Ueber die Brandkatastrophe im Hafen von New York verden fortgesetzt neue Schilderungen der Schredensscenen aus diesem entseglichen Unglück bekannt. So wird über den Tod des Kapitäns Mirow von der„ Saale " folgendes berichtet: Er stand auf der Kommandobrüde, bis die Flammen seine Uniform erfaßten, und er, den sicheren Tod vor Augen, zur Abkürzung des schrecklichen Endes mit einem Satz in die Glut hineinsprang! Er zuckte noch für einige Augenblicke und lag dann still, während Rauch und Flammen über ihm zusammenschlugen. Eine besonders schreckliche Episode erzählt der vierte Offizier der„ Phönicia" Hans Kuwespiel. Er fuhr auf dem Rettungsboot das Steuerbord der brennenden„ Saale " entlang. Er fah einen Frauenkopf in einer der Lichtöffnungen. Kuwespiel wollte mit der Hand die Lichtöffnung erweitern. Die Frau rief ihm zu: Schlagen Sie mir aus Erbarmen den Kopf ab, mein Körper brennt." Dann verschwand der Frauenkopf. Flammen schlugen aus der Lichtöffnung.
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Donnerstag, 5. Juli 1900.
Mitte des Flusses gezogen, hier aber brachen die Ketten, und die Die Ausgabe der Ferienkarten an den hiesigen Bahnhöfen Stadtbahnstationen nach den Vororten hat am Montag Schiffe trieben nach dem New Yorker Ufer herüber, wo sie einige und Landungsbrücken in Flammen setten. Mit übermenschlichen An- begonnen. Gestern schon war der Andrang des Publikums zu den strengungen wurden fie endlich wieder in die Mitte des Stromes Fahrkarten- Ausgabestellen, namentlich des Schlesischen, Stettiner, Potsdamer und Anhalter Bahnhofs , ein ganz bedeutender. Meist gebracht. Ein Feuer, das unter starkem Winde den untern Teil der werden Stamm- und Nebenkarten III. Klasse( es wird auch II. Klaffe Stadt New York hätte vernichten können, wurde kaum abgewendet. verabfolgt) für die ganze Dauer der Ferien- 7. Juli bis 13. August Der Main " brannte an seiner Landungsbrüde bis auf die Wasser verlangt; da die Gültigkeitsdauer den Zeitraum eines Monats tante herab, und alle oberen Teile der" Thingvalla" wurden durch um sechs Tage überschreitet, so erhebt die Eisenbahnverwaltung zu das Feuer zerstört. Die„ Phönicia", ein Dampfer der Hamburg - dem tarifmäßigen Preise der gewöhnlichen Monatstarten einen geringen Zuschlag. Mit dieser Einrichtung sind namentlich FamilienAmerika- Linie, fing zu wiederholten Malen Feuer. väter des Mittelstands, die sich und den Ihrigen keine weite Badewar entsetzlich. reise leisten können, sehr zufrieden. Die Ferienkarten werden bis zum Schlusse dieses Monats ausgegeben; wer aber die Lösung derfelben bis über den 7. d. M. hinaus verzögert, verteuert sich naturgemäß mit jedem weiteren Tage das Fahrgeld.
Die Scene
während der Nacht
Die
„ Saale “ und„ Bremen " brannten in der Mitte des Stroms, und Dugende von kleineren Flußdampfern, die in den Docks gelegen hatten, standen in Flammen. In der schauerlichen Beleuchtung konnte man sehen, wie die Unglücklichen in den unteren Räumen der Schiffe an den Fenstern sich drängten, um Luft zu erhalten, und die Feuer wehrlente konnten deutlich ihre Rufe nach Hilfe hören, aber selbst wenn sie an die Schiffe hätten heranfahren können, wären sie nicht im stande gewesen, die Stahlplatten zu durchbrechen.
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New York , 4. Juli. Der Polizeimajor in Hoboken hat gegen zwei Kapitäne von Schleppbooten die gerichtliche Verfolgung wegen Mords eingeleitet, weil dieselben sich beim Brand der Lloyd- Docks Unmenschlichkeiten haben zu Schulden tommen lassen.
