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Nr. 217. 17. Jabrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 18. September 1900.

Socialdemokratischer Parteitag

in Mainz .

Mainz , den 16. September 1900. Die Begrüßungsfeier.

uns

und

die

Als Festredner war August Bebel angezeigt. Eine Augen- 11/2 Millionen Wähler mit 35 Abgeordneten, denen bald der 36. entzündung machte es ihm unmöglich, zur Stelle zu sein. So trat folgte, brachte die Partei zur Wahlurne angesichts des fallenden statt seiner Socialistengesezes. Aner Seitdem haben wir gearbeitet, und von Jahr zu Jahr sind wir an das Rednerpult und wandte sich mit folgenden Worten an die fortgeschritten. Stampf nach außen ist unsre Losung, Versammelten. Verehrte Festgenossen! Als selbstverständlich erschien auch Stämpfe unter haben wir geführt. Sie habent es, daß der Dank auf die Begrüßung unser alter, waderer, braver, böswillige oder schlecht unterrichtete Gegner und auch durch eine Begrüßungsfeier eingeleitet, die glänzend verlief. Die tnechts Stelle treten müßte, der Genosse Bebel . Die Arbeiten des Parteitags wurden heute am Spätnachmittage allzeit bewährter, der im Hessenland geborene Liebknecht halten manche, die uns befreundet, häufig zu der Annahme geführt, es werde. Und ebenso selbstverständlich war der nächste, der an Lieb- würde eine Spaltung in der Socialdemokratie eintreten. Diese gewaltige Stadthalle, die sechstausend Personen Raum bietet, war noch zu klein für die Menge der Erschienenen. Dicht gedrängt jaßen Erkrankung heute von uns fern, wir haben aber die Zusage, daß er der eine, die eine Richtung führe zum Ziel und ein anderer, jener die Mainzer Arbeiter mit ihren Frauen und Töchtern in dem un­im Lauf der Verhandlungen in unsrer Mitte erscheinen wird. sei der richtige Weg, das mag wieder vorkommen, das wird und das geheuren Viereck des Saals. Dicht gedrängt standen sie auf den Auch vor 28 Jahren, als die Fraktion der Eisenacher hier in Mainz muß vorkommen. Aber worüber bei uns noch nie Zweifel und tiefen Galerien, die den Saal an drei Seiten umgeben. Die tagte, mußten diese beiden Männer fehlen, ohne deren Führung wir uns in Zwiespalt bestanden hat, das ist das Biel . Und das wird städtische Halle, deren Erbauer, der Stadtbaurat Kreissig, den letzten Jahren eine deutsche socialdemokratische Arbeiterbewegung und immer sein. Und daß es so ist, dafür ist auch dieser Parteitag ein neues und glänzendes Beispiel. ein Jugendfreund unsres Liebknecht war, hatte socialistischen große Aktion faum denken konnten: auf Grund eines Hochverrats Abrechnung unsres Parteivorstands: im abgelaufenen Jahre ist die Schmuck angelegt. In der Mitte des Saals hing ein prozesies hatte die Staatsgewalt sie hinter Schloß und Riegel ge­mächtiges rothes Banner von der Decke herab, das die Inschrift bracht. Es ging auch ohne sie, bedauert