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Br. 20. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Freitag, 21. September 1900.

Socialdemokratischer Parteitag

in Mainz  .

Dritter Verhandlungstag. spe Mittwochnachmittags Sigung  . Mainz  , 19. September 1900.

Begiun 2½½ Uhr. Den Vorsitz führt Singer. it begeers interejie als die Arbeiterklasse, ihn zu mehr an uns kommen. Die nervöse Erregung unfrer Frauen iſt

Die Beratung des Antrags 62 wird fortgesetzt.

Adler= Kiel:

Ich halte die Alkoholfrage für wichtig und bin persönlich Alfoholgegner, aber ich bin trotzdem dagegen, daß der Parteitag diese Frage auf seine Tagesordnung fezt. So sehr wir als Menschen den Alkoholismus bekämpfen müssen, so sehr auch die Partei Vorteil davon hat, wenn er abnimmt, können wir die Agitation dagegen nicht zur Parteisache machen. Lassalle   hat uns gelehrt, daß, wenn man ein be­stimmtes Biel erreichen will, man einzig und allein einen Bunft ins Auge faffen und unbeirrt durch alles andre darauf losgehen muß. Lehnen wir den Antrag ab und halten wir fest an dem Grundsatz: Alkohol ist Privatsache.( Heiterkeit und Beifall.)

Hickelmann- München  :

Ich stimme dem Vorredner durchaus bei. As eine Beleidigung des Arbeiterstands weise ich die Behauptung des Begründers des Antrags zurüd, daß die Arbeiter dem Schnapsgemuß am meisten fröhnen. Ich weiß nicht, in welchen Arbeiterkreisen Dr. Erdmann verkehrt. Ich komme mit sehr viel Arbeitern zusammen, aber Trinker sind nicht darunter. Freilich, manche. Arbeiter würden froh fein, wenn sie hier und da eine Maß mehr trinten könnten. ( Heiterkeit.)

Braun Königsberg:

$

Unfre Gegner werden die Neden der Vorredner als eine Ber­Herrlichung des Alkoholismus auffaffen. Wer in Bezirken zu thun hat, wo die Menschen durch Alkohol verblödet sind, der wird nicht dem Grundsatz huldigen, daß Alkohol Privatsache ist. In West­ preußen  , z. B. in Danzig  , ist der Schnapsgenuß mit ein Hindernis für unsre Agitation. Wir gewinnen dort besonders die Frauen nicht, diese sagen uns immer: Auch Ihr entschuldigt ja noch das Schnaps­trinken!" Wir haben doch nicht nur das Endziel im Auge, sondern wollen auch in der heutigen Gesellschaftsordnung die Lage der Arbeiter möglichst heben; aber gerade der Schnapsgenuß verschlechtert die Lage der Arbeiter. Durch eine Agitation gegen den Alkoholisinüs werden wir namentlich in den östlichen Provinzen weiter fommen. ( Beifall.)

Wurm:

