Danach hätte der Vormarsch noch gar nicht begonnen.
Die Morning Post" meldet aus Washington: Das Kriegsamt hat den General Chaffee heute beauftragt, gemeinsam mit den chinesischen Truppen zu operieren, falls diese ernstlich versuchten, die Boyerbewegung zu unterdrücken.
Widersprechende Ansichten.
In Berlin an unterrichteter Stelle sind, wie die" Post" offiziös schreibt, his Donnerstag noch keine beglaubigten Nachrichten über den Beginn des Vormarsches der alliierten Truppen gegen Peting eingegangen. Einem solchen muß jedenfalls ein mit Einstimmigteit gefaßter diesbezüglicher Beschluß der Admirale vorangehen, hiervon verlantet jedoch nicht; desgleichen sei über die Frage des Oberkommandos noch feine Einigung erzielt worden, ein Umstand, der ebenfalls gegen die Wahrscheinlichkeit eines sofortigen Worstoßes gegen die Hauptstadt spricht.
In Deutschland scheint man einen sofortigen Vorstoß, an dem mur 300 Dentiche teilnehmen würden, nicht gerne zu sehen. So warnt die" Post":" Das erneute Scheitern eines Zugs gegen Peking würde nur das Sicherheitsgefühl der Chinesen verstärken und das Leben der Fremden in Peking eher gefährden, als vor Schaden bewahren." weltbel
Andrerseits ist die sehr wenig weltpolitisch schwärmende Kreuz- Zeitung " sichtlich erfreut und meint im Gegensatz zu den Kaiserreden, daß ein etwaiger Zug auf die Grenzen beschränkt werden müsse, die der Bedeutung der Dinge entsprechen. 1916
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Der englische Standard" hält es für wahrscheinlich, daß die chinesische Regierung versuchen werde, von den große Zugeständnisse als Entgelt für die
Der Europäer in Peking zu erpressen. Gerüchtweise verlautet, fie dürfte die Räumung von Port Arthur und von Weihaiwei und das Aufgeben eines Vorstoßes der verbündeten Streitkräfte auf Peting fordern.
Wie der„ Standard" aus Tientsin vom 22. Juli berichtet, geht aus Schriftstiden, welche man im Tsung- li- Yamen gefunden hat, hervor, daß der Vicekönig von Tschili den Boxers in jeder Weise Unterstützung zu teil werden ließ.
Dasselbe Blatt meldet aus Shanghai vom 22. Juli: LiHung Tschang habe an den Thron eine Denkschrift gerichtet, in welcher er erklärt, seine Bemühungen, den Frieden wiederherzustellen, feien fruchtlos, so lange die Regierung nicht ernstlich anfange, die Borer zu unterdrücken.
Auch Rußland hat wie die übrigen Mächte vom chinesischen Kaiser ein Gesuch im Vermittlung erhalten. Rußland hat aber nicht die würdige Schneidigkeit" des Grafen Bülo: v belicht, man sci nicht in der Lage, das Gejuch an den Zaren weiterzugeben, sondern hat die folgende Antwort erteilt:
Oder wollten wir etwa die Hände müßig in den Schoß legen? diesseits des Rheins gewaltigen Widerspruch, so wurde, als Papst Wehe uns, wenn wir träge und läffig wären, während sie das harte, Pius IX. drei Jahre später den gleichen Ausdruck aufgriff, blutige Handwerk treiben! Wehe uns, wenn wir hinter den die Unterstellung weniger tragisch genommen. Die bedrängten Schranken dem großen Schauspiel uur neugierig zusähen, während Katholiten empfanden es zwar mit gläubiger Genngthuung, als ihr sie ringen in heißem Todeskampf! Das wäre Kains - Geist firchliches Oberhaupt in der Hize des Kulturkampfes vor aller Welt mit der grausamen Sprache: ,, Soll ich meines Bruders flagte, daß in Deutschland in der Person Wilhelms I. ein Hüter sein!" Das wäre Treulosigkeit gegen unsre braven Brüder, Atilla herrsche; aber die liberale Presse half sich in jenen der die ihr Leben einsetzen! Religionsschmähung bedingt frei gegebenen Tagen über solche Nimmermehr! Wir wollen nicht nur Bataillone von Majestätsbeleidigung mit dem billigen Wit hinweg, daß ein Ezel Kriegern machen, nein auch eine heilige Streitmacht von ihr immer noch lieber sei als ein Tezzel; und nur der damals ein Betern. wenig in den Schmollwinkel gestellten konservativen Presse schien es Ja, wie viel giebt es doch für unsre ins Feld ziehenden nicht geheuer, daß der Papst seines vornehmsten Amtes, die weltliche Brüder zu erbitten und zu erflehen. Sie sollen der starke Arm Autorität zu stärken, so schmählich vergaß. sein, der die Meuchelmörder bestraft; fie sollen die gepanzerte Fauft sein, die in das wüste Treiben hineinfährt; fie sollen mit dem Schwerte in der Hand eintreten für unsre heiligsten Güter.