wurde aber ihre Abwesen- folossale Summe von 250 000 Mark an die Parteikaffe abgeführt trug:" Arbeiter aller Länder vereinigt Euch!" Sonst war das Rot heit damals ebenso wie heute. Aber der Vergleich zwischen damals worden. Unfre Parteipresse hat sich gewaltig vermehrt: es stehen in den Velarien und Fähnchen, die den schönen Raum schmückten, nur und heute ist interessant, lehrreich und für uns alle erhebend. uns heute 76 politische Organe zur Verfügung, ferner 60 gewerk­diskret verwendet. An die Entwicklungsgeschichte der Partei seit der Damals auf dem Parteitage der Eisenacher 51 Delegierte mit schaftliche, die gewiß nicht als Parteiorgane zu zählen sind, die aber 74 Mandaten und ein Vereinigung vor 25 Jahren erinnerten Schilder mit den Namen aller in ihrer Art und Weise den Klassenkampf fördern und für die Auf­finanzielles Jahresergebnis von Kongreßorte seit 1875. Den reichsten Schmuck trug die weit in den 1029 Thalern an Parteibeiträgen und 1056 Thalern 27 Silber- flärung der Arbeiter sorgen; und in 22 eignen Druckereien wird ein Saal vorragende Tribüne. Hier standen die Büsten von Mary, groschen an sonstigen Fonds, alles zusammen 6257 Mart großer Teil unsrer Parteipreffe hergestellt. Und ist nicht auch dieser Laffalle und Engels in einem Lorbeerhaine, während darüber unter 70 Pfennige und auf der Generalversammlung des allgemeinen so gewaltige Besuch dieser Versammlung ein Beweis für die Kraft rotem Baldachine ein großes Delbild Liebknechts herabschaute, das deutschen Arbeitervereins, der damaligen zweiten Arbeiterpartei, die und Stärke der deutschen Socialdemokratie? Dies ist der Rückblick auf die Arbeit eines Menschenalters. vom 22. bis 25. Mai 1872 in Berlin tagte, stellte der Vorsitzende ein Mainzer Arbeiter gemalt hat. Der Grammsche Socialistenmarsch leitete die Feier ein. Dann Hafenclever die Anwesenheit von 52 Delegierten fest, die 145 Mitglied- Bieles haben wir erfahren, vieles erdulden müssen, aber der folgte ein von Baptist Weiß gesprochener Prolog, der reichen Beifall schaften veriraten, und 500 Thaler, so konstatiere er bedauernd, waren höhnt, dann Verfolgungen der schlimmsten Art ausgesetzt, heute eine Erfolg ist nicht ausgeblieben. Erst verachtet und ver fand. Der martige Schlußbers lautet: nur übrig gewesen in einem ganzen Jahre für die Agitation. So waren die Verhältnisse auch sonst: 1871 bei der ersten allgemeinen Stulturbewegung, der gegenüber unsre Gegner Wahl zum deutschen Reichstag ein einziger Gewählter für beide in ohnmächtiger Wut inirich e it. Parteien mit 109 927 Wählern; wenige Jahre später wollen uns diese Ziffern ins Gedächtnis rufen, aus der Vergangenheit Mut, Kraft und Ausdauer für die Zukunft zu schöpfen wenige Jahre später, im Jahre 1874, und aus den 100 000 socialdemokratischen Stimmen waren 351.000, aus dem einen Abgeordneten waren ihrer 9 geworden.

