpft hast und für das bis zur Erfüllung weiterkämpfen zu wollen, wir Dir hiermit geloben. nie Rede von Leon Blum Leon Blum führte anlässlich der Einä­scherung Otto Wels ' ungefähr folgendes aus; Bei der Beerdigung von Otto Wels kommt mir die Erinnerung an einen un- vergesslichen Tag. Es war vor acht Jahren. Ich wohnte in Berlin der Beisetzung Her­mann Müllers bei. Ich habe den grossen Zug erlebt, habe erlebt, wie Hunderttau­sende von Arbeitern dem Zuge folgten, am Reichstag hielt das Gefährt mit der Bahre Hermann Müllers einen Augenblick. Und jetzt ist sein Freund Otto Wels in Paris gestorben. Ich habe Otto Wels persönlich vor dem Kriege nicht gekannt. Ich habe ihn, glaube ich, kennengelernt bei der In­ternationalen Tagung in Frankfurt , die der Wiedervereinigung der deutschen Sozialde­mokratie und dem Ausbau der Internatio­nale galt. Es ist von manchem der deutschen Sozialdemokratie der Vorwurf gemacht worden, dass sie im Jahre 1933 nicht ener­gisch genug Hitler bekämpft habe und dass

sie es nicht verstanden habe, seinen Macht­antritt zu verhindern. Ich glaube das nicht, aber die Geschichte wird später einmal Aufklärung über die Ereignisse bringen. Was ich aber zu sagen wünsche, ist, dass Otto Wels von einem unbesiegbaren Mut beseelt war. Otto Wels war jederzeit bereit, alles herzugeben für seine Bewe­gung. Er war kein Theoretiker, er war in des Wortes wahrstem Sinn eip Chef der Arbeiter. Er war selbst Arbeiter und er hat nie den Kontakt zu den deutschen Arbei­tern verloren. Ich sehe vor mir viele Freunde, denen Frankreich als letztes ein Gastland geworden ist, und ich habe schon so manchen teuren Freund aus den Reihen der einzelnen Parteien beerdigen müssen u. a. Turati, vor einigen Monaten Otto Bauer und jetzt Otto Wels. , Ich wende mich an meine deutschen Freunde, die einen leiden­schaftlichen Kampf gegen Hitler führen, die selbst Verfemte sind, die aus ihrem Lande flüchten mussten und die in Frank­ reich ihren Kampf fortsetzen. Ihre Auf­gabe ist heute nicht mehr die Aufgabe eines einzelnen Volkes. Sie ist eine Menscheits- aufgabe geworden. Es gibt gewiss neutrale Staaten, die sich aus dem gigantischen Rin­gen fernhalten wollen, aber es gibt in die­sen Staaten keine neutralen Arbeiter. Sie sind mit ihrem ganzen Herzen bei unserem Kampf, der darauf abzielt, das Tyrannen- tum in Europa zu beseitigen, unter dem es sich nicht mehr leben lässt."

Beileiüsiknnclffebnnffen l>le Intcrnallonale trauert Die Sozialistische Arbeiter-Internationale hat in Otto Wels einen ihrer Besten ver­loren. Otto Wels war es, der nach dem grossen Krieg entscheidend mithalf am Wiederaufbau der internationalen Bezie­hungen. Otto Wels gehörte zu den Männern, die im Jahre 1923 die Einigung der So­zialistischen Arbeiter-Internationale vollzo­gen. In den letzten zwanzig Jahren seines Lebens galt ein grosser Teil seiner Kraft und seines Wirkens der internationalen Organisation und den internationalen Ak­tionen der Arbeiterbewegung. Seine letzte Reise unternahm er, um an der Sitzung der Exekutive der Sozialistischen Arbeiter- Internationale teilzunehmen. Obwohl schon damals schwerkrank, nahm er die Last der Reise auf sich, um in einer ernsten Situation für die Internationale ihren Beratungen selbst beizuwohnen. Die Anerkennung und die grosse Wert­schätzung, deren sich Otto Wels in der internationalen Arbeiterbewegung erfreute, offenbarten sich auch am Tage seines To­des. An der Trauerfeier auf dem Pere La­ chaise nahmen teil: für die Sozialistische Partei Frankreichs(SFIO): die Genossen Leon Blum , S. Grumbach , Evrard, Suzanne Buisson, Andre Blumel, Charles Pivcrt und zahlreiche andere führenden Genossen der französischen Partei, für die Latour Party Grossbritanniens : Genossin Dhonau, für die Belgische Arbeiterpartei; Genossin Isabelle Blum, für die Sozialistische Partei Italiens: die Genossen Nenni und Modigliani , für die Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens; die Genossen Cordero, Lamoneda und Huerfa, für die Sozialdemokralische Partei Buss­lands: die Genossen Abramowitsch, Jugow, Nikolajewski und die Genossin Dan. für die Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten: die Genossen Deutsch . Seiler und Pollak, für die Tschechoslovakisehe Sozialdemokratische Arbeiterpartei ; der Genosse Gustav Winter, für die Deutsche Sozialdemokratische Arbeiterpartei in der Tschechoslovakei: der Genosse Gold­schmidt, für die Sozialistische Partei Po­ lens : der Genosse Liebcrmann. für d:e So- zialistische Partei Georgiens ; der Genosse Gvardjaladzi. für den Internationalen Ge­werkschaftsbund: der Genosse Stolz. Die Sozialistische Arbeiter-Internationale hatte ein Telegramm, unterzeichnet von Genossen Dr. Friedrich Adler und Genossen Van Roosbroeck, geschickt, in dem es heissl: Wir vernehmen m'* lobhaffem Schmerz den Tod von Otto Wels , der sein ganzes Leben der Arbederklasse ge­geben hat, und der mit«einer<?anzen Seele bis zu seinem letzten Atemzug glaubte, dass es ibm vergönnt sein wer­de. die Befreiung Deutseblands vom Hit- lerreeime erleben zu können. Wir sind untröstlich, nicht zur rechten Ze:f zur Finäscherung kommen zu können mfolge der neuen Vorschriften für Visen." Für die Sozialdemokratische Partei Hol­lands telegraphierten der Parteivorsitzende Koos Vorrink und der Parteisekretär Kees Woudcnberg: Mit grassier Erschütterung hören wir, dass Otto Wels , der grosse und tapfere Agitator und edle Kamerad, tot ist. Wir erinnern Euch an das ernste Schicksal, das er standhaft ertragen hat. Wir er­innern Euch an die unzähligen Deut­ schen , die in den Herzen die Freiheit