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Der Harburger Brauerftreit ist von neuem ausgebrochen, weshalb die Sperre über die Aktienbrauerei in Harburg von neuem verhängt worden ist.

felber Genossen bewiesenen Naivetät" habe enthalten sollen. Diese liche Leistungsfähigkeit der Betriebe hatte sich also in dem furzen Auffassung, die Elberfelder Genossen wären das Opfer einer allzu Beitraum von 25 Jahren mehr als verdreifacht. forglofen Gutgläubigkeit geworden, weist unser Elberfelder Bruder- Die in diesen Ziffern zum Ausdruck kommende Konzentration organ speciell mit der Bemerkung zurüd: der Brauereibetriebe, die Verdrängung der Kleinen und fleinsten Man darf also den hiesigen Genossen schon zutrauen, daß sie durch die größeren und größten, wird durch die Zahlenreihen der Zur Stellungnahme der katholischen Arbeitervereine zu vor der Hergabe des Geldes im Jahre 1898, trotz aller Ver- amtlichen Statistik( vergl. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche den Krankenkassen. Der Arbeitersekretär J. Giesberts in München­sprechungen des Stadthallen Ausschusses, doch schon die Even Reich, Jahrg. 1899, S. 48 ff.) treffend illustriert. Gruppiert man Gladbach erklärt in Nr. 152 dieses Blatts vom 4. Juli, es sei nicht tualität eines Wortbruchs in Erwägung gezogen haben. die Brauereibetriebe nach der Höhe der von ihnen entrichteten Brau richtig, daß der Delegiertentag der katholischen Arbeitervereine der Wenn sie dennoch zu dem Entschluß tamen, das Geld herzugeben, steuer in drei Größentlaffen, etwa so, daß man die bis Erzdiözese Köln beschlossen hätte, dafür einzutreten, daß die Unter­so werden sie wohl dazu ihre ganz bestimmten Gründe gehabt 1500 M. Brausteuer zahlenden als tfeine, die zwischen 1500 und nehmer zur Hälfte im Vorstand der Krankenkassen vertreten seien. haben. 6000 m. entrichtenden als mittlere, die über 6000 m. zahlenden Die Berichtigung des Herrn Giesberts ist an die unrichtige Adresse die Redaktion Er hätte dieselbe unbedingt an Die Fränt. Tagespost " hat die Situation denn auch ziemlich als große Betriebe bezeichnet, so ergiebt sich von der Entwickelung gerichtet. richtig erfaßt, wenn sie am Schlusse schreibt: Boltsfreunds" richten müssen. Denn wir des Brauereigewerbes im deutschen Brausteuergebiet während der bes Boltsfreunds" " Uebrigens konnten die Elberfelder Stadtväter in Elberfeld legten 25 Jahre( die amtlichen Nachweise liegen an der angegebenen haben uns, da die katholischen Arbeitervereine stets hinter ver­und Barmen ist die protestantische Muckerei daheim nichts Stelle erst bis mit 1897 vor) das folgende interessante Bahlenbild: fchlossenen Thüren tagen, an den Bericht obigen Blatts Dümmeres thun. Das von ihnen beobachtete Verhalten wird tost- Es betrug die Zahl der Brauereien, die wir bezeichnet gehalten. Da der Delegiertentag in Aachen tagte, so mußten wir liche Früchte tragen." haben als

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Die Absicht, unsre Elberfelder Genossen ihres Verhaltens wegen zu tadelu, lag uns wirklich fern. Wenn wir davon gesprochen, daß fie übers Ohr gehauen" worden seien, so richtete sich diese Schärfe des Ausdrucks lediglich gegen die Wortbrüchigen.

Ueber die Wirkung des schmählichen Treubruchs teilen wir, wie wir übrigens in unsrer Notiz bereits deutlich zu erkennen gaben, vollständig die Meinung der Elberfelder Genossen und der Fränk. Tagespost ".

Der Siegeslauf der Socialdemokratie in Italien . Bei den legten italienischen Wahlen haben unsre Parteigenossen, wie bekannt, große Fortschritte gemacht; die Zahl der Mandate ist von 16 auf 32 gestiegen. Die hervorragendsten Erfolge fallen auf Nord- und Mittel- Italien . Wie sehr dort die Idee des Socialismus fortschreitet, ist aus nachstehender Tabelle recht deutlich erkennbar. Es wurden Stimmen abgegeben:

1895

Lombardei

20 667

Piemont

8848

1897 28 043 29 925

Ligurien .

