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Nr. 213. 17. Jahrgang.

August.

Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt, Donnerstag, 13. September 1900.

Unterm neuesten Kurs.

1. Würzburg . Genosse Bullmer wegen Beleidigung eines

Drechslermeisters 35 M. Geldstrafe.

3. Hamburg . Wegen Beleidigung des Offiziercorps der deutschen Armee Genosse Molkenbuhr 300 M. Geldstrafe.

D

Leipzig. In der Revisionsinstanz Genosse Dylong drei Monate Gefängnis wegen Religionsvergehen.

6. Berlin . Bauarbeiter Schmidt wegen versuchter Nötigung 30 M. Geldstrafe. Wegen des gleichen Reats der Wachs­former Schmidt 1 Woche Gefängnis.

-

Grünau . Der Rauchflub Starter Tabat" feiert am Sonn abend, den 15. September, sein Stiftungsfest im Lotal des Herrn Lindenhayn. Da der Klub seine Billets hauptsächlich in Arbeiter freisen abjeßt, so machen wir die Genossen darauf aufmerksam, daß das Lokal für uns gesperrt ist. Brit. Freitag Versammlung. Vortrag des Genossen wad Gäste haben Zutritt.

Lokales.

Die Lotalfommission.

Herr Dr. Leipziger. Jm Kl. Journal" findet sich abermals. folgende liebliche Blume aus Byzanz:

Andere Nationen beneiden uns, daß wir einen schaffensfrohen, dentenden Monarchen haben, der den großen Fragen der Zeit mit seltenem Verständnis folgt und ihnen auch oft voraneilt. Wir wollen uns das Bild dieses Mannes nicht durch parteiische schiefe Beleuchtung trüben lassen, wir wollen nicht, daß eine Fraktion seinen frohen Thätigkeitsdrang lähme. Dazu hat niemand ein Recht, und am wenigsten ein Reichstag, dem alle großen Bedürfnisse des Staatslebens abgerungen werden müssen, und der unter seinen 400 Häuptern auch nicht einen einzigen Mann fein eigen nenni, der den weiten staatsmännischen Blick und die aus

Die Versicherungsanstalt Berlin im Jahre 1899. 8. Erfurt . 14 Tage Gefängnis Genosse Pappe wegen Be- berichte der Landes- Versicherungsanstalt Berlin für das Jahr 1899 gleichende Vielseitigkeit unsres Herrschers auch nur annähernd ersetzen Die Rentengeschäfte. Nach dem soeben erschienenen Geschäfts. renten und 2697 Ansprüche auf Gewährung von Invalidenrenten ein. gingen im Berichtsjahre 334 Anträge auf Gewährung von Alters- fönnte."

leidigung der Wagenführer der Straßenbahn.

15. Halle. Wegen Verteilens von Druckschriften ohne polizeiliche

Herr Dr. Leipziger mag anfte Ten, was er will, einen Orden

ſtrafe. dem ein für allemal Erlaubnis Genosse Sachse und Frau je 6 M. Geld Bewilligt wurden 235 Altersrenten und 1897 Invalidenrenten. Am friegt er doch nicht. Seine Verwandtschaft sowohl wie seine Vers

wächters 30 M. Geldstrafe.

20. Bremen . Genosse the in wegen Beleidigung des Senats 3 Monate Gefängnis.

22. Chemnitz . Wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften Genosse Lessen 30 M. Geldstrafe.

Frankfurt a. M. 15 bezw. 10 M. Geldstrafe zwei Arbeiter

wegen Beleidigung eines Gendarmen.

23. Glogau . In der Berufungsinstanz Genosse Stolpe- Grün­berg wegen Fabrikantenbeleidigung 1 Monat Gefängnis.

D

. Halle. Genoffe Thiele wegen 2 Beleidigungen 300 bezwv. 600 M. Geldstrafe.

27. Bittau. 800 m. Geldstrafe Genosse Fischer wegen Be­leidigung eines Redacteurs."

29. Berlin . Wegen Vergehens gegen§ 153 der Geiverbe Ordnung die Maurer Reinsdorf , Lamprecht und Schulze 6 bezw. 3 und 2 Monate Gefängnis.

