der Brotpreise hinweist, die eine drohende Gährung des Hungers zur beranlassen geeignet ist.
Aber auch dieses Moment erklärt nur den Haß gegen ein System und allenfalls gegen eine Regierung. Warum wandte sich der Fanatismus gegen den König, und gerade gegen diesen König, der zum persönlichen Haß niemals einen Anlaß gegeben hat? Wieder zeigt es sich, daß gerade neutrale, impolitische Persön lichkeiten zum Opfer fallen: Carnot, Elisabeth von Oestreich, Humbert. Schon dieser eine Umstand verrät grell die völlige politische Unwissenheit der Attentäter. König Humbert ist persönlich nicht viel hervorgetreten. Er galt allgemein als wohlmeinend, aber unbedeutend. In den Parteikampf mischte er sich nicht viel, und wurde deshalb auch von den Parteien, eine einzig ausgenommen, nicht in den Parteikampf hineingezogen. In der republikanischen und socialistischen Presse wurde er kaum genannt. Zum Unglück des Königs waren nicht alle feine Minister so ridsichtsvoll wie diese Parteien. Insbesondere Herr Crispi suchte sich bei jeder Gelegenheit mit der Person des Königs zu decken. Und nicht genug, daß er ihn in die Afrika - Politit und die Belagerungszustands- Politik hineinzog, er hatte auch den Cynismus, den Namen des Königs in die Bankskandal zu zerren. Die einzige Partei, welche den König methodisch angriff, waren die Kleritalen, deren Presse oft einen sehr heftigen Ton anschlug. Ein Lieblingsthema der päpstlichen Bresse war, die heutige Notlage des italienischen Volks mit den Zuständen, wie sie vor der Gründung des Königreichs Italien herrschten, in ungünstigen Vergleich zu bringen. To würde es schließlich auch nicht überraschen, wenn der Attentäter, den man natürlich fofort als„ Anarchisten" rubriciert, ein Nachfolger
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Ravaillac& wäre.
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Die weltpolitischen Zeitungen, die seit dem afrikanischen Feldzug des Abwehrkriegs zu vollenden. Außerdem hoffte fie- und zwar den Beinamen Kriegswüter" erhalten haben, finden nicht Worte mit Recht auf das zunehmende Zerwürfnis der Mächte der genug, um die focialistische Partei, die ihnen mit ihren Artikeln über Civilisation untereinander. die Expedition nach China in die Quere gekommen ist, zu verdammen Die Nachricht, daß die Gesandten am Leben sind, bildet die und zu vernichten. Besonders die Socialisten, daneben aber auch die Republikaner und die Rabifalen, haben dargelegt, daß das italienische schneidende Antwort der Thatsachen auf die letzte Rede des Kaifers. wolt gar tein Intereffe daran hat, an einer mili- Rein Zweifel, daß, wenn sich für alle Gesandten die Richtigkeit tärischen Aktion nach China teilzunehmen; das italienische Volk treibt der chinesischen Meldungen bestätigt, ein Teil der Mächte dort keinen Handel und kann teine Kapitalien dorthin exportieren, sich von dem chinesischen Abenteuer völlig lossagt Deutsch = weil sie ihm in Italien fehlen. Die Socialisten haben die Manöver land, das sich am weitesten und am unvorsichtigsten exponiert der Spekulanten der Reeder, der Militärs aufgedeckt, welche die Be- hat, wird bald ziemlich isoliert dastehen; und da es gegen den wegung der Borer benutzen wollen, um Geld aus den Taschen des Willen von Amerika , England und Japan nicht vorgehen tann, es italienischen Volts in die ihrigen hinüberzuleiten. Propaganda der socialistischen Partei auf die öffentliche Meinung Fiasko des Reichs sehr groß sein und auf die bisherige Machtſtellung Und den Beweis, daß die gegen die Weltpolitik gerichtete müßte denn den Mut des Va- banque- Spielers haben, so wird das einwirft, liefern die feindseligen Artikel der„ triegswütigen" Presse in Europa bedenklich zurückwirken. gegen die Socialisten. Man nennt sie dort Vaterlandsfeinde, Ver- Ob die Chinesen die Gesandten als Geiseln bewahren, steht räter des öffentlichen