Einzelbild herunterladen
 

Nr. 213.

Abonnements- Bedingungen:

Abonnements Preis pränumerando: Bierteljährl. 3,30 mt., monatl. 1,10 mt., wöchentlich 28 fg. fret ins Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags Nummer mir tlluftrierter Sonntags Beilage ,, Die Neue Welt" 10 Pfg. Poft Abonnement: 3,30 Mart pro Quartal. Eingetragen in der Poft Beitungss Preisliste für 1900 unter Br. 7971. Unter Kreuzband für Deutschland und Defterreich- Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mart pro Monat.

Erscheint täglich außer Montags.

Vorwärts

Berliner

Volksblatt.

17. Jahrg.

Die Insertions- Gebühr beträgt für die fechsgespaltene Rotonet zeile oder beren Raum 40 Pfg., für politische und gewertschaftliche Bereins und Bersammlungs- Anzeigen 20 Pfg. Bleine Anzeigen" jedes Wort 5 Pig. ( nur das erste Wort fett). Inserate für bie nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Erpedition abgegeben werden. Die Erpcdition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet. Kernsprecher: Hmt I, nr. 1508. Telegramm Adresse: " Socialdemokrat Berlin"

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.

Der Kriegsrat der Bauherrn.

Dresden , den 11. September 1900. Dem Delegiertentag des Innungsverbands deutscher Baugewerks­meister folgte heute die zweite Generalversammlung des Arbeitgeberbunds für das Baugewerbe. Aeußerlich trug die heutige Versammlung ganz das Gepräge wie die gestrige; man sah dieselben Gesichter und auch am Vorstandstisch be­merkte man zum Teil die Herren, die beim Innungstag dort faßen. Der Geist der Eintönigkeit und der Langeweile, der am Mon­tag vorherrschte, war jedoch verschwunden, um den Scharfntacher­bestrebungen Platz zu machen, die heute völlig unverhüllt und lebhaft zu Tage traten. Gestern war man bemüht, die zünftlerischen Ideen in Gesezespläne umzumünzen, heute hielten die Vertreter des Unter­nehmertums im Baugewerbe Kriegsrat über die zukünftige Tattit im rücksichtslosen Kampf gegen die Bauarbeiter.

Eingeleitet wurden die Verhandlungen des Arbeitgeberbunds

mit einem

Donnerstag, den 13. September 1900.

Die Lokalverbände werden verpflichtet, durch ständige Con­troleure feststellen zu lassen ,, ob Arbeiter aus Streit orten auf Bauten eingestellt worden sind."

Einige Redner aus fleinen Städten sprechen dagegen und einer beantragt, statt werden verpflichtet" wird empfohlen" zu setzen. Melzer Dresden: Ich bin entschieden gegen die Schwächlichkeit, wie sie in der vorgeschlagenen Aenderung zum Ausdruck tommt. Wir müssen ganz entschieden vorgehen, wenn wir etwas erreichen wollen, und von den Socialdemokraten lernen. ( Lebhafter Beifall.)

8immermann und Korn, beide aus Stettin , schließen sich Melzer an.

Döbler- Berlin : In Berlin ist diese Kontrolle bereits eingeführt und sie hat sich bewährt. Es sind zu diesem Zweck zwei be sondere Beamte angestellt worden, die auch noch zu andren Zweden benutzt werden. Es fommen Sachen vor unter den Arbeitern, die später noch einmal benutzt werden können. Es wird sich empfehlen, die hier vorgeschlagenen Controleure in gleicher Weise zu beschäftigen. Albrecht- Groitsch beschwert sich darüber, daß im Frühjahr die Mehrzahl der Bauhandwerker aus den kleinen Städten nach den großen zieht. Darauf wird der Antrag 2achmann einstimmig an genommen.

Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.

Schließlich gelangt folgende vom Borstand des Bunds aus­gearbeitete Resolution einstimmig zur Annahme:

" Der deutsche Arbeitgeberbund für das Baugewerbe steht auf dem Standpunkt, daß die obligatorische Einführung der Streit flaufel eine absolute Notwendigkeit ist. Der Vorstand wird ermächtigt, den Termin für die Einführung festzusetzen."

Nunmehr erfolgt die Regelung einiger geschäftlicher Angelegen heiten, die uns nicht interessieren. Darauf wurde die General­versammlung der Scharfmacher im Baugewerbe geschlossen.

