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Der Geisteszustand des Angeklagten.

Der Vater des Angeklagten, Töpfermeister Franz Jänide aus Dalwin bekundet, daß sein Sohn bis zu seinem 16. Jahre an Krämpfen litt und übergeschnappt erschien, da er allerlei Gestalten zu erblicken wähnte. Außerdem ist er einmal in ein Boot gestiegen, um damit nach Amerika au fahren; er ist aber nur bis Habelberg gekommen und mußte später von Hamburg   zurückgeholt werden. Fran Mathilde Jänide, die 73jährige Großmutter, weiß, daß der Angeklagte in seiner Jugend an Krämpfen gelitten hat. Sie bestreitet, ihm unterricht im Zaubern gegeben zu haben. Er habe vielleicht hin und wieder zugesehen.

Berliner   Partei- Angelegen- jeiten.

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Tokales.

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fet. Ihre Abreise von Berlin   habe auf alter Verabredung gedruckt werden dürfe", nie aufgehoben worden war. Wie arg es beruht; sie wollten von Berlin   weg. mit dem geistigen Druck unter dem erleuchteten ersten Diener des Der Präsident hält der gengin vor, daß sie dicje Aussage doch schwerlich In der bei Teutschbein, Marienfelde  , heute nachmittag Staates ward, mag eine am 14. Oftober 1780 erlassene Kabinets­beeidigen fönne. Die Zeugin erklärt noch, daß sie mit ihrem 31/2 Uhr stattfindenden Versammlung des Arbeiter- Bildungsvereins ordre lehren, worin der Striegsdienst als Strafe wegen un Mann in die Heilsarmee auswärts eintreten wollte. Sie be- erfolgt die Aufstellung eines Kandidaten für die Gemeinderatswahl befugter Schriftstellerei, Anfiiegelung der Untertanen Streitet, daß sie ihrem Mann den Nat erteilt habe, sich den Bart ab- in Mariendorf  . Außerdem hält Genosse Lankow einen Vortrag. und dabei verwirfter grober Placereien" angeordnet wurde. zuschneiden und das Haar zu färben, damit er nicht gefaßt werde." Unter den Nachfolgern des großen Königs" wurde es mit der Ihr Mann sei sehr nervös, habe Krampfanfälle gehabt und habe sich Genossen bereit erklärt, die Anmeldungen für die Arbeitgeber Anfange dieses Jahrhunderts find gerade wie Scherls Lokal- Anzeiger" Gewerbegerichtswahlen. Für den 43. Bezirk haben sich folgende Censur selbstverständlich nicht besser, und die Zeitungen aus dem manchmal eingebildet, er sei ein Graf. Sie selbst habe bei ihrer Berheiratung, die vor einem Jahr stattgefunden, eine völlige sehr Beuffelstr. 66, Paul Rowe, Beusselstr. 62, August Wendt zum Gähnen angefüllt mit Festberichten, Beschreibungen von Fürsten­des Staatsanwalts bekundet die Zengin, daß infolge ihrer Sickingenſtr. 4, Plath. Sidingenſtr. 43, Karl Mai  , Rostockerstr. 12, einnehmen. An politische Meinungsäußerungen war in den ersten drei gute Ausstattung und 900 Mart bar besessen. Auf Befragen I reisen und mit Theater Recensionen, die einen wesentlichen Raum Erst der Gewitter­borzeitigen Entbindung ihr Mann seine Arbeit aufgeben mußte, daß August Fabra, Waldstr. 57, August Schreiber, Huttenstr. 9. Jahrzehnten des Jahrhunderts nicht zu denfen. fie infolge dessen sich Pflegekinder angenommen haben, und daß ihr Achtung, 6. Wahlkreis! Um denjenigen Arbeitgebern, sturm von 1848 beseitigte die Censur und brachte damit wenigstens Ehemann erst von diesem Zeitpunkte an, wo die Not an ihre Thür welchen es an Zeit mangelt, Gelegenheit zu bieten, sich dennoch in etwas Luft und Licht. Wie arg es trotzdem in der zweiten Hälfte zu Klopfen drohte, sich auf die Bauberei gelegt habe. Staats- die Wahllisten zu der bevorstehenden Gewerbegerichts des Jahrhunderts mit den Drangsalierungen der Presse stand, wie anwalt: Sie meinen, daß ihn erst Just verrückt gemacht und erst Wahl eintragen zu lassen, haben sich untenstehende Genossen bereit wenig auch heute von Breßfreiheit gesprochen werden fann, braucht von diesem all' das närrische Zeug gelernt habe?