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Demgegenüber fallen die friedlichen Aeußerungen wenig ins Ges Bevölkerung ins grenzenlose zu steigern hat ihr Schidial mit wicht, die die folgenden Nachrichten aus Shanghai bringen: verschuldet. Man überlege sich nur, was es heißt, wenn Fremde Tuan- shii- fai übersandte dem englischen Konful die Versicherung. fich herausnehmen, die Verhaftung und Hinrichtung von Eindaß er die Politik des Vicekönigs Lin unterstüßen werde; es sei sehr heimischen zu fordern, die dem Vollssehnen Führer und Vorkämpfer notwendig, daß Liu durch eine starke Truppenmacht in Nanking und find. Durch diese unangebracht schneidigen Forderungen mußten am unteren Yangtse unterstützt werde, um die fremden- find. feindlichen Beamten im Zügel zu halten und die Gesandten und Fremden die Vernichtung über sich heraufPanik und Anarchie zu verhindern. beschwören. Hieraus erfärt sich hinreichend alles, was geschehen ist.
Alle Vicefönige in den Yangtse- Provinzen sind entschlossen, Frieden zu halten; nur, der Gouverneur von Tschekiang zeigt fremdenfeindliche Gesinnung. In Shanghai herrscht Ruhe, die Schuhwache vermehrt sich täglich. In Hangtschau macht sich Unbehagen über die Lage bemerkbar.
Die Gefährdung Tientsins.
Dem„ Renterschen Bureau" wird aus Tschifu von gestern ne meldet, dort verlaute gerüchtweise, daß alle Ausländer anfgefordert fcien, Tientsin zu verlassen. Man sehe die Lage als verzweifelt au. Die Chinesen hätten unterhalb der Stadtmauer Schanzgräben angelegt und sich der Eisenbahn zwischen Tientsin und Lutai bemächtigt.
Ferner wird dem„ Reuterschen Bureau" aus Taku vom 30. Juni über Tschifu vom 3. Juli gemeldet: Admiral Alexejew und Admiral Seymour hielten heut einen Kriegsrat ab und kamen zu dem Beschluß, daß es unmöglich sein werde, ohne viel größere Streitfräfte zu versuchen Peking zu entsetzen. Es dürfte nach ihrer Ansicht möglich sein, Tientsin zu halten, aber wenn dies nicht thunlich sei, würden fie fich bemühen, Taku zu halten. Um Taku.
Die deutsche Politik.
und zur dauernden oder vorübergehenden Beschränkung des hierfür in Anspruch zu nehmenden Grundeigentums bis zu der im eingereichten Lageplan eingetragenen roten Linie nach Maßgabe Maßgabe des Gesetzes vom 11. Juni 1874( Gefeß- Sammlung Seite 221) verleihen. Der eingereichte Lageplan erfolgt anbei zurück. Kiel , an Bord meiner Yacht Hohenzollern", 25. Juni 1900. Wilhelm, 1. R. v. Thielen.
Das besagt nichts weniger, als daß damit das Fischerdorf Ellerbeck aufhört zu existieren. Der Marinismus tann nicht halt machen vor der Eristenz eines Fischerdorfes, wenn es sich um seine Ausdehnung handelt. Der Plaz an der Sonne wird dieser Fischerbevölkerung genommen, damit die Werft in Kiel sich ausdehnen kann; eine der Konsequenzen der jetzt beschlossenen Flottenvermehrung
macht sich geltend.