Interesses und der öffentlichen Meinung; man noch nicht ganz fest. Daß China ernstlich bereit ist, es auf einen fälscht die Artikel der„ Wiener Arbeiter- Zeitung", um einen Gegensaz Entscheidungskampf um feine Unabhängigkeit ankommen zu lassen, zwischen der Meinung und Haltung der östreichischen Socialisten und ist nicht zu bezweifeln. Es ist ja nicht eigentlich ein Strieg gegen die derjenigen der italienischen Socialiſten zu konstruieren; ja, man Fremden, sondern gegen die fremden Herren! felbst herauszufinden. Sit Mailand , wo das Leben der Batterie bemüht sich sogar, einen Konflikt unter den ieniſchen Socialiſten fräftig pulsiert, fand vor einigen Tagen eine Diskussion statt zwischen den Socialisten Turati und Treves über die Frage, ob man sich an der chinesischen Expedition beteiligen solle. Der deutsche Konsul in Tientsin telegraphiert unter dem Turati verteidigte den Say, daß für solche Unternehmungen wie 28. Juli: Unter dem 21. Jult schreibt der erste Sekretär bei die chinesische kein Mann und kein Groschen bewilligt der Gesandtschaft in Peking , Herr von Below: Dank für werden dürfe; denn, sagte er, die Niedermegelungen von Missionaren Nachricht vom 19. 58. Cordes befindet sich befriedigend, und Kaufleuten in China find Vorkommnisse, welche die kapitalisti- die übrigen Mitglieder der Gesandtschaft find wohlauf. fchen Unternehmer angehen, und der Staat ist in keiner Weise ver- Das Detachement hat 10 Todte und 14 Verwundete. Die Häuser pflichtet, für den Schaden aufzukommen, wie er auch nicht den auf der Gesandtschaft sind durch Geschüßfener stark beschädigt, werden der Straße beraubten Bürger entschädigt. Wir können diese Unter- aber von uns gehalten. Seit dem 16. ist der Angriff der nehmungen nicht unterstüßen; sonst kommen wir dahin, wohin das europäische Konzert- seine Eintracht ist freilich verschleiert, wie chinesischen Truppen auf uns eingestellt. Mit Berlin ist keine Berlin iſt eine mit seiner Politik jezt gekommen ist. Es ist dringend nötig, daß die
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Verbindung.
Ein Lebenszeichen.
In jedem Fall ist König Humbert persönlich unschuldig an den Mißständen, unter denen das Land leidet. Und wieder ist es der von das Bild zu Sa ebenfalls jede militärische koloniale Unternehmung schleunigst vorrücken. Gutem Vernehmen nach ist die Leiche
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zuschreiben, wenn sich der Haß unklarer Fanatiker gerade auf verwirft, sagte, daß der Satz keinen Mann und keinen des Freiherrn von Ketteler von der chinesischen gekrönte Häupter lenkt, die in konstitutionellen Staaten fast Groschen für China angesichts der kapitalistischen Entwicklung. Regierung geborgen. überall mir einen mäßigen oder gar keinen Einfluß auf die welche für unser Land vorteilhaft und geeignet ist, sein ökonomisches Der deutsche Konsul in Tschifu meldet telegraphisch vom Entwicklung haben. Die Byzantiner, die immer lügen, daß der dürfte. Und er fügte hinzu, daß dieser Satz uns dahin führen könnte, Niveau zu heben, wohl eine ausnahmsweise Interpretation erfahren 27. Juli: König der Vater alles Guten sei, müssen natürlich in nicht scharf den Tausenden von Italienern , die nach Süd- Amerika auswandern, mich, ist meine Depesche an unfre Gesandtschaft in Beling am Nach einer Drahtmeldung des Gouverneurs von Schantung an denkenden, unwissenden Köpfen auch die Folgerung hervorrufen, daß jeden Schutz zu verweigern. Das ist der schwache Punkt in der 22. Juli befördert worden. Ferner telegraphiert der Gouverneur an der Fürst auch der Urheber aller Uebel sei. Die monarchische Be- Beweisführung von Treves, weil man sehr wohl zugiebt, daß Italien das hiesige Konsularcorps, daß nach einem taiserlichen geisterung, die in jeder Handlung eines Fürsten eine wundervolle wirkliche Interessen in Bezug auf Handel, Geld und