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Nr. 207. 17. Jabrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt, Donnerstag, 6. September 1900.

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werden zurückgezogen.

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hat, wird zugeben müssen, daß es nach ihrer Fassung nicht bloß so die unentgeltliche Inanspruchnahme von Eis bei Krankheitsfällen scheint, als ob-", sondern daß er darin mit klaren, unzweideutigen geschah in 173 Fällen.

einen

Berliner die Abonnenten in ihr Herz geschlossen. Jedermann Die Pensionskaffe der Großen Berliner Straßenbahn findet in den Reihen der Angestellten sehr wenig Sympathie. Wie mur eine Behnpfennigftrede benußen fanm, eine solche zu 25 Pf. auf­tennt den profitabeln Ult, daß die Direktion dem Abonnenten, der vir kürzlich mitteilten, ist erst ein ganz geringer Bruchteil des Perfonals zwingt; ferner sind die Hindernisse, die den Abonnenten wegen Er­ der Kaffe beigetreten. Wenn man bedenkt, daß die Einrichtung einer langung und Erneuerung der Monatstarten in den Weg gelegt Pensionskasse seit Jahr und Tag verlangt wurde und daß sie werden, in frischer Erinnerung. Unter einem verhältnismäßig neuen eine der Hauptforderungen im Straßenbahner- Streit bildete, fo Scherz haben die Abonnenten im Süden und Südwesten leiden. Man besteigt auf dem Blücherplay mag es sonderbar erscheinen, daß jest, wo die feit langer zu dem Kreuzberg fahrenden Beit vergebens verlangte Staffe endlich gefchaffen ist, in den Reihen nach Wagen und und zeigt zeigt dem Der Beamte erklärt dem der Angestellten so wenig Interesse für sie vorhanden ist. Anfangs Schaffner die Abonnementstarte. waren es die hohen Beiträge( 4 Proz. des Gehalts), die die An- verbugten Passagier, daß die Karte teine Gültigkeit habe. Ver gestellten, welche ohnehin eine monatliche Ausgabe von 3-4 M. wundert frägt der Fahrgast nach dem Grunde und erhält nunmehr für die Krankenkasse zu leisten haben, vom Beitritt zur Bensions- die Antwort, daß dieser Wagen der Großen Berliner unter der Be taffe abhielten. Im Laufe der Zeit haben sich die Inter- zeichnung Südliche Vorortbahn fahre und daher für die Abonnenten essenten der Kaffe jedoch mit der Beitragshöhe abgefunden. gesperrt sei. Weder Wagen noch Schaffner unterscheiden sich durch Die Angestellten fagen sich jetzt, daß die hohen Beiträge ein bemerkbares Sennzeichen von ihresgleichen, und in der That doch schließlich denen zu gute fommen, die später einmal die gehören sie auch ebensogut zum Bereich der Großen Berliner , wie Leistungen der Kaffe in Anspruch nehmen. alle andren Wagen und Schaffner auf der Fahrstrede. Dem Abonnenten bleibt mun nichts übrig, als trop seiner Karte einen Nickel zu blechen.

Sollte es wirklich der Behörde nicht möglich sein, den ungiemlichen Scherzen der Großen Berliner zu steuern?