3 521

6 759

Venedig

6248

12 476

Emilia und Romagna Toskana Marken

17 726

23 760

9102

11 969

.

852 66 964

4258 117 190

1900 87 361 47 029 10 253 12 845 27 068 18 785 2 500 155 841

im Jahre

fleine mittlere große

1873 11529

1571

461

1878

9745

1587

535

1883

8472

1609

622

1888

7085

1687

784

1893

5827

1511

907

1894

5655

1435

923

1895

5858

1514

983

1896

5228

1472

984

1897

5048

1456

1045

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annehmen, daß der Aachener Volksfreund" als Centrumsorgan einen Berichterstatter dort hatte und mußten den Bericht für richtig halten, um so mehr, als das Blatt bis jegt noch teine Berichtigung gebracht hat. Da uns die Strömung in den katholischen Arbeiter­vereinen gegen die socialdemokratischen Vertreter nicht allein in den Krankenkassen, sondern in allen Institutioneu, wo Arbeitervertreter vorhanden sind, bekannt ist, so konnten wir an der Darstellung nicht zweifeln.

Wir können wohl mit Recht erwarten, daß der Boltsfreund" zum Widerruf veranlaßt wird. Werkwürdig ist es, daß Herr Giesberts den Vorwärts" in Berlin mit einer Berichtigung beehrt, dagegen eine, nach seiner Ansicht falsche Darstellung in der Nähe völlig un­berücksichtigt läßt.

Ausland.

Die Schiffsarbeiter in Rotterdam sind in den Ausstand ein getreten. Auch die bei der Erzladung beschäftigten Arbeiter in HuII und Groenlo haben sich der Bewegung angeschlossen.

Sociales.

Neben der augenfällig starken Aufsaugung der Kleinbetriebe durch ihre fapitalfräftigen Konkurrenten und der relativ starken Vermehrung der großen Betriebe zeigt sich hierbei die interessante Erscheinung, daß die Betriebe mittlerer Größe dem vernichtenden Ansturm der großen vorerst noch einigermaßen Stand zu halten vermochten. Es fällt ihnen offenbar die Aufgabe zu, erst einmal mit der großen Bahl der zwerghaften Konkurrenzbetriebe aufzuräumen, um später dann ihrerseits den modernen Riesenbetrieben zur Beute zu werden Der foeben erschienene Jahresbericht des Gewerbegerichts und ihnen durch jene Vorarbeit den Vernichtungstampf gegen die zu Köln teilt ein Gutachten mit, das von dem Gericht erstattet zahlreichen fapitalschwächeren Mitbewerber zu vereinfachen und damit worden ist über die beantragte Genehmigung eines Statuts für das zu erleichtern. Die ersten Opfer der großkapitalistischen Kon Schiedsgericht der dortigen Barbier, Friseur- und Perrückenmacher­Bählt man hinzu die im Süden Italiens für die Socialdemo- zentrationstendenz find also die in den kleineren und kleinsten Orten Junung. Das Gericht gab sein Gutachten dahin ab, daß der Ge­fratie abgegebenen Stimmen, so erhält man folgende Bahlen: zerstreuten 8wergbetriebe, die ihre Eigenproduktion ein- nehmigung erhebliche Bedenken entgegenstehen. Es sei zu erwägen, 1895: 76 359; 1897: 134 502; 1900: 167 541. zustellen und unter die Abnehmer der ihre Bolypenarme immer ob nicht andre Jnnungen ebenfalls die Errichtung von Schieds­weiter ausstreckenden Bierfabriken großen und größten Stils zu gehen gerichten beantragen, wenn die Genehmigung erfolgt. Als weiterer gezwungen werden.

Zur Entwicklung des deutschen

Brauereigewerbes.

Grund der Ablehnung komme hinzu die Abneigung der Ge­bilfen gegen dieJnnungs- Schiedsgerichte. Es bedürfe feiner weiteren Ausführung, daß die Innungs- Schiebs. gerichte einen ungeheuren Rückschritt bedeuten gegenüber den Gewerbegerichten, da das Berfahren bei den Schieds­gerichten umständlich und langsam sei, und da gegen die Entscheidungen binnen einer Notfrist von einem Monat Klage bei den ordentlichen Ge­richten erhoben werden könne, daß es sich also nicht empfehle, an Orten, wo ein allen Anforderungen genügendes Gewerbegericht be­steht, dieses für einen Teil der Gewerbetreibenden und ihre Ge­hilfen durch ein so unvollkommenes Schiedsgericht zu erseyen.

