Nr. 197. 17. Jahrgang.

Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 25. Juguf 1900.

Kongreß der Schneider und Schneiderinnen.

Der Hoch gelegene rückwärtige Teil diefer Grundstücke gehört mit dem wieder darin verschwinden ließ, Schläge oder Stiche am Stopf. im Rüden angrenzenden in gleicher Höhe liegenden Teil des Friedhofs zu der an und an der Brust beibrachte, dann aber durch die Immanuelkirch sehnlichen Bodenerhebung, die sich zwischen der Prenzlaner Allee und straße entfloh, als P. blutend zusammenbrach. Bilz starb im der Reuen König- beztv.Greifswalderstraße nordostwärts erstreckt. Diese Strankenhause am Friedrichshain und die am Donnerstag stattgehabte Bodenerhebung, der sogenante„ Prenzlauer Berg ", steigt an der gerichtsärztliche Oeffnung feiner Leiche ergab, daß der Tod Stelle, wo die Friedenstraße darüber hinwegführt, bis zu rund infolge der Verlegungen eingetreten ist. Daher wurde ein 47/ a Meter über dem Normal- Nullpunkt der Berliner Sternwarte Strafverfahren gegen den Thäter eingeleitet, biefer aber nicht er an, während der Platz vor dem Königsthor knapp 39 Meter über mittest. Cine einwandfreie Zengin hat den entkommenen Mann der dem Rormal- Rullpunkt liegt. Vor Zeiten befanden sich hier an der Strim inalpolizei als unterſetzt und mittelgroß beschrieben. Die Klei Neuen Königstraße ebenso wie auf den gleichfalls hügeligen dung soll aus einem schwarzen Nod, gelblich- grauen Hosen und Ländereien der gegenüber liegenden Seite dieser Straße bedeutende einem weichen Filzbut bestanden haben. Für die Untersuchung wäre Weinberge. von Wichtigkeit, wenn sich geugen bei der Kriminalpolizei meldeten, gesehen haben. die in jener Nacht um 2 Uhr den Thäter in der Immanuellirchstraße

Halle a. S., 23. August. Nach der Verlesung dreier Begrüßungsschreiben aus Langenberg, Straßburg und London erstattet der Borsigende Holzhäußer den Bericht des Vorstandes. Daraus ist erwähnenswert, daß die in der lezten zweijährigen Geschäftsperiode insceniert gewesenen Lohn­bewegungen teils zu guten Erfolgen geführt haben. Die dafür auf geführten Ausgaben belaufen sich auf 56 392,95 W. Redner fordert am Schlusse seines Vortrags auf, jeder Delegierte möge an den Bericht rücksichtslos und öffentlich Kritik üben, damit die Ver­handlungen für die Zukunft von Vorteil und zum Nußen für den Verband sein mögen. Nach dem vom