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Nr. 218. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwos, 19. September 1900.

Socialdemokratischer Parteitag

in Mainz .

( Fortsetzung aus der 1. Beilage.)

Mainz , 18. September. Zweiter Verhandlungstag.s

Vormittags- Sigung.

immer gewünscht: wärst Du doch einmal Berliner Vertrauensmann, will ja nicht sagen daß Du ein Esel bist, aber die, die so arbeiten dann sollten die andern schon mal sehen.( Große Seiterkeit.) Ich wie Du, find Ejel( heiterkeit), es wäre ein undantbarer Posten, den bin es nicht, mein Ehrgeiz geht nicht so weit( erneute Seiterkeit), mur eine ganz besonders dazu qualifizierte Person ausüben könnte. allerdings repräsentiert die Leistung Berlins eine Leistung der Masse. Lehnen Sie den Antrag also ab. Die Leistung des einzelnen Berliners wird durchschnittlich nicht größer sein, als die eines Provinzgenossen. Aber hier sehen wir, daß die Quantität in die Qualität umschlägt( große Heiterkeit), die Berliner sind dann mit einem Mal so große Leute, daß dem einzelnen manch­mal die fluge ruhige Beurteilung darüber schwinden kann.( Große

Den Vorsitz führt Singer. Die Verhandlungen über Punkt 5 Heiterkeit.) der Tagesordnung Die Organisation der Partet werden fortgesetzt. Der Referent

Auer

as

Die bisherige Organisation unsrer Parteileitung war veranlaßt durch die Lage unsrer Vereinsgesetzgebung in Preußen, wonach wir der Gefahr ausgesetzt gewesen wären, daß ein Partei­vorſtand und eine Kontrollkommission gesondert als zwei politische Vereine betrachtet werden, deren Inverbindungtreten unter das Vereinsgesetz gefallen wäre. Darum haben wir diese beiden Organe formell vereinigen müssen. Es war aber nur eine Verschleierung des wirklichen Thatbestands, die ja sogar Pfannkuch gestern zu einem momentanen Irrtum veranlaßt hat; in der Bragis haben wir aber jederzeit bis zur letzten Stunde eine Kontrolle gehabt und zivar eine sehr energische. Da wir aber jegt zu der Verschleierung nicht mehr genötigt sind, schlagen wir ihnen eine Trennung der beiden Organe vor, so daß wir jetzt statt Parteileitung" immer " Parteivorstand" sagen.

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Damit bin ich am Ende meiner Ausführungen. Ich stimme dem Vorschlag zu, die gesamte Materie einer Kommission zu überweisen. Das haben wir auch in Halle gethan, wir haben da eine Kommission von 25 Mitgliedern eingefeßt, ich bin Referent gewesen und erinnere mich noch des freudigen Bewußtseins, als der Parteitag unfren Vorschlägen debattelos zustimmte. Ich hoffe, daß es auch hier so kommen wird im Interesse der Partei und unsrer gemeinsamen Sache.( Lebhafter Beifall.)

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Schöpflin- Chemnitz :

Frau Ziek- Hamburg:

sich

Der vom Centralorgan handelnde§ 18 ist eine Ver­schmelzung der früheren§§ 17 und 17a. Sachlich ist daran nichts geändert, es ist nur der im vorigen Jahr in Hannover angenommene Singer unterbricht die Verhandlung, um die Disposition für Antrag in Bezug auf die Erweiterung der Rechte der Berliner Preß die kommenden Tage zu treffen: Der Saal ist am Mittwoch nur Die Gastfreund fommission berücksichtigt worden. Es ist kein Geheimnis, daß ich bis 127, am Freitag nur bis 1/26 Uhr zu haben. fährt in seinem gestern abgebrochenen Referat fort: dun persönlich jenem Antrag durchaus abgeneigt war; ich habe von jeher fchaft der Mainzer ftellt einen Stommers am Donnerstagabend und Ich habe mich seit gestern überzeugt, daß ich die zu§ 3 von den Standpunkt vertreten: der Borwärts" ist Centralorgan, so lange eine Rheinfahrt für Freitagnachmittag in Aussicht. Singer bittet, den Frauen gestellten Anträge zum Teil nicht ganz richtig verstanden die Berliner damit einverstanden sind. Aber in dem Moment, im Interesse der Erledigung der Geschäfte, die Rheinfahrt auf Sonn habe: das liegt wohl an ihrer nicht genauen Formulierung. In der wo die Berliner dies Opfer der Gesamtpartei nicht mehr abend zu verlegen. Der Parteitag nimmt mit dieser Maßgabe die Sache bin ich aber mit ihren Forderungen einverstanden.( Bravo ! bringen, haben sie das Recht, das Blatt als ihr Lotal Einladung der Mainzer an. Es wird die bei den Frauen.) blatt zu betrachten. Die politische Bedeutung des Vorwärts" Generaldiskussion liegt darin, daß er am Ort des politischen Lebens erscheint und er wird über das Auersche Referat eröffnet. unter allen Umständen das politisch einflußreichste Blatt der Partei bleiben, gleichviel ob es Centralorgan ist oder nicht. Das Recht der nolioliesim Emmel- Mülhausen : Berliner , über ihr Blatt selbständig zu verfügen, habe ich nicht be- Das bewährte Alte an unfrem Organisationsstatut wollen wir stritten. Früher war es bei uns Gesez, daß das Recht den Berlinern möglichst beibehalten und nur da ändern, wo es durch die Verhältnisse nicht zusteht, weil der Vorwärts " Centralorgan ist. Daraus sind geboten ist. Ich möchte daher in§ 1 eine Fassung vorschlagen, w00­Differenzen entstanden," einzelne Genossen wollten dem geschriebenen nach der Parteigenosse verpflichtet wird, die Partei nicht bloß durch Recht gegenüber ihr Naturrecht aufrecht erhalten. Jch aber als Geldmittel zu unterstügen, sondern auch durch sonstige Thätigkeit zu Bureaufiat stellte mich auf den Boden des geschriebenen Rechts. In fördern. Dagegen liegt eine Veranlassung zu einer Kenderung ber Hannover hat man dann ein Kompromiß geschaffen, das wie alle Bestimmung über den Ausschluß aus der Partei nicht vor. Es iſt Kompromisse nichts taugt; in der Praxis haben die Berliner jegt das nicht Mißtrauen gegen den Parteivorstand, aber wenn man nur erreicht, was sie wollen. den einen Fall Lütgenau anführen kann, so ist das ein Beweis, daß Nun noch einige Bemerkungen zu einzelnen Anträgen. die alte Bestimmung sich bewährt hat. Als wir in Mülhausen an Die Parteigenossen von Berlin 4 und Niederbarnim beantragen, daß die Reinigung gingen, hatten wir ein paar Stunden vorher einen § 9 ist nur redaktionell geändert. Den Antrag 26 von Aachen die Buchhandlung Vorwärts ebenso wie das Centralorgan Brief von Bebel bekommen, der uns gerade von dem Ausschluß Buebs brauche ich nicht zu besprechen, denn einen derartigen Antrag wird der Controle der Preßtommission unterstehen soll. Nachdem Singer abriet. Sätte die Parteileitung also die Sache in der Hand der Parteitag nicht annehmen. Die Aenderung im§11 