30. Kiel . Die Genossen Korn, Rehbein und Möller wegen Beleidigung einer Hebamme 200 bezw. 60 und 50 M. Geldstrafe.

31. Zwickau . 1 Woche Gefängnis Genosse Sachse wegen Ver gehens gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung.

Halle. Wegen Beleidigung eines Amtsvorstehers Genosse Botorny 30 M. Geldstrafe.

Jusgesamt wurde erkannt auf 1 Jahr, 6 Monate und 4 Wochen Gefängnis und 1802 M. Geldstrafe.

Berlin , den 10. September 1900.

Der Parteivorstand.

Parteitag der italienischen Socialdemokratie.

Rom , 10. September. Die wichtige Frage der Parteipresse nahm auch heute die ganze Vormittagssigung in Anspruch. Man tam noch einmal auf die Tagespresse zu sprechen; dann debattierte man lange Zeit über die wöchentlich erscheinenden Parteiorgane; endlich beschäftigte sich die Versammlung mit den Propagandaflugblättern, mit der Bibliothek, mit der Frage der Druckereien usw.

Von dem Erscheinen einer zweiten täglichen socialdemokratischen Beitung fürchten einige Genossen, daß sie die Existenz des Avanti" gefährden könnte. Aus den finanziellen Berichten der Administration erhellte aber glücklicherweise, daß das Fortbestehen unsres Centralorgans mummehr gesichert ist. Ander­feits ist es nicht zu leugnen, daß der in Rom erscheinende Avanti" nicht in der Lage ist, der großen socialdemokratischen Bewegung in Piemont zu folgen. Dazu kommt noch, daß während es in Mailand mehrere demokratische und republikanische Zeitungen giebt, um die sich die Massen scharen, Turin nur monarchistische Blätter befigt. Eine in Turin erscheinende socialdemokratische Zeitung würde deshalb bei einem großen Teil der Bevölkerung Eingang finden. In diesem Sinne sprachen die meisten Redner; und die Versammlung gab ihnen auch recht, indem sie mit großer Mehrheit eine Tagesordnung des Genossen Nofri annahm, die dahin lautete: bie piemontesischen Genoffen zu berechtigen, ihr wöchentliches Parteiorgan in ein tägliches zu verwandeln.

fall.

rentner vorhanden. Es waren vorhanden am Schlusse des Jahrs: Altersrentner Invalidenrentner

1891

1295

6

1892

1620

179

1893

1901

569

1894

2247

1196

1895

2417

1917

1896

2529

2394

1897

2644

3285

1898.

2646

4466

Die Gesamtausgabe für Renten zu Lasten der Anstalt Berlin betrugen im Jahre:

Altersrente 131 007 M.

Invalidenrente

1891

1892

1893

1894

174 856 207 037 240 975

10

"

1895

259 839

10 335 M. 45 941 102 220 165 308

"

n

"

1896

276,792

213 980

"

D

1897

290 366

289 551"

1898

"

1899

295 507 301 397

"

"

392 821 518 220

"

Berlin an Renten, die von andren Landesversicherungsanstalten In diesen Summen befinden sich auch die Anteile der Anstalt gezahlt wurden und z. B. im Jahre 1899 bei den Altersrenten 18 841 M. und bei den Invalidenrenten 48 637 M. betrugen.

Als Ursachen der Juvalidität wurden festgestellt die Lungen­ich windsucht in 25,02 Proz. der Fälle bei Männern und in 14,59 Proz. der Fälle bei Frauen. Andre Lungenerkrankungen hatten bei Männern einen Anteil von 12,37 Broz. und bei Frauen einen solchen von 9,08 Proz. Auf Entkräftung, Blutarmut und Altersschwäche ent­fallen 7,19 Proz. männliche und 13,62 Proz. weibliche Fälle; Gelenk­rheumatismus und Gicht 7,06 Proz. männliche, 11,67 Broz. weib­liche; Krankheiten des Herzens und der großen Blutgefäße 7,41 Broz. männliche und 7,62 Broz. weibliche Fälle. Alle sonstigen Krankheiten hatten geringeren Anteil an den Ursachen der Invalidität.

Berichtsjahre 2312 erledigt und davon 1126 abgelehnt. Die Anträge Anträge auf Uebernahme der Krankenfürsorge wurden im gingen von 1852 Männern und 460 Frauen aus. Von den Männern waren 1078 und von den Frauen 331 lungenschwindsüchtig. Vor­gemerkt waren noch viel mehr Lungentuberkulöse, deren Anträge je­Doch im Jahre 1899 nicht mehr erledigt werden konnten.