Kassirer säming ge= gebenen Stassenbericht beziffert sich die Gesamteimahme vom der Kohlenarbeiter der Gastwirt Fesse , Schönebergerstraße, 13, zur Ein höchft anmaßendes Benehmen trug während des Streits 3. Quartal 1898 bis inft. 2. Quartal 1900 auf 250 250,97 M., Echan. Der Mann nahm 18 Kohlenarbeitern, die bei ihm verkehrten, die Ausgabe auf 167 908,16 M. Darauf gab der Vorsitzende des die Bücher des Verbands der Handels-, Transport- und Verkehrs- Luise des Schneidermeisters Roßberg aus der Pallisadenſtr. 63. Sie Mit Morphinm vergiftet hat sich die 55 Jahre alte Ehefrau Ausschusses Mögell- Mannheim den Bericht über die Thätigkeit diefes arbeiter ab, um die Arbeiter zur Aufnahme der Arbeit zu bewegen. litt feit zwei Jahren an nervöser Erregung, die mit Schmerzen ver Instituts und dann wurde wie üblich Entlastung erteilt. Als be Dabei schimpfte der Herr weidlich auf die Organisation. Dem Ber- bunden war. Zur Linderung der Qualen hatte ihr ein Arzt vor sonders bemerkenswert verdient noch hervorgehoben zu werden, daß treter des Verbands gelang es nicht, die Herausgabe der Bücher zu 14 Tagen Morphiumtropfen verordnet. Als sich nun der Ehemann Strafen und Kosten für Angehörige der Organisation ganz beerlangen und daher werden gegen den Gastwirt andre Schritte unter- nachmittags um 3 Uhr zur Ablieferung von fertigen Waren nach deutend gestiegen sind. Diese Steigerung wird mit Recht auf nommen werden müssen. So viel scheint sicher, daß der Herr den einem Geschäft begeben hatte, nahm fie gegen ihre Schmerzen den neuen Kurs zurückgeführt. Bei der Beendigung der Vormittags- Verkehr von organisierten Arbeitern nicht gern sieht. sigung wurde ein Glückwunschschreiben wiederum Morphium. Dabei hat sie zuviel getrunken, jodaß sie von vom Vorstand des Schweizerischen Verbands verlesen. Serr Wernicke, Liegnigerstr. 4, bittet uns, zu berichtigen, daß dem alsbald eintreffenden Arzt besinnungslos auf ihrem Bett die Angabe eines Berichterstatters in Nr. 195 unfrer Beitung, wonach liegend angetroffen wurd. Nach Anwendung von Gegenmitteln ließ der Bergolder Wernicke auf der Straße einen Selbstmordverfuch der Arzt sie in einem Lüdschen Wagen einem Krankenhause zu unternahm, unrichtig ist. W. hat in der Werkstatt aus Bersehen führen. anstatt Waffer Salmiak getrunken. Die dadurch hervorgerufene Er­frankung war nur unbedeutend.

