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r. 192. 17. Jahrgang. 1. Beilage des ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Berliner Partei- Angelegenheiten. Freie Volksbühne. Die Vorstellungen der I. Serie beginnen mit der I. Abteilung am Sonntag, den 2. September, nach mittags 23/4 Uhr, im Lessing- Theater. Sie folgen für die II. Ab­

teilung 9. September. III. Abteilung 16. September. teilung 23. September. V. Abteilung 30. September. teilung 7. Oftober. VII. Abteilung 14. Oktober.

IV. Ab­

Sonntag, 19. August 1900.

Mit einer bedeutenden Verminderung des Gastonfums kann die Mitteilung gemacht werden, daß bisher überhaupt keine vom 1. Oktober ab wird sowohl in den städtischen als auch in den Krankheit bei irgend einer dieser Personen festgestellt worden ist. englischen Gaswerken gerechnet. Durch den mit diesen Termin ein- Unter dem Verdacht einer schweren Infektionskrankheit, wie solche im tretenden 9 Uhr- Ladenschluß wird der Bedarf an Leuchtgas um Institut für Infektionskrankheiten wissenschaftlich bearbeitet werden. mindestens 30 Proz. gegen das Vorjahr zurückgehen. Noch fühlbarer wurde die Familie durch Lücksche Krantenwagen abgeholt. Nachdem dürfte sich der Rückgang des Gastonsuns im kommenden Sommer die Wagen, die Begleiter, die Pferde und auch die Wohnung desinfiziert machen, da die Mehrzahl der Geschäftsleute wahrscheinlich überhaupt waren, wurden die weitgehendsten Vorkehrungen bezüglich der fein Gas verbrauchen wird, vielmehr die Lokalitäten voraussichtlich Verdächtigen getroffen, und zwar unter besonderer Zustimmung des mit Beginn der um 8/49 Uhr abends beginnenden Dämmerung Kultusministeriums . Der Verdacht stützte sich, wie schon mitgeteilt, schließen dürfte. Auch die Elektricitätswerke rechnen mit der Mög- darauf, daß Hans Nelde, der im Institut für Infektionskrankheiten angestellt ist, an einer Krankheit litt und mit den Angehörigen in Bes lichkeit eines Verlustes an Stromabgabe. rührung gekommen war. Hans N. wurde sofort in einen Flügel. des Instituts in der Föhrerstraße untergebracht und beobachtet. Die andern drei Personen wurden in eine besondere in Baracke Vlb der Charité gebildete Quarantänestation übergeführt, die nach draußen ringsum durch eine Reine abgesperrt war. Zutritt hatte nur das Aufsichts­personal und die Aerzte. Gestern hat nun nochmals eine sehr eingehende Untersuchung der Patrioten" durch die Professoren stattgefunden- dabei ergab sich, daß überhaupt feine Ansteckungskrankheit vorliegt, Ein Bericht wird dem Ministerium sofort zugehen, und die Quarantäne, unter die die verdächtigen Personen der Vorsicht halber gestellt werden mußten, dürfte bald aufgehoben werden. Schöneberg . Aus Anlaß der im September d. J. stattfindenden konferenz deutscher Gewerbegerichte sind in einer gemeinschaftlichen an den Magistrat das Ersuchen zu richten, aus der Mitte der Beir figer je einen aus beiden Gruppen dorthin zu delegieren. Ferner in der Wunsch ausgesprochen, daß vom Magistrat unentgeltlich Gesetz­bücher sowie das Organ Das Gewerbegericht" an die Beisitzer über geben werden.