*

Die nadte rücksichtslose Interessenvertretung der Unternehmer, die sich gegen die aufstrebende Gewerkschaftsbewegung mit allen Mitteln wehren, die ihnen die wirtschaftliche Machtstellung und die politische Gunst der herrschenden Klassen im Staat gewährt, kommt hier zum Ausdruck. Keise Anerkennung einer nur mäßig ange­deuteten rechtlich gleichen Stellung der Arbeiter findet Gehör, nur wenn sich die Herrschaftsgelüfte gegen die Arbeiterklasse in trasser Form austoben können, regt sich bei den Herren ein Gefühl inniger Genugthuung. Wie das Unternehmertum über die Arbeiter denkt, dafür bieten die Verhandlungen einen lehrreichen Beitrag, die Arbeiter im Baugewerbe im besonderen wissen nunmehr, was ihnen droht, wenn sie nicht treu zur Fahne der Organisation halten. Das ist die Macht, die den Plänen der Unternehmer Maß und Ziel sezen

fann.

"

verdanken, die

China .

Bericht über die Entwicklung des Arbeitgeberbunds den der Vorsitzende, Baumeister Felisch aus Berlin erstattete. Demnach besteht der Bund gegenwärtig aus 104 Vereinen gegen 66 im Vorjahr. Die im vorigen Jahr in Karlsruhe beschlossene Kriegstaffe ist verwirklicht worden; es sind bereits 18 800 M. Bericht über den Verlauf der diesjährigen Arbeitseinstellungen. eingezahlt worden, darunter aus Berlin 6000 und Dresden 2000 m. Ueber diesen Punkt referierte Statsbaumeister Simon­Durch Wanderredner sollten die Arbeitgeber im Baugewerbe Breslau . Der Herr unterschied sich vorteilhaft von der übrigen Ge- Eine besondere Stellung unter den Mächten" nimmt von der Notwendigkeit des Zusammenschlusses überzeugt werden, sellschaft. Er ist ein ebenso entschiedener Verfechter seiner Selaffen Deutschland in der chinesischen Angelegenheit ein, so erklärt die Redner stünden auch zur Verfügung, es sei aber bedauerlich, daß sich interessen wie Felisch und andre; es durchwebte aber seine Aus- Münch. Allg. 8tg." in einer Korrespondenz aus Berlin von ernst so wenig Verlangen danach bemerkbar mache und große Städte, wie führungen ein Zug von Liberalität, und der Gang zu brutalen Maß informierter Seite" behufs Begründung der Ablehnung des russischen München , Hamburg u. a. eine ablehnende Haltung gegen regeln trat bei ihm weniger als bei den übrigen Rednern hervor. Vorschlags seitens der deutschen Regierung. Die besondere den Bund einnehmen. Redner schildert hierauf den Stand der Deutschland der Ermordung feines Ge= Unternehmerorganisation in den einzelnen Ländern und meint, es 202 Maurerstreits und 131 Ausstände der Zimmerer zu verzeichnen Stellung" foll fei wenig Anlaß da, mit den erzielten Resultaten zufrieden zu sein. waren. Von ersteren waren für die Arbeiter 119 von Erfolg, 41 erfolg fandten außerordentliche Sühne erfordere. In einzelnen Landesteilen mache sich eine direkte Abneigung los und die übrigen mit teilweisen Erfolgen begleitet. Von den Das Verhalten der deutschen Regierung bestätigt, daß die Auf gegen den Bund bemerkbar: das gelte besonders von Bayern . 8tmmererstreits verliefen 84 günstig für die Arbeiter, 24 ungünstig, die fassung einer besonderen Stellung allerdings bei ihr besteht und doch Lokalverbände kämen zumeist erst dann zu stande, wenn ein größerer übrigen brachten den beteiligten Arbeitern teilweisen Erfolg. Die Zahl ist sie bis heute noch nicht in der Lage gewesen, der Oeffentlich­Streit ausgebrochen ist, das sei falsch. Wir befinden uns im der Streits wäre zurückgegangen und es feien auch nicht so erregte teit irgend welche Mitteilung über die Ursache der Ermordung Krieg, dazu brauchen wir Soldaten; ein im Moment des Gefechts Stämpfe wie in früheren Jahren zu verzeichnen gewefen, dagegen des Herrn v. Stetteler und die Vorgänge bei dieser That zu geben, geschaffenes Bollsheer fann uns wenig nügen; wir brauchen fampf war die Beobachtung zu machen, daß fleine Orte und das flache Nach einer Schilderung, die jetzt der Ostasiatische Lloyd" geübte Truppen, sonst werden wir die ersten Schlachten immer ver- Land stärker als früher beteiligt waren. Es haben sehr viele Aus lieren. Darum müssen wir auch im Frieden rüsten, um im Kampfe, stände mur eine Dauer von 3-14 Tagen gehabt; dann hätten die verbreitet, ist Freiherr v. Ketteler überhaupt nicht durch planmäßige der uns aufgedrungen wird(?), gerüstet zu sein.( Beifall.) Bauherren nachgeben müssen. Wenn man nicht start genug an ent- chinesische Vorbereitung ums Leben gekommen, sondern durch einen Ein weiterer schwerer Fehler ist, daß bei Streits und Aus- fchiedenem Widerstande sei, sollte man es gar nicht erst zum Bufall inmitten der Unruhen in den Straßen von Peking . Wäre sperrungen ausständige Arbeiter eines Bezirks von Arbeit Streit tommen lassen. Es erwecke auch den Anschein, als diese Darstellung aber auch unrichtig, so darf das Mißgeschick, das gebern andrer Städte aufgenommen werden. Das wußten manche Bauherrn nicht recht zwischen berechtigten die deutsche Gesandtschaft noch schlimmer betraf als die kann und darf so nicht weiter gehen. Gemeinschaftliche Maß- und unberechtigten Forderungen au unter Gesandtschaften andrer Staaten, nimmermehr dazu führen, daß regeln gegen Streifende muß unsre Hauptaufgabe werden. scheiden und verfolgten das Princip, jede Forde wir in China die Politik einer besonderen Stellung" fortsetzen, die Leider ist erst aus legter Beit zu melden, daß ausständige Arbeiter rung abzulehnan. Das sei falsch. Bu Zu einem sieg­in großer Zahl in Arbeit genommen wurden.( Rufe: Namen reichen Ausstande sei die Sympathie des Publikums in feiner Weise unsren Interessen entspricht, die dem deutschen Namen nötig. Diese sei aber nicht zu erwarten, wenn berechtigte Forderungen besonderen Haß eintragen und den deutschen Handel auf lange Zeit der Arbeiter abgewiesen würden, da wir eine schlechte Baukonjunktur schwer schädigen muß.

