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Nr. 161.

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Vorwärts

Berliner   Dolksblatt.

17. Jahrg.

Die Insertions- Gebühr beträgt für die fechsgespaltene Kolonel. seile oder beren Raum 40 Pfg., für politische und gewertschaftliche Vereins­und Bersammlungs- Anzeigen 20 Pfg. Kleine Anzeigen" jebes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Inferate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet Kernsprecher: Amt I, 11r. 1508. Telegramm- Adresse: " Socialdemokrat Berlin"

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.

Aus den Berichten der sächsischen Fabrikinspektoren.

II. Eine Enquete über Fabrikarbeit berheirateter Frauen.

Sonnabend, den 14. Juli 1900.

Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.

Kiautschou.

vielmehr in einer großen Kindersterblichkeit be­merkbar. Eine von einem Arzte im Plauenschen Bezirk an- Deutsch  - offiziös wird bekannt gegeben: Die aus englischer gefertigte Aufstellung zeigt drastisch, daß die Kindersterblichkeit Quelle stammende Nachricht von einem Zusammenstoß deut mit der Fabritarbeit zugenommen hat: scher Truppen mit Bogern bei Kiants chou findet biss her an Berliner   amtlicher Stelle keine Bestätigung. Auch über weitere Verluste unsrer Marinetruppen bei Tientsin sind teinerlei Mitteilungen eingegangen.

in den Jahren. 1800-1824

Im Durchschnitt befanden sich unter 100 Sterbefällen in Plauen  : 33,8 Säuglinge 1825-1829 32,4 1830-1875 39,8 .1875-1899 43,9

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Diese Nichtbestätigungen und Nicht- Mitteilungen beweisen nichts. Eine Bestätigung für die Gefährdung Kiautschous liegt dagegen in der Truppenentfendung von Taku aus.

Wem dient Li- Hung- Tschang?

Aus Kanton wird berichtet:

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Die Nachteile, die sich als Folge der Ehefrauenarbeit in gewerblichen Betrieben auf dem Gebiet der Volksgesundheit und der Kindererziehung in sehr fühlbarer Weise bemerkbar machen, haben die Kommission für Arbeiterstatistik veranlaßt, Erhebungen über diese Seite moderner Ausbeutung, ihre Diese Aufstellung stellt ohne Kommentar eine furchtbare Gründe und ihre Folgen anzuregen. In Sachsen   sind Anklage gegen die Gesellschaft dar. Diejenigen der Kleinen, id Der Vicekönig Li- ung- Tichang hat am 6. b. M. auf diese Umfragen im letzten Viertel des verflossenen Jahres vor welche die Vernachlässigung ertragen, haben zumeist eine dem Landwege ein handschriftliches faiserliches Edift vom 17. Junt sich gegangen, leider aber auf Anordnung des Ministeriums des traurige, freudlose Stindheit, die mangelnde Erziehung erhalten, worin alle Gouverneure um schleunige Truppensendung zur Innern auf eine Weise, die die Feststellung der Thatsachen macht sich nicht selten in der Schule noch bemerkbar. So Hilfe gegen die Rebellen, zu denen offenbar auch der Prinz Tuan erschwerte. Durch die Unternehmer und unter deren sagt ein Lehrer im Plauenschen Bezirk, daß sich bei Kindern, gerechnet wird, ersucht werden. Li- Hung- Tichang will auf dieses Kontrolle wurde die Befragung der Arbeiterinnen vorgenommen. deren Mütter in der Fabrik arbeiten, schlechtes Betragen, Editt hin, das unzweifelhaft noch echt ist, einige Tausend Mann nach Es wurden jedoch auch die Gutachten der Unternehmer selbst Mangel an Fleiß und Unreinlichkeit als nachteilige Folge der Beting schicken. Auch andre Gouverneure werden voraussichtlich eingeholt und Umfragen bei Aerzten und teilweise auch bei fehlenden mütterlichen Aufsicht und Erziehung bemerkbar Truppen entfenden. Lehrern porgenommen. Die Arbeiter- Organisationen sind hierbei machen. Der 17. Jumi ist lange her, und die Versicherung, Li wolle Es ist ein trauriges Bild, das sich in den Be­natürlich wiederum übergangen worden. Soweit Unternehmer in richten der Fabrikinspektoren hier enthüllt. Und doch offen- Truppen nach Beling entfenden, sieht ganz wie eine Berhöhnung der Mächte aus. Betracht kommen, sind die Urteile natürlich ganz wertlos. bart sich auch hier die Unfähigkeit der Gesellschaft, auch nur Uebrigens bleibt Li- Hung- Tschang in Kanton und begiebt sich Sie leugneten aus leicht erklärlichen Gründen einfach alle ge- die schlimmsten Uebel zu beseitigen. Nicht mit Unrecht wird nicht nach Beting. fundheitlichen und sonstigen Nachteile und waren, wie aus der Vorschlag, die Fabrikarbeit verheirateter Frauen Der Aufstand in der Mandschuret. den Berichten hervorgeht, sichtlich von dem Bestreben geleitet, ganz zut verbieten, mit dem Hinweis beantwortet, Wie dem Standard" aus Shanghai   vom 11. d. Mts. berichtet einer Reform durch ihre Gutachten vorzubeugen. Trotz der daß die Folge nur die Vergrößerung des Elends sein würde, wird, find dort Meldungen aus Niu- tschwang eingegangen, unglücklichen Form, in der die Erhebungen aufgenommen oder man erreichte, daß die Frau zur Heimarbeit greifen und denen zufolge die Ausländer dort einen Angriff von Borern und wurden, sind doch teilweise ganz interessante Thatsachen zu so aus dem Negen in die Traufe tommen würde. Selbst der chinesischen Soldaten fürchten. Es wird weiter gemeldet, daß Tage gefördert worden. Vorschlag, die Schonzeit für Wöchnerinnen zu verlängern, russische Truppen eine Abteilung Chinesen bei Liao- Yang, 40 Meilen Die Frauenarbeit ist in Sachsen   ungemein ausgebreitet. begegnet dem Einwand, daß dann die Frau bei jeder Schwanger- füdlich von Mulden, geschlagen haben. Sicheres fehlt. Unter 527 523 in zählpflichtigen Betrieben beschäftigten Personen schaft die Stelle verlieren würde, und von einer Verkürzung nicht batierte Darstellung aus dem ruffischen Finanzministerium Neber den Aufstand in der Mandschurei   liegt eine ausführliche waren nach der Arbeiterzählung am 1. Mai b. J. 168 833 der Arbeitszeit und Verlängerung der Mittagspause fürchtet vor. Danach hätten sich revolutionäre Bewegungen nur in der Arbeiterinnen und darunter( einschließlich der geschiedenen man, daß die Unternehmer dann von der Arbeit verheirateter Gegend der Städte Hai- Tichen, Ljao- jan und Mukden bemerkbar und verwitweten) 50 762 Verheiratete. Der größte Teil ist Frauen ganz absehen könnten, was die schon angedeuteten gemacht, doch wurden sie bald unterdrückt. Noch am 21. Juni in der Textil- und Bekleidungs- Industrie, eine beträchtliche Folgen haben würde. berichtete der Hauptingenieur der Mandschurischen Bahn aus Anzahl aber auch in Bergwerken, Eisenhütten, Steinbrüchen, In der That dürfte eine einheitliche Reform der Frauen- Charbin, daß auf der Bahn überall Ruhe herrsche und daß die Glashütten usw. mit schweren Arbeiten beschäftigt. Gouverneure von drei Provinzen für die Aufrechterhaltung der Nach den an die Unternehmer ausgegebenen Fragebogen Ruhe einstehen, wenn die Russen keine Feindseligkeiten beginnen. war zunächst zu ermitteln, welche Gründe Ehefrauen veranlaßt Die ruhige Stimmung, die scheinbar längs der Bahn herrscht, hielt haben, in der Fabrik Beschäftigung zu suchen. Es kann und aber nicht an, sondern die revolutionäre Bewegung verbreitete fich von Pefing aus bis nach der Mandschurei  . Einige chinesische   Be­wird niemand überraschen, daß der weitaus größte Teil dieser amte schlossen sich der Bewegung an und chinesische Truppen machten Frauen durch die Not zur Fabrikarbeit gezwungen wird; es dort mit ihnen gemeinsame Sache. ist aber immerhin bemerkenswert, daß diese Thatsache selbst in der allergünstigsten geschäftlichen Konjunktur von den sächsischen Fabrifinspektoren berichtet werden muß. So meldet der Dresdener   Beamte, daß von 131 in einer Schokoladenfabrik beschäftigten Frauen nur eine angab, nicht direkt zur Arbeit Der Nachrichtendienst ist nun fast völlig verstummt. Ueber das in der Fabrik gezwungen zu ſein; sie arbeite vielmehr nur um fatale Schweigen helfen sich die Sensationsblätter damit hinweg, zu sparen. Im Chemnizer Bezirk wurden von 2002 Ehefrauen daß sie wieder die Geschichte von der allgemeinen Niedermezelung die Gründe ermittelt. 1317 davon sind wegen zu geringen Ver- der Fremden in Peting aufwärmen diesmal wird das Massacre dienstes des Manns genötigt, 190 arbeiten um Schulden bezahlen auf den 6. Juli datiert. zu können, 56 haben franke Männer, 43 lebten getrennt von Auch über die Lage in Tientsin   kommen feine neuen Meldungen. ihren Männern, 42 haben Eltern zu unterſtüßen, 14 eine Jedenfalls haben die Führer der europäischen   Truppen keine Ge­zahlreiche Familie und 21 arbeitsscheue oder im Gefängnis legenheit, Erfolge zu vermelden. Dagegen werden Klagen laut über befindliche Männer; 253 aber behaupten, zu arbeiten, um die die Uneinheitlichkeit des Vorgehens. Zeit besser ausnußen zu können. Aehnlich gestalten sich die Erhebungen über diesen Punkt auch in andren Bezirken.