Als Eröffnungsvorstellung wurde Leo Tolstoje Drama: Die Macht der Finsternis gewählt. Insceniert wird dieses Stück von Herrn Oberregisseur Witte- Wild. Für die II. und III. Serie der Vorstellungen wurde seitens des Ausschusses Björnstjerne Björnsons Der Lehrlingsnachweis im Verein für das Wohl der aus großes Bühnenwert: Ueber unsre kraft" auf den Spiel der Schule entlassenen Jugend, gegründet 1867", beginnt am plan gesett. Der I. Teil wird für alle alle Ab 27. August und findet jeden Montag, Mittwoch und Freitag, nach teilungen im Oktober/ November, der II. Teil mittags von 3 bis 5 Uhr, im Schulhause Hinter der Garnisonkirche 2, November/ Dezember zur Aufführung geftatt. Handwerksmeister und Kaufleute, welche zunt 1. Oktober Lehr­Tangen. Die artiſtiſche Leitung und Inscenierung dieser Bor- linge einzustellen wünschen und sich bereit erklären, den jungen Leuten stellungen hat Herr Oberregisseur Adolf Steinert übernommen. Die neben einer gründlichen Ausbildung in ihrem Fach auch die nötige Mitglieder werden dringend ersucht, sich ihre Beit zum Besuch der Fortbildungsschule zu gewähren, wollen ihre neuen Mitgliedstarten aus den 8ahlstellen ab Anträge richten: schriftlich an Lehrer Ottomar Schulz, zuholen, da sie sonst ihre Rechte in ihrer bis- W. Gleditschstraße 49, oder mündlich an Neltor Drehmann im heriger Abteilung verlieren. obengenannten Schulhause.

im

Neue Mitglieder für die VII. Abteilung können sich täglich in allen Zahlstellen melden.

Sonnabend, den 25. August, im Restaurant Sticher, Dresdenerstr. 116, Ordnerjigung, 82 Uhr. Neue Ordner können sich in dieser Sigung melden. Der Vorstand. J. A.: G. Winkler.

Arbeiter Bildungsschule. Wir machen die Mitglieder noch mals auf den heute stattfindenden Familienausflug nach Grünau­Karolinenhof aufmerksam. Abfahrt Bahnhof Friedrichstraße 9 Uhr 5 Minuten, Schlesischer Bahnhof 9 Uhr 16 Minuten. Ankunft in Grünau 10 Uhr 3 Minuten. Nachzügler werden in Mandts Wirts­haus, Karolinenhof, erivartet. Liederbücher find mitzubringen. Um recht zahlreiche Beteiligung von Mitgliedern und Gästen ersucht Das Komitee.

Ein Kinderfest veranstaltet der Wahlverein des vierten Reichs­tags- Wahlkreises Ojt morgen, Montag bei mbs. Ostbahnpart. Dies feit längeren Jahren von Jung und Alt im Osten gefeierte Fest sollte schon vor einigen Wochen stattfinden, mußte damals jedoch wegen des schlechten Wetters verschoben werden. Wir find über zeugt, daß die Parteigenossen und Genossinnen mit ihren Kindern nunmehr die Veranstaltung, die der Freuden mancherlei bringt, zahlreich besuchen werden.

Die Streichhölzer werden teurer! Ein Preisaufschlag für Zündholzfabrikanten haben in ihrer dieser Tage in Berlin abge haltenen Generalversammlung eine Konvention geschloffen und sich verpflichtet, wegen des Steigens der Löhne, der Preise für die Frachten, für die Rohmaterialien 2c. die Preise für ihre Erzeugnisse not: gedrungen" ebenfalls zu erhöhen und zwar schon von den nächsten Tagen ab. Von einem Steigen der Löhne gerade dieser so schlecht gestellten Arbeiterkategorie ist nichts bekannt; aber man benügt zur Verschleierung der Preistreibereien sehr gern den Vorwand, daß die Arbeitslöhne gesteigert find, in Wirklichkeit ist es die Profitgier der Stapitalisten.

