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Deutschen Reichstage die einzige Fraktion, welche be- treten. Und was sind die guten Jbeen? Selbstverständlich swegen überdies zur Unterstützung der Nothleidenden auf dingungslos mit der Regierung geht und bereit ist, nur die Ideen des Herrn Oberpräsidenten . gebracht wird, wird zum großen Theil noch durch Untersämmtliche Forderungen für Militärs und schlagungen und Gaunereien aufgezehrt. So hatte die Marine zwecke ohne jeglichen Abstrich zu be montanen„ Koblenzer Volkszeitung" meldet, in mehreren mehreren hunderttausend Rubeln zum Einkauf von RoggenErnste Ruhestörungen sollen, wie man der ultra- Munizipalität von St. Petersburg einen Betrag von willigen. Sogar die konservativen und die National Drten des Westerwaldes vorgekommen sein. Die während mehl für die arme Bevölkerung der Hauptstadt bestimmt. liberalen- Lettere allerdings nur deshalb, weil ihr Gold nacher, Millionärzüchter und Sklavenzüchtiger Bismarck des Sommers in Sachſen u. 1. w. herumziehenden Händler Zwei Vertreter der Munizipalität begaben sich nach Libau , Nicht an der Regierung ist verlangen Ersparnisse. und Händlerinnen seien jetzt hierher in ihre Heimath zurückUnd warum dieser wunderbare Wechsel in der Stellung gekehrt und suchten ihren Landsleuten sozialdemokratische wo sie mit dem Getreidehändler F. Buchert das bezügliche Und warum dieser wunderbare Wechsel in der Stellung Lehren beizubringen. Auf's heftigste befeindeten diese Agita- Preise verkaufte und im Voraus bezahlte Mehl erwies sich sozialdemokratische Raufgeschäft abschlossen. Das von diesem zu sehr hohem Haltung der Polen ? Die Regierung hat ihnen einige toren ihre Pfarrgeistlichen. Wie das Blatt hört, sei an indessen in schändlichster Weise mit Sand, Kalk, Asche 2c. e Bugeständnisse gemacht, ihnen gnädig und huldreich einem jener Orte während des Gottesdienstes sogar in die verfälscht und zwar in dem Maße, daß einem Bud, das ist was man in den Dienstmädchen- Anzeigen" gute Be- Kirche hinein nach dem Geistlichen geschossen worden. In einer Quantität von 40 Pfund, 18 bis 20% Pfund olung" nennt, angedeihen lassen wenigstens bessere einem anderen Orte sei es in der Kirche zu solchen dieser fremden Bestandtheile beigemengt waren. Dieser Fall Behandlung, als unter dem vorigen Regiment Tumulten gekommen, daß der dienstthuende GeistMode war sonst aber absolut nichts, auch garliche das hochwürdigste Gut wegen Entweihung des fteht keineswegs vereinzelt da. Aus verschiedenen Theilen
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Korrespondenzen und Parteinachrichten.
Trotzdem im Vorwärts" bereits zweimal
nichts gethan, was auf des Reiches werden ähnliche Fälschungen gen.eldet. Aenderung des Standpunkts der deutschen und preußischen Kölnische Volkszeitung" will eine gleiche Nachricht erhalten Gotteshauses aus der Kirche trug. Die ultramontane Der Khedive von Egypten, Mehmed Tewfik Pascha, Regierung den Polen und ihren nationalen Bestrebungen haben und bemerkt dazu, daß sich leider bestätige, daß sie ist gestorben. Sein Nachfolger als Bizetönig ist sein ältester gegenüber hindeutete. Kein Zweifel, die jetzige Reichs- mit ihren oftmaligen Warnungsrufen an die nassauischen Sohn, Abbas Pascha, der am 14. Juli 1874 geboren und regierung hat sich von der Bismarc'schen Wett Geistlichen Recht gehabt. Welcher Art diese Warnungsrufe also erst am 14. Juli 1892 volljährig ist. England hielt triech Politik losgesagt und die Möglichkeit eines Geistlichen Recht gehabt. den verstorbenen Khedive Tewfik in vollständiger Abhängigkeit Krieges mit Rußland ins Auge gefaßt; und sie hat dem gewesen, wissen wir nicht. Daß diese Ruhestörungen sozialdemokratischer Natur und wird seinen Einfluß auch auf seinen Nachfolger ausgemäß sich auch mit der Rolle zu beschäftigen gehabt, welche seien, ist selbstverständlich aus der Luft gegriffen. Wenn dehnen. Hiergegen