ist eine Kon- und Pfannkuch ihnen gestern eingehend die Rechtslage geschildert gehabt, so hätte der jetzige Zustand nicht herbeigeführt werden sequenz der Trennung von Vorstand und Kontrole; die Ziffer 4 haben, brauche ich mich darüber nicht mehr zu äußern. So sehr ich können. Nach§ 10 des Iteuer Entwurfs würde hat die Absicht, der Kontrollkommission die bisherigen Rechte nicht zu anerkenne, daß der Borwärts" im weitesten Maße unter dem Ein der Parteitag nur mit den Berichten der Reichstags: Abgeordneten, schmälern. Die Verkürzung der Frist für die Veröffentlichung der fluß der Berliner Organisationen zu stehen hat, so entschieden muß nicht der Abgeordneten überhaupt zu beschäftigen haben; ich meine, Anträge zum Parteitag von 7 auf 5 Tage, wie wir fie in§ 12 ich bestreiten, daß auch die Buchhandlung in demselben Ver- wenn die Beteiligung an den preußischen Landtags- Wahlen beschlossen beantragen, ist begründet durch unsre Praxis, daß jeder ein hältnis zu den Berliner Genossen steht. Der Borwärts" ist wird, ist diese Aenderung gewiß nicht angebracht. Ein preußischer gebrachte Antrag hier zur Unterstützung gestellt werden muß. Lokalorgan der Berliner . Die Buchhandlung aber ist ein Parteitag wird nicht leicht einberufen werden tönnen. Außerdem § 13 enthält redaktionelle Aenderungen und solche, die aus Institut, das unsren Schriftenvertrieb über die Gesamtpartei hat der Parteitag sich ja auch bisher mit Landesangelegenheiten be­Zweckmäßigkeitsgründen geboten sind, so über die Vertretung der zu regeln hat. Das Bedürfnis an Zeitungen decken die Genossen in schäftigt, ich erinnere an die Stegmüllerei, an die bayrischen Borstandsmitglieder untereinander. Hierzu liegen die Anträge 28 der Provinz überall selbst, aber das Bedürfnis an Agitationsjchriften Fragen. Sie bis 30 vor. Die Düsseldorfer Genossen wollen die bisherige Ver- oder wissenschaftlichen Arbeiten können die Genossen in einer ganzen einigung von Parteivorstand und Kontrolle beibehalten; ich verweise Reihe von Orten nicht befriedigen. Dies Bedürfnis zu decken, ist Es wird immer auf die armen Weber im Eulen- und Erzgebirge auf das vorher von mir Gefagte. Die Notwendigkeit für die Wahl eine Aufgabe der Gesamtpartei, daran sind wir alle miteinander Bezug genommen. Es ist aber unmöglich, mit unsicheren Einnahmen zweier Erfagleute hat sich bisher nicht herausgestellt. Die Annahme interessiert. Ich erinnere nur, daß Berlin an dem Gesamtumsatz der zu rechnen, und ich kann bestätigen, daß die sächsischen Weber auch des Antrags des fünften sächsischen Wahlkreises werde ja nichts Buchhandlung nur mit 10 Broz. beteiligt ist, während umgekehrt der durchaus nicht Gegner der in dem Entwurf zu§ 1 vorgeschlagenen schaden, aber nüßen erst recht nichts. Aspiranten für die angenehmen Vorwärts" in Berlin und Umgegend 50 000, außerhalb nur 5000 Aenderung sind. Auch bezüglich des§ 2 haben wir gemütlichen Borstandsstellen werden sich ja immer finden.( Heiterkeit.) Die durch das Abonnenten hat. Das beweist, wie unberechtigt das Verlangen ist, aus Sachsen durchaus Vertrauen zu der Parteileitung. Bürgerliche Gesetzbuch geschaffene Rechtslage hat uns veranlaßt, die Be- der Buchhandlung ebenso wie aus dem Vorwärts" ein Organ der stimmung in unser Statut aufzunehmen, daß tein Barteigenosse ein flag Berliner Genossen zu machen, und ich möchte die Berliner bitten, zu Hause bares Recht hat, die Geschäftsbücher oder Papiere des Parteivorstands, hier hoffe ich Sie ja überzeugt zu haben( Heiterkeit)- auch den Als Onkel Chlodwig endlich sein Versprechen einlöste und das der Kontrollkommission oder der