Ueber das Schicksal der Truppen Sehmours widersprechen] fich die Gerüchte. Was die Fremdenbevölkerung in Pefing) anlangt, so verlautet nichts über deren Lage. Auch darüber ist nichts Sicheres bekannt, ob die Gesandten, wenn sie wirklich Peking verlassen konnten, sich im Schuß der Truppen der Mächte oder in chinesischem Verwahrsam befinden.
Rommission erklärt hatte, fie und ihre Mitarbeiter fönnten es nicht mit ihrer Ehre vereinbaren, mit dem Wüstemann zusammen zu arbeiten, verfügten wir, um Weiterungen zu vermeiden, dessen Entlassung. p. Hallesche Union, Aftien Gesellschaft, Wert III, vorm. Wolff u. Meinel, Abt. Eisengießerei.
Jedenfalls bleibt die Lage nach wie vor unklar und Der Betriebsleiter: Chr. Prinzler." äußerst ernst. Wirklich verläßliche Meldungen fehlen Die" Post", als Beschützerin aller von der Socialdemokratie gänzlich. Unverkennbar zeigen sich Spuren, daß die Be- Verfolgten, nimmt natürlich Gelegenheit, die Schale der Entrüstung wegung der Chinesen gegen die Fremden sich ausbreitet. über diese auszugießen. Man höre: Auch in Südchina gärt es.
Der europäische Kapitalismus, der von der Begierde gepeitscht ist, in China mit den billigen Arbeitskräften Waren zu produzieren, watet vorerst durch Blut. Die Politik der gepanzerten Faust ist nicht nur die brutalste, sondern auch die erfolgloseste Handelspolitik.
Für die kommende Novelle zum Krankenversicherungs- Gesez ist Für die kommende Novelle zum Strantenversicherungs- Gesez ist die Parole ausgegeben: Centralisierung der Kassen, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Die Parole ist ganz gutivenn fie ehrlich gemeint wäre und ehrlich befolgt würde. Aber sie ist nicht ehrlich gemeint und wird nicht ehrlich befolgt werden. Jedenfalls sind die politischen Nebenabsichten, die man bei der Revision des Gesezes verfolgt, ein mindestens ebenso starter Antrieb wie die rein versicherungstechnischen. Man will centralisieren, wo man dabei zugleich die Selbständigkeit der Arbeiter beeinträchtigen kann; man verzichtet auf die Centralisierung, wo der Einfluß der Unternehmer genügende Sicherheit gegen Selbständigkeitsregung der Arbeiter bietet: bei den Betriebs-, Bau- und Innungsfaffen.
Wie gering die versicherungstechnischen Vorteile der Centrali Sation geachtet werden, wenn nicht politische Wirkungen mit dabei herauskommen, dafür wir uns ein recht charakteristisches Beispiel aus Magdeburg mitgeteilt. Dort plante man in Krankenkassenkreisen die Verschmelzung der für einzelne Berufszweige bestehenden Ortsfaffen zu einer allgemeinen Orts- Krankenkasse. Auf ein an den Bezirksausschuß gerichtetes Gesuch, dem ein Statutenentwurf bei gefügt war, ist eine ablehnende Antwort erfolgt. Das Schreiben lautet in den hier in Frage kommenden Sätzen:
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Nach§ 41 der Anweisung zur Ausführung des KrankenVersicherungs- Gefeßes vom 10. Juli 1892 ist bei Anträgen auf Auflösung von Orts Krankenkassen zu erwägen, ob veränderte Umstände oder die durch die Erfahrung gewonnene richtigere Beurteilung der Verhältnisse die Auflösung zweckmäßig erscheinen lassen. Beides trifft hier nicht zu.