Ueber Punkt 7 der Tagesordnung:„ Daz Unter stüßungswefen, referierte ebenfalle Räming. Er wies darauf hin, daß es noch Kollegen gebe, die da sogen, je mehr das Unterstigungswesen ausgebaut werde, um so mehr verliere die Or­ganisation den Charakter der Kampfesorganisation. Bei dem Ver­band der Schneider habe sich das Gegenteil heranègestellt. Denn noch der Einführung der Krankenunterstützung im Verbande habe die Zahl der Mitglieder und auch die Zahl der wirtschaftlichen Stämpfe

ganz bedeutend zugenommen.

Nach einer Abschiedsrede des französischen Delegierten und einer Erwiderung des Vorfigenden wurde dann die Sigung ge­schlossen.

Am Sitzschlag gestorben ist ein bisher unbekamit gebliebener Mann, der sich anscheinend von seiner Arbeitsstelle in der Gegend des Nordufers auf dem Heimwege befand und durch die Fennstraße ging. Dort brach er vorgestern plötzlich zufammen. Andre Arbeiter brachten ihn nach der Unfallstation in der Lindowerstraße, von wo er nach dem Moabiter Strankenhaus übergeführt wurde. er dem Higschlag erlegen.

Eine furchtbare Fahrt machte vorgestern der Kutscher Kühl, der bei der Baugesellschaft Schwarz in Tegel angestellt ist. St. hatte vorgestern nachmittag eine Ladung Bretter auf einem zweispännigen Wagen von Spandau nach Tegel zu bringen. Als sich das Gefährt auf der etwas abschüssigen Stane zwischen Haselhorst und Tegel befand, verschob sich die Ladung und die Pferde wurden schen. Der Zwei Rinderleichen wurden am Donnerstag früh gegen Kutscher, der sich auf den Brettern nicht zu halten vermochte, wurde 61/2 1hr durch die Polizei aufgefunden: die eine männlichen Ge­vom Siß geschleudert. Es gelang ihm jedoch, sich mit beiden Händen schlechts im Gesträuch des Tiergartens am östlichen Nand, die andre an der vorderen Wagenrunge anzuflammern und so wurde Kühl, weiblichen Geschlechts am Luisenufer im Kanal. Beide Kinder haben Das Herbstvergnügen des vierten Wahlkreises( O au deur Gefährt herabhängend, mitgerissen. Schließlich drängten anscheinend gelebt. an ( Oft) findet am morgigen Sonntag bei Keller, Stoppenstraße 29, Kutscher fortgesezt gegen die an der Chaussee entlang stehenden die scheuen Tiere feitlid) und nun wurde der unglüdliche Feuerbericht. Ein größerer Dachstuhlbrand, der Freitag statt. Das Vergnügungskomitee hat alles aufgeboten, um dies Felt Bäume geschleudert. Erst in der Nähe des Bartelschen Restaurants nachmittag Pantstr. 45 d zum Ausbruch fam, befchäftigte die Wehr zu einem ganz besonders interessanten zu gestalten; die Dar bietungen verschiedener erster Kräfte, wie des Verliner Ust- Trio, gelang es Berliner Ausflüglern, die Pferde zum Stehen zu bringen. fast zwei Stunden. Drei Rohre mußten unausgesezt Waffer geben, Lage sofort die einer Anzahl hervorragender Gesangvereine 2c. find geeignet, das Besinnung verfor, wurde nach der Gastwirtschaft gebracht und Herr zerstört. Die Entstehungsursache ist nicht ermittelt. Ein weiterer

Tokales.

Interesse weiter Streise zu erweden. Zahlreichen Besuch erwarten Die Vertrauensleute.

Bartel ersuchte telephonisch das Gemeinde- Amt in Tegel , einen Arzt Dachstuhlbrand war in der vorhergehenden Nacht Urbanftr. 6 zu zu entienden. Dies geschah auch, nachdem sich der menschenfreund beseitigen. Kurz darauf explodierte Mariannenfir. 2 eine Betroleume liche Gastwirt bereit erklärt hatte, die Kosten zu übernehmen. Stühl, lampe und verursachte einen Zimmerbrand. Die Wohnungsinhaberin ler schuere Quetschungen davongetragen, mußte in fast hoffnungs- trug leichte Brandwunden davon. Außerdem war Wilhelmstr. 48 dosem Zustande dem Paul Gerhard- Stift zugeführt werden. noch ein Küchenbrand abzulöschen, der Kleider und Möbel ein­äscherte. Die Untersuchungsfache gegen Dundy und Genossen wegen Bengen gesucht. Diejenigen, die am 6. Angust, vormittags 28 Uhr, mit ansahen, wie vor dem Hause Mr. 6 in der Bricen fraße von der elektrischen Bahn ein Mann überfahren wurde. werden ihre Adresse abzugeben. ersucht, bei Witwe Hebenstreit, Rummelsburg , Prinz Albertstr. 5, v. III.,

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Aus den Nachbarorten.