tämpfen vor Allem Frankreich und das polnische Element im Fall eines solchen bie gemeldeten Thatsachen richtig sind, so würden sie höchstens Rußland an, welche schon lange die Aufhebung der englischen Kriegs zu spielen hätte allein darin liegt doch wahr haftig teine Bürgschaft für die nationalen Bestrebungen der haben, und wie das Verhalten mancher Geistlichen daselbst die Minderjährigkeit des Khedive zum Vorwand nehmen, haftig teine Bürgschaft für die nationalen Bestrebungen der beweisen, welche Höhe das Elend der Bevölkerung erreicht Befehung Egyptens verlangen. Wahrscheinlich wird England Polen . Leichtgläubigkeit und ein ans Kindische grenzender gewesen sein muß, daß eine solche Erbitterung unter der die Okkupation Egyptens noch weiter auszudehnen. Die Optimismus ist zu allen Zeiten das Unglück der Bolen ge- bem Klerus so treu ergebenen Bevölkerung Platz greifen Diplomatie und die Hinterstuben- Bresse derselben hat also wesen. Nachdem ihr Land der„ Theilung" verfallen war, fonnte. in der nächsten Zeit Beschäftigung. warfen sie sich Jedem an den Hals, der ihnen einen Schimmer von Hoffnung vorgaukelte. Wie haben sie sich Die Berufung auf einen Streit berechtigt die nicht von Napoleon nasführen lassen! Stromweise vergoffen Unternehmer durchaus noch nicht, sich ihren geschäftlichen fie ihr Blut für den korsischen Despoten, und er hat sie Verpflichtungen zu entziehen. So ist letthin in zwei Pronur ausgelacht. Wenn die Polen das Heil von Oben ergessen, die aus dem Bergarbeiter- Ausstand von 1889 herwarten, dann irren sie, wie Alle, die das Gleiche rühren, entschieden worden. In dem einen Falle hatte ein thun. Nur die Völker können dynastisches Unrecht wieder Kaufmann die Lieferung des Koatsbedarfs einer Aktiengut machen, dynastische Verbrechen fühnen. Durch eine gesellschaft für Maschinenbau u. s. w. zu bestimmtem Preise volks feindliche Politik kann aber nimmermehr die übernommen. Infolge des Streits lieferte er nicht, und( Nr. 1 und 2) an der Spitze der Rubrit Parteinachrichten" die Sympathie der Völker erworben werden, ohne die alle die Fabrik bezog den Koaks zu höherem Preise anderweit, Nachricht widerrufen worden ist, daß die Firma Schlick nationalen Bestrebungen der Polen zur Ohnmacht klagte aber gegen den Kaufmann auf Zahlung der Differenz, und Schmidt in Saalfeld im Konkurs sei, ferner erklärt und zur Unfruchtbarkeit verurtheilt zu welcher dieser auch vom Reichsgericht verurtheilt wurde. wurde, daß diese Firma finanziell gut basteht, geben find. In einem anderen Falle handelte es sich um Schadens- einige Parteiblätter immer noch der ersten irrthümlichen Meldung ansprüche einer Fabrit gegen eine andere, die einen bestellten Der Bochumer Stempelfälschungs Prozeß wird Dampflefsel wegen der durch den Ausstand unterbrochenen unseres Thüringer Korrespondenten Raum. Wir bitten deshalb endlich zur Verhandlung kommen. Die Anklagefchrift soll Stohlen lieferung nicht lieferte. Auch hier wurde die Beklagte alle parteiblätter, auch diejenigen, welche die irrthümliche Nachbereits fertig gestellt sein; sie umfaßt gegen 100 Bogen und vom Kammergericht verurtheilt. richt nicht brachten, von der Berichtigung schleunigst Notiz cichtet sich gegen 40 Personen. Vor Ende des nächsten Eine ganze Anzahl ähnlicher Prozesse sollen noch in der zu nehmen, damit der genannten Firma Schaden nirgend Monats dürfte der Verhandlungstermin wohl nicht statt- Schwebe sein. Es wird dieses vielleicht für viele Geschäfts- erwächst. finden. Es erledigen sich damit alle jene Schwindel- leute eine Lehre sein, es in Zukunft ihren Lieferanten nicht In eigner Sache. Frau Hedwig Henrich Wil nachrichten und Telegramme, welche von den betheiligten so leicht zu machen, es auf einen Streit ankommen zu lassen bel mi begnügt sich nicht mit unserer Richtigstellung in Nr. 2 Kreisen so oft verbreitet wurden, daß die Staatsanwaltschaft in der Hoffnung, sich ihren kontraktmäßigen Berpflichtungen des Vorwärts" von diesem Jahre, sondern verlangt in fehr er teinerlei Anklagematerial gefunden und die Untersuchung mit Leichtigkeit entziehen zu können. regtem Ton- sie stützt sich sogar auf§ 11 des Preßgesetzes aiedergeschlagen habe. den vollständigen Abdruck ihrer Erklärung, von der wir in Nr. 2 den wesentlichen Inhalt mitgetheilt haben. Trotzdem wir persön lich für Frau Henrich Wilhelmi die größte Achtung hegen, drucken wir ihre Erklärung nicht ab, weil wir dazu morahaben Frau H.