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Die den Grund der geplanten Auflösung bildende fünftige Errichtung einer Allgemeinen Orts- Krantentasse in Magdeburg , in welcher allmählich alle Kassen aufgehen sollen, würde der Grundauffassung des Gefeßes widersprechen und unzwedmäßig sein(!). Nach§ 16 des K.-V.-G. sollen Orts- Krankenkassen grundfäßlich ( in§ 16 steht dafür: in der Regel!) nur für einen Erwerbs: zweig oder eine Betriebsart errichtet werden, weil sie ihren Zwed fo am besten erfüllen. Wenngleich auch nicht verkannt werden soll. daß eine große Kasse besser für eine gewisse Stetigkeit in Beiträgen und Leistungen bürgt, 10 ist dies doch von geringerer Bedeutung(!). Besteht die Orts- Krantentasse bestimmungsgemäß nur für einen Erwerbszweig, so haben auch nur die in ihm beschäftigten Mitglieder Schaden und Vorteil der größeren oder schwächeren Erkrankungsgefahr, während bei einer Kasse für verschiedene Berufsarten die in weniger gesunden Be trieben Beschäftigten auf Kosten der andern ungerechtfertigt begünstigt würden. Weder die moralische Wirkung noch die Kontrolle wird bei einer großen und allgemeinen Orts- Krankentasse so gut erreicht, als in einer nur aus vielfach persönlich einander bekannten- Berufsgenossen bestehenden Stasie." Wirkliche Gründe gegen den Zusammenschluß der kleinen Kassen eines Orts zu einer großen sind das natürlich nicht. Man versucht gar nicht einmal, die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Kassen durch die Vereinigung zu bestreiten im Gegenteil, sie wird zugegeben; aber das ist von geringerer Bedeutung"!
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Die Zahlenden der Warenhaus- Steuer. Uns wird nachfolgendes Schreiben übermittelt, das bezeugt, wie wenig die auf die Umsagbesteuerung gerichteten Hoffnungen der lärmenden Mittelstandsretter Erfüllung finden werden:
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Ausland.
Der Boerenkrieg.
Aus Kapstadt meldet das Bureau Reuter": De Wets Kommando ist noch immer sehr rührig. Am Sonnabend schnitt es einen Vorposten der Kanadier auf der Eisenbahnstrede zwischen Kroonstad und Honingspruit ab und griff das verschanzte Lager des Shropshire- Regiments und des kanadischen Kontingents bei der Bahnstation Honingspruit an. Ferner fing es einen nach Süden fahrenden Militärzug ab und riß die nach Norden und Süden führenden Schienenwege auf. Die befreiten britischen Gefangenen aus Waterval tamen dem Militärzug zu Hilfe, und es entspann sich nun ein mehrere Stunden dauernder, verzweifelter Kampf. Als Verstärkungen aus Kroonstad eintrafen, zogen sich die Boeren zurück. Verluste auf britischer Seite: 1 Offizier und 3 Mann tot, 1 Offizier und 16 Mann verwundet.
der äußersten Linten haben begonnen. Die politische Lage. Die Verhandlungen der Regierung mit Die lettere beharrt auf ihren alten Forderungen, insbesondre darauf, daß die Geschäftsordnung vom 3. April für nichtig erklärt und in Zukunft vollständige Redefreiheit zugestanden wird. Die Regierung wird diese Forderungen bewilligen.
Parlamentarisches.
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Das ist ja ein empörendes Vorkommnis! Der Mann, der aus Rücksicht für seine achttöpfige Familie den Ausstand nicht mit machte und der damit nur von seinem Menschenrecht der persön lichen Freiheit Gebrauch machte, wird von den Genoffen seiner Arbeit um Brot und Stelle gebracht. Persönliche Freiheit kennt die Socialdemokratie eben einfach nicht. Bedauerlich aber ist es, daß die Fabrikleitung diesem rücksichtslosen, brutalen Begehren der zünftigen Socialdemokratie nicht mehr Widerstand entgegensetzte. Haben die Herren in Halle denn gar kein Verständnis dafür, wohin die Arbeitgeber tommen müssen, wenn sie solchen ungebührlichen Forderungen nachgeben? Das sociale Pflichtbewußtsein hätte die gegriffenen Rechte des Arbeitgebers zu wahren. allesche Union" veranlassen müssen, hier die im Princip anUnterbreiten wir nun der Post", was das Hallesche Boltsblatt" zur Charakteristit ihres neuesten Schützlings anzuführen weiß. Das genannte Blatt schreibt: An sich sind die