Ueber die städtische Wohlthätigkeitspflege finden wir in dem fürzlich erschienenen dritten Teil des„ Berichts über die Gemeindeverwaltung der Stadt Berlin in den Jahren 1889-95" einige sehr bemerkenswerte Ausführungen. Der Vermögensnachweis ergiebt, daß die abgelaufene Verichts- Falschmünzerei und Vertrieb von falichem Gelde, die in dem Prozeß periode für die städtischen Stiftungen eine„ reich gesegnete" war. gegen den Einbrecher Neumann zur Sprache fan, ist noch nicht ab Du Zuwendungen stieg das Bermögen der Stiftungen von geschlossen, vielmehr ist die Behörde bemüht, mehrere mutmaßlich Stiftungsvermögen an sich auch geworden ist", festzunehmen. Gegenwärtig befinden sich 21 Personen in Unter 171/2 Millionen Viark auf 252 Millionen. Aber so groß das Weitschuldige, die aus Berlin verschwunden find, zu ermitteln und fagt hierzu der Bericht, und so reich die aus demselben fuchungshaft. Dundy, nach dem die Untersuchungsfache benannt ist, Im Zoologischen Garten ist eine Truppe Siamesen angelangt. Sie fließenden Mittel zur Linderung der Not auch sein mögen, war die Seele der Bande, die zwar drei selbständige Werkstellen besteht aus 23 meiblichen und 12 männlichen Mitgliedern. Am Sonntag so sind dieselben doch lange nicht genügend, alle unterhielt. an die Stiftungs- Deputation trotzdem aber gemeinsam bei dem Bertriebe der findet die erste Schaustellung statt. herautretenden Falsifikate operierte. Der Teilnahme dringend verdächtig erschien und sich fortgejezt mehrenden Unterstügung auch ein wohlhabender Handelsmann aus Weißensee, in anträge in wünschenswerter Weise zu berüddessen Pferdestall ein Siegel und sichtigen. Nur zu oft schen wir uns zu unsrem Bedauern gefunden wurden, eine Münzforin vor­Dieser ist jedoch nur, wie fich später heraus- Weißenfee. Sonntag, den 26, August, veranstaltet der Social­wegen Mangels an Mitteln genötigt, Anträge zurüd- tellte, der Mitwisserschaft verdächtig, hat sich jedoch weber bei der demokratische Arbeiterverein im Café Nettig. Verlinerstr. 11, unter weisen zu müssen, welche hinsichtlich der Bedürftigkeit und Würdigs Herstellung noch bei der Ausgabe der falschen Münzen beteiligt. Mitwirkung der Gesellschaft Strzelewicz, des Schnellmalers Otto keit der Antragsteller wohl begründet sind und Berücksichtigung Er wurde verbienten. Das Mißverhältniß zwischen der Zabl der Hilfe- Der Vertrieb der Falsifikate war vorzüglich organisiert. infolgedessen wieder der Haft entlaffen. Fuchs, sowie der Gejangvereine Freiheit" und Klinkmüllerscher suchenden und der Höhe der verfügbaren Wittel wächst namentlich Berausgabung Die Männerchor die diesjährige Laffallefcier. Um zahlreiche Beteiligung derselben fand abwechselnd in den dann ins Ungemessene, wenn bei einer Stiftung die Vorschrift besteht, schiedenen Stadtteilen und ver ersucht das Komitee. Bororten statt. Die Verbreiter vor Verteilung der Unterstügungen eine öffentliche Aufforderung zur fauften irgend eine leinigkeit und baten den gefälligen Ber Johannisthal Nieder- Schöneweide. Die Freie Turnerschaft Bewerbung zu erlaſſen. Infolge einer solchen Aufforderung gingen täufer bei dieſer Gelegenheit, dom noch ein 10 acre 20 Mark Johannisthat" begeht am Sonnabend, den 25. d. W., im Johannis­bei dem Kuratorium der Therese Leßmann- Stiftung, aus der nur fück gegen kleinere Münze umwechseln zu wollen. Hier bei dieser festes, bestehend in Stonzert, Schanturnen der Männers, Damen- und thaler Volksgarten von Senftleben die Feier ihres dritten Stiftungs­46 Unterstügungen zu verteilen waren, in einem Jahre mehr Gelegenheit wurden dann stets einige Falschstice untergeschoben. als 2000, in einem andren über 2400 Bewerbungsgesuche ein. Seitens der Behörde war auch die Möglichkeit in Betracht gezogen Schüler- Abteilungen. Freunde der Sache sind freundlichst eine Die Annahme, vorläufige Durchficht, Ordnung und Katalogisierung worden, daß jener bisher immer noch nicht refognoscierte Verbrecher, geladen. dieser vielen Gesuche, die notwendigen Erhebungen über perfön- der gelegentlich seiner in Brandenburg a. H. erfolgten Berhaftung Mit der Einführung des 8 Uhr- Ladenfchluffes beschäftigte liche Verhältnisse, Würdigkeit und Bedürftigkeit der Bewerber, die einen Schuß auf den Polizeibeamten abgab und sich dann selbst Ermittelungen darüber, wie weit die Bewerber etwa von andrer tötete, mit der jetzt verhafteten Bande in Verbindung gestanden habe. Seite bereits unterſtügt worden sind oder noch unterstützt werden. Jedoch erklärten die sämtlichen Verhafteten, denselben nicht gekannt berurfachen stets eine bedeutende Arbeitslaft und nehmen eine große Zahl von Arbeitskräften in Anspruch, durch deren Besoldung

