Tientsin.
Eine Depesche des Admirals Seymour besagt, die Chinesen hätten Tientsin und seine Umgebung vollständig geräumt.
Der Befehlshaber der japanischen Truppen in Tientsin meldet vom 17. Juli: Die Boyertruppen sind aus der Nähe von Tientsin völlig verschwunden, es steht nur noch eine kleine chinesische Truppen abteilung in Jangun, 15 Meilen nördlich von Tientsin . Die Verwaltung von Tientsin wird durch ein internationales Komitee provisorisch ausgeübt, das aus dem japanischen Oberstlieutenant Aoki, dem englischen Oberstlieutenant Bower und dem russischen Obersten Wogad besteht.
Russische Nachrichten aus Tientsin vom 15. Juli besagen: In der Nacht vom 13. auf 14. d. M., nach unsern bedeutenden Erfolgen, verließen die Chinesen das Fort und die Befestigungen von Impani und flohen nach Norden in der Richtung auf Pefing. Impani fiel in die Hände der Russen. Das Fort wurde jedoch, da eine Explosion befürchtet wurde, nicht besetzt. Die chinesische Stadt ist nun in Händen der Verbündeten und hat Unterwürfigkeit und Gehorsam versprochen. Der Vicekönig ist wahrscheinlich nach Einnahme der Stadtwälle geflüchtet.
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Von einem nenen Zusammenstoß berichtet eine andre russische Meldung: Bei Tientsin rekognoszierende Chinesen wurden von Japanern und Kosaten geschlagen, wobei acht Japaner getötet, ein Sofake verivundet wurde. Viele Chinesen wurden gefangen ge=
nommen.
Nach Mitteilung des Chefs des deutschen Kreuzer geschwaders aus Taku vom 20. d. M. ist die deutsche Besatzung von Tientsin auf 300 Mann unter dem Kommando des Kapitänlieutenant Weniger reduziert. Käpitän v. Usedom , dessen, Verhalten von englischen und russischen Befehlshabern gleichmäßig
worden.
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haben wir Befehl gegeben, die Individuen, welche dieses Ver- Man sieht die Bankrotteure der Weltpolitik entwickeln brechen begangen hatten, zu ergreifen und zu bestrafen. Jedoch jezt den Wagemut von Leuten, die nichts mehr zu verlieren hatten die fremden Mächte im Glauben, daß bei dem bestehenden haben, und die alles auf eine Karte sezen. Konflikt zwischen unsren christlichen christlichen und nicht christlichen Die Köln . 8tg." verlangt die sofortige Bewilligung der Unterthanen unfre Regierung die Bewegung gegen die Christen Auslandsschiffe, deren Notwendigkeit durch die„ glänzenden unterstützt hätte, die Forts von Tatu angegriffen und besest. So entstanden Feindseligkeiten. Die Lage Thatsachen" so nennt das Blatt die Katastrophe in China und die Beziehungen zu den Mächten sind immer verwvidelter ge- bewiesen seien. Diese Forderung setzt die sofortige Berufung ge- bes Steichstags voraus. Man befrage nur den Reichstag und Der Westen und Often stehen fich feindlich gegenüber. dann das Volk über die glänzenden Thatsachen der WeltEnerer Majestät und unsre Staaten find die einzigen, welche politik! den Osten aufrecht erhalten. Nicht bloß auf China richten sich die lüsternen Blicke der Mächte, Ins Zuchthaus mit den Hamburger Arbeitgebern! um ihre Pläne zur Geltung zu bringen, Wie bekannt, haben die Hamburger Werftbesitzer über sondern falls China nicht im stande ist, seine Stellung zu behaupten, so befürchten wir, daß auch für Euerer Majestät Reich 3000 ihrer Arbeiter ausgesperrt, weil einige hundert die Lage unhaltbarer werden wird. Die Interessen der Nieter unter Ausmuzung der momentan äußerst günstigen beiden Reiche sind eng miteinander verbunden Geschäftskonjunktur in den Ausstand eingetreten waren, um und wir hoffen daher, das Eure Majestät die Angelegenheit eine geringfügige Lohnforderung durchzudrücken, die ihren untergeordneter Bedeutung in diesem Moment übersehen möchten Lohn auf die Höhe des den Nietern der andern Hamburger Werften und mit uns gemeinschaftliche Sache machen, um unsere bereits gezahlten Lohns bringen sollte. Da selbstverständlich die gleichartigen Interessen zu beschützen. China ist in diesem
