Nr. 181. 17. Jahrgang.
Lokales.
nicht
Der Socialdemokratische Wahlverein für den sechsten Berliner Wahlkreis hält heute, am 7. August, in den ArminiusSälen, Bremerstraße 71/72, eine Versammlung ab, in der Ferdinand Ewald über das städtische Parlament und die Socialdemokratie
referieren wird.
11fer Ios und Brückenpfeiler.
Dienstag, 7. August 1900.
Bett
Köpfen bestehenden Familie oblag, und der Arbeiter Friedrich Verletzten nach der Charité. Mit dem nächsten einlaufenden Vors Meißner. Obgleich der See abgefischt und von Tauchern ab ortszüge tamen dann eine Frau Schreier nebst ihrer Tochter, Die Parteigenoffinnen und Genossen wollen beachten, daß gesucht wurde, konnten doch die Leichen nicht mehr gefunden werden. beide ebenfalls schwer verlegt, auf dem Stettiner Bahnhof an die im heutigen Inserat zum Donnerstag angezeigte Versammlung Erst am Montagvormittag, als die Nachforschungen durch Polizei- und wurden von einem vorher durch die Bahnhofsverwaltung bei Keller in der Koppenstraße, in der Frau Klara Bettin beamte und Gendarmen auf Booten fortgesetzt wurden, fand man bereits beorderten Koppichen Krankenvagen auf ihren Wunsch nach sprechen sollte, besonderer Umstände halber Die Aufregung der Passagiere hatte sich die Leiche des Maurers Koth und am Nachmittag wurden auch die nach Anfunft auf dem Stettiner Bahnhof noch nicht gelegt, jie stattfinden kann. Wir bitten, die am Freitag im Gewerkschaftshause weißensee gebracht worden. beiden andern Leichen gefunden. Die Leichen sind nach der Halle in rannten den Zug entlang und suchten nach Blut und Körpertagende Versammlung zahlreich besuchen zu wollen. gliedmaßen und der diensthabende Stationsbeamte hatte Mühe, die Die Schuld an dem Die Vertrauensperson. In betreff der schwarzen Bocken, die zu der Ueberführung erregten Leute vom Berron zu bringen. Den Genoffen des 4. Wahlkreises( Osten) wird bekannt einer Familie in das Institut für Infektionskrankheiten führte, geht unglücksfalle trifft den Bahnwärter, der die Barrière nicht geschlossen gegeben, daß die Versammlung des Wahlvereins am Dienstag aus- uns im Anschluß an die bereits gegebene Mitteilung der folgende hatte. füllt, dafür findet am Donnerstag, den 9. August, in Kellers Fest- Bericht zu: Die in dem Institut aufgenommenen Personen sind: Von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt ist die Leiche jälen, Koppenstraße, eine öffentliche Versammlung statt, in der Ge- die 37 Jahre alte Kaufmannsfran Anni Müller und ihre fünf des Uhrmachers Gustav Geyer aus der Pallasstr. 6, der, wie erst noisin klara Zetkin über Weltpolitit sprechen wird. Kinder Robert, 15 Jahre alt, Charlotte, 13 Jahre, Friedrich, jetzt bekannt wird, am vorigen Mittwoch von dem Heilgehilfen Der Vertrauensmann. 12 Jahre, Rosalinde, 8 Jahre, und Kathleen, 2 Jahre alt. Die Sternig, Ballasstr. 12 wohnhaft, mittels eines Dolchstiches lebensFamilie ist wohlhabend und in Kapstadt in Südafrika anfässig. Dort gefährlich verletzt wurde. Die in der Trunkenheit und in einem Ansind auch die Kinder mit Ausnahme der achtjährigen Rojalinde, falle von Eifersucht erfolgte That spielte sich folgendermaßen ab: deren Geburtsort Boun a. Rh. ist, geboren. Während der Ehemann Mittwochvormittag wurde Ballasstr. 