-8eugin: Ja. erklärt, Anmeldungen in Empfang zu nehmen und richtig ab- unsren Lesern nicht erst gejagt zu werden. Plögenjee ragt auch Während der Vernehmung der Beugin schluchzt der Angeklagte zuliefern. Auch sind daselbst Formulare zur Eintragung in die noch ins neue Jahrhundert hinein als Mahnzeichen für das Prole­wiederholt heftig. Wahllisten zu beziehen und wird jede Auskunft erteilt: Für den tariat, der schwarzen Kunst erst Schaffensfreiheit zu 37. Wahlbezirt bei: Hoppe, Ackerstr. 21; Ackerstr. 21; Diete, erringen. 123; ilgenfeld, Bergstr. 60; Geisler, Aderſtr. Veteranenstr. 4; Linsow, Anklamerstr. 53; für den Unternehmerkampf gegen die Streifklansel. In einer außer 40. Wahlbezirk bei: bei: Seidel, Neue Rranje, Müllerstr. 7a, Giesel, Bohenstr. 40, obath, gefchäfte wurde nach einem Vortrag des Baumeisters a ch Hochstr. 38, ordentlichen Generalversammlung des Verbands der Bau­Sellerstr. 3; für den 46. Wahlbezirk bei: Krawczat, mann folgender Antrag angenommen: Die Generalversammlung Müllerstr. 159a, Tauschel, Wiesenstr. 29, Dornbush. Base- beauftragt den Vorstand, bis zum 15. September eine Liste der­jenigen Mörtels, Ralt, Cement  , Steins, Holz. walkerstraße 9, Johann Pfarr, Buttligstr. 10. Wir ersuchen unsre Genossen, welche Arbeitgeber find, sich und Eisenlieferanten aufzustellen, mit welchen zahlreich eintragen zu laſſen und überhaupt sich recht rege an der den Mitgliedern des Verbands Lieferungen für einen Rohbau Wahl zu beteiligen, um zu verhindern, daß Leute gewählt werden, abgeschlossen werden dürfen. In die obengenannte Liſte Um den anwesenden Aerzten noch weiteren Stoff zur Beurteilung deren Urteil durch den engherzigen Klassenstandpunkt beeinflußt wird. find diejenigen Lieferantenfirmen einzutragen, welche sich auf vor­des Geistes zustands des Angeklagten zu bieten, wird eine Pankow   Niederschönhausen  . Am Dienstag findet bei läufig drei Jahre verpflichten, teine Lieferungsverträge Eingabe des Angeklagten an den Staatsanwalt verlesen, ebenso ein Settetorn, Schönhausen  , der Leseabend statt. Tagesordnung: mit den außerhalb des Verbant 3 stehenden Baugeschäften oder mit Behörden, Firmen resp. Personen abzuschließen, die vom Vor­Brief, den er aus dem Gefängnis an seine Frau geschrieben. Es heißt Schlußberatung über die Behn Gebote" Hoffmann's. darin u. a.: Liebes Weib! Ich hätte besser gethan, wenn ich Heute Sonntag veranstalten die Parteigenossen von Pankow   stand bezeichnet werden. Lieferanten, welche diese Verpflichtung es fo gemacht hätte, wie ich es anfangs mit Just verabredet hatte, Nieder- Schönhausen ein Sommerfest, bestehend in nicht einhalten, werden durch den Vorstand von der Liste gestrichen." denn da läge ich da, wo die Bergner gelegen hat. Dein Herz sagt Stonzert, Gesangsaufführungen, lebenden Bildern, Feuerwerk und Der Referent führte aus, daß bereits mit den maßgebenden es Dir, daß ich nicht so schlecht und schuldig bin, wie alle fagen, Kinderbeluftigungen aller Art. Das Fest findet bei Grüßmacher in Lieferanten Fühlung genommen und diese sehr wohl für ein ent­aber der, der über uns ist, weiß es auch. Mag mich die Welt ver- Nieder- Schönhausen, Lindenstr. 