arbeit auf Schwierigkeiten stoßen. Es ist eben fast unmöglich, diese aus der allgemeinen Arbeiterfrage herauszulösen. Als Teil der socialen Frage" fann sie nur mit dieser gelöst werden. Man befördere die Socialgesetzgebung und gewähre Gewerkschaften die nötige Bewegungsfreiheit, dann werden auch die geschilderten Schäden von selbst verschwinden.

China  .

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Am 22. Juni wird aus Charbin   gemeldet, daß der Gehilfe des Gouverneurs von Mukden   den Gouverneur in Haft genommen, sich an die Spige der aufständischen Truppen gestellt habe und gegen Tjelin marschiere. Auch die stohlenbergiverke von Jan- Sai wurden von Chinesen angegriffen und die Brücke bei der Station Liao- Jan angezündet. Die katholische Mission in Mukden   wurde zerstört und die dortigen Kaufmannsläden wurden geplündert

Im Norden der Mandschurei  , in der Provinz Bizikar wurden schnell chinesische Truppen zur Sicherheit der Bahn mobilisiert. Die Proklamationen der Aufständischen wurden auch in Mukden und Girin veröffentlicht und der Gouverneur erklärte der Bahuverwaltung. nicht für die Sicherheit garantieren zu können,

von Amur   bat um Schußz. Der Oberingenieur berichtete darüber: Der Generalgouverneur von Amur   bat um Schutz. Am 24. Juni wurde ein Edikt des chinesischen Kaisers aufgefangen, das den Truppen befahl, fich mit den Vogern zu vereinigen. Am 25. Juni wurde dem Hauptingenieur vom Gouverneur von Mukden bekannt gemacht, daß das ganze Eigentum' an die chinesischen Beamten übergeben werde, und daß sich die Russen unter dem Geleite der chinesischen Soldaten entfernen und die Mandschurei verlassen sollen. Darauf gab der Hauptingenient alsbald folgende telegraphifche

Antwort:

Beamten

Gemäß dem mit der chinesischen Regierung abgeschlossenen Vertrag sind die Russen verpflichtet, die Eisenbahn zu banen. Des wegen famen fie nach der Mandschurei  , wo sie drei Jahre hindurch mit der Bevölkerung im besten Einvernehmen gelebt haben. Jetzt find in der Proving Mukden Voger aufgetaucht, welche die chine sischen Christen angegriffen und Eisenbahnarbeiter, die Be wachungsmannschaften und Ingenieure nicht verschont haben, während die in Mulden nichts gethan haben, imt das zu verhindern. 11m den Unordnungen fofort ein Ende zu machen, ist der Gouverneur in Mukden ver pflichtet, die Rebellen zu vernichten. Kann er das nicht mit den ihm zu Gebote stehenden Machtmitteln, so soll er sich wegen Hilfe von seiten der russischen Regierung an den Chef der Provinz Kwantung( Port Arthur  ) wenden. Der chinesische   Gouverneur hat kein Recht, den Russen vorzuschlagen, die Eisenbahnarbeiten aufzugeben, da die Eisenbahn im Einvernehmen von Rußland  und China   gebaut ist. Ich sehe, daß der Gouverneur von Mukden  die Pflicht des trenen Dienstes zum Kaiser vergessen hat, wenn er folchen Antrag vorschlug. Der Gouverneur beging eine so schwere Uebertretung, wahrscheinlich unr and Furcht vor den Auf­ständischen und vergaß die Pflicht für seinen Dienst und seine Ehre. Jch rate, dieses niedrige Gefühl der Furcht vor den Bogern aufzugeben, sowie die schlechten Berater von sich zu ent­fernen, und fich männlich an die Spize der Truppen zu stellen, welche noch nicht dem Ausstand verfallen sind und mit Hilfe des russischen Chefs von Kwantung die Nebellen zu vernichten und die Ruhe wieder herzustellen.