Menschen hat, und Editt vom 24. Juli mit Ausnahme des deutschen Vertreters Offenbarung sieht, und der Monarchenmord ist im Grund derselben weil niemand, auch kein Socialist, eine koloniale nicht alle Gesandten unversehrt, auch mit Lebensvermitteln versehen seien. whſtiſchen Anschauung über die Aŭmacht fürſtlichen Gottesgnaceus militärische Aktion verwirft. Dieſer Bunkt wurde in einer Gine briffe Depeſche des Gouverneurs an das Stonjufarcorps meldet die tums erivachsen. Ovationen und Attentate ruhigen Diskussion erörtert, die in den Mailändischen Journalen Weiterbeförderung eines Telegramms der Admirale vor Taku an die find entgegen Aufsehen erregt hat; diefelbe wurde von den Weltpolitikern( auch Gesandtschaften in Peking . In diesem Telegramm werden die Gegesezte Erscheinungen desselben Irrglaubens, der von den der deutschen Presse, wie des„ Berl. Tagebl.". Red. des„ Vorw.") sandtschaften gebeten, direkte Nachrichten mit fliegendem Courier zu Wortführern der herrschenden Gesellschaft geflissentlich genährt wird. ausgebeutet, die hierin eine Spaltung zwischen den Socialisten schen senden. Wie immer man auch die Motive des beklagenswerten Ver- wollten. Ich habe kaum nötig, hinzuzufügen, daß die große Nach chinesischen Meldungen wurde am 8. Juli die englische brechens wählen mag, König Humbert ward ein Opfer jener Mehrheit der Partei und der Presse auf Seite Turatis und des Gesandtschaft von Truppen Tungfuhitangs angegriffen, der finsteren Mächte des Elends, des Aberglaubens, Avanti" steht. Angriff aber erfolgreich abgeschlagen. Tungfuhsiang wird auch von der Unwissenheit, der Gewaltthätigkeit, die von So viel bleibt sicher, daß dank der Opposition der socialistischen den Truppen des Brinzen Ching bekämpft. Gegenwärtiger Zufluchtsden führenden Klassen unablässig geschützt und Partei und ihrer Propaganda unter den arbeitenden Klaffen eine ort der Europäer ist die dicht bei dem Kaiserpavillon gelegene gestärkt werden, deren Ausrottung aber die neue koloniale Unternehmung der Art, wie die afrikanische, die uns Peitang- Kathedrale. Der Palast selbst wird ebenfalls von den Empörern belagert. Die verwüstete Altstadt von Peking ist eng umweltgeschichtliche Mission der internationalen nach Adua geführt hat, heute unmöglich ist Der„ umstürzlerische" Stadtrat Wailands ist im Begriff, eine zingelt. Das große Einschließungsheer besteht aus Borern und Socialdemokratie ist.... Organisation der italienischen Kommunen zu schaffen, um eine Liga chinesischen Truppen. der Gemeinden zu bilden und durch die Kammer ein Gesetz zu er halten, das den Kommunen eine größere Selbständigkeit zur Entwicklung der lokalen Gewalten gegenüber der staatlichen Bureaukratie verleiht.
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Die Einzelheiten des Mordes.
Die vorliegenden Meldungen sind natürlich nach der bei allen Attentaten üblichen politischen Schablone tendenziös zugespitzt. Der Anarchist" stellt sich ja stets sofort ein, bevor man nur das mindeste über die Person, seine Geistesverfassung und seine Beweggründe weiß. Unter diefem Borbehalt seien die offiziellen Telegramme wiedergegeben, die teilweise den Wert chinesischer Nachrichten haben.
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Hier handelt es sich, unter dem fräftigen Anstoß der demokratischen Seräfte, um eine tommunale Renaissance, die an die ruhmreichen italienischen Kommunen des Mittelalters erinnert. Bis heute sind 350 Stadträte der Liga beigetreten. Es ist dies noch nicht viel, aber doch schon ein hübscher Anfang für einen ersten Versuch, zumal die von den Socialisten auf dem Kongreß zu Mantua vorbereitete Agitation von den Reaktionären als umstürzlerisch hingestellt und eine entgegengesetzte Agitation entfaltet wurde, die darauf hinausläuft, daß die Regierung feudale Rechte gegenüber den italienischen Kommunen ausüben solle.