43, statt. Das Komitee bittet um sprechendes Abkommen zu haben seien. Der Antrag wurde damit urteilen und verdammen, der da über uns ist, wird mir vergeben. recht regen Besuch. begründet, daß der Verband sich dagegen schüßen müsse, daß die wenigen noch außerhalb stehenden Firmen, welche, ohne Beiträge zu Aber der andre, der als Unschuldiger herumläuft und doch die ganze zahlen, die Errungenschaften des Verbands mitgenössen, von den Triebkraft war, mag er um seiner zwei unschuldigen Kinder willen Behörden im Submissionsverfahren den Zuschlag für Bauausführungen in der Welt freigesprochen werden, aber der Allmächtige, der über selbst zu höheren Preisen häufig bloß deshalb erhalten hätten, weil uns ist, wird ihn zu treffen wissen und die Strafe wird fürchterlich Die Presse in Preußens Hauptstadt. sein. Wenn ich ihm gefolgt wäre, dann läge ich jetzt auch da und Von einem russischen Minister erzählt man, daß er eines Tages fie die Ausstandsklausel nicht zur Bedingung stellen. Der die Welt würde gewiß gesagt haben, es war ein Liebespaar. Nun, den für irgend einen süddeutschen Sof bestimmten Gesandten be- Antrag fand einstimmige Annahme. Wenn Arbeiter gegen ihresgleichen in einer oft nicht entfernt Gott sei Dank, liebe Frau, es ist nicht geschehen und so stehe ich hier auftragt habe, auf alle Fälle auch Mainz   zu besuchen. Dort sei so schroffen Weise vorgingen, dann schritt der Staatsanwalt dem Gutenberg   ein Denkmal errichtet worden. Bräf.: Was sollte Ihnen denn Just so Schlimmes geraten rechtgläubiger und seinem Kaiser treu ergebener Ruſſe fönne gar gegen fie ein. Wie werden sich Behörden und Justiz in diesem Fall haben, Angeklagter?- Auge kl.: Er hat mich doch auch zuerst auf nicht anders, als in dem Erfinder der Buchdruderkunst den der Verrufserklärung bewähren? Angel.: die Zauberei gebracht und dann war verabredet, daß die Bergner Beelzebub sehen, und daher möge er, der Gesandte, sich im Namen Die städtische Gasbehälter Auftalt am Roppenplatz geht und auch ich aus der Schale bei der Beschwörung trinken sollten.-jeiner Regierung vor das Dentmal hinstellen und dem Gutenberg endgültig ein. Sie wurde schon im Juni v. J. wegen Betriebs Beuge Just bestreitet dies. recht fräftig ins Antlig spucken. unsicherheit eines Bassins bis auf weiteres außer Betrieb gesetzt. Es werden nunt noch einmal die Aerzte Sanitätsrat Das Boruffentum, unter dessen Regiment das deutsche Volt Die vorgenommenen Messungen des Gasdruds haben inzwischen er Dr. Passauer, Dr. Karst und Dr. Schlichting vorgerufen, heute steht, ist nicht so brutal offenherzig, wie der minder geleckte geben, daß überhanpt tein Grund mehr vorliegt, die Anstalt zu er­die übereinstimmend begutachten, daß kein Zweifel an der Burechnungs- Stodruffe. Aber wer am heutigen Tage der Gutenbergfeier halten. Auch unter den ungünstigsten Verhältnissen, im Dezember, fähigkeit des Angeklagten vorliege. Die Gasbehälter werden daher auf die Erlebnisse der Presse in Preußens Hauptstadt zurückblickt, der hat der Druck völlig ausgereicht. Der Verteidiger beantragt trotzdem noch die Vorladung mug in Trauer sich zu dem Geständnis bequemen, daß unter den abgebrochen der Verkauf auf Abbruch ist von der Verwaltung muß eines Psychiaters, der Gerichtshof lehnt aber den Antrag vielen Martermalen, mit welchen die schwarze Kunst auf