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solt Hungers stirbt, so ist das seine Schuld, stellt. Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Gefängnißstrafe von I sind, nochmals auf friedlichem Wege versuchen sollen, eine Ginigung icht die des allweisen und allgütigen Re- 1 Monat, das Schöffengericht Düren   ging aber über diesen An- herbeizuführen." jiments. Hoffentlich wird dieses wünschenswerthe Ziel erreicht. Es giebt keinen Nothstand in meinem Reich!" trag weit hinaus, indem es auf 9 Wochen Gefängniß erkannte. Inzwischen hat sich aber das zynische Wort des Beamten, dem Verurtheilten natürlich gleichfalls auferlegt. Daß der Aus­Die Kosten des Verfahrens sowie der Urtheilspublikation find In Mürzzuschlag  ( Steyermark) stellten sämmtliche er den um Brot flehenden Leuten zurief: Freßt Dreck! druck gestohlen" wörtlich gemeint war, glauben wir nicht. Nach Hammerschmiede die Arbeit wegen Zohnkürzung ein. am wahrsten Sinne des Wortes erfüllt. Die Petersburger unserer Meinung hatte die Polizei fein Recht, die Zeitungen an Beitung", also ein unter russischer Zensur erscheinendes sich zu nehmen. Wenn unser Barteigenoffe im Grimm darüber Der Streit der Berglente in Marihaye( Belgien  ) Blatt, veröffentlicht eine chemische Analyse des Brotes, das sich zu dem erwähnten Ausdruck hinreißen ließ, so hätte das soll nach der Köln  . 3tg." damit sein Ende erreicht haben, daß ezt von dem russischen Volke gegessen wird. Dasselbe besteht Gericht seine uns begreifliche Erregtheit bei der Strafabmessung die Bergleute die Arbeit zu den verminderten Lohnfäßen wieder ernach aus 10,08 pet. Feuchtigkeit( Waffer), 17,16 pet. in Rücksicht ziehen sollen. Da der Staatsanwalt selber das Ver Nineralstoffen, Sand( Dreck), 32,67 pCt. Delkuchenmehl gehen mit 4 Wochen für gefühnt hielt, bleibt uns das Schöffen­ind Unkrautsamen, und 40,09 pet. Roggenmehl. Das ist gerichts- Urtheil einfach unverständlich. Merdings kein Brot mehr, sondern in Wahrheit das, was ener schurkische Beamte gemeint und gesagt hat.

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In Spanien   muß es für die Regierung sehr schlecht tehen. Sie ist bereits auf die Anarchisten" gekommen. Mit Gewehren bewaffnete Anarchisten, haben die Stadt eres" angegriffen, find aber von Gendarmerie" zurück­getrieben", von Kavallerie verfolgt" und die meisten gefangen" worden. Hinter den Anarchisten" werden gelegentlich wohl rnsthaftere Leute auftauchen.-

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aufnahmen.

In Namur   feiern die Arbeiter der Glasfabrik de la Meuse wegen 2ohnkürzung.

Der Streik der Lohnkutscher Noms ist, wie ein Tele gramm des Heroldschen Bureaus berichtet, beendet.

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_ und

Zum Thema der Beamtenbesoldung faßte der sozial­demokratische Münchener Verein für volksthümliche Wahlen eine Resolution, in welcher es heißt, daß all die Gründe, welche für die Erhöhung der Beamtengehälter sprechen, in noch viel höherem Maße für die beanspruchte Steigerung der Arbeiterlöhne Geltung haben, ein Bedürfniß, die Gehälter der höheren Beamten zu erhöhen indeß nicht vorliege, bezw. nicht anerkannt werden könne, sondern man vielmehr die Gehälter der niederen Beamten erhöhen möge, da deren soziale Lage bei höherem Aufwand für Kleidung 2c. nicht besser sei als die der Lohnarbeiter,