Moment so vollständig durch seine militärischen Operationen in in Arbeit stehenden Nieter sich weigerten, Streifarbeit zu verrichten, Anspruch genommen, um den Aufstand zu bewältigen, daß es nicht griff das Hamburger Prozentum in der es auszeichnenden im stande ist, der von außen drohenden Gefahr die Spige zu bieten und Brutalität dazu, Tausende und Abertausende undie Verwidlungen mit den Mächten zu einem erfolgreichen Ende zu beteiligter Werftarbeiter aufs Straßenr Werftarbeiter aufs Straßenführen. Wir sind daher darauf angewiesen, auf die Unterstügung des- pflaster zu werfen. Durch diese Maßregel sollten die jenigen Landes zu rechnen, welches, wie unser Reich, einen Streiffassen der Arbeiter leer gepumpt und die Hungernden geTeil von Asien bildet. Unter diesen Umständen richten zwungen werden, um Pardon zu bitten. Dies Vorgehen wir diese Botschaft an Enere Majestät in einem absolut offenen erregte nicht nur die Entrüstung der gesammten Arbeiterschaft, und vertrauensvollen Geiste und bitten wir, Euere Majestät möge
gelobt wird, ist mit den übrigen Leuten frisch und bei guter Gesund- solche Schritte anordnen, als für gut befunden werden, unter sondern auch bürgerliche Blätter, z. B. die" Bossische Zeitung", Euerer Majestäts mächtiger Führung Frieden und Ordnung wieder- sahen sich gezwungen, einen derartigen Grad terroristischen Unternehmerübermuts als etwas sehr Bedauerliches zu beherzustellen.
heit an Bord zurückgekehrt.
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ist nach einer amerikanischen Meldung für Mitte August in Aussicht genommen.
Der Sekretär des Kriegs Root telegraphierte dem Oberst lieutenant des neunten, amerikanischen Regiments in Tienisin, er folle, wenn es möglich sei, einen allgemeinen Vormarsch der Verbündeten auf Beting veranlassen.
Li- Hung- Tichang
ist in Shanghai eingetroffen. Die Konsuln beschlossen, ihm einen amtlichen Besuch nicht abzustatten.
Das wird der Bismarck des Ostens zu ertragen wissen. Begeisterung für den Kaiser von China .
Die„ Times" melden aus Hongkong : Hier wurde der 30. Ges burtstag des Kaisers von China von der chinesischen Kolonie der Staufleute mit größerer Begeisterung begangen als gewöhnlich. In Hongkong herrscht Unruhe wegen der Möglichkeit einer Erhebung in Kanton.
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Die Bewegung des Aufstands.
Bei Wei hai wet kam es zu zwei Zusammenstößen zwischen den Engländern und den Chinesen. Den Engländern gelang es, nachdem sie aus der Festung verstärkt worden waren, die Chinesen nach hartnädigem ampfe zu schlagen, wobei sie 200 Gewehre erbeuteten.
Der französische Konsul in Tschungking meldete unter dem 18. Juli telegraphisch : In der Provinz Sze tichwan wurde die Ruhe nicht gestört; doch sind in den ländlichen Bezirken im Nordwesten der Provinz einige christliche Niederlassungen zerstört worden.
Der deutsche Konsul in Swatau meldet vom 21. Juli: Sämtliche deutsche Missionare sind aus dem Jnnerit hier eingetroffen und in Sicherheit.
Die Lage der Russen in der Mandschurei bleibt schwierig. Die Nachrichten sind sehr zahlreich, aber die strenge Ausübung der russischen Censur mindert ihre Zuverlässigkeit.
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Am 7. Tag des 6. Monats im 26. Jahre Kwvangsu ( 3. Juli 1900.)