ihren der städtischen Gaswerke bereits öffentlich ausgeschrieben worden ab, weil kein Antrag auf Untersuchung des Geisteszustands seitens Leidensstationen gezeichnet wurde, das ihr in Berlin   aufgedrückte und das Grundstück samt dem darauf befindlichen Wohnhause wird eines Arztes gestellt sei und der Gerichtshof nicht den mindesten nicht das unscheinbarste ist. der allgemeinen städtischen Verivaltung zu andrer Benugung oder Bweifel an der Burechnungsfähigkeit des Angeklagten habe. Für den geistigen Tiefstand im Berlin   des Mittelalters zur Veräußerung übergeben. Die Anstalt gehörte zu den vier Sie wurde gleichzeitig Die Beweisaufnahme wird hierauf geschlossen und eine Pause ist es bezeichnend, daß der erste Buchdrucker erst 1540, also genau ersten, die die Stadtgemeinde erbaut hat. bis 5 Uhr gemacht. hundert Jahr nach Erfindung des Buchdrucks, hier seinen Einzug mit den beiden Gasbereitungs- Anstalten am Stralauer Platz und Die den Geschwornen vorgelegte Frage lautet auf Mord, auf hielt. Es war dies ein Hans Weiß aus Wittenberg  , der dort feit vor dem Kottbuser Thor   und mit der in der Georgenstraße gelegenen den Antrag des Verteidigers wird die zweite Frage auf fahrlässige 1525 in seinem Fach gewirkt und manche Schrift von Luther   gedruckt Gasbehälter- Anstalt( die später dem Stadtbahnhof Friedrichstraße  " Tötung gestellt. Darauf beginnt der Erste Staatsanwalt v. Ditfurth hatte. Der Kurfürst Joachim II.  , der 1539 aus recht weltlichen weichen mußte) am 1. Januar 1847 in Betrieb genommen. fein Plaidoyer. Daß der ursprünglich angenommene Selbstmord Gründen zur Reformation übergetreten war, berief ihn hierher, Feuerwehrdenkmal. Der Ausschuß der Stadtverordneten nicht vorliege, stehe fest; die unglückliche Luise Bergner sei damit er die Neue Kirchenordnung" druce. In der Bestallungs- Versammlung zur Vorberatung der Magistratsvorlage, betreffend den getötet durch den Angeklagten und getötet mit Ueber- urkunde heißt es: Entwurf zu einem Feuerwehrdenkmal auf dem Mariannenplatz hat legung. Der Angeklagte fei feineswegs geisteskrant, sondern unter Vorsitz des Stadtverordneten Hammerstein einstimmig be­für seine That verantwortlich zu machen. Mancher möge beim schlossen, der Versammlung zu empfehlen, den Entwurf des Stadt­ersten Anblick des Angeklagten den Eindruck gehabt haben, daß er baurats Ludwig Hoffmann   zu diesem Denkmal zu genehmigen und nicht wie ein Mörder aussähe. Dies würde berechtigt sein, wenn es fich um ein Verbrechen handle, bei dem eine gewiffe Kraft­sich mit dem mit 74 000 m. abschließenden Kostenanschlag einverstanden anstrengung, ein starker Mut aufgewendet werden müsse. Hier habe zu erklären, sowie auch den Magistrat zu ersuchen, die Umgebung des Denkmals entsprechend gärtnerisch auszuschmücken. es fich aber um eine That gehandelt, die ausgeführt werden mußte mit Liſt und Verschlagenheit, um eine Art Meuchel­An dem großen Spielplan im Friedrichshain   wird eine mord. Der Angeklagte ist so führte der Staatsanwalt vierte Echuzhalle errichtet. Sie ist, wie die drei andren, die hier aus nicht ein Opfer seines Aberglaubens geworden. Es mag Weiß konnte sich jedoch nur vier Jahre in Berlin   halten, und im Vorjahr aufgestellt wurden, nur von geringem Umfang und sehr Leute geben, die den Glauben haben, daß sie selbst solche über- bis 1575, wo sich der Alchymist Thurneißer als neuer Gutenbergs- einfacher Ausstattung. Die Hallen werden von den auf dem