haben gut predigen, die waschen den Pelz und machen ihn nicht teit), wobei ich nicht sagen will, daß etwa die Neden der Frauen naß, die sind gut angeschrieben. bei den hohen Herrschaften, den überflüssig sind. Was kann es schaden, wenn den Frauen die Gründe auch wohlwollenben, denn es foftet nicht viel, was die Herren vor- für bestimmte Handlungen auseinandergesetzt werden.( Soenen: schlagen. Die beste Bekämpfung des Alkoholismus   ist, daß man das Wenn sie sie aber nicht glauben!) Ja, das kommt doch nur auf die Boltselend mit der Wurzel ausschneidet, daß man dem Volke bessere Beredsamfeit an. Ich bin seit Jahren als jemand verschrien, der Wohn- und Ernährungsverhältnisse schafft, und was ich sonst als mit den Frauen gar nicht gut steht, aber wenn mir mal Aufgaben auf dem Gebiete der Kommunalpolitik gestreift habe. Ich daran liegt, mich mit ihnen auf guten Fuß zu stellen, befürworte also, daß wir den Antrag ablehnen. Die Social- dann friege ich fie alle herum,( Große Heiterfeit.) Also jorgen Sie demokratie ist die geborne Vorfämpferin gegen den Affoholismus; dafür, daß die berechtigten Beschwerden der Frauen in Zukunft nicht niemand hat ein größeres bekämpfen. Schauen wir nur um uns; in den Gegenden, wo wir ja leider zu erklärlich, wenn man bedenkt, daß trotz jahrelanger auf­gar teine Erfolge haben, da herrscht der Alkoholismus, es sind die reibender Thätigkeit ihre Erfolge nur minimal sind. Ich fürchte, schwarzen und schwarz- weißen Bezirke, wo er zu Hause, ist. Da, daß auch die nächste Beit uns noch keine große Frauenbewegung wo die Arbeiterbewegung Fuß faffen soll, muß erst dieses llebel bringen wird. Es ist eine eigentümliche Erscheinung, daß die überwunden sein, und wir haben daher alles Intereffe, ihn zu be- Thätigkeit der Frauen unsrer hervorragendsten Parteigenossen fämpfen. Aber wir wollen uns nicht zu Kurpfuschern degradieren für die Partei Ich kenne einen, und dieses Symptom furieren, und nicht thun, als ob diefes der mir sehr nahe steht( Heiterkeit), der da auch in Symptom losgelöst von allen socialen Erscheinungen bekämpft Betracht kommt. Gine ganze Reihe dieser dieser Frauen sind werden kann.( Lebhafter Beifall.) fehr gute Parteigenossen, aber es fehlt ihnen die Fähigkeit, Kahl- Duisburg  : fich im öffentlichen Leben zu bethätigen, sie sind mit allem einverstanden, was ihr Mann thut. Auch der Geldpunkt fommt in Meine Erfahrungen in der Agitation in den Induſtriebezirken Betracht. Bei dem geringen Einkommen vieler Arbeiterfamilien Rheinland- Westfalens lassen mich Sie bitten, dem Antrag zuzu spielen die Vereinsbeiträge der Frau neben denen des Mannes doch stimmen. Es steht dort ebenso schlimm wie in Westpreußen  . Wir dürfen nicht sagen: der Alkohol ist Privatsache. Nimmt der Partei- auch eine Rolle. All das zuſammen bewirkt, daß die Frauen­tag gegen den Alkohol Stellung, dann wird der Alkohol auch von verpflichtet, die Bestrebungen der Frauen zu unterstützen, und des bewegung nicht den gewünschten Erfolg hat. Um so mehr sind wir den Arbeitern besser bekämpft werden.. halb bitte ich Sie, der Resolution zuzustimmen. Die§§ 4-12 find ohne jede Aenderung angenommen, Sie werden mir dankbar sein,

Der Antrag wird abgelehnt.

Es folgt der Antrag, auf die Tagesordnung des nächsten Barter- wenn ich darüber fein Wort mehr sage. tags die Wohnungsfrage zu sehen. Der Antrag wird von infoKönig- Bochum

begründet: Wir müssen dafür sorgen, daß der Arbeiter besser und billiger wohnt. Jus Kohlengebiet find tausende fremder Arbeiter eingewandert und in Kolonien untergebracht worden. Dorthin darf tein focialdemokratisches und gewerkschaftliches Flugblatt gebracht werden. Ein Direktor hat offen erklärt, daß diese Stolonisten als Streitbrecher verwandt werden sollen. In den Kolonien feien sie gegen socialdemokratischen Terrorismus geschüßt.

Der Antrag wird angenommen.

Es folgt der

Bericht der Kommission über das Organisationsstatut. Berichterstatter ift

geben:

Auer:**

leber die feruere Zugehörigkeit zur Partei entscheidet ein Schiedsgericht, das aus mindestens drei Mitgliedern besteht, und das der Parteiborstaud beruft. Die Hälfte der Beisiger wird von den jenigen bezeichnet, welche den Ausschluß beantragen, die andre Hälfte von dem durch diesen Antrag Betroffenen. Den Vorsigenden bezeichnet der Parteivorstand."