Personen auswählen.

zu haben.

aus

sich eine sehr start besuchte Bersammlung, die am Donnerstagabend in Gröblers Salon, Bergstraße 147, in Rigdorf stattfand. Der Verein der selbständigen Staufleute der Kolonialbranche hatte dieſe Bersammlung einberufen und zu dieser den Verein der deutschen der städtischen Verwaltung erhebliche Ausgaben auferlegt werden. Einen tödlichen Absturz erlitt Freitag früh gegen 8 1hr der Borstands als Referent Herrn Redacteur Paul Tröger entfandt: Staufleute, Ortsverein Rigdorf, eingeladen, der auf Ersuchen des Sind nun alle diese Vorarbeiten erledigt, so werden die aufgestellten etwa 40 Jahre alte Maler snopp aus der Landsbergerstraße. hatte. Außerdem waren auch Vertreter vom deutschnationalen Liſten mit den Gejuchen und den eingeholten Berichten der Bezirks- Das Café Friedrichshof". Ede Koch- und Friedrichstraße, das zur Sandlungsgehilfen- Verband erschienen. Der Referent, wie auch die vorsteher usw. den Mitgliedern der Stiftungsdeputation bezw. Beit renoviert wird, ist rundum mit einem bis über das Dach Der Kuratorien vorgelegt, damit diese die zu berücksichtigenden reichenden Leitergerüst umgeben, auf dem zahlreiche Maler mit dem nachfolgenden Nebner plädierten für den 8 Uhr- Ladenschluß und ge­Welche Mühe, Sorgfalt und Beit", jo flagt Auftreichen der Fassade beschäftigt find. Snopp befand sich in langte in diesem Sinne einstimmig eine Resolution zur Annahme. der Bericht, ja welche Gewissenstämpfe es den Mitgliederna chhöhe, als angeblich eine Strebe des Gerüftes brach, wobei Aus Rigdorf. Ein schwerer Straßenbahn Unfall spielte sich verursacht, aus einer so großen Anzahl von Der 4jährige Beder Maler den Halt verlor und in die Tiefe stürzte. Hierbei schlug am Donnerstagabend in der Steinmetzstraße ab. werbern die würdigsten und bedürftigsten auszu­er wiederholt auf Bretter auf und kam dann mit zerbrochenen Glied Sohn des Schriftseters Jautowski aus der Steinmetstr. 52 wurde wählen, ist unschwer zu beurteilen."-Diese Schilderung ist nicht maßen und schweren inneren Verlegungen unten an. Bei Aerzte beim Ueberschreiten des Fahrdamms von dem Motorivagen Nr. 1777 übertrieben, sondern entspricht leider den Thatsachen. Die Klage über waren bald zur Stelle, Icider aber dauerte es fast 3/4 Stunden, der Linie Dönhoffplay- Nixdorf( Knesebeckstraße) überfahren, wobei die Unzulänglichkeit der Mittel beschränkt sich auch nicht bloß auf die bevor ein Krankenvagen den Schwerverletzten nach der königlichen dem bedauernswerten Knaben das linke Bein glatt vom Rumpfe