Partei einzusehen usw. Ich werde übrigen Genossen diesen Standpunkt flarzumachen. Wir sind Verbindungsverbot aufhob, war es bei der Regsamkeit und dem. aus­das nicht begründen, da Genosse Stadthagen , der ja der geistige durchaus nicht herrschsüchtig, ach, lieber Gott, das Herrschen, ich gebildeten Auffassungsvermögen unfrer Genoffen etwas Selbstver Urheber dieser Bestimmung ist, so freundlich sein wird, uns nachher könnte so viel herrschen, wir find doch fünf alte gewaschene Brüder ständliches, daß sie sich sofort damit befaßten, das Quentchen Freiheit, die Gründe anzugeben. Ich weiß nur, daß die Juristen unter uns im Parteivorstand( Heiterkeit), aber es ist nicht einer unter uns, der das uns mehr gegeben ist, für uns auszunüßen, und schon lange einig waren, und als ich das sah, sagte ich: die Geschichte verstehe vom Cäsarenwahnsinn erfaßt ist. Nein, Nuhe möchten wir haben, ehe der Entwurf des Parteivorstands erschien, haben an ver­ich zwar nicht, aber es wird schon so sein.( Heiterkeit.) Der Vor- vielleicht manchmal mehr Ruhe als eigentlich gut ist. Würden Sie schiedenen Orten die Genossen Stellung dazu genommen schlag ist gewissermaßen eine Vorbeugungsmaßregel für irgend dem Vorstand den Vorwurf machen, daß er manchmal nicht An- und haben erklärt, jetzt sei es uns unmöglich, überall die welche Fälle, die noch tommen tönnen; er ist so sehr juristisch, regungen genug gegeben hat, daß das jüngere Element, das Barteigefchäfte festgegliederten Bereinen zu übertragen. Und daß er schon richtig sein wird. Sie sagen: Für heute ist noch bis in die Puppen hinein glaubt und dem entsprechend wir haben ja allerfeits anerkannt, daß aus Rücksicht auf es noch nicht recht nötig, aber Legt Ihr nicht aus, handelt, dort nicht genügend zur Geltung kommt mm, die materiellen Mittel, die für unsre Parteibewegung notwendig so legt Ihr unter, und wegen der Möglichkeit dieser Auslegung öffentlich würde ich ja das nicht zugeben( Seiterkeit), aber ich find, es außerordentlich wünschenswert sei, unfre Organisation nach müssen wir unsre Maßnahmen treffen. Wir wissen ja, was wir mit würde mir freilich sagen: so ganz unrecht haben sie nicht.( Heiter dieser Richtung auszubauen. Aber ich habe schon danials, wenn ich der Auslegung des Reichsgerichts bezüglich der Geheimbündelei teit); vor dem umgekehrten Borwurf, daß wir herrschfüchtig sind, mit Genossen darüber gesprochen habe, erklärt, das wäre ja sehr erlebt haben. Daher sind wir unsren juristischen Freunden dankbar, schügt uns unsre demokratische Gesinnung. Sie können sicher sein, schön, wenn wir mehr und mehr die Genossen in festen Vereinen daß sie uns darauf aufmerksam gemacht haben, deshalb folge ich ich bin oft überzeugt, da haben wir wieder eine Dummheit be- zusammenschließen, aber bedenkt doch, wenn Ihr dann die Führung ihnen blind und wünsche, daß Sie dasselbe thun( Heiterkeit), aber schlossen, aber ich führe es aus auf Grund meiner demokratischen fämtlicher Barteigeschäfte in diese Vereine hineinlegt, so schließt Ihr ohne die Einschränkung, die die Genoffen in Berlin 3 in ihrem An- Gesinnung. Ich spreche das hier aus, um denen, die es angeht, eine ganze Reihe von Personen von der Teilnahme an dieser Partei­trage 50 beantragen. Sie beantragen eine Ausnahme für die einmal nahe zu legen, daß fie derartige Unterstellungen unterlassen. thätigkeit aus und zwar nicht nur uns Frauen, sondern auch alle Delegierten auf dem Parteitag. Ich halte es für selbstver- Wir tönnten viel mehr herrschen, aber das giebt mir frische jene Bersonen, die nicht im stande sind, dauernd Beiträge zu ständlich, daß Sie unter