Plaze natürlichen Kräfte besigen. Dazu gehört aber der Angeklagte jünger in der furfürstlichen Residenz niederließ, mußten alle Drud- spielenden Schulkindern wie von andren Besuchern des Hains bei nicht. Der Zeuge Just hat das dümmste und albernste Beng aufträge nach der Universitätstadt Frankfurt a. O. gegeben werden, plöglich eintretenden Regengüffen gern benugt. Sie dienen als Not­für bare Münze gehalten, die Luise Bergner ist vollständig wo seit 1506 eine Druckerei bestand. halle   bis zur Errichtung der großen Schußhalle, die später in der im Banne des Angeklagten gewesen, sie hat getreulich Die Geburt des Berliner   Zeitungswesens fällt unter die Nähe des Plakes nach den Entwürfen des Stadtbaurats Hoffmann gehalten, was er ihr anbefahl, fie glaubte an seine Kunst, er aber Regierung des Kurfürsten Georg Wilhelm  . Die Blätter gebaut werden soll. var fich zweifellos ganz klar darüber, daß dieser Zauber eine schlaue wurden herausgegeben vom furfürstlichen Botenmeister, der wohl Komödie war, deren Hauptzwed war, feinem Opfer Geld aus der am ehesten zu Neuigkeiten gelangen mochte; die Berichte über die Tasche zu loden. Er hat es verstanden, die ihm blind ergebenen Per- Weltbegebenheiten erschienen jedoch keineswegs regelmäßig, sondern fonen ganz feinem Willen zu unterordnen, er ist schlau und nur, wenn irgend etwas Besonderes zu melden war. geschmeidig gewesen und in dem Augenblick, als es bei der Bergner anfing, allmählich zu dämmern, da hielt er es für geboten, fie um die Ecke zu bringen.

als Mörder."

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Ein echter,

Also, das er allerley bücher, so Christlichen   Glauben, guter pollicey, und der Erbarkeit, nicht ungemeß oder zugegen sein, in unserm Churfürstenthum und Landen alle dieweil er darinnen ist, brucken, feyl haben, und verkauffen lassen mag, Und so lang folche Bücher, so er jetzt und forthin drudet und bruden wird, beh im in zimlichem kauff, befunden werden, Sollen dieselben von jm gekaufft, und feinem frembden Druder oder Buchhendler, in unserm Churfürstenthum, weder heimlich noch offentlich fehl zu haben noch zu verkauffen gestattet werden.

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Die Mißstände auf dem städtischen Schlachthofe. Auf Ver anlassung der Oberstaatsanwaltschaft ist, wie die Allgemeine Fleischer­Beitung" mitteilt, in dem Prozeß betreffs der Mißstände in der Rochanstalt auf dem städtischen Schlachthofe Revision eingelegt Gleichzeitig mit diesem ersten fümmerlichen Versuch des Nach- worden, obgleich in der Verhandlung vor dem Landgericht der richtendienstes erstand in Berlin   die Zeitungscensur. Staatsanwalt selbst die Freisprechung der Angeklagten Darmhändler Der Kurfürst erließ auf Betreiben seines Beraters Schwarzen- Starl Lange, feines Vaters Schlächtermeister Hermann Lange und berg folgendes Edikt: des Schlächtergesellen Louis Schmolinski beantragt hatte. Die " Ob es wohl eine Sache, daran sich die Wiener von Revisionsschrift ist dem Verteidiger der Angeklagten, Rechtsanwalt Billigkeits wegen nicht zu standalieren hätten, weil ja leichtlich zu Dr. Werthauer, bereits zugestellt. erachten, daß die Zeitungen anders nicht werden bei uns in Drud gegeben werden, als wie man sie unserm Botenmeister aus Anweisungen für den Gebrauch des Fernsprech- An­andern Orten schreibt, so ist es uns doch lieber, damit dies soll schlusses" sind in Broschürenform durch die Reichsdruckerei hergestellt den Leuten aller Praetet genommen werde, daß man dasjenige und werden von den einzelnen Bostämtern aus demnächst an die umgedrudt lasse, was bermuthlich Offensive erregen möchte. Fernsprechteilnehmer zur Verteilung gelangen. Die Broschüre ent­Doch tönne man denen, welchen die Avisen zugeschickt werden, das hält einen Auszug aus den Bedingungen, unter welchen Fernsprech­Ausgelassene beischreiben." Anschlüsse hergestellt, Angaben darüber, wie der Fernsprecher zu be

