Siebert, Wörtherstr. 15.
Rosenthaler Vorstadt und
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Dienstag, 17. Juli 1900.
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Alle diese Tiere und Tierchen
Gastwirte,
daß
Pantomime, an der Kinder und Erwachsene mitwirkten, lebende Stand einnehmen. An der nächsten Ecke, wenn der Schuhmann ver Bilder und andres mehr. Einen wunderschönen Anblick bot der schwunden ist, beginnt das Anpreisen von neuem, und die Zehn Festplatz am Abend, als Kerzenschein aus den zahlreichen Fenstern pfennig- Mikroskope finden flotten Absatz. An die Parteigenossen des 6. Berliner Wahlkreises. strahlte und dazwischen das milde Licht aus Hunderten von bunten Wie alljährlich, jo liegen auch in diesem Jahr die Wählerlisten Lampions schimmerte. Ein interessanter Umzug begann am Montag und wird einige zur Kommunalwahl in der Zeit vom 15. bis einschließlich 30. Juli täglich von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 3 Uhr im doch auch die Erwachsenen vollen Anteil an demselben. Wer, selber siedelt aus seinem alten Gebäude in der Charitéſtr. 1 nach denr Wenn auch das Fest den Kindern gewidmet war, so nahmen Tage in Anspruch nehmen. Das Institut für Infektionskrankheiten Wahlbureau Poststr. 16, 2 Tr., Zimmer 57, zur Einsicht der Bürger unter dem Druck des Berliner Wohnungselends leidend, diesem Fest Nordufer über, um dem vierten städtischen Krankenhause angegliedert öffentlich aus. Bei der zunehmenden Wichtigkeit der Stadtverordneten- als Gast beiwohnte und gesehen hat, wie hier etwa 120 Familien zu werden. Die meiste Mühe machen dabei die Thiere, an denen Wahl ist es Pflicht unsrer Parteigenossen, sich zu überzeugen, ob ihr in schönster Eintracht, unbehelligt von einem Hausgewaltigen, im bunbert Stüd Ejel, Ziegen, Hunde, Kaninchen, Tauben, Frösche, die Versuchsimpfungen vorgenommen worden. Es sind mehrere Name in die Listen eingetragen ist. Wer jetzt nicht ein- eigenen Heim zusammenleben, der kann der Genossenschaft Ratten, Schildkröten und Mäuse. getragen ist, kann bei einer in diesem Jahr etwa stattfindenden Berliner Spar- und Bauverein" nur das beste Gedeihen wünschen. werden in Käfigen auf Möbelwagen transportiert. Auch die TollwutNeuwahl seine Stimme nicht abgeben, steht infolge dessen den Maßnahmen der Gegner recht- und schußlos gegenüber. Daß Die ganz und gar unschuldigen Hausbesiker. Den Berliner Schutzstation siedelt nach dem neuen Krankenhause über. Der Neubau es aber notwendig ist, Leute in das Stadtverordneten- Kollegium zu Hausbesitzern sollen wir in unsrer Plauderei„ Auf der Wohnungsuche" ist zwar im Innern noch nicht ganz fertig; der Umzug fann aber entsenden, welche die Rechte der Arbeiter energisch vertreten, haben Unrecht gethan haben. Die Mietesteigerungen, erwidert doch schon erfolgen und er muß es schon jetzt, weil das alte Ge die Vorkommnisse der letzten Zeit wieder so recht deutlich bewiesen. uns das„ Grundeigentum", haben ihre Ursache nicht in der will- bäude in der Charitéstraße möglichst schnell abgebrochen werden soll, Arbeiter, denkt an das Verhalten der städtischen fürlichen Laune der einzelnen Hauswirte, sondern in tiefer liegenden damit der Neubau für die Professor Heubnersche Kinderklinik, die Behörden der Straßenbahn- Gesellschaft gegen Verhältnissen rein wirtschaftlicher Natur. Sie seien nicht bisher in der alten Charité im