und mit um so größerem Vergnügen die Lebensäußerungen unsrer Feinde zur allgemeinen Kenntnis zu bringen.
Auch die„ Post" empfiehlt die Totschweigetaktit, namentlich in Hinsicht auf unsre Parteitage; es liege da gar kein sachliches Interesse zur Berichterstattung vor. Bu gleicher Zeit aber schreibt der ehemalige Parteigenosse der" Post", der Prof. Hans Delbrück , in den " Preußischen Jahrbüchern ":
„ Die interessanteste unter den deutschen Parteien ist Heute zweifellos die socialdemokratische. Sie ist die einzige, die Probleme in sich birgt, die einzige, die die Möglichkeit einer Ents wicklung bietet, und sie ist zugleich nach der für den Reichstag abgegebenen Stimmenzahl von allen die stärkste. Die andern Parteien find alle mehr oder weniger im Stadium der Versteinerung. Es ist möglich, daß sie gelegentlich einer Krisis völlig in die Brüche gehen und Neubildungen an ihre Stelle treten, aber es ist nicht mehr möglich, daß sie aus sich heraus eine That, einen Gedanken, eine Persönlichkeit produzieren. Man weiß von vornherein ganz genau, wie sie sich zu jeder auftauchenden Frage verhalten werden, darum haben sie auch keine Talente mehr; sie haben sie nicht nötig; sie brauchen nur noch Orgeldreher. Die fonservative Partei hält schon lange gar feine Parteitage mehr ab; die nationalliberale hat feit der Frankfurter Blamage auch genug davon; die frei finnige lebt überhaupt nur noch hinter verfchloffenen Thüren; die große Heerschau des Centrums, der Katholikentag war von einer geistigen Oede beinahe wie eine ReichstagsSigung; der einzige Parteitag, dem es der Mühe wert war zu folgen, war der socialdemokratische, der einzige, der durch das, was dort geredet und beschlossen ist, in der inneren Geschichte Deutschlands eine gewisse Bedeutung haben wird."
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Mag die„ Poft" angesichts der Papierteuerung- ihre Leser statt mit unfren Parteitagsberichten mit den Telegrammen über Waldersee - Triumphe und jubelnde Fürstenempfänge unterrichten, bilden, erheben und unterhalten!-
Der überflüssige Reichstag. Die katholische Köln . Volkszeitung" findet es nicht sehr rücksichtsvoll", daß der Termin für die Einberufung des Reichstags immer noch nicht veröffentlicht sei.
Worüber beklagt sich die Köln . Volksztg."; sie hat sich doch selbst immer gegen die rechtzeitige Einberufung des Reichstags erklärt und den Grafen Bülow verteidigt, weil er in seine feinen Neße nicht die plumpen Stiefel der Voltsvertreter hineintreten laffen will.
Das Centrum macht sich mit seinen jezigen Beschwerden nur lächerlich und verschleiert durch solche Klagen nicht seinen vollständigen moralischen Bankrott. Die einzige mögliche und wirksame Antwort auf die verfassungswidrige Ausschaltung des Reichstags au geben, wird dem Centrum ja doch nicht einfallen. Es wird ja den Verantwortlichen des Chinakriegs nicht die Sorge überlassen, aus eignen Mitteln die willkürlich verausgabten Kosten zu be Streiten.
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Eine verpakte Gelegenheit.
Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" meldet: Auf den deutschen Geschäftsträger in Guatemala , von Eyb, war in der Nacht 811m 16. September ein Angriff verübt worden. Als er im Wagen nach seiner vor der Stadt Guatemala gelegenen Villa zurückkehrte, wurde er von zwei völlig vermummten Judividuen überfallen. Bei dem Kugelwechsel blieb Herr v. Eyb unverlegt,
unter die Baterlandslosen zu gehen. Das Organ der Grubenbarone Das Schreiben mutet an, wie ein Aftenstück aus längst ver warnt die Staatserhaltenden davor, Loblieder auf die deutsche China - gangener Zeit. Die bayrische Regierung und der Münchener Magistra. Politik zu fingen, und begründet diese Warnung wie folgt: haben sich den flerifalen Anmaßungen gefügt, die Pfarrämter über. " Da unzweifelhaft mancherlei Vorgänge eine tiefe Mißnehmen den Religionsunterricht für die legerischen Lehrer. Der stimmung gerade bei dem loyalsten Teile der Bevölkerung Münchener Stadtschulrat sucht seine Lehrer recht sonderbarer Weise hervorgerufen haben, eine Mißstimmung, die sich auslösen muß, zu verteidigen, indem er nämlich die Zeugnisse der firch so würden die radikalen Parteien, wenn ihnen nicht nur die lichen Herren Vorgesezten", die den Betreffenden zur Führung der Kritik, sondern die Kritik überhaupt allein Verfügung stehen, heranzicht. Alle haben den Religions, Beicht. obläge, unzweifelhaft einen großen Erfolg haben. Selbst wenn und Firmungs- Unterricht nach den Aussagen von Geistlichen in aus. fie sich, was als sicher angenommen werden kann, dabei gröbliche gezeichneter Weise erteilt.
