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Telegraphenbureaus und Beitungen jegen die Fabrikation von Grufelnachrichten über eine große anarchistische Vorschwörung, die dem Attentat Bressis zu Grunde liegen solle, eifrig fort. In Italien hat man einen Anarchisten Lanner verhaftet, von dem die Blätter also berichten:

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Wie gerichtweise verlautet, hatte Lanner unividerruflich den Tod König Humburts beschlossen und er hätte, wenn der Word anschlag in Monza fehlgeschlagen wäre, einen neuen Anschlag bei der denmächst stattfindenden Tausendjahr- Feier in Jorea qus­geführt, welcher der König und die Königin beiwohnen wollten." Von derartigen auf den blödesten Leser spekulierenden Nach richten wimmelt es in den Zeitungen dugendfach. Die Anarchisten, von deren Plänen man vorher nicht das mindeste erkennen tonte, bekennen plötzlich ohne jede Not alle möglichen graufigen Anschläge. Zu diesen müßigen Erfindungen gehört jedenfalls auch die Nachricht aus Rom , daß ein Genosse Bressis am Abend der Ermordung König Humberts ebenfalls bereit gestanden habe und zwar an einem andren Ausgange des Turnplages. Der Revolver, der auf dem Boden liegend gefunden wurde, habe offenbar dem Genossen Bressis gehört und war von diesem weggeworfen worden, als die That vollbracht war. Monza, 2. Auguft. Der König hat durch Dekret vom heutigen Tage das gegenwärtige Stabinet bestätigt. Alle Minister, mit Ausnahme des Kriegsministers und des Justiz ministers, die in Rom zurückgeblieben sind, find in Monza anivefend und leisteten dem Könige den Eid.

Ein ,, Attentat" auf den Schah.

Aus Paris , 2. August, wird berichtet:

Ein Mann, der wie ein Arbeiter gekleidet war, durchbrach plöglich die Reihe der Polizeibeamten und versuchte auf den Tritt des Wagens zu steigen, in dem der Sch a h von Persien fuhr. Der Mann hielt einen Revolver in der Hand, den er auf den Schah richtete. Der Großvezier, welcher bei dem Schah im Wagen faß, fah diese Bewegung und es gelang ihm, dem Manne die Waffe zu entreißen. Der Mann wurde von Polizeibeamten verhaftet und von ihnen gegen die Menge, welche sich auf ih türzte, geschützt.

Er wurde auf das Polizei- Kommissariat geführt und dort ver­hört, beschränkte sich aber darauf zu antworten, es sei eine Angelegen heit zwischen ihn und seinem Gewissen; er fügte dann noch hinzu, er bedauere, daß sein Versuch nicht geglückt fci. Der Revolver war mit fünf Kugeln geladen. Wahrscheinlich ist der Attentäter durch die Zeitungsartikel über die asiatische Bestialität verrückt gemacht worden.

Afrika .

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Sympathien mit den Boeren. Wie dem Daily Tele­ graph " aus Kapstadt gemeldet wird, wurden in Pretoria wichtige, aus Enland stammende Schriftstücke vorgefunden, durch welche gewiffe Parlamentsmitglieder und andre Politiker, die mit ihren Gesinnungen auf feite der Boeren stehen, tompromittiert erscheinen. Das wäre nur ehrenvoll für die Kompromittierten".

Partei- Machrichten.

Bartellitteratur. Die Agitationsschrift:, wie ein Pfarrer Socialdemokrat wurde" von P. Göhre ist in ihrer ersten Auflage( 20 000) bereits vergriffen. Nächster Tage erscheint die zweite Auflage und gleichzeitig ist zur Verbreitung als Massen Flug blatt eine Separat Ausgabe ohne Umschlag hergestellt worden. Zu diesem Zwecke sind die sämtlichen Fremdworte ver­deutscht worden. Uni die Massenverbreitung zu ermöglichen, ift der Preis schon bei Bezug von 1000 Exemplaren auf 1/2 Pf. festgesezt worden, der bei höherer Auflage noch verbilligt wird.

Parteipreffe. In die Redaktion der Erfurter Tribüne" ist der Genosse Richard Levy, bisher am Saalfelder Volksblatt" thätig. eingetreten.

Sociales.