ersten Stock untergebracht war, in über, denkt aber auch daran, wie bei der Kohlennot zurückzuführen auf rücksichtslose Ausmuzung der gegenwärtig für die Angriff genommen werden kann. der Coatsverkauf der städtischen Gaswerte ge- Hausbesizer günstigen Konjunktur des Wohnungsmarktes, sondern regelt wurde. auf das Steigen des Der Pilsener Bierkrieg will kein Ende nehmen. Beide Hypotheken Binsfußes, Den Wählern des 44. Kommunal- Wahlbezirks sowie auf die Mehrung der Reparaturkosten in Parteien, die Gastwirte und auch die Vertreter des Bürgerlichen möchten wir nun besonders ans Herz legen, Ein- folge Erhöhung Brauhauses erschöpfen sich in Beteuerungen patriotischer Gesinnung der Baumaterial- Breise und der Löhne. ficht in die Wählerlisten zu nehmen, da durch die ein- Das Bestreben, auch und Begeisterung für die Flotte, aber den Zoll will teiner zahlen. die Wohnungsmieten angemessen zu gereichte Klage einiger Antisemiten gegen die Gültigkeit des Mandats erhöhen, sei eine notwendige Konsequenz der allgemeinen wirt- Der Verein Berliner Gastwirte hat sich sogar in seiner letzten Sigung unfres Genossen Glode möglicherweise eine Neuwahl in diesem fchaftlichen Entwickelung. Andere Berufe hätten dieser längst Rechnung 8u einer ganz besonders patriotisch schillernden Manifestation emporBezirk stattfindet. Unmöglich ist eben nichts. Auf alle Fälle muß getragen; der wirtschaftlich konservativste Stand, der Stand der geschwungen, die folgenden Wortlaut trägt: also jeder Wähler auf dem Posten sein. Wer jetzt nicht seine Hausbefizer, tomme ziemlich verspätet nach. Nicht Aumaßung und tretern aus Anlaß der Erhöhung des Preises für Pilsener Bier von " In Erwägung, daß von böhmischen Brauereien und ihren Ver Pflicht erfüllt, hat mit schuld daran, wenn sich bei einer eventuell Ueberhebung, nicht rücksichtslose Ausbeutungssucht leite die Hausbefizer einer Flottensteuer in ironischer und abfälliger Weise gesprochen stattfindenden Neuwahl die Gegner vergnügt die Hände reiben, weil bei den Mietesteigerungen, sondern nur der Trieb der Selbst worden ist, erklären die heute in den„ Bismarcksälen" versammelten so und so viele Arbeiter nicht eingetragen sind und deshalb ihre erhaltung.. Mit einem Teil dieser Ausführungen rennt das Blatt offene Thüren ein. Wachsende Anmaßung hatten wir der Mehrzahl diese Aeußerungen als Stimme nicht in die Wagschale werfen können. Vereins der Berliner Mitglieder des fie Da nun die Zeit der Auslegung der Listen für die Arbeiter be- der Berliner Hausbesizer vorgeworfen, nicht weil sie bei der für sie ihres Kaisers ansehen; sie weisen daher jene Herren in ihre eine Verhöhnung der Deutschen und sonders schlecht gewählt ist, haben sich folgende Genossen bereit er günstigen Gestaltung des Wohnungsmarkts die Miethen steigern, Schrauten zurück und sprechen ihnen jedes Verständnis für innere klärt, für andre Einsicht in die Wählerlisten zu nehmen und bitten sondern weil sie gleichzeitig in ihrem Benehmen gegenüber den deutsche Verhältnisse ab." wir diesen die nötige Legitimation zu überweisen, welche gewissen- Miethern und den Wohnungssuchern wieder mehr den Pascha heranshaft zurückgestellt wird: tehren. Im fapitalistischem Gegenwartsstaat hat ja jeder das Recht, Ein Drittel des Bolls wollten die flottenbegeisterten Gastwirte Schönhauser Vorstadt: Ramlow, Schönhauser Allee 135; den Preis seiner