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weibliches Wesen war. Und in dieser schrecklich berpesteten Luft noch höheren Instanzen geführt werden müssen. Als ein weiteres foll ein franker Mensch wieder gesund werden! Uns wurde in Special Hilfsmittel, ihm nicht genehme Beschlüsse zu hinterbreiten, der kurzen Zeit, während wir in dem Raume teilten, so übel beliebte der Herr Oberbürgermeister private Randglossen bei den dem zu Mute, daß wir schleunigst abziehen mußten und nur mit Mühe Kreisamt zur Genehmigung einzureichenden Beschlüssen in Anwendung eine gewaltsame Entleerung unfres Mageninnern zurückhalten zu bringen, die dieselben dann als socialdemokratische" hinstellen Tonnten. Wer soll hier Rat und Hilfe fchaffen?" sollten, um gegen sie Stimmung zu erzeugen. Aber auch damit hat dieser Herr schon Reinfälle erlebt, da solche Diese Schilderung bringt nichts Außergewöhnliches. Wir haben schon weit entsetzlichere Darstellungen über das Wohnungselend der in Preußen und Sachsen   wirksame Mittelchen in Hessen   nun doch Landarbeiter mitgeteilt. Wir erinnern z. B. an die unlängst von noch nicht verfangen. Gerade der letztere Umstand, der unsren Genossen uns veröffentlichte Schilderung eines Arztes über die grausigen Zu- so ganz zufällig bekannt wurde, hat deren Geduld erschöpft und sie stände in ostelbischen Schnitterhäusern. Die Nicht- Trennung der zu eingangs erwähntem Beschluß veranlaßt, der den Machinationen Geschlechter ist auch sonst nichts Ungewöhnliches, und das kaiser- des eigenwilligen Stadtregenten ein für allemal einen Riegel vor­liche Wort von den Wohnungen, die schlechter seien als die Schweine- schieben wird. Der gewählte und nach der Hessischen   Städte­Ordnung zulässige Ausschuß besteht aus fünf Mitgliedern und hat ställe ist unvergessen. Der Fall in Lanke gewinnt aber dadurch eine gewisse Mert auch das Recht, sämtliche über Stadtverordneten   Beschlüsse an­würdigkeit, daß unsres Wissens zum erstenmale- die agrarische gefertigte Aftenstüde einzusehen wie überhaupt deren Durchführung auf Presse sich herbeiläßt, dieses Dokument des Wohnungselends im alle ihm gutdünkende Art zu überwachen. Der Herr Oberbürger Paradies der Junker wiederzugeben. Sonst werden derlei un- meister war sehr mit dieser Einrichtung einverstanden und schien angenehme Dinge sorgsam vertuscht, mag es sich auch um weit dieselbe gar nicht als ein Mißtrauensvotum aufzufassen.- schlimmere Zustände handeln.

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Ist die Deutsche Tageszeitung", die die obige Dar­stellung wiedergiebi, plöglich in sich gegangen und bemüht sich, dem Uebel zu steuern, indem sie der Wahrheit die Ehre giebt? Oder hat man ihr ein Kuckucksei in das agrarische Nest gelegt, das zu besudeln sie nicht für nötig hält, weil es ohnehin schnußig genug ist? Ach nein, weder das eine noch das andre trifft zu. Die Deutsche Tagesztg." hat ihre Todschweige- und Beschönigungstaftit nur für einen Aus­nahmefall aufgegeben, weil jenes Gut, das einem Grafen v. Redern  gehört, an einen- Juden, den bekannten Kohlen- Friedländer, verpachtet ist. Schade, daß nicht alle Gutsbesizer und Gutszüchter Juden find, dann würde die Presse des Bundes der Landwirte doch wenig stens energisch gegen den Notstand der Landarbeiter vorgehen und vielleicht endlich Abhilfe schaffen.