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Die Vorgänge am Teufelssee stehen nach den durchaus glaubhaften Befundungen des Knaben Misch absolut fest. Da­nach besteht kein Zweifel darüber, daß der Angeklagte ganz heimtüdisch der Bergner das Gift beigebracht hat und zwar zu dem Zived, sie als unbequeme Zeugin seiner Schwindelcien umzubringen und sich ihrer habe zu bemächtigen. Unmittelbar nach der That ist er dann ganz planmäßig zum Diebstahl in der Bergnerschen Wohnung übergegangen und hat diesen Blan mit unbegreiflicher Verblendung weiter verfolgt, die ihm schließlich zum Verderben wurde. Die Habgier. die Sie Ueberlegung tötet, fommit ja dem Kriminalisten so oft zur Unter dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm   erhielt 1655 der Buchhandeln ist. In einer besonderen Abteilung werden auch die durch Hilfe! Der Staatsanwalt führt ferner aus, daß der Zeuge Just drucker Christoph Runge das Privilegium, Wöchentliche die neue Postordnung bewilligten Nebenanschlüsse behandelt und über zwar sehr beschränkt, aber ehrlich sei, und ebenso liege feine Ver- Avisen" herauszugeben. Neben dieser, für das Publikum be- deren Gebrauch nähere Auskunft gegeben. anlaffung vor, die Glaubwürdigkeit des Knaben Misch zu bemängeln. stimmten Zeitung gab es auch noch gefchriebene Zeitungen, Die Herstellung einer neuen Straßenbahnstrecke in gestern Der Staatsanwalt schließt mit dem Antrage an die Geschwornen, die von den geheimen Räten des Kurfürsten angefertigt den Angeklagten des Mordes für schuldig zu sprechen. wurden, aber nur für höhere Staatsbeamte beſtimmt waren. auf dem Tempelhofer Felde in Angriff genommen worden. Der Verteidiger, Assessor Baum, führt alle Gründe an, die Der Zustand engster Beschränkung blieb das ganze Jahrhundert im Kolonnenbrüde her in die General Papestraße einbiegen. Zunächst ims werden zwei Linien, eine westliche und eine öſtliche, von der dagegen sprechen können, daß der Angeklagte die Absicht der Tötung Bublikations- und Druckwesen bestehen. Der erste Preußen soll die Linie Weddingplatz- Großgörschenstraße durch die Haupt­gehabt habe. Jänide habe keineswegs eine sogenannte Verbrecher- tönig förderte zwar eine Scheinwissenschaft, indem er solche Ge- und Kolonnenstraße bis dorthin verlängert werden, während eine laufbahn hinter sich, wenn er auch einige Vorstrafen aufzuweisen lehrte befchenfte, welche ihm ihre Werke dedizierten und ihn als den andre noch nicht bestimmte Linie von Osten her durch die verlängerte habe. Der Angeklagte sei von der Zuverlässigkeit seiner Bauberkraft größten Fürsten seiner Zeit priefen; aber unter seinem Nachfolger, Kazbachstraße und den Kolonnenweg ihre Trace bis zum südlichen fest überzeugt gewesen und es sei wohl anzunehmen, daß er sich dem Soldatenkönig  , wich auch dies bißchen Licht wieder Ende der General Papestraße nehmen soll. bei der Zusammenfegung seines Baubertrants geirrt habe, mithin tiefster Finsternis. Unter Friedrich Wilhelm