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gemeines Gefühl der Unsicherheit scheint vorzuherrschen. Es geht ferner das Gericht von bevorstehenden Unruhen am Laternenfeste ( 8 September). Aehnliche Gerüchte sind unter den Chinesen in Hongkong   verbreitet.

Das Abgeordnetenhaus aufgelöst!

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tomten so eine Steigerung der tödtlichen Unfälle von1,98 auf 2,00 pro 1000 Versicherte feststellen. Aber jezt kommt unser Kritiker her und versucht uns der Fälschung zu zeihen, weil wir die Opfer der Wasserinfälle außer Acht ließen. Man sieht: bald ist's ein Stater, bald ist's eine Katz', je nachdem wie man's trifft.

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Worauf es ankommt, daßlist die alleinige Steigerung der Unfälle in den Revieren, wo die Brefeldschen Einfahrer" in Thätigkeit waren, und zwar schon monatelang! Ein Blick auf die Statistik lehrt, daß sogar in den Monaten( Juli- Dezember 1899), in denen die Einfahrer" ja auch nach dem Zugeständnis des haltsam stieg- dort, wo die Einfahrer" nicht wirkten, haben wir weniger Unfälle zu beklagen!

-st- Wien  , 5. September. Die Auflösung des Abgeordnetenhauses ist eine vollzogene Thatsache. Die Kundmachung des Auf­Lösungspatents ist zwar noch nicht erfolgt, aber es unterliegt dennoch Bueckgardisten" funktionierten, die Zahl der Unfälle unauf­nicht dem geringsten Zweifel mehr, daß der Kaiser den Vorschlag der Regierung angenommen und die Auflösung bereits verfügt hat. Zu der Ueberzeugung, daß die Auflösung unvermeidlich ist, Was soll die Rederei von der Kommission zur Untersuchung ist die Regierung durchaus nicht erst jetzt gekommen, nach dem der Ursachen des Stein- und Kohlenfalls?" Dürfen wir denn etwa Scheitern der letzten Verhandlungen; sondern es ist ein recht annehmen, währenddem diese famose Kommission noch tagt, würde alter Plan, der mur deshalb nicht früher verwirklicht worden ist, alles laufen gelassen, wie es wolle, und teine Anstalten zur Ver­weil der Kaiser für ihn früher nicht zu gewinnen war. Wann die hütung des Stein- und Kohlenfalls gemacht? Aber es steht doch fest, daß die Einfahrer" eigens zur Verhütung der freilich ausschlag­Neuwahlen sein werden, ist noch nicht bestimmt. Es wird zwar gebenden Unfälle beim Stein- und Kohlenfall angestellt sind! Und erzählt, daß zwischen der Auflösung und der Ausschreibung der Wahlen gerade diese Unfälle sind gestiegen, während die ein längerer Zeitraum verstreichen werde, aber das ist gewiß nicht Gesamtzahl sant! wahr. Wir sind überzeugt, daß alle Vorarbeiten fertig sind und Unterlasse man doch die Mohrenwäsche! Es wird der Skandal daß die Neuwahlen Ende Oktober oder Anfang Nodadurch noch schlimmer gemacht. Allerdings schrieben wir den bember stattfinden werden. Artikel in Nr. 203 d. 8tg., um die sogenannte Reform" der Berg­Selbst die Regierung wird sich über den Effekt ihrer That inspektion an den Pranger zu stellen und für wirkliche Reformen, wenig Jufionen machen. Die Zusammensetzung des östreichischen für wirkliche Grubencontroleure zu plädieren. Uns ist es näm­Abgeordnetenhauses tann überhaupt nicht einschneidend verändert lich noch lange nicht einerlei, ob Tausende von Bergunglücke mehr oder weniger passieren. Uns ist das Leben eines Arbeiters genau werden, sie ist durch zwei Thatsachen bedingt, die immer dasselbe so viel wert, wie das eines Fürsten, um dessentwillen großartige Ergebnis liefern: durch die Art des Wahlrechts und durch die" Anarchistenschutz- Kongresse" insceniert werden.