Nach einem New Yorker Drahtbericht der Frank. 8tg." vom 3. Juli sind auf einem 25 Quadratfuß messenden Raume zwischen den Lloyd- Docks 45 Ertrunkene aufgefunden worden. Die Taucher schildern das Innere der„ Saale " als vollkommen entblößt von Holzwerk. Viele Leichen fand man in den Kabinen schwimmend. Ueber London werden der Frankf. 8tg." noch viele Einzelheiten der furchtbaren Katastrophe gemeldet. Ein Kapitän eines Dampfers sah durch eine Luke, wie ein Mann an einem Tische schrieb und dann sich mit einem Revolver erschoß, um dem Tode des Verbrennens zu entgehen. Lieutenants Maginnis vom Feuerwehrboot „ van Wyck" rettete 80 Menschenleben. Dritter Berliner Reichstage- Wahlkreis. Sonntag, den Er fah geschwärzte 8. Juli, vormittags, Ausflug nach Friedrichshagen ( Ravenstein ). Arme, von denen das Fleisch heruntergeriffen war, aus den Lufen Zahlreiche Beteiligung erwünscht. herausragen. Viele Feuerwehrleute sagten, sie würden die Schreie
Tokales.
Steglitz - Friedenau . Laut Beschluß der letzten Versammlung der hinter den offenen Luken verbrennenden Menschen nie aus dem des Arbeiter- Bildungsvereins findet am Freitag, 6. Juli, abends Gedächtnisse verlieren. Oskar Bock, der vierte Offizier der Saale ", 8 Uhr, eine Zusammenkunft bei Gärtner, Schloßstraße, sagt aus, verschiedene dieser Dampfer weigerten sich, ihn zu retten, Stegliz, statt. während er im Wasser war, und sie stießen sogar mit Bootshaken nach
Die Berliner Unfallstationen sind im Monat Juni d. J. in 4014 Fällen gegen 3236 im gleichen Monat des Vorjahres für erste Hilfe in Anspruch genommen worden, und zwar 3428 mal bei Unfällen und 586 mal bei plöglichen Erkrankungen. In den Stationen wurden 3758, außerhalb derselben 256 Personen behandelt. Mit den Krankenwagen der Unfallstationen wurden im verflossenen Monat 159 Transporte ausgeführt. Die Zahl der polizeilicherseits den Stationen übergebenen, teils bewußtlosen Personen betrug 230; die mentgeltliche Inanspruchnahme von Eis bei Krankheitsfällen geschah
in 144 Fällen.
Die Schienenpolsterung bei der Großen Berliner Straßenbahn, die, wie bereits mitgeteilt, im Kastanienwäldchen vor dem Hause des Finanzministers stattgefunden, wird in Berlin allgemein an allen Kurven vorgenommen werden. Infolge zahlreicher Beschwerden seitens der Anwohner der von den Straßenbahn- Geleisen durchfrenzten Straßenzüge hat das fönigl. Polizeipräsidium die Direktion aufgefordert, für eine ständige Felichthaltung der Kurven Sorge zu tragen. Dies wird eben dadurch erreicht, daß Strohbast in die Geleise gelegt wird, welches stark durchnäßt stundenlang Feuchtigkeit abgiebt. Thatsächlich wird das kreischende Geräusch, welches die schweren Motorwagen beim Passieren der Kurven hervorrufen, durch die Schienenpolsterung fast völlig beseitigt. Adlershof . Heute abend findet im Schmauserschen Lokal der Nene Anhänge- Sommerwagen für den elektrischen Betrieb ihm, als er an Bord zu klettern versuchte. Der Obermaschinist Behrend Diskussionsabend des Socialdemokratischen Arbeiter- Bildungsvereins läßt die Direktion der Großen Berliner Straßenbahn- Gesellschaft spritzte mit einem Schlauch von einem kleinen Dampfer aus auf statt. Diskutiert wird über die Forderungen der Socialdemokratie herstellen, Wagen, welche für den Maffenverkehr berechnet sind. Die vierzig Leute, die durch die Flammen unter dem Berdeck der„ Saale " betreffend die„ Einheitsschule". Da durch die Gemeindebehörde ein Wagen enthalten 12 Querbänke zu je 4 Sigplägen, mit insgesamt festgehalten waren. Der Kapitän des Kleinen Dampfers nahm ihm Realgymnasium für unsern Ort angestrebt wird, ist das obige also 48 Sigplägen. Die Plattformen gewähren 