12 in dem dort befindlichen sich nach England begeben mußte, unternahm die Familie eine Er- Auktionslokal von Cunow eine Cognac Auktion abgehalten, zu der holungsreise nach Deutschland und nahm in Klein- Glienicke bei fich zahlreiche Liebhaber eingefunden hatten. Unter denen, die den Pühlmann Aufenthalt. Dort wurden die echten Boden festgestellt, verschiedenen Kostproben eifrig zusprachen, befanden sich auch der Uhr und Frau Müller wurde sofort mit ihren Kindern in einem Stranken macher Geyer, der Heilgehilfe Kernig, sowie die Friseure Bieber und Der Sturm, der in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wagen dem Institut in Berlin auf ärztliche Anordnung zugeführt. Henkel, die seit längerer Zeit mit einander befannt waren. über Berlin und Umgebung dahinbrauste, hat, wie nachträglich be- Hier ergab die kannt wird, namentlich den zahlreichen in der Spree vor Aufer bei einem Knaben und bei einem Wiädchen zum Ausbruch ge- Zustand, ie nähere Untersuchung, daß die Pocken nur Gegen Mittag fam Sternig in einen jo start angeheiterten daß dessen Fran die genannten drei Bekannten liegenden Schiffern viel Ingemach bereitet. Stundenlang hatte die fommen und bereits in der Abheilung begriffen find. Die Wutter bat, ihren Mann mit nach ihren Mann mit nach der Wohnung und Bemamnung vieler Kähne zu arbeiten, um sie sicher zu verankern und die übrigen drei Kinder find bisher von der Krantzu bringen. bringen. Dieses geschah auch, doch während die drei und zu vertauen. In der Nähe der Schillingsbrücke riß sich gegen heit verschont geblieben. Der Vorsicht halber wurden die letteren Männer mit der Frau noch einige Sekunden auf dem Korridor 4. 1hr morgens, als der Sturm am stärksten raste, eine Zille vom in einem besonderen Raum untergebracht und unter Beobachtung Sprachen, fürzte Kernig mit einem Dolch bewaffnet aus der Einbe trieb mit der Breitſeite schnell gegen die gestellt. Die beiden erkrankten Kinder befinden sich zusammen mit und versette dem Uhrmacher Geyer blizschnell einen Stich in den Der Zillenfahrer, seine Frau, sein Kind und dem zweijährigen Sohn Kurt eines Kaufmanns S. aus dem Westen Rücken, so daß der Berlegte zusammenbrach und nach seiner naben ein Arbeiter hatten sich bereits in einen kleinen Anhängekahn Berlins , dessen Zustand sich inzwischen gebeffert hat, in Sonder Wohnung getragen werden mußte. Obgleich nun drei Aerzte die geflüchtet, als dem bedrohten Fahrzeug noch im legten Augenblick behandlung. Die Familie Müller wurde früher nicht geimpft. Die Behandlung des Kranken übernahmen, war derselbe doch nicht zu Hilfe gebracht wurde. Eine Anzahl Echiffer, welche die Gefahr Ursache der Krankheit ist durchaus unerklärlich. Man kann nur an retten, sondern starb in der Nacht zum Sonntag. Bis dahin war rechtzeitig beobachtet hatten, waren sofort mit langen, starten Stangen nehmen, daß die Boden, die in diesem Jahr an verschiedenen Orten eine polizeiliche Anzeige von dem Borfall nicht erfolgt, weil Sternig auf die Brücke geeilt und es gelang ihnen von hier aus, die ge- Deutschlands aufgetreten sind, auf dem Wafferwege eingeschleppt fich erboten hatte, nicht nur alle Kurkosten zu tragen, sondern auch fährdete Zille in eine Lage zu bringen, daß sie ohne Anprall unter wurden. Einen gefährlichen Charakter haben sie nicht