- nationalen Verhältnisse. Soviel deutsche, soviel czechische, so viel polnische Abgeordnete das steht schon vorweg fest. Und auch Vierzig Pfennig pro Kopf verausgabt bekanntlich die soviel Großgrundbesitzer, soviel die Handelskammern, so viel Ansiedelungskommission für die Ernährung ihrer Arbeiter. An dem der Census an all dem kann kein Wahlkampf etwas ändern. lucullischen Küchenzettel der Kommission ist dann auch von der Gerade die umstrittenen Mandate sind für die unmittelbare politische Unternehmerpresse, zur Wahrung des Scheins der Arbeiterfreundlich Frage ohne Bedeutung. Der Kampf zwischen Socialdemokratie und keit, scharfe Kritik geübt worden. Diese pharifäische Kritik erfuhr Christlich- Socialen, der Kampf zwischen den einzelnen fleritalen dann eine Gegenkritik durch eine Zuschrift an die" Germania  ", in der Parteien das geht an der akuten Frage, der des Verhältnisses der zahlenmäßige Nachweis geführt wurde, daß ein Industries zwischen Deutschen   und Czechen, gänzlich vorbei. Worauf die Ne- Arbeiter mit einem Tagelohn von 3,50 M. und einer fünfköpfigen Familie noch nicht einmal 40 Pf. für Nahrungsmittel pro Kopf gierung zu rechnen scheint, daß die nationalen Abgeordneten infolge einer Familie ausgeben könne, daß also das Schlotjunkertum eigentlich der Neuwahl besonnener und der vernünftigen Erwägung zugäng- feine Ursache habe, in Entrüstung über die Ansiedlungs- Kommission, licher werden können: das ist gleichfalls ausgeschlossen. Der Wahl- für die übrigens der Einsender durchaus feine Lanze brechen tampf wird die nationale Leidenschaft nicht mindern, sondern steigern. u wollen erklärte, zu machen. Wir nahmen von dieser Zu­Der Radikalismus", der Eroberungen machen wird, wird nicht der schrift Notiz mit der Anmerkung, daß nicht nur das Pharisäertum politische sein, derjenige, der die socialen und politischen Mo- der Industriellen im vorliegenden konkreten Falle, sondern auch das mente betont, sondern der nationale, das heißt die verrückten Geschrei derselben über die Begehrlichkeit der Industriearbeiter eine Chauvinisten werden an manchen Punkten durch noch verrücktere treffende Abfertigung erfahre." Die Rhein  - Westf. 8tg." fühlt sich Ueber Chauvinisten ersetzt werden. Die Neuwahlen werden dadurch begreiflicherweise getroffen und wirft uns dreiste Ge dankenlosigkeit vor. die Dinge nicht in das Geleise bringen, sondern das Geleise demolieren. Es sind, das kann ruhig vorausgesagt werden, die legten Wahlen zu dem Parlament, was auf dem Privilegien wahlrecht beruht. Ihr Ergebnis wird diesen unmöglichen Barlamen tarismus endgültig ad absurdum führen. Man kann sich dem Ein­druck nicht entziehen, daß dieses Ergebnis sogar angestrebt wird. Man braucht noch einen Beweis, daß ein solches Parlament un möglich ist die Wahlen werden ihn liefern.