Ziveifelhaft ist es einstweilen, ob sich das Ausbleiben zu verlässiger Meldungen dadurch erklärt, daß die Truppen der Mächte Die Erörterungen über die gesundheitlichen Nach einer Statastrophe zutreiben oder bereits verfallen find oder ob nur teile der Frauenarbeit für die Frauen selbst der Nachrichtendienst technisch gehemmt ist. Nach angeblich zu sind sehr lückenhaft. Es find einzelne Berufe gar verlässigen Londoner   Meldungen ist auf dem Landweg zwischen Korea  nicht berücksichtigt, sondern meist nur ganz allgemeine und China   je de Telegraphenverbindung unterbrochen. Das gleiche Gutachten abgegeben worden. Als Folge der durch die Ehe- gilt von der Telegraphenverbindung zwischen Tschifu   und frauenarbeit bedingten unregelmäßigen Ernährung werden fast Shanghai  . Deshalb müssen Telegramme jetzt per Schiff von allgemein Magenkrankheiten angeführt. Ein Großenhainer   Taku nach Chemulpo   gebracht und von dort über Japan   und Arzt hat beobachtet, daß Frauen, welche in der Textilbranche Singapore   weiter befördert werden, was mit großem Zeitverlust ver und Cigarrenfabrikation beschäftigt sind, weniger Wider- bunden ist. standsfähigkeit bei Erfrankungen als andre Frauen Ist dies richtig, so kann man vorerst überhaupt auf authentische gezeigt haben; ein Arzt in Riesa   konstatiert, daß die schwere Meldungen verzichten. Arbeit in Ziegeleien häufig Fehlgeburten erzeugt, auch Die Lage in Siautschou bleibt ungellärt. Daß deutsche auf das Vorkommen von Bleivergiftung in Ziegeleien, wo Truppen von Taku nach Tsingtau   geschickt worden sind, scheint darauf glasierte Ware hergestellt wird, wird von ärztlicher Seite hin- zu beuten, daß auch der Platz an der Sonne gefährdet ist. gewiesen. Eine eigentümliche Rolle spielt Li- Hung- Tichang, der große Bedeutungsvoller noch als die gesundheitlichen Ein- Chinese; er schickt fortgeiegt allerlei beschwichtigende widerspruchs wirkungen sind die Folgen auf die Kinderpflege volle Sundgebungen in die Welt. Wir haben den Eindruck, als ob und Erziehung; daß hier die Frauenarbeit arge Mißstände i- Hung Tichang auf den die fremden Mächte so ver­im Gefolge hat, wird fast in allen Berichten zugegeben. Der trauensvoll rechneten in Wahrheit der eigentliche Organi Inspektionsbeamte des Bezirks Planen i V. läßt sich in jator des Boger Aufstands ist, in dessen Dienst er auch dieser Beziehung folgendermaßen aus:.... Frühmorgens, jezt seine diplomatischen Künste stellt. ehe die Frau zur Arbeit geht, ist sie gezwungen ein oder zwei Kinder zu der Ziehfrau oder, wenn möglich, in eine Be­wahtanstalt zu bringen, sofern feine Verwandten für deren bin Peking   und Tientsin. Verpflegung forgen. Die Kinder müssen deshalb häufig Londoner   Abendblätter melden, daß Freitagvormittag in London  gewaltsam aus dem Schlaf gerissen werden ein amtliches Telegramm aus Beting eingetroffen sei, nach welchem und gleich darauf durch die oft kalte Morgenluft ihrem Tages  - fämtliche Fremden in Peking   am 6. Juli ermordet worden bestimmungsort zugeführt werden; daß die Gesundheit feien. Aus diesem Anlasse richtete das Neutersche Bureau" an mancher Kinder darunter leidet, dürfte nicht zu bezweifeln das Auswärtige Amt   eine Anfrage, auf welche ihm geantwortet sein." Zeigt sich schon hier, wie die unschuldigen Kleinen wurde, daß im Auswärtigen Amte nichts hiervon bekannt sei. schwer unter der schrankenlosen Ausbeutung der billigen weib- Es handelt sich zweifellos um leere Sensationsmache. lichen Arbeitskraft leiden, so tritt diese Thatsache durch folgende Neber die Kämpfe um Tientsin   wird nichts Neues berichtet. Schilderung des Chemniger Beamten noch drastischer hervor: Die Das Neutersche Bureau" meldet aus Tientsin vom 4. d. W., fich große Waffen chinesischer Truppen sammelten, um einen Angriff den Kindern( von fremden Ziehmüttern) gereichte künstliche zwischen den Befehlshabern der verbündeten Trupper bestehe all- an mehreren Punkten der Bahn vorzubereiten, und selbst Charbin Nahrung ist nach dem Urteil aller darüber befragten Aerzte meist gemein der Wunsch, miteinander zu kooperieren. Ein wirksames Vor- zu bedrohen. Der Hauptingenieur gab den Befehl, die Eisenbahn­sehr unzweckmäßig, ja un vernünftig; es soll nicht selten gehen der Verbündeten werde aber durch Mangel an Zusammen- Bediensteten zum Schuge der Bahn zu konzentrieren. vorkommen, daß den Kindern Schnaps eingeflöfzt wird, schluß beeinträchtigt. Der Vorteil habe bei ben Operationen der inn   sie zu beruhigen." Aehnliche Aeußerungen ließen sich legten Wochen im ganzen auf Seite der Chinesen gelegen, deren Für das deutsche oftafiatische Expeditione corps wird die noch eine ganze Anzahl anführen. Die Folgen einer folchen Artillerie derjenigen der europäischen   Truppen an Güte über- Stellenbejegung veröffentlicht. Gebildet werden zwei Kindererziehung bleiben natürlich nicht aus, fie machen sich legen fei. oftafiatische Infanterie- Brigaden" mit je awei

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Peking   und Tientsin.

Am 26. Juni wurde gemeldet, daß sich überall längs der Eisenbahn chinesische Truppen fammeln. Am 27. Juni meldete der Hauptingenieur, daß die Schußmannschaft in Stärke von 150 Mann gezwungen war, sich von Tjelin zurückzuziehen, und daß

Die deutsche Seebrigade.