I.   wurden die Druckereien Ende der General Papeſtraße nehmen soll. nur eine fahrlässige Zötung vorliege. Er hatte gar keinen Grund, fast nur mit theologischen Werken beschäftigt, der Buch- Zu der Familientragödie in der Wrangelstraße ist noch die Bergner beiseite zu schaffen, da er sie feineswegs zu fürchten handel beschränkte sich auf den Vertrieb religiöser Streitschriften, zu berichten, daß nunmehr auch die Mutter den hingemordeten vier hatte. Ebenso wenig lag eine Veranlassung vor, den Just zu töten. welche täglich dem König eingereicht werden mußten und im Tabaks- Kindern in den Tod gefolgt ist. Frau Sogolewski ist heute früh im Gegen die Annahme des Mordes spreche vor allen Dingen die Mit- follegium vorgelesen wurden. Enthielten solche Schriften Neuerungen, Krankenhaus Bethanien ihren Verlegungen erlegen. nahme des Misch. Auf dessen Verschwiegenheit konnte er doch gewiß die der König für schädlich hielt, so verbot er furzweg die Ver- Unfall auf der Straße. Vor dem Haufe Gartenftr. 168 nicht rechnen und es wäre ihm ein leichtes gewesen, ihn von der breitung. Bauberscene fern zu halten. Es seien auch verschiedene Wider- Von Friedrich II.   stammt das Wort, daß Gazetten scheuten die Pferde eines mit Steinen beladenen Rollwagens und sprüche in der Aussage des Knaben Misch festzustellen. Ginige nicht genieret fein müßten. Es steht erwähnt in gingen in der Richtung nach der Invalidenstraße durch. Vor dem Hause Gartenstr. 160 fiel der Schuhmann Böhrens den Pferden in Bunfte, die er in der Voruntersuchung behauptet habe, feien von einem Schreiben des Kabinettsministers v. Podewils vom die Zügel, wurde ungefähr 200 Schritte mitgeschleift und vor dem ihm in der Hauptverhandlung bestritten worden. Der Verteidiger 5. Juni 1740, wonach dem Etats- und Kriegsminister im Namen des Hause Gartenstr. 24 gegen einen dort haltenden Bierwagen gedrückt, kommt zu dem Endergebnis daß nur fahrlässige Tötung vorliege Königs eröffnet wird, daß dem hiesigen Berlinischen Der Schußmann riß nun die Pferde beiseite und brachte sie vor und daß der Angeklagte nicht voll zurechnungsfähig sei. Beitungsschreiber eine unbeschränkte Freiheit ge dem nächsten Hause zum Stehen. Er hat eine Quetschung des Um Uhr ziehen sich die Geschwornen zur Beratung zurüd. laffen werden soll, in dem Artikel von Berlin   von demjenigen, Ringfingers der rechten Hand und Verletzungen an der linken Hüfte was anigo hier vorgeht, zu schreiben, was er will, ohne daß solches cenfiert werden soll." Diese vom König in den ersten Tagen seiner davongetragen. Die Abzweigung der elektrischen Hochbahn nach dem Pots. Regierung gnädig bewilligte Freiheit" dauerte gerade ein halbes Jahr; im Dezember desselben Jahres wurde wegen Milß brauchs damer Bahnhof als Unterpflasterbahn wird gegenwärtig mit der Freiheit" auch über den Artikel von Berlin  " wieder die Censur Energie weitergeführt. Das Hintergelände der Köthenerstraße, längs berhängt; während im übrigen das in gemeffenen Zeiträumen immer deffen die Hochbahn als Unterpflasterbahn sich langsam in die Erde Die beiden wieder erneuerte Verbot, daß ,, in publicis nichts ohne höhere Erlaubnis sentt, wird bald von allen Hindernissen befreit sein.

Das Urteil. Nach einer Beratung von 15 Minuten gaben die Geschwornen thren Spruch auf schuldig des Mordes ab. Der Gerichtshof ver­hängte darauf die Todesstrafe über den Angeklagten.

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