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später der

Lichtenberg . In der Gemeindevertretung wurde am Donners tag die von der Regierung geforderte Anstellung von zwei Rektoren gutgeheißen. Eine hier domizilierende Terraingesellschaft hatte bei der Aufsichtsbehörde gegen eine von der Gemeindevertretung ihr auferlegte Anforderung Beschwerde erhoben. Die Gemeinde machte In der eigenen Schlinge gefangen hat sich das erst 16 Jahre die Erteilung der Pflastererlaubnis für einen Teil der Rummels­alte Dienstmädchen Frieda Eichner aus der Wilmersdorferstraße zu burg mit der Prinzenallee in Lichtenberg in Verbindung bringenden Charlottenburg . Dem Milchhändler F. wurde am Mittwoch aus Friedrichstraße davon abhängig, daß die Gesellschaft die Turchlegung einem erbrochenen Schrank die Summe von 360 M. in Gold ge- der genannten Straße bis zur Prinzenallce anfireben sollte. Die stohlen, während das Silbergeld zurückgelassen war. Zum Eintritt würde dieses Straßenteils spätere Regulierung in die Wohnung wurde ein gestohlener Korridorschlüssel verwandt. Gemeinde nicht unerhebliche Kosten verursachen, während Der Verdacht fiel sofort auf die E., die mit der Tochter des Be- bei dem jezigen Plan die Terraingesellschaft selbst einen stohlenen ab und zu verkehrte. Sie wurde auch von der Polizei erheblichen Vorteil zu erwarten hätte. Die Gemeindevertretung verhört, mußte aber aus Mangel an Beweisen wieder entlassen fonnte der Beschwerde nicht stattgeben und bleibt bei ihrer bisherigen werden. Num brannte aber der jugendlichen Diebin das Geld in Anordnung. Ein weiterer Streit, den eine Terrainspekulation zu Schöneberg . Die Versammlung des Socialdemokratischen Vereins den Fingern. Sie kaufte in Nachbargeschäften einen Schirm für Grunde lag, betraf den Ankauf eines schmalen Streifen Landes, der findet Montag, den 20. d. M., abends 8 1hr, bei Obst, Grunewald- Schwester bestimmt war, obgleich diese kein Stind befigt, sowie noch bewarben sich hierum die zwei anliegenden Interessenten. Die Sache straße 110, statt. Es ist Pflicht eines jeden Genossen, pünktlich zu andre für sie unbrauchbare Kleinigkeiten, wie z. B. Cigarrenspißen. fam noch nicht erscheinen. Gäste haben Zutritt.d Der Vorstand. zur Entscheidung, da auf Antrag Grauer Außerdem zahlte sie ihrer Schneiderin 30 M. ab. Das fonnte der( Soc.) die Angelegenheit dem Gemeindevorstand zur nochmaligen Wilmersdorf . Die nächste Versammlung des Socialdemo- Polizei nicht entgehen. Nähere Nachforschungen ergaben nun, daß Prüfung überwiesen wurde. Die von dem neuen Straßeninspektor kratischen Vereins findet Mittwoch, den 22. August, abends 82 Uhr die E. die eingekauften Waren auf dem Boden, den Rest des Geldes verfügte Entlassung von vier Arbeitern, die längere Zeit im Dienſt im Voltsgarten", Berlinerstr. 40, statt. Tagesordnung: Diskussion aber unter der Badewanne ihrer Herrschaft versteckt hatte. Die der Gemeinde standen, gab unserm Vertreter Grauer Anlaß, die über politische Tagesfragen. Der Vorstand. Diebin wurde wieder festgenommen und mußte jegt ein Geständnis Anfrage zu richten, ob die Entlassung im Einverständnis mit der Johannisthal . Das Lokal der Witwe Nau, Johannisthat, ablegen. Die Geschäfte haben die Sachen zurückgenommen und das Straßenreinigungs- Kommission geschehen sei und ob es richtig sei, Barstraße, steht der Arbeiterschaft unter den bekannten Bedingungen Geld herausgegeben, so daß der Milchhändler sein Geld bis auf die daß die Entlassung erfolgte, veil angeblich die Leute den 30 M., die die Schneiderin erhielt, wieder erlangen konnte. wieder zur Verfügung.

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Tokales.

Die Lokalkomumission.