Die Veranstaltung von Zellersammlungen bei öffentlichen Zusammenkünften war für den Regierungs­bezirk Potsdam durch eine Polizeiverordnung vom 7. Jan. 1891 verboten worden Nachdem das Kammergericht zu Berlin  durch das Urtheil vom 5. November v. J. in einem Spezialfalle mitgehangen! so können die Mitglieder des Unterſtüßungs­Treffend sagt die Bildhauer- Beitung":" Mitgefangen, dieser Verordnung die gesetzliche Giltigkeit abgesprochen hat, ist vereins der Bildhauer Deutschlands   mit Recht fagen, trotzdem sie das Verbot der Tellersammlungen durch Verfügung des Regierung nichts verbrochen", ja nicht einmal fo en masse präsidenten in Potsdam   vom 19. Dez. 1891 aufgehoben worden. Die Landrathsämter und die Magistrate sind fürzlich hiervon in gestreift haben, wie die Buchdrucker dennoch werden sie mitbestraft, indem ihnen behördlicherseits das Kenntniß gefeßt worden. Die Schweidniger Straftammer verurtheilte vor ca. 62 Monaten eingereichte neue Statut vorenthalten wird, den jetzigen Redakteur des Proletariers", Genoffen Feld- unbekümmert darum, daß der ganze Vereinsapparat dadurch ins Der Tod des Khedive von Egypten hat, wie mann, wegen Vergebens gegen§ 166 R.-Str.-G.-B.( Beschim Stocken gerathen kann." bir voraussagten, den höheren und niederen Kannegießern pfung der chriftlichen Landeskirche) zu vier Monaten Ge­wieder Gelegenheit gegeben, die kühnsten politischen und fängniß und zur Tragung der Koften. Von vier anderen internationalen Kombinationen zu machen. Nun auf ein- Anklagen wurde Genosse Feldmann freigesprochen. mal soll der lange zurückgedrängte Konflikt zwischen Eng­land und Frankreich   zum Ausbruch kommen. Ja, aber warum denn? Der Khedive ist die wunderlichste Spiel­art des genus Monarch. Er ist Fürst, erblicher Fürst, Basall des Sultans, Beamter der Engländer, durch Ver­träge an Frankreich   gebunden, Spielball zwischen England, Frankreich  , der Türkei   und Rußland   sicher kein beneidens werther Posten. Doch an sich eine absolute Null. Was kann sein Tod ändern? Genug, der Khedive ist gestorben, und es heißt jetzt: der Khedive ist todt, es lebe der Khedive! Der Sohn tommt an Stelle des Vaters- eine Null an die Stelle einer anderen im Uebrigen bleibt Alles beim Alten. Und die alten Intriguen werden fortdauern, bis in Europa   vernünftige Zustände eintreten und die Vers gewaltigung der Völker nicht mehr ein Ziel der sogen. hohen Bolitik bilden kann. Daß aber die Franzosen  , wie deutsche Kannegießer prophezeien, nun wegen Egyptens mit den Engländern einen Streit vom Baune brechen sollten, ist zu finnlos, um möglich zu sein.

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Korrespondenzen und Parteinachrichten.

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Boziale Ueberlicht.