Der

Geändert wurde§ 13, der von der Zusammenfegung des Parteivorstands handelt. Die Kommission hat dem Antrag Scholz- Berlin entsprochen, daß der Parteivorstand in Zus  tunft aus 7 Personen bestehen soll, und zwar aus zwei Vorsitzenden, zwei Schriftführern, einem Kassierer und zwei Beifizern. Antrag ist aus den hier bereits erörterten Gründen angenommen worden. Ich teile allerdings die Auffassung der Genossin Zetkin  nicht, daß es für den jungen Nachwuchs gut ist, sich einzuarbeiten, denn es handelt sich ja immer nur um den Ersatz einzelner Personen, nicht aber des gesamten Vorstands. Die Kontinuität im Vorstande bleibt bestehen. Aber wenn es der Parteitag für notwendig hält, seine oberste Exekutive um zwei Personen zu vermehren, so brauchen wir darüber nicht erst zu reden. Wir fünf find ganz gut mit einander ausgekommen, und wir fieben, werden auch ganz gut mit einander auskommen.

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Beiter fragte es fich, wie die Beisiger gewählt werden sollen. Die Antragsteller hatten wohl ursprünglich die Absicht, daß ihre Wahl Die ausführliche Diskussion im Plenum hat die Absichten fo genau fo erfolgen soll wie die der übrigen Vorstandsmitglieder. Bei der Frage des Alkoholismus muß man streng unterscheiden, geklärt, daß wir in der Kommission sofort in die Special- Aber es handelt sich hier nicht um bezahlte Parteibeamte, und was bisher nicht geschehen ist, zwischen dem mäßigen Genuß von bistuffton eintreten fonnten, die sich in der Hauptsache um die deshalb find wir auf Berlin   angewiesen, oder aber wir diskussion Alkohol und der Verseuchung weiter Boltskreise durch den über- ersten drei Paragraphen des Entwurfs drehte. Die Wünsche, die müffen andre Genossen, die wir für geeignet halten, zu mäßigen Genuß von Alkohol. Es ist richtig, daß in gewiffen Grenzen zu§ 1 vorgebracht wurden, sind Ihnen bekannt. In der Kommission Berlinern machen. Dagegen wurde eingewandt, daß wir damit der Genuß von Alkohol unentbehrlich für weite Voltsschichten ist, brehte es sich hauptsächlich um die Frage, was unter dauernder den principiellen Boden verlassen, den wir bisher in dieser weil, durch Sitte, Gewöhnung und äußere Verhältnisse es unterstüßung der Partei durch Geld zu verstehen sei, und, wir sind Beziehung innegehalten haben. Bisher haben wir die Vorstands­abjolut notwendig ist, daß alkoholische Getränke getrunken uns dahin schlüssig geworden, daß, wo Partei- Organisationen be- mitglieder auf dem Parteitag gewählt ohne Rücksicht auf ihr Domizil. werden. Dent Alkoholismus gegenüber aber hat die Partei, stehen, der Beitrag zu dieser Organisation genügt, um die Partei- Aber bei dreien von ihnen handelte es sich doch um eine voll be­die sich mit socialen Verhältnissen beschäftigt, allerdings zugehörigkeit zu dokumentieren, wo feine Organisation besteht, ist zahlte Thätigkeit, und deshalb konnte man die Personen her­Stellung zu nehmen, doch meine ich nicht, daß es notwendig eine anderweitige finanzielle Unterstügung, wie sie ja jegt auch ein- holen, woher es gut schien. Es ist ja bekannt, daß 1890 ein ist, das durch ein besonderes Referat auf dem Parteitage au tritt, ein genügendes Erfordernis für die Parteizugehörigkeit. Genau Schriftführer aus London  , ein andrer aus München   geholt thun. Wir haben uns ja nur die eine Frage