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Es wird wohl der schwerste Wahlkampf werden, den je eine socialdemokratische Partei geführt hat, der nun nun der östreichischen Socialdemokratie als Aufgabe zugewiesen ist. Die Socialdemokratie verkörpert die Vernunft, in Oestreich herrscht aber der Rausch. Gegenüber dem alle Dämme niederreißenden nationalen Chauvinismus die nüchterne Besonnenheit zu vertreten, ist also keine dankbare Stellung. Dazu kommt das indirekte, in der Hälfte der Staaten mündliche Wahlrecht, das die abhängigen Schichten in der härtesten Weise trifft, tommt die politische Sterilität der letzten Jahre, die naturgemäß die Energie mindert, kommt mit einem Wort der unsägliche politische Jammer dieses verfluchten Oestreich. Es wird der Einsetzung aller Kräfte be­dürfen, um aus dem unter den allerungünstigsten Umständen auf­gezwungenen Kampfe mit Ehren hervorzugehen. Daß die Partei nicht verabsäumen wird, die volle Spannkraft auszulösen, daß fie ihre Pflicht in vollem Umfange erfüllen wird: das unterliegt natür lich keinem Zweifel, und das ist die Hoffnung, womit sie in den Wahlkampf zieht. Harte Arbeit wird gethan werden müssen, aber fie wird gethan werden.

Das Fremdenblatt" meldet: Ministerpräsident Dr. v. Körber wurde gestern vom Kaiser in längerer besonderer Audienz empfangen. Eine Entscheidung in der inneren politischen Lage ist bisher nicht bekannt geworden.

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Deutsches Reich.

Die Hunnifierung. Blätter unsrer Partei hatten aus einem Soldatenbrief von Tsingtau   citiert, in dem der Schreiber erzählt, daß in den Kämpfen bei. Tientsin von den deutschen   und russischen Soldaten auch Frauen und Kinder niedergestochen und tot geschossen seien. Die Köln  . 8tg." belehrt uns, wir sollten nach­fichtiger sein und nicht alles glauben, was die blutrünstige Phantasie und geschmacklose Renommisterei" eines Soldaten unsrer Seebataillone aufträgt; unsre Soldaten wollten bloß eine wilde Geschichte auftischen, um sich interessant zu machen und im Lichte eines ganz entseglichen Kriegsmanns zu erscheinen."

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Unter starker Bedeckung wurden wir nach der Johannes. burger Festung gebracht, woselbst wir je 9 Mann in einer Belle von faum 10-12 Fuß Durchmesser Unterkunft fanden. Unfre Bitten, von unsern Freunden und Angehörigen Abschied nehmen zu dürfen, wurden mit höhnischen Bemerkungen beantwortet. Sonntag um 2 Uhr nachmittags wurden wir, aber­mals unter starter Bedeckung, auf den Bahnhof gebracht, wo die Angehörigen in schlimmer Vorahnung des uns be borstehenden Schicksals die ganze Nacht und den Sonntag= bormittag bereits auf uns gewartet hatten. Als wir in Trupps von 90 Mann anmarschiert tamen, schämten sich hohe englische   Offiziere nicht, Moment- Photographien von uns abzunehmen. Wer beschreibt das Wehtlagen der Frauen und Kinder, als sie von ihren Gatten und Vätern Abschied nehmen wollten und von den englischen Soldaten mit Kolbenstößen zurüdgetrieben wurden. Zu je 30 Mann wurden wir in offene Viehwagen ber Taden. Unfre Kost während der viertägigen Eisenbahnfahrt be. stand aus fast böllig faulem Corned Beef und schlechtem Zwieback. In East London   angelangt, wurden wir in eine Schute geladen, in der wir paar hundert Mann wie Heringe zusammengepfercht wurden. Dieses Fahrzeug überführte uns zu dem englischen Kriegsschiff Hawarden Castle", welches fofort, nachdem wir an Bord gegangen waren, die Ausreise antrat, Durch die lange Reise bei ungenügender Kost waren wir mehr tot als lebendig. Auch jezt noch wurden wir fortgesetzt in Ungewißheit darüber gehalten, wohin wir gebracht werden sollten oder warum man uns in dieser Weise aus dem Lande geschafft hatte. Am 21. tamen wir nach Simonstown, wo wir uns an das deutsche Konsulat wandten mit der Bitte, uns durch den Gouverneur der Kapkolonie   wissen zu lassen, welches die Gründe dieses beispiellosen Gewaltatts seien. Wir erhielten jedoch keinerlei Antwort und es gelang nur, zu veranlassen, daß uns zu unsern Mahlzeiten wenigstens, Messer, Mahlzeiten wenigstens Meer, Gabel und Löffel gereicht wurden. Unfre Bitte an den Kapitän des Schiffs, uns menschlichere Soft zukommen zu lassen, wurde mit einem Hinweis an den Ober- Steward beantwortet, der uns jedoch sagen ließ, wenn es nach ihm ginge, bekämen wir nur Dr... zu fressen. Viel bessere Soft hat es denn auch nicht gegeben, und die Krankheiten auf dem Schiffe, waren die Folge einer so brutalen Behandlung und gesundheitsschädlichen Kost. An 23. Juli langten wir in Vlissingen   an, wo wir an Land gesezt wurden. Defireicher, Russen und Italiener   weigerten sich, in Vlissingen   das Schiff zu verlassen und wurden infolgedessen nach London   mitgenommen. Bemerken will ich nur noch bie temu­zeichnende Thatsache, daß man fich infolge energischen Auftretens des französischen   Konsuls wohl gehütet hatte, den französischen  Staatsangehörigen auch nur das mindeste zu leide zu thun. Bei meiner Rückkehr nach der Heimat mußte ich ferner feststellen, daß schon seit zwei Jahren meine an deutsche Freunde gerichteten Briefe bei ihrer Beförderung durch englische Schiffe geöffnet und ihr Inhalt einer Art Censur unterworfen worden war. Stellen dieser Briefe welche sich auf englische   Politik in Südafrika   bezogen, waren aus den Briefen herausgerissen und dieselben sodann wieder geschlossen worden."