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Der Ausgang des Kampfes der südwalliser Eisenbahner. Worten fagt, was er jetzt nicht gesagt haben will. Wenn der Unerschöpflich ist die Große Berliner in allerhand Scherzen, Aus London wird uns geschrieben: Der Kampf der Eisen- Magiftrat nachträglich die Versicherung abgiebt, daß nur gefagt die fie mit dem Publikum treibt. Eines ihrer beliebtesten Begier bahn Angestellten im Taff hal hat zu einem Friedens- werden sollte, das Publikum habe über die Eigenschaften spiele besteht darin, durch Verhüllung der Wagenfenster mit großen schluß geführt, der, wenn auch feinen vollständigen, doch einen eines Sammelbaffins der Pumpstation vielfach irrige Ansichten, Annoncen den Fahrgästen die Illusion beizubringen, als be großen Erfolg der Arbeiter bedeutet. Was dem Gewerbe- so bleibt nichts andres übrig, als ihm das zu glauben; fänden fie fich im Moabiter Buchthause oder sonstwo hinter minister oder dessen Vertreter, Mr. Hopwood, nicht gelungen ist, das aber herauslesen wird das aus den citierten Worten kein Mensch, Gefängnisgittern. In einem Wagen, worin wir gestern zu fahren haben der Druck der organisierten Bergarbeiter und die lieberredungskunst der richtig zu lesen versteht. Gerade die Vorlage hat in ihrer Fenster versperrt. Gewöhnlich wird mit folchen Scherzen erreicht, das Vergnügen hatten, waren auf diese Weise alle vier großen des Koblenmagnaten Sir William Lewis ursprünglich selbst ein Saffung, die jedermann für durchaus flar gehalten haben wird, daß der Passagier, dem der Ausblick unmöglich gemacht ist, das Biel Bergarbeiter zuwege gebracht. Die Direktion der Taff Thal- bevor sie der Magistrat zu einer unflaren stempelte, mit dazu bei verfehlt, worauf er gegen Erlegung eines zweiten Nidels einen Gesellschaft ist ein gutes Stück von ihrem hohen Roß herabgestiegen. Folgendes find die von den Ausständigen acceptierten Friedens getragen, die in der That ziemlich verbreitete", nun als unzu- andren die Strede zurückfahrenden Wagen benugt, um in diesem bedingungen: treffend" bezeichnete Auffassung, daß ein Sammelbassin stinkt, fein Glück zu probieren. 8war verlautet seit langem, daß der Großen 1. Alle( ausgetretenen) Arbeiter 2c. werden binnen einem noch weiter zu verbreiten. Ob übrigens der sich selber dementierende Berliner die Annoncenfcherze polizeilich untersagt seien; aber du lieber Monat wieder eingestellt. Magistrat viele vom Gegenteil überzeugen wird, ist noch die Frage. Mehr aber noch als die gewöhnlichen Fahrgäste hat die Große Himmel, was geniert das große Geister? 2. Ihre Dienstthätigkeit wird als ununterbrochen betrachtet, so daß jeder, der pensionsberechtigt war, seine Rechte behält. 3. Alle Klagealte gegen Ausständige( wegen Bedrohung 2c.) 4. Es wird möglichst vor dem 31. Oktober von allen Eisenbahn­gesellschaften im Kohlenrevier von Süd- Wales und ihren An­gestellten ein Einigungsamt( Concilation Board) gegründet, auf ähnlicher Grundlage wie der Ausschuß für den gleitenden is Lohntarif im Kohlengewerbe von Süd- Wales und Monmouthshire. 5. Sollte das Einigungsamt nicht oder nicht zeitig genug zu stande kommen, so sollen die Forderungen der Ausständigen von den Direktoren der Taff- Thal- Gesellschaft vor dem 31. Oftober nach Anhören der Vertreter der verschiedenen Dienstklassen geprüft und berücksichtigt werden. Eine genaue Prüfung dieser Bedingungen zeigt, daß die Aus­ständigen eins nicht erreicht haben: die rückhaltslose Anerkennung des Verbands der Eisenbahnangestellten als ihre berufene Ver­tretung. Von Anfang bis zu Ende find die Verhandlungen mit der Direktion von andern Leuten, als den Verbandsvertretern geführt · worden, erst vom Delegierten des Gewerbeministeriums, Mr. Wenn aber die große Mehrheit der Angestellten bis jetzt der Hopwood und dann von Sir William Lewis. Aber beide, Kaffe fern geblieben ist, so hat das