- Wilhelmi, der unser Blatt, als sie verfolgt war, Iisch ebenso wenig verpflichtet sind, wie gefeßlich. Wir in kräftigster Weise und wiederholt zur Seite stand, feinerlei
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Der franzöfifch bulgarische Konflikt, der in der Was politische und was nicht- politische Tendenz letzten Zeit die Presse vielfach beschäftigte, bildet kein ist, hat in klassischer Weise der Ober- Präsident der Provinz Ruhmesblatt der französischen Politik. Ein französischer Posen, Freiherr v. Wilamowit- Möllendorff, in der Journalist, Chadourne, förderte in Bulgarien die russische Generalversammlung des Vereins zur Bekämpfung der Verschwörungs- und Mordpolitik und wurde deshalb von Sozialdemokratie entschieden. In der Versammlung wurde der bulgarischen Regierung ausgewiesen. Die französische Unrecht zugefügt. oie Ernährungs- und die Auswanderungsfrage behandelt. Regierung machte hieraus eine Konfliktsfrage. Sie hält Das Thatsächliche ihrer Erklärung, nämlich daß Frau In der Verhandlung darüber, berichtet der Reichs- An- die bulgarische Regierung, als dem türkischen Sultan unter: Henrich- Wilhelmi für das Handeln des Kölner Freidenkervereins, zeiger", ergriff auch der Ober- Präsident Freiherr v. Wilamowig worfen, nicht für berechtigt, da Frankreich in der Türkei das lediglich Sache des Vereins gewesen" nicht verantwortlich Möllendorff das Wort, indem er, wie das„ Pos. Tagebl." mit gewisse Kapitulationen, Vorrechte bezüglich eigener Gerichts- fei, ist in unserer Nr. 2( vom 3. Januar d. J.) mitgetheilt. theilt, ausführte:. Es sei besrembend(?), wenn Stimmen laut würden, die dem Verein eine politische Tendenz zusprächen; barkeit über seine in der Türkei lebenden Angehörigen ein- Damit war und ist die Sache für uns erledigt. Zu einer Polemik über das Verhältniß der Sozialdemokratie fein Wirkungskreis sei ein rein humanitärer, unter Verbreitung geräumt seien. Derartige Kapitulationen bestehen nur Wie telegraphisch zum fog. Freibenkerthum hat der Vorwärts" zur Zeit. gar keinen von guten() Ideen. Unendlich viel sei in dieser Richtung gegenüber nicht christlichen Staaten. unmittel- nlaß. Für unsere Leser ist das spezifische und berufsmäßige anzustreben und zu erreichen. Die Zahl der brennenden gemeldet wird, soll die Beilegung des Konfliktes unmittel- Freidenkerthum ein überwundener Standpunkt. Unsere Stellung Fragen sei ja nicht flein. Auf dem Gebiete der Freizügigkeit bar bevorstehen und zwar auf folgender Grundlage zur Religion oder Nicht religion ist auf unseren letzten Parteischon sei viel aufzuklären. Diese entvölkere das platte Land und Bulgarien erkennt die ungeschwächte Giltigkeit der Kapitu- kongreffen mit genügender Deutlichkeit präzisirt worden. Jeder überbürde die Städte mit einem lästigen Proletariat. Die Um- lationen an und gesteht zu, daß bei der Ausweisung Sozialdemokrat ist ein freier Denker. Nicht jeder zugswuth der ländlichen Arbeiter, welche sowohl Arbeitgeber Chadourne's unregelmäßig verfahren worden ist. Dagegen Freidenker ist aber Sozialdemokrat. Im Gegentheil, ein großer, ja wie Arbeitnehmer Jahr aus Jahr ein schädige, gebe gleichfalls verzichtet Frankreich darauf, die Wiederzulaffung Chabourne's weitaus der größte Theil derer, die sich par excellence Frei Anlaß zu ernsten Betrachtungen; ebenso. die verfallende Moral unter den Fabritarbeitern, namentlich