vorzulegen, die oft umschriebene, für alle Verhältnisse zutreffende Formen zu finden, ist wurde, später holten wir ein Vorstandsmitglied aus Hamburg  . genug in Broschüren und Zeitungsartikeln in der Presse erörtert unmöglich, wir müssen uns auf die Jutelligenz der Genossen ver- Der eine Vorfißende kam aus Sachfen, der andre war ein alter worden ist wie weit kann der Alkoholismus  , der ja nur ein lassen. Ich bitte Eie ,,§ 1 in unveränderter Form anzunehmen. Berliner  , den aber die Polizei eine Zeitlang, weil sie ihn dort nicht Symptom der Verelending weiter Volksmaisen ist, beseitigt Bei§ 2 hat der Absatz 2, der vom Ausschluß handelt, in leiden wollte, herausgeschmissen hatte. Weiter wurde in der Kom­werden neben der allgemeinen Kur, die pir ait dem der Kommission dieselben Angriffe erfahren wie hier im Blenum miffion gefagt, man fonstruiere ein Standrecht für die Berliner  ; franken socialen Körper anstellen Dazu müssen Ich gab die Erklärung ab, daß uns, nichts an der Form liegt und auch wurde eingewandt, daß die betreffenden Personen zu berlinisch wir auf die Ursachen des Alkoholismus zurüdbliden. Der daß wir bereit seien, auf den Antrag Wiesbaden   einzugeben. Troy empfinden( Burufe.) Ja, ich sage nicht, daß das meine Meinung Alkoholismus   ist 1. eine Lohnfrage, d. h. er ist abhängig dem wurde in der Kommission derselbe Tadel des Vorstands laut ist, ich muß Ihnen aber doch die Gründe der Kommission von dem geringen Einkommen der Bevölkerung, die bei schlechter, wie vorgestern hier überflüssigerweise, meine ich; aber des mitteilen und Sie haben die Pflicht, fie anzuhören. ungenügender Ernährung dazu getrieben wird, durch den Altohol- Menschen Wille ist sein Himmelreich. Einiges ist in dem Wies- Ich bin nur das Sprachrohr, der Automat.( Heiterkeit.) Jch referiere genuß sich eine Sättigung vorzutäuschen, die nur die Ernährung zu badener Antrag nicht beibehalten worden. Die Kommission hat sich nur das Bedenken ist geltend gemacht worden, daß an Stelle der gewähren im stande ist, oder eine schlechte Nahrung sich schmackhafter schließlich auf folgende Faffung geeinigt, die redaktionell noch freien Wahl der Gesamtpartei ein Vorortssystem eingeführt wird, zu machen. Der Alkoholismus ist aber 2. auch eine Wohnungs- mangelhaft sein mag; wir hatten teine Zeit, eine Redaktions- ober der Parteitag sagt: es ist nicht die und die Person, die wir frage; denn alle diejenigen, die in schlechten Wohnungen hausen fommission einzusetzen, um allem die absolut torrette Form zu wollen, sondern wir legen in die Parteigenossen des einen Ortes müffen, in denen sie fein Heim finden, werden hinausgetrieben das Vertrauen, daß sie die Richtigen wählen. Es wirde gesagt; in das Wirtshaus, sie müssen dort verzehren, fie werden der Natur der Sache nach müssen dann die Berliner   gefragt dazu weiter getrieben durch die Geselligkeit und so wird werden wen haltet Ihr für fähig, ein solches Anit zu aus dem mäßigen Genuß die Völlerei. Dabei aber berühren wir befleiden und auch in der socialen Stellung, um zwei, auch den Punkt, der am wenigsten bisher beim Kampf gegen den dreimal in der Woche nachmittags an einer manchmal Alkoholismus beachtet wird, daß es nicht immer nur die sociale Not plöglich einberufenen Vorstandssizung teilzunehmen. Aus dieser zu sein braucht, welche die Leute ins Wirtshaus