Es sei", bemerkt sie, ganz davon abgesehen, daß in Arbeiter­familien doch auch häufig die Frau und die erwachsenen Kinder Geld verdienen und daß die Löhne für sehr zahlreiche Betriebe in der Rechnung des Vorwärts" um die Hälfte bis zwei Driftel zu niedrig angefest find; es sei vielmehr nur auf den Hauptunterschied hin­gewiesen, der den trefflichen Vertretern der roten und der schwarzen Internationale nicht einzuleuchten scheint. Bei dem Küchenzettel" handelt es sich nicht um die Aussetzung von 40 Pf. pro Kopf einer Familie, sondern um die Auswerfung dieser Summe pro Kopf Europäische Kultur in China  . bes schwer arbeitenden ländlichen Arbeiters."

Es ist Eache des Auswärtigen Amtes, diese. Beschwerden forg ſamſt zu prüfen und sofern sich die Berechtigung herausstellt, vollen Schadensersatz von der englischen   Regierung zu fordern.

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1992 no prest

Ueber schlimme Scenen, welche der Rüderoberung von Diese erregte Entgegnung ändert nichts an der Richtigkeit der Tientsin folgten, berichtet die jetzt hier eingetroffene Nummer des von uns aus der Germania  " übernommenen Berechnung. 3,50 M. Ostas. Lloyd" vom 27. Juli: Nach der Einnahme der Chinesenstadt pro Tag ist als Durchschnittslohn eines Industriearbeiters Tientsins, die von mehr als einer Million Menschen bewohnt war, eher zu hoch, als zu niedrig gegriffen. Da der Verdienst der gestatteten die Franzosen  , Engländer, Amerikaner und ihren Soldaten offiziell, einen halben Tag finder erst nach dem zurückgelegten 14. Jahre in Frage kommt, Ruffen und die Frau nur unter Gefahr völliger Verwahrlosung ihrer Kinder und ihrer Häuslichkeit mitverdienen kann, bleibt die baß an der dann sich entspinnenden Plünderung zu plündern. Es darf besonders hervorgehoben werden, Thatsache bestehen, daß ein sehr großer Teil der Industrie fich ein deutscher Soldat beteiligt hat. Was für arbeiter pro Stopf feiner Familie noch nicht einmal 40 Pfennige für einen Umfang diese aber angenommen hat, davon macht man sich Beschaffung der Nahrungsmittel rechnen fann. Daß unter den fünf taum einen Begriff. Tagelang wurde nicht nur die Köpfen sich drei Kinder befinden, konnte natürlich auch von uns Chinesenstadt geplündert, sondern auch jedes Haus in der nicht übersehen werden. Aber auch mit Berücksichtigung dieses Um- Europäerstadt. Das schlimmste aber ist, daß an dem schamlosen stands erschien uns die Ernährungsweise der Arbeiterfamilie eine und barbarischen Treiben, das sich nun entwickelte, auch eine ganze unerhört niedrige. Bestreitet dies das rheinische Schlotjunker Reihe von Civilisten teilgenommen haben und unter ihnen organ! efwa? Zeugnet es mit dreiſter Stirn etwa, daß die not- auch Mitglieder der sogenannten besten Gesellschaft Tientsins. Unterernährung sein muß? Kann die Fabrikanten hierher gebracht sind, sträubt sich die Feder. Wie es aber in gattin ihrem Säugling etwa für 40 Pfennige eine Amme Tientsien zugegangen ist, davon erhält man einen Begriff aus deir halten? folgenden Schreiben, die dem Ostas. Lloyd" von befreundeter Seite zur Verfügung gestellt worden sind:

Uebrigens nimmt das rheinische Schlotjunkerorgan in edler Unternehmersolidarität die Ansiedlungskommission bereits insoweit in Schuß, als es betont, daß die Ansiedlungskommission infolge ihrer Engros- Einkäufe für ihre 40 Pfennig entsprechend mehr liefern könne. Das Blatt hat augenscheinlich den Küchenzettel der Kommission vergessen, der sich nur unwesentlich und dann nicht einmal immer zu seinen Gunsten von dem in Zucht­häusern üblichen Küchenzettel" unterscheidet!-

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Im Gothaer Lande sind die Wahlmännerwahlen jegt im vollen Gange. Die Wahlbeteiligung ist allenthalben außerordentlich rege. Soweit bis jetzt gewählt worden ist, haben wir unsern Besitz stand an Wahlmännern nicht nur mit erdrückenden Mehrheiten er­halten, sondern auch neue Orte hinzugewonnen.

Ende dieser Woche entscheiden sich eine Anzahl Wahlkreise, bei welchen wir beteiligt sind.

Das flache Land mit Ausnahme der Dörfer um Gotha   Herum ( Wahlkreis Bock) wählt agrarisch, Land und Waldorte südlich von Gotha   neist socialistisch  . Am heißesten wird gestritten werden um die vier Stadtbezirke, von denen die Socialdemokraten bei den letzten allgemeinen Wahlen zwei eroberten.

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die von Augenzeugen

Tientsin, 16, Juli. Sofort nach Besetzung der Chinesenstadt sah man Leute, die während des Bombardements nur in den tiefsten Kellern zu finden gewesen waren, dorthin ziehen und schwer beladen mit Beute aller Art, namentlich aber Silber- Sycees Heimkommen. Die Freude dauerte indessen nicht lange. Bailie, der englische   Ober­tommandierende in der Stadt, nahm den Räubern alles schnellstens wieder ab. Keiner von ihnen hatte auch nur eine Hand gerührt in Zeiten, aber nicht, sich an der Plünderung zu beteiligen und dabei gründ­als die Lage für uns alle recht gefährlich war; das hinderte sie liche Beute zu machen. Alles ihnen wieder abgenommene Geld und Silber fällt dem Kriegsfonds zu. Thüren und Thore wurden bejezt und gründliche Haussuchung vorgenommen. Am meisten enttäuscht war ein englischer Berichterstatter, der sich Sycees im Werte von 28 000 Enels mühsam herbeigeschleppt hatte. Heute tritt in dieser Sache ein Kriegsgericht zusammen. Es brennt rings umher, wohin man auch sein Auge wendet. Auch ein Teil der Chinesen stadt steht bereits in Flammen. Die Luft ist ganz entschlich. Zu der ganz enormen Hike kommen noch die üblen Gerüche der Zeichen und des Feuers. In unfrem Bureau sieht es wüst aus.