bei den in Bulgarien durchzusehen. Traurig bleibt es immer, daß denker nennen, stecken bis über die Ohren in Bours Der Sozialdemokratie feindlich gesinnt. Bigarrenarbeitern. Demnächst ergriff der Rechtsanwalt die französische Regierung sich zum Mitschuldigen an der geois- Anschauungen und Vorurtheilen und find von Trampczynski das Wort und sprach über Vermehrung der russischen Mordspolitik macht, und statt die kleinen Staaten Freidenker, der nicht die Konsequenz hat, Sozialdemokrat zu sein, Erwerbsgelegenheiten und Errichtung einer zentralen Arbeits- der Balkan - Halbinsel in ihrem Kampfe gegen die russischen fönnen wir aber unmöglich als Genoffen betrachten. nachweis stelle. Sodann regte Major Endell Kiekrz eine jähr- Intriguen zu unterstützen, sich vielmehr zum Helfershelfer grimmigsten Feinde und Verfolger der Sozialdemokratie in liche Ausgabe von Fragebogen an zum Studium der sozialen der Letzteren hergiebt. Frankreich und Belgien ,( die Ferry, Simon u. s. w.) sind ja auch Verhältnisse und versprach sich die größten Erfolge für den eifrige Freidenfer. Wer es wünscht, daß wir seine Freibenterei Verein von tüchtigen Vertrauensmännern. Der ruffifche Zar kennt keinen Nothstand. Während ernst nehmen und in ihm einen Mitstreiter erblicken, ber habe Das sind nach dem Oberpräsidenten alles keine poli- das Volk hungert und verhungert, wird das Geld zu neuen den Muth, sich zur Sozialdemokratie zu be tischen Tendenzen, denn gute Ideen würden damit ver- Rüstungen verschleudert. Was von Staats- und Gemeinde- tennen.-
Einen
Die
Stunde freilich äußerst verwickelt, doch hoffe ich mit Zu- Brot und einer Andeutung von Butter, welches Beides in den Straßen verfangen, nur geringe Milder ung erlitten, versicht, daß in denselben recht bald eine günstige Wand- Sie der Güte Ihres Gläubigers verdanken, und der aus aber zuweilen erfrischt doch ein kühles Lüftchen die heiße lung eintreten wird, und dann werde ich stark und mächtig Ihrer Spende entfallene Theil von Schweizerkäse und Stirn und die erhitzten Lungen. genug sein, um allen meinen Freunden als kräftiger Bei- Wurst, nebst zwei Schoppen edlen Bieres. stand zu dienen." Iwan wartete eine lange Weile vergeblich auf Antwort, dann fragte er mit dem weichsten Tone seiner Klangvollen Stimme:
Bürnen Sie mir, Elise?" Das Mädchen sah ihren Freund lange Zeit nachdenklich an und sagte dann:
anstandshalber warten sollen, bis Sie an unserem gemein schaftlichen Wahle theilnehmen konnten, aber unsere Magen haben sich hier oben zu sehr an Pünktlichkeit gewöhnt, und wir haben beim Mangel an Bewegung in frischer Luft an diesem Drte alle Ursache, sehr regelmäßig zu leben, um der Dienste des Medizinalrathes nicht allzuhäufig benöthigt zu fein.
Wir hätten Anders freilich als uns erscheint es den zahlreichen Spaziergängern, welche jetzt in gedrängten Schaaren dem häuslichen Herd zueilen und geschwäßig die empfangenen Eindrücke der Freude, des Vergnügens, oder auch die der Enttäuschung unter sich austauschen. Sie kommen aus frischeren Regionen in die träge, ermattende Luft der Stadt; aber die Nerven sind erfrischt, das Blut fließt leichter und freier in den Adern, man ist nicht mehr so empfindlich für das Unangenehme, Läftige, auch nicht mehr so grillig und nachträglich, wie vorher.
Jetzt will ich noch einmal zum Wachtmeister hinüber, " Ich zürne Ihnen nicht, Jwan, weil ich nach Allem, was ich heute erleben mußte, feinen klaren Gedanken mehr um die fatale Affäre von vorhin einigermaßen rücksichtlich faffen fann. Es ist mir auch unmöglich, gegen Alles anzu ihrer drohenden Nachwirkungen zu entkräften und für Sie tämpfen oder abzuwehren, was mir nicht gefällt, will darum das nöthige Bettzeug zu requiriren." lieber tragen, was mir beschieden, bis ich mich daran gewöhnt, oder Kraft und Muth gewonnen, um dagegen anzukämpfen. Für heute Abend leben Sie wohl, Herr
Hier hielt sie zögernd inne.