treibt, zum über­Gründen wurden Bedenken erhoben gegen den ursprünglichen Bor­mäßigen Alkoholismus  , sondern daß es auch ein edles gutes Motiv Durch diese Fassung sind wohl alle Wünsche zum Ausdrud ge- schlag, die Wahl schon hier zu treffen. Es wurde angeregt, vorüber­fein kann, nämlich der Hang zur Geselligkeit, zur Gemütlichkeit. Der bracht. Der Wiesbadener   Antrag ist jetzt dahin geändert, daß nicht gehend und für das erste Mal der Kontrollkommission die Befugnis Arbeiter hat dasselbe Recht und dasselbe Bedürfnis wie jeder andre, mehr vorgeschrieben ist, daß das Schiedsgericht nur aus drei zu übertragen, die beiden Beifizer zu wählen. Ueber die Vermehrung mit seinen Freunden zusammen zu kommen, in fröhlicher Gesellig- Personen bestehen darf. Wir sagen jetzt aus mindestens des Vorstands um 2 Mitglieder wurde nicht weiter geredet, sie wurde feit sich zu unterhalten. Dazu stehen ihm aber unter den heutigen drei. Unter Umständen ist es angebracht, mehr zu berufen. einfach angenommen. Von einer dritten Seite wurde angeregt, die Verhältnissen keine andren Räume zur Verfügung als solche, in Die Möglichkeit dazu ist jetzt vorhanden. Auch dem Bedenken, daß Auswahl bon Beisitzern der Fraktion zu übertragen, die denen er gezwungen wird, alkoholische Getränke zu genießen, der Vorstand doch nicht überall hinreisen könne, wo ein Stouflift fie aus ihrer Mitte zu ernennen hätte. Man stügte weil es andre nicht giebt oder es nicht als richtig betrachtet wird, besteht, ist begegnet, indem gesagt ist: Der Vorstand bezeichnet den sich" dabei darauf, daß schon jetzt bei jeder größeren andre als solche zu verzehren. Hier ist eine Aufgabe für alle, die Vorsitzenden. Er kann entweder eine Person aus seiner Mitte dazu Parteiaktion der Vorstand regelmäßig, wenn es nur irgendwie an­auf kommunalem Gebiet thätig sind, dafür zu sorgen, daß von den bezeichnen, oder eine andre Person berufen. Die übrigen Begeht, die Entscheidung der Fraktion, den Vertrauensmännern der Gemeinden Erholungsstätten geschaffen werden, in denen der Arbeiter Stimmungen des§ 2 find unverändert geblieben. Ich bitte, es dabei Partei, unterbreitet und ihrer Anregung und ihrem Nate folgt. init seinen Freunden sich zusammenfinden kann, in denen er nicht zu belassen. Wenn also, so wurde gefagt, die Fraktion schon jetzt einen derartigen gezwungen, irgend etwas zu verzehren, in denen er aber durchaus In der Kommission ist dieselbe Erscheinung zu Tage getreten, wie Einfluß ausübt, dann ist es viel besser, wir verwandeln in ge nicht zum Temperenzler gepreßt werden soll. Dem es ist unmög- in der Fraktion. Die juristischen Mitglieder waren sich darüber schriebenes Recht, was sich aus dem Gang der Dinge in der Partei lich, unter den heutigen Berhältnissen plöglich aus einer alkoholver- einig, daß die Vorsichtsbestimmung in§ 2, wonach mit dem Tode, bereits als ungeschriebenes Recht entwidelt hat. Dagegen wurden zehrenden Bevölkerung Temperenzler zu machen; solche dem Austritt oder der Ausschließung aus der Partei der bisherige verschiedene Bedenken erhoben. Das Resultat der Abstimmung war, Sprünge duldet die Natur nicht. Aber man fann wohl Genosse aller früheren Rechte verlustig geht, notwendig sei. Ich daß die Vermehrung des Vorstands und die beiden Beisiger be aus einer schnapsverseuchten eine nur einem vernünftigen