Waren, also auch der Wohnungen, so hoch zu steigern, auf dem Altar des Vaterlands opfern, von der böhmischen Brauerei Auguſtin, Schönhauser Allee 73; K. Schulz, Pappel- Allee 106; Nieb, wie er will; kein Mensch wird das anmaßend nennen. Wer flug ist, verlangten fie zwei Drittel. Auf die Teilung patriotischer Gefühle Danzigerstraße 93: Mahnkop, Dunderstraße 13; Mars, Kastanien- steigert allerdings höchstens so weit, wie er kann so weit, wie gingen aber die Vertreter der böhmischenBrauerei nicht ein und so soll fürder Allee 95/96, Partei- Spedition; Dierke( J. F.: F. Liepke), Schwedter- er noch darauf rechnen darf. Abnehmer zu finden. Auch die Berliner as böhmische Bier von den Gastwirten boykottirt werden. Auch müssen Straße 33; Schönfeld, Fehrbellinerstr. 9; Gobien, Prenzlauer- Hausbesitzer find meist klug genug, über diese Grenze nicht hinaus die Vertreter jener Brauerei für immer das Mertzeichen tragen, daß Allee 232; E. Schmidt, Treschowstr. 22; Pinner, Tresdowstr. 36; zugehen. Deshalb stimmen wir dem„ Grundeigentum" auch in dem sie kein Verständnis für die deutschen Verhältnisse haben. Unter dem anderen Punkte bei, daß die gegenwärtigen Mietesteigerungen ihre Fluch würden die Herren wohl nicht so niedergedrückt werden, wenn Gesundbrunnen : Ursache nicht in willkürlicher Laume" der Hausbesitzer haben. Die nicht das Geschäft in Frage stände, und da fängt auch bei unsern Schgänger, Swinemünderstr. 34; Roſin, Ruppinerſtr. 42, Ede Ursachen sind wirtschaftlicher Natur, das ist klar; Behrern im Bilfener Bierkrieg erſt das Verſtändnis für deutſche Schönholzerstraße; Hoppe, Ackerstr. 21; G. Herrmann, Butbuser aber so ganz unschuldig, wie das Blatt glauben machen Verhältnisse an, das nichts andres ist, als das Verständnis für ihre straße 45; Abendroth, Badstr . 42/43; W. Gaßmann, Partei- Spedition, möchte, find die Hausbesiger deshalb doch nicht. Die Geschäftsinteressen. elle a denta Grünthalerstr. 65; Geiseler, Veteranenstr. 4; F. Liette, Brunnen- Mieten werden niemals bloß wegen der Erhöhung des Hypotheken- In der Badeanstalt für Frauen und Kinder, welche der Straße 85. Zinses oder der Reparaturkosten gesteigert. Ausschlag- Verein für häusliche Gesundheitspflege in der Steinmegstr. 16 unterWedding und Oranienburger Vorstadt: Seidel, gebend ist immer die Lage des Wohnungsmartte s. hält, sind im Jahr 1899 insgesamt 5157 Bäder verabreicht worden, Neue Hochstr. 39; H. Schulz. Schwarzkopffstr. 15; Gießel, Boyen- Die Hausbesitzer steigern die Mieten gegenwärtig weniger deshalb, davon 3850 Wasserbäder pro Bad 15 bis 25 Pf. und 1307 Salzstraße 40; Dobath, Sellerstr. 2; J. Krause, Müllerstr. 7 a;.weil sie müssen, als deshalb, weil sie es fönnen weniger des bäder pro Bad 20 bis 35 Pf. Davon waren 1143 Bäder auf ärztKrawczad, Müllerstr. 159 a; Aug. Done, Müllerstr. 32a; F. Gleinert, halb, weil ihre Unkosten größer geworden sind, als deshalb, weil liches Attest nach festgestellter Bedürftigkeit frei oder doch fast ganz Schulstr. 29; H. Tauschel, Wiesenstr. 29; F. Bergmann, Bajewalker die Zahl der unvermieteten Wohnungen ab- frei gegeben worden. Nachdem die Anstalt im Frühjahr wegen Ausstraße 3; Müller. Gerichtsstr. 62; S. Joseph, Tiechstr. 34; F. Völkel, genommen hat. Andernfalls würde ihnen selbst bei Erbesserungsarbeiten auf ganz furze Zeit geschlossen war, ist sie seit Borsigstr. 25; E. Diede, Aderstr. 