hier behaupteten Thatsachen richtig. Aber sie Für die Reichstags- Ersaswahl in Rinteln Hoferfordern doch eine nähere Beleuchtung. Familienvater ist be kanntlich der, welcher nicht mur Kinder in die Welt segt, sondern geismar an stelle des antisemitischen Rechtsanwalt Vielhaben, auch bestrebt ist, für den Unterhalt derselben zu sorgen. Wie der der sein Mandat vor kurzem niedergelegt hat, ist von den Antihier genannte Wüstemann dies thut, darüber könnte die ſemiten der Arzt und Fabrikbefizer Rudolf Vogel aus Oberweiler Leipziger Armenverwaltung den besten Bescheid geben. bei Badenweiler als Kandidat aufgestellt worden. Wüstemann hat lange Jahre in Leipzig gearbeitet, sich aber um feine Familie fast gar nicht gefümmert, sondern sein Geld in Damentneipen und mit liederlichen Frauen= zimmern verjubelt, so daß seine in bitterster Not lebende Säumige Wähler. In Kottbus wurden bei der am Frau nebst Kindern Aufnahme im Armenhause fand und 22. Juni stattgehabten Stadtverordnetenvaht für unfre Kandidaten fich wahrscheinlich auch noch dort befindet. Seinen ehemaligen nur 250 Stimmen abgegeben, während bei der vorigen Hauptwahl Kollegen ist er gut im Gedächtnis, nicht nur daß er in Leipzig über 400 Stimmen für uns abgegeben worden waren, obwohl auch als Streitbrecher mehrere Mal seinen Kollegen in den Rücken damals schon die Wahlbeteiligung der Arbeiter eine flaue war. Die gefallen, also feine Rüdficht auf ordentliche Familienväter Märkische Volksstimme" widmet dieſer selbstverschuldeten Niederlage genommen hat, er hat auch in einer dortigen Gießerei in Ge- eine scharfe Kritik und rügt energisch den bekundeten Indifferentismus meinschaft mit dem Meister ein Bordell im richtigen Sinne der Arbeiter in Kottbus . Das genannte Bruderorgan führt den des Worts eingerichtet und erst auf Borstellung der bedauerlichen Mißerfolg zum Teil auch auf die vollständige Unterorganisierten Kollegen beim Chef wurde dieser laffung einer principiellen Wahlagitation zurüd. Man habe Schweinerei ein Ende gemacht und Wüste mannentlassen. wohl Artikel veröffentlicht und ein Flugblatt verbreitet, allein von Bei dem legten Leipziger Formerstreit hat er auch wieder gesucht, einer Darlegung der leitenden Gesichtspunkte einer socialistischen den bedrängten Fabrikanten aus der Batsche zu helfen und noch Kommunalpolitik sei keine Rede gewesen, ja man habe sogar dazu einem, in dessen Gießerei er vorher ziemliche Mogeleien ängstlich das Wörtchen Socialdemokratie vermieden. Man habe sich gemacht hatte. Er hatte mehrere Arbeiter auf seinen Namen nicht gescheut, in dem Flugblatt Phrasen zu gebrauchen, wie die, pumpen lassen, den Betrag eingezogen, aber in der Kantine daß man Männer wählen müsse, welche frei von jeder nicht bezahlt, also fich eines Betrugs oder Unterschlagung Interessenpolitit nur das wirkliche Volkswohl" im Auge schuldig gemacht. Sein Auftreten in den Gießereien war bis hätten. dato ein freches und gewaltthätiges. Als Beweis hierfür kann dienen, daß er in Leipzig er in den Appf ge für kann dienen, daß er in Leipzig einen Former aus Anlaß eines Wortwechsels
hadt hat, wofür er 6 Monate Gefängnis erhielt. Aber auch in Halle ist der Ehrenmann gut bekannt, nicht nur, daß er auch hier Arbeitswilliger war, wozu er gar feine Veranlassung hatte, hörte er plöglich bei der Firma Prinzler auf und fing bei Jakobi während des Streits zu arbeiten an, und dann mag man in den Logis, wo er gewohnt und wo er sonst verkehrt hat, nachfragen, da wird man finden, daß er es nicht anders gemacht hat, wie drüben in Leipzig , und die Familie hat weiter gedarbt."
Das Blatt betont, daß für alle die obigen Behauptungen der Wahrheitsbeweis erbracht werden kann.
Vom Standpunkt anständiger Menschen wird man es natürlich den Arbeitern nur zur Ehre anrechnen, daß sie mit solchem Burschen der Fall zeigt zugleich, aus welchem Holz die Streitbrecher, diese festesten Stützen des Staats, geschnitzt sind nicht zusammenarbeiten wollen. Den Kollegen des Bost"- Finken allerdings mag es ja wohl eine besondre Genugthuung bereiten, mit derlei Elementen die Redaktionsräume zu teilen.