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Diese

In den Breslauer Zeitungen waren schreibt die Durch Unterstützungsgesuche ist die deutsche Arbeiterschaft Boltswacht" während des Buchdrucker Streits ver bältnismäßig wenig Segergesuche enthalten. Nun aber, gegenwärtig sehr start in Anspruch genommen. Neben den nachdem man weiß, daß die Breslauer Buchdrucker die Arbeit uchdruckern stehen bekanntlich noch die weißgerber, zwar wieder aufgenommen haben, trotzdem aber noch viele Handschuhmacher und Brauer im Ausstand. Bände" zur Disposition stehen, w'immeln die Organe des Streits erfordern Summen, welche es nothwendig machen, darauf unternehmerthums voller Anzeigen, in welchen Schrift, hinzuweisen, daß etwa in einzelnen Berufen projektirte Lohn­Werk, Tabellen-, Akzidenz- und Notenseger, sowie Schweizer  : bewegungen für die nächste Beit keine Aussicht auf den Sieg haben, sofern dazu die finanzielle Unterstügung 3- degen und Maschinenmeister, meist für   Leipzig,   Berlin,   Dresden 2c. Traft der   deutschen Arbeiter in besonderem gesucht werden. Es ist dies ein untrügliches Zeichen dafür, daß Maße in Rechnung gezogen werden müßte. Die den Herren Druckbaronen dort das Waffer bereits bis an den Arbeiterschaft muß jezt schon allwöchentlich große Summen für Sals gestiegen ist und sie nun verzweifelte Ausschau halten nach die streitenden Arbeiter der oben erwähnten Gewerbe aufbringen dem berühmten Strohhalm, der ihnen feine Rettung bringen trotz des spottschlechten Gefchäftsgangs, der für sie selbst Ein­tann. Wir müßten die Breslauer Buchdrucker sehr schlecht kennen, tommensverminderung zur Folge hat; mehr zu thun ist sie vor wenn sie nicht da bleiben würden, wo sie sind, und für alle noch der Hand, soweit sich das überblicken läßt, außer Stande. Kon­so verführerischen Lockruse weiter nichts als ein mit leidiges Achselzucken hätten. Wir wissen aber ein un- zentrire man deshalb zunächst seine ganze Kraft auf die Unter­trügliches Mittel, durch welches die   Leipziger und andere damit diese ihr Ziel, soweit möglich, erringen können. tüßung der bereits im Streit stehenden Arbeitos, Prinzipale ganz unfehlbar sich tüchtige und ausreichende Bersonale beschaffen können, und wollen ihnen dasselbe in an geborener Menschenfreundlichkeit nicht vorenthalten: Be willigt den Neunstundentag, Ihr Herren, dann könnt Ihr die Anzeigen sparen, dann werdet Ihr sofort Seher haben- früher nicht!"

Hoffentlich handelt jeder Buchdrucker   Breslaus nach diesen wohlgemeinten Worten unseres Bruderorgans!