123; Hilgenfeld, Bergstr. 60; höhung der Unkosten die Lust zum Steigen vergangen sein. Mai wieder im vollen Betrieb und erfreut sich lebhaften Zuspruchs. Brückner, Gartenstr. 63. Sie beuten die Konjunktur aus, und zwar, wie die Die Aufsicht wird von Ehrendamen geführt, die dafür Sorge tragen, Moabit : J. Döring, Beuffelstr. 79; A. Fabra, Waldstr. 57; letzten Wochen wieder gezeigt haben, thatsächlich rücksichts- daß den Kindern Aufsicht und den leidenden Frauen, wenn nötig, Fischer, Beusselstr. 9; O. Fischer, Beusselstr. 66; Gresse , Beussel- Los; man thut dem wirtschaftlich konservativsten Stand". Beistand zu teil wird. Die Badezeit ist im Sommerhalbjahr straße 17; Gruß, Beuffelstr. 44a; A. Plath, Sidingenstr. 43; Mai, den angeblich ganz und gar unschuldigen Hausbefizern, wirklich nicht Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonnabend von 3 bis 81/2 Ühr. Rostoderstr. 18; Pfarr. Butligstr. 10; Renfer, Turmstr. 69; Unrecht, wenn man das von ihnen sagt. Cie steigern nicht bloß Schreiber, Huttenstr. 9; Streit, Kirchstr. 22; Wendt, Sidingenstr. 4; in angemessener" Weise, sondern wo's geht in einer Weise, alte Tochter Franziska des Milchhändlers Billmann auf der PfuelBeim Spielen ertrank am Sonnabenduachmittag die 6 Jahre Bachstein, Salzwedelerstr. 16; Faber, Stephanstr. 11; Anders, die mindestens den Mietern maßlos erscheint. Natürlich ist auch Parteispedition, Salzwedelerstr. 8. diese Maßlosigkeit wieder nicht auf bloße„ Laune" zurückzuführen, straße Nr. 9. Das Kind spielte am Gröbenufer auf der Bootssondern auf den jedem Kapitalisten innewohnenden Trieb, einen anlage. Als ihm die Puppe ins Wasser fiel, haschte es danach, möglichst hohen Profit herauszuschlagen. Daß die verlor dabei das Gleichgewicht, stürzte in die Spree und ging fofort Hausbefizer ihren Steigerungseifer unter anderm mit Erhöhung der Unglüdsstelle wieder auf. Einem Schiffer gelang es unter. Erst nach einer geraumen Weile tauchte es etwas unterhalb den nun der Löhne" zu bemäntein suchen, das muß die Arbeiterklasse auf der Oberfläche treibenden Körper mit einem Bootshaken zu geradezu als Hohn empfinden. Unberührt von dem herrschenden Wohnungselend Hausen erreichen und ans Land zu ziehen. Ein Arzt, der sofort gerufen die Mitglieder des„ Berliner Spar- und Bauvereins" in den freundIm Stadtbahn - und Vororts Betriebe herrschte am wurde, stellte Wiederbelebungsversuche an, mußte aber nach langem lichen und behaglichen Wohnstätten, welche ihnen die vom Verein bergangenen Sonntag ein Verkehr, wie ihn die Bahnverwaltung in Bemühen erkennen, daß der Tod bereits eingetreten war. Die Leiche errichteten Genossenschaftshäuser bieten. Die unersättliche Gewinn dieser Saison noch nicht zu bewältigen hatte. Die wurde nach Feststellung der Persönlichkeit zunächst nach der elterlichen sucht des Hausagriertums, welches gerade in letzter Zeit durch Zahlen der beförderten Passagiere, die die Bahn zu Ausflügen be- Wohnung und von dort später nach dem Schauhaus gebracht. horrende Mietssteigerungen einen Beutezug auf die Einkünfte der übten, dürften diejenigen in den Pfingstfeiertagen übertreffen. Der Bei einem Wirtshaus- Diebstahl ertappt wurde am Sonntags Mieter, und ganz besonders der kleinen, unbemittelten Leute aus bereits am Sonnabend an die Stationen herausgeführt hat, haben die Bewohner der Genossenschaftshäuser nicht gegebene Sonntags Fahrplan