nennen! Danzig !)

und

mit

-

Die französische Regierung hat der Erklärung Nußlands be züglich des Rückzugs von Peling nach Tientsin zugestimmt. Die französische und die russische Regierung sind über diesen Bunkt völlig in Uebereinstimmung. Die Gesandten Bichon und v. Giers, sowie die Generale Frey und Lenewitsch haben tele= graphisch die Weisung erhalten, die nötigen Vorkehrungen zu treffen, um sich von Peking nach Tientsin zu begeben, sobald dies die Umstände gestatten."

Amerika zeigt weiter seine Bereitwilligkeit, Friedensverhand­lungen zu stande zu bringen. Aus Washington meldet das Reutersche Bureau":

Ein weit verbreiteter Irrtum ist es, die Listen( gemeint sind die schwarzen Listen) als einziges und sicher wirkendes Mittel zu erwarten haben, würde die Frage der Lohnherabsehung wieder Auch sonst dauert der Nachrichtenmangel fort. Die gegen die Anstellung streitender Arbeiter zu betrachten. Die Er- aktuell. Man solle aber nur da mit Kürzungen vorgehen, wo die Spalten der Blätter werden gefüllt mit allen möglichen Nachrichten, fahrung hat längst gelehrt, daß dies nicht der Fall ist und der Nußen in günstige Periode zu übermäßig hohen(?) Löhnen geführt habe. die sich gegenseitig aufheben oder keinerlei Gewähr der Glaub feinem Verhältnis zu den hohen Kosten steht. Es giebt ein Sehr wichtig ist die Frage: mit wem sollen wir bei würdigkeit bieten. Allerdings kommt soweit es sich um die An­andres Mittel, daß weit einfacher und weniger kostspielig ist: Stellen Streits verhandeln? Das hängt ganz davon ab, wie die Sie keine Arbeiter ohne ordnungsgemäßes Abgangszeugnis Organisation beschaffen ist; wenn, wie in Breslau , von 2500 bahnung der Friedensverhandlungen handelt die Nachlässig. ein!( Sehr richtig!) weisen Sie jeden Gesellen zurück, dessen Papiere Maurern 2000 organisiert find, hat es teinen 8wed a hinzu. Neber die Haltung der französischen Regierung ver feit eines Teils der Mächte, besonders Englands, nicht ordnungsgemäß find! sagen: ich ertenne die Organisation nicht an. Die Der Vorstand hat sich die Förderung der Bundesinteressen in jenigen, die unter solchen Verhältnissen mit Vertretern der Or- breitet die Agence Havas" folgende ihr aus Petersburg zugehende jeder Beziehung angelegen sein lassen. Eine gute Wirkung hatten ganisation nicht verhandeln wollen, rufen ganz unberechtigterweise Privatdepesche und nur unter Vorbehalt: besonders turz gefaßte Artikel, die wir Redaktionen über- Differenzen wach. Eine große Anzahl Streifs sind entstanden, weil mittelten und die durch die Presse Verbreitung fanden. Dadurch die Kollgen sich gewehrt haben, mit der Organisation zu verhandeln. ist vielfach der Anstoß, zur Gründung von Lokalverbänden gegeben Wir wollen doch ehrlich sein! Wären wir Arbeiter, würden wir worden. Es bleibt jedoch noch viel zu wünschen übrig. Wie ebenfalls das Bedürfnis nach Organisation haben. Deshalb ist es früher, so hat auch in diesem Jahre der Bund Angaben falsch, sich auf den Standpunkt zu stellen, mit über Löhne eingefordert und eingefordert und die verschiedenen Lohn- Vertretern der Organisation nicht zu unter­säge zusammengestellt. Im Mai d. J. gelangte durch handel it. den Bundesvorstand eine Eingabe an Behörden und städtische Ist es zu empfehlen, Verträge auf längere Zeit mit den Körperschaften zur Aufnahme der Streifklausel in Bauverträge. Arbeitern abzuschließen? Ich halte dafür, mit verständigen Leuten Darin haben wir nachgewiesen, wie notwendig die Aufnahme der die Löhne nur immer für ein Jahr abzuschließen. Be­Klausel ist. Und ich kann hier nur besonders hervorheben: Die rechtigte Ansprüche soll man bewilligen. Wir dürfen uns Streitflausel ist eine der wichtigsten Aufgaben des Arbeitgeber nicht verschweigen, daß noch viel zu bessern ist. Wie sieht es auf vielen Bauten bunds, sie wird uns Frieden und Ruhe bringen. auf den Aborten Lassen Sie mich zum Schluß nochmals darauf hinweisen, daß es sonstigen Einrichtungen aus. Ist es nicht bedauerlich, daß die Be­notwendig ist im Frieden den Krieg vorzubereiten. In erster