1898 auf 300 000 m. im Jahre 1899 gestiegen und für 1900 find Die Kosten des Heilverfahrens sind von 250 000 m. im Jahre 770 000 M. dafür ausgeworfen. Für 1900 ist, wie schon mitgeteilt, geplant, die Syphilis in den Kreis der zu bekämpfenden Krankheiten einzubeziehen, zu welchem Zwed bereits ein Grundstück in einem Vorort Berlins angekauft ist.

im Wege.

Die Unfähigkeit der Großen Berliner . Eine längere Verkehrsstörung machte sich gestern vormittag in der Leipziger Straße und deren Nebenstraßen empfindlich bemerkbar. Wieder rührte die Störung von der elektrischen Straßenbahn her. Von 7 bis gegen 9 Uhr konnten Privatfuhrwerke und Fußgänger wegen der stecken gebliebenen Accumulatorivagen nur mit der größten Mühe von der einen zur andern Seite der Straße gelangen. Auch am Dienstagabend zwischen 8 und 9 Uhr war für einen großen Teil der Stadt der Verkehr auf der Straßenbahn gesperrt. Die Gesellschaft will eben dem Berliner Publifum mit aller Gewalt ihre Unfähigkeit bor Augen führen.

Der diesjährige Oktoberumzug wird, wie aus den Kreisen der Möbeltransporteure mitgeteilt wird, einen großen Umfang an nehmen. Ganz besonders zahlreich sind die Umzüge von Mietern fleiner Wohnungen, was jedenfalls bedingt ist durch bedeutende Mietssteigerungen, die überall vorgenommen wurden. In manchen Straßenzügen wird nicht ein einziges Haus von den Umzügen verschont bleiben. Bei Mittel- und großen Wohnungen werden verhältniss mäßig wenig Quartierwechsel stattfinden. Vom 20. d. M. ab sind die Möbeltransporteure durch Vorbestellungen schon derartig in An müssen. Im Oktober wird Berlin auch einen starten Zuzug finder. pruch genommen, daß zur Bewältigung des Berkehrs fast die ge­samten Möbelwagen Berlins in Benutzung genommen werden da fast sämtliche nach außerhalb gehenden Möbelwagen durch Rüc transporte in Anspruch genommen sind.

Zur Kohlennot schreibt man uns: In den Gasanstalten Berlins ist die Einrichtung getroffen worden, den Konsumenten 1 Hektoliter Coats zu verabfolgen, wodurch sie dem Zwischenhändler und seiner Preiserhöhung entgehen. Für diejenigen, die in der Lage sind, sich diese Wohlthat zu verschaffen, ist es gewiß angenehm. Aber was fangen die Armen an, und derer sind nicht wenig, die nur für 5, 10 oder 20 Pf. kaufen können? Gerade diese Leute sind gezwungen, da die Gasanstalten so fleine Posten nicht abgeben, sich an die Händler zu wenden und deren Preisaufschlag zu tragen. Diese Lüde sollte unter allen Umständen beseitigt werden.

Wegen eines schweren Sittlichkeitsverbrechens ist der Maurer Carl Borch aus Berlin von der hiesigen Kriminalpolizei in Haft genommen worden. Borch war auf einem Ausfluge nach Baruth gekommen, überfiel dort auf freiem Felde eine wehrlose, ältere Frau und vergewaltigte sie. Es gelang ihm zwar, nach seiner mittelt werden, worauf hier seine Verhaftung erfolgte. Unthat zu entfliehen, doch konnte seine Persönlichkeit alsbald er­