normalen Verhältnissen eo ipso Arbeit und der Arbeit gehen wir alle wir sind jetzt alte Sterls zahlen. Auer hat ja freilich erklärt, daß die Genossen, die das Recht haben, durch Einsicht in die Bücher sich die geworden gern aus dem Wege. Also ich bitte Sie, den Antrag nichts haben, deswegen nicht ausgeschlossen werden sollen, und eine genaueste Kenntnis über alles zu verschaffen, was die Partei abzulehnen, denn mit demselben Recht wie die Berliner könnten auch solche Erklärung auf dem Parteitag würde ja genügen, aber angeht. Es ist bedauerlich, daß Sie so wenig Gebrauch davon machen die Genossen irgend eines andren Orts eine Kontrolle über die weiter würden auch ausgeschlossen werden alle jene Leute, die infolge ( Seiterkeit), wir schleppen die Bücher mit und Sie benugen sie nicht Buchhandlung verlangen. Hier auf dem Parteitag haben die Ber ihrer Stellung in der bürgerlichen Gesellschaft nicht offen ihre Bu ( Heiterkeit), ich stehe nicht an zu erklären: das Vertrauen ist unsrer liner ebenso gut wie alle andren Delegierten das Recht mitzu gehörigkeit zur Partei bekennen tönnen. Also schon aus dem Ge­feits wohl verdient, aber deshalb bitte ich Sie, so sehr ich die sach sprechen. Das Recht der Uebertragung des Eigentums haben sie fichtspunkt, daß wir jeden, der sich zu unsren Grundsäßen bekennt, liche Begründung des Antrags 30 anerkenne, geben Sie uns für den nicht. Ich kann im Namen der 5 Borstandsmitglieder an den Beratungen und Entschließungen der Partei teilnehmen lassen Ausnahmefall freie Hand. Ich hoffe, die Berliner werden so freundlich erklären, daß wir uns einer derartigen Bestimmung mit allen müssen, ist es geboten, daß die Geschäfte der Partei nicht einzig und fein und sagen: Na es war gut gemeint, aber schlecht gelungen. Ich uns zu Gebote stehenden Kräften widersezen werden. Gewiffe Dinge allein von Personen, die die Leitung in den geschlossenen Vereinen haben, erinnere an Wyden, wir hatten da einen Delegierten unter uns, dem müssen in der Partei centralisiert bleiben und dazu gehört die Buch geführt werden. Ich habe schon damals zu den Genossen gesagt, daß niemand über den Absatz traute, jeder war überzeugt, daß er im handlung, das Reservoir für unsre geistigen Waffen. ich es, soweit wir Frauen in Betracht kommen, als etwas ganz Solde der Polizei stand, aber wir konnten es ihm nicht wir fonnten es ihm nicht Die Parteigenoffen von Teltow - Beeskow verlangen, daß der Selbstverständliches betrachte, daß man Mittel und Wege findet, sie beweisen, wir haben ihn geschnitten wie wir fonnten; er hat Leiter der Buchhandlung Vorwärts in Zukunft vom Barteitag an auch in Zukunft an der Thätigkeit in der Partei und auch an den nichts erfahren, was er nicht zu erfahren brauchte. Aber wenn wir zustellen ist. Ich lege dem Antrag keine Bedeutung bei, ich halte Beratungen und Beschlußfassungen teilnehmen zu lassen; denn die die Bestimmung haben, daß jeder Delegierte auf dem Parteitag das ihn für überflüssig, er ist eine Eintagefliege, hervorgerufen durch die bloße Thätigkeit genügt mir in feiner Weise. Ich will feine Aus­Recht hat, alles einzusehen, so tommen wir in einem solchen Fall in Gehaltserhöhung, über die wir uns gestern unterhalten haben. Daßnahmebestimmungen und Sonderrechte, aber wir wollen nicht­eine Zwangslage. feiner Zeit Liebknecht vom Parteitag in Halle zum Chefredacteur Staatsbürger zweiter lasse sind wir ja schon­§ 16 regelt die Erneuerung bei Vakanzen; die Bestimmung gewählt wurde, geschah aus ganz bestimmten Gründen. aber wir wollen nicht zu Genossen zweiter Klasse ist unverändert geblieben, ich bitte Sie, fie