Linie hörden erst durch Verordnungen viele Bauherren an ihre Pflicht gilt es, Maßregeln zu treffen, die die Beschäftigung Streifender ver- erinnern mußten 1? Ich bin auch der Meinung, daß man nach und hindern; d. h. wir müssen dem Feinde( gemeint find die Arbeiter) das nach dazu kommen kann, die Arbeitszeit au verkürzen. Waffer abgraben; dann aber müssen wir auch die Streitklausel zur Streits sollte man möglichst vermeiden. Er mag ausgehen, wie er Geltung bringen. Das find unfre nächsten und wichtigsten Aufgaben, will, er schädigt auf alle Fälle auch die Bauherren. Wir in Breslau deren Durchführung wir sofort in Angriff nehmen müssen.( Lebhafter haben sehr gute Resultate durch Verhandlungen mit der Organi­Beifall.) fation, die von verständigen Leuten geleitet wird, erzielt. Aufgabe des Arbeitgeberbunds ist es ebenfalls, auf gleiche Lohn- und Arbeitsbedingungen hinzustreben; es muß der Gefahr durch rücksichtslose Lohn­vorgebeugt werden, daß durch herabseßungen eine Schleuder- Konkurrenz ein­Absolute Garantien für die völlige und dauernde Beruhigung geleitet wird. Redner bricht schließlich noch eine Lanze für die Streiftlausel und fordert zum Zusammenschluß im Arbeitgeber der chinesischen Bevölkerung kann natürlich niemand, auch nicht bund auf. Auf diese Weise rettet er noch einen schivachen Beifall, Li- Hung- Tschang bieten. Zur Erreichung dieses Ziels haben vor denn die Versammlung, die sich sonst sehr lebhaft geberdete, hatte allem die in China fremden Mächte den Chinesen durch eine Politik bei dieser Rede vielsagendes Schweigen beobachtet. der Friedfertigkeit mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Politik An diesen Vortrag schloß sich eine nennenswerte Diskussion der Einschüchterung, der Beschwerung Chinas mit schwerer Kriegs­nicht. tontribution, die insbesondere in Deutschland befürwortet wird, kann Streitklausel. Kurz Berlin : Ich habe mir eine Liste sämtlicher bei mir Weftphal Steglig, der Referent über diesen Punkt, nicht zu gutem Ende führen. beschäftigten Arbeiter aufgestellt, die sich mit Hilfe der Invaliden machte sich seine Aufgabe leicht. Mit viel Lungenkraft aber Ueber das Vermittlungswerk liegen noch folgende Mits tarten sehr leicht anfertigen läßt. Wenn ich diese mit den Ber - wenig Argumenten erflärte er die Streifklausel für unteilungen vor: last zeichnissen Streifender vergleiche, ist es leicht festzustellen, ob unter bedingt nötig. Diese sei eine Waffe gegen die Social- Peking, 4. September. Prinz Tsching hatte eine 8u meinen Leuten ein Streifender ist. demokratie. Wenn die Führer wüßten, daß die Verträge sammenkunft mit Sir Robert Hart ; das Ergebnis ders Müller Kassel: Der Abkehrschein ist die sicherste Kontrolle. Streifflaufeln enthielten, würden sie es sich erst überlegen, ob sie selben wird geheim gehalten, doch erwartet man in einigen Tagen Melzer Dresden: Die Kontrolle darüber, ob sich unter den zum Streit hetzen sollten. Ohne die Streiftlausel sei es sehr schwer, Aufschlüsse. Prinz Tsching hat die gleichen Vollmachten wie Prinz beschäftigten Leuten Streifende befinden, fann durch die gegen unberechtigte Forderungen anzutämpfen. Entschiedenes Bor- Stung im Jahre 1860, er überbrachte ein faiserliches Delvet mit be Invalidenkarten erfolgen. Aus dieser ist zu ersehen, woher gehen sei unbedingt nötig. In Berlin sei man durch einen Vertrag sonderen Anweisungen an Hart vom Kaiser. der Arbeiter kommt; ist in der betreffenden Stadt ein Ausstand, so mit den vereinigten Mörtelwerken ja glüdlich soweit gekommen, daß London , 11. September. Wie das Reutersche Bureau" erfährt, weiß ich, es ist ein Streikender. Baumeister, die nicht im Bunde sind, keinen werden in dem kaiserlichen chinesischen Edikt, durch welches die Nachdem noch mehrere Redner zur Sache gesprochen, bringt Mörtel mehr geliefert bekommen.( Stürmischer Bei- Friedensunterhändler ernannt werden, Prinz Tiching und Lachmann folgenden Antrag ein: fall.) So entschieden müsse man allerorts operieren. Li- Hung Tschang, sonst aber kein andrer namhaft gemacht.