Wir wünschten, die Köln  . 8tg." hätte recht. Wir können aber feinen deutschen   Soldaten für so verwahrlost erachten, daß er glaubt, Das beabsichtigte Bündnis zwischen der konservativ- antisemitischen Ich kann kein Safe öffnen, da alle Griffe abgehauen und die sich durch erfundenes Niederstechen von hilflosen Frauen und Kindern Mittelstandspartei und den Freisimnig- Liberalen ohne Freifinn und Safes selbst umgeworfen sind. Die sämtlichen deutschen, in der französischen   Niederlassung ansässigen Firmen haben nach, Rück­in den Ruf eines entsetzlichen Kriegsmanns" zu bringen. Da dürfte ohne Liberalismus ist nicht zu stande gekommen. Jede dieser Par- sprache mit dem deutschen   Konsul durch ihn ein Schreiben an den er sicherlich andersartige Thaten erzählen. Wir fürchten daher, daß teien wird daher eigne Kandidaten aufstellen. An den Freifinnigen" franzöflichen Generalfonsul gerichtet, in dem sie Schadensersatz beau­die Mitteilung des Briefes nur allzu richtig ist. liegt es nicht, daß das Wahlbündnis gescheitert ist, denn in ihrer spruchen. Wenn die Köln  . 3tg." zur Vorsicht bei der Aufnahme Höllenangst vor den Socialdemokraten haben sie sich redlich darum zweifelhafter Kriegsschilderungen mahnt, so ist diese Mahnung bemüht. Offenbar haben ihnen die Konservativen die Luft ganz ab­am wenigsten angebracht gegenüber den Blättern unsrer Partei, die schneiden wollen und das wollen sich wohl doch selbst die Frei- heute die traurige Mitteilung machen, daß inzwischen unser sehr zurückhaltend in der Wiedergabe von Nachrichten find, über die sinnigen unter gothaischer Couleur noch nicht gefallen lassen.

eine Kontrolle unmöglich ist. Beherzigenswert wäre die Mahnung Unfre Parteigenoffen gehen mit den besten Hoffnungen in den

dagegen für die Mehrzahl der bürgerlichen Blätter und nicht zum wenigsten für die mahnende Köln  . Zeitung" selbst, die tagtäglich zur Förderung der patriotischen Chinawut die tollsten Erfindungen bon chinesischen Grausamiteiten ausstreuen.-

Zur Frage der Berginspektion.

Unser O. H.- Mitarbeiter schreibt uns: Daß unsre Konstatierung des Fiastos der lärmend an gekündigten Brefeldschen Berginspektions- Reform" verschiedene Kost­gänger des Bueckschen Reptilienfonds in Nahrung fegen würde, wußten wir; deshalb überraschte uns der von einer Berliner   Kor­respondenz unternommene Versuch, die Reform" herauszuhauen, nicht. Es verlohnt sich aber wirklich nicht der Mühe, dem verlegenen Gestammel des Verteidigers unsrer Grubenzustände ausführlich zu antworten.

Nur das sei ihm gesagt: Als wir im Vorjahre die vergleichende Unfallstatistit aus dem deutschen   Bergbau veröffentlichten und auf die enorm gestiegene Unfallziffer gebührend hinwiesen, da belehrte uns ein gutentlohnter Offiziofus, daß es nicht angängig sei, die Opfer der Massenunfälle ohne weiteres mit in die Unfallziffer einzurechnen, da nur die normale Zahl der Unfälle, d. h. erklusive Opfer der Massenunglücke, Anspruch auf wissenschaftlichen Wert hätte. Wir haben dieses Argument schon vor­jährig als richtig anerkannt und uns vertröstet auf die kommende, nor­male Unfallziffer." Für das Jahr 1899 sind wir dem Rat des Werts­verteidigers gefolgt, haben die normale Unfallzahl in Betracht gezogen und i

Wahlkampf.­

Brutalitäten gegen Deutsche   in Transvaal  .