8 Personen Raum. den Schlauch weg und sagte, er wünsche nicht, daß sein Schlauch Thema sehr zeitgemäß und wird zahlreiches Erscheinen erwartet. so daß der Waggon nicht weniger als 56 Passagiere befördert. Die verdorben würde. Die vierzig Personen tamen alle um. Dr. Grahn, Wagen, die eine Länge von 8 Metern haben, kommen jedoch nur Arzt der„ Phönicia", sagt aus, einige Kapitäne von kleinen auf den sogenannten Vorortslinien zur Verwendung, da sie ihrer Dampfern hätten von den Ertrinkenden Geld verlangt und einige Länge wegen für den Innenbetrieb nicht verwendet werden dürfen. Kinder, die von den brennenden Schiffen in das Waffer gesprungen der neunziger Jahre in Berlin genommen hat, ist den Haus stammt, als Moabit noch nicht zu Berlin gehörte, sondern eine selb Die Entwicklung, die der Wohnungsmartt seit der Mitte Ein altes Moabiter Wahrzeichen, das noch aus der Zeit waren, habe man ertrinten lassen. Ein Kapitän, der auf Sammeln befizern ganz außerordentlich günstig gewesen. Die ständige Ortschaft war, wird jetzt beseitigt. Es ist der monumentale von Beute bedacht war, soll gerufen haben:„ Wir haben keine 3ahl der unvermietet gebliebenen Wohnungen Schornstein, der sich auf dem vor kurzem freigelegten Terrain der Zeit, Kinder aufzulesen." Von anderit Dampfern wurde ist immer mehr gefunken, und die Mieten sind dem gerufen:„ Wenn Ihr kein Geld habt, könnt Ihr nicht in dieses entsprechend immer mehr in die Söhe geschraubt bis vor einem Jahre hier noch befindlichen Vorsigschen MaschinenBoot." Ein Ertrinkender rief zurück:„ Ich möchte lieber sterben, als worden. Der diesjährige 1. Juli hat den Berlinern eine solche fabrik zwifchen der Hansa - und Leſſingbrücke erhob und durch seine von solchen Teufeln, wie Ihr seid, gerettet werden." Flut von Mietssteigerungen gebracht, und die Steigerungen find so enorme Höhe den ganzen Stadtteil überragte. Wer von einem von Hoboken untersucht diese Vorfälle, aber es dürfte schwer fein, Banit hervorgerufen worden ist. Wo man hinhört, überall heißt es: westen sofort der charakteriſtiſche Schornstein auf, her hinsichtlich schvet fize unverschämt hoch, daß dadurch in manchen Stadtteilen geradezu eine höher gelegenen Punkte aus Berlin überschaute, dem fiel im Norddie Schuldigen festzustellen. Die Besitzer der 20 tieinen Dampfer, Wir sind gesteigert worden wir auch wir um 10 Thaler die den Kaiser Wilhelm der Große" in Sicherheit brachten, ver- wir um 15 wir um 20! langen dem„ Expreß" zufolge gemeinsam vier Millionen Mart vom
Händen.
Auf der Wohnungsuche.
Der Vorstand.
einzelnen Teile feinesgleichen in Berlin suchte. Nun verschwindet auch er, und von der ganzen Borfigschen Herrlichkeit, die sich einst über Moabit ausdehnte, ist nur noch das an der Straße Alt- Moabit gelegene Palais des Gründers der Firma, des längst verstorbenen August Borsig , mit dem bis an die Spree reichenden prächtigen
Dem Unbemittelten, deffen Einkommen schon unter gewöhnlichen Norddeutschen Lloyd . Die Anwälte haben diese Sache schon in Verhältnissen kaum für das Notdürftigste hinreicht, bleibt bei folchen Steigerungen nichts andres übrig, als die Alle Arbeiter, die sich unter Deck befanden, waren eingeschloffen, Wohnung umzusehen. Nun ist das Wohnungsuchen- wie Kündigung anzunehmen und sich nach einer andern Garten übrig. che sie die Gefahr erkennen konnten, und in den zu rotglühenden uns jeder, der es fennt, ohne weiteres bestätigen wird niemals Schutz den Kleinen! Eine anerkennenswerte Fürsorge für Defen werdenden Schiffen erſtickten sie nach und nach. Einige ein Vergnügen geweſen. In diesem Jahr aber ist es das noch reifende Kinder werden gelegentlich der großen Sommerferien