Sehr bedenklichen Mitteln wendet sich das Unfernehmers thum zu, um sich vor Streits zu sichern bedenklich auch ins sofern, als es dadurch das Ventil überlastet, welches die Streits für die bürgerliche Ordnung selbst darstellen. Nächst den bekannten Mitteln der Maßregelung von Arbeitern verwendet man jetzt die Ausdehnung der Kündigungsfrist, um die Entstehung von Streits zu verhindern. So wird aus  Oldenburg gemeldet, daß die Leitung der Ricklef'schen Ofen­fabrik zu Neujahr von ihren Arbeitern verlangte, fich auf ein Jahr lang zur Arbeit in der Fabrik kontraktlich zu verpflichten. Ferner soll jedem Arbeiter von seinem Lohne ein Betrag von 30 M. abgezogen werden, welcher in Händen der Firma bleibt und ihr natürlich zufallen würde, falls der Arbeiter sich einen Kontraktbruch zu Schulden kommen ließe. In diesem Falle hätte überdies die Firma noch das Recht, auf Grund von 124b ber Gewerbe Ordnung den letzten Wochenlohn einzubehalten. Man leber den Nürnberger Brauerftreik ist weiter mitzu- sieht, die Abhängigkeit der Arbeiter vom Unternehmer wird immer iheilen, daß die Firma Schmidt, vormals Süß, Laufer größer; um so flarer liegt die Nothwendigkeit auf der Hand, Eine Frucht des neuen Kurses"! Breslauer gasse, die Gehilfenforderungen bewilligt hat. Ferner treten die bessere Gefeße zu schaffen, um den Arbeiter aus solcher Abhängigkeit Dazu ist die Betheiligung am Parlamen Buchdruckergehilfen treten heute, Sonntag, zu einer Gastwirthe, und zwar unter der Wirkung des Bontotts, herauszubringen. Berathung zusammen, deren Zweck die Errichtung eines fozial- für die Arbeiter ein. Nachdem die Gastwirths- Innung sich zur farismus unumgänglich, gewerkschaftliche Thätigkeit allein reicht demokratischen Klubs der im Buchdruck- Gewerbe beschäf: Regelung der Sache total unfähig erwiesen, hielten die Wirthe nicht aus. tigten Arbeiter und Arbeiterinnen ist. eine allgemeine Versammlung ab, in welcher folgende Resolution angenommen wurde:" In Anbetracht der Thatsache, daß die Forderungen der Brauergehilfen, welche zum Streit geführt, ebenso bescheidene, als gerechtfertigte sind; in weiterer Erwägung, daß eine Befferung der wirih= fchaftlichen Lage der Brauergehilfen dringend Die Filiale des Verbandes deutscher Maurer geboten erscheint, dieselben aber alleinstehend nicht in der age find, eine Befferung ihrer Verhältnisse herbeizuführen; im und verwandter Berufsgenossen( Buger) hielt Hinblick endlich darauf, daß auch seitens der Vorstandschaft der am 8. Januar ihre regelmäßige Versammlung ab. Der Bevoll Gastwirths- Innung ein zu einer Einigung dienliches Resultat mächtigte machte zunächst Mittheilung von dem Ableben des durch Vorstellung bei den Brauereibefizern nicht zu erzielen war, Kollegen Karl Meißner, und die Versammlung ehrte das Andenken aus ihrer Mitte vier Mitglieder zu wählen, welche im Verein des Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen. Nachdem hierauf mit vier weiteren, die aus dem Brauergehilfen- Verein zu wählen der Männerchor des Vereins drei Arbeiterlieder vorgetragen hatte,

Gegnerische Blätter behaupteten in ihren Berichten über den Parteitag der schlesischen Sozialdemokratie, der Redakteur der Breslauer Volkswacht", Fris Runert,' ſei an der Ver­urtheilung zu einer Gefängnißstrafe schuld, welche seinen Mit­Der Ausstand der Leipziger Spitzenweber ist be rebatteur Erich Wendlandt infolge des Abdrucks eines endet. Das Personal nahm die Arbeit wieder auf, nachdem Berichts über die Maifeier traf. Verfasser dieses Artikels sollte die alten Löhne weiter gezahlt wurden. Die Lohnverminderung Kunert gewesen sein. Dem gegenüber veröffentlichte Erich unterblieb also. In der zweiten Woche verlangte jedoch die Wendlandt aus dem Breslauer Gefängniß heraus eine vom Direktion von den Wiederbeschäftigten den Austritt aus dem 4. Januar datirte Erklärung, in welcher es wörtlich heißt, daß Fachverein und drohte für den Fall der Verweigerung die so­Kunert weder direkt noch indirekt daran schuld sein kann, daß fortige Entlassung an. Das Personal fügte sich. Die Leiter des Wendlandt eine Gefängnißstrafe zu verbüßen habe; jede dem Ausstandes, 5 Mann, sind gemaßregelt. entgegenstehende Erklärung sei völlig grundlos, aus der Luft gegriffen.

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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

Aus   Eschweiler wird uns geschrieben: Am 22. November vorigen Jahres unternahmen etwa 100 hiesige Barteigenoffen einen Ausflug nach   Langerwehe. Um in dieſem ländlichen Diftrift für die Partei Propaganda zu machen, batten sich viele Genoffen mit Zeitungen versehen und legten diefelben in den Wirthschaften aus. Ein Gendarm und ein Polizeidiener folgten ihnen dabei in jede. Wirthschaft und nahmen die Zeitungen an fich, nachdem jene das Lotal verlassen hatten. Genosse Otten erklärte darauf dem Polizeidiener, derselbe habe die Beitungen gestohlen", und wurde deshalb unter Antlage ge­

und halb gezwungen habe, mit jenem Schwindler und Erz­gauner, dem Russen, in ein Verhältniß zu treten?"