gezeigt. die Brücke trieb, von wo sie wieder nach dem alten Ankerplay geein Schmerzensgeld zu zahlen. Nach Eintritt des Lods wurde jedoch die Sache der Polizei gemeldet, worauf die Leiche beschlagnahmt schafft wurde. Eine schlimme Nacht hatten auch die Mitglieder und Eine Eifersucht& scene, die sich in der Nacht zum Sonntag wurde. Seit Bekanntwerden des Todesfalls ist der Attentäter mit Gäste von Vereinen zu bestehen, die eine Dampfer- Nachtfahrt nach zwischen dem 27 Jahre alten früheren Schlächter August Eeifert und seiner Frau verschwunden. den See im oberen Spreegebiet unternommen hatten. Der jeiner Ehefrau auf dem Grundstück Rykestraße 6 abspielte, hat einen Aufenthalt auf den Verdecken wurde bald unleidlich und die bösen Ausgang genommen. In dem bezeichneten Hause wohnen seit Eine heftige Gasexplosion erfolgte gefiern früh in der KönigKajütenräume reichten bei weitem nicht aus, um die zahlreichen dem 1. April d. J. im ersten Stock des Quergebäudes die ge- lichen Hoflithographie, Buch- und Steindruckerei von Wilhelm Greve, Fahrgäste vor dem Unwetter zu schüßen. Der Müggelsee zeigte ganz nannten Eheleute, die oft in Streit miteinander geraten. Die Ritterstr. 50. In dem im 4. Stock des Quergebändes befindlichen mächtige Wellen, und mancher der Passagiere bekam einen Vors Ursache bildeten stets Eifersüchteleien von beiden Seiten, die nach Aegraum war die Casleitung defekt geworden und sollte repariert geschmack von der Seekrankheit. Beträchtliche Schäden hatten auch dem beiderseitigen Genuß von geistigen Getränken zum Aus- werden. Obwohl sich ein starker Gasgeruch bemerkbar machte, Auch am Sonnabend Ivar dies der Fall. zündete doch ein Arbeiter der Firma ein Streichholz an, um die beizeiten in Sicherheit gebracht worden waren, riffen sich los und Die Eheleute hatten sich bis Mitternacht in einer Gastwirt scheiben flogen auf den Hof und eine dreizöllige Gipswand wurde Leitung abzuleuchten. Eine ſtarfe Detonation erfolgte, Fenster trieben samt ihrem Inhalt davon. Noch am Sonntagmorgen gegen schaft in demselben Hause aufgehalten und in voller Ein 91hr war an freien Stellen, besonders im Südosten der Stadt, der tracht befunden, bis Fran Seifert beim Abschied mit einem Schlosser& vollständig umgeworfen. Die in dem gefährdeten Naum anwesenden Wind so start, daß Stopfbedeckungen zahlreich davonflogen und viel in einem Hinterzimmer um das Billard tanzte. Bald darauf brach Berjonen fonnten sich retten. Glücklicherweise zündete die Explosion fach in die Wasserläufe getrieben wurden. Wie von auswärts ge- beim Abendbrot in der Wohnung ein lebhafter Streit aus, der in nicht, so daß die alarmierte Feuerwehr sich auf die Aufrännungsmeldet wird, hat der Sturm den Obstbäumen viel Schaden zu Büchtigung der Frau, diese wiederum warf eine brennende Petroleums Thätlichkeiten auslief. Der Mann benutzte einen Ausklopfer zur gefügt. Bepfel, Birnen und Pflaumen find in Mafie vorzeitige nach ihm, die in Scherben auseinander flog. Vald hörte ist munmehr fertig und wird abends bereits in Thätigkeit gesetzt. Die elektrische Beleuchtung der Mühlendamm Schleuse herabgeweht worden. Auch die Chauſſecbäume haben vielfach ge- man die Frau aus einem Fenster heraus schreien und furz Nördlich vom Mühlendamm brennen drei