die hundert Leute wurden verlegt, und Dutzende von Feuerwehrleuten viel weniger als sonst. varen arbeitsunfähig. Wer heute auf die Wohnungsuche Eisenbahndirektionen bethätigen. Wie oft kommt es vor, daß sich die Die Hospitäler arbeiteten die ganze gehen muß, der ist wirklich nicht zu beneiden. Der tann Eltern wegen ihres Arbeitsverhältnisses keine Sommerfrische leisten Nacht, 11111 für die in einem unaufhörlichen Strom kommenden Patienten an- Dinge erleben, daß ihm die Haare zu Berge stehen. Mit Entschen können, die Kinder aber gern zum Besuch bei Verwandten oder Bezu sorgen. Am Montag besichtigte sieht er bald, daß die Wohnungen anderswo nicht, wie er kannten aufs Land schicken möchten. Welchen Gefahren solche allein der Chef des New Yorker Feuerdepartements die Schiffe. Er gehofft hatte, billiger find, sondern womöglich noch teurer. reisende kinder ausgesetzt sind, braucht wohl nicht erörtert zu werden. fagte, die„ Saale " sei vollkommen verloren, aber der„ Main " Da wird für den, der durchaus darauf bedacht sein muß. eine Die Eisenbahn- Verwaltung hat nun für das Zugs- und Bahnhofskönne vielleicht wieder brauchbar werden. Die„ Bremen " steht so Leidensweg. billigere Wohnung zu finden, das Wohnungsuchen zu einem wahren personal genaue Vorschriften über die Behandlung allein reisender tief unter Wasser, daß eine genaue Besichtigung nicht möglich ist, Kinder erlassen. Vor allem wird den Beamten anempfohlen, beim aber wahrscheinlich wird dies Schiff ebenfalls vollkommen unbrauch- nunginchens noch verschärft. Das persönliche Verhältnis Kindern nicht die Finger abgequetscht werden. Das Zugspersonal Es kommt noch ein Umstand hinzu, der die Bitternis des Woh- Oeffnen und Schließen der Thüren recht vorsichtig zu sein, damit den der Berliner Hausbefizer zu ihren Mietern und zu hat des ferneren die Kinder an ihren Bestimmungsorten dem Montagnachmittag wurden fünfzig Tote vom oberen Deck der denen, die ihre Mieter werden wollen, hat sich in den letzten Jahren Bahnhofspersonal zu überweisen, welches dafür Sorge tragen muß, " Saale " entfernt. Alle waren verkohlt, und in den unteren Teilen in demselben Maße verschlechtert, wie sich die Lage des Woh- daß sie nicht unberufenen Personen in die Hände fallen, verschleppt des Schiffes sind viele Leute zu Asche verbrannt. Man glaubt, daß mungsmarktes zu Gunsten der Hausbesitzer gebessert hat. Der Haus- und ausgeplündert werden. Ist zur Abholung der kleinen Reisenden die genaue Zahl der verlorenen Menschenleben niemals feſtgeſtellt es seine Wieter wieder mehr fühlen, daß fie in feinem benachrichtigen. Inzwischen müssen die Kinder im Wartefaal unter besizer ist mertlich anmaßender geworden. Er läßt niemand auf dem Bahnhof anwesend, so find die„ Adressaten" zu werden wird, aber man schägt sie auf nicht weniger als 300. Es Haufe eigentlich nur geduldet find, und den Wohnungsuchern begegnet Beaufsichtigung gestellt werden. kommen immer noch Körper von Ertrunkenen an die Oberfläche des er vollends in einer Form, die an Höflichkeit nicht weniger als alles Wassers, und man glaubt, daß man noch eine große Anzahl Toter zu wünschen übrig läßt. Wählerischer als jezt die Berliner finden wird. Hauspaschas gegenüber den Mietern find, kann kein Stlaven halter sein, der auf den Sklavenmarkt geht, um dort seine Auswahl zu treffen. Lente, deren Beruf nicht ein völlig sicheres Gin kommen verbürgt, werden vielfach unter Achielzucken abgewiesen, er gar schon in seinem Aeußeren den Eindruck der Dürftigleit sich eines ungewöhnlich reichen Kinderjegens erfreut, wird meist sehr macht, wird oft gar nicht erst vorgelassen, wer gestehen muß, daß er
bar sein.