Es wird versichert, daß die Einberufung des Reichstage vorläufig nicht geplant sei. Auch die Freifinnige Zeitung" Eugen Richters schließt sich den Reichstagsschenen an, indem sie fchreibt: „ Ob es angemessen ist, den Reichstag einzu1= Zwischen der jetzigen kaiserlichen Werft und der Schwentine, berufen, läßt sich unsres Erachtens erst entscheiden, wenn einem in den Kieler Hafen mündenden Flüßchen, liegt dicht am ein klarer Thatbestand über die in Betracht kommenden Strande das Fischerdorf Ellerbeck. Seit Jahrhunderten sigt dort eine Verhältnisse vorliegt. Auch ist eine feste Stellungnahme von deutscher Seite nur möglich nach Vereinbarungen mit den in jedem Wind und Wetter schwer arbeitende Fischerbevölkerung, die auf dem Kieler Hafen und int der Kieler Bucht ihrem andern Großmächten auf der Grundlage eines solchen That- Gewerbe nachgeht. Tags über sieht man die vielen kleinen bestandes. Fischerboote, dicht an Stande festgemacht, oder auf den Der Reichstag , einmal einberufen, kann nicht Wochen lang Strand hinaufgezogen, und Hunderte von Metern lang sieht man am unthätig sein, bis eine entsprechende Vorlage möglich ist. Gegen Strande , in vielen Reihen hingehängt, die Fischerneze zum Trocknen wärtig vermögen auch vor den andern Parlamenten die Minister hängen. Beim Einbrechen der Dämmerung ziehen dann die Fischer alle Anfragen nur dahin zu beantworten, daß sie keine sichere aufs Wasser. Und wenn der Fang der Nacht gut, dann gehen sie Kenntnis besigen über die thatsächlichen Verhältnisse. An sich sind teilweise am andern Morgen mit ihren Booten nach Kiel herüber, die bisher angewiesenen außeretatsmäßigen Ausgaben für die und am Fischerlager entwidelt sich ein lebhafter Handel mit der Verstärkung der Wehrkraft in Ostasien nicht so erheblich, um aus schmackhaften Ware, Dann steigen in Ellerbeck auch aus den finanziellen Gründen den Reichstag zu berufen." vielen kleinen Schornsteinen der kleinen roten Häuser die bläulich Diese windigen Argumente zeigen, daß auch die Freifinnigen weißen Rauchwolfen empor, die anzeigen, daß die Räuchereien ihre einer Sotnie und zwei Kugelwerfern die Gegend nördlich eine freie Aussprache im Parlament einstweilen nicht gern sehen. Thätigkeit begonnen haben, um die zarten, schmackhaften„ Kieler vom östlichen Arsenal . Nachdem ich eine Werst vorgerückt Sie schrecken vor einer klaren, unzweideutigen Stellungnahme zurüd Sprott" zu räuchern, die dort drüben in Ellerbeck in der Hauptjuar, wurde ich mit starfem Feuer begrüßt; ich flärte sie sind ja auch Patrioten". hierauf mit vier Compagnien auf, die über die Eisenbahnsache zum Versand fertig gemacht werden. Wie eine weiße NebelIn Wahrheit liegen die Dinge so: Wenn jetzt der Reichstag wolke ballt sich der Rauch der Räuchereien über den Häusern mit linie vorrüdten, die ganze Gegend vom Feind besetzt fanden und überflüssig und entbehrlich ist, wo Ereignisse von ungeheurer Trag den grünen Bäumen dazwischen zusammen. auf dem Wall zwei Geschütze bemerkten. Nachdem ich nach aus- weite mitten in der Entwicklung begriffen sind, dann ist er überhaupt ländischen Landungstruppen geschickt hatte, eröffnete die zweite englische Batterie das Feuer. Von den Wällen, welche die Gegner immer zwecklos. bejezten, begann ein ununterbrochenes Schießen. Mit drei Kolommen wurde der Angriff ausgeführt, um 31/2 Uhr nachmittags war das Arsenal genommen. Sechs Mann tot, Regimentsarzt Rasumow und 45 Mann verwundet. An dem Kampf nahm die ganze Abteilung mit Ausnahme der Marine- Landungs- Compagnie teil.
Aus Petersburg , 4. Juli wird telegraphiert:
Vice- Admiral Alegejew telegraphierte am 30. Juni aus Taku an den Kriegsminister: General Stössel meldet folgende Einzelheiten: Ich refognoscierte am 27. Juni von 5 Uhr früh an
Die Verluste, welche das Erpeditionscorps bis zum 25. Juni erlitten hat, sind 4 Offiziere tot, 7 verwundet, 56 Mann tot, 190 verwundet.
Man schätzt die Anzahl der auf chinesischem Territorium gegenwärtig befindlichen Truppen der vereinigten Mächte auf insgesamt 16 000 Mann, von denen 10 000 in Tientsin unter dem Kommando des russischen Generalmajors Stössel sind.