darin seinen Grund, daß ihnen Mr. Hopwood und Sir William Lewis, standen in ununterbrochener 3u wenig Einfluß auf die Verwaltung der Kaffe Verbindung mit den Vertretern des Verbands, Mr. Bell und eingeräumt ist. Das Kaffenstatut sucht zwar den Schein zu Mr. Holmes, und es ist nicht zu viel gesagt, daß ohne deren Mit- wahren, als ob die Versicherten hinsichtlich der Verwaltung mit der wirkung die Verständigung nicht zu stande gekommen wäre. Die Direktion gleichberechtigt wären; thatsächlich hat sich aber die verwaltung an die ehemaligen Privatposten und deren Angestellte zu Die Summe der Entschädigungen, welche die Reichspoft Direktion wußte das ganz gut, aber formal, in den offiziellen Direktion in allen einigermaßen wichtigen Kassenangelegenheiten Briefen und Stipulationen, ist von ihnen und dem Verband nie die den maßgebenden und entscheidenden Einfluß gesichert, wie wir dies gahlen hat, wird, soweit sich dies bis jetzt übersehen läßt, auf etwa Rede, werden sie als nichtegiftierend behandelt. in Nr. 150 unsres Blatts bei einer Besprechung des Statuts des Millionen Mart geschätzt. Davon entfallen auf die Angestellten, in Nr. 150 unires Blatts bei einer Besprechung des Statuts des welche nicht in den Reichsdienst übernommen worden find, etwa Ob sie nach Lage der Dinge richtig gehandelt haben, sich bei- näheren dargelegt haben. Die Angestellten der Straßenbahn fagen anderthalb Millionen Mart, auf die Gesellschaften oder Geschäfts­feite schieben zu lassen, wird man ihrem und ihrer Mandatgeber mun mit vollem Recht: In der Verwaltung einer Kasse, die für uns Urteil überlassen müssen. Mr. Bell hat auf einem gestern in Cardiff eingerichtet ist und in die wir einen erheblichen Teil unsres Ein- inhaber 6-7 Millionen Mark Entschädigung für den entgangenen abgehaltenen Massenmeeting das zugebilligte Einigungsamt als tommens zahlen sollen, müssen wir die gleichen Rechte haben, Gewinn. Auf die Berliner Paketfahrt, die einzige Aftiengesellschaft einen großen Erfolg bezeichnet. Ihm sei die Errichtung eines wie die Direktion. The unsre Wünsche in dieser Hinsicht nicht be- unter den Privatpostanstalten, entfällt die Summe von 2700 000 m. Einigungsamts auf der Grundlage des südwalliser gleitenden friedigt werden, denten wir gar nicht daran, der Staffe beizutreten. Auch die Butter wird theurer. Eine ungewöhnliche Preise ( Kohlen-) Tarifs viel zusagender, als die direkte Ver- Wenn also die Direktion dem berechtigten Verlangen der An- steigerung der Butter ist wohl als ein unliebfamer Vorbote der tretung." Führe ein einzelner Mann die Verhandlung der Arbeiter, gestellten nachkommt und ihren Standpunkt der unbeschränkten erhöhten Milchpreise anzusehen. Denn obwohl es infolge der guten die Arbeiter zu verkaufen", und auch ihm sei der Vorwurf, der daß die Pensionskasse sich eines lebhafteren Zuspruchs erfreuen wird. derjenigen Bezirke, wo die Agitation zur Milchverteuerung besonders blödsinnigste, der je Arbeitern in den Kopf gestiegen, nicht erspart Fehlt es der Direktion aber an der Einsicht oder dem guten Willen, start betrieben wird, den Butterpreis um 10 bis 20 Pf. pro Pfund geblieben. Darum habe er eine Reihe von Lokalvertretern in die diesen Schritt zu thun, dann dürfte die Pensionskasse wohl nie das erhöht. Schon jetzt ist es Arbeiterfamilien kaum möglich, Butter zu Verhandlungen hineingezogen, und halte er ständige Ausschüsse für werden, was sie im Interesse der zu versichernden Angestellten taufen, i sehr wertvoll. Bei dem großen Einfluß des Sir W. Lewis sei mit sein sollte. Die Theatercensur. Dem Berliner Theater ist vom Polizei­ziemlicher Gewißheit darauf zu rechnen, daß das Einigungsamt präsidenten die Mitteilung zugegangen, daß dem Schauspiele Saint zu stande tomme. Herr Brinkmann ist als zweiter Bürgermeister bestätigt Germain" von Adolf Rosée die öffentliche Aufführung ver Hierzu sei