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zeichnen. Dieser Ausdruck der Entrüstung wird indes weit übertrumpft durch eine fulminante Auslassung, der wir heute im Berliner Organ Krupps begegnen. Während die Arbeiterpresse sich mit der moralischen Brandmarkung der Hamburger Terroristen und mit dem Appell an das Solidaritätsgefühl des in seiner Gesamtheit brüstierten Proletariates begnügte, richten die Berliner Neuesten Nachrichten" einen flammenden Appell an die Gesezgeber. Nichts Geringeres als die Wenn Eurer Majestät Regierung aber ernstlich die In- Schärfe des§ 8 der seligen Zuchthausvorlage sollte gegen furrektion zu bekämpfen sich entschlossen hat und die Bejene Kapitalistenprozen angewendet werden, die in ihrem stierfreiung der Gesandten ins Werk jetzt, würde die Lage fich nackigen Uebermut sogar das Staatswohl in seinen Grundvesten verhältnismäßig günstiger gestalten. Die Unterdrüdung zu erschüttern die Stirn haben. Wissen die Hamburger Unterdes Aufstands und die Nettung der fremden Vertreter ist eine
Der Mikado antwortete am 18. Juli, wie bereits bekannt, ablehnend. Es heißt in der Antwort: " Die Handlungen der Insurgenten verlegen auf das empfind lichste das völkerrechtliche Princip, daß diplomatische Agenten mit höchster Achtung zu behandeln und ihre Personen unverletzlich sind. Eine Beleidigung eines diplomatischen Vertreters ist ein Verstoß gegen das Wölferrecht. Kaum nötig ist es, darauf hinzuweisen, wie schwer das Verbrechen des Gesandtenmords ist.
Pflicht, welche Eure Majestät ebensowohl gegenüber Ihrem eignen nehmer doch durch die frivole Aussperrung Tausende von, Reich wie in Bezug auf die Mächte der Welt zu erfüllen haben Arbeitern, die arbeitswillig sind, an der Fertigstellung und dieses sollte sobald als möglich geschehen. Seit dem letzten jener Transportdampfer zu hindern, deren Reich zum Transport seiner„ ostMonat haben die Mächte starke Streiffräfte nach Tientsin gelandet das und hat Japan es für nötig gehalten, ebenfalls seine Truppen zu asiatischen Division" so dringend benötigt! entfenden. Der Zweck dieser militärischen Aktion ist, die In- Wenn die so schnöde verworfene Zuchthausvorlage Gesetz furrektion zu unterdrücken und die diplomatischen Vertreter und geworden, so würde man jetzt den eisernen Geboten der andere Fremde zu befreien. Außerdem haben die Mächte keinen Staatsraison gemäß die Hamburger Terroristen ins Zuchtweiteren 3wed im Auge. haus werfen.
Wenn Ew. Majestät Regierung leine Zeit verliert, die Gefandten der Fremdmächte aus ihrem belagerten Zustand zu be freien, hoffen wir, daß die Mächte darin ein Zeichen erkennen werden, daß es Eurer Majestät Ernst ist, einen Krieg zu vermeiden und das Unglück, welches sonst Eurer Majestät Lande befallen würde, dadurch zu milnern. Meine Regierung hat, wie Eurer Majestät bekannt ist, für Ihr Land herzliche Gesinnungen gehegt und wird, falls die Verhältnisse es gestatten, sich nicht weigern, an den geeigneten Stellen ein freundschaftliches Wort einzulegen.
Bedingung ist aber, daß Euer Majestät Regierung sofort den Aufstand unterdrückt und wirklich die fremden Vertreter aus dann kann Japan sich bereit befreit, erst ihrer Lage befreit, finden, seinen Einfluß bei den eventuellen Verhandlungen zwischen Ihrem Reich und den fremden Mächten zum Zweck der Erhaltung der Interessen Ihres Reichs zu verwerten."