Nur vorwärts! Genossen, so zieht bei uns ein, Laßt herzlich willkommen Euch heißen! Gesegnet soll Euer Wirken hier sein,

Dem Volte die Richtung zu weisen.

Es blizt im Gewölt! schon umsäumt es sich licht, Ein Völkerfrühling will sprossen,

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Der Arbeiter Kette den Erdball umflicht Willkommen, willkommen Genossen!" Noch ein Musikstück, dann betrat, von reichem Beifall begrüßt, Dr. David, der Vertreter von Mainz im hessischen Landtag, die Tribüne.

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Dr. David:

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Bild:

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Unser

Nach einer Pause begann der zweite, der gemütlichen Geselligkeit

Erster Verhandlungstag. Montag, den 17. September. Vormittagssigung.

Um 9 Uhr 25 Minuten eröffnet Singer

die Verhandlungen mit folgender Ansprache:

Ju dem Sinne, in dem wir bis jetzt gearbeitet und gekämpft haben, wollen wir es weiter thun. Wir haben gelernt, wir haben aber nichts vergessen. Wir sind heute, was wir waren, und wir werden bleiben, was wir sind. großes Ziel, es ist die Socialisierung und Demokratisierung der Ge­sellschaft. Sie zu verwirklichen, dafür arbeiten wir auf diesem Aber der Wahlkampf von 1874 machte auch dem Rückständigsten Parteitage, und in diesem Sinne werden wir auch, nachdem wir unter uns klar, daß der bis dahin tobende Kampf zwischen den getagt, unsre Delegierten nach Paris schicken, um den Bruderparteien beiden Richtungen nicht mehr weiter geführt werden dürfe. Der aller Länder aufs neue zu bestätigen, daß sie sich vollkommen Gedanke, daß die Vereinigung unsre Macht und Stärke nicht nur berlaffen tönnen auf die Treue der deutschen socialdemo verdoppeln, sondern verzehnfachen würde, nahm Fleisch und Blut an fratisch organisierten Arbeiterschaft. Lassen Sie mich schließen, tommen in Mainz ! Diesen Gruß soll ich Ihnen im Namen der vom 22. bis 27. Mai 1875 in Gotha tagte. Seitdem sind 25 Jahre Werte Feſtversammlung: Genossen und Genoſſinnen! Will- unter den Arbeitern, und es kam zu dem Vereinigungs- Kongreß, der indem ich Sie auffordere zu einem Hoch auf die allzeit treu bewährte deutsche socialdemokratische Partei. Wir loben Mainzer Parteigenossen entgegenrufen; er kommt von Herzen, möge verflossen, 25 Jahre des Kampfs, der Verfolgung, aber auch gewaltigen uns damit nicht selbst, wir loben und ehren damit unfre en auch zu Herzen gehen! Unfer goldenes Mainz ficht ja viele Fortschritts. In Gotha fanden sich 127 Vertreter beider nichtungen Toten und die Hunderttausende, die Millionen, die heute nicht hier Gäfte in feinen Mauern; immer mehr hat sich die traditionelle Gast zusammen, die 25 651 organisierte Arbeiter repräsentierten. Der Kongreß mit uns sein können. Die deutsche Socialdemokratie, sie lebe hoch! lichkeit, das gemütsfrohe Entgegenkommen der Bevölkerung bewährt. wählte sich als Präsidium zwei Männer mit Namen von gutem Wieder brauste ein dreimaliges Hoch durch den Saal. Aber Sie, werte Parteigenoffen, die sie als Beauftragte der Social Klange, die leider heute auch nicht mehr in unsrer Witte find, August Als das Hoch verklungen war, gruppierten sich die Sänger wieder demokratie hierherkommen zu gemeinsamer Arbeit, Sie dürfen ver- Geib und Wilhelm Hasenclever . Von den damaligen Schrift­fichert sein, daß Sie ganz besonders gern gesehene Gäste in Mainz führern find heute nur noch zwei, Kegel und koonemayer, auf der Tribine, um eine zweite Komposition Weißheimers unter find.