Ein Liebesbrama. Gestern vormittag gegen 114 Uhr ver­suchte der in der Artilleriestraße 14 wohnhafte Sänger Anton Edler seine Braut Pauline Nude I durch drei Revolverschüsse zu töten und Wirklich in Krankenfürsorge genommen wurden im Berichtsjahre erschoß sich dann selbst. Die Rudel ist nicht lebensgefähr im ganzen 468 Lungenschwindsüchtige und 465 wegen andrer Strant- lich verletzt. Wir erfahren über den Vorgang folgendes: Edler ist 79 wurden in die Heilanstalt Loslau , 146 nach Grabowfee, 165 nach wohnte schon seit Jahren in Berlin und trat in Singspielhallen auf. heiten. Davon wurden dem Sanatorium Gütergoz 449 überwiesen, am 24. August 1859 zu Anotrian- Lana in Steiermark geboren. Er Was die wöchentlichen Parteiorgane in den andern Gegenden Anstalten geschickt. Görbersdorf, 33 nach Andreasberg und die übrigen nach andren Das Mädchen, das ebenfalls aus Steiermart stammt, war in Italiens betrifft, so beschloß die Versammlung nach einer lebhaften Debatte, daß in jeder Provinz eine socialdemokratische Zeitung Gütergo 459 Personen entlassen wurden, von denen 407 als längere Zeit in der Ziegelstr. 30. Da Edler keine Miete bezahlte, Ueber die Seilerfolge ist zu erwähnen, daß im Jahre 1899 aus Berlin zunächst Raffiererin und dann Kellnerin. Beide wohnten zu gründen sei, vorausgesetzt, daß sie ohne Unterstützung der Central- ertverbsfähig im Sinne des Gesetzes zu betrachten waren und unter so mußte er hier am Freitag voriger Woche seine Wohnung räumen kaffe bestehen könne. Eine Ausnahme wurde nur für Basilicata und ihnen 220 als geheilt. Lungenschwindsüchtige wurden 434 männliche und zog nun nach der Artillerieſtr. 14 zu dem Fuhrherrn Michaelis. Sardinien gemacht, wo die Zeitung direkt von der Parteileitung ge- aus den verschiedenen Anstalten entlassen, davon 12 als geheilt und Der Mann war in der letzten Zeit ohne Beschäftigung und lebte gründet werden wird. Bei der Frage der Propaganda beschließt die Versammlung, teine und als gebessert 133. 363 als gebessert; weibliche wurden entlassen 157, davon als geheilt leichtsinnig. In der Heimat hatte er seine Frau und zwei Kinder daß die Lokalkomitees für die Verbreitung der Flugblätter zu sorgen zurückgelassen. Noch vor kurzer Zeit sandten ihm Angehörige eine haben, die eventuell in Dialekten verfaßt und zu ganz billigen Preisen, Unterstützung von 100 Mart. Er verjubelte sie in einer Nacht. Dieser soweit nötig umsonst, verteilt werden sollen. Genosse Ferri empfiehlt linge werden in Berlin seit dem 1. Dezember 1898 durch Aerate feitdem sie erfahren hatte, daß Edler verheiratet und Familienvater Die in städtischer Waisenkostpflege untergebrachten Säng: Leichtsinn und das Schuldenmachen gefielen dem Mädchen nicht, zumal die Gründung einer socialdemokratischen Bibliothek, deren Ueber- und Waisenhelferinnen gesundheitlich beauf schüsse in die Centralkasse fließen. sichtigt. Ueber die Erfahrungen, die bisher gemacht worden sind, war. Wiederholt war es schon zu Zwist gekommen. Einmal Die Vormittagsfizung wird geschlossen mit der Genehmigung hat jetzt der Magistrat den Stadtverordneten eine Vorlage zu drohte der Mann seiner Geliebten mit dem Revolver in dem Café, einer vom Genoffen Bertelli vorgeschlagenen Tagesordnung, nach gehen lassen. Das Urteil der Aerzte über die Pflegestellen in dem sie beschäftigt war, und veranlaßte dadurch, daß sie ihre welcher alle socialdemokratischen Zeitungen nur von Drudereien gebrudt werden dürfen, die den üblichen Tarif an genügend aufgegeben werden, dagegen wird in vielen Fällen beschäftigt gewesen war, wurde sie Kellnerin. Nun hatte sie jedoch folchen ist im allgemeinen günstig. Nur drei Stellen mußten als un- Stellung verlor. Nachdem sie dann noch auf dem Botsdamer