städtische Wohlthätigkeitspflege. Die gleichen Zustände wie hier Klinik in der Ziegelstraße überführte. Dort wurden eine schwere getrennt wurde. Man brachte das verunglückte Kind nach der nahen herrschen einerseits in der städtischen Armenpflege, anderseits Gehirnerschütterung. ein Bruch beider Beine und ein rechtsseitiger Unfallstation, von wo es nach Anlegung eines Notverbands nach in den privaten wohlthätigteits- Vereinen. Es ist Armbruch festgestellt. dem Krankenhaus am Urban gebracht wurde. Nach Angabe von immer und überall dieselbe Geschichte die verfügbaren Mittel reichen, so groß sie sind, dennoch nicht alte Arbeiter Start Müller, der zu jener Klasse gehörte, die keine feste Im Polizeigewahrsam vom Tode ereilt wurde der 42 Jahre Augenzeugen trifft den Wagenführer keine Schuld. im entferntesten aus, das vorhandne Elend zu Wohnung besitzt und auch nicht arbeitet. Er war auf der Straße lindern. Daß es so ist, das wird nicht immer so offen zugegeben, wegen Bettelns aufgegriffen und bis zu seiner Borführung vor den wie in dem erwähnten Bericht. Wenn von socialdemokratischer Richter im Gewahrsam untergebracht worden. Dort starb er plög­Seite gefordert wird, daß die Stadtgemeinde sich zur Erfüllung lich, ohne daß ein Arzt die Ursache zu erkennen im stande war. ihrer socialen Pflichten nicht bloß mit der Armenpflege begnügen und höchstens noch mit der Wohlthätigkeitspflege ein bißchen nachhelfen, Wieder ein Todesfall durch den Hufschlag eines Pferdes. sondern sich zu einer vernünftigen fommunalen Social Er betrifft den 30 Jahre alten Arbeiter Winkler aus der Treschow politit aufraffen soll, dann erschallt es auf der andern straße 14, der am Donnerstagvormittag um 10% Uhr auf dem Seite im Chorus: Die städtische Armenpflege und die städtische Lagerplaß der Großen Berliner Straßenbahn- Gesellschaft an der Wohlthätigkeitspflege reichen vollkommen aus, und wenn fie nicht Ede der Synar- und Tegelerstraße ein Pferd anschirren wollte. Da ausreichen, dann bleibt immer noch die private Hilfe der Wohl bei erhielt er einen Hufschlag vor die Brust und blieb befimmungslos thätigkeits- Vereine! Es verursacht manchen Leuten, wiewohl fie die liegen. Da er noch zu leben schien, brachte man ihn nach der Bustände aus eigner Anschauung kennen, augenscheinlich nicht die Unfallstation in der Lindowerstraße, wo aber der Tod festgestellt geringsten Gewiffenstämpfe", in dieser Weise der Wahrheit ins wurde. B. hinterläßt eine Witwe und zwei Kinder in dürftigen Gesicht zu schlagen. Verhältnissen. Gally supe