Dienst vernachlässigten. Es frage fich doch, ob es kein andres Durch ,, Paradefahren" auf einem Zweirad hat der Ver- Mittel gebe, die Leute zum Dienst anzuhalten, als die fäufer Fech aus der Wilmersdorferstraße zu Charlottenburg am iofortige Entlassung von Familienvätern, wenn sie wirklich ein Ver­Freitagabend einen schweren Unfall herbeigeführt. Ju der gleichen sehen begangen haben. Die Antwort des Decernenteu, Lehne. lautete Richtung mit ihm radelte die Schneiderin Marten aus der Rhein - furz und bindig: Ja, wer seine Schuldigkeit nicht thut, fliegt Die Beerdigung des Parteigenossen Theodor Kohl, der straße zu Friedenau . F. hatte die Lentstange losgelassen und da binans!" Dieses schneidige Auftreten des Herrn wurde von unsern in so tragischer Weise im Trauerzuge für unsern Genossen Liebknecht durch die Gewalt über die Maschine verloren. Er legte sich unver Vertretern sehr entschieden zurückgewiesen, und selbst der Gemeinde einem gelinden Tadel hinzufügen, daß Bei der vom Tode ereilt wurde, fand am Donnerstag unter großer Teil- mutet vor das Rad der M., die sich überschlug und blutend und be- vorsteher mußte in nahme der Parteifreunde statt. Vom Trauerhaufe Weidenweg finnungslos liegen blieb. Auf der Rettungswache 9, wohin man sie die Begründung nicht gerade glücklich gewählt jei. formierte sich die Frqulfurter Allee hinauf ein langer Trauerzug, ein großer Niß im Gesicht von der Naße bis zumn linken Ohr ge- dem Decernenten bekannt sei, daß bei der Abfuhr beaten bor­brachte, wurden zwei Wunden auf dem Hinterkopf verbunden, und Gelegenheit wurde ferner von unsrer Seite angefragt, ob es der den Angehörigen bekundete, welche innige Teilnahme das näht. Die Verleyte wurde in die Wohnung ihres Bruders nach der mids und der Sprengung der Straßen Unregelmäßigkeiten vor­Geschick des Toten in Parteitreisen hervorgerufen hatte. Auf Englischenstraße gebracht. gekommen find. Es wurde Untersuchung der Angelegenheit zus dem Kirchhof in Friedrichsfelde wuchs die Zahl der Teilnehmer noch gesichert. Die Frage betreffend die Errichtung eines Gewerbes bedeutend an. gerichts soll nun doch die nächste Sigung der Gemeindevertretung beschäftigen, obwohl von dem Gemeindevorstand die Bertagung der Sache geplant war, um die Frage bis zur Erlangung der Stadt­rechte zu verschleppen.

Von den vielen Kranzspenden seien erwähnt: Der prächtige Kranz der Familie Liebknecht , ferner Spenden vom IV. Berliner, Wahlkreis, von einzelnen Genossen des VI. Berliner Wahlkreises, von den Arbeitern der Firma Bagel, dem Rauchklub Einigkeit II., den Tischlereien: Schäcke, E. Wagenknecht, G. Nezzband, von Mitgliedern dem Ruderverein Vorwärts, den Gastwirt Otto Hand und der Firma Krause u. Simoffet. Der älteste Sohn des Berstorbenen, Musiklehrer Theodor Kohl, dankte für die große Teil­nahine mit den Worten: In der Teilnahme liegt die Verehrung und in der Verehrung soll unser Trost liegen.