( Beifall.) Die große Mehrheit der Bevölkerung, sie fühlt sich für unsre Sache in Deutschland thätig, die übrigen sind gestorben der Leitung des Komponisten vorzutragen. Es war das Herweghsche interlich mit Ihnen verbunden durch das Band gemeinsamen Dentens oder ausgewandert. Vor allem hat sich der Genosse C. W. Tölde, Bundeslied Bet' und arbeit". Die von den Männerchören prächtig und Strebens. Sie sind hier nicht Fremde, Sie sind Freunde. Dieſe der alte Lassalleaner, unt die Einigung verdient gemacht. Um seinen vorgetragene Tondichtung gefiel außerordentlich. Der Beiſall hörte Empfindung sollen Sie haben, wo Sie sich in den Stunden, die Namen hat sich die Legende gebildet, als sei er der Repräsentant nicht eher auf, als bis die Sänger fich zu einer Wiederholung ent­Ihnen die Arbeit frei läßt, in Mainz bewegen, und dies Gefühl des brutalen, rücksichtslosen notentums. Nichts falicher als das schloffen. Dem Komponisten wurde vont Genossen Conrad, dem freundschaftlicher Zusammengehörigkeit, das nur zwischen den Menschen Tölde war ein überzeugter, treuer, sturmerprobter Lassalleaner, und Vorsitzenden des Festtomitees, unter herzlichem Dank ein Lorbeer­beſtehen kann, beren inneres Leben den gleichen Idealen zugewandt wie jeber, der mit voller Hingabe an einer Sache hängt, sich manch- franz überreicht, beffen rote Schleife die Widmung trug: Dem be ist, diese geistige Verwandtschaft als Menschen und Kämpfer, sie soll mal in der Wahl der Mittel zur Verteidigung seiner Grundsätze ver- geisternden Tondichter der Freiheit, Wendelin Weißheimer die auch in diesen Stunden weihevoller Festlichkeit Ihr Herz erfüllen. Schon einmal hat Mainz einen socialdemokratischen Kongreß in gefallen sein, das er bei ruhiger Ueberlegung nicht gebraucht hätte, greifen kann, so mag aus seinem Munde hier und da ein Wort socialdemokratische Partei von Mainz ! Den Abschluß des ersten Teils des Festes bildete ein leben des feinen Mauern gesehen. Es war vor 28 Jahren, als die Vertreter aber der rohe, impertinente, mit dem Knüppel arbeitende Die Vereinigung der deutschen Social­der Eisenacher Richtung hier tagten, einige hundert Schritte vou Mann ist er nie gewesen. Tölde war es, der den ersten offiziellen demokratie." Es war nach Liebknechts legten An­hier, im Heiligengeist", einer ehemaligen Kirche, die dann aber Schritt zur Anbahnung der Einigung that. Und als nun die Vergaben gestellt: Die beiden Gruppen, jede noch die eigne Fahne nicht durch die böse Socialdemokratie, sondern durch andre in einen handlungen fortschritten, da kam es wie es nicht anders kommen fragend, vereinen sich unter der neuen roten Fahne, die Marr dem Bierpalast verwandelt wurde.( Heiterkeit.) Dort kamen fie zufammen fonnte: es wurden fachliche, es wurden persönliche Bedenken laut. aus dem Grab aufsteigenden Lassalle zeigt. Mary hebt den stolz und berieten. Aber welch ein Unterschied in der Aufnahme Steine geringeren als unsre beiden Altmeister in London , Mary und lächelnden Lassalle empor." So hatte sich Liebknecht das Bild vor­jeiten der Bevölkerung damals und heute! Jene Verhandlungen Engels, waren es, die in dem Anbahnen der Vereinigung einen gestellt, jo hatte er es felber noch in einem Briefe vom 1. Auguſt d. J. burden hinter verschlossenen Thüren geführt, noch war die Social- Coup der preußischen Polizeigewalt erblickten. Da sprach sieb- an das Festtomitee beschrieben, so trat es in feinen beiden Abteilungen demokratie eine kleine Sette und die große Mehrzahl der Bevölke- knecht das entscheidende Wort gegenüber den Einwürfen aus in die Erscheinung und packte die Massen. Immer wieder