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Grundstück des Grubenarbeiters August Kastner wird hiermit zurüď. geogen. Ihre politische Vergangenheit als Verfechter der Grundsäge der socialdemokratischen Partei läßt die Annahme gerechtfertigt er scheinen, daß das Ziel der Versammlung darauf hinausgehen foll in der hiesigen Stadt und Umgebung die socialdemokra tischen Bestrebungen zu fördern und neu zu be leben, Bestrebungen, die andrerseits von der großen Mehrzahl der Bevölkerung energisch bekämpft werden.

Aus der Abhaltung der Versammlung ist daher ein 31 fammenstoß der beiden Parteien und damit Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu be fürchten, während dem gegenüber der Zugang zu dem Kastnerschen Grundstück und das letztere selbst räumlich so beengt sind, daß bei einer etwaigen Störung der öffentlichen Ordnung die Entfaltung der Kräfte der Polizeibehörde zur Wieder­herstellung der Ordnung fanm möglich erscheine. Dazu kommt die feuergefährliche Bauart des Rastnerschen Hauses sowohl wie der Nachbargebäude, so daß dieselben durch unvorsichtiges Tabakrauchen leicht einer Feners Majorke. gefahr ausgesetzt werden könnten. Die Schriftstücke sind beide mit der eigenhändigen Unterschrift Angesichts des chinesischen Aufstands, der durch die systematische Mißhandlung Chinas   seitens der europäischen   Mächte hervorgerufen des Neuroder Bürgermeisters Herrn Majorte verschen. Was ant worden ist an welcher Mißhandlung auch die deutsche Regierung 5. Juli zu keinerlei Beanstandung Ursache gab, erscheint am 10. Juli durch ihren völkerrechtswidrigen Einfall in China   ihr vollgerüttelt im bedenklichsten Lichte. Vergeblich sinnt man nach, was in einer so und geschüttelt Maß hat- angesichts der jetzt an den" Fremden" furzen Zeit den Meinungswechsel bei dem Herrn Bürgermeister her­in China   geübten Vergeltung ist es charakteristisch, mit welcher vorgerufen haben könnte. fröhlichen Wurstigkeit seiner Beit seitens der deutschen   Regierung gung dem Herrn Bürgermeister Kühns politische Vergangenheit and Zunächst muß zur Begründung der Zurückziehung der Genehmi in das chinesische Abenteuer hineingestiefelt wurde.

Aus den Flitterwochen der Weltpolitik".