mußte vollständig nachmittag in Grünau ein Schlächtergeselle Rogge. Er wurde abzu fürchten. Wer da einmal eine Wohnung inne hat, dem geändert werden. Nach Grunewald und Halensee , auf dem gefaßt, als er im Begriff stand, mit je einem Dußend Messer und Südring und nach Johannisthal folgte Zug auf Zug. Da jedoch Gabeln kann sie weder gesteigert noch gekündigt werden. Auf dem Polizeibureau fand man bei zu verschwinden. In den Ansiedelungen des Spar- und Bauvereins waltet kein Hauspafcha, auf den Bahnhöfen zusammendrängte, wurden die Wagen- Abteile Scheine. das Gros der Ausflügler in der Zeit von 2-3 Uhr nachmittags sich ihm auch noch eine wertvolle goldene Uhr und zwei Hundertmart der mit Argusaugen jeden Schritt der Mieter bewacht, um etwaige außergewöhnlich start überfüllt und Hunderte fanden keinen Play. Verstöße gegen eine rigorose Hausordnung zu erspähen. Da giebt geitweife mußte der Verkauf der Fahrkarten auf verschiedenen nachmittag die 12 jährige Franziska Kuck, Tochter des Tischlers K., Bei einer Benzinexplosion verbrannte sich am Montag es keinen umumschränkten Gebieter, der die spielenden Kinder vom Stationen inhibiert werden. Hofe hinaustreibt in das lebensgefährliche Straßengewühl. Im Vororts- Verkehr, der Schlesischen, Hamburger und Nordbahn. Auf wohnt. Seine Frau ist seit zwei Tagen verreist, so daß drei kleinere Aehnliche Zustände herrschten im der Adalbertstraße 60 im dritten Stock des rechten Seitenflügel Gegenteil: Die Genossenschaft hat auch für das Wohl der Kinder dem Vororts- Bahnhof der letzteren in der Invalidenstraße drängten Kinder im Alter von 1/2 bis 9 Jahren tagsüber der Obhut der ihrer Mieter gesorgt. In vollster Freiheit dürfen sich die Kleinen auf dem geräumigen, luftigen of tummeln, und, wenn Bater ſich zeitweilig 800-1000 Personen zusammen. Hier mußte, un Franziska anvertraut waren. Kurz nach Mittag wollte das Mädchen und Mutter tagsüber außer dem Hause erustere Unfälle zu vermeiden, der Bahnsteig gesperrt und das Feuer in der Küche anzünden und goß weil die Preßfohlen nicht nachgehen, so befinden sich die Kinder unter Aufsicht und Fürsorge Strecke nach Friedrichshagen und Erkner befanden sich nicht nur in Kohlen. Publikum truppweise zu den Zügen zugelassen werden. Auf der brennen wollten aus einer Fünfliterflasche Spiritus auf die einer von der Genossenschaft eingesetzten Lehrerin. Das genossenschaft einzelnen Wagen 80 bis 90 Personen, sondern auch die Platt und der erzeugte Luftdruck zertrümmerte die Fensterscheiben, Unter heftigem Knall explodierte hierbei die Flasche liche Zusammenwirken bietet den Genossenschaftsmitgliedern nicht nur sondern es wirkt auch auf das Verhältnis der Hausbewohner unter- var mit Trains derartig belebt, daß eine Fahrt von Erkner liegenden abgelassen wurden. Die Strecke Hilferufe aus dem dritten Stock und eine im gegenüber einander günstig ein. Während sonst in großen Mietshäusern Seitenflügel wohnende Frau sab zu ihrem mit ihrem beständigen Wechsel der Bewohner ein Mieter nach Berlin annähernd drei Stunden in Anspruch nahm. Aehn Schrecken das Mädchen in eine Feuersäule gehüllt die Treppen dem andern fremd gegenübersteht, der Nachbar den Nachbar nicht lich waren die Zustände bei dem Betriebe der Wannseebahn . Ein herabspringen. Der zufällig auf dem Hofe anwesende Werkmeister fennt und ein freundschaftlicher Verkehr zwischen denselben