Der

weiteren

im dann Armenhauses

be=

und

Gegen den zum Tode verurteilten Giftmörder vom Teufelsjec, Töpfer Eugen Fänide, sieht am Weittwoch, den 29. August, vor dem Ferien- Strassenat des Reichsgerichts zu Leipzig Termin zur Berhandlung über seine gegen das Urteil des Potsdamer Schwur­gerichts vom 23. Juni cr. eingelegte Revision an. Von der Ver­teidigung ist hauptsächlich zur Rechtfertigung der Revision geltend Adlershof . In der Gemeinderatssigung von 16. b. M. han gemacht worden, daß der Antrag, den Frrenarzt Prof. Dr. Mendel delte es sich zu Punkt 1 der Tagesordnung um Vergebung von Ar­zur Begutachtung über den Geisteszustand Jänickes zu laden, ab- beiten zum Neubau eines Armenhauses. Es hatten jich 5 Bewerber gelehnt wurde. Professor Mendel hat sich bekanntlich nachträglich in gemeldet; die niedrigste Offerte, 42 500 m. vom Bau- Unternehmer einer Erklärung in einer für Jänide nicht ungünstigen Weise über förtner, hier, erhielt den Zuschlag. Die Differenz zwischen dem den Prozeß ausgelassen. höchsten und niedrigsten Gebot betrug ca. 10 000 27. Der Bau wird Die Wohnungsfrage hat, wie die Chronit meldet, auch genau der am Freitagnachmittag um 21/4 Uhr vom Potsdamer Bahnhof pfundenen Bedürfnis entsprochen. Die augenblidliche Wohnungsnot, Eine Kindesleiche wurde in dem Stadtbahnzuge gefunden, sofort in Angriff genommen und damit einem längst schwer em­bor 100 Jahren, also bei Beginn des 19. Jahrhunders, den Berlinern auf dem Schlesischen angefommen war. Als die Beamten die Wagen, bie fich die Hausagrarier, wie allerorts, so auch hier zu muge machen, biel Stopfzerbrechen bereitet. Auch damals mangelte es bereits an wie vorgeschrieben ist, nachsahen, wurde in einer Abteilung zweiter schafft für die hiesigen Ortsarmen Zustände, denen nur durch den be­Heinen Wohnungen. Um dem Uebelstand einigermaßen abzuhelfen, Strasse ein in Papier gehüntes Baket gefunden, das die Leiche enthielt. schlossenen Armenhausbau entgegengetreten werden kann. wird ließ Friedrich Wilhelm III. im Jahre 1800 auf dem alten Holzmarft­Gemeindevorsteher zum Bau des Feuerbericht. Der Brand eines elektrischen Kabels verursachte vollmächtigt, play, der jezigen Holzmarktstraße, etwa da, wo jetzt die Gasanstalt ſteht und in der Köpenickerstraße große Gebäude zu Arbeiter Sonnabendmittag eine Alarmierung der Feuerwehr nach dem Halle - zum Ankauf der in Frage kommenden Grundstücke eine Anleihe wohnungen einrichten, welche den Namen Familienhäuser trugen. In schen Thor . Hier werden neue Hauptrohre für die Gasleitung ge- von 50 000 m. gegen 5 Proz. Zinsen inkl. Amortisation aufzu solche wurden in der letztgenannten Straße auch alte Kasernen gegen- legt, bei welcher Gelegenheit ein Arbeiter mit einer Hacke auf ein nehmen. über der alten Bückler - und Eisenbahnstraße umgewandelt. Diese Ge- elektrisches Kabel hicb. Meterhohe Flammen schlugen sofort aus Zum Geschäftlichen wurde bekannt gegeben, daß die Pflasterung bäude sollten armenhandwerkern, besonders Zeugwebern, billiges Obdach demselben empor und brannten es in einer Länge von der Arndt- und Feldherrnstraße von der Straßenbautommission dem geben. Der Mietszins für Stube, Kammer und Küche betrug jährlich, einigen Metern total durch. Bevor die alarmierte Feuerwehr Steinfegmeister Schier in Berlin übertragen ist. Die Pflasterung je nach Lage der Wohnung, 6 Thaler, 10 Thaler, und sollte nur eintraf, waren bon die Flammen durch Aufwerfen Erbe der Nadidestraße, die dem Steinfegmeister Selchow übertragen war, dazu dienen, die Reparaturkosten des Hauses zu bestreiten. Der erstickt. Personen find nicht verlegt. Vorher waren Borsigstraße 27, wird von der Kommission beanstandet, da sie mangelhaft und nicht größte Mangel an fleinen und mittleren Wohnungen aber herrschte Waldenserstr. 