Tempelhof . Die Vorarbeiten zur Verbreiterung der Berliner Straße sind nunmehr in Angriff genommen. Die alten Lindenbäume, welche die Straße so lange zierten, werden jetzt gefällt. An ihrer Stelle werden nach erfolgter Regulierung junge Bäume angepflanzt. Auch die Vorgärten werden ganz oder teilweise verschwinden, denn um der Straße eine geregelte Fluchtlinie geben zu fönnen, müffen die Hausbesizer an einzelnen Stellen ganz bedeutende Streifen Land abtreten. Die Eigentümer haben sich berpflichtet das Gartenland unentgeltlich an die Gemeinde abzutreten. Wo och Gartenland übrig bleibt, läßt die Gemeinde die Zäune einrüden. Die Kosten für die spätere Neupflasterung des Bürger­teigs tragen die Hausbesitzer felbst. Die Berlinerstraße wird von der Ringbahn bis zur Mariendorfer Grenze asphaltiert. Wegen der Verbreiterung der Straße läßt auch die Elettricitätsgesellschaft bie alten bogenförmigen Träger, welche zu beiden Seiten der Straße aufgestellt sind, um den elektrischen Leitungsdraht über die Mitte der Straße fortzuführen, ausgraben, und an Stellen dessen unter

Da

Die in der Anarchistenversammlung Verhafteten find alle Selbstmord im Untersuchungsgefängnis. Vor der ersten entlassen. Dempwolf wurde am Mittwoch dem Untersuchungsrichter Ferien- Straffammer am Landgericht Il wurde am Donnerstags irdische Kabel anlegen. vorgeführt, dann aber auf freien Fuß gesetzt. Aus welchem Grunde nachmittag der Arbeiter Puhlmann wegen Sittlichkeitsverbrechens die Verhaftung aufrechterhalten wurde, ist wirklich ganz unverständ zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Der in reiferen Jahren ihrer Entwicklung so überraschend schnell genommen, daß fie binnen Die junge Ortschaft Borfigwalde bei Tegel hat das Tempo lich, denn Strafbares liegt in der Aeußerung, die dem Beamten stehende domicillose Mensch hatte sich in der Umgegend Berlins an furzem ihre ältere Schwefter, die Gemeinde Dalldorf , zu der fie Anlaß zur Auflösung der Versammlung gab, feineswegs. einem Kinde schwer vergangen. In vergangener Nacht hat er seinem politisch gehört, an Einwohnerzahl übertreffen wird. Zur Zeit zählt Einhängender" Garten ist jest nahe dem Königsthor zu leben ein gewaltsames Ende gemacht, indem er sich in seiner Belle bie genannte Kolonie genannte Kolonie bereits mehr als 1200 Einwohner. an seinem Leibriemen aufhängte. Als man ihn heute früh fand, sehen. Er befindet sich hinter dem Hause Nene Königstr. und ist war die Leichenstarre bereits eingetreten. amt 1. Oftober weitere vierhundert Personen in durch den Abbruch dieses Hauses, das durch einen Neubau ersetzt wird, 63 neite Wohnungen einziehen werden, so wird Dalldorf vorübergehend bloßgelegt worden. Das Grundstüd hat eine große Einen tödlichen Ausgang haben die Verlegungen genommen, von Borsigwalde dann überflügelt sein. Die dreiklassige Gemeinde Tiefe und reicht bis zum von der Nikolai-, der Marien- und der die dem Bildhauer Frizz Pilz aus der Schönhauser Allee , wie be- schule Borsigwalde wird nach Fertigstellung des im Bau begriffenen Klosterkirche gemeinsam benugten alten Begräbnisplatz an der Ede richtet, in der Nacht zum letzten Montag beigebracht wurden. B., neuen Schulhauses sechsklassig, im nächsten Jahr achtklaffig werben. der Prenzlauer Allee und der Friedenstraße. Es liegt hier hinten der mit einem Fräulein K. ein Erntefest besuchte, hatte dort die Für einen Friedhof ist ebenso wie für eine evangelische Kirche mit beträchtlich höher als vorn an der Neuen Königstraße; der Unterschied Bekanntschaft eines andren Mädchens gemacht und war mit der K. Pfarrhaus bereits ein geeigneter Plas ausgewählt worden. Der beträgt etwa neun Meter. Dort oben hängt" ein alter, jezt ver- darüber in Uneinigkeit geraten. Er ging infolgedessen etwa Bosiverkehr wird vom Tegeler Postamit aus besorgt. Die Gas­wüsteter Garten, dessen steil abfallende Böschung auf steinernen Treppen 300 Meter hinter ihr her, als fie den Heimweg antraten. An der beleuchtung dürfte zum Winter fertiggestellt sein; die Rohrleitungen erstiegen wird. Aehnliche Gärten haben sich auch noch hinter den Immanuelkirchstraße und Rykestraße tauchte ein Mann bei ihm auf, werden augenblicklich schon in den Straßen von Borfigwalde gelegt. Nachbargrundstücken erhalten, deren Bodengestaltung von gleicher Art ist. der ihm mit einem Gegenstand, den er aus der Tasche holte und später Die Lieferung des Gases erfolgt von Reinickendorf aus.