bitte auch Sie, sich mit dieser Bestimmung einverstanden zu erklären. schlossen wurde. Danach heißt es im Statut: Alkoholgenuß fich hingebende Bevölkerung machen, die ein leicht be- Bei§ 3 kam der Gegensatz zwischen dem Vereins- und dem Ver­tömmliches Bier trinkt, und aus einer biertrinkenden Bevölkerung trauensmännersystem zu Tage. Besonders die Frauen sprachen den ganze und halbe Temperenzler machen, wenn man nicht gezivungen Wunsch aus, daß ihre Vertreter mehr als bisher zu den direkten ist, dem Biergenuß zu fröhnen, wenn man längere Zeit mit seinen Parteiangelegenheiten herangezogen werden mögen. Wir waren der Freunden zusammen sein will. Erholungsstätten, Versammlungs- Ansicht, daß es unmöglich ist, von vornherein bestimmte Normen räume, in denen Geselligkeit gepflogen wird, die find es; die dem für die Organisationsform aufzustellen, die Entscheidung dar Alkoholismus einen starten Danimi ziehen werden. Nicht allein über muß deit Genossen an den einzelnen Orten oder Ländern Lesehallen, nicht allein Bibliothekzimmer; denn nicht jeder überlassen bleiben. Die Kommission hat sich deshalb mit großer Mehrheit ist in der Lage, nach des Tags angestrengter Arbeit fich für die Beibehaltung des§ 3 in der Form des ursprünglichen Ent Die Mehrheit der Kommission hat es also abgelehnt, die Wahl der dem geistigen Genuß hinzugeben, er braucht leichtere Unterwurfs ausgesprochen. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch die Beifizer der Fraktion zu übertragen. Auch der Gedanke, ein Pro­haltung. Die Schweizer   Bildungsvereine haben solche Lokale, von den Frauen beantragte Resolution Nr. 72 angenommen, viforium zu schaffen, wurde abgelehnt. Die Kontrollkommission foll in denen niemand gezwungen wird, etwas zu verzehren, in denen und ich bin beauftragt, im Namen der Kommission an die Partei- dauernd damit betraut werden. Ob diese Lösung glücklich ist, muß Getränke, auch Bier, gereicht wird, aber Schnaps selbstverständlich genossen allerorts den Wunsch zur richten und die Delegierten auf- ich dahingestellt sein lassen. In Wirklichkeit faffen wir ja unsre Be­ausgeschlossen ist. Auf diese Weise lassen sich weite Kreife dem zufordern, mit aller ihnen zu Gebote stehenden Kraft dahin zu schlüsse immer nur für ein einziges Geschäftsjahr. Im nächsten schrecklichen Elend entziehen, das allerdings durch den Schnaps über wirken, daß die Wünsche der Frauen, soweit irgend möglich, erfüllt Jahre sind wir souverän; wir können eine andre Bestimmung treffen die Bevölkerung gebracht wird. Man vergesse aber nicht, daß man werden. Das ist einfach ein Gebot der Selbsterhaltung der Partei. und die jetzige wieder streichen, wenn sie sich nicht bewährt. In tauben Ohren predigt, wenn man nur durch Belehrung, nur Es geht nicht, daß wir im praktischen Leben nicht den Grundfäßen Berücksichtigung dieses Umstands bitte ich Sie, den Vorschlag der durch Aufklärung vorgehen will und nicht gleichzeitig den unsres Programs entsprechend handeln. Es ist doch keine Stommission anzunehmen. Bollgültiges haben wir noch nicht schaffen Leuten die praktische Möglichkeit giebt, das zu thun, Entschuldigung, zu sagen: weiß der Teufel, mit den können; es handelt sich um ein Experiment. was sie selbst gern möchten, wenn ihnen nur bie Wege Weibern ist ist nicht auszukommen.