bemerkt, daß es sich bei dem Amt, außer der worden. Wenigstens weiß eine korrespondenz dies zu melden; boten worden ist, mit der Motivierung, daß der Kaiser fich Taff Thal- Bahn, um drei Lokalbahnen und die große Westbahn eine authentische Meldung liegt noch nicht vor. Herr Brinkmann nicht veranlaßt gefehen habe, seine Genehmigung zur öffentlichen Gesellschaft handelt, deren Bahnnez einen Zeil von Süd- wurde, wie erinnerlich, am 5. April dieses Jahres von der Stadt- Aufführung dieses Schauspiels zu erteilen. Der Held des Roſéeſchen wales umschließt. der letzteren Schauspiels Prinz Friedrich von Homburg " gestellt hat. Die Zustimmung schaft ist fraglich, doch soll von ihr die Errichtung des verordneten- Versammlung mit 69 Stimmen gegen 66 Stimmen, Schauspiels ist derselbe Große Surfürst, den Kleist in die Mitte seines Einigungsamts nicht abhängig gemacht werden. Von den welche auf den Gegenkandidaten, Stadtrat und Syndikus kanntlich darf keine Figur aus dem Hohenzollernhause ohne Ge andern Bahnen ist die eine, die Cardiff Bahn, völlig von Sir Meubrink- Berlin , fielen, auf 12 Jahre zum zweiten Bürger- nehmigung des Kaisers auf die Bühne gebracht werden. W. Lewis abhängig, die andern beiden die Berry und die meister an Stelle des Herrn Kirschner, der zum Oberbürger­Rhyminey- Bahn- in hohem Grade seinem Einfluß unterworfen. meister aufgerückt war, gewählt; da im ganzen 185 gültige Stimmen wie mitgeteilt wird, auf einige Tage eingestellt, da in der Kraft Der elektrische Versuchsbetrieb auf der Wannseebahn ist, Die hier in Betracht kommenden Grundsäge des Ausschuffes für den abgegeben worden waren, betrug die absolute Mehrheit 68 Stimmen. station eine Ausbefferung an der Maschine ausgeführt werden muß. gleitenden Lohntarif der Bergarbeiter sind eine gleichmäßige Ver- Unire Parteigenossen stimmten, um die Wahl des reaktionären Herrn Reservemaschinen sind nicht vorhanden, weil es sich nur um einen tretung der Arbeiter und Unternehmer, beruhend auf freier Wahl Meubrink zu verhindern, für Brinkmann. Bürgermeister Brinkmann Verfuchsbetrieb handelt. der Arbeitervertreter. Die Opposition, die sich in neuerer Zeit viel erklärte sich zur Annahme der auf ihn gefallenen Wahl alsbald fach bei englischen Arbeitern gegen die gleitenden Lohntarife gezeigt bereit, so daß der Stadtverordneten- Vorsteher Dr. Langerhans für schlagen. Das zweite Wiederaufnahme- Gesuch, welches der Vers Für den Doppelmörder Gönezt dürfte balb die letzte Stunde hat, galt nirgends dem Princip solcher Tarifämter, sondern nur gewissen Fehlern der bestehenden Tarife, wie zum Bei ihn die Bestallung ausfertigen und dem Magistrat zur weiteren teidiger auf Bitten des Verurteilten beim Landgericht eingereicht spiel Abwesenheit oder zu niedrige Normierung von Mindest- Beranlassung übermitteln fonnte. Das Jahresgehalt des zweiten hatte, ist von dem Gerichtshof abschlägig beschieben worden. löhnen, die keineswegs bedingungslos mit ihnen verbunden Bürgermeisters von Berlin ist mit Genehmigung des Oberpräsidenten Um nun tein irgend mögliches Rechtsmittel unversucht zu lassen, find. Ebensowenig find die Tarifausschüsse notwendig der gewerk auf 18 000 2. festgesetzt worden. wird Gönczi unverzüglich Beschwerde gegen den ablehnenden Spruch fchaftlichen Organisation hinderlich; an verschiedenen Orten sind sie ihr im Gegenteil eine große Stüße. beim Stammergericht einlegen, doch bedeutet auch dieser Schritt nur Es sei bemerkt, daß Bell als Arbeiterkandidat für Derby, auf eine kurze Berzögerung. gestellt ist und von den Liberalen teine Gegenkandidatur erfahren wird. Auch in einigen andern Wahlkreisen werden die Liberalen wahrscheinlich auf die Konkurrenz mit Arbeiterkandidaten verzichten. So in South West Ham bei London , wo Will Thorne, und so in Bow and Bromley( Ost- London ), wo George Lansbury von der social­demokratischen Föderation kandidieren.