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Das alles soll nun verschwinden.
Selbst bei der reichlichsten Entschädigung der Enteigneten wird Mit Eugen Richter sieht auch die Kreuz- Zeitung " feine diesen ein so günstiger Platz zu ihrem Erwerbe am Kieler Hafen zwingenden Gründe: nicht wiedergegeben werden können. Zum wenigsten wird die Ent3wingende Gründe liegen aber zur Zeit nicht vor. Für die fernung, wo sie vielleicht sich ansiedeln können, die vier bis fünfKosten der Expedition nach China stehen zwar keine etats- fache von Kiel sein, als bisher. Und Ellerbeck wird ganz verVerfügung; mäßigen Mittel zur die Not- schwinden. Ein teurer, sehr teurer Plan ist es, der hier zur Werftwendigkeit, für die Leistung der Ausgaben erweiterung in Anwendung kommt. Das wird wieder in die außer 3 weifel steht, so können sich die verbündeten Re- Millionen gehen. gierungen unbedenklich die nachträgliche Einholung der Die Ausgaben werden höchstwahrscheinlich schon gemacht sein, Genehmigung des Reichstags vorbehalten. Notwendig könnte die ehe der Reichstag Gelegenheit bekommt, darüber Einberufung erst werden, wenn die Geldmittel durch eine Anzu befinden. Vor der vollendeten Thatsache wird er stehen. Teihe beschafft werden müßteit." Wird er sich solche Ueberraschung gefallen lassen? Die Ausbreitung des Aufstands. Wenn die Kreuz Zeitung " die Abdankung des Reichstags Falls es sich um ein Nach einer Meldung des deutschen Konsuls aus Tschifu steht der befürwortet, so ist das nicht wunderbar. Gouverneur von Schantung mit 8000 Mann in Tsinan , angeblich preußisches Junkerinteresse handeln würde, so würde sie keinen zur Abwehr eines deutschen Angriffs von Tsingtau Augenblick sich besinnen, die Einberufung des Dreiklassen- Barlaments Gegen eine größere Anzahl Studenten an der technischen aus; 3000 Mann seines eignen Corps und 10 000 Mann Provinzial- gebieterisch zu fordern. truppen befinden sich an der Grenze von Tschili. Der Gouverneur Daß aber Freifinnige und Liberale dieser Ausschaltung des Hochschule zu Darmstadt ist ein Disciplinarverfahren eingeleitet worden wegen des pflegelhaften Betragens, das sich die nimmt einstweilen eine abwartende Haltung ein und steht mit den Reichstags das Wort reden, zeigt den Niedergang des liberalen buntbemügten Herrlein gelegentlich der Mainzer GutenbergGeneralgouverneuren von Süd- und Mittelchina im regen Verkehr. Bürgertums. Mag geschehen was will, wir haben ja die Regierung! Feier haben zu Schulden kommen lassen. Die Sache hat in Alle Missionare sind von Chinnig nach Tsingtau abgereist. Was bedarf es da der Mitwirkung der Voltsvertreter zumal in Mainz große Erregung hervorgerufen und ist in der lokalen Bresse lebhaft besprochen worden. Sie hat allgemeinere Bedeutung und verdient deshalb weiter bekannt zu werden. Der Hergang ist turz folgender:
Die Schuld der Gesandten.
Ueber frühere diplomatische Verhandlungen, die auf die Vorgeschichte des Kriegs reiches Licht werfen, berichtet eine Mitteilung des russischen Ministeriums des Aeußern, welche besagt: Am 21. Mai überreichte das diplomatische Corps in Peting dem Tsung- li- Yamen eine Stollektivnote, in welcher folgende Forderungen aufgestellt waren:
1. Berhaftung aller Mitglieder der Vereinigung der Boyer, welche auf den Straßen Unordnung veranlassen und Druckschriften und Aufrufe verbreiten, die Drohungen gegen die Ausländer enthalten;
2. Verhaftung solcher Personen, die ihre Räume den Aufrührern zu Versammlungen hergeben. Gleichstellung aller mit Rebellen, welche den Aufstand schüren.
nahmen.
der Ferienzeit!