Bogenlampen, on enem darauf stürzte fie Topfüber auf den Stipendien für Handwerksgesellen. Aus dem Gewerks hinab. asphaltierten Hof zwei an Trägermasten und die dritte, die unmittelbar über Dort blieb sie mit zerschmetterten Kniescheiben Schlensenbeden hängt, mittels Rosette an der Fassade des Gebäudes Ausstellungs- Fonds vom Jahre 1849 find alljährlich im Monat und mit inneren Verlegungen liegen. Nachbarn eilten hinzu; der städtischen Sparkasse angebracht worden sind. Die andre Seite Januar zehn Stipendien zu je 60 M. an Gesellen bezw. Gewerbe- der Hauswirt holte Hilfe vom 81. Polizeirevier, und dieses der Schlenjenanlage wird durch zwei Lampen, die au Trägermasten nehilfen bebuss ihrer weiteren gewerblichen Ausbildung zu verteilen. ließ die Schwerverlegte, die überdies guter Soffung ist, in einem hängen, erleuchtet. Einen Anspruch haben nur Gesellen usw., die Juländer sind( vor: Qüdschen Wagen nach dem Strankenhaus im Friedrichshain bringen. züglich in Berlin geborene) und Zeugnisse über ihre gute Führung Frau Seifert, die bei Besinnung war, beschuldigt ihren Mann, daß und erworbene Geschicklichkeit vorlegen können und mindestens zwei er sie, während sie sich am Fenster festgehalten habe, in der Wut Jahre lang als Gesellen in hiesigen Werkstellen gearbeitet haben. bei den Beinen gepackt und topfüber aus dem Fenster geschleudert Diejenigen Gesellen, welche mit einem Stipendium bedacht werden habe. Der Mann, der sich nach dem Vorgang in der Wohnung eins wollen und vorstehende Bedingungen erfüllen können, haben ihre geschlossen hatte, wurde am Sonntagmorgen gegen 8 1hr von zwei felbstgeschriebenen Gesuche unter Beifügung eines Lebenslaufs, des Schußmännern nach der Polizeiwache abgeholt, aber später auf Taufscheins bezw. der standesamtlichen Geburtsurfunde und der freien Fuß gesetzt. Er behauptet, seine Frau iei hinausgefprungen Originale oder beglaubten Abschriften der Lehrzeugnisie, sowie der und habe auch schon bei früheren ähnlichen Anlässen die Absicht, jich Mittwoch, den 8. August, mittags 12 Uhr. in der Marienkirche Geschicklichkeits- und Führungsatteste ihrer Arbeitgeber bei dem zu töten, kundgegeben. Welche Darstellung die zutreffende ist, muß Orgel- und Cello- Kompositionen, Terzette, Duette, Arien und Lieder von Kuratorium des Gewerts- Ausstellungs- Fonds vom Jahre 1849. die Untersuchung ergeben. Der Zustand der Frau Seifert ist sehr Bach, Rheinberger , Blummer, Eurſchmann, Dienel zc. bei freiem EinStralauerstr. 3-6, I bis spätestens Ende September d. J. bedenklich. einzureichen. Gesuche, bei denen auch nur eins der vorbezeichneten Beweisstücke mangelhaft ist, oder ganz fehlt, werden nicht berücksichtigt.
litten.
arbeiten beschränken konnte.
F
bis Teltowerstraße wird wegen Umpflasterung vom 9. d. M. ab bis Straßensperrung. Die Lantwißstraße vom Tempelhofer- Ufer auf weiteres für Fuhrwerte und Reiter gesperrt. Dieselbe Sperrung tritt für die Kirchbachstraße von Alvensleben- bis Göbenstraße wegen Umpflasterung vom 13. d. M. ab ein.
Gertrud Mautsch, Frl. Lotte Dienel, Fr. Marta Gielsdorf, Herrn Alex. Crgelvortrag. Durch Herrn Musikdirektor Otto Dienel, Fräulein Gurth, Herrn Otto Tormin, Cellist, und Herrn Wich. Schmidt werden
tritt aufgeführt.
Aus den Nachbarorten.
Der Vertrauensmann.