Nennen Sie mich Jwan, wie früher, nie sollen Sie mich anders nennen dürfen."
" Leben Sie denn wohl, Jwan, und stehen Sie meinem Bruder in seinen trübften Stunden bei."
In diesem Augenblicke kam die alte Magd, zum Heimgehen bereit, und fragte, ob das Fräulein mitginge, die Besuchszeit sei längst vorbei.
Jwan ließ seine letzten Geldstücke in die Hand der Mago gleiten und bat diese, dem Mädchen bis nach ihrer Wohnung das Geleit zu geben, was bereitwilligst zugesagt
wurde.
Mit stummem Händedruck schieden die Beiden, Jedes eine Welt von Gedanken in sich tragend. Als Jwan in's Konversationszimmer zurückkehrte, sah er die ganze Gesellschaft, mit Ausnahme Barth's, daselbst versammelt und erfuhr, daß sein Freund dringend gebeten hatte, ihn nicht zu stören.
Jwan fühlte weder Bedürfniß nach Speise, noch nach Trant, er war auch zu keiner Unterhaltung mehr aufgelegt und zog sich deshalb bald nach dem von ihm erwählten Schlafzimmer, welches für diese Nacht den Namen„ Meditationszimmer" nicht eitel führen sollte, zurück.
Auch die übrigen Bewohner der„ Wechselstube" empfanden nach des Tages überwältigender Hige, vielleicht auch infolge des genossenen überreichlichen Nachtmahles, zeitig das Bedürfniß nach Ruhe.
Lange bevor das Horn des Wächters die erste offizielle Stunde der Nacht angemeldet, hatten die Meisten in den Armen des Schlafes ihre Sorgen, ihre Umgebung und ihre Schulden vergessen. Fünftes Kapitel.
Der Mund des Volkes.
Wir glauben unsere Leser zu lange schon, namentlich für einen Sonntag, in jenen abgeschlossenen Räumen und unter Menschen aufgehalten zu haben, die nur einen kleinen Bruchtheil der menschlichen Gesellschaft bilden, wenn sie dieselbe auch in mehr als einer Beziehung repräsentiren. Wir folgen dem Mädchen und ihrer Begleiterin, der " Wir haben," fügte Frank seinen Mittheilungen hinzu, alten Magd, fünf einsame steinerne Treppen hinunter und seinem Wunsche nachgeben zu müssen geglaubt und auch in die Straße, die jetzt, am Schlusse des Tages, ein ganz auf unsere gewöhnliche Abendunterhaltung verzichtet. Hier anderes Bild darbietet, als in den stillen Nachmittags ſteht noch Ihr Abendbrot, das offizielle: bestehend aus stunden. Zwar hat die heiße Luft, nachdem sie sich einmal
Damit ist freilich nicht gesagt, daß nicht Manchem beim Betreten der dumpfigen Straßen der Stein wieder auf das Herz fiele, den er mit hinausgenommen in die schöne freie Natur und draußen weit von sich geworfen zu haben glaubte. Der. Anblick der alten Häuser, das Athmen der verdorbenen Luf ruft ihm die alten Sorgen wieder wach, die so lange fortfahren werden jedes menschliche Dasein zu trüben, als nicht die Allgemeinheit dem Einzelnen die Verantwortlichkeit für das abnimmt, was er nicht persönlich verschuldet.
Die Allgemeinheit aber, der Staat, schneidet mit seinen Gesetzen und Verordnungen tief in das Einzelleben ein, er begünstigt und schützt Vorrechte, weist den Einzelnen schon von der Wiege an auf bestimmte Lebenswege hin, seht ihm auch wohl hier und da eiserne Schranken und überläßt ihm die hieraus entstehenden Folgen. Der Staat macht Krieg und Frieden, aber die Verantwortung für die dadurch entstehenden Schäden und Nachwehen, wie sie sich direkt oder indirekt auf die Einzelnen vertheilen, nimmt er demselben nicht ab, trogdem die Nachwirkungen des Krieges im Frieden häufig das noch vernichten, was von jenem selbst nicht zermalmt wurde.
( Fortsetzung folgt.)