Die wirtschaftliche Ueberlegenheit der Riesenbetriebe in der Bierbrauerei beginnt jedoch bereits auch den Mittel­betrieben die Jllusion ihrer Widerstandsfähigkeit mehr und mehr zu rauben. Bis zum Jahre 1887 noch bewegte fich die Zahl der in vorstehender Tabelle als Betriebe mittlerer Größe bezeichneten Brauereien in aufsteigender Linie. Von da ab beginnt ihr vorerst zwar noch langsamer, aber immerhin deutlich wahr nehmbarer Rückgang. Zwischen 1872 und 1887 von 1441 auf 1700 gestiegen, ist ihre Zahl im Laufe des folgenden Jahrzehnts auf 1456 gefunken. Die tommenden Jahre werden zeigen, daß der fabrikmäßige Großbetrieb in der Bierbrauerei, nachdem er auf dem Groberungszug in die Absatzgebiete der Kleinen die Entscheidung zu seinen Gunsten längst herbeigeführt hat, sich jetzt mit wachsendem Erfolg auch gegen den vorerst noch einigermaßen widerstandsträftigen meisterliche Rückständigkeit. Gegner in den Reihen der mittelgroßen Konkurrenzunternehmungen

Die fapitalistische Betriebskonzentration vollzieht sich mit der Sicherheit und Unwiderstehlichkeit eines Naturprozeffes. Und alle Versuche, auf dem Wege legislatorischer Gingriffe diese Entwicklung zum Vorteil der kleinen und Schwachen zu hemmen, werden sich als erfolglos eriveisen. 0. G.

Gewerkschaftliches.

Berlin und lingegend.

Das ist ein wahrhaft vernichtendes Urteil über die Junungs­Schiedgerichte, dieses gefezgeberische Zugeständnis an die inmungs­

Das Ende der Phosphorzündhölzchen. In der Schweiz hat mit Ende Juni die Fabritation von Phosphorzündhölzchen aufgehört, nachdem in den letzten Monaten noch riesige Mengen von solchen hergestellt worden sein sollen. Der Verkauf von Phosphorzündhölzchen sowie die Ausfuhr von solchen erreichen mit 1. Januar 1901 thr Ende, Nach den Berichten der Fabrikinspektoren find in den letzten awei Jahren abermals mehrere Fälle von Erkrankungen an der Phosphornetrofe vorgekommen. Diese schreckliche Krankheit tamn in der That nur durch das Verbot der Verivendung von Phosphor aus­gerottet werden.