hob sich rung wußte überhaupt nichts von ihr. Von denen aber, die darum London . Wilhelm Liebknecht , der scharfste Kämpfer in den Jahren der Vorhang unter den Klängen der Marseillaise. wußten, gingen auch die meisten gleichgültig oder mitleidig spöttelnd des Kampfs zwischen den beiden Fraktionen, der überzeugteste An­an ihr vorüber. Wie ganz anders heute! Ganz Mainz merkt heute hänger von der Notwendigkeit der Bereinigung, that den Ausspruch: gewidmete Teil des Festes. auf, alle wissen, was in diesen Tagen hier vor sich geht. Die In allen principiellen Fragen fügen wir uns bedingungslos Mainzer Parteigenossen sind stolz darauf, Sie in diesen prächtigen der Einsicht und dem Nat unsrer wissenschaftlichen Führer, Räumen zu begrüßen, sie sind stolz darauf, diesen städtischen Saal Marg und Engels, aber in allen taltischen Fragen entscheiden wir, Ihnen zu Ihren Arbeiten zur Verfügung stellen zu können und nie die wir in Deutschland leben und wirken und die Verhältnisse kennen. mand in Mainz tann ernstlich daran denken, der Socialdemokratie Dies Wort ging wie ein zündender Funke durch die Partei, und diesen Saal zu verweigern. Das mag Ihnen ein Beweis sein Marx und Engels gaben von dem Moment ab ihren Wider­der Macht und der Anerkennung, die die socialdemokratische Partei spruch auf. auch hier in Mainz gefunden hat. Und diese gewaltige Fest-< Und wie war die Wirkung der Einigung? Auf dem letzten versammlung, die zusammengeströmt ist, um die Delegierten der Kongreß vor dem Socialistengefeß, in Gotha , 1877 waren 95 Dele Stelle, um im Namen und im Auftrage der Parteileitung den Mit dem Gefühl der tiefsten Wehmut trete ich heute an diese Socialdemokratie zu begrüßen, sie mag Zeugnis davon ablegen, gierte aus 251 Orten vereinigt, die Einnahme der Partei war auf Parteitag in Mainz für eröffnet zu erklären. Fehlt doch heute hier daß die socialdemokratischen Ideen auch in der Bischofsstadt, auch in 54 217 m. gestiegen, und die Wahlen am 10. Januar 1877 ließen der Mann, zu dem wir jahrzehntelang in verehrungsvoller Liebe dem schwarzen Mainz ihre volkserobernde Kraft bewährt haben. die Partei aufmarschieren mit der ersten halben Million. 493 000 und Dankbarkeit aufgeschaut haben, der Mann, der seit der Gründung ( Lbhafter Beifall.) Mit Freude und mit Begeisterung muß uns diese mächtige als Sieger hervor. Da tam das Jahr 1878 und mit ihm die beiden zu Grabe getragen haben, der sich in den Herzen der Parteigenossen Stimmen wurden für uns abgegeben und 12 Abgeordnete gingen der Partei ihr Führer gewesen ist, er, den wir vor einigen Wochen Kundgebung erfüllen, und doch fällt in dieselbe Tropfen Wehmut: ein Attentate, des halben Jdioten Hödel, der sicher nicht daran gedacht ein Dentmat gefegt hat aere perennius( bauernder als Erz): Einer, der sonst immer dabei war, ist hat, irgend jemand töten zu wollen, und des nach herostratischem Ruhm Wilhelm Liebknecht. ( Die Versammlung erhebt sich.) Unser heute nicht mehr dabei. Wilhelm Liebknecht , dessen ftrebenden Nobiling. beredter Mund so oft auch Die Folge war das Socialistengefeg und mit geliebter Lehrer, unser Meister, er weilt nicht mehr unter uns. gerade von dieser Stelle ihm eine furchtbare Verheerung der Partei. Unfre Organisationen wir können unsre Parteigeschäfte nicht mehr mit ihm, sondern mu aus die Herzen des Volts bewegte, er ist nicht mehr. Wie können wurden zerstört, die Gewerkschaften als angebliche Anhängsel unsrer in seinem Geiste vollziehen. Das Gefühl des Schmerzes und der wir diese Stunde mit einander feiern, ohne seiner zu gedenken. Was Bartei