Ein Telegramm des Ingenieurs der chinesischen Bahn von der Station Pogranitschnaja im Primorstischen Gebiet 18. Juli besagt: Am 10. Juli haben die Bahnarbeiter der elften Sektion sowie die Beamten und die Schuhmannschaft die Station Chantachegi verlassen. Die Station wurde von den Chinesen ge= Man wird den Eindruck nicht los, daß es sich in diesem Briefplündert und in Brand gesetzt, die Telegraphenverbindung mit Charbin zerstört. Am selben Tage wurde die nach Charbin dirigierte wechsel um ein japanisches Diplomatenkunststück handelt zugleich Schutzmannschaft bei Muren von 400 gut bewaffneten Chinesen an- ein Zeugnis für die korrekte Wohlanständigkeit der japanischen Bolitit gegriffen, aber von der Eisenbahnwache zurückgeschlagen. Auf und eine versteckte Drohung gegenüber den Mächten, denen mit dem russischer Seite wurden dabei ein Mann getötet, 3 verwundet, auf Bund der gelben Nasse gewinft wird. chinesischer Seite fielen 60 Mann.
Ein Telegramm des Ingenieurs der östlichen chinesischen Bahn von der Station Algatschi( Transbaikalien ) vom 20. Juli besagt: Chailar wurde von den chinesischen Truppen besetzt. Die Schutzmannschaft wird bei Charbin zusammengezogen.
Eine Depesche des Generals Grodekow an den Kriegsminister aus Chaborowsk vom 19. d. meldet: In der Station Mandschuria wurden Häuser und Läden von mongolischen Banden geplündert. aus Berlin : Versuche zur Ueberschreitung der Grenze kamen nicht vor.
Der Chef der zaseistischen Truppenabteilung Oberstlientenant Gincito hatte ein Scharmüßel mit Chinesen; dabei fielen 3 Soldaten und 3 Freiwillige aus der Bauernschaft, während ein Offizier sowie 10 Soldaten und als Freiwillige fämpfende Bauern verwundet wurden. Am 18. Juli bedrängten die Chinesen vom Fort Echo aus die Vorposten der Nikolskijchen Truppenabteilung; die Vorhut konzentrierte sich und trieb die Chinesen in das Fort zurück, wobei 200 Chinesen fielen. In der Nacht vom 19. Juli verließen die Chinesen das Fort; die Russen verbrannten das Fort, nahmen die Fahnen ab, führten die Geschütze weg und vernichteten die Patronenvorräte. Die Russen, berloren dabei 2 Mann.
" In hiesigen militärischen Kreisen wird erzählt, daß über den deutschen Feldzug in China noch nichts Definitives bestimmt ist, nur das eine steht fest, daß Peking genommen werden soll. Auch scheint an hoher Stelle die Neigung vorzuwalten, einen selbständigen Vormarsch der deutschen Truppen gegen die chinesische Hauptstadt anzuordnen, und zwar auf dem Wege über Kiautschon, was mit Rücksicht auf den Zustand der Straßen in Schantung, auf denen beispielsweise Kanonen mur mit Mühe fortgeschafft werden könnten, die Aufgabe der deutschen Truppen sehr erschweren würde."
Diese Nachricht mag sich von der Wahrheit nicht allzu Eine Abteilung des Obersten Servianow passierte am 20. Juli weit entfernen. Die zweite Kaiserrede sprach sa unumwunden Michailovo- Semenovskoje. Am 19. wurde Blagewestschenst schwach den Gedanken eines isolierten Vorgehens Deutschlands aus. beschossen, die Kanonade danerte bis zum Morgen des 20. Juli Es ist durchaus begreiflich, wenn jetzt in dieser Weise milialt. Auf unsrer Seite wurde ein Soldat getötet, einer tärische Streise der notwendigen Schlußfolgerungen aus den berivundet. In der Stadt ist kein besondrer Schaden angerichtet worden. Vom linken Amur- Ufer wurden am 19. dieses Sundgebungen des höchsten Kriegsherrn ziehen. Andrerseits Monats die Chinesen durch eine Abteilung des Oberst Petschenkin scheint die Bremserpolitik des Grafen Bülow einstweilen nichts vertrieben. Eine Truppenabteilung von Charbin erreichte Fugdin von diesen Absichten wissen zu wollen. Immerhin wird man gut thun, bei der Beurteilung der chinesischen Politik die und setzt den weiteren Vormarsch mit Erfolg fort. Kaiserreden nicht ganz zu vergessen.