Heute würde man an solchen Vergleichen überhaupt keinen Anstoß nehmen, sondern eine Ehrung darin erbliden. Alles gut!
Um den nach China eingeschifften Truppen zu ermöglichen, für So wollen wir sie mit unsren Gebeten geleiten, hinaus aufs wogende Meerhin auf ihre Märsche, hinein in den Donner einen verhältnismäßig billigen Preis ihren Angehörigen in Deutsch land von Zeit zu Zeit Nachrichten vom Schauplatz ihrer Thaten zuder Schlacht und in die Stille der Lazarette+ wollen Gott tomment aut faffen, ist vom Reichs- Poftamt ein techniſch ſehr vollzu stehen den Herrn bitten, daß sie männlich und start stehen auf fommenes Chiffriersystem aufgestellt worden. Es wird den Soldaten ihrem Posten, daß sie heldenmütig und unverzagt ihre Schlachten ein Verzeichnis von Nachrichten zur Verfügung gestellt, für erfahrungsgemäß ein
Der
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schlagen, daß sie tapfer und ſtill ihre Wunden tragen, die während des Striegszustand erfahrungen nötig, daß Gott denen, den Lohn der Treue gebe, kurz, daß er die die Nummer der Nachricht, die er zu telegraphieren wünscht nebst
daß Gott denen, die im Feuer zusammenbrechen, ein feliges Ende gemeines Bedürfnis vorliegt. beschere und ihnen den
Krieger zu Helden mache und die Helden zu Siegern und sie feiner eignen Nummer anzugeben. Diese Nummern werden in eine dann mit dem Lorbeer un den Tropenhelm und mit dem Ehren- Bahl zusammengezogen, nach Berlin telegraphiert. Hier hat man zeichen auf der Bruſt heimbringe in das Land ihrer Bäter. Gata and in Hanstelegraphenamt ein Verzeichnis der in China befindlichen nebst deren Nummern und für jeden Soldaten Oder glauben wir etwa nicht an die heilige Macht der außerdem eine Angehörigen- Adresse. Die täglich in einem SammelFürbitte?! Num denn, was sagt unser Text? So lange telegramm einlaufenden Nachrichten werden dechiffriert. Jede Zahl Moses seine Hände emporhielt, siegte srael!" zeigt je an den Absender, die Adresse in Deutschland und die zu Die heißen Gebete eines Moses machten die Schwerter der Feinde gebende Nachricht, die mm von Berlin aus an die deutsche Adresse stumpf, sie schoben sich wie ein Keil in die feindlichen Schlacht- abtelegraphiert wird. Der Soldat hat für ein solches Telegramm reihen, brachten sie ins Wanken und hefteten den Sieg an die nur 3 M. zu entrichten. flatternden Fahnen Israels . Und wenn das die Gebete eines Moses vollbracht, sollten nicht auch unsre Gebete solches vermögen! Gott hat feine Silbe von seinen Verheißungen zurückgenommen trene Gebete können noch heute die Drachen banner in den Staub werfen und die Krenzesbanner auf die Manern pflanzen.".
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Blick hin, dort in Jerufalem liegt die junge Christengemeinde auf den Knien ihr Führer, ihr Vater liegt gefangen im Kerker
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- und siche, mit ihren Gebeten rufen sie den Engel Gottes ins Gefängnis uud er führt den Petrus unversehrt heraus. Und unsere Gebete jollten nicht die Kraft haben, noch heute die Thüren der Bedrängten, Ge= fangenen, Verfolgten zu sprengen und ihnen die Engel zur Seite zu stellen? spids of mak
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„ Der Kaiser von Rußland sieht mit Bedauern die Ereignisse im himmlischen Reiche wegen ihrer schweren Folgen. Die volltommene Unfenntnis über die Lage in Peking , die Abwesenheit von Nachrichten über das Schicksal der kaiserlichen und der andern Missionen sowie der russischen und andern europäischen Unterthanen erschweren jede Vermittelung Gunsten Chinas . Die Bestrebungen Rußlands find auf ein Ziel gerichtet: auf die Mitwirkung zur Herstellung der Ordnung und Ruhe im chinesischen Reich. Die ruffische Regierung, die fich durch stete Freundschaft zu China leiten läßt, wünscht, daß China die ihm drohende Gefahr und die Komplikationen abwende, und in dieser Hinsicht ist Rußland stets bereit, zur Unterdrückung der ausgebreiteten Bewegung jede Hilfe der legalen chinesischen Regierung angedeihen zu lassen. Der Kaiser hofft, der Bogdochan werde in dem vollen Bewußtsein seiner Verantwort lichkeit als oberster Chef der Gewalt die energischten Maßregeln zur Herstellung der Nube in seinem Reiche und zur Sicherung des Lebens und des Eigentums nicht nur der russischen, sondern auch der europäischen in China lebenden Unterthanen ergreifen." Man sieht: Auch die kluge russische Diplomatie hat das Verfahren Mac Kinleys eingeschlagen, anstatt der deutschen Corpsstudenten Methode.
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Die Kämpfe in der Mandschurei .
Ein Telegramm des Generals Grodefow an den Kriegsminister bom 1. August berichtet: Um die von der starken chinesischen Garnison der Festung Hunchu und von Savelovka bedrohten Posten von Novolijevsfoje und Prosjet zu befreien, beorderte ich ein Detachement unter General Aigustow, Hunschun zu nehmen. Am 29. Juli wurde der Vormarsch bewerkstelligt und der Kampf eröffnet. Die Chinesen widerstanden hartnäckig. Am 30. Juli wurde Hunschun bezwungen. Unfre Berluste betragen 2 Offiziere tot, 6 Mann tot, 4. verwundet. Erbeutet wurden viele Geschüße. Die Einnahme der Festung Hunfchun ist von großer Bedeutung für den gesamten Gang der militärischen Operationen auf dem nördlichen mandschurischen Schauplatz.
Politische Uebersicht.
Predigt nach der Hummenrede.
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Der Kaiser hat am 29. Juli an Bord der„ Hohenzollern " eine Predigt gehalten, deren Wortlaut die Kreuz- Zeitung " mitteilt. Der Text der Rede war zweites Buch Moses , Kapitel 17, Vers 11: Solange Moses seine betenden hände emporhielt, fiegte Israel ; wenn er aber seine Hände niederließ, siegte Amalet."
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Oder unerkannten Macht Von der Heil'gen Beten, Ohne das wird nichts vollbracht Got biGo in Freud als Nöten. Miso Schritt für Schritt
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Das ist alles sehr gut. Aber stellenweise recht komisch wirkt das Verzeichnis von fünfzig Nachrichten, das den Soldaten initgegeben wird. Es ist darin nur von vollkommener Gesundheit und bester Verpflegung die Rede. Das Reichs Postamt scheint also schon vorher zu wissen, daß die Mannschaften niemals Grund zu irgend einer Klage haben und mit den Zuständen stets vollkommen zufrieden sein werden. Wir geben hier zur Probe das Schema der ersten 25 Telegramme:
01. Vollkommen gesund. Gruß. 02. Gefecht mitgemacht. Vollkommen gesund. Gruß. 03. Gefahrlos erkrankt. Im Lazarett in guter Pflege. Gruß. 04. Falls Krankheit gefährlich werden sollte, telegraphiere ich. Gruß. 05. Befinden zufriedenstellend. Gruß. 06. Befinden unverändert. Gruß. 07. Be finden fortgesetzt gut. Gruß. 08: Alte Sorge unnötig. Herzlichen Gruß. 09. Erwartet tein weiteres Telegramm, δα bald wieder ganz hergestellt. Gruß. 11. Wieder gesund. Bleibe noch einige Beit zur Schonung hier. Gruß. 12. Wieder bei der Truppe. Völlig gesund. Gruß. 13. Wieder an Bord. Völlig gesund. Gruß. 14. Wieder gesund. Gehe in Erholungsheim Yokoha ma. Gruß. 15. Werde bei nächster Gelegenheit nach Heimat befördert. Gruß. 16. Trete heute Heimreise an. Befinden gut. dig grund Gruß. 17. Trete heute Heinreise an. In guter Pflege. 19. Freund und ich So zum Sieg der Freunde 16 traGruß. 18. Abreise verschoben. Gruß. dauernd völlig gesund. Gruß. Wie zum End der Feinde. Bena hrichtigt Angehörige. 21. Freund schwer verwundet, aber in guter Pflege. Gruß. Benachrichtigt Angehörige. 23. Freund leicht erTranft, ins Lazarett aufgenommen. Benachrichtigt Angehörige. Selbst völlig gesund. Gruß. 24. Freund lange nicht gesehen. Will sofort nach ihm forschen. Gruß. 25. Vleibe voraussichtlich noch einige Zeit hier. Alles wohl. Gruß.
gebill wirkt es mit an
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Ja, der alte Gott lebt noch? Der große Alliierte regiert noch der heilige Gott, der Sünde und Frevelthaten nicht fann triumphieren lassen, sondern seine heilige Sache führen wird wider ein unheiliges Volk der allmächtige Gott, der durch die stärksten Mauern greifen kann, als wären es Spinngewebe, und der die größten Massen zerstreuen kann Man sollte das Verzeichnis wirklich um einige Nummern verwie Sandbaufen der barmherzige, getreue Gott, mehren, um den Mannschaften auch Gelegenheit zu geben, sich ebent. der das Wohl und Wehe seiner Kinder auf seinem Vaterherzen über schlechte Pflege, ungenügende Ernährung, gesundträgt, der jeden Seufzer hört und jede Not mitfühlt. Fromme beitsgefährliche Zustände zc. zu beklagen.- Gebete öffnen seine Baterhand, und sie ist gefüllt mit Segen. Heiße Gebete öffnen sein Vaterherz, und es ist voll von Liebe. Ja, trene, anhaltende Gebete, sie holen den lebendigen Gott vom Himmel herab und stellen ihn in unsre Mitte. Und ist Gott für uns, wer mag wider uns sein! aid torist wilem Wohlan denn! Droben in den Tauern hängen seltsame Glocken auf Bergeshöh! Von keines Menschen Hand werden fie geläutet. Still und stumm hängen sie im Sonnenschein. Aber wenn der Sturmwind kommt, dann beginnen sie zu schwingen, heben an zu läuten, und ihre Glockenklänge hört man
weit hinab ins Thal.
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Gott der Herr hat in jedes Menschenherz die Gebetsglode hineingehängt. Doch, im Sonnenschein und Glück des Lebens, wie oft hängt sie still und stummm! Went aber der Sturmwind der Not hervorbricht, dann hebt sie an zu klingen. Wie mancher Kamerad, der das Beten verlernt, wird drüben Kampf auf Leben und Tod doch wieder die Hände falten. Not lehrt beten! 80 foll es auch in der Heimat sein!-Laßt. die ernsten Tage, die angebrochen, laßt die Kriegswetter, die über uns heraufgezogen, die Gebetsgloden wieder in Schwingung setzen! Laßt uns beten für funsre kämpfenden Brüder!...
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Wie wird es sie stärken, begeistern, entflammen der Gedanke: Tausende, nein, Millionen daheim tragen uns auf betendem Herzen. Der König aller Könige ruft: Freiwillige vor! Wer will des Reiches Beter sein! O wenn es auch hier hieße: Der König rief und alle, alle kamen! Fehle kein einziger von uns! ,, Der ist ein Mann, der beten kann."
Die Weltgeschichte wird einst die Kämpfe dieser Tage beschreiben. Aber der Mensch siehet nur, was vor Augen ist, er kann nur sagen, was die Weisheit der Führer, der Mut der Truppen, was die Schärfe der Waffe gethan. Aber die Ewigkeit wird einst noch mehr offenbaren fie wird es zeigen, wie die berborgenen Gebete der Gläubigen eine Großmacht getvesen in diesen Kämpfen wie sich wiederum erfüllt die alte Verheißung: „ Rufe mich an in der Not, so will ich Dich er= retten."
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Wiederum hat sich heidnischer Amalekitergeist geregt im fernen Asien mit groß macht und viel List, mit Sengen und Morden will man dem Durchzug europäischen Handels und europäischen Geistes will man dem Siegeszug christlicher Sitte und christlichen Glaubens wehren. Und wiederum ist der Gottesbefehl ergangen:„ Erwähle Dir Männer, zeuch aus und streite wider Amalet!" Ein heißes, blutiges Ringen hat begonnen. Schon stehen viele unsrer Brüder drüben im Feuer- viele fahren den feindlichen Küsten zu und Ihr habt sie gesehen, die Tausende, die auf den Nuf:" Freiwillige vor! Wer will des Reichs Hüter sein?" sich jest sammeln, um mit fliegenden Fahnen mit einzutreten in den Kampf. Aber wir, die wir zurückbleiben müssen in der Heimat, die wir durch audre heilige Pflichten gebunden sind jagt, hört Ihr nicht den Ruf Gottes, der an Euch ergeht und der es Euch fagt: Steige hinauf auf den Berg! Hebe Deine Hände empor zum Himmel. Das Gebet des Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist!"- ragender Weise auch Japan beteiligt ist, das nicht dem ChristenWohlan denn: drüben in der Ferne die Scharen der Kämpfer, tum anhängt.-
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das sei das hier in der Heimat die Scharen der Veter heilige Schlachtenbild auch unsrer Tage. Mahne denn diese stille Morgenstunde, fie mahne uns an die heilige Pflicht der Fürbitte, sie erinnere uns an die
heilige Macht der Fürbitte.
Christen, damit unsre Brüder draußen fröhlich bleiben auch
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Und darum: Haltet an am Gebet! Amen! So weit die Predigt!
Deutsches Reich.
Ezzel.
Dem Hunnenkönig Ezel, dessen Thaten den nach China gehenden in der drückendsten Not, tren bleiben auch in der schwersten Pflicht, Truppen als Vorbild dienen sollen, ist vor fast einem Menschenalter unverzagt bleiben auch in der größten Gefahr dazu brauchen schon zweimal das Geschick beschieden gewesen, daß die Deutschen sie mehr als Munition und scharfe Waffen, auch mehr mit ihm und seinen Hunnen verglichen wurden, damals allerdings als jugendlichen Mut und flammende Begeisterung, zum lebhaften Verdruß aller Nationalgesinnten". Zuerst geschah dazu brauchen sie Segen von oben, Lebenskräfte und dies 1870 nach der Katastrophe von Sedan, als die Pariser Siegesmächte von oben sonst können sie nicht gewinnen Boulevardpresse im Verein mit dem Erzbischof von Orleans die und den Sieg behalten- und diese himmlische Welt, fie deutsche Armee ein Hunnenheer schalt, das mit Wilhelm öffnet sich nur dem Gebet. Das Gebet ist der goldene Atilla an der Spiße die Hauptstadt der cibilisierten Schlüssel zur Schatzkammer unfres Gottes. Aber wer ihn hat, der Welt dem Erdboden gleich machen wolle. Erregte hat auch die Verheißung:„ Wer da bittet, der empfängt". dieser aus der Sachlage erklärliche Vergleich bei den Chauvinisten
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Ultramontane Königsheher.
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Auch die katholischen Blätter empören sich mit den üblichen Kraftworten über das Attentat, sie beklagen besonders den Mangel an monarchischem Gefühl, der in Italien zu Tage trete und führen alles auf die Mißhandlung der Kirche in Italien zurück.
Demgegenüber ist es ganz interessant, an die Stellung zu er der Papst an der Spizze innern, wie sie der katholische Klerus vom Beginn der Thronbesteigung Victor Emanuels gegen den nenen König von Italien eingenommen hat. Seinen ganzen Zorn schüttete der Papst über Victor Emanuel aus, als dieser 1861 den Titel eines Königs von Italien angenommen hatte. In einer Protestation des damaligen Papstes Pius des Neunten gegen den König heißt es:
er
„ Ein katholischer König, jedes Pris zip vergessend, jedes Recht miszachtend, jedes Geset jedes Gesch mit Füßen tretend, hat sich, nachdem zuvor das erhabene Oberhaupt der katholischen Kirche nach und nach des größten und blühendsten Teils seiner rechtmäßigen Befizungen beraubte, jetzt den Titel eines Königs von Italien beigelegt. Mit diesem Titel hat er die vollbrachten kirchenschänderischen Usurpationen besiegeln wollen, welche feine Regierung, wie fie bereits bekundet hat, zum Schaden des heiligen Stuhls zu vervollständigen ge sonnen ist. in Obwohl der heilige Vater dem Maße, in welchem er Attentate gegen seine Souveränität verüben sah, in solenner Weise protestiert hat, so liegt ihm doch gegenwärtig die Verpflichtung ob, einen neuen Protest gegen die Au nahme dieses Titels zu erlassen, der dahin strebt, die Ruchlofigfeit so vieler Thatsachen zu legitimieren. Ueberflüssig würde es sein, hier an die Heiligkeit des Besizes des Erbguts der Kirche erinnern zu wollen; das Recht, welches der Papst darauf hat, ist ein umbestreitbares und zu allen Zeiten und von allen Regierungen anerkanntes Recht. Darum wird auch der heilige Vater nie den Titel eines Königs von Italien , den sich der König von Sardinien angemaßt hat, anzuerkennen im stande sein; es verlegt dieser Titel die Gerechtigkeit und das geheiligte Eigentum der Kirche, und darum erläßt der heilige Vater hiermit den umfassendsten und förmlichsten Protest gegen diese Ursur pation."
In seiner Ansprache an das versammelte Konzil sagte der Papst im Juni 1862:
Wir reden nicht von jener abschenlichen Heuchelei, womit die Häupter und Spießgefellen dieser Auflehnung und dieser Unordnung, besonders in Italien , sich den Schein geben, als wollten sie, daß die Kirche fich der Freiheit erfreue, während sie mit kirchenschänderischer Frechheit täglich mehr und mehr die Rechte der Kirche mit Füßen treten."
Der König war aus der katholischen Kirchengemeinschaft erfommuniciert und bei seiner Beerdigung im Jahre 1878 durften nur Priester niedern Rangs teilnehmen. Und nach des neuen Königs, des jetzt gemordeten Humberts, Thronbesteigung wurden die Proteste feierlich erneuert. Es wird protestiert gegen die ,, ruchlosen Unternehmungen, die nach und nach von der piemontesischen Regierung gegen die zeitliche Herrschaft des heiligen Stuhls gerichtet waren, weil nach dem Tode des Königs sein ältester Sohn durch die Annahme des Titels eines Königs von Italien den vollzogenen Raub gleichsam zu fanttionieren glaubte." Jezt schreibt die katholische Köln . Volks.- 3tg.": Bor 30 bis 40 Jahren hat man in Italien die„ revolu tionären deen" freudig begrüßt. Jetzt reifen allmählich die Früchte, und diese sind weniger schmackhaft. Die Revolution verschlingt wie Saturn ihre eignen Kinder, und das Buzzurri regiment gleicht dem Zauberlehrling, der verzweifelt ausruft: Die ich rief, die Geister, werd' ich nun nicht los."