deshalb nicht vorzügliches Geschäft machte auch die Straßenbahn; die sich in Ab- Krämer und der Portier Lafelt stürmten nach oben und fanden die stattfindet, Bant und Streit aber desto häufiger vorkommt, herrscht ständen von 3-5 Minuten folgenden Züge nach Tegel bestanden Franziska brennend auf der zweiten Treppe liegen. Sie gossen dem unter den Hausgenossen in den Ansiedelungen des Spar- und Bau- Die Wagen der Linie Kreuzberg- Alexanderplatz- Gesundbrunnen Flammen. Während nun Lafelt dem Mädchen, dem alle Kleider wie aus je drei Wagen und beförderten jedesmal 109-114 Personen. Kinde einige Eimer Wasser über den Körper und löschten die vereins ein schönes freund nachbarliches Verhältnis. Das Bewußt wurden sämtlich zur Unterstützung des Verkehrs nach Reinickendorf under vom Leibe fielen, auf den Armen nach dem nahe belegenen sein, Vorteile mancherlei Art zu genießen, die für den Einzelnen nur nach diesem Vorort geleitet. Auch auf vielen andren Linien war Krankenhause Bethanien trug, rettete Krämer dessen kleine halbdurch planmäßiges Zusammenwirken mit andren zu erlangen find, erzeugt bei den Hausgenossen das Gefühl, als ob sie gewissermaßen Untergrundbahn- Linie wurden bei ihrem Eintreffen auf der End- löschte den Küchenbrand noch vor Ankunft der Wehr ab. Die Wagen der jährige Echwester aus der bereits total verqualmten Stube, und alle Glieder einer großen Familie wären. Die er Dies schöne Verhältnis kam in recht anschaulicher Weise zum station am Schlesischen Bahnhof gestürmt. Hunderte kämpften ver- littenen Brandwiniden der Franziska sind sehr schwere, so daß an Ausdruck bei dem Kinder- Sommerfest, welches die Bewohner der geblich um ein Pläßchen und es mußte schließlich zur Aufrecht ihrem Aufkommen gezweifelt wird. genossenschaftlichen Ansiedelung an der Schreiner -, Proskauer und erhaltung der Ordnung ein Polizei- Aufgebot entwickelt werden. Auf genoffenschaftlichen Ansiedelung an der Schreiner , Proskauer und der Strecke Behrenstraße- Treptow folgten sich die Motorwagen mit Mirbachstraße am Sonntag feierten. Das Häuserviereck umschließt einen geräumigen Hof, der sich von ie 1-2 Anhängern" in Abständen von 2 Minuten.
Lokales.
der Erwerbsarbeit
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äußere Vorteile in Gestalt von preiswerten unkündbaren Wohnungen, hof zahlreiche Extrazige formen wurden besetzt, wiewohl bom Schlesischen Bahn die lirrend in den Hof fielen. Gleichzeitig drangen gellende
an ein Mitkommen nicht zu denken. vielfach
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den Höfen der Berliner Mietshäuser nicht nur durch seine Größe, Der Händler mit Mikroskopen. Der Händler steht vor seiner sondern auch durch das überaus freundliche und anheimelnde Aus- Karre und sucht durch immer neue Redewendungen Kunden heransehen vorteilhaft unterscheidet. Ein in der Mitte des Hofes be- zuloden: Immer' ran, meine hochjeehrten Herrschaften, zehn Fennije findlicher Spiel- und Turnplat und Turnplatz wird von gärtnerischen An- det Mikroskopinstrument, een Froschen, Herrschaften, for jo ne kleene Tagen umgeben, und die den Hofraum begrenzenden Haus- Verjrößerungsmaschine. Sehr interessant, meine Damens und fassaden bieten durch ihre abwechselungsreiche Architektur ein Herr'n! Mit so'n Verjrößerungsjlas hami Ee jroßes Verjniegen. Bild, welches den Beschauer angenehm berührt und sich