Bahnhof genommen haben. die große Sorgfalt und die wahrhaft mütterliche Aufopferung vor Edler gar keine Ruhe. Jeden Abend besuchte er sie in der Die Nachmittagsfizung beginnt wieder mit einem Disciplinar Die gesundheitliche Beaufsichtigung wird von allen Säuglingsärzten ihre Stellung bald wieder aufgeben mußte. Endlich beschloß fie, gerühmt, mit der sich die Pflegemitter ihrer Kostkinder annehmen. Wirtschaft, in der sie bediente, und stets benahm er sich so, daß sie Genoffe Ferrari fchlägt ein Tadelsvotum gegen Genoffen für sehr wertvoll gehalten. Sie dient zur Belehrung derjenigen Borciani vor, der auch bei Gelegenheit der Ermordung des Königs Pflegemütter, denen es nicht an gutem Willen fehlt, die aber mit sich von ihm zu trennen und am nächsten Freitag nach Wien Humbert gegen die Disciplin der Partei verstoßen habe. Genojie den Anforderungen einer rationell- hygienischen Kindererziehung noch überzufiedeln. Sie wollte Edler diesen Plan verheimlichen, zu Borciani ist nämlich Bürgermeister von Reggio in Emilien und soll nicht genügend vertraut sind, und zum Ansporn derjenigen, die ohne ihrem Unglück erfuhr er ihn aber dennoch. Als sie ihn nun gestern bei Eröffnung der Sigung eine Rede gehalten haben, die weder den Kontrolle leicht in der Pflege ihrer Schutzbefohlenen erlahmen vormittags in seiner Wohnung besuchte, prügelte er sie durch, daß Freunden noch den Feinden gefiel. Die Versammlung beschließt würden. Die Vorlage bezeichnet daher die neue Einrichtung als sie jämmerlich schrie, schoß ihr dann eine Revolverkugel vom Halse aber, nach einem Vorschlag von Turati, die Angelegenheit an die einen Fortschritt in der Waisenfürsorge. Lokalleitung von Steggio zu überweisen. aus in den Kopf und eine zweite in den rechten Arm und tötete Der Fortschritt kann jedoch thatsächlich nur einem Teil der Hierauf ergreift Genosse Bonomi das Wort, um seinen Bericht Waisensäuglinge zu gute fomment. Die Einrichtung war gefchaffen 9terauf sich selbst durch einen Schuß in den Mund. Die Ver über die Frage der Beteiligung der Partei an den kommunal- worden in der Erwartung, dadurch die unter den 23aisen- wundete wurde, mur mit dem Hemd bekleidet, befimmungslos mit und Lokalverwaltungen" zu erstatten. Die Frage der Referent ist eine doppelte: Sollen wir danach trachten, als ringern. Nach der Vorlage ist das bis zu einem gewissen der Ortsbesichtigung durch eine Gerichtskommission um 1 Uhr nach fagt fäuglingen herrschende Sterblichkeit au vereiner Droschke nach der Klinik gebracht, die Leiche des Manns nach Mehrheit in einen Gemeinderat einzutreten? Und wenn es uns ge- Grade erreicht worden beispielsweise haben infolge der dem Schauhause abgeholt. Lungen ist die Mehrheit zu erlangen, sollen wir dann weiter Beaufsichtigung die Erkrankungen und Sterbefälle an Brech kämpfen für die Eroberung der Gemeinde? durchfall unter diesen Kindern abgenommen- aber im In voller Uniform wurde gestern vormittag ein Poftunter­Nicht wenige Genossen sind gegen eine solche Taktik, weil die Jahre 1899/1900 starben von 251 beaufsichtigten Kindern doch immer beamter, anscheinend Briefträger, an der Mühlendammschleuse als Gemeinden noch nicht jene Unabhängigkeit befäßen, die zur Durch noch 37. Die Vorlage erklärt das daraus, daß die kinder oft Leiche angeschwemmt und gelandet. Nach einem Briefe, deſſen führung der focialdemokratischen Kommunalpolitit notwendig ist. Re- aus den traurigsten Verhältnissen heraus der Namensunterschrift nicht leserlich war, haben ihn Schulden in den ferent behauptet dagegen, daß die Eroberung der Gemeinden für die Partei aisenpflege überwiesen wurden. schon jetzt eine Notwendigkeit sei. Wenn dann die Socialdemokraten den Lebensschwäche behaftet oder in