so zu lassen. Liebknecht war für den Vorstand in Aussicht genommen, und da degradiert werden, und das würden wir in allen Bundesstaaten sein, § 17 handelt von der Kontrollkommission. Hierüber habe ich sagten wir ihm, wir wollten lieber einen Berliner Arbeiter an seiner wo die Vereinsgesetzgebung uns die Teilnahme an politischen Vereinen das Nötige schon gesagt. Eine Kontrollkommission existiert Stelle wählen. Liebknecht tonnte sich ja auch nicht mit solchen nimmt; das wäre eben die Santtionierung eines gesetzlichen Unrechts, wie so lange als es eine Partei giebt, zur Kontrolle, zur Entscheidung fleinen Fragen beschäftigen; so wurde uns Gerisch vorgeschlagen und es Auer gestern ganz richtig nannte. Die jetzt gegebene Möglichkeit einer von Beschwerden, zum Ausgleich von Gegensätzen. Wir schlagen gewählt, und wir haben damit einen guten Griff gethan. Um nun größeren Bewegungsfreiheit darf sich doch unter teinen Umständen vor, die Kontrollkommission fünftig aus 9 statt 7 Genossen einen Ausgleich herbeizuführen, hat der Parteitag in Halle Liebknecht dahin umseyen, daß sie für die Männer ausgenußt, die bisherige bestehen zu lassen. Die bisherige Kontrollfommiffion hat ihre auch eine offizielle Stellung eingeräumt und ihn zum Chefredacteur Bewegungsfreiheit für die Frauen aber noch mehr eingeschränkt wird. Schuldigkeit vollkommen gethan. Aber bei dem Wachstum gewählt. Es wurde dann später jedesmal vergessen, ihn neu zu Ich freue mich, daß Auer es so offen ausgesprochen hat, und ich bin der Partei liegt der Gedanke nahe, die Zahl derjenigen wählen, er blieb Chef und die Sache war aus der Welt geschafft. überzeugt, der ganze Parteitag ohne Ausnahme wird mit Auer in Genossen zu erhöhen, die durch persönliche Einsicht in die Wollen Sie es mit dem Leiter der Buchhandlung auch so machen diesem Punkt einverstanden sein; da ist es aber eine logische Kon­Geschäftsführung sich orientieren und als Bertrauensleute nun Sie wählen Fischer ja doch wieder, und er wird dann nur noch sequenz, den Antrag 73 anzunehmen, und wenn gestern Auer sagte, der Genossen in der Provinz das allgemeine Vertrauen erhalten. proziger und weniger umgänglich, wenn er sagen tann: mich hat wir wollten nicht nur die Gleichberechtigung, sondern noch eine Extra­Das ist viel wert. Es arbeitet sich noch einmal so leicht, wenn man die Gesamtpartei gewählt.( Heiterkeit.) Wollen Sie ihm, nachdem wurst, so freue ich mich, daß er heute andrer Ansicht ist und daß ( Heiterkeit.) Wenn die Vertrauen zu einander hat und sich nicht unter dem Gesichtspunkt Sie ihm gestern auf einige Stunden das Leben verbittert haben, er Bermimftgründen zugänglich war. betrachtet: Du bist der beste Bruder auch nicht( Heiterkeit), und ich Honigpflaster auflegen, fo wählen Sie ihn, es schadet nichts, nügt Bertrauensmänner zu allen Sigungen geladen werden, ja; ich bitte muß auch aussprechen: Es ist mit dieser Erweiterung der Kontroll auch nichts. Sie um alles in der Welt, warum sollen nicht auch die Vertrauens tommission der Wunsch verknüpft, der großen Berliner Parteigenossen Die Elberfelder Genossen verlangen, daß der Parteivorstand die frauen dazu geladen werden, es ist ja so oft schon ausgeführt worden, schaft, deren Anerkennung in ihrer Bedeutung für das Parteileben Beschlüsse der Landes- reip. der Provinzialorganisationen zu berüld daß wir weibliche Vertrauenspersonen wählen müssen nicht nur aus allgemein ist, die Rücksicht zu erweisen, zwei Berliner Genossen in fichtigen hat, ich weiß nicht, ob jemals folche Beschlüsse nicht berüc Rücksicht auf unsre vereinsgefeßlichen Bestimmungen, sondern aus