( Heiterfeit.) Das mag Schließlich ist noch der Antrag Berlin   III in einer bessern Form dazu offen ständen. Und die Wege fehlen überall. Es ja zutreffen( Heiterkeit), und manche von uns haben gewiß sehr angenommen worden. Folgender Zufaz wurde beschlossen: Hier­find Ausnahmen, daß irgendwo den Arbeitern eine Stätte geschaffen unangenehme Erfahrungen gemacht, aber die Kommiffion hat sich durch wird das Recht der Delegierten, während der Tagung des ift, in der sie sich versammeln tönnen, ohne zum Altoholgenuß ge- gefagt, hier fallen die Männer einmal beweisen, daß das was sie so Parteitags Einsicht in die Bücher zu nehmen, nicht berührt." Weitere nötigt zu sein; es sind Ausnahmen, daß die Wohnungsverhältnisse gern von fich behaupten, daß sie nämlich eine Nuance höher sind wie Aenderungen hat die Kommission nicht vorgenommen. Geredet des Arbeiters so beschaffen sind, daß er in seinem Heim seine Freunde das andre Geschlecht( Seiterkeit), auch wirklich zutrifft. Die Männer wurde noch über den§ 18, die Stellung des Vorwärts" und der bei sich sehen oder auch nur fich wohl fühlen tönnte. sollen hier nachgeben und sich als die Gescheidteren zeigen. Ich Buchhandlung Vorwärts, aber die Anträge wurden abgelehnt. Daß die Lohnfrage aber die Hauptfache bleibt, dürfen wir bitte Sie also namens der Kommission, der Resolution entsprechend Noch habe ich Sie zu bitten, dem Parteivorstand zu ermächtigen, nicht aus den Augen lassen, und es würde unsrer ganzen zu handeln. Die Wünsche der Frauen sind ja im großen und unter Zuziehung des Vorsitzenden der Kommission und vielleicht Stellung nicht angemessen sein, wenn wir uns plötzlich ganzen sehr bescheiden, sie wünschen, daß ihre Bertranenspersonen ihres Schriftführers unsre Beschlüsse formell zu revidieren auf eine Symptom- Kuriererei einlassen wollten; es wäre zu den Vorberatungen und Vorbesprechungen im engeren Kreise und als Redaktionskommission zu wirken. ein Armutszeugnis für den Parteitag, wenn wir meinten, wir hinzugezogen werden. Was tann schliministenfalls dabei Zum Schluß bitte ich Sie im Namen der Kommission, unfre tönnten die Alkoholfrage herausgreifen aus den übrigen socialen heraustommen, wenn diesem berechtigten Wunsch entsprochen Beschlüsse en bloc anzunehmen. Das ist tein neuer Vorgang. In Fragen, Die Guttempler, die Temperenzler, all die guten Leute wird? Es werden in den Zusammenfünften ein paar Reden mehr Halle haben wir es auch so gemacht. Etwas Besseres ließ sich nicht und schlechten Musikanten, die die Alkoholfrage lösen wollen los gehalten( Heiterkeit), es werden so viel überflüffige Neden gehalten, schaffen, alle Wünsche ließen sich nicht erfüllen. Aber das Notwendige gelöst von der Frage der Arbeiterbewegung, der Lohnfrage, die baß es auf ein paar mehr oder weniger gewiß nicht ankommit( beiter ist gefchaffen worden. Im Interesse einer gedeihlichen und raschen

Die Wahl der Vorsigenden, Schriftführer und des Kassierers erfolgt durch den Parteitag mittels Stimmzettel in einem Wahl­gang und nach absoluter Mehrheit. Hat ein Kandidat die ab­folute Mehrheit der abgegebeiten Stimmen nicht erhalten, so findet Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten statt, auf welche die meisten Stimmen gefallen find. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los. Die Wahl der zwei Beisiger erfolgt durch die Kontrollkommission.