Ferner wird aus Tientsin gemeldet: Vergangene Nacht kam der Bote eines hiesigen amerikanischen Missionars von Peking zurück mit der Meldung, die Gesandtschaften feien vom 15. bis 18. Juli nicht beschossen worden. Die Kaiserin- Witwe habe schon lange durch Edikt befohlen, das Bombardement völlig einzustellen. Tschifu vom 27. Juli, welches besagt, daß der japanische Konsul in Der New York Herald " veröffentlicht ein Telegramm aus Tientsin am 15. d. M. einen Läufer nach Peking gesandt habe. Dieser habe am 19. Juli Beling wieder verlassen und ein chiffriertes, an die japanische Regierung gerichtetes Telegramm überbracht. In diesem Telegramm heiße es: Wir verteidigen uns wacker gegen die Chinesen. Wir werden bis Ende des Monats aushalten, obwohl das keine Der Augriff hat jetzt aufgehört. Teichte Aufgabe sein wird. Die japanischen Verluste find folgende: Tot find: Gesandtschafts- Attache Stozima, ein Kapitän, ein Dolmetscher Unterfangen eines Priesters, der die Bannflüche aus Nom auf Eleve und eine kleine Anzahl von Marinesoldaten. Schwerverwundet fein Haupt herausgefordert hat, weil er feine Schafe aus find 5 oder 6, leicht verwundet eine große Anzahl." Das Telegramm Robecco d'Oglio aufgefordert hat, für den Regierungskandidaten erwähnt die übrigen Gesandten nicht. gegen den Socialisten Bissolati zu stimmen. Der Priester Don Alle diese Nachrichten stimmten, wie man sieht, gut zusammen Baldovi ist nach Rom zur Bernehmung gefordert worden, damit er und bestätigen und ergänzen einander. Um so weniger glaubhaft Erklärungen für seinen Ungehorsam gegenüber dem päpstlichen Verbot find englische Sensationsmeldungen, die, wie immer, feine sichere abgebe. Und er hat von dem ruchlosen Gebahren des Socialismus Quelle angeben, daß alle Fremden in Peking massakriert auf dem Lande gesprochen, von der Verderbtheit der Sitten, vom wurden, ausgenommen wenige Gesandtschaftsmitglieder, die Schwinden des Glaubens, von den zunehmenden Gefahren und der als Geiseln gefangen gehalten werden, um den Vormarsch auf Der Mörder erklärte nach der Festnahme, er heiße Gaetano Notwendigkeit, mit allen Ordnungselementen zusammenzuarbeiten- Beting zu verhindern. Breffi, geboren am 10. November 1869 in Prato , und sei Seiden- das heißt also Verteidigung des Votums der Landleute für den weber. Er sagte weiter, er sei Anarch ist und komme von Amerika , Regierungskandidaten zur Rettung des Baterlands. wo er sich in Paterson aufgehalten habe. Er habe keine Mitschuldigen und habe das Verbrechen aus Haß gegen die monarchischen Einrichtungen begangen. Er fei am 27. Juli von Mailand , wo er sich seit einigen Tagen befunden habe, in Monza angekommen.
König. Humbert nahm die Einladung des Bürgermeisters von Monza zum Provinz- Turnfest an. Er wohnte demselben ohne die Königin mit dem Adjutanten Ponziovaglio bei, die Riegen zogen an ihm vorbei, er verteilte Preise an die Prämierten und sprach zu jedem einige Worte. Um 10 Uhr verließ er den Weiter beschäftigen sich die bürgerlichen Journale mit dem Turnplag und bestieg den bereitstehenden Wagen. Noch ehe der Adjutant eingestiegen war, trat aus der Menge ein schlecht gekleidetes Individuum hervor und schoß aus einem furzen Revolver in rascher Folge drei Schüsse auf den König ab. Diefer ſprang auf fiet aber fofort, the Serge troffen, zurüd und starb. Die Menge ftürzte fich auf den Mörder, den die Polizei blutend und zerfetzt herauszerrte, in einen Wagen warf und fortführte. Der König wurde in die Villa Reale nach Monza gebracht.