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In kaum einem zweiten Industriezweige ist im Laufe der jüngsten Jahrzehnte die Tendenz der zunehmenden Betriebskonzentration, der Prozeß der Aufsaugung der Kleinen durch die Großen in so deut­licher Weise in die Erscheinung getreten, wie im Brauerei gewerbe. Die Ursachen hierfür sind mannigfacher Art. In erster Linie kommt wohl der Umstand in Betracht, daß von einer extensiven Ausdehnung des Absatzgebietes und damit von der Einfüh­rung der Großbetriebe im Brauereigewerbe erst von dem Beitpunkt an die Rede sein konnte, wo die Verkehrsmitteltechnik auf einer Höhe der Ausbildung angelangt war, die nicht zu wenden beginnt. Auch dabei wird er schließlich Sieger bleiben, nur billige Bersand- Tariffäge, sondern ganz besonders auch jene Schnelligkeit des Transgorts ermöglichte, ohne die bei dem hier in Frage kommenden Industrie- Erzeugnis von einem Versand nach ent­fernter liegenden Abfazgebieten aus Ursachen, die in der Natur des Produkts selbst liegen, nun einmal feine Rede sein konnte. Wer der Bierbrauer deshalb in früherer Zeit mit dem Absatz seiner Erzeug niffes auf einen lokal eng begrenzten Markt angewiesen, so haben die modernen Verkehrsmittel in Verbindung mit den auf die leichtere und bequemere Konservierung des Vieres abzielenden Er­findungen( fünstliche Eisbereitung, Kohlensäure- Behandlung 2c.) dem Gerstensaft nicht bloß zum gesamten nationalen, sondern Branzösische Streits im Mai. Das Arbeitsamt verzeichnete thatsächlich zum Weltmarkt den Zugang eröffnet. Münchener und Nabizputer. Zwischen dem Berband der Gipss, Cement im Vai 98 Streifs und 1 Aussperrung mit 12 614 Teilnehmern( für Kulmbacher, böhmische und englische Biere werden nicht bloß und Deckenbaugeschäfte Berlins und Umgegend" einerseits und den 90 Fälle) gegenüber 84 Stouflitten mit rund 22 000 Teilnehmern im allenthalben in Europa zu finden sein, auch in den meisten über- organisierten Sabigpuzern andrerseits ist am Donnerstag, wie wir April laufenden Jahres. Die Textilindustrie steht obenan mit 37 Streits, feeischen Ländern kann sich der Begüterte den Genuß derselben gestern schon mitteilten, ein Vertrag zu stande gekommen. Der dann folgen: das Baugewerbe mit 22, die Metallindustrie mit Leisten. Bertrag hat die Buftimmung einer außerordentlichen Mitglieder- 7 Streits u. a. m. Die Willerandsche Arbeiterschugreform hat weitere Nachdem diese Voraussetzungen einmal gegeben waren, mußte versammlung der Zahlstelle III des Maurerverbands gefunden, die am 17 Lohnstreits hervorgerufen infolge der Verkürzung der Arbeitszeit. die gerade im Brauereigewerbe besonders starte Ueberlegenheit des Donnerstagabend in den Arminhallen tagte. Sein Wortlaut ift Susgefant war die Lohnfrage die Urfache von 71 Konflikten, darunter maschinellen Großbetriebs über den noch bis in die letzten Jahr- folgender: 56 Angriffsstreits, 9 Abwehrstreits und 6 Forderungen eines zehnte vorherrschend gewesenen handwerksmäßigen Zwergbetrieb,§ 1. Der Lohnfah erhöht sich vom 9. Juli ab auf 80 Bf. und einheitlichen Lohntarifs. Die Verkürzung der Arbeitszeit wurde in Verbindung mit der relativ hohen Sicherheit und Stetigkeit vom 1. April 1001 ab auf 85 f. pro Stunde. Der Lohnsatz der in 6 Fällen gefordert, int einem Fall Fall weigerten sich der Absatzverhältnisse, die nur in geringem Maße von den durch Unfall und Invalidität minder leistungsfähigen Buyer unter- 7 Pariser Juwelierarbeiter in eine Verkürzung der Arbeits­Zufällen der wirtschaftlichen Konjunktur beeinflußt werden, das Groß liegt der freien Vereinbarung. geit zu willigen. Sonstige mit andern zugleich wirkende tapital im Lauf der letzten Jahrzehnte veranlassen, sich mit besonderer§ 2. Die Arbeitszeit beträgt vom 1. März bis zum 30. November Ursachen: Werkstättenordnung 11 mal, Abschaffung der Bußen und Vorliebe dem Brauereigewerbe zuzuwenden. 9 Stunden und vom 1. Dezember bis Ende Februar 8 Stunden. des Lohnabzugs für die Versicherungsprämie 7 mal, Personenfragen Nicht ohne Einfluß mag in dieser Hinsicht auch die rückläufige Ueberstunden sind nur in ganz dringenden Fällen zu machen und 15 mal u. a. m. Ausgang von 73 im Mai und 17 vorher be Entwidlung des deutschen Weinbaus gewesen sein. Ist doch allein werden mit 25 Broz. Aufschlag bezahlt. gonnenen Streits: 8 Erfolge, 46 Ausgleiche, 86 Mikerfolge. Bon im Jahrzehnt 1888/97 bie mit Wein bepflanzte Bläche im Reich von§ 3. Für Buzer, welche auswärts arbeiten, beträgt der Lohn ben mit der Arbeiterschusreform verknüpften Streits find in Mai 18 120 588 auf 117 042 Heftar zurückgegangen, wobei noch eine Meihe pro Tag 9 M.; außerdem wird ihnen Fahrgeld 8. Slaffe vergütet. beendet worden, darunter 2 vorher begonnene und stvar gab es 3 r von schweren Mißernten bafür gesorgt haben, daß auch der relative§ 4. Um geordnete Arbeitsgelegenheit herbeizuführen, wird der folge, 10 Ausgleiche und 5 Mißerfolge. Ertrag der Weinernte in biesem Beitraum unter bem Nachiveis von Buzern durch den Arbeitsnachweis der Durchschnitt früherer Jahre zurückgeblieben ist. Kein Wunder also, Nabispuser vermittelt. wenn gerade das süddeutsche Weinland Baden, das z. B. im§ 5. Arbeitsordnungen, welche den hier getroffenen Ver­Jahre 1897 mehr als den sechsten Teil der gesamten Weinproduktion einbarungen entgegenlaufen, find ungültig. des Reiches lieferte, obwohl es nur etwa den 35. Teil der Boden­fläche dieses Gebietes ausmacht, an dem Aufschwung des Brauerei gewerbes in den letzten Jahren besonders stark beteiligt war und feine Bierproduktion zwischen 1872 und 1897 von 927 000 auf rund 2700 000 geftoliter gesteigert, in dem verhältnismäßig furzen Zeit-§ 7. Die Organisation der Rapigpuger verpflichtet sich, folange raum von 26 Jahren also geradezu verdreifacht hat. Am aller- Mitglieder des Verbands der Gips-, Cement- und Deckenbaugeschäfte wenigsten wird dies denjenigen überraschen, der die verzweifelte Buger benötigen, diese ihnen zuzuweisen, selbst wenn sie fte Lage des fleinen Weinbauern am Oberrhein fennt und Ge- Firmen, die dem genannten Arbeitgeber Berband Tegenheit hatte zu zu beobachten, wie im Laufe der letzten fernstehen, entziehen muß. Jahrzehnte der Weinkonsum der Bevölkerung dort von einer§8. Diefer Vertrag gilt bis zum 30. März 1902 und bleibt alltäglichen Gewohnheit zur Ausnahme, und an Stelle des Weines auf ein weiteres Jahr bestehen, wenn er nicht durch eine ber beiden jeyt bas billigere Bier auch in jenen gefegneten Landstrichen zum vertragschließenden Parteien drei Monate vor Ablauf gekündigt allgemeinen Bolfsgetränk geworden ist. wird."