Kolonien
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Militärdienstpflicht in China . Zu dieser Frage führt die Freifinnige Zeitung" aus: Die allgemeine Wehrpflicht erstrect ich nur auf den Schutz und die Verteidigung des Vaterlands, nicht aber auf die Eroberung und Besezung von in fremden Weltteilen. Selbst in dem englischen Kolonialreiche können außerhalb des Mutterlands nur angeworbene Soldaten ohne ihre Zustimmung verwandt werden. Nachdem von einzelnen unsrer Kommittenten in sächsischen Alle Einrichtungen, die mit der allgemeinen Wehrpflicht zusammenKommunen bereits seit mehreren Jahren Umsatzsteuer gezahlt worden hängen, das Reserveverhältnis und das Landwehrverhältnis verist, auch der Rat zu Dresden ebenfalls eine solche beschlossen hat, tragen sich nicht mit einer überseeischen Verwendung. nachdem ferner diese Steuer auch in Preußen Gesetz zu werden Solche Grundsäße schließen freilich nicht aus, daß in ungesamten Lieferanten vorhergesehenen Fällen, wo das Ansehen des Reichs gefährdet er
P. P.
Partei- Nachrichten.
Hoffentlich halten sich die Genossen in Rottbus fünftig frei von nächste Mal die Scharte auszuwezen! derartigen an Stegmüllereien streifenden Leisetreterei und suchen das
In der Gemeindevertretung zu Jchtershausen( Gotha ) haben unsre Parteigenosien jetzt die Majorität, nachdem sie bei den legthin stattgefundenen Wahlen ihre fünf Kandidaten glatt durch
brachten.
Ein originelles Versammlungsverbot bereitete am Sonn abend voriger Woche unsern Genossen in Eisenach eine nicht geringe Ueberraschung. An diesem Tage sollte dort nämlich Genosse Leber- Jena über die bevorstehenden Landtagswahlen sprechen, jedoch wurde die Versammlung durch folgendes Verbot vereitelt:
Für Sonnabend, den 23. d. M., haben Sie als Vorsitzender der Agitationskommission der hiesigen socialdemokratischen Partei eine Versammlung angemeldet, in welcher Hermann Leber aus Jena über die Landtagswahlen sprechen soll.
Da die Versammlung von einem socialdemokratischen Agitationsfomitee veranstaltet wird und p. Leber selbst socialdemokratischer Agitator ist, so ist anzunehmen, daß sein Vortrag ebenso wie die Versammlung überhaupt lediglich den Zwecken socialdemo kratischer Propaganda dienen wird. Es besteht daher gegen Abhaltung der Versammlung das begründete Bedenken, daß dieselbe eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung nach sich zieht. Die Versammlung wird deshalb hiermit verboten.
Dies Versammlungsverbot zeichnet sich nicht nur durch seine höchst sonderbare Begründung aus, sondern auch dadurch, daß es direkt ungeseglich ist, da nach dem in Sachsen- Weimar geltenden Vereins- und Versammlungsrecht wegen einer zu be= fürchtenden Störung der öffentlichen Ordnung eine Versammlung ebensowenig wie in Preußen verboten werden kann.
scheint, müssen wir an" erantreten, uns auf unsre cheint, alles aufgeboten wird, was zunächst verfügbar ist. Wenn es end, to
Ein Hochverrats- Prozeß.