23/24 und Grüner Weg 20 fleine Wohnungsbrände den Bedingungen entsprechend hergestellt ist; zur Begutachtung uitd zu Anfang der siebziger Jahre des verflossenen Jahrhunderts, zur abzulöschen. Liebigftr. 23 batten sich Sägespähne und Kastanien- Abnahme foll der Streisbaumeister Herr Klein hinzugezogen werden. jogenannten Gründerzeit". Damals war die Wohnungsnot so ent- Allee 13 Preßfohlen von selbst entzündet. In der vorhergehenden fehlich, daß im Frühjahr 1872 viele obdachlose Leute sich auf dem Nacht brannte Fehrbellinerstr. 16 ein Bauzaun. Kurz darauf wurde zu jener Zeit noch völlig unbebauten Urban und den daran die Wehr nach Mauerstr. 3 gerufen, wo eine Gaslaterne umgefahren grenzenden Schlächterwiesen eine richtige Baradenstadt anlegten, in war und das herausströmende Gas sich entzündet hatte. Des weiteren wird bekannt gegeben, daß vom Donnerstag der der sie mit ihren Habseligkeiten den ganzen Sommer über hausten. Im Zoologischen Garten ist aus der Gegend von Mersina im süd: nächsten Woche ab der ganze Ort fich der Gasglühlicht- Beleuchtung lichen Kleinasien ein Damhirsch eingetroffen, welcher in der Gestalt und zu erfreuen haben wird. Die Turnhalle im Humboldthain, die von drei diesem Park Färbung sich wesentlich von unsrem deutschen Damhirsch unterscheidet. Gr Die Anregung, den Maulforbzwang für Hunde einzuführen, soll benachbarten Schulen gemeinschaftlich benutzt werden soll, ist jetzt so hat eine gelbe Brust und Stehle, einen viel längeren Webel und ein steileres im Auge behalten bleiben; für Menschen soll ein derartiger Zwang weit fertig, daß sie noch Ende dieses Monats von der Baudeputation Geweth, deffen Schaufel weniger breit ist als bei seinen deutschen Ver in Adlershof schon lange bestehen. an Schuldeputation übergeben werden ist Man unterscheidets bis jetzt erst zwei Formen des Damhirsches, Zum Schluß wurde von unsrer Seite auf den Mangel einer Die örtlichen Schule Zuushallen. Wit Nidjicht auf ihre Lage in einem ben deutſchen Corvus d am a uno ben Cervus mero potami- obligatorischen Weichenschau hingewieſen und auf die Gemeinschädlich­Ob das hier jetzt ausgestellte Tier zu dieser Part ist darauf Bedacht genommen worden, fie in ihrem Aeußern eus aus Mesopotamien . bei aller Einfachheit der Architekturformen doch möglichst malerisch letzteren Abart gehört oder einer noch unbekannten Form zuzuzählen ist, feit des jezigen Zustands aufmerksam gemacht. darüber sind sich. unsre Berliner Zoologen noch nicht einig. Jedenfalls ist Der Gemeindevorsteher befundete, daß in Ortschaften von über zu gestalten. In ihrer grünen Umrahmung bietet sie ein doppelt der Damhirsch des südlichen Kleinasiens von unsrem deutschen Damhirich 3000 Einwohnern die öffentliche Leichenschau im Bedürfnisfalle ein­anziehendes Bild. Die alte Turnhalle auf dem in der Nähe verschieden. geführt werden kann; bisher besteht eine Leichenschau nur für liegenden, sehr beschränkten Schul- Grundstück in der Wiesenstraße ist In der Urania, Taubenstraße, wird der Vortrag Eine Wanderung Waisenkinder. Die nächste Sigung wird sich des näheren damit bes bereits abgebrochen worden. An ihrer Stelle wird ein Lehrer- durch die Welt- Ausstellung in Paris " in dieser Woche noch allabendlich schäftigen. Hierauf folgte eine nichtöffentliche Sigung. wohnhaus errichtet, damit die bisherige Rektorwohnung in dem wiederholt werden. Der Vortrag, welcher durch etwa 50 Lichtbilder illustriert Schulhause zu Klaffenräumen umgebaut werden kann. wird, giebt uns eine genaue Schilderung der Ausstellung.