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§ 6. Zur Schlichtung von aus dem Arbeitsverhältnis ent­stehenden Streitigkeiten wird ein Ausschuß von 6 Mitgliedern, zu gleichen Teilen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, gewählt. Den Vorfiz führt ein Arbeitgeber.

Es ist unter diesen Umständen leicht erklärlich, daß im Brauereis Die Rabigpuzer hatten bekanntlich eine Erhöhung des Stunden­gewerbe, nachdem die seine Entwicklung hemmenden Fesseln einmal lohns von 75 auf 85 f. gefordert. gelöſt Ivaren, bie ökonomischen Entwicklungstendenzen des

tapitalistischen Zeitalters mit der gesteigerten Energie der verhaltenen Achtung! Herren- Maßschneider! Da die Firma H. Bortrefflich, Kraft sich Geltung verschaffen und in besonders rascher wo sich sämtliche Arbeiter im Ausstand befinden, angeblich versuchen Weise alle jene Umwälzungen herbeiführen mußten, die in foll, Arbeiten bei andren Firmen z. B. bei Herz, Französischestraße, andern Gewerbszweigen fich langsam und daher weniger Meyerstein, Friedrichstraße, Frank und Kurta, Französischestraße und augenfällig hatten bollziehen fönnen. So fommt es, bei Stala, Friedrichstraße aufertigen lassen soll, so ersuchen wir die daiz ber Zwergbetrieb in der Bierbrauerei, der noch vor wenigen Berliner Kollegenschaft der Maßbranche, hierauf genau zu achten, Jahrzehnten die Regel war, mit rapider Geschwindigkeit von der und von diesen Firmen feine fremde Arbeit anzunehmen. Bildfläche zu verschwinden und der modernen Betriebsform, der Bierfabrit großen Stils, das Feld zu räumen gezwungen wurde.

Die Ortsverwaltung des Verbands deutscher Schneider.