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Es unterliegt feinem Zweifel, das erste Geschwader der deutschen Flotte muß seine erste Division nach China entsenden. Die gestern: nach Neufahrwasser abgegangenen Schiffe werden zurückkehren und wahrscheinlich in Wilhelmshaven , da sie zur Nordseeſtation gehören, nach Neufahrwasser abgegangenen Schiffe werden zurückkehren und in Kriegsbereitschaft gesetzt.
Heute sind 4 Torpedoboote mit Depeschen für die Schiffe hinter denselben.hergegangen.
Die Fahrt der Schiffe für die weite Seereise ist ein bisher in der Marine für diesen Schiffstyp noch nicht zu verzeichnendes Unter nehmen. Die Seeeigenschaften der Schiffe find nicht sehr günstige. Der Bericht der derzeitigen SchiffsprüfungsKommission über die Seceigenschaften dieser Schiffe sagte, daß bei der Fahrt gegen hohe See der vordere Thurm der Schiffe nicht zu bedienen sei, da das Schiff zu viel Wasser übernehme, und auch aus gleichem Grunde die Schnellfeuerfanonen in der Batterie mur zum Teil verwandt werden können.
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Die Studenten waren wegen ihrer Beteiligung an dem historischen eftzug von der Stadt aus auch zur Teilnahme an den übrigen nehmens zu befleißigen, faßten sie ihre Aufgabe von vornherein festlichen Veranstaltungen eingeladen worden. als„ Gäste der Stadt" eines besonders gesitteten Be so auf, als ob man das Andenken des Erfinders der Buchdrüderkunst nur durch maßloses Saufen würdig feiern könne. Das führte schon an den ersten beiden Festtagen zu mancherlei unliebsamen Scenten und stellte die traditionelle Gutmütigkeit und Gaftlichkeit der Mainzer Bevölkerung auf eine harte Probe.
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bildeten Jünglinge aber auf der Festschifffahrt nach Bingen . Die Krone der Unverschämtheit errangen sich die ge3. Strenge Bestrafung der Polizeibeamten, welche Die Fahrt rheinabwärts bennzten sie zu einem organisierten Zechdie Repressivmaßnahmen fahrlässig angewandt oder sich des Eingelage, das sich auf der Burg Klopp, wo die Stadt Bingen den Festverständnisses mit den Aufständischen schuldig gemacht haben. gästen mehrere hundert Liter Erdbeerbowle fredenzen ließ, in ein Während die andern 4. Hinrichtung aller Personen, die sich eines Anschlags wildes Wettsaufen verwandelte. auf Leben und Eigentum( Mord, Brandstiftung) schuldig machen. Gäfte sich mit einem bescheidenen Trunk begnügten, glaubten die Studenten, die akademische Bildung verlange es, bei 5. Hinrichtung derjenigen Personen, welche die Handlungen der Boyer leiten und sie mit Geldmitteln unterstützen. 6. Benachrichtigung der Bevölkerung Pekings, der Proving noch völlig unklar. Gegen die chinesische Flotte dieselben ver: das edle Naß geschenkt wurde, und da es nichts kostete, so soffen sie Auch der Verwendungszweck der Schiffe bleibt folchen Gelegenheiten sich wie gierige Geier auf die dargebotene Beute zu stürzen. Sie belagerten förmlich die Brunnen, aus denen Tschili und der andern nördlichen Provinzen von diesen Maß wenden zu wollen, dürfte kaum beabsichtigt sein. Zu diesem Zweck den Wein wie Wasser aus Gläsern, Hörnern und Eimern. Das In derselben Sizung, in welcher diese Note abgefaßt wurde, find die in Ostasien anwesenden Schiffe der Mächte mehr wie start Bublifum sah erstaunt und entrüstet diesem„ akademischen" Treiben beschlossen die Gesandten, über Mittel zur Berufung von genug. Es