aufgelöst, Arbeiter- Strantentassen vernichtet, Stoniumvereine Trauer, welches die ganze socialistische Welt bei der Nachricht seines er für die Bartei gewefen, was er für die Menschheit gethan, das aufgelöst, unsre Preffe verboten, unsre Broschüren vom Licht der Todes durchzittert hat, es ist noch in so lebhafter Erinnerung, daß brauche ich Ihnen nicht auseinanderzusetzen. Das wissen Sie alle. Oeffentlichkeit wegdekretiert. Wir standen mit einem Male einer ich nicht nötig habe, noch weiter darauf zurückzukommen. Wir Liebknechts Name gehört der Ewigkeit an. Er war ein Hesse, und Brutalität, einer Rücksichtslosigkeit, einer absoluten Rechtlofigkeit würden auch nicht im Sinne und Geiste unfres verehrten Alten wie sein Geist das Große und Größte unspannte, so lebte doch gegenüber, es trat eine gewisse Deroute ein, und manch einer unsrer handeln, wenn wir uns dauernd dem Schmerze hingäben und in sein Herz in seiner Heimat. Es verging fein Jahr, ໂນດ nicht Tage und Wochen in den Stätten verweilte, er früheren Führer, mancher unsrer Genossen hat die Erwartungen, unsrem Schmerze vergäßen, was er der Partei zu thun vorgezeichnet er die auf ihn gejezt wurden, nicht gerechtfertigt. Aber wir dürfen hat. Kämpfen wollen wir, arbeiten wollen wir, streben wollen Suabe gespielt und als Jüngling geschwärmt hatte. diefen Genossen feinen Vorwurf machen. Als jede unfrer Hand- wir damit erfüllen wir am besten das Vermächtnis unjres großen. In Gießen , in Offenbach , in Mainz , überall verbanden ihn Jugend- lungen unter Polizei- Aufsicht stand, als jeder bekannte Partei Toten, dessen Geist unfre Verhandlungen leiten wird. erinnerungen, freundschaftliche und verwandtschaftliche Beziehungen. genosse von morgens bis abends seinen Spigel auf der Ferje Und wie hatte er sich gerade auf den Parteitag gefreut! Barteigenossen! Sie haben dadurch, daß Sie sich von Ihren hatte, da hörte es naturgemäß für eine ganze Reihe von ihnen auf, Sigen erhoben haben, mir die Aufforderung dazu erspart. Ich Unser Alter ist tot. Und doch, unser Alter lebt! Sein Geist im Dienste der Partei noch mit Nutzen thätig sein zu können. Die stelle fest, daß der Parteitag zum unauslöschlichen Andeuten an Lebt unter uns und es lebt sein Werk. Sie werden dieses Wert Polizei kannte alle, die stigmatisiert waren als frühere Führer und Wilhelm Liebknecht diese Kundgebung gebracht hat und ich schlage nachher im Bilde dargestellt ſehen, das er selbst entworfen, Bertreter der Partei und wandte diesen ihre besondere Aufmerksamkeit dem Parteitag vor, das demnächst zu erwählende Bureau zu sein Vermächtnis, das Werk der Einigung unsrer großen gu. Bewegung. Werden wir uns in dieser Stunde dessen bewußt, was bekannten Vorfämpfer neue traten, und es ist eins der glänzendsten So blieb nichts andres übrig, als daß an Stelle der alten Liebknecht die Kraft gab, sein ganzes Leben diesem Werke zu widmen: Beugnisse für die deutsche Socialdemokratie, daß in diesem Moment das Edelste und Größte an Liebknecht, das war sein sociales Pflicht- der höchsten Strisis, als der Ruf an die Parteigenossen erging: Parteigenossen, wir treten zu einem Parteitag zusammen, dessen gefühl, tief verankert in der Liebe zum Volte, zur leidenden Mensch Freiwillige vor!" jich neue Bortämpfer fanden. Als wir damn in provisorische Tagesordnung uns reiche Arbeit giebt. Auf diesem heit. Aus dieser Kraftwelle wird das Große in der Menschheit yden zusammentamen, um unbekümmert um die preußische Polizei- Parteitag fönnen wir feiern die 25jährige Erinnerung an den geboren. Möge fie sich auch in den