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Angust Steuer aus der Boyenstraße 39 geworden zu sein. Steuer Ein Opfer feines Berufs scheint der 19 Jahre alte Schloffer war in der Böttcherschen Fabrik für chirurgische Apparate in der Chauficeftr. 68/69 beschäftigt. Hier sollte er eine Wanne löten. Um diefe vorher zu reinigen, gebrauchte er, wie es üblich ist, Salzsäure, nahm aber zu viel, fog, indem er sich über die Wanne bengte, die giftigen Dämpfe ein und mußte fast bewußtlos nach dem Augustagerichtsärztlichen Oeffnung beschlagnahint worden. Hospital gebracht werden. Dort ist er gestorben. Die Leiche ist zur
Mädchen von Jahren. Die Räder des schweren Wagens gingen der Unglücklichen über den Stopf, was den sofortigen Tod der Sleinen zur Folge hatte.
Ueber die Entstehung des Feuers wird folgendes berichtet: Am Sonnabend, kurz nach Mittag, als viele Besucher auf den Schiffen waren, explodierte ein Ballon Säure inmitten aufgestapelter Baum wollenwaren. Die brennende Säure ergoß sich über die Waren und das ausgedörrte Holz der Docs, das wie Zunder aufflammte. rajch hinausbegleitet. Ehe noch die auf den Schiffen und Landungsbrücken befindlichen Leute Wie mancher Mieter, der sich am Quartals- Etsten empört Einen tödlichen Ausgang hat ein Unfall genommen, der vor gewarnt werden konnten, leckten die Flammen schon von Dock zu über die unverschämt hohe Mietssteigerung, die sein Wirt sich er- einiger Zeit den aus Danzig gebürtigen 41 Jahre alten HafenDod und schnitten jeden Weg zur Rettung ab. In einem Moment laubt hat, und voll Zuversicht, eine andre, billigere Wohnung zu arbeiter Robert Lajodny aus der Invalidenstr. 9 zustieß. Der Mann waren die Landungsbrücken brennende Halbinseln, von denen sich die finden auf die Wohnungsuche begab, kommt in solchen Zeiten, ging spät abends angetrunken durch die Friedrichstraße, geriet unter Flammen über die Schiffe verbreiteten. Die Leute, denen die Flucht wie wir sie jetzt haben, schon nach wenigen Tagen zu der Einsicht, einen Omnibus der Linie Chausseestraße- Hallesches Thor, wurde daß er seinem Hauspascha eigentlich bittres lurecht gethan hat überfahren und sehr schwer verletzt. Der Brustkasten wurde ihm abgeschnitten war, liefen nach den Enden der Landungsbrücken, um Neumütig und dem Gestrengen stille Abbitte leiftend, tehrt er an ihm eingedrückt, mehrere Rippen und der Rückenwirbel gebrochen. In in den Hudson zu springen; einer Anzahl von ihnen gelang es zurück und fragt bescheiden an, ob die Wohnung vielleicht noch zu der königlichen Klinik ist er seinen furchtbaren Verlegungen erlegen. nicht, das Ende der Brücken zu erreichen, und sie wurden vom haben ist. Er ist froh, wenn sie noch nicht vermietet ist und der Vom Omnibus überfahren wurde gestern abend gegen 6 Uhr Feuer gefaßt. Die oberen Teile der Dampfer standen so rasch Wirt sie ihm mun noch zu dem Preise überläßt, der ihm eben noch an der Spandauer - und Kaiser Wilhelmstraßen- Ecke ein kleines ober in Flammen, daß die Besucher und Arbeiter die Auswege so unverschämt hoch erschien. bereits abgeschnitten fanden, als sie das Feuer entdeckten. Jaso wollen es nicht wenige unter den Berliner Haus Obgleich die Feuerwehr mit großer Schnelligkeit zur Stelle war, befizern haben! Der zur Miete wohnenden Bevölte: tonnte sie doch nur sehr wenig thun. Eine Feuerwehrstation liegt ung soll es wieder einmal zum Bewußtsein gebracht werden, daß nur 400 Fuß von den Docks entfernt, aber das Feuer hatte sich so tributpflichtig ist! Sie soll lernen, nicht nur willig ben fie von den Hausbefizern abhängig und ihnen rasch ausgebreitet, daß der Kutscher der ersten Sprize, die auf dem gesteigerten Tribut zu entrichten, sondern es noch als ein Glück Schauplatz antam, geblendet von seinem Sig fiel, während die Pferde und eine Gunst anzusehen, wenn man die Gnade