Tokales.

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Be

Bürgermeister Brinkmann wurde als junger Affeffor in Tilfit 28. Lebensjahr zurückgelegt hatte, wählten ihn die Tilsiter Stadt­zur Rechtsanwaltschaft zugelassen; im Jahre 1888, als er faum das Eine Wahufiunsthat. Der bei der königl. Eisenbahndirektion verordneten zum Bürgermeister. Als solcher erhielt der Gewählte angestellte Bureaudiener A. Schulz hat gestern morgen sein ein Jahr indes nicht die königliche Bestätigung und awar infolge einer heiratet ist und im ersten Stod des Quergebäudes Invalidenstr. 118 altes Pflegefind im Frrsinn getötet. Schulz, der ver Denunziation, deren Haltlosigkeit hinterher, als es zu spät war, vom eine Wohnung inne hat, ist früher bereits wegen Geistesstörung in Gericht klar erwiesen wurde. Herr Brinkmann wirkte dann noch acht einer Heilanstalt untergebracht gewesen, aber als gebessert entlassen Jahre als Rechtsanwalt und verwaltete nebenamtlich das Syndikat worden. In letzter Zeit schien sich jedoch sein altes Leiden wieder der Tilsiter Kaufmannschaft; im Jahre 1891 wurde er zum Stadtrat eingestellt zu haben, so daß er vorläufig frankheitshalber von seiner und 1894 zum zweiten Bürgermeister in Königsberg i. Br. gewählt vorgesetzten Behörde beurlaubt wurde, um zu Hause durch Ruhe zu und anstandslos bestätigt. gefunden. Das Ehepaar Schulz hatte, da seine Ghe finderlos war, Wie der Magistrat seine Vorlagen begründet, Die freisinnigen Blätter werden vielleicht die Bestätigung mit diesem an dessen Bettchen und scheint dabei, wie man vermutet, ein Pflegefind angenommen. Gestern morgen nun spielte Schulz das hat in der Stadtverordneten- Versammlung schon manchesmal zu als so etwas wie einen Sieg des liberalen Gedankens feiern und die Bettdecke aus Scherz wiederholt dem Kinde über den Kopf ge­Ausstellungen Anlaß gegeben. Geradezu amüsant ist der folgende entzüdt darauf hinweisen, daß in der fünfmonatlichen Prüfung zogen zu haben, um es beim Abziehen der Dede zum Lachen Fall. Im Mai ging der Stadtverordneten- Bersammlung eine Border Bürgermeisterfrage alle Angriffe der konservativen Breffe gegen zu bringen. Dabei hat er wohl in seiner Gedächtnisschwäche das lage zu, betreffend die Vermietung einer im Hause der Pumpstation die Wahl oben mit Verachtung gestraft worden sind. Wir sehen den letzte Mal dem Kinde die Decke zu lange über den Kopf gezogen in der Schönebergerstraße belegenen Wohnung an einen Betriebsaufseher. Fall nüchtern an in der Erkenntnis, daß vor einem Kommunal- gehalten, so daß das arme Wesen erstiden mußte, Jedenfalls fand Die Vorlage wurde im Juni von der Versammlung abgelehnt, und zwar freifinn, der beim östreichischen Kaiserbesuch und in der Schloßplay- man das Kind danach tot. Die kleine Leiche wurde nach dem deshalb, weil wie Stadtv. Singer ausführte die Wohnung nach frage so hübsch artig war, felbft die heutige Regierung keine Furcht Schauhause gebracht, Schulz aber noch am Vormittag nach der dem Wortlaut der Vorlage bei ihrer Lage in unmittelbarer Nähe zu haben braucht. Diesem Liberalismus wird auch Herr Brinkmann, städtischen Frrenanstalt in Dalldorf übergeführt. des Sammelbassins der Pumpstation an Private nicht zu ver- felbst die Fiftion vorausgesetzt, daß er den guten Willen dazu hätte, mieten sei, die Versammlung aber nicht zulassen dürfe, daß eine nicht das Rückgrat steifen können. derartige Wohnung einem städtischen Beamten gegeben werde. Nun­