17. Juli. Ich schrieb Ihnen gestern morgen und muß Ihnen ganzes Haus vollständig von den russischen und französischen   Soldaten ausgeraubt und alles Mobiliar gewaltsam demoliert worden ist., Alle Safes sind eben­falls erbrochen und ich bin jetzt bemüht, wenigstens unsre Bücher zu retten. Vom französischen   Konsul war feine Hilfe zu erlangen, und der deutsche   und der russische konnten nichts machen. Konsul Beim Berliner   Auswärtigen Amt   gehen zahlreiche Beschwerden Dr. Zimmermann hat sich aber die zerstörten Pläge angesehen und deutscher   Reichsangehöriger ein gegen die brutale Behandlung, die ist dann persönlich zu Comte du Chaylard gegangen, der ihm ver­fie in Transvaal   durch die Engländer haben erdulden müssen. sicherte, daß die Ansprüche der deutschen   Firmen, falls sie von ihm Deutsche  , die lange Jahre in Pretoria   oder Johannisburg ihrem( dem deutschen   Konsul) gegengezeichnet würden, genau in derselben Berufe nachgegangen sind, wurden so wird mitgeteilt ohne Weise von du Chaylard bei seiner Regierung vertreten werden würden, jeden Grund aus ihren Stellungen geriffen und zwangsweise aus als tämen sie von französischen   Firmen. dem Lande geschafft. So schildert z. B. ein sächsischer Staatss angehörigiger Namens Zaunid seine Erlebnisse folgendermaßen:

Ausland. Schweiz  .

Nach dem Einzuge des Lord Roberts   in Johannesburg   erließ er eine Proflamation und versprach in derselben, daß alle die­jenigen, welche die Waffen abliefern und einen Neutralitätseid Bern, 4. September  .( Eig. Ber.) Daß auch in der Demokratie leisten würden, in Johannesburg   unangefochten bleiben und volle nur dann jede Stlafie wie jede Bartei zu ihrem Recht kommt, wenn Freiheit genießen sollten. In welcher Weise das Versprechen des sie sich rührt, lehrt jeder neue Vorgang. Die mit so großem Erfolg englischen Oberbefehlshabers gehandhabt wurde, ergiebt sich nun verfolgte Parole der deutschen   Agrarier:" Schreien wir!" wird un­aus folgender Thatsache: In der Nacht zum 13. Juli und am ausgesprochen auch in der Demokratie praktiziert. Besonders ber folgenden Tage wurden Verhaftungen im großen Stil stehen dies die bürgerlichen Klassen und Parteien, die im Besitz der vorgenommen. Alles was" Mann" hieß, wurde auf den Straßen wirtschaftlichen und politischen Macht sind und denen entsprechende aufgegriffen, viele wurden in ihren Wohnungen aus dem Schlaf Organisationen zur Seite stehen, sowie eine weitverbreitete Breffe, gerissen und zur Polizei- Office geführt. Auch ich gehörte zu diesen die alles beherrscht. Wenn nun da einmal eine Gruppe am staats Opfern echt englischer Roheit. Wir waren nur mit den not- lichen Futtertrog oder sonstwo zu fura kommt, so schreit sie wendigsten Kleidungsstücken angethan, viele trugen im Augen- und rasch wird sie befriedigt. Leider aber sind die Arbeiter blick ihrer Verhaftung feinerlei Geldmittel bei sich. Bald wurde noch nicht so weit, sie laffen die Herren" machen, die ja alles viel uns klar, auf welche Weise man mit uns zu verfahren gedachte. besser verstehen, wie sie und die daher schon alles zum Besten ge­