konnten

die

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Die Weisheit, die tiefe Moral und der fröhliche Wagemut des sein Bestreben, unsre Grundsäße zu fördern und neu zu beleben, Landsknechts   beseelte Herrn Bernhard von Bülow  , als er im Anfang dienen. Das, wie alles Uebrige, mußte der Herr Majorke Herr des Jahres 1898 dem Reichstag   Rechenschaft geben sollte, über die Art, doch aber auch schon am 5. Juli wissen. wie man in China   zu kolonisieren beliebt hatte. Er müsse hervorheben, Majorke hat nämlich vor gar nicht langer Zeit in Volksversamm meinte er, daß wir weder in Abenteuer hineindampfen, noch lungen mit Kühn und anderen socialdemokratischen Rednern Rede Lebensmittelpreise und Arbeitslohn. Die offiziösen Berliner   irgendwie den Frieden stören, noch irgendwem zu nahe duelle ausgefochten in seiner Eigenschaft als Angehöriger Politischen Nachrichten" ärgern sich über unsere Berechnungen, durch treten". Die Chinesen haben ja darüber inzwischen eine andre der Centrumspartei. Freilich hat Herr Majorke bei diesen Rede fämpfen den Kürzeren gezogen. die wir nachwiesen, daß von der Lohnerhöhung der letzten Jahre in- Ansicht bekundet. Wie wenig Herr Majorte aber mit seiner Begründung recht hat, folge der gleichzeitigen Erhöhung der Lebensmittelpreise nur ein Damals aber fuhr Herr v. Bülow in heiterem Plauderton fort: Bruchteil den Arbeitern zu gute gekommen ist. Das Schwein- China gegenüber haben wir unsre Forderungen in so moderierten beweist die Thatsache, daß genau auf demselben Blaze, wo die diese burgsche Organ meint, unsre Berechnung gäbe ein schiefes Grenzen gehalten, daß dieselben weder der chinesischen Regierung malige Versammlung stattfinden sollte, bereits zu Pfingsten 1898 eine fehr start besuchte socialdemokratische Bild, weil das Jahr 1898 überdurchschnittlich hohe Preise Anlaß zu berechtigten Ausstellungen geben, noch gar aufgewiesen habe. Hätten wir das Jahr 1899 bei der Berechnung innere Kohäfion oder den Fortbestand des chinesischen Reiches Wählerversammlung mit Kühn als Referenten zu Grunde gelegt, so würde sich der wirkliche Anteil der Arbeiter an gefährden Ich möchte besonders konstatieren, stattfand, wobei keinerlei Ruhestörung vortam und auch keinerlei Gefahr entstand. der Lohnerhöhung als bedeutend größer herausgestellt haben, weil daß wir aufrichtig die Wohlfahrt von China   wünschen.... Ich bin wie es selbstverständlich ist Kandidatenwechsel im 7. hannöverfchen Wahlkreis. Da die Lebensmittelpreise gerade im Jahre 1898 den höchsten Stand überzeugt, daß die Erwerbung von Kiautschou der Ausbreitung erreicht hätten. Die statistischen Mitteilungen über das Jahr 1899 christlichen Glaubens und christlicher Gefittung zum Segen gereichen der bisherige socialdemokratische Reichstagskandidat Genosse Wiehle lagen nun unfrem Mitarbeiter, als er seine Berechnungen an- und daß sie förderlich sein wird für die wirtschaftliche Entwicklung seine Kandidatur niedergelegt hat, wurde an seiner Stelle Genoffe ftellte, noch gar nicht vor. Aber auch jetzt, nachdem sie und für die politische Machtstellung des Deutschen Reichs  ." Behle als Kandidat aufgestellt. crschienen sind, kann man nur sagen, daß die Behauptung der Ob der Leiter unsrer auswärtigen Politik jest nicht selber Das Verfahren wegen Gotteslästerung wird doch noch B. P. N." feineswegs zutrifft. Eine Stichprobe im neuesten Heft erstaunt ist über seinen damals bekundeten staatsmännischen gegen den Genossen Swienty vom Boltsblatt" in Halle eröffnet des Statistischen Jahrbuchs für das Deutsche Reich  " ergiebt, daß Scharfblick! von den vier Städten, über deren Getreidepreise Mitteilungen Freilich, man kann die Männer der Reichsregierung freisprechen werden. Die 2. Kammer des Landgerichts in Halle hatte die Er­gemacht werden, zwei 1899 höhere Roggenpreise als 1898 von einem Teil der Schuld, uns in dieses in seinen Folgen noch öffnung des Verfahrens abgelehnt. Auf Betreiben der Staats­hatten, während für zwei Städte der Roggen, das wichtigste unabsehbare Abenteuer hineingetrieben zu haben, wenn man sich anwaltschaft hat jedoch das Oberlandesgericht in Naumburg die Er Voltsnahrungsmittel, eine niedrigere Notiz aufweist. erinnert, welche Grundsäge über Moral, Völkerrecht damals aus dem öffnung des Verfahrens angeordnet. Reichstag, und zwar von allen bürgerlichen Parteien heraus vor­getragen wurden. Auch die optimistische Stimmung der Regierung wurde von den bürgerlichen Parteien gern übernommen. nationalliberale Herr Hasse meinte, die bei den Chinesen zuerst eingetretene Mißstimmung sei schon vollständig gewichen.