Frauensperion im Friedrichshain an einem fechsjährigen Knaben. Einen überaus frechen Raub vollführte vorgestern eine Das Kind war von seiner Mutter, der Frau des an der Straße Die Parteigenossen und Genoffinnen von Rigdorf werden Bewegung der Bevölkerung Berlind. In der Woche vom Am Friedrichshain " Nr. 11 wohnenden Briefträgers mit einem auf die am Donnerstag, den 9. August, abens 81/2 Uhr, im Apollo15. bis 21. Juli fanden in Berlin 295 Eheschließungen statt. Lebend Handkorb zum Schlächter geschickt worden, um Fleisch und Wurst Theater, Hermannstr. 48/50, stattfindende Parteiversammlung aufgeboren wurden 1082, tot geboren 31 Stinder. Die Zahl der Ge- einzuholen. An Geld hatte es in einem Portemonnaie ein Zwei- merfiam gemacht, in der Rechtsanwalt eine über Politische storbenen betrug 841, darunter befanden sich 379 Kinder im ersten martstück erhalten, auf welches der Schlächtermeister nach Berab- Tagesfragen" sprechen wird. Außerdem wird sich die Berjammlung Lebensjahr. folgung der Ware eine Mark und einige Pfennige herausgab, mit Anträgen und der Wahl von drei Delegierten zur Kreisfonferenz das Geld in das Portemonnaie that und dieses in den Korb beschäftigen. Die wichtige Tagesordnung erfordert zahlreiches Ereine Frau zu ihm heran, öffnete ihm ohne weiteres den Korb und legte. Als der Knabe den Laden verlassen hatte, trat am Sain scheinen. Arbeiterverein für Pankow und Umgegend. Heute, nahm aus dem Portemonnaie das Martstid heraus. Der ganz verdugte Dienstag, abends 82 Uhr, Vereinsversammlung bei GroßKnabe, welcher der Meinung war, daß es ein Fünfpfennigftück ge- furt, Berlinerstr. 27. Bortrag des Genossen Bajewal St WeißenDer Vorstand. wefen jei, rief Tant: Sch will meinen Sechser wieder haben." Alles fee. Zahlreichen Besuch erwartet bei der ungeheuren Sicherheit und Dreistigkeit, mit der die Mäuberin Mitgliederversammlung des Arbeiter- Bildungsvereins im Wirtshaus dieses war von zwei andren Frauen beobachtet worden, die aber Schmargendorf . Am Dienstagabend findet die regelmäßige auftrat, glaubten, daß sie die Mutter des Knaben sei. Dieser lief Schwargendorf statt. nun eine Weile neben der sich entfernenden Person einher, die aber
Kindersterblichkeit in Berlin . Die heißen Tage des Juli haben die Sterblichkeit in Berlin , namentlich die Kindersterblichkeit, ganz außerordentlich gesteigert. Nach den jetzt bis zur dritten JuliWoche vollständig vorliegenden Meldungen betrug die Gesamtsterblichkeit in der zweiten Woche 584, in der dritten aber 841. In der vierten Woche, für die die Meldungen noch nicht vollzählig eingegangen sind, ist eine weitere sehr bedeutende Steigerung ein getreten. Bis jetzt sind für diese Woche bereits 960 Sterbefälle gemeldet. Die Kindersterblichkeit stieg bon der zweiten zur britten Woche von 196 auf 379, und fir die bierte Woche kamen bisher bereits 512 Sterbefälle
brachte.