bleibt nur die Annahme, daß die Schiffe einen Teil ihrer zu; ein trintweiser Mann aber recitierte ahnungsvoll aus Faust: Landungstruppen nach Peking zu beraten, falls ihre Besetzung zur Unterstützung der Landtruppen abgeben sollen, oder Gieb mur erst acht, die Bestialität wird sich gar herrlich offenbaren". Forderungen vont den Chinesen nicht binnen fünf Tagen aber, was wohl das wahrscheinlichste ist, man sucht sich für den Der Weingott kehrte rasch den Spies um und bezwang seine Beerfüllt würden. Der russische Gesandte richtete seinerseits Fall, daß die Einigkeit der Mächte in die Brüche geht, vorzusehen. zwinger. Kaum war man wieder auf dem Wasser, da kam es auf nach der Sitzung die ernsteste Aufmerksamkeit des chinesischen Ministeriums auf die Notwendigkeit, entscheidende Schritte zur Unter Mann. Die Besehung der Schiffe beträgt insgesamt gegen 2300 bem Schiff Gutenberg", wo mit den Spigen der Behörden auch ein großer Teil der Studenten untergebracht worden war, zu den standalösesten Ausbrüchen der. drückung des Aufstands zu ergreifen. Besoffenheit. Chef der Division ist der Vice- Admiral Hoffmeier, zweiter wüftes Gegröhle und Geschrei entstieg den Kehlen der waderen In seiner Antwort Note vom 24. Mai teilte das Tsung- li- Yamen mit, die Regierung habe bereits am 17. Mai Admiral, auf Grund der schon mitgeteilten kaiserl. Kabinettsorder, Jünglinge und bei manchem quoll noch andres heraus, die Kleider besudelnd. Mitfahrende Damen ein Defret erlassen, das dem Namen, dem Militärgouverneur und der bis zum Frühjahr im Reichs- Marineamt thätige Konter- Admiral der Nächststehenden dem Präfekten von Peking und den Censoren der fünf Städte Büchsel. mußten vor 3oten und zärtlichen Handgreiflichanbefehle, Maßnahmen zur strengen Unterdrückung Für die Taufende der Arbeiter der Marinebetriebe hat möglicher- Leiten geschügt werden. Dieses Treiben wurde dann in des Aufstands auszuarbeiten, und daß sie die von ihnen weise die Absendung der Schiffe noch eine eingreifende Eltville , wo man einige Stunden verweilte, fortgesetzt, so daß sich ausgearbeiteten Maßregeln in den Hauptzügen vollständig den Wirkung auf das Arbeitsverhältnis. der Ober- Bürgermeister Dr. Gagner genötigt fah, den Studenten in Forderungen der Gesandten entsprechen. Gleichzeitig hiermit befehle eines der andern Schiffe zur Weiterfahrt anzuweisen. Darob erdas Tsung- li- Yamen dem Vicekönig von Tschili und den örtlichen in Kriegsbereitschaft als Mobilisation bezeichnet, so tritt nach§ 13 sie sich den Eingang auf den„ Gutenberg" zu erzwingen. Der Ber: wird, was bisher noch nicht geschehen, die Segung der Schiffe grimmten die jungen Leute natürlich sehr. Im wilden Zorn suchten Verwaltungsbehörden, strenge Maßregeln zu ergreifen. Antwortnote wird zum Schluß die Ueberzeugung ausgesprochen, daß der seit dem Jahre 1898 bestehenden Arbeitsordnung für die Ar- such scheiterte aber an der muskulösen Energie der Schiffsmannschaft, die Vereinigung der Borers auf diese Weise vernichtet werde, und beiter eine zweimonatliche Kündigung in Kraft. Die Bestimmung daß fernere Unordnungen nicht vorkommen werden. Wird die Mabilmachung der Marine oder eines Teils derselben allein befohlen, so tritt an Stelle der im§ 11 vorgesehenen Kündigungsfrist( 14 Tage) eine solche von zweimonatlicher
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In der
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Dauer."