" Aber, Fanny, Du wirst ja beleidigend!" rief hier Elise, und ihr Auge flammte vor Zorn, indem sie die Freundin von sich abdrängte.

Jest fing das Lockenköpfchen beinahe an zu weinen und

meinte:

Ach   gott, Elise, ich bin wohl ein recht unüberlegtes, Schwazhaftes Ding, daß ich Deinem Bruder die Schuld gebe, Dich mit einem solchen Nichts

Halt ein, Fanny", rief Elise von Neuem mit zornig erregter Stimme, Du unterfängst Dich Jemanden zu be schimpfen, den ich liebe!"

Jetzt schob die kleine Schwägerin ihren Stuhl zurück, sah die Freundin mit ganz verstörter Miene an und rief: Wie? Du liebst ihn also immer noch, jenen.... nein, ich will jetzt gar nichts mehr sagen."

Aber jetzt verlange ich von Dir als Freundespflicht, daß Du mir Alles mittheilft. Was hat man sich unter standen, über meinen Bräutigam auszusprengen?" Deinen Bräutigam?"

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" Ja, Du siehst, daß ich Alles wissen muß."

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fagft!"

Aber wirst Du mir nicht abermals böse werden?" Nein, nur in dem Falle, daß Du mir nicht Alles

anzuhören, aber die Selbstüberwindung verlieh ihr auch eine höhere Würde, und mit einer ruhigeren Stimme, als ihr vorher zu Gebote gestanden, sagte sie mit mild zurecht­weisender Stimme:

Du bist wieder einmal recht leichtgläubig gewesen und solltest endlich etwas vorsichtiger werden. Was zunächst die lüderliche Frauensperson anbelangt, in deren Gesellschaft Jwan verhaftet worden sein soll, so hast Du sie in diesem Augenblicke an Deiner Seite sitzen."

Und so warst Du es? Du, Elise?" rief Fanny, ent feßt die kleinen Hände zusammenschlagend.

Versammlungen.

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stattete der Bevollmächtigte Namens des Zentralvorstands und des Filialvorstandes den Mitgliedern einen Neujahrsgruß ab, woran Kollege A. Dähne eine fleine Ansprache knüpfte, in welcher er die Ereignisse des verflossenen Jahres Revue passiren ließ und die Mitglieder ermunterte, fich recht rege der Agitation für den Zentralverband zu befleißigen, dann könne es auch nicht fehlen, daß die Filiale beim Jahresschluß dieselbe Mitgliederzahl aufzuweisen habe, wie im alten Fachverein. Daß eine starte Vereinigung noth thut, werde wohl kein Kollege bezweifeln im Hinblick auf die Arbeitslosigkeit, die infolge derselben so niedrigen Akkordpreise und die Versuche des Unter­nehmerthums, den Vorschußlohn zu drücken. Dann wurde die Abrechnung der Unterstüßungskommission gegeben, wonach am 1. Januar 66,92 m. Ueberschuß verblieben. Es folgte die Er­ledigung eines Unterstützungsgesuchs. Betreffs des Masken­balls feine wurde beschlossen, denselben in der ersten Woche nach der Februarversammlung stattfinden zu lassen und zwar entweder oder am Dienstag am Donnerstag. Das Nähere wird durch das Bergnügungskomitee und den Filialvorstand bekannt gemacht werden. Nachdem dann noch eine auf dem Bau Konkordia( Andreasstr.) vorgekommene Unzuträglichkeit erörtert war- Kollege A. Kröbet, welcher unter dem Busmeister Reth stand, soll als Lohn für 2 Tage 3 Mark erhalten haben- wurde noch auf die am 17. Januar stattfindende Versammlung der Maurer und Buger hingewiesen, in welcher ein Reichstags­Abgeordneter über die Zentralisation referiren wird. Die Ver­sammlung wird außer im Vorwärts" noch im Grundstein", sowie durch Säulenanschlag bekannt gemacht werden.