Lautete doch der§ 8 des„ Entwurfs zum Schutz des gewerblichen Arbeitsverhältnisses":
„ Soll in den Fällen der§§ 1, 2, 4 ein Arbeiterausstand oder eine Arbeiteraussperrung herbeigeführt oder gefördert werden, und ist der Ausstand oder die Aussperrung, mit Rücksicht auf die Natur oder Bestimmung des Betriebs geeignet, die Sicherheit des Reichs zu gefährden oder eine gemeine Gefahr für Menschenleben oder für das Eigentum Herbeizuführen, so tritt GefängnisStrafe nicht unter einem Monat, gegen die Nädelsführer nicht unter 6 Monaten eint.
Ist infolge des Arbeiterausstands oder der Arbeiteraus: sperrung eine Gefährdung der Sicherheit des Reichs eingetreten... so ist auf Zuchthaus bis zu 3 Jahren, gegen die Rädelsführer bis zu 5 Jahren zu erkennen."
In der That, hätten die Vertreter der Arbeiterschaft damals nicht in furzsichtigem Mißtrauen gegen die Zuchthausvorlage gestimmt, so befäßen jetzt deutsche Richter die Handhaben, die Herren vom Hamburger Arbeitgeberverband ins Zuchthaus zu werfen!
Das hätte wenigstens der Gedankengang der um den Fall der Zuchthausvorlage Leid tragenden„ Neuesten Nachr." sein müssen, falls deren Denken den Gesezen der Logik, statt denen des Kanonenkönigs Krupp unterworfen wäre. Da ein Preßföldling des Kapitals aber aus weiß schwarz machen muß. lautet seine Elegie auf die Totgeburt des§ 8 folgendermaßen:
In Hamburg hat eine heute abgehaltene Versammlung von Werftarbeitern, wie telegraphisch gemeldet wird, das Verbot der Nacht- und Ueberstunden- Arbeit auf allen Werften beschlossen, um dadurch die Werftbesitzer zu verhindern, rechtzeitig Dampfer für den Truppentransport abzuliefern. Dieser Hamburger Kampf zwischen Arbeitern und Arbeitgebern mag entstanden sein wie jede andre Arbeitsverweigerung wegen Lohnforderungen oder vielmehr wegen der Machtfrage. In diesem Falle gewinnt aber die Sache eine ganz besondere Bedeutung: die Socialdemokratie, welche bereits in Worten so maß und schamlos für die chinesischen Mörder gegen das eigene Vaterland eingetreten ist,
schreitet nun auch zur That, indem sie die absolut not wendige Absendung der deutschen Truppen er schwert. Wären wir offiziell im Kriege mit China , dann würde ein solches landesverräterisches Beginnen zweifellos die gebührende Strafe finden können. Ob es unter den bestehenden Verhältnissen möglich, bleibt dahingestellt. In dem so leichtfertig totgeschlagenen Gesez zum Schuße der Arbeitswilligen war gerade die schärffte Strafe für solche Fälle ausgesprochen, wo es sich um die höchste Gefährdung des Allgemeinwohls handelte, und im Princip mußten selbst die Gegner des Buchthausgesetzes" das als berechtigt anerkennen. Auch den Hamburger Werft= arbeitern steht es jezt frei, zu arbeiten oder nicht, soweit sie sich in den Grenzen ihres Rechts bewegen. Die Hetzer aber, welche anerkanntermaßen unsre Mobilmachung hemmen wollen, dürfte man fich doch noch näher ansehen.