Secessionisten tam es zu einem derartigen Tumult, daß der über-) wachende Beamte zur Auflösung schritt. Eine Petition an den Bundesrat und den deutschen Solzarbeiter- Berband. Heut abend: Sigung der Orts- Reichstag wird seitens der Fachkommission der Gast­verwaltung im Gewerkschaftshaus, Engel- Ufer 15. wirisgehilfen Deutschlands abgesandt. Die Petition, deren Wortlaut zur Zeit in der Fachpresse zum Abdruck gelangt,

Die und

Deutsches Reich .

Ziegeleiarbeiter Bewegung in der Mark. Der Kampf der wendet sich gegen die Vorschläge der Kommission für Arbeiterstatistit, Biegeleiarbeiter in Lehnin und umgegend ist nach sechs die den Gastwirtsgehilfen in feiner Weise genügen. Die berechtigter wöchentlicher Dauer am 31. Juli beendet worden, und zwar gelang und sehr bescheidenen Forderungen, wie sie in der Petition auf­es den Arbeitern, den Angriff der vereinigten Ziegeleibefiger abgestellt sind, stüßen sich in allen Punkten auf die von uns seiner zulvehren. Wie bekannt sein wird, streiften ca. 40-50 Arbeiter einer Beit mitgeteilten Beschlüsse des allgemeinen Fachkongresses der Biegelei um Erringung höherer Löhne, Die Antwort der Kapitalisten Gastwirtsgehilfen. Im Herbst will die Gehilfenschaft in eine war eine allgemeine Aussperrung von über 500 Arbeitern und die lebhafte Agitation eintreten, um ihren Wünschen bei den gesetz­Forderung, die Arbeiter follten eine Stunde länger arbeiten. gebenden Störperschaften mehr Nachdruck zu verleihen. im drei Monaten Soldaten als Konkurrenten des Handwerks. Auf die vom Haltung der erst seit Fabrik ist Hilfearbeiter Verband organisierten Arbeiter eine Verband der elsaß - lothringischen Gewerbeverein geführte Beschwerde imusterhafte zu nennen. Die übergroße Mehrzahl der Streitenden darüber, daß zahlreiche Offiziersfamilien und Civilpersonen Soldaten fuchte sich auswärts Arbeit. Dieselben mußten 3-4 Stunden weit aur selbständigen Ausführung von Handwerks­laufen, viele kamen die ganze Woche nicht nach Hause, fie arbeiteten arbeiten heranzögen und den Civilhandwerkern damit eine bes unter teilweise noch schlechteren Verhältnissen als daheim, und trotz- denkliche Konkurrenz bereitet würde, ist vom Kommando des 14. und dem fand sich kein Streitbrecher unter ihnen. In der letzten Woche, 15. Armeecorps Bescheid dahin ergangen, die Beschiverde sei als nach 6 wöchentlichem Kampfe, war die Zahl der Arbeitslosen, die begründet zu betrachten und an die Truppenteile deshalb Weisung unterstützt werden mußten, auf kaum 30 Mann zurückgegangen und erst zu wirksamer Abstellung der gerügten Mißstände ergangen. Vom 5 Streitbrecher waren zu verzeichnen, die von auswärts herangezogen 16. Armeecorps steht die Antwort noch aus. worden waren. Arbeitswillige wurden zum größten Teil abgefangen und zurückgeschickt, da gaben die Herren endlich nach. Sie erklärten Aus der Frauenbrwegung. ihre Forderungen fallen zu lassen, und da sie sich verpflichteten, Die Kölner Genossinnen beschäftigten sich in einer öffentlichen feinerlei Abzüge und Maßregelungen vorzunehmen, sowie den Bere Frattenversammlung mit der Besprechung von Genoffinnen aus dem band anerkannten, so wurde von der Streitleitung der Kampf als beendet erklärt und am 1. August die Arbeit wieder aufgenommen. ganzen Reiche, welche von den Berliner Genofsinnen vorgeschlagen In wie glänzendor Lage die Ziegelei- Arbeiter im allgemeinen noch worden ist. Die Stölner Genojfinnen begrüßten den Vorschlag, da heute teilweise leben, das mag nur ein Beispiel zeigen. Einige der ihrer Ansicht nach eine Erörterung der Fragen notwendig ist, wie die Streifenden tamen nach KI. Kreuz bei Branden Agitation unter den proletarischen Frauen fräftiger und umfassender burg auf eine