die, als das Zureden nichts half, alles Buntbemügte mit Gewalt zurückschleuderte. Das auch nianchem aus dem übrigen Publikum ber Eine derartige ausweichende Antwort, bemerkt die MitGeduldsfaden dabei riß, läßt sich denken; es segte Büffe und Ohrteilung des Ministeriums des Aeußern, fonnte nicht befriedigen; feigen. Das half denn endlich. Man hatte Ruhe bis Mainz und die Gesandten wurden daher wiederum zusammenberufen, um endkonnten Betrachtungen über die Verrohung die Ehrengäste gültig über die Art der Berufung von Landungstruppen Dabei mußte der akademisch gebildeten Jugend anstellen. zu beschließen. Eine halbe Stunde vor dieser Konferenz kam der fich allen der Kontrast aufdrängen zwischen dem lümmelhaften Be Der kleine, zuerst für Ostafrita bestimmte Kreuzer Bussard" nehmen dieser geschniegelten Herrchen und dem in jeder Beziehung Sekretär des Tsung- li- Yamen zu dem russischen Gesandten mit der Nachricht, daß bereits strenge Maßnahmen zur Unterdrückung der auf der Danziger Reichswerft zur Auslandsfahrt ausgerüstet, musterhaften Auftreten der„ ungebildeten" Arbeiter, die an der Fest. des Aufstands ergriffen seien. Diese plögliche Mitteilung war wurde, hat jezt auch Order für China erhalten. Das Schifffahrt teilnahmen, keiner von den Hunderten von Buchdruckern verwahrscheinlich durch den Wunsch der chinesischen Regierung hervor- wird Sonnabend mit dem Kanonenboot„ Luchs " gemeinsam die gaß bei aller Fröhlichkeit und Festlaune, was er als anständiger gerufen, die fremden Gesandten von der Ergreifung ent- Ausfahrt von Kiel antreten. Mensch sich selbst und seinen Mitmenschen schuldig sei. scheidender Maßnahmen abzuhalten. Das Kieler Marine- Bekleidungsamt hat telegraphisch Befehl er- Man darf gespannt sein, was bei dem Disciplinarverfahren Unterdeffen nahmen die Ereignisse ihren Gang. Die Empörer halten, sofort die beschleunigte Anfertigung von 2500 Tropen- lub die Wurzel des Uebels, Studenten herauskommt. Viel jedenfalls nicht.
brachten dem gegen sie abgesandten Detachement regulärer chinesischer Truppen eine vollständige Niederlage bei und töteten anzügen vorzunehmen. Für die nach China gehenden Soldaten!
in grausamer Weise den Oberst und 60 Soldaten. Derart, so schließt die Mitteilung, war die Lage in Beting am Tage vor der vollständigen Absperrung von der Außenwelt, welche Besorgnis für das Schicksal der fremden Gesandten und der europäischen Kolonie in Beling hervorrief.
Ein zum Tode verurteiltes Fischerdorf. Aus dieser russischen Darstellung geht hervor, daß die Herren Man schreibt uns aus Kiel : Gesandten an Schneidigkeit der Forderungen nichts zu wünschen übrig Die Meldung einer tief einschneidenden Maßnahme bringt der ließen, daß fie es waren, die den Einfall der Landungstruppen ver-„ Reichs- Anzeiger". Im amtlichen Teil desselben ist folgende Veranlaßten, daß ihre Schneidigkeit aber im umgekehrten Verhältnis zu fügung enthalten: der flaren Erkenntnis der gewaltigen Bedeutung der Borerbewegung Auf Ihren Bericht vom 25. Juni d. J. will ich der Verstand. Die falsche Beurteilung der Lage sonst hätte man es waltung meiner Marine zum Zweck der Erweiterung der Werft bermieden, durch derartige Forderungen den Haß der chinesischen Stiel bis an die Schwentine das Enteianungsrecht zur Entziehung
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Und
das sich hier wieder mal in feiner wird unberührt ganzen Häßlichkeit gezeigt hat, bleiben. Der Kultus eines hochgespannten, lediglich auf er in hohle Aeußerlichkeiten begründeten Selbstgefühls, wie den meisten Korporationen betrieben wird, kann keine andern Früchte zeitigen. Jünglingen, die gelehrt werden, daß Bescheidenheit im Umgang mit andern eine Schwäche, schneidige Anmaßung das gegen eine Tugend sei; Leute, deren Ehrbegriff nicht aus der Erfüllung focialer Pflichten, sondern aus der Fertigkeit im Saufen und innersten Kern forrumpiert wird durch die Einimpfung einer deka denten Herrenmoral die zeigen sich eben bei paffender Gelegene heit als das, was sie sind; als fittlich rückständige, rohe Gesellen. Wahrhaftig, die herrschende Klasse hat keinen Grund, auf diese Nachkommenschaft stolz zu sein!-
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