Die Fleischpreise waren dagegen 1899 allgemein und zum Teil sehr bedeutend höher als im Jahre zuvor. Nur Schweinefleisch zeigte eine billigere Notiz. Rindfleisch ist von 113,3 auf 115,9 Mt. für den Doppelzentner gestiegen, Hammelfleisch von 108,4 auf 110,0 M. und Kalbfleisch gar von 119,7 auf 132,5 M.!

Rechnet man dazu die weitere enorme Steigerung der Woh­nungspreise im Jahre 1899, so wird es nicht nur bei unsrer Be­rechnung bleiben, sondern sich sogar herausstellen, daß der wirkliche

weiter verringert hat.-

Der

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

B

,, Es hat sich die sonderbare Sachlage herausgebildet. Die Pensionskaffe der Großen Berliner  . daß weite Kreise der Chinesen selbst über die Fußfassung Zehn Versammlungen von Straßenbahn Angestellten, die Deutschlands   durchans befriedigt find." Anteil der Arbeiter an der Lohnsteigerung im Jahre 1899 sich noch beg allgemeinen Wölferrechts jib die Chinesen bisher ziemlich hart- Nacht zum Freitag in den verschiedenen Stadtteilen bahnhofsweise Und der Freisinnige Barth führte aus:" Für die Grundsäge von insgesamt etwa 3000 Personen besucht waren, wurden in der des sind Die Tagesordnung der von dem Centralverband für hörig gewesen. Wenn man bei ihnen etwas erreichen will, muß abgehalten. Haussuchung. Am Freitag früh fand in der Redaktion der man notwendigerweise auch ein nicht unbeträchtliches Stück realer Handels- und Transport- Angestellte einberufenen Versammlungen Staatsbürger- Zeitung" eine Haussuchung statt. Beschlagnahmt Macht mit in die Wagschale werfen." Die Wirkungen der die An- betraf die Ruhegehaltstasse. Wie seitens der verschiedenen Referenten wurden Zeitungen, Manuskripte und Briefe in der Koniger Mord- schauungen und das Recht anderer mit Füßen tretenden Politit mitgeteilt wurde, haben zahlreiche Betriebs- Angestellte bisher die Beitrittserklärung zu der Kasse nicht find ja inzwischen über die Europäer hereingebrochen. Vermutlich wollte die Behörde die Beweise für den Ritualmord Eine Art Genugthuung ist es für uns, daß schon damals nicht abgegeben, weil sie mit den einzelnen Bestimmungen der ſuchen, die das Blatt ja, seiner täglichen Versicherung zufolge, in nur unsre Presse, sondern auch unsre Vertreter im Reichstage die Sagungen nicht einverstanden seien. Die schon seit langer Zeit ver­völkerrechtswidrige Politik der Regierung gebührend gebrandmarkt sprochen gewesene und gerade von den älteren Angestellten haben. Be bel führte aus, daß nach den Regeln des Völkerrechts sehnsüchtig erwartete Pensionskasse hat leider in ihren Be­vor der gewaltsamen Besetzung Kiautschous bei der chinesischen Stimmungen der gewaltsamen Besetzung Kiautschous bei der chinesischen Stimmungen nicht das gehalten, was von den Direktoren Regierung hätte angefragt werden müssen, ob sie bereit sei, eine Ge- ichon vor vielen Jahren ihnen zugesichert sei. mugthuung für die Ermordung der Missionare zu leisten.

angelegenheit.