In der Debatte über den Bericht, der eine Fanfare in des Worts wirklicher Bedeutung war, bemerkt

Lachmann: Alle bisher gemachten Vorschläge werden die Ein stellung streitender Arbeiter nicht vollständig verhindern. Was nügen uns Listen und sonstige Anweisungen, wenn die Poliere, die Arbeiter einstellen, die Anordnungen nicht befolgen. Sehr viele Bauherren beschäftigen gegen ihren Willen Streifende. Hier kann nur gründlich Abhilfe herbeigeführt werden, wenn man die Lokalverbände verpflichtet, besondere Controleure anzustellen, die auf Grund der Listen und sonstigen Materials vorgehen und den Baumeistern Mit teilung machen. Dann erst werden wir die anderweite Beschäftigung Streifender radikal verhindern können.

=

=

-

" Die Regierung der Vereinigten Staaten beantwortete das Edikt, durch welches Li- Hung- Tichang zur Führung der Friedens­verhandlungen ermächtigt wird, und bemerkte, fie fühle sich nicht veranlaßt, sich in irgend einer Weise über ihre Meinung betreffend die Vollmacht Li- Hung- Tschangs zu äußern, hoffe aber, dieselbe werde sich als völlig ausreichend erweisen, nicht allein für die Zwecke der Unterhandlung, sondern auch insofern, daß sie ihn in den Stand seße, sofort Garantien dafür zu leisten, daß Leben und Eigentum der Amerikaner hinfort im ganzen chinesischen Reiche Achtung ge­nießen werden."