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empfohlen hat, der socialistischen Propaganda unter den nach der Und der heilige Vater, der in diesen Tagen selbst den Priestern Schweiz , Frankreich und Deutschland wandernden Arbeitern entgegen zu treten, hat dem Pater Valdovi Absolution erteilt; denn, sagte er. wenn die Handlung des Don Valdovi der Stein ist, der vom Berge Die Entrüstung der Voltsmenge über die Mordthat war so groß. fich loslöst und die Lawine bildet, so geschehe Gottes daß der Mörder von der Menge in Stücke gerissen worden wäre, ille. Natürlich sehen die Regierungs Journale in diesen wenn die Polizei nicht rechtzeitig eingegriffen hätte. ids Worten das Ende des Wahlverbots, wenn auch vielleicht en nicht von Leo XIII. unterzeichnet, so doch sicher von seinem Nachfolger; sie hoffen, eine Anzahl von wählenden Schafen zu gewinnen, und obwohl sich gezeigt hat, daß die Wahlmacht der Klerikalen viel schwächer ist, als man glaubte, preisen sie mit lautem Geschrei die mutige erleuchtete That dieses Don Baldovi Der Preis des Brotes steigt, und wie denkt die Regierung dem anders, als mit Herabjegung des Zolls auf Getreide dentgegenzutreten? Sie will eine bestimmte Menge Getreide bei den Käufern zum Tagespreis von 1,80 Fr. pro Centner
Der neue König, d
Humberts Sohn, der als Victor Emanuel III. den Thron besteigen wird, ist 31 Jahre alt. Er ist mit der Prinzessin Helene von Montenegro verheiratet. Bis zur Rückkehr des neuen Königs, der sich auf einer Orientreise befindet, erwägt man die Einsetzung einer Regentschaft.
Chinesische Pläne. 24. Juli datiertes Editt erhalten habe, in welchem erklärt wird, die Der„ New York Herald " meldet, es sei in Washington von Shanghai " die Nachricht eingetroffen, daß Li- Hung- Tichang ein vom chinesische Regierung beabsichtige die fremden Minister als Geifeln zurückzuhalten, und gleichzeitig Li- Hung- Tichang der Befehl gegeben wird, eiligst nach Peking zu kommen, um den Oberbefehl der kaiserlichen Truppen gegen die fremden Truppen zu übernehmen.
nach einer" Times"-Meldung mit starker Truppenmacht Peking . Li- Ping- Heng , einer der wildesten Fremdenhaffer, nähert sich Lu- Chuan- Lin, Gouverneur von Kiangju, verließ yang- Chan mit vielen wohlbewaffneten Truppen ebenfalls nach Beting.
Nach diesen Meldungen darf man annehmen, daß die Chinesen alles aufbieten, um einen Vormarsch der fremden Truppen nach Beling zu verhindern. Ansbreitung des Aufstands. Der„ Reichs- Anzeiger" schreibt: als Berichte aus den Yangtje- Provinzen melden umfassende miliSeine Majestät der König von Italien ist das Opfer feitfegen, unter der Bedingung, diese zurückerhalten zu können, wenn tärische Vorbereitungen der chinesischen Autoritäten. Aus dem eines fluchwürdigen Verbrechens geworden. Ueberall im Deutschen sie sie für den Verkauf an das Publikum wünscht. Das heißt Shanghaier Arsenal vurden nach Nanking und den andren Reich erweckt diefer neue, grauenvolle Ausbruch aber, sie drückt nicht den hohen Preis des Getreides herunter, Orten des Flusses große Mengen von Sanonen und Munition veranarchistischer Mord sucht mit dem tiefsten Abscheu gegen sondern sie begünstigt im Gegenteil die Spekulanten. Denn diese laden. den Thäter die innigste Teilnahme für die Herrscherfamilie und taufen das Getreide zu Tagespreisen, um es später an die Die Konsuln in Shanghai beschlossen, ihren Regierungen die Bevölkerung des verbündeten Königreichs Jtalien. Das jähe Hin- Regierung abzugeben und den Ueberschuß in ihre Tasche zu Borstellungen zu machen, daß die Situation eine militärische scheiden des edlen Monarchen trifft auch unser Vaterland als ein großer stecken; außerdem aber kaufen sie das Getreide wucherisch auf, um Schumacht in Shanghai notwendig erscheinen lasse. schmerzlicher Verlust. Seine Majestät der Kaiser und den Preis in die Höhe zu treiben und die Regierung zu zwingen, König beweint in dem hohen Entschlafenen einen treuen, un- das bestimmte Quantum abzunehmen. vergeßlichen Freund, und mit der italienischen Nation trauert an der Bahre ihres geliebten ritterlichen Königs, voll herzlicher Sympathien für seinen erlauchten Sohn und Nachfolger, das gesamte deutsche Volt.