von Wenn Se een Troppen Bier rinn dhun, denn wird det so froß, det der bekannten Dede der Berliner Hoffassaden vorteilhaft unter- Se denten, Se finn' mitten mang bei Schultheiß'n oder bei Bögow'n. scheidet. Dieser an und für sich einladende Hofraum war am unn wenn Se mit jo'n Dings hier uff een bisken Schrippe fieken, Sonntag in einen Festplatz umgewandelt, zu dessen Ausschmückung denn denken Se, det es' n Fünfjroschenbrot is. alle Hausbewohner ihr Teil beigetragen hatten. Die zahlreichen Doch for de kleenen Mächens, die' nen Liebsten ham, is fo'n Balkons, von Bohnenlaub, Kresse und wildem Wein umirantt, sowie Dings sehr jut, denn, meine hochjeehrten Herrschaften und Freileins, die mit Blumenschmuck versehenen Fenster waren mit farbigen wenn Se eene Locke von Ihr'n Liebsten nehm', un Se dhun je unters Lampions, Transparenten und Fahnen dekoriert, und an Mikroskop, so wird se so start, det Se Jhr'n Liebsten d'ran jedem Fenster, auf jedem Balkon drängten sich Hausgenoffen feste bind'n tönn', un Se fönn' denn mit' m mach'n, wat Se und Gäste, um auf das fröhliche Treiben im Hofe woll'n. herniederzuschauen. Eine nach Hunderten zählende Kinderschar saß ,, Unn so' n Mikroftop, hochjeehrte Herrschaften, det kost' bei mich da auf dem Spielplaz an langen Tafeln, und alle die kleinen teene Mart, teene Fünfjroschen, teene zweemmm'halb, nee, nee, een Proletariersprößlinge ließen sich den ihnen dargereichten Kaffee und Froschen, zehn deitsche Reichspfenniche fost' et. Wer will noch so'n Suchen gut schmecken. Nach Aufhebung der Tafel folgten dann ver- Dings mimehm'?!! schiedene festliche Veranstaltungen: Kinderpolonaise, Gesangsvorträge Jm nächsten Augenblick fommt ein Schuhmann; der Händler eines Sängerchors der Hausgenossen, Festrede, Darstellung einer zieht schleunigst mit seiner Karre weiter, denn er darf keinen festen
sich am Donnerstagnachmittag in der Lychenerstr. 19 ereignete. Der Einen tödlichen Ausgang hat ein Baunfall genommen, der
36 Jahre alte verheiratete Bauarbeiter Gustav Müller aus der Dunderstr. 86, der infolge eines Fehltritts zwei Stod hoch vom Gerüst herabstürzte, ist an einem Schädelbruch und inneren Verlegungen im Krankenhaus am Friedrichshain gestorben.
Durch einen Sturz vom Wagen verunglückte am Sonnabend abend um 7 Uhr der 39 Jahre alte Molkereibefizer Wilhelm Knuter aus der Schulstraße 50. Knuter war mit mehreren Wagen nach Bankow gefahren, um Grünfutter zu holen. Oben auf einer Grasund zog sich so schwere innere Verlegungen zu, daß man ihn mit ladung fizend, fiel er bei einem Zusammenstoß der Wagen herab einem Krankenwagen nach der Charité bringen mußte.
Ihr Kind und sich selbst zu ermorden, versuchte gestern früh um 21/2 Uhr die 36 Jahre alte Frau des früheren Fleischers, jezigen Reisenden Rekowsky, Minna geb. Lieffe, aus der Anklamerstraße 15. Die Leute sind erst seit zwei Jahren verheiratet und haben eine noch nicht ganz ein Jahr alte Tochter Elisabeth. Vorgestern machten sie mit dem Verein der Pommern einen Ausflug nach Schildhorn. Auch das Kind nahmen sie mit. Gegen Abend wurde getanzt. Da forderte nun eine dem Ehepaar bekannte Fran R. auf, auch mit ihr einmal zu tanzen. Er entsprach der Aufforderung ebenso arglos, wie sie gestellt war. Frau R. aber geriet in maß liche Eifersucht. Vor einigen Tagen war ihr Mann einmal eine
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