Hülle und Fülle besitzt.-

feinen

Aus dem Großherzogtum Sachsen- Weimar   schreibt man ms: Drud erzeugt Gegendrud. Dieses technische Naturgesetz scheint sich allmählich auch in unsrem Musterländchen" auf politischem Ge­biet Eingang und Anerkennung verfchaffen zu wollen. Noch in den lezten Jahren war hier zu Lande abgesehen von der steten Be- Bebel fuhr fort: Ein Recht auf chinesisches Land haben wir tonung des principiellen Standpunkts der Socialdemokratie bei allen nicht. Und wenn die Chinesen gleich jedem andern Volk der passenden Gelegenheiten, und nicht zu gedenken der Scharmützel in Erde, wie sie es aber nicht gethan haben, den Einfall den Reichstagswahlkämpfen von einer politischen Agitation wenig Deutschlands   mit Gewalt zurückgewiesen hätten, so wäre zu spüren. Obwohl die Gegensätze vorhanden waren, traten fie doch dies ihr gutes Recht gewesen. Man muß sich nur nur verhältnismäßig felten in Erscheinung, da der Friede dem wundern, daß sie von diesem guten Recht Kampfe vorgezogen wurde. Seit aber Herr Hans Luze v. Wurmb, Gebrauch gemacht haben." und an einer andern Stelle seiner der streitbarste Agrarier unfres Landtags, seinen Landtagsfig Rede führte Bebel aus, daß wir vielleicht nicht immer so glimpflich mit dem Ministersessel vertauscht hat, ist dies anders geworden. fortkommen fönnten, wie es damals der Fall war. Die von ihm inaugurierte freiheits- und volksfeindliche Politit, deren Dieser Zweifel hat sich als nur allzu berechtigt erwiesen.- Tendenzen am dentlichsten in der Handhabung des Vereins- und Versaminlungswesens, d. h. in der Unterdrückung aller selbständigen Regungen der arbeitenden Klasse, zum Ausdruc tamen, hat auch in den der Arbeiterschaft fernstehenden Kreisen manchen, der den Schlaf des Gerechten schlief, aufgewedt. Der Name v. Wurmb begegnet Dynamitangst. Gegenüber einer Meldung von Blättern, daß feineswegs überall respektvoller Würdigung, auch nicht bei denen, im Großen Palasie der Weltausstellung zwei Kisten Dynamit die ihrer socialen Stellung nach dem Gewaltigen am nächsten ent de dt worden seien, stellt die Agence Havas" fest, daß es sich nur um zwei Schachteln, je 400 Gramm Sprengpulver enthaltend, Gegen diese Neaktion ist nun eine Koalition aller handele, und daß man vermutet, daß dieselben im Laufe der Aus­freiheitlich gesinnten Elemente des Großherzogtums stellungs- Arbeiten gestohlen worden sind, und von den Dieben im im Gange. Den Anlaß bieten die bevorstehenden Land- Keller versteckt feien, um sie später zu holen. tagswahlen. Unfre Genossen haben die Initiative ergriffen und entsprechende Vorarbeiten getroffen, welche eine Stärkung der Opposition im Landtag verbürgen. Von der gleichen Absicht find auch die Freisinnigen erfüllt, die nicht

stehen.

Ausland. Frankreich  .

Partei- Nachrichten.

nur ihre Der internationale Arbeiterkongreß wird im Salle 3 Landtagsfize behaupten, sondern noch einen dazu erobern wollen. Wagram, 36 Avenue de Wagram, tagen. Der sehr schön aus­Daß sie dabei auf die Unterstützung der Socialdemokraten aus gewiesen sind, steht fest. Ebenso sicher ist aber auch nach den Er- gestattete Saal hat Raum für 1500 Sigpläge und die Seitengalerien gebnissen der am legten Sonntag in Weimar   abgehaltenen Konferenz für 1000-1200 Personen. Es wird also für Kongreßdelegierte und Zu­der freifinnigen Vertrauensmänner der drei weimarischen Reichstags schauer nicht an Plaz fehlen, wie im Jahre 1889. Auch Nebenräume Wahlkreise, daß, 100 die socialdemokratischen Kandidaturen und Kleinere Säle sind vorhanden, in denen die Kommissionen ihre aussichtsvoll sind, dieſe von den Freiſinnigen unterstützt werden. Sigungen halten und die nötigen Drudarbeiten usw. besorgt werden

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Vor allen Dingen wurde der zweifelhafte§ 16 besprochen, durch welchen die Pensionsfähigkeit derjenigen Beamten, die schon seit 15 Jahren und mehr im Straßenbahnbetrieb thätig seien und für die Direktion ihre Gesundheit geopfert hätten, arg eingeschränkt wäre. Auch zahlreiche andre Bestimmungen gäben Anlaß zum Protest. Ohne den Willen der Direktion feien Sagungsänderungen überhaupt nicht denkbar, da die Verwaltung durch ihre Vertreter, wem auch nur ein einziger in den Versammlungen der Staffe anwesend ist, stets genau so viel Stimmen habe, wie Angestellte anwesend seien. Wenn auch nur ein einziger von den letzteren die Interessen der Direktion wahr. nehme, so habe diese schon bei der Abstimmung die Majorität. In sämtlichen Versammilungen wurde nachstehende Resolution an genommen:

Die am 12. Juli versammelten Angestellten der Gr. Berl. Str. B. erklären, daß die Sagungen der Ruhegehaltskaffe in keiner Weise ihren Ertvartungen entsprechen. Die Angestellten erwarten von der Betriebsleitung, daß diese mindestens die Sagungen in folgender Weise abändert, resp. einem dementsprechenden Beschlusse der Kassen vertreter ihre Zustimmung giebt. Die Angestellten verlangen:

1. Streichung des Absay 2 im§ 4 der Sazungen, beginnend mit Dieser Ausspruch" bis ausgeschlossen".

2. Der§ 6 ist wie folgt zu ändern: Wer durch Ausspruch der Betriebsunternehmerin, wegen Truntsucht im Dienst oder eines ehrenrührigen Vergehens nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuchs entlassen wird, erwirbt usw.

Angestellten freigestellt, der Ruhegehaltskaffe beizutreten. 3.§ 14 Abs. 4 soll lauten: Von den so Befähigten ist es den 4.§ 16 Abs. 2 ist wie folgt zu gestalten: Die Wartezeit ver türzt sich auf je 3 Jahre Dienstzeit um 1 Jahr.

5. Bei§ 19 ist zwischen dem ersten und zweiten Absatz folgender Passus einzuschalten: Die Hinterbliebenen eines noch nicht im Ge nusse der Pension stehenden Mitglieds erhalten ebenfalls Dreiviertel der Beiträge des Verstorbenen zurückvergütet. 6.§ 45 ist zu streichen.

Auch den National Socialen wird nichts übrig bleiben, als sich dem können. socialdemokratisch- freisinnigen Kompromiß, soweit bis jetzt von einem Die Lage des Kongreßlotals ist eine sehr günstige etiva folchen geredet werden kann, anzuschließen. Auf diese Weise könnte 200 Meter vom Arc de Triomphe   de l'Etoile( dem Stern- Triumph- den Worten:" Von den Betriebsunternehmern es vielleicht gelingen, Herrn v. Wurmb bis zu einem gewissen Grad das Handwerk zu legen und freiheitlicheren Grundsägen in Staat bogen) und in unmittelbarer Nähe der Ausstellung außerdem in und Gemeinde die Bahn zu brechen. einem Stadtteil, welcher der Socialdemokratie eine beträchtliche Zahl Wähler und Genossen stellt.

Ein Oberbürgermeister unter Vormundschaft der Stadtverordneten.

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Weitere Mitteilungen werden demnächst seitens des Pariser Komitees erfolgen.

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Neurode, den 5. Juli 1900.

Aus dem Großherzogtum Hessen, 12. Juli, schreibt man uns: Ein Oberbürgermeister unter der Vormundschaft Das Schicksal einer Versammlung. In Neurode in der Stadtverordneten, das dürfte wohl auch etwas Neues Schlesien   sollte am 15. Juli eine Versammlung unter freiem Himmel sein, was im deutschen   Kommunalleben so leicht nicht zum zweiten- stattfinden. Wie das Vereinsgesez vorschreibt, wurde rechtzeitig um mal vorkommen dürfte. Ein derartiges Vorkommnis ist heute in die Genehmigung der Versammlung ersucht. Am 8. Juli erhielt der Offenbach   zur Thatsache geworden, indem auf Antrag unsrer Einberufer der Versammlung, Genosse Kühn in Langenbielau  , Genossen die Stadtverordneten- Versammlung den Beschluß faßte, einen folgendes Schreiben: Kontrollausschuß einzusetzen, der die Geschäftsführung des Ober­bürgermeisters Brink ständig zu überwachen hat. Dies machte fich deshalb notwendig, weil dieser nationalliberale Herr glaubte, Stadt­berordneten- Beschlüsse, die ihm nicht paßten( und deren gab es bei dem zur größeren Hälfte aus Socialdemokraten zusammen gesezten Stadtverordneten- Stollegium mehrere) einfach ignorieren zu können, indem er es teilweise vermied, die ihm zustehende Beanstandung der felben auszusprechen, fie aber ebenso wenig ausführte, so daß ihn

infolge dessen direkte Mißtrauensvoten ausgestellt wurden.

Andrerseits beanstandete er wieder Beschlüsse, die ebenfalls in völlig legaler Weise gefaßt wurden, so daß um deren Durchführung erst langwierige Verhandlungen vor dem Kreisausschuß und event.

Polizei- Verwaltung. Auf den Antrag vom 4. d. Mts. wird Ihnen hiermit die Ge­nehmigung erteilt, am Sonntag, den 15. Juli d. I. nachmittags 4 1hr, auf dem Garten resp. Wiesengrundstück des Grubenarbeiters August Kastner hierselbst, Sandhübel Nr. 383, eine allgemeine Versammlung für Männer und Frauen unter freiem Himmel abzuhalten. Majorke."

doch am 11. Juli erhielt Kühn folgendes Schreiben: Nun wurden die Vorbereitungen zur Versammlung getroffen,

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Polizei- Verwaltung.

Neurode, den 10. Juli 1900. Die Ihnen unterm 5. d. Mts. diesseits erteilte Genehmigung zur Abhaltung einer Versammlung unter freiem Himmel auf dem

7. Zu streichen ist ferner der Absatz 2 des§ 46 beginnend mit Stellvertreter ernannt". 8. Jm§ 52 find die Worte: oder kommt die Wahl nicht zu stande" zu streichen. 9.§ 54 ist zu streichen.

Die Angestellten erachten die ihrerseits zu leistenden Beiträge zur Ruhegehalts- Staffe als zu hoch.

Diese Beiträge nehmen 40 bis 80 Proz. der fürzlich gewährten Gehaltszulage in Anspruch und ist infolgedessen die pretäre wirtschaft­liche Lage der Angestellten fast die gleiche geblieben.

Sollte die Betriebsleitung wider Erwarten den in dieser Re­solution bezeichneten, äußerst beschränkten Wünschen nicht entsprechen, so behalten sich die Angestellten weitere Schritte vor. Die Ange­stellten verpflichten sich, nach wie vor treu zu ihrer Organisation, dem Centralverband, zu halten, um mit dessen Hilfe ihre berechtigten Forderungen zur Durchführung zu bringen und eine den Zeit­verhältnissen entsprechende Gehaltserhöhung herbeizuführen,

Achtung, Glasarbeiter! Auf Grund einer Lohnforderung, welche die Direktion der Stralauer Glashütte   abgelehnt hat, haben sämtliche Glasmacher nebst Pflegern am 3. Juli ihre Kündi gung eingereicht. Zuzug ist streng fernzuhalten.

Sämtliche arbeiterfreundlichen Blätter werden um Nachdruck gebeten.