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Aehnlich äußert sich die Norddeutsche Allgemeine Zeitung", die also ihren Nachruf beginnt:
Und dabei ist die Ursache der blutigen Tage vom Mai 1898 der hohe Preis des Brotes gewesen und die Weigerung der Regierung, den staatlichen und kommunalen Zoll aufzuheben!
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Eine furchtbare Schredenstunde hat in der verflossenen Nacht Die Gesandten leben! der Draht aus Monza übermittelt. Kaiser Wilhelms treuer Freund, All die Schauermärchen über den Untergang der Fremden, die Deutschlands hoher Bundesgenosse, der ritterliche König Humbert englische Blätter bis in alle greulichen Einzelheiten ausmalten, diese worden. Voll tiefer Empörung über diese neue anarchistische von Italien , ist durch einen verruchten Meuchelmörder getötet Schilderungen von unerhörten Greueln der gelben Bestien, haben sich Frevelthat, der ein für sein Land in unermüdlicher monarchischer mun Pflichterfüllung wirkender edler Herrscher zum Opfer fiel, fühlen wir uns in diesen Stunden bitterer Trauer eins mit dem großen Schmerz der verbündeten italienischen Nation." In beiden Auslaffungen kehrt die Betomung des anarchistischen" Verbrechens wieder.
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Vor dem Attentat.
Weltpolitifer und Socialisten.
Renaissance der Städte.
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Das Loch im päpst lichen Wahlverbot. Steigende Brotpreise. Aus Nom, 27. Juli, wird uns geschrieben:
Der„ Expreß" meldet ein neues faiserliches Editt an die Vicekönige und Gouverneure, mit allen Mitteln den Vormarsch der verbündeten Truppen am Yangtsekiang zu verhindern. Keinem Fremden solle erlaubt werden, sich aus dem Inland nach der Küste zu entfernen. In Briefen, die aus Wu- tschou eingetroffen find, wird gemeldet, daß in der Stadt fremden feindliche Plakate angeschlagen worden sind. Kanton ist ruhig.
In Hu- tschou in der Nähe von Hang- tschou find neun eng lische Missionare ermordet worden.
Einem aus Shanghai in Tokio eingetroffenen Telegramm Christen bei Bao- ting von den Bogern am 8. Juli angegriffen wurden. zufolge verlautet dort, daß die fremden Missionare und eingeborenen woran wir nie geziveifelt haben als erfunden heraus- Ein fremder Arzt( dessen Nationalität unbekannt ist) sowie über gestellt; denn die Gesandten was allerdings bisher nicht glaub- 2000 eingeborene Christen wurden niedergemegelt und alle ihre haft nachgewiesen war- leben thatsächlich, mit Ausnahme des Herrn Häuser zerstört. Weiter heißt es, daß der chinesische General v. Ketteler. Die chinesischen„ Lügen" der letzten Woche haben sich als wa hr Li- khokeh, der jezt nach Befing marschiert, den unter seinem erwiesen. Am 21. Juli sind die Mitglieder der deutschen Gesandtschaft noch Kommando stehenden Soldaten den Befehl gegeben habe, alle Ein französischer Pater und am Leben gewesen, das ist durch einen eigenhändigen Brief des deutschen Christen, die sie antreffen, zu töten. Gesandschaftssekretärs in Peking erwiesen. Seit dem 16. Juli ist der 2-3000 eingeborene Chriften feien bereits von ihnen niederMan befürchtet jetzt allgemein, daß durch die Die gemehelt worden. Angriff auf die Gesandtschaft überhaupt eingestellt worden. Die Anfunft dieses chinesischen Generals mit seinen Soldaten in Beting amerikanische Leichtgläubigkeit" hat sich also als berechtigt erwiesen. Die Gefahr noch gesteigert und die Lage sich dort noch kritischer geWenn die chinesische Diplomatie bisher kein authentisches Lebens stalten werde. zeichen hat passieren lassen, so wurde sie offenbar von dem Erwägen Diese japanischen Sensationsmeldungen gleichen auffällig den geleitet, die Mächte hinzuhalten, um in aller Muße die Vorbereitungen englischen