Wilmersdorf Halenfee. Am Mittwoch, abends 81/2 Uhr,
plöglich in einen Seitentveg einbog und sich im schnellsten Tempo von aus dem Staube machte. Von dem weinenden Kinde erfuhren die spricht Stadtverordneter Paul Hirsch bei Witte über Bodenwucher Kindern aur Meldung. Unter den Todesursachen stehen in dieser Beobachterinnen des Borgangs dann den wahren Sachverhalt, boch und Wohnungsnot. Ferner werden in dieser Versammlung drei Zeit Brechdurchfall, Diarrhoe und Magen- und Darmkatarrh obenan. Von der zweiten zur dritten Woche stieg bei Magen- und Darm- leiner Statur ist, ungefähr 30 Jahre zählt und einen schwarzen war eine sofort aufgenommene Verfolgung der Person, die von Delegierte zur Kreiskonferenz gewählt. Um rege Beteiligung ersucht Der Vertrauensmann. fatarrh die Sterblichkeit von 23 Fällen auf 42, bei Diarrhoe von Die obligatorische Leichenschau ist durch Kreis- Polizei- Ver28 auf 56, bei Brechdurchfall von 33 auf 98. Für die vierte Woche Umhang trug, ergebnislos. ordnung nun auch für den Niederbarnimer Kreis zur Einführung find bis jetzt schon gemeldet 66 Sterbefälle durch Magen- und Darm- Ein gräßlicher Unfall ereignete fich gestern früh 1/28 Uhr in gelangt. Der gwed derselben ist nach dem Wortlaut der Berordnung tatarch. 109 durch Diarrhoe und 197 durch Brechdurchfall. Bemerkens- der Bridenstraße zwischen der Rungestraße und Jannowigbrücke. Die unzweifelhafte Feststellung des wirklichen Todes und die mög wert ist auch, daß die dritte Juli- Woche die ganz ungewöhnliche Der 88 Jahre alte Arbeiter Hebenstreit aus Rummels lichst zuverlässige Ermittlung der Todesursachen, sowie die hohe Zahl von 7 Todesfällen durch Hitzschlag und 19 Selbstmorden burg wollte fura vor einem in scharfem Tempo heran Beantwortung der sonst zu stellenden Fragen zum Vorteil brausenden Straßenbahnvagen der Linie Krenzberg- Gesundbrunnen der öffentlichen Gesundheitspflege. Außerdem soll die LeichenEinen traurigen Abschluß fand am Sonntagabend ein trog ber Signale und Warnungsrufe des Führers sowie der schau zur Entdeckung von gewaltsamen und rechtswidrigen Sommerfest des Arbeiter- Sängerbunds im Sternecker zu Weißensee. Bremsens des Fahrers, den feine Schuld trifft, unter die Räder. Es wenigstens einen Leichenbeschauer und sind zu solchen thunlichst Passanten den Fahrdamm überschreiten und geriet trop verzweifelten Todesarten mitwirken. Jede Gemeinde und jeder Gutsbezirk hat Zu dem Fest hatten sich etwa 200 Vereine mit insgesamt etwa war nur mit Hilfe der Feuerwehr möglich, den Unglücklichen unter approbierte Aerzte zu bestellen. Die in Ermangelung von Aerzten 9000 Mitgliedern eingefunden. Nachdem verschiedene Beluftigungen dem Wagen, welcher ganz gehoben werden mußte, hervorzuholen. notwendige Bestellung andrer Personen zu Leichenbeschauern bedarf mitgemacht waren, nahmen einzelne Personen Boote zu Luftfahrten Den Umstehenden bot fich ein geradezu granenerregender Aublid. in jedem einzelnen Falle der Genehmigung des Landrats; zu nichtauf dem See. Zwei Boote, in denen der Arbeiter Alex Kretschmer Der Bedauernswerte war durch die unter der Blattform befindlichen ärztlichen Leichenbeschauern dürfen nur solche Personen bestellt werden, mit einer Schwester, der Maurer Stoth, ein dritter Namens Gisenteile 2c. bis zur Unkenntlichkeit zerfleischt. welche unbescholten sind und ihre Befähigung zu dem Amte durch eine Meißner fotvie mehrere junge Mädchen und Kinder saßen, fuhren Ein Eisenbahnunfall, bei dem drei Berliner schwer verlegt vor dem Kreisphyfitus abzulegende Prüfung dargethan haben. Für