Bezüge einen entsprechenden Umfah- Bonus zu gewähren. sich aber demnächst etwa darum handeln sollte, die Besazung Da diese Umsatzsteuer von unsrem gesamten Verkaufserlös zu in Kiautichou dauernd zu verstärken oder etwa Bor dem vereinigten 2. und 3. Straffenat des Reichsgerichts zahlen ist, so find wir, der Not gehorchend, gezwungen, für die noch andre Punkte Chinas militärisch zu befeßen, begann heute, wie schon telegraphisch berichtet, die Verhandlung gegen Folge nur mit solchen Lieferanten zu arbeiten, welche so muß verlangt werden, dafür von der Heranziehung wehruns von den einzelnen Fakturenbeträgen 21/2 Proz. Umsatzsteuerpflichtiger, sei es aus der See Infanterie, fei es aus Truppenteilen brei Personen, welche beschuldigt find, ein auf die Losreizung - der polnischen Teile des Deutschen Reichs von diesem abErlaß fürzen. des Landheers, Abstand zu nehmen." zielendes hochverräterisches Unternehmen gefördert zu haben. Wir müssen es natürlich einem jeden überlassen, unfrem Kein Geld da! Auf dem Aerztetag in Freiburg Die Angeklagten find 1. der Redacteur der„ Gazeta ostrowska", Wunsche zu willfahren oder nicht beziehentlich danach zu falku- deutete der Zeiter des bayrischen Medizinalwesens Dr. Cattlehner Witold Leitgeber, geboren 1870 in Posen, in Ostrowo wohnlieren, ohne seine Leistungsfähigkeit dadurch zu beeinträchtigen. an, die preußische Regierung habe für die Einführung der vom haft; 2. Der Schneidermeister Johann Kolenda aus Dortmund , Wir bitten aber um Ihren gefälligen Bescheid, im bejahenden Fall Reichstag geforderten obligatorischen Leichenschau tein geboren 1869 im Kreise Krotoschin ; 3. der Buchdrucker Sigismund durch Unterschrift beiliegender Kaufbedingung, ob Sie geneigt find, Geld. Jest teilt die bayrische offiziöse Augsb. Abendztg." mit, me I erowicz aus Dortmund , geboren 1865 in Bosen. auf unsren Vorschlag einzugehen. der Bundesrat habe das Verlangen des Reichstags furzer and abgelehnt.
Wir wollen nicht unerwähnt lassen, daß wir zu allen Zeiten während unfres ganzen Bestehens, annähernd 25 Jahre, bestrebt waren, in forretter, anständiger und freundschaftlicher Weise mit unfren Lieferanten zu verkehren, daß wir strengstens jede Chikane vermieden haben und dieses auch für die Folge zu thun beabsichtigen. Von dieser Umsagbergütung aber hängt unter jezigen Verhältnissen unser ganzes augen= blickliches Geschäftssystem ab, sodaß wir keines falls darauf verzichten können.
Selbstverständlich bezieht sich alles dieses nur auf neue Bezüge, während die alten nicht davon berührt worden. Hochachtungsvoll 1. W.
M
Das ist natürlich nicht der einzige Weg, auf dem die GeschäftsTeute die Umsatzsteuer von sich abzuwälzen versuchen werden. Nicht der Kaufmann wird von dem verfehlten Steuersystem betroffen werden, sondern der Produzent mitjamt seinen Arbeitern, der Angestellte im kaufmännischen Geschäft und schließlich das kaufende Bublikum.
Der neuefte" Post"-Schükling.
Unter der Spizmarke„ Socialdemokratische Theorie und Brazis" wartet uns die" Post" mit einem Beispiel der erbarmungslosen Rachsucht seiner( des Vorwärts") unentwegten Gesinnungsgenossen" auf, indem sie die nachstehende, dem„ Generalanzeiger" für Halle und den Saalkreis entnommene Notiz zum Abdruck bringt.
Brotlos gemacht":
Der rote Herzog. Von dem verstorbenen Großherzog von Oldenburg erzählt unser Züricher Parteiblatt:„ Das Volfsrecht"
Leitgeber, der seit Mitte Februar in Untersuchungshaft ist, ist von Beruf Buchhändler. In der Schweiz hat er sich der polnischen rednerisch für diese Sache gewirkt. Er hat der Anklage zufolge in Bewegung angeschlossen und schon als 28jähriger junger Mann Großherzog Beter stand nicht mit Unrecht in dem Rufe, der Rapperswil das polnische Nationalmuseum, in welchem der polnische freisinnigste regierende Fürst in Deutschland zu sein. Besondres Nationalschaz aufbewahrt wird, eingehend studiert und mit dessen Gründer und Leiter Bukowski, der ihn später auch in Köln besuchte, Interesse brachte er der Socialdemokratie entgegen und dieses Intereffe ging so weit, daß er während der nahe Beziehungen gehabt. Der Angeklagte Kolenda macht den Eindruck eines einfachen Herrschaft des Socialistengefeges fich den in Deutschland Handwerksmeisters, während Melerowicz sein hißiges Temperament verbotenen Socialdemokrat", der bekanntlich in Zürich gleich zu Anfang dadurch verriet, daß er sich den Anschein gab, als erschien, als Brief persönlich zusenden ließ. Bis zum verstehe er kein Wort deutsch. Nachdem zunächst der Dolmetscher in Ende des Socialistengesezes war er Abonnent des verbotenen Thätigkeit getreten war, ermahnte der Präsident den Angeklagten, Blatts und zahlte den Abonnementsbetrag regelmäßig und ge- feine Halsstarrigkeit im eignen Interesse aufzugeben. Diese deutsche wöhnlich etwas aufgerundet". Ansprache verstand er vollständig und dann beherrschte er auf einmal die deutsche Sprache. Kolenda und Melerowicz find Landwehrleute.