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Uebertreibungen zu Schulden kommen lassen, so wird es nicht an Was wird die Folge von derartigen Maßregelungen fein? Daß Leuten fehlen, die da meinen, daß es immer noch besser ist, Miß- strebsame Lehrer nur danach trachten werden, die volle Zufriedenheit stände in übertriebener Weise zu kritisieren, als gar nichts zu ihrer, tirchlichen Vorgesezten" zu erlangen. Sie werden fagen. Die Tattit der nationalen Parteien ist deshalb eine ge- auf weltliche" Stenntnisse feinen Wert legen, dafür den Kindern deſto gebene: durch eine zwar sachliche, maßvolle und ruhige, aber mehr Religion einzupaufen suchen. dem Radikalismus
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Eine sehr gefährliche Tattit! Das kritische Säufeln der Khatiehrlichen und offenen Kritik auzugeben. Der Sturm wird das Gemannen fann nur dazu dienen, vor aller Welt die Berechtigung der lispel der feigen Halbheit in nichts zerwehen.-
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Der Wind aus den Gegeln genommen werden ständige Trennung der equle von der Stirche, auch Gegen eine solche Kritik werden die böswilligen, aufgeregten und in andren Kreisen Anhänger zu verschaffen. allerhand parteitaktische Nebenzwede verfolgenden Angriffe der Ein weiteres Stück kommunalen Kulturtampfs" hat sich, radikalen Parteien unvorteilhaft abstechen und der ruhige wie der Frantf. 8tg." aus Im berichtet wird, zwischen dem Teil der Bevölkerung und dies ist glücklicherweise die katholischen Landes Kirchenrat und der Stadtverwaltung über das Mehrzahl wird erkennen, daß man die Wahrheit vollkommen Mitwirkungsrecht bei der Besehung der Lehrerstellen in rücksichtslos sagen fann, ohne dabei in der Sache dem nationalen den Volksschulen abgespielt. Seit zehn Jahren hat die Empfinden und den internationalen Interessen des Reichs nahe Stadt als Entgelt für die von ihr gewährten, über die Ans zu treten." forderungen des Gesetzes weit hinausgehenden Lehrergehälter, bei der Besetzung der Lehrerstellen ein Mitwirkungs- und Vorschlags ihr dies nach anfänglichem Bögern auch jest wieder zugestanden. recht ausgeübt. Von der evangelischen Landes Schulbehörde ist Der tatholische Landes- Kirchenrat aber, in dem seit einiger Zeit eine schärfere tleritale Tonart zu herrschen scheint, lehnt es end Wer sind die Brotvertenerer? Unter diefem Stichworte gültig ab, der Stadt dieses Recht weiterhin zuzugestehen, obwohl übernimmt jezt eine Anzahl bürgerlicher Blätter folgende dumm- diese auch nach Erlaß des neuen Lehrerbesoldungs- Gesetzes noch dreiste Notiz der Deutschen Tageszeitung": immter wesentlich über die gesetzlichen Anforderungen in Bezug „ Einen höchst interessanten Beitrag zur Beantwortung dieser auf die Lehrergehälter hinausgeht. Der katholische Kirchenrat Frage liefert der Geschäftsbericht des socialdemokratischen beruft sich dabei auf Stuttgart , Heilbronn , Eßlingen u. a. Etädte, Konsumvereins Leipzig Plagwig. In diesem Geschäftsberichte welche unter gleichen Verhältnissen das Necht der Mitwirkung auch wird hervorgehoben, daß infolge des Preisstands des nicht in Anspruch nehmen. Die bürgerlichen Kollegien haben nun Mehls" bie Bäckerei besonders günstig gearbeitet habe, indem als Antwort auf diese Haltung des Kirchenrats beschlossen, die über fie bei einem Reingewinn von über 266 000 m. ihr Anlagefapital die gesetzliche Norm hinausgehenden Gehälter nach dem Erlöschen mit faft 20 Broz. berzinst habe. Mit andern Worten heißt das: des Mitwirkungsrechts nur den bis zum Jahr 1901 angestellten An der Höhe der Brotpreise find nicht die Mehlpreise, auch nicht katholischen Lehrern weiterzugeben, den später anzustellenden dagegen die Getreidepreise, sondern der Geschäftsgewinn des social- nur das gefeßliche Normalgehalt zu gewähren.- demokratischen Konsumvereins schuld. Wenn also die Genoffen in
und um Leipzig verhältnismäßig teneres Brot hatten, so haben Zur Zentenot. Man schreibt ims ans Krefeld : Die rheinischen fie das nicht den bösen Agrariern, sondern ihren den konsum- Agrarier haben wieder ein großes Klagelied über die Leutenot anberein und die Bäckerei leitenden Genossen zu gestimmt. verdanken." Zum Schlusie wurde verlangt, daß die Kinder mit 13 Jahren Weil dieser plumpe Schwindel wahrscheinlich auch von der aus der Schule entlassen werden sollen, und außerdem das Verbot Amtsblattpresse in der Provinz gierig aufgegriffen werden wird, des Wegziehens vom Lande vor dem 15. Lebensjahre. Das ist sei die betreffende Antwort hier hinzugefeßt, die die Leipziger wenigstens ein Anfang der ersehnten Aufhebung der Freizügigkeit. Volkszeitung" darauf erteilt: Doch jetzt ein andres Bild. Die Leipziger Konsumvereine verkaufen zu marit- In Dülten, einem Städtchen des Kreises Kempen , soll eine