atrophischem Zustande( d. h. im Mit angeborener Tod getrieben. Gemeinderat erobert hätten, dann müßten sie ihre kommunal- Bustande der Abzehrung) befindlich, werden diese Kinder in der Regel socialistische Thätigkeit entwickeln, indem sie alle öffentlichen Dienste bald oft schon nach wenigen Tagen in den Pflegestellen von ( Wafferleitung, Straßenbahn usw.) an die Gemeinde überwiesen, die ihrem unvermeidlichen Geschick ereilt." Gemeindezölle abschafften, für die Gemeinde- Autonomie tämpften, Diese Mitteilungen werfen, nebenbet bemerkt, wieder einmal das Referendum einführten 2c. Wieder hat der Bergsport ein Opfer gefordert. Wie man ein grelles Licht auf die sociale Lage derjenigen Bevölkerungsschichten, uns mitteilt, ist am legten Sonntag der Amtsrichter Dr. Oskar Ueber alle diese Fragen entspinnt sich eine Debatte, die an aus denen die der Berliner Waisenpflege anheimfallenden Kinder zu Namien im Allgäu abgestürzt. Der so jäh Verstorbene weilte auf Lebhaftigkeit und Gründlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Bor tommen pflegen. figender Costa macht aber die Versammlung darauf aufmerksam, Feriemurlaub mit seiner Familie in Obersdorf ( Bayern ). Auf einem daß die Zahl der angemeldeten Redner eine allzugroße sei; daher Auf der Tagesordnung für die Sigung der Stadt- Ausflug begriffen, hatte er von Rappenseehütte aus sich verirrt. Die wird die Fortsetzung der Debatte auf Dienstag um 7 Uhr verschoben. verordneten- Versammlung am Donnerstag, den 13. September Leiche ist bereits aufgefunden. Dr. Namien gehörte zum Amts­dieses Jahrs, nachmittags 5 Uhr, stehen u. a. folgende Gegenstände: gericht I in Berlin . Vorlagen, betreffend: die Erfahrungen bei der Beaufsichtigung der Berliner Partei- Angelegenheiten. Ein Herr Mag Salomon, Franfediftr. 12/13, erfucht uns, bes Waisenhaus Säuglinge durch Aerzte und Helferinnen, die Annahme des der städtischen Blindenanstalt von der Frau Stadt- fannt zu geben, daß er mit dem am Sonnabend wegen Miß­Spandau. Morgen, Freitagabend 81/2 Uhr, findet im Wehefchen gerichtsrath Diettrich lektivillig ausgesetzten Vermächtnisses, die Ent- handlung einer Arbeiterin verurteilten Unternehmer Mag Salomon nicht identisch ist. Lokale hierselbst, Bichelsdorferstr. 39, eine öffentliche Kommunal- cheidung des fönigl. Oberverwaltungsgerichts bezüglich der Tragung wähler Versammlung statt, in welcher die socialdemokratischen der Kosten des Transports gemeingefährlicher hilfsbedürftiger Durch einen Sturz aus dem Fenster hat fich gestern nach Stadtverordneten über ihre bisherige Thätigkeit im Stadtparlament, Geistestranter nach den Frrenanstalten, die Errichtung der mittag turz nach 1 Uhr der Kaufmann Samuel Last, der Juhaber unter besonderer Berücksichtigung der Stadtverordnetenbeschlüsse aus sechsten städtischen Volts Badeanstalt im Stadtteil Wedding , der Cigaretten- Compagnie Oriental in der Oranienburgerstr. 91, das legter Zeit, Bericht erstatten werden. Mit Rücksicht hierauf und auf den Jahresabschluß der Hauptkasse der städtischen Werte für die Leben genommen. Der schon bejahrte Mann machte in der letzten die am Sonnabend beginnende Ersatzwahl wird ein recht zahlreicher Staffenverwaltung und den Gesamt Jahresabschluß dieser Staffe für Beit den Eindruck eines gemütsfranken Menschen und erschien den Besuch bestimmt erwartet. das Etatsjahr 1899. Nachbarn oft wie geistesabwesend. Gestern nachmittag stürzte er sich

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Eine spätere Nachricht besagt: Der Selbstmörder ist ein 24 Jahre alter Friedrich Schäfer, der bei seinem Schwager in der Komman­dantenstraße 55 wohnte und seit Anfang Juni d. J. als Hilfsbote auf dem Bostamt in der Dresdenerstraße beschäftigt war.