Arbeiten des Mainzer Partei- fontrolle über das zu sprechen, was wir für notwendig hielten, da tonnten Einigungstongreß, an die Einigung der Partei, die uns tags bewähren, möge das Gefühl socialer Pflicht, das wir uns sagen: Jezt sind die schlimmsten Wirkungen des Socialisten start gemacht hat, die zusammen mit dem Opfermut, init der unfrem Alten den Lebensweg vorzeichnete, angesichts seines geseges überwunden, jezt ist die Zeit vorbei, wo unter den Genossen ein Energie der Genossen die Partei zu dem gemacht hat was sie heute Bilds in jedem Einzelnen von uns erhöhtes Leben winnen; in diesem Geiste auch mögen nach Schluß unsrer Arbeiten trauen Blaz gegriffen hatte. Bei der Auflösung der Partei befanden wird. Wir gedenken jener Einigung am besten, wenn wir in dem ges unberechtigtes, aber aus der Situation erklärliches gegenseitiges Miß- ist und die die Partei zu weiteren Erfolgen und Siegen führen bie Beauftragten nach Paris gehen und gemeinsam mit den Genossen sich nur 1000 m. in der Kaffe, die bestimmt wurden für die Opfer Sinne, in dem sie damals vollzogen worden ist, weiter arbeiten und der andren Länder die große Sache der Menschheit beraten. Stimmen des Kampfs. In Wyden betrugen die Einnahmen 37 000 m. ir ungeachtet aller Meinungsverschiedenheiten im einzelnen nie ver­Sie mit mir ein in ein hoch auf unsre gemeinsame große Sache! schufen uns da eine Organisation, die auf gegenseitigem Vertrauen gessen, daß wir Socialdemokraten sind, daß wir Socialdemokraten Die volksbefreiende, die völkervereinende Socialdemokratie, fie beruht, eine Organisation, die keine Polizeigewalt zu vernichten bleiben wollen, und daß die deutsche Socialdemokratie nur sein wird, lebe hoch! vermag. Auf dem nächsten Kongreß in Kopenhagen was sie ist,( Bravo !) wenn sie unverrückbar dem Ziel, das sie sich hatten wir bereits eine Einnahme von 95 000 M. zu verzeichnen, in vorgezeichnet hat, entgegenschreitet, für dieses Ziel, für dieses End­St. Gallen eine solche von fast 200 000 m. ziel fämpft.( Bravo !). Nach 12 Jahren brach das Socialistengesez zusammen, Bismards Wir feiern aber noch ein andres Jubiläum in diesem Jahr, die Num sammelten sich dreihundert Sänger auf der Tribüne. Aus Allmacht war erschöpft, die Spottgeburt der Neaktion wurde nicht zehnte Wiederkehr des Jahrestages der Beseitigung Darmstadt , Frankfurt a. M., Wiesbaden und Mainz waren die wieder erneuert. In alle 1890 tonnte Bebel über 342 204 M. des Socialistengesetes. 1878 über die Partei berein­Arbeiter- Gesangvereine vereint worden, um unter der persönlichen seit St. Gallen quittieren. 669 600 m. haben die deutschen Arbeiter gebrochen, sant dieses Schandgesetz 1890. Das Socialistengesez, eine Leitung des Komponisten W. Weißheimer zunächst das Heinesche ihren Vertrauensmännern und Führern unter dem Socialistengeset ephemere Erscheinung, bestimmt gewesen, die Partei zu nebeln, Tendenzlied vorzutragen. Der Männerchor in Marseiller Hymnen zur Verfügung gestellt, nicht gerechnet die Leistungen in den Bro existiert nicht mehr. Aber die bürgerlichen Parteien, die herrschenden se fand lebhaften Beifall. vinzen, in den Einzelorganisationen eine stolze Biffer, und Stlajien, in deren Sinne und Dienste es gegeben wurde, fie

als

100

Begeistert erhoben sich die Tausende und ein dreifaches Hoch flang brausend durch den Saal.

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Liebknechts eine Kundgebung der Trauer und der Teilnahme zu beauftragen, im Namen der Gesamtpartei Deutschlands der Familie übermitteln. Ich stelle die Zustimmung des Parteitags feft.