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Sollte der Reichs- Anzeiger" deshalb vergessen haben, dem Bundesfürsten einen Nachruf zu widmen?-
Medaillen gegen die Leutenot. Der Vorstand der Land- Der Eröffnungsbeschluß lautet dahin, daß das Hauptverfahren wirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg hat neuerdings den gegen die Angeklagten eröffnet worden ist, weil sie verdächtig sind, Beschluß gefaßt, daß fämtliche in der Landwirtschaft der Provinz im Inlande durch Unterstügung des beim polnischen Nationalmuseum Brandenburg beschäftigten Wirtschafts-( Unter) beamten und Arbeiter, in Rapperswil ( Schweiz ) hinterlegten polnischen Nationalschazes, inswelche mindestens 25 Jahre in derselben Wirtschaft besondere durch Aufforderung zu Beiträgen für diesen, Leitgeber oder bei berselben gemigaft im Dienſt over Arbeits- und Wielerowicz auch durch Beitragsleistung, Zeitgeber ferner Burch Herrschaft verhältnisse gestanden und sich während dieser Zeit Abfaffung, Veröffentlichung und Verbreitung der in polnischer Sprache gut geführt haben, von der Landwirtschaftskammer eine Aus- geschriebenen und von ihm verlegten Druckschrift Rapperswil , eine zeichnung erhalten sollen und zwar die Unterbeamten eine Reise- Erinnerung", insbesondere durch die darin enthaltenen Aus: filberne Medaille, die Arbeiter ein Diplom. Von der führungen zu Gunsten des genannten Nationalschazes ein hochGewährung eines Geldgeschents ist principiell Abstand ge- verräterisches Unternehmen, darauf abzielend, einen Teil des Bundes Wie ein Familienvater, der sechs Kinder zu ernähren hat, nommen worden, weil einerseits Geldmittel in solcher Höhe nicht zur gebiets von demselben loszureißen, vorbereitet zu haben, Berbrechen, aus Lohn und Brot gedrängt wurde, geht aus folgendem Schrift- Verfügung stehen, um allen Ansprüchen in angemessener Weise strafbar nach§§ 86 und 813 Strafgesetzbuchs. stück hervor, deffen Original uns vorlag: genügen zu können, und weil es andrerseits im eigensten Interesse Dem Former Karl Wüstemann aus Saalfeld , wohnhaft hier, der betreffenden Dienstherren liegt, sowohl zur Belohnung der Gr. Wallstraße 42, bescheinigen wir auf sein Ansuchen hierdurch langjährigen treuen Dienstzeit, als auch zur Aufmunterung wahrheitsgemäß, daß er am heutigen Tage von uns zur Arbeit und Nacheiferung für die Mitarbeiter des Prämiierten stets eingestellt wurde, jedoch sofort wieder entlassen werden mußte, ein entsprechendes Geldgeschenk aus eignen Mitteln zu bewilligen. tveil seine Mitarbeiter gegen ihn als Arbeitswilligen bei einem Diese Medaillen für die Ertragung fünfundzwanzigjähriger früheren Streit Stellung nahmen. Nachdem eine aus vier Sllaverei, als Mittel gegen die Leutenot gedacht, zeigen, daß die Personen: dem Former Otto Aßmann, Former Otto Gareis, Guß- Agrarier bereits zu den Waffen der Frau Lina Morgenstern puzer Adolf Meinhardt und Kernmacher Alfred Diege bestehende greifen.
Zunächst wird der Angeklagte Leitgeber über die Anklage vernommen. Er erklärt sich für nicht schuldig. Seine Be ziehungen zu dem Nationalmuseum und dessen( inzwischen verstorbenen Das Museum hat nach Gründer und Leiter Bukowski giebt er zu. feiner Angabe und dem zur Verlesung gebrachten Statut den Zwved, die vorhandenen Erinnerungen an das ehemalige Königreich Polen aufzunehmen, das Andenken an die Vergangenheit sowie den Schmerz über das Schicksal Bolens wach zuhalten. Es foll gleichzeitig beweisen, daß das polnische Volk auf