Tausend Mark Belohnung. Der Verbleib des seit dem 22. August aus seiner hier in der Steinmetzstraße belegenen Wohnung verschwundenen 35 jährigen Sekretärs Alfred Vogt hat bisher nicht mehr wiederholt der Magistrat seine damalige Vorlage und be- stand des Verbands der Gast- und Schankwirte für Berlin und Um- meter groß, hat volles, dunkelbraunes Haar, starken blonden, rötlich Zu der Kohlenverteurung nnd der Gasfrage hat der Vor- ermittelt werden können. Der Vermißte ist etwa 1 meter 60 Centi merkt zu ihrer Begründung: Nach der Fassung unsrer ersten gegend" die in der letzten großen Protestversammlung gefaßte Re- schimmernden Schnurrbart, er trug schwarze, nicht, wie ursprünglich Borlage mochte es allerdings so scheinen, als ob die Lage der folution der Stadtverordneten Versammlung mit nachstehender Be- angegeben, gelbbraune Schnürschuhe. Der Nagel feines kleinen Wohnung in der Nähe des Sammelbaffins an sich ein thatsächliches gründung übersandt:" Unzweifelhaft hat es in den Reihen der Fingers der linten Hand ist verkrümmt, an der Unterlippe befindet Hindernis für die Vermietung an Private wäre. Dies ist aber Bürgerschaft, und nicht zum mindesten der mittleren und ärmeren fich, durch den Schmurrbart verdedt, eine kleine Narbe. Die auf die feineswegs der Fall, sollte auch in der Vorlage nicht zum Ausdrud Bevölkerung, eine große Erregung verursacht, daß durch die Ermittelung des Vermißten von den Angehörigen ausgesezte Bes gelangen; vielmehr sollte nur gesagt werden, daß für die Wohnung Manipulationen der Gasverwaltung das wichtige Brennmaterial der lohnung ist auf 1000 m. erhöht worden. Mitteilungen, welche auf gelangen; vielmehr sollte nur gesagt werden, daß für die Wohnung Gewerbetreibenden, der Coats, in Berlin eine Preissteigerung die Spur des Vermißten führen können, werden im Polizeipräsidial. fich aus dem Grunde nur schwer ein privater Mieter werde finden erfahren hat, welche man ohne Uebertreibung wohl als unerhört gebäude Bimmer Nr. 244 an den Wochentagen vormittags von 9 bis lassen, weil das hierbei in Betracht kommende Publikum vielfach bezeichnen darf. Der Verband erwartet, daß die Stadtverwaltung Uhr entgegengenommen oder können schriftlich zu den Aften 5490 der irrigen Ansicht sei, daß die Nähe des Sammelbassins alles aufbieten wird, um 8uständen bei der Coatsabgabe vor IV/ 24 00 erstattet werden. besondere Nachteile für die Wohnung bringe. Ganz ausdrücklich zubeugen, wie sie in diesem Nachwinter zu verzeichnen waren; er betonen wir bemgegenüber, daß diese auch sonst ziemlich ver- erwartet aber vor allen Dingen, daß die Stadtbehörde den bisher Durch Sturz aus dem Fenster suchten sich zwei Personen breitete Auffassung unzutreffend ist und treten wir insbesondere der immer noch nicht zur Ausführung gebrachten Beschluß wegen einer zu töten. Der zwölfjährige Gemeindeſchüler Paul Heppler aus Annahme entgegen, daß die Wohnung wegen ihrer Lage in gesund- angemeffenen Berbilligung des Gaspreises zur Durchführung bringt." witweten Mutter viel Kummer macht und schon wiederholt sich der Swinemünderstr. 50, ein junger Taugenichts, der seiner ver heitlicher Beziehung irgendwelche Nachteile hat." Diesen Aus- In der Resolution wird dann eingehend auseinandergesetzt, daß mehrere Tage lang in der Stadt umhergetrieben hat, war von führungen, die fast den Eindruck machen, als wolle sich der eine Berbilligung der Gaspreise sehr wohl möglich ist.

feiner Mutter, als diese gestern nachmittag zum Einholen

Magistrat damit rechtfertigen, stellen wir den Wortlaut jener Die Berliner Unfallstationen find im Monat August d. 3. weggehen mußte, mit gefeffelten Händen und barfuß in der ersten Vorlage gegenüber. Es heißt da: Mit Rücksicht darauf, in 4458 Fällen gegen 3852 im gleichen Monat des Vorjahrs für im vierten Stod gelegenen Wohnung eingesperrt worden. daß die Wohnung keinen Eingang von der Straße her hat, erste Hilfe an Anspruch genommen worden, und zwar 3695 mal bei Staum hatte die Frau den Rüden gewandt, so befreite sich der sondern nur Unfällen und 758 mal bei plöglichen Erkrankungen. In den Stationen Junge von seinen Fesseln und sprang zum Fenster hinaus. bom hinteren Giebel aus zu erreichen und wurden 4145, außerhalb derselben 808 Bersonen behandelt. Mit Mit einem Unterschentelbruch und schweren inneren Verlegungen auch in unmittelbarer Nähe des übel riechenden Sammel- den Krantenwagen der Unfallstationen wurden im verflossenen blieb er auf dem Hofe liegen, bis ein Rettungswagen ihn nach dem bassins der Bumpstation belegen ist, kann dieselbe an Privatpersonen Monat 148 Transporte ausgeführt. Die Zahl der polizeilicherfeits Strankenhaus am Friedrichshain abholte. Der 88 Jahre alte nicht vermietet werden." Der Stilfünstler, der die Vorlage verfaßt den Stationen übergebenen, teils bewußtlosen Personen betrug 209; Arbeiter Franz Kirke aus der Hussitenstr. 16, der lungenleibend ist,