" Ferner waren es einfache Handelsgerichts- Diener, welche Jwan in Wechselarrest abholten, und Gendarmen. Von einem Kriminalverbrechen ist also gar nicht die Rebe."

Nein, solche nichtswürdigen Lügen," rief das Locken­töpfchen empört. Na, warte nur, den Leuten, die mir solche Märchen aufgebunden, werde ich es eintränken. Jetzt erst sehe ich, was für schändliche Verleumber es in der Welt giebt. Da wird auch ganz gewiß die Nachricht von der Verhaftung der Braut Deines Bruders eine ebensolche schwere Verleumdung sein?"

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fein

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vielen

Wie? Auch davon wird schon gesprochen?" Freilich, überall. Aber, nicht wahr, auch daran ist Wort wahr?"

Leider doch: Hedwig ist wirklich verhaftet worden.". " Wegen Diebstahls?"

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Du sagst es."

Spigendiebstahl? Und wie man sagt, im Werthe von Befund der Kasse, worauf dem Kassirer Decharge ertheilt wurde. Tausend Thalern?"

Und Du willst es mir dann nicht nachtragen?" " Ich habe Dich doch nun darum gebeten." " Nnn sich, die Leute sagen, diefer   Russe sei ein ent­sprungener Sträfling, der sich unter falschem Namen in ganz   Deutschland herumgetrieben, Wächsel gefälscht und viele Leute betrogen habe. Deinen Bruder soll er auch in feine Gaunereien verwickelt und durch ihn Deine Be­tanntschaft gemacht haben. Heute aber soll er sogar in Begleitung einer lüderlichen Lüderlichen Frauensperson O Gott, welches Unglück! Dieses Mädchen sah so einem öffentlichen Orte von einem Gendarmen schuldig und fromm aus." arretirt und ins Kriminalgefängniß abgeführt worden Sie war es auch in der That." Ist das etwa auch eine Berleumdung? ( Fortsetzung folgt.)

an

sein. Man erzählt es aber überall und in den respektabelsten Kreisen!"

Es koftete Elisen große Ueberwindung, das Alles ruhig

Es kommt hier auf den Werth gar nicht an." Nun, ich meinte doch. Und die Spigen sind bei ihr gefunden worden?"

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Schmargendorf. Am 5. Januar hielt der hiesige Arbeiter­Bildungsverein seine dritte Generalversammlung ab. Nach dem Bericht des Vorstandes gab der Raffirer bekannt, daß die Gin­nahmen 66,80 M., die Ausgaben 49,50 m., der Kassabestand 17,30 M. betrugen. Die Repisoren bekundeten den richtigen Herr Peters warf hierauf einen Rückblick auf das verflossene Jahr, schilderte dessen hervorragendfte Greignisse und tadelte, daß troß des bestehenden Nothstandes die Kornzölle nicht bes feitigt wurden, sondern nur eine unbedeutende Ermäßigung er­fuhren. Herr A. Neumann sprach über den Buchdruckerstreit, furz schildernd, wie derfelbe aus dem Rahmen einer Gewert­schaftsbewegung herausgedrängt wurde und zu einem regelrechten Klaffenkampf sich entwickelte. Demgemäß sei es für die gesammte arbeitende Bevölkerung solidare Pflicht, ungefäumt materielle Unterstüßung für die Buchorucker aufzubringen. Auf den Antrag des Redners bewilligte dann die Versammlung 10 M. aus der Vereinskasse zur Unterstüßung der Buchdrucker.