„ Daily Mail" meldet aus Petersburg , die rusische Censur über Die„ Köln . 8tg.", die zwischen der kaiserlichen und der sämtliche Nachrichten betreffend, die Einnahme von Blageweftschenst sei eine sehr strenge. Den Zeitungen sei sogar ein amtliches Dementi Bülowschen Politik hin und herschwankt, fordert in über diese Meldungen zugegangen. Der Korrespondent der„ Daily einem bemerkenswerten, an leitender Stelle veröffentlichten Mail" behauptet troßdem, versichern zu können, daß die Artifel fofortige Kreditbewilligung für den Bau der beim Stadt am letzten Sonnabend besetzt war. An diesem Tage sei letzten Flottengesek gestrichenen Auslandsschiffe, die sofort in General Gripski gezwungen gewesen, die Stadt nach einem heftigen Angriff genommen werden müßten, nachdem die deutschen Gefecht, welches 8 Stunden dauerte, zu verlassen. Er machte 200 Küsten durch die chinesischen Wirren entblößt worden seien. Mit der Entfendung einer ganzen Division Schlachtschiffe nach China chinesische Gefangene und eroberte 8 Geschütze, verlor aber selbst fehlte das, was zur Verteidigung der eignen Meere nicht entbehrt werden 870 Tote und Verwundete. Nach ihrer Niederlage flüchteten Befudelt der Geifer in diesem Fall nur die eignen tönne. Heute dürfe die Regierung, gestützt auf die Beweiskraft die Chinesen in die Festung von Aigun, wo die Russen sie noch der glänzenden Thatsachen nicht zögern; sie sei der Lippen, so ersehen doch ersehen doch die deutschen Arbeiter aus bombardieren. Zähigkeit des Reichstages gegenüber nie in einer günstigeren diesem Fall, wie gefährlich die Zuchthausvorlage war. Denn Lage gewesen und brauche um den Widerstand der radikalen nicht die Arbeitgeber, sondern die brutal gemaßman ins& e= Parteien sich weniger zu kümmern,
Petersburg, 22. Juli. Ein kaiserlicher Utas an den Kriegsminister vom 21. Juli ordnet den Kriegszustand für die Militärbezirke von Sibirien , Turkestan und Semirjetschenst an. Ein zweiter an den Dirigierenden Senat gerichteter Ufas von demselben Tage befiehlt die Einberufung aller Reservisten der genannten Militärbezirke.
Es wird jetzt der angebliche Briefwechsel zwischen den Kaisern bon China und Japan veröffentlicht. Der Brief des Kaisers von China lautet nach einer japanischen Veröffentlichung wie folgt: r Der Kaiser von China an Se. Majestät den Kaiser von Japan . Während unser Reich sich in aufrichtigen Freundschaftsverhältnissen mit dem Reich Eurer Majestät befand, wurde der Kanzler Eurer Majestät Legation vor etwa einem Monat angegriffen und ermordet. Durch dieses Ereignis tief betrübt,
als jemals vorher.
Mit besonderem Nachdruck hebt der Artikel hervor, daß gegen- regelten Arbeitnehmer würde wärtig in Ostajien auf Grund der starten Machtentfaltung die fängnis, wo nicht ins 8uchthaus geworfen haben. Möglichkeit zu einer glänzenden diplomatischen Thätigkeit von Daß die Gelegenheit der Anwendung des§ 8 so bald einer Tragweite gegeben sei, die sich in hunderten von Jahren nur schon eintreten könnte, hat freilich selbst die Socialeinmal wiederhole. Seit dem chinesisch- japanischen Kriege habe die demokratie im vorigen Jahre nicht erwartet, so weitausschauende deutsche Politik auf dem vielbegehrten Boden des wenig man auch den Beteuerungen am grünen Tische traute, ausgedehnten chinesischen Landes Posto gefaßt, um in China das daß dieser Paragrah ein beschauliches Dasein fristen würde. seiner Macht entsprechende Stück abzubekommen. Die„ Kölnische So liefert denn das chinesische Abenteuer nicht nur den Zeitung" warnt das Centrum, in ablehnender Haltung gegenüber Beweis der Richtigkeit unsrer Prophezeiungen bezüglich der den Auslandschiffen zu verharren, denn bei dem Gang, den plötzlich die ostasiatischen Ereignisse genommen, sei es möglich, daß die Weltpolitit", sondern auch bezüglich der ZuchthausEs sind ja auch nur zwei Ranken desselben Entscheidung in der Flottenfrage aus ihrer Hand in eine andre politik. Gewächses!- überginge.
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