haben will, ihn weiterstürmten und verbrannten. Das Getöse war furchtbar. Das anzunehmen. Geschrei der Unglücklichen, das Krachen der einstürzenden Gebäude, das Gebrüll der Sirenen der von New York heraneilenden FeuerwehrObstruktion in der Berliner Barbier, Friseur- und züge wurde weit in Manhattan gehört. Die von den Flammen Ver- Perrückenmacher Innung. Einen stürmischen Verlauf nahm die Im Walde vergiftete sich Dienstagnachmittag der 50 Jahre folgten sprangen in den Hudson, und in wenigen Augenblicken hatte Quartalsversammlung der Berliner Barbier, Friseur- und Berrücken- alte Landwirt Max R., der bei seinem Bruder, einem Photographen, macher- Junung am Montag infolge des Antrags zweier Imnungs- in der Neuen Wilhelmstraße wohnte. Zwischen St. und seinem Bruder der Fluß das Aussehen eines Seebades während der Badezeit. Kähne bezirke, das Vorstandsmitglied W. wegen umwürdigen Verhaltens bestand schon seit längerer Zeit ein gespanntes Verhältnis. Er bes und kleine Dampfbarlaſſen eilten vom andern Ufer herbei und und wegen beleidigender Aeußerungen über Jnnungsmitglieder seines tam feine Arbeit angemessen bezahlt, verlangte aber mehr als er näherten sich den Schiffen so weit, wie es die Sicherheit erlaubte. Amts als Vorstandsmitglied für verlustig zu erklären. Das also be- verdiente. St. glaubte auch, daß er in Erbschaftsangelegenheiten seinent Hunderte von Lenten wurden auf ihnen gerettet, aber um sie her schuldigte Vorstandsmitglied gehört dem Vorstand bereits 6 Jahre Bruder gegenüber zu kurz gekommen sei und ließ sich das auch trot ertrauten Männer, Frauen und Kinder. Man konnte sehen, wie an, soll aber in der legten Zeit in den Vorstandssigungen derartig mehrfacher Auseinandersetzungen von rechtshmdiger Seite nicht ausreden. Besucher und Arbeiter auf den Docks zusammenbrachen, nachdem Obstruktion getrieben haben, daß in mehreren Sigungen eine ge- So führten die beiden Streitpunkte bis in die legte Zeit hinein sie vergeblich versucht hatten, über die Brustwehr sich ins Wasser regelte Verhandlung unmöglich war und eine Sigung einen vor häufig zu Zwift und Zant. Nach einem folchen Auftritt lief St. zu werfen. Die Offiziere der Schiffahrts- Gesellschaft versuchten zeitigen Schluß fan In seinem Obstruktionseifer foll er einem gestern weg. Später fand man ihn bei Nieder- Schönhäufen schwer zunächst, die Schiffe in die Mitte des Flusses zu bringen, gegnerischen Vorstandsmitglied zugerufen haben: Ihr lauft ja in frant im Walde liegen. Er hatte Strychuin genommen, das er noch damit die Feuerlöschboote sich ihnen frei von allen Seiten ordnung", Eurem Bezirk zufammen wie die Sammel, ohne jede Tages- aus der Zeit seiner landwirtschaftlichen Thätigkeit besaß. fein Gegner replicierte fofort: Und Jhr wie die Efel". Amtsbureaut wurde der Lebensmüde nach Berlin in ein Krankenhaus Bwanzig Schleppichiffe brachten den Kaiser Nach verschiedenen Verhandlungen ist auf Beschluß der Versammlung gebracht. Sein Befinden, das zunächst sehr schlecht war, hat sich Wilhelm den Großen" in Sicherheit. Die„ Saale " und das Mitglied mit 65 gegen 41 Stimmen aus seinem Amt entfernt etwas gebessert, so daß er voraussichtlich am Leben erhalten wird, Bremen “ wurden, in vollen Flammen stehend, bis in die worden. wenn nicht unvorhergesehene Zwischenfälle eintreten.
nähern tonnten.
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Von der Schloßbrücke fiel gestern früh gegen 10 Uhr ein der Brücke und sah den Baggerarbeiten zu. etwa 11 jähriger Knabe in die Spree. Er saß auf dem Geländer Durch ein zu weites Serüberbeugen des Körpers fiel er kopfüber ins Wasser. Schnell entschloffen sprang ein beschäftigter Arbeiter dem Knaben mit voller Kleidung nach und zog ihn unter großem Jubel der Zuschauer glücklich wieder heraus.
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