unter fröhlichem Lachen und Scherzen der Insassen hinaus. wurden, ereignete fich Sonntagabend auf der Borortbahn. Als der die Prüfung haben die Prüflinge 6 M. an Gebühren zu entrichten. Einem der Ruderer entglitt wahrscheinlich bei dem leidigen von Orienburg kommende Bug Nr. 54, der 91 Uhr in Berlin eine Sie werden eidlich verpflichtet und unterliegen den Disciplinars Schaufeln ein Ruder, und in dem Augenblick, als er sich büdte, autreffen hat, die Station Dalldorf Nordbahn verlassen und tura gefeßen für Gemeindebeamte. Für die Besichtigung der Leiche und un es wieder zu ergreifen, wurde das Boot von dem andern an- darauf einen Fahrweg zu treuzen hatte, stieß er hier mit einem die Ausstellung des Leichenscheins gilt im Ziveifel die Taye für gefahren, so daß beide umschlugen. Alle acht Personen, mit denen Fuhrwert zusammen, auf dem fich mehrere Personen befanden. einen ärztlichen Besuch. Bei Steuerpflichtigen, die weniger als 16 M. Das Gefährt Gefährt wurde die Fahrzeuge besetzt waren, fielen ins Wasser und sanken unter, herausgeschleudert, teils noch eine gertrümmert und die Jufaffen teile Einkommensteuer jährlich zu entrichten haben, sind nur dreiviertel der Strede geschleift. Der geringsten Tage zu liquidieren. Für einen Todesfall in einer bevor der auf dem See befindliche Dampfer und die dort unter Lokomotivführer hatte sein Möglichstes gethan, um die Gefahr ab- Familie, deren Haupt zur Staatseinkommensteuer überhaupt nicht ärztlicher Leitung errichtete Arbeiter- Sanitätsfolonne helfend ein- zuwenden, allein das Fuhrwert war so turz vor dem herannabenden oder gemäߧ 74 und 76 des Einkommensteuergesetzes vom greifen konnten. Alsbald entkleideten sich aber Leute von dem Zuge unter der nicht geschloffenen Barriere durchgefahren, daß der 24. Juni 1891 nur fingiert veranlagt ist, hat der Leichenbeschauer Dampfer, von den Booten und der Kolonne, die den Ver- Busammenstoß nicht verhindert werden konnte. Eine förmliche Banit von den Angehörigen nichts zu beanspruchen. Der Streis zahlt in unglückten nachsprangen. Es gelang, fünf von ihnen zu retten, bemächtigte sich der Baffagiere, als plötzlich von allen Eeiten Hilfe: diesen Fällen für jeden Leichenschauschein 1 M. Bis zur Bestellung während drei den Tod in den Fluten fanden. Die Geretteten rufe erschollen und der Zug auf freier Strede hielt. Alles stürzte eines besonderen Leichenbeschauers hat der Gemeinde- oder Gutswurden in dem Zelt der Sanitätstolonne ins Leben zurückgerufen. waren schwer verlegt, weshalb fofort ein Arzt aus Dalldorf herbei. beschauers wahrzunehmen. Neben den amtlichen Leichenbeschauern aus den Coupees, um den Verunglückten zu helfen. Drei derselben vorsteher oder dessen Stellvertreter die Thätigkeit des LeichenDie drei Ertrunkenen, welche sämtlich Rostoderstr. 43 wohnten, gerufen wurde, der ihnen die erste Hilfe angedeihen ließ. Der Zug ist jeder approbierte Arzt zur Vornahme der Leichenschau berechtigt. sind der Maurer Koth, dessen Sohn und Tochter gerettet hielt längere Zeit und nahm dann den schwerverlegten Hansdiener Ein ,, fchwerer Junge" ist am Sonntag in den frühesten wurden, der Arbeiter Kretschmer, der Sohn eines Maurers, Hugo Wünsche aus Berlin auf, um ihn nach Berlin zu bringen. Morgenstunden aus dem Amisgefängnis in Pankow ausgebrochen. dem nach dem Tode seines Vaters die Ernährung der noch aus sieben Der Bahnhofsvorstand forgte dann für schleunige Ueberführung des In Pankow und nächster Umgebung waren in jüngster Zeit 17 Ein
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