Rück die Kontrollkommission zu entfenden. Es ist der Vorschlag gemacht fichtigt find. Wit Absicht ist das nicht geschehen, der Antrag ist doch ficht auf die eigenartige Agitation, die unter Frauen zu entfalten es heißt nur worden, das gleich im Statut festzulegen. Da haben wir aber gesagt: selbstverständlich und ein Parteivorstand, der andrer Meinung ist, ist. Das ist keine Eigenbrödelei, sondern nein, das geht nicht, ein gesetzliches Recht auf zwei Mitglieder der wäre seiner Aufgabe nicht gewachsen. Ueberflüssige Beschlüsse aber den Thatsachen offen ins Autliz schauen, anerkennen, daß bei Kontrollkommission können wir durch Statut den Berlinern nicht ein brauchen wir nicht zu fassen. Die Elberfelder beantragen ferner, daß einem gemeinsamen Handinhandarbeiten hier eine Arbeitsteilung räumen. Was die Parteigenossen eines andren Orts nicht haben, tönnen die Landes- und Provinzialfomitees das Recht haben sollen, selbständig vorgenommen werden muß, und die notwendige Folge ist die An­wir auch ihnen nicht geben aus Rücksicht auf das Intereffe unsrer ge- Anträge an den Parteitag zu stellen. Das Recht haben sie in ihrer uahme unsres Antrags. Ich hoffe, daß auch Sie diesen Vernunft­meinsamen Sache. ( Sehr richtig!) Daß aber thatsächlich zwei Eigenschaft als Parteigenossen heute schon. Also auch dieser Antrag gründen zugänglich sein werden, wie es Auer gewesen ist. Gewiß, Berliner gewählt werden, dagegen haben wir nichts; es war wirklich ist überflüssig. In dem Antrag 34 wird ein Gedanke angeregt, der Auer hat vollkommen recht: die geschriebenen Paragraphen machen die Rücksicht auf Berlin , weshalb wir die Erweiterung der Kontroll- unter uns schon sehr oft laut geworden ist; wir alle wissen ja, daß es nicht; aber gestüßt auf dieses formale Recht müssen wir danach tommission beantragt haben. Sie sehen( zu den Berlinern), Sie nicht immer der beste Geschäftsmann unsren Parteigefchäften vor trachten, daß diefes formale Necht auch Juhalt bekommt und zu einem haben überall ihre Freunde.( Große Heiterkeit.) Der Berliner steht, wir müssen mit den gegebenen Thatsachen rechnen, daß oft Faltum wird. Und wenn wir das formale Necht nicht haben, wird Wunsch ist nicht unberechtigt, aber das Recht muß sich der Parteitag sonst ganz gute und zuverlässige Genossen in solche Stellen gewählt uns dies außerordentlich erschwert. Bei der anerkannten Thatsache, wahren: wenn er glaubt, daß er gar keinen Berliner in der Kontroll- werden, die bisher in der Werkstatt thätig gewefen find. So weit daß nicht alle Genossen so hold den Frauen sind, wie tommiffion gebrauchen fann, dann muß es Berlin fich ebenso wie möglich waren wir ja auch bisher schon bestrebt, diesen Uebel Auer( Seiterkeit), muß der Parteitag erklären: so weit gehen die gefallen lassen, wie ein andrer Ort, der kein Mitglied der ständen abzuhelfen und haben damit schon viel erreicht. Würden Rechte der Frauen. Ich spreche nicht als Frau zu Ihnen, sondern Kontrollfommiffion stellt( Sehr richtig!), es wird ja nicht dahin wir aber dem Antrag Folge geben, so würde das zu Mißhelligkeiten als Genoffin, ich spreche zu Ihnen, um Ihnen zu zeigen, wie es im tommen, aber der Rechtsstandpunkt muß gewahrt bleiben. Berlin wird führen. Es ist nicht angenehm, einem Genossen, der sich im Dienst der Interesse der ganzen Parteibewegung liegt, daß wir diese Rechte auf immer in der Partei eine bedeutende Rolle spielen. Ich habe mir Sache aufgerieben hat zu sagen Du hast alles falsch gemacht, ich dem Parteitag festlegen. Es ist ja nicht gesagt, daß die Bertrauens

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