Achtung, Töpfer! Die Baudelegierten- Versammlung hat be Im Jahre 1873 gab es im deutschen Brausteuergebiet, fchloffen, daß die 50 Pfennig- Marte diesen Sonnabend nochmals er also bem gesamten Reichsgebiet mit Ausnahme der füddeutschen haben wird. Es ist ein Teil unsrer Kollegen dem Beschluß der Ber Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Elsaß- Lothringen , sammlung noch nicht nachgekommen; dieselben werden ihren Ver­noch 13 561 Bierbrauereien mit einer Gesamtproduktion von pflichtungen hoffentlich baldigst nachkommen. Wir machen die 19,7 Millionen Hektoliter; 1897 war ihre Zahl auf 7542 Bertrauensleute zur Innehaltung einer stritten Kontrolle verantwortlich; zurückgegangen, die Menge des gewonnenen Biers aber auf jeder Stollege muß zwei Marten a 50 Pf. geklebt haben. 41,6 Millionen Hektoliter gestiegen. Während also auf der Der Vorstand der Filiale Berlin . einen Seite die Produktionsmaffe um etwa 110 Broz. gewachsen tst, hat sich in demselben Deutsches Reich . 25jährigen Beitraum die Zahl der baran be Die Zimmerer in Bielefeld beschlossen in einer öffentlichen teiligten Betriebe um rund 80 Proz. vermindert. gimmererversammlung, war eines neuen Lohntarifs durch eine Mit andern Worten: Im Jahre 1873 betrug die durchschnittliche Lohnkommiffion mit den Unternehmern in Unterhandlung zu treten. Produktion einer Bierbrauerei im Brausteuergebiet erst 1470 Hefto Inzwischen wird gebeten, den Zuzug von Zimmerern nach Bielefeld liter, 1897 dagegen bereits nahezu 5520 Hektoliter; die durchschnitt- ftreng fernzuhalten.

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Die Krakauer Abteilung der galisischen ,, Boltsuniversität Ab. Mickiewicz" veröffentlicht ihren Bericht für das Jahr 1899/1900. Die Abteilung zählt 384 Mitglieder. In dem Berichtsjahre fanden in Krakau 125 Vorlesungen statt, die von zusammen 17457 Buhörern besucht waren. Hiervon waren 6379( 87 Proz.) Arbeiter. Die Frauen bildeten 42 Proz. der Zuhörer. Geschichtliche Borlejungen hatten den größten Zuspruch. Von Zeit zu Zeit wurden wissenschaft­liche Diskussionen veranstaltet. Eine Anzahl naturgeiicht­licher Vorträge wurden durch Lichtbilder unterstützt.

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Die Bollsuniversität" ist im Jahre 1898, als überall ber hundertjährige Geburtstag des revolutionären polnischen Dichters Adam Midie wieg gefeiert wurde, gegründet, Der Gedanke ging von dem Ingenieur 2ibansti aus, der sich durch Veranstaltungen von populären Naturgeschichts- Borträgen äußerst verbient gemacht hat. Der Gedante wurde durch die Bemühungen der Lemberger Vereinigung" der fortschrittlichen Studenten in Wirklichkeit übersetzt. Die Universität" wurde zuerst für Lemberg organisiert. Die Vorlesungen begannen am Anfang des Jahres 1899. Die naturgeschichtlichen Vorträge des Ingenieurs ibansti und ein Cyklus des Genoffen antie wiez über die französische Revolution wurden mit Begeisterung auf­genommen, 50 Proz. der Zuhörer in Lemberg waren Arbeiter. Mit der Zeit entstanden Abteilungen der Universität auch in Krakau , Przemysl , Stanislawow und Boryslaw, Anfang dieses Jahves fand auch in Lemberg eine Giordano Bruno- Feier statt. Die " Universität" veranstaltet auch periodisch Vorträge in den Provinz­ftädten, ein Vortrag wurde auch schon in einem Dorf vor Bauern gehalten.

Die Regierung und die Polizei haben es an Chitanen gegen die" Universität nicht fehlen laffen. Verweigerung von Sälen, Verbote von Sammlungen und sonstige polizeiliche Freund­lichkeiten beweisen zur Genüge, daß die Regierung die Ausbreitung der Bildung mit allen Mitteln verhindern möchte,

Trotzdem macht die Universität hocherfreuliche Fortschritte. In Galizien wachsen nach offiziellen Zahlen etwa 730 000 Kinder ohne jeglichen Schufunterricht auf. Da ist die Entstehung einer wirklichen Volksuniversität bon ungeheuerer Kultur­bedeutung und wir freuen uns in erster Linie, daß die galizische Arbeiterschaft durch den großen Besuch der Vorträge belviesen hat, daß sie dies Kulturnoment zu würdigen weiß.

Die Abschaffung der Nachtarbeit in den Bädereien bøn Amerita. Der Gedanke der Tagarbeit gewinnt in ben amerikanischen