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Treptower- Sternwarte. In dieser Woche ist die Beobachtung der Der Oleander, der gerade jezt seine prächtigen Blüten geöffnet Sterne eine besonders günstige, da der Mond erst nach Mitternacht aufgeht. hat, enthält ein heftig wirkendes Gift. Diese Thatsache ist in den Mit dem Riefenrefraktor wird aus diesem Grunde während der ganzen Ländern, wo er wild wächst, schon lange bekannt. In Spanien und Woche in den frühen Abendstunden der Komet Broots: Borelly, Italien gilt die Luft oleanderreicher Gegenden als ungesund; in Saturn und ein Sternhausen gezeigt. Am Tage wird die Sonne, Algier rottet man die Pflanze möglichst aus, und die französischen auf der jetzt eine große Fleckengruppe aufgetreten ist, und die Venus be Soldaten vermeiden es, in der Nähe blühender Oleanderbüsche zu obachtet. Sonntagnachmittag 5 Uhr spricht Direktor Archen hold über: bivouatieren. Unvorsichtige Fliegen, die sich von den Blüten anlocken Die Orientierung ant Sternenhimmel" und um 7 Uhr über: Stern Lassen, werden betäubt und sterben, während die Bienen den Blumen haufen und Nebelflecke". Beide Vorträge sind mit zahlreichen Lichtbildern troß ihrer Schönheit aus dem Wege geben. Getrocknete, zerriebene Blätter werden in Süd- Europa als Rattengift und gegen fleineres Ungeziefer angewendet. Das in jüngster Zeit aus den Blüten dar­gestellte Alkaloid Oleandria" scheint als Herzgift zu wirken. Jeden- Bezüglich der verdächtigen Familie, und zwar der Frau falls ist es ratsam, blühende Oleanderbäume aus dem Nelde, ihres Sohnes Georg und des seit Jahren bei Frau Nelde am Schlafzimmer au entfernen. dabnadsg and Baumschulenweg , Behringstr. 48, wohnenden Gerichtssekretärs Ronge stou decusglof s

ausgestattet.

Aus den Nachbarorten.

Dem Gesuch eines Milchhändlers aus Nieder- Schöneweide , seine Waren unter Ausklingeln am Ort nach Bolleschem Muster feilzubieten, wird stattgegeben.

Johannisthal . In der letzten außerordentlichen Sigung der Gemeindevertretung wurde zunächst über den geplanten Schulbau beraten. Der amvejende Regierungsvertreter teilte mit, daß die Re­gierung es ablehne, die gewünschte Beihilfe zu gewähren, die Gemeinde Johannisthal vielmehr sämtliche Kosten allein zu tragen habe. Collte sich die Gemeinde weigern, so würde der Bau auf Kosten der letzteren ausgeführt werden. Mann( Soc.) schlägt nun­mehr vor, das Schulgebäude, welches durch verschiedene Anbauten nach einer Reihe von Jahren fertiggestellt werden sollte, sofort im geplanten Umfang umzubauen. Die vier Klassen, welche jetzt aus gebaut werden sollten, würden bereits zuin Aprit dieses Jahres besetzt, ohne daß dadurch die fliegenden Klassen be seitigt würden. Trotzdem der Regierungsvertreter und auch andre fich dafür erklärten, stand der Schöffe Knaape auf dem Stand­punkt, daß die Gemeinde aus Sparjamteit nur vier Klassen anbauen tönne. Bon Mann( Soc.) wurde auf das Falsche dieser