Ziegelei. Hier mußten fie unter folgenden geführt werden kann; was geschehen muß, bamit mehr Brole­Berhältnissen lampieren: Für 16 Arbeiter war eine mäßig farierinnen zur regen Mitarbeit in der Bewegung herangezogen große, mit werden. Die Genossinnen Zeise, Rieger, Ziez und Gotthufen be­Mauersteinen gepflasterte Baracke vorhanden, dieselbe diente als Aufenthalts-,- und Schlafraum. teiligten sich an der einschlägigen Debatte und gaben ihrer Ueber­In der Mitte steht ein eiserner Ofen, an diesem liegt der Kehricht zeugung Ausdrud, daß die Besprechung gute Früchte zeitigen werde. fußboch, indem derfelbe einfach zusammengefehrt wird; während der Die Versammlung beschloß einstimmig, sich in Mainz vertreten zu acht Tage, während der unsre Gewährsmänner dort waren, wurde lassen und wählte Genossin Zeise als Delegierte. Möbel sind nicht vorhanden. Wenn man nun bedenkt, daß der Ziegelei derselbe nicht einmal entfernt. Spinden, Kasten oder derartige Arbeiter sich Brot, Schmalz, ned und sonstige Nahrungsmittel für Bremerhaven , 2. August. ( W.T.B.) Um Uhr famen der Kaiser die ganze Woche mitbringt, und keinen Gegenstand hat, wo und die Kaiserin an Bord des" Rhein ": Der Kaiser und die er dieselben hinlegen fain, sondern dies einfach auf dem Kaiserin besichtigten das Schiff. Beim Verlassen des Schiffs rief der Tisch liegen lassen muß, so wird man sich sehr leicht Staiser ,, Adieu, Kameraden!" Dann begaben sie sich nach der denken können, wie appetitlich diese Sachen wurden bei der Wärme Adria". Der Kaiser verließ auch hier das Schiff mit dem Nuf der letzten Wochen und bei der Fliegenplage. Noch schlimmer steht Adieu, Kameraden!" Der Kaiser und die Kaiserin fuhren es mit der Schlafeinrichtung. Es sind für die 16 Bewohner dieses dann nach der Hohenzollern " zurück. Um 5 Uhr setzten sich Rhein " Balastes allerdings 16 Betten vorhanden, dieselben stehen an und Adria " hintereinander in Bewegung. 2 Wänden zu je 8 Stück, und sind zu 4 längsseit neben 4 zu 2 Petersburg, 2. Auguft.( W. T. B.) Nachrichten des General­übereinander gestellt. Einen Zwischenraum resp. Gang zwischen stabs. General Solivassow meldet aus Chaborowsk vom 30. Juli, den einzelnen Betten giebt es nicht, sondern sie stehen er habe aus Shanghai erfahren, daß die Gesandten in Peking dicht nebeneinander, nur an einer Seite der 4 resp. am Leben seien, und daß bei der Verteidigung der Gesandtschaften 8 Betten ist ein ganz Wer schmaler Gang. hinten 80 Matrojen gefallen. Die russische Gesandtschaft sei wenig hinein will, muß entweder am Fußende einsteigen, oder über beschädigt. Seit dem 16. Juli hätten die Angriffe aufgehört. die andren Betten resp. Schläfer hinwegturnen. Wenn man nun General Ivanow berichtet am 29. und 30. Juli aus Taschkent , bedenkt, daß zu derartigen Zuständen noch hinzu kommit, daß eine daß nach den Berichten des Generals Chigalin die russische Grenze Arbeitszeit von 4 Uhr morgens bis 8 Uhr abends und Löhne von vom Fort Naryn in Kofano bis Bachth gegenüber von Tschuqutschat 1,70 M. pro Tag durchaus nichts Seltenes find, so wird man be mit Grenzposten ist. Der russische Konsul in Kuldsha meldet greiflich finden, daß gerade in den Kreisen der Ziegelei- Arbeiter noch die Anfunft von 500 Sal müden in Sujdun, einem Grenz­viel zu thun ist. Doch der Anfang ist gemacht, hoffen wir, daß punkt bei Kieldsha. Aus Urumzi erwarte man acht Ljanz Lehnin die Centrale wird, von wo aus Licht in jene dunklen Ber -( Bataillone) Soldaten, etwa 2000 Manu; in Neujujdun werden Wälle hältnisse geworfen wird. Vorwärts! sei die Loiung. für die Geschütze applaniert. Die Chinesen in Raschagar sollen mit

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Der chinesische Srieg.

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Zur Hamburger Maffen- Aussperrung schreibt das Samb. 10 000 Stöden(!) bewaffnet werden, um den Soldaten zu Hilfe zu Echo": Der unerhörte Gewaltakt der Hamburger fommen. In Suidun herrscht unter den Russen Panit; viele kehren Werftbefizer hat in den Kreisen der deutschen Arbeiterschaft nach Rußland zurüd. Der Konsul aus Tschugutſch at erfährt, tiefe Entrüstung hervorgerufen, die sich nicht nur in Sympathie- daß das Detachement Torguten dort infolge der Gerüchte von der fundgebungen für die brutalisierten Hamburger Werftarbeiter oder Mobilisierung des Nachbargebiets auf 500 Mann gebracht werde. in Solidaritätserklärungen feitens der Werftarbeiter der fremden Den chinesischen Behörden wurde befohlen, keinen Anlaß zu Miß­Safenstädte fundgiebt, fondern auch dadurch recht greifbar in Er- verständnissen mit den Russen zu geben. Aus Tientsin berichtet, daß die meisten chinesischen Truppen und scheinung tritt, daß überall für die ausgesperrten Hamburger wird von Tientsin, werden. Gestern und heute Boyer bei Jantsien, 30 Werft nördlich Geldsammlungen veranstaltet der Leitung der Ans- sich sammelten. Die Detachements des gefallenen Generals vielen find namhafte Geldsammlungen bei ge­am Beihoflusse hätten nach den der gesperrten eingetroffen. auch Metallarbeiter- Nieh Zum Ausschluß Buebe und Sickels aus der socialdemokrati- Verband gerüstet ist, noch für lange Zeit ganz allein die Kosten des habten Verlusten fast aufgehört zu existieren. Weiter nördlich gebe Stampfes zu tragen, so find solche Freundschaftsbezeugungen doch es wenig Truppen; man rechnet, daß sich in Peking 50 000 Mann fchen Partei hat nunmehr auch die Parteikonferenz des zweiten immer recht genehm, da sich der Umfang und das Ende des Stampfes ausgebildete Truppen und eine große Zahl von Boxern befinden, Ludwig) Stellung genommen, indem sie sich der diesbezüglichen noch gar nicht absehen lassen. Eine besonders namhafte Geldsumme deren Kraft noch nicht gebrochen sei. Der Marsch auf Entscheidung der Mülhauser Wahlvereinsversammlung einstimmig haben die Rostoder gesandt, und zwar, wie sie selbst dabei bemerken, Beling vor dem Ende der Regenzeit erscheine sehr ristant. anschloß. Ebenso erhob die Konferenz auch den Beschluß zu dem gewissermaßen als Revanche dafür, daß sich einige ihrer Kollegen Das Wetter ist sehr unregelmäßig. ihrigen, den gegen Schlumberger unterlegenen Genoffen Emmel bereit gefunden haben, als Arbeitswillige nach Hamburg zu gehen." auch fernerhin als Kandidaten im Kreise beizubehalten. Emmel Die Klempner Altonas sind in den Ausstand eingetreten. Sie wurde auch als Delegierter zum Barteitag in Mainz bestimmt. Der hatten, gleich den Hamburger Klempnern, eine 9%, stündige Arbeitszeit Berlauf der Konferenz, die von 20 Delegierten aus allen wichtigen und einen Stundenlohn von 55 Pf. gefordert. Die Unternehmer Orten des Kreises besucht war, berechtigt zu der Erwartung, daß die wollten die Herabsetzung der Arbeitszeit bewilligen, wollten aber 30 Minuten nach Paris zurück, alsbald stattete ihm Präsident der Partei aus dem Fall Bueb erwachsenen Schwierigkeiten bald nur 58 Pf. pro Stunde zahlen. überwunden sein werden.

Tette Machrichten und Depeschen.

Das Attentat auf den Schah. Paris , 2. August. ( W. T. V.) Der Schah tehrte um 4 Uhr Loubet einen Besuch ab. Die Zusammenkunft, welche sehr Herzlich war, dauerte fünf Minuten. Einige Pers

Die Errichtung eines Gewerbegerichts für Kolberg , die jonen bekundeten auf dem Polizeikommissariat, sie hätten eine Keine Hegerei. Der Gesangverein Liederlust" in Elberfeld von dem dortigen Gewerkschaftskartell beantragt worden war, lehnte Person, von der sie auch eine Beschreibung gaben, mit dem Berüber wollte in der neuen so schnell berühmt gewordenen Stadthalle eine der Magistrat ab. Der Antrag war schon 1897 einmal gestellt. Die des Mordanfalls gegen den Schah sprechen und im Augenblick des Festlichkeit abhalten, worauf ihm der Bescheid wurde, daß zunächst Ablehnung erfolgte durch die üblichen Redewendungen: es sei kein Verbrechens fliehen sehen. festgestellt werden solle, ob der Verein ein politischer sei. Bedürfnis vorhanden, es feien in den legten Jahren so wenig Paris , 2. Auguft.( W. T. B.) Der Untersuchungsrichter Balles Eine weitere Antwort hat der Verein von der Stadthallen Gewerbestreitigkeiten vorgekommen usw. ist mit der Untersuchung des auf den Schah verübten Attentate Berwaltung noch nicht bekommen, weshalb man annehmen tönnte, daß sie mit ihren Feststellungen" noch nicht zu Ende gekommen sei. Die Lohnsätze in der Buchdruckerei der Kempener Zeitung" betraut worden. Der Verbrecher wurde auf dem Polizeibureau Aber vielleicht gelingen ihr nun bald die nötigen Feststellungen. Der hatten wir fürzlich einer absprechenden Kritik unterzogen. Die Jn photographiert. Da er gefeffelt war, toimte er feinen Wider­Vorstand des Vereins, der seit 15 Jahren unbehelligt bestanden hat, hat haberin der genannten Offizin, die Firma Klödner u. Mausstand leisten, doch senkte er beständig den Kopf. Balles versuchte jest plöglich die polizeiliche Aufforderung erhalten, innerhalb berg in Kempen ( Nhein) sendet uns darauf nachfolgende Berich vergebens ihn zu vernehmen. Der Untersuchungsrichter glaubt nicht, daß der Verhaftete einen ausländischen sondern einen bastischen Accent brei Tagen fein Mitgliederverzeichnis einzutigung: reichen, da er als ein politischer Verein anzu­hat. Er ist ungefähr 30 Jahre alt, 1,71 Meter groß, hat braune Augen, fehen sei. Die Stadthallen- Verwaltung wird dankbar die Polizei hellblonden Schnurrbart und dunkle Gesichtsfarbe. preisen, die ihr in so schwieriger Lage die Möglichkeit gab, ihre zeit­suchungsrichter hat etwa 15 Personen vernommen, welche Zeugen raubenden Feststellungen alsbald beendigen und dem Verein des Attentats waren und wird heute abend den Mörder nach dem Gefängnis de la Santé überführen lassen. natürlich mit dem Ausdruck des Bedauerns mitteilen zu können, daß nach den angestellten Ermittelungen" usw...., weshalb bie Stadthalle nicht zur Verfügung gestellt werden könne.

Totenliste der Partei. Jm Alter von 67 Jahren starb in Dessau der Parteigenofie Heinrich Griebsch. Er hat in der Beit des Socialistengesezes der Partei wichtige Dienste geleistet burch Aufbewahrung verbotener Schriften. Er hat bis in seine legten Tage im Kampfe gestanden.

Die Genossen in Nürnberg beklagen den Tod des Partei genossen Georg Hugler, eines braven Arbeiters, der stets seine Pflicht im Dienste der Partei gethan hat.

Berichtigung. Der Naprzod" in Krakau ist vom 1. April ab nicht, wie gestern irrtümlich gedruckt, 73 mal, sondern 23 mal tonfisziert worden.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Imgegend.

Den Bauarbeitern und Bauhandwerkern zur Kenntnis, daß der Streit der Fliesenleger noch fortdauert. Wir bitten um Unter ftüßung namentlich dadurch, daß man etwaigen Arbeitswilligen auf Bauten deren unsolidarisches Verhalten vor Augen führt.

Jn Nr. 170 Jhrer Zeitung ist eine Notig veröffentlicht, die sich mit Differenzen in unsrer Druckerei und den von uns gezahlten Löhnen beschäftigt. Dieselbe ist in wesentlichen Punkten falsch, weshalb wir auf Grund des Preßgesezes um Aufnahme einer Be­richtigung ersuchen.

Lohndifferenzen lagen nicht vor, sondern die fünf Verbands­mitglieder fündigten freiwillig, weil wir die unfrerseits wegen un genügender Beschäftigung erfolgte Kündigung eines Verbands­mitgliedes nicht zurücknehmen fomiten. Einem andern Verbands­mitglied hatten wir wenige Wochen früher aus gleichem Grunde gekündigt. Ein Empfohlener" war erst für eine spätere arbeits­reichere Zeit in Aussicht genommen.

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An Lohn für 9ftündige Arbeitszeit ohne Entschädigung für Ueberstunden erhielten: 3 Gehilfen je 5 Gehilfen je 21 M.

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Wien, 2. August. ( W. T. B.) Nach einer Wreldung der Neuen Freien Presse" ist der in Turin verhaftete Lanner, welcher aus Triest stammen soll, den östreichischen Behörden als Anarchist nicht bekannt, dagegen aber Franz Widner, der zu den Anarchisten schlimmster Richtung" gehört und bis zum vorigen Jahr in Triest lebte. Er flüchtete dann nach Paterson, wo er ein anarchistisches Blatt herausgiebt.

Bern , 2. August. ( W. T. B.) Gegenüber der Mitteilung eines Genfer Korrespondenten des Pariser, Matin", daß Bressi vor alvei Jahren in Genf gewesen sei, ist die Schweizerische Depeschen­ Agentur " zu der Erklärung ermächtigt, daß ein Individuum namens Bressi in den Registern der Schweizerischen Bundes- Anwalt­der Schweiz schaft nicht eingetragen steht und niemals in Derselbe ist der Polizeibehörde gänzlich bemerkt worden ist. unbekannt, so daß bestimmt anzunehmen ist, daß er sich nie in der Die Genfer Blätter dementieren eben­Schweiz aufgehalten hat. falls diese Meldung des Pariser Blatts.

Ferner erhielten fünf junge Leute im Alter von 16, 17 und 18 Jahren: 8, 10 und resp. 11 M. Diese stehen aber im ersten Jahre nach ihrer nur dreijährigen Lehrzeit, die bisher bei uns und nur noch in einer zweiten hiesigen Druckerei in Geltung war, während, wie jeder Fachmann weiß, fast alle Druckereien vierjährige Lehrzeit haben. Daß die Leistungen junger Leute im ersten Jahre nach ihrer dreijährigen Lehrzeit nicht besser sein London , 2. Auguft.( W. T. B.) Im Unterhause erklärte ber tömnen, wie die solcher in andren Druckereien die im vierten erste Lord des Schaßes Balfour, die britische Regierung habe Lehrjahr stehen, ist klar. Der Schundlohn", den diese jungen der belgischen Regierung mitgeteilt, daß sie in dem Ergebnis Lente bei uns erhalten, ist aber zum Teil der gleiche, zum des Prozesses gegen Sipido einen schweren unfeligen Mikgriff Teil höher als wie er selbst in sogenannten tariftreuen" Drudereien ohne ultramontane Zeitung" an junge Leute gezahlt der Justiz erblicke und daß sie mit Bedauern und Ueberraschung ers fahren habe, daß die belgische Regierung keinerlei Maßnahmen ge wird, die im vierten Jahre ihrer Lehrzeit stehen. Selbst diese Berichtigung" muß die Thatsache recht geringer troffen habe, Sipido festzuhalten, so lange noch keine Entscheidung Lohnsäge zugestehen. darüber getroffen war, was mit Nüdsicht auf den Wabrspruch des Gerichtshofs zu erfolgen habe. Die belgische Regierung habe bisher nicht geantwortet. Der englische Imperialismus" erweist mit dieser Beschwerde seinen reaktionären Charakter. Wie haben englische Richter seiner Zeit über die Echuldigen des Jameson Einfall ge­

Ausland.

Die Lohukommission der Fliesenleger. Der polizeilichen Auflösung berfiel eine ausdiener Versammlung, in welcher der Anarchist Dempwo If refe rierte. Die Versammlung war von einigen ehemaligen Mitgliedern der früheren Lokalorganisation der Hausdiener einberufen worden, 1200 Banarbeiter in Bozen find in den Streik eingetreten, welche mit der nunmehr erfolgten Einigung der beiden Verbände unzufrieden sind und die Gründung eines neuen Lokalvereins vor weil die Unternehmer es versuchten, den Arbeitern wiederum die genommen haben. Erschienen waren nur etwa 100 Mann. Bei den Accordarbeit aufzuzwingen, welche die Arbeiter im Jahre 1898 Auseinandersetzungen zwischen den Verbandsmitgliedern und den durch einen dreitägigen Streit abgeschafft hatten. Berantwortlicher Redacteur: Wilhelm Schröder in Wilmersdorf . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von May Bading in Berlin .

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Hierzu 1 Beilage n. Unterhaltungsblatt.