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Nr. 25.
Erscheint täglich außer Montags. Abonnements Preis für Berlin : Bierteljährlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pfg. frei in's Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags: Nummer mit bem ,, Sonntags= Blatt" 10 Pfg. Post- Abonnement: 3,30 Mart pro Quartal. Unter Kreuzband : Für Deutschland u.Desterreich- Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mart pro Monat. Eingetragen in der Post- Zeitungs- Preisliste
für 1891 unter Nr. 6469.
Vorwärts
8. Jahrg.
Insertions- Gebühr beträgt für die fünfgespaltene Betttzeile oder deren Raum 40 Pfg., für Vereins- und Versammlungs Anzeigen 20 Pig. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3 bis 7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 9 Uhr Vormittags geöffnet.
Fernsprecher: Amt 6, Nr. 4106.
Redaktion: Beuth- Straße 2.
Der Auch- Arbeiter.
Freitag, den 30. Januar 1891.
warnen, der Bourgeois, sagen wir, schaut zu allen Knopflöchern heraus. Und wenn es auch nicht der Pferdefuß Die Richter und Paulsen haben einen Bundes- ist, der zum Vorschein kommt, so doch die angeborene, genossen, der gleich ihnen das Kreuz genommen hat, um nicht zu beseitigende Eselsnatur. Ein Hundsfott, der mehr die verhaßte Sozialdemokratie aufs Haupt zu schlagen. giebt, als er hat. Wer keine Teufeleien auszuüben verEs ist die altbekannte Gestalt, die jedesmal aus der mag, muß sich mit Eseleien begnügen. Versenkung aufsteigt, wenn die bürgerlichen Parteien den Vor uns liegt eine Broschüre, die kurz vor dem Fall Säbel zum geistigen Kampfe wider die Arbeiterbewegung des Ausnahmegesetzes als Waffe gegen die Arbeiterwetzen, die stereotype Possenfigur, die die bei dieser bewegung in der sozialistengesetzlosen Zeit fabrizirt worden Harlekinade nicht fehlen darf, der sagenhafte Auch ist. Sie heißt:„ Der deutsche Arbeiter und die SozialArbeiter. demokratie. Mahnruf eines deutschen Arbeiters an seine Wer erinnert sich nicht dieses würdigen Herrn, den Genossen. Von Georg Hansen, Kiel , Berlin W. Druck Ein die Bourgeoispresse erscheinen läßt, um kopfschüttelnd und von Paß und Garleb, Potsdamerstraße 110." abwehrend dem glücklichen Berichterstatter des Kapitalisten- Verleger ist nicht angegeben, dafür trägt das Schriftchen blattes die Loyalität seiner Gesinnung und die Schänd- den löblichen Sinnspruch:" Prüfet alles und das Beste lichkeit der von den Arbeitergroschen sich mästenden behaltet." Agitatoren zu bezeugen. Braucht es erst gesagt zu werden, daß dieser Hansen Da ist eine Arbeiterversammlung gewesen, deren Ver- auch- Arbeiter ist? Versteht es sich nicht von selbst, lauf, deren Beschlüsse den Besitzenden unangenehm sind. daß er die Arbeiter, welche noch nicht ganz von den Flugs weiß der Reporter oder der Leitartikler des bürger- Netzen der Sozialdemokratie umgarnt find", retten will? lichen Blattes von dem wackeren Graufopf zu melden mit Ist es nicht einleuchtend, daß das Büchlein auf Bestellung dem zerschliffenen Kittel, der schwieligen Faust, welcher gearbeitet ist von diesem Auch- Arbeiter? das Meeting entrüstet mitmacht und die Schmerzen seiner Nichts kennzeichnet den Hansen und seine Auftragzottigen Männerbruſt dem mitfühlenden Zeilenschinder an- geber besser, als die Anführung einiger Stellen aus der Broschüre.
vertraut.
Oder in einem konservativen oder sonstigen KartellKonventitel weiß der Herr Kommerzienrath oder Fabrikant von dem alten Arbeiter zu erzählen, der sich mit tiefem, sittlichem Zorn über die infamen Streits ausge sprochen hat.
Und wenn das Glück gut ist, steht vielleicht ein leibhaftiges Exemplar solch eines Biedermannes eines Tages auf der Rednerbühne, um für die Herren zu predigen und die Arbeiterbewegung in den Staub zu ziehen. Freilich, zieht man dem Guten das Löwenfell ab, das er sich mit rührender Ungeschicklichkeit umgeworfen, so kommt der Werkführer, der Unterausbeuter, der Schwißzmeister oder irgend eine arme verkaufte Seele zu Tage.
Das Letzte aber ist der beste Fall. In der Regel ist der Auch- Arbeiter ein Gespenst, das die kapitalistischen Geisterbeschwörer nach Bedarf zu beschwören verstehen, es ist ihr Geschöpf, ihr Machwerk, sie selbst sind es in leicht zu durchschauender Verhüllung.
Der
Am spaßhaftesten wirkt diejenige Spielart dieser int Dienste des Geldsacks von Zeit zu Zeit auf die öffentliche Schaubühne zitirten trockenen Tapse, welche die komische Literatur durch ihre Schreibthätigkeit bereichern. Bourgeois, mag's mun ein Pfaff oder ein strebsamer Bruder Studio, ein Literat oder ein dilettirender Unternehmer sein, der die Maske des Arbeiters vorsteckt, um „ seine Kollegen" vor den bösen Sozialdemokraten zu
Feuillefon.
Nachbruc verboten.]
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sich mit einer seiner Kousinen verlobt.
Plöhlich war es aus: Kristian Thorseng hatte
Man hört heutzutage gar viel über die Konkurrenz der Frauen und Kinderarbeit flagen. Das ist zwar schlimm genug für den Arbeiter, denn viele Fabrikanten beschäftigen in ihren Etablissements fast ausschließlich Frauen und Kinder, weil sie dadurch billigere Arbeitskräfte gewinnen: Denn", so entschuldigen sie sich, ohne die billige Frauen- und Kinderarbeit sind wir gar nicht konkurrenzfähig". Diesem gegenüber könnte man ebenso gut behaupten:" Eine Fabrik, die nur durch Frauen- und Kinderarbeit konkurrenzfähig wird, ist garnicht existenzberechtigt. Warum fann man nicht den Preis der Waaren so hoch stellen, daß dieselben auch für den Arbeiter einen genügenden Lohn abwerfen?" Wie jedes Ding, so hat auch die Frauen- und Kinderarbeit seine zwei Seiten. Warum arbeiten doch eigentlich so viele Frauen und Kinder in den Fabriken? Doch wahrscheinlich nicht zum Vergnügen oder Zeitvertreib! Wie, wenn der Mann, der eigentliche Ernährer der Familie, krank oder gar gestorben ist? oder wenn die Familie so zahlreich ist, daß der Mann sie nicht allein ernähren kann? Kann man es in solchen Fällen den Frauen und Kindern verübeln, wenn sie auch suchen, sich ihren Unterhalt zu verdienen, und wo wäre dieses leichter als in Fabriken? Wenn nun aber gar der Mann ein Faulenzer und Herumtreiber ist, der das Wenige, welches er hin und wieder verdient, noch obendrein versäuft, ist da nicht die Frau zu loben, wenn sie durch ihren und ihrer Kinder Fleiß sucht wieder gut zu machen, was der Mann verdirbt? Aus diesem erhellt wohl zur Genüge, daß die Frauen und Kinderarbeit ihre Berechtigung hat und schwerlich aus der Welt zu schaffen sein wird."
"
Aus diesem erhellt wohl zur Genüge", weß Geistes Kind der Bursche ist, der dieses Pamphlet geschrieben hat.
nun an wollte sie der Welt gänzlich entsagen. Nur an Gott wollte sie denken. Er war der einzige, der einzige, der nie mals trog.
Expedition: Beuth- Straße 3.
Die Gewerkschafts- Organisation ist diesem Arbeiter" natürlich ein Greuel. Er phantasirt darüber wie folgt: " Die erste Forderung, welche diese sozialdemokratischen Hetzer aufstellen, ist die Gründung eines Verbandes, um durch Diesen den Lohn der Arbeiter zu verbessern und sich gegen feitig in Streifzeiten zu unterstützen. Nun muß jedes Mitglied wöchentlich seinen Verbandsbeitrag leisten; die so gewonnenen Gelder fließen in die Zentralfaffe Daß bei solchen Vertrauensdufeleien viel Schwindel passirt, liegt auf der Hand. Mir sind Fälle bekannt, bei welchen die Streifenden nicht den vierten Theil von dem bekommen haben, was ihnen anfänglich versprochen worden war, aber die Herren vom Vorstand saßen tagaus, tagein, so lange der Streit anhielt, im sogenannten Vereinslokal und vertrieben sich ihre kostbare Zeit mit Kartenspiel, da das aber doch zu trocken wurde, so mußten die Herren Schnaps und Bier trinken, das Trinken allein macht es aber auch nicht, schließlich verlangt doch der Magen auch mal etwas Festes; wer kann es da den Herren verdenken, wenn sie sich auch etwas Schönes auftischen ließen. Das wäre ja ganz schön und gut, und den Herren wohl zu gönnen, wenn ihr Appetit gut gewesen. Ich habe mich aber gefragt: Wer foll es bezahlen? Ich habe es nicht gethan, auch nicht solches von andern gehört, wohl aber gehört, daß die meisten der Herren vor Ausbruch des Streits wenig oder gar tein Erspartes hatten. Die Beantwortung meiner Frage kann ich ruhig jedem Denkenden überlassen, ich will nur bemerken, daß die Streifenden wöchentlich 3 bis 5 Mark Unterstützung erhielten. Noch sonderbarer und räthselhafter wird es sich anhören, wenn ich sage: Es sind Fälle vorgekommen, daß einzelne Herren, ich denke an solche Vorstandsmitglieder, erst nach einem mißlungenen Streit auf einen grünen Zweig gekommen sind. Niedlich ist die Schilderung der„ Agitatoren":
Die meisten Agitatoren waren früher einfache Arbeiter wie wir, nicht besser und nicht schlechter. Aber was sind sie jett? Feine Leute, die den ganzen Tag im Wirthshaus oder auf der Straße herumbummeln, fein gekleidet sind, eine goldene Uhr mit dito Kette in der Westentasche tragen, womöglich noch allerlei Ringe an den Fingern haben. Wovon leben denn diese Leute? fragst Du! Von dem Gelde der armen hungernden und unterdrückten Arbeiter, die nach ihrer Aussage nicht das nöthige Geld haben, um ihre Lebensmittel zu kaufen!"
Und gewiß unter dem Eindruck der Szenen im„, Englischen Buffet" unter den Linden, wo Graf Kleist und andere Boyerkarle" ihre edle Gesinnung bethätigten, schrieb unser Hansen die Worte:
"
,, Seht Guch doch einmal die Helden aller Straßenskandale an!" Sind es nicht immer junge Leute von 18 bis höchstens 22 Jahren, die zuerst durch unmäßigen Genuß von Spirituosen unzurechnungsfähig gemacht, dann durch Brand- und Lügenreden aufgestachelt, nicht zurückschrecken, sich am Besitz und Leben des Nächsten zu vergreifen, sondern sich immer mehr in ihre blinde Wuth hineintoben?! Verstehst Du nun auch, lieber Leser, warum die Sozialdemokraten gerade das allgemeine Wahlrecht vom zwanzigsten Jahre an fordern?"
Und wie tiefsinnig ist seine Geschichtsphilosophie!
,, Als im Jahre 1792 die große französische evolution einen vorwiegend sozialdemokratischen(!) Charakter annahm, gelangten die sogenannten Schreckensmänner Danton , Robes pierre und Marat zur Herrschaft. Diese Drei waren keine Menschen, sondern Bluthunde oder Teufel in Menschengestalt.
um den Geist des Gebetes. Und wenn in ihrem Gebete nicht die richtige Wärme war, so suchte sie Hilfe, indem sie an den Pastor dachte.-- Der Konfirmationstag erschien.
Sie folgte des Pastors Rath und versuchte zu beten. Das half. Denkt Euch, wie gemüthlich mußte Kaplan Hold Das Konfirmationskleid hatte so viel Mühe gekostet, es nicht haben, droben in seinem kleinen weißen Haus, daß Fanny darüber fast wieder weltlich geworden wäre. rings umgeben von Bäumen, gleich neben der Kirche! Am Konfirmationsmorgen selbst mußte der liebe Gott ihr Wie friedlich und hübsch, fern vom Lärm der Welt, auch allerlei verzeihen; eine ganze Weile beschäftigte sie nur allein mit Gott und seinen Blumen! Möchte doch wissen, das Ankleiden.
warum er nicht verheirathet war? Vielleicht daß die, welche Es war so fürchterlich, fürchterlich luftig; es zappelte Fanny versuchte sich zu trösten. Pah; einen Mann wie er liebte, ihn getäuscht hatte? Armer Hold, armer Holck; und zuckte in ihrem ganzen Körper; sie konnte kaum still Kristian friegte sie immer noch. Außerdem wollte sie gar- möglicherweise war er auch deshalb so betrübt, ja stehen; sie wollte nur hüpfen, tanzen, lachen: denkt Euch, nicht heirathen. Die Kunſt ſollte ihr Bräutigam sein. Wenn natürlich deshalb! Aber das konnte kein solcher Gegenstand heute war sie erwachsen und eine Dame! Mit den alten, ekelhaften Kleiderfetzen legte sie ihr ganzes er gekommen wäre und um sie geworben hätte, sie hätte ihn sein für ihn, der ja ein wahrer Christ; Fanny wollte auch
nicht einmal mögen. Allein, das half nichts. Sie fand eine so wahre Christin werden. Leicht ging es nicht, das Kinderdasein ab. Ach gottlob, damit war sie nun fertig. feinen Frieden. Es war ein solches Drücken und Arbeiten fühlte sie wohl; besonders schwer war es, der Kunst zu ent- Adieu mit der Armuth, adieu mit der Schulplage, adieu mit vor der Brust. Das einzige, woran sie denken wollte, war sagen. Jedoch sie würde viel beten, und dann bewog fie aller Müh' und Noth; und mit der Polizeistation war sie er; sie konnte nicht aufhören, an ihn zu denken; es war fast, vielleicht Pastor Hold, sie zu leiten. Er that es gewiß, gleichfalls fertig. Hui, gar nicht mehr an all das denken; als ob sie sich schneide. Hie und da versteckte sie sich und wenn er merkte, daß es Ernst war. Und es war jetzt Ernst; adieu, adieu; weg, weg damit; nun sollte Alles anders werden. D, war das herrlich, ach, erleichterte das! weinte. Das half ein wenig, aber nur für den Moment. daran konnte sie nicht zweifeln.
angenehin.
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Konfirmandin;
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Sie wurde erwachsen
Gott, was sollte sie mit sich anfangen! Hui, wenn es Fanny begann einen neuen Lebenswandel. Sie betete Unter Mama' s kundiger Hand fühlte sie sich stufenso war, das Unglücklichsein, so war es nicht im mindesten fleißig und lernte ihre Lektionen und wurde eine sehr tüchtige weise in eine Dame verwandelt. ob es Pastor Holck wohl auffiel? Sie frifirt;- ei, wie das wirkte! Sie mußte lachen, als fie Ach, wie er Recht hatte, der Pastor Holck: daß beschloß, hie und da an ihn Fragen zu richten; allein wenn sich im Spiegel anschaute; denkt Euch, erwachsene Frisur! diese Welt nur Betrug, und Eitelkeit sei! Vorher hatte sie es dazu tam, fehlte ihr der Wuth. Sie erhielt auch in der und das Kraushaar war nicht länger unbändig; wir wür das nicht verstanden. Alles, woran wir unser Herz Regel eine Erklärung, ohne daß sie fragte. Was sollen wir den schon sehen, mit der Zeit wurden noch Locken daraus. tlammerten, war ganz unverläßlich. Ja, ja, die Welt war thun, um Kinder Gottes zu werden? Uns bekehren und Biel dunkler schien es auch schon. Sogar mit ihren Füßen Ein Thränenthal, wie Pastor Hold sagte. Alles zusammen glauben. Konnten wir ganz von selbst glauben? Nein. war Fanny zufrieden; die neuen Stiefel mit den hohen Abblos eine glänzende Schale ohne Kern, genau wie der Was sollten wir da thun?-Zu Gott beten.- Konnten fäßen mitten auf der Ferse machten sie förmlich elegant. Sodomsapfel. Sogar worauf man Was sollten wir da Dann bekam sie einen gestickten weißen Unterrock, drüber barst wie eine Seifenblase. Ach, wie hatte er Recht! Von thun?- Um den Geist des Gebetes bitten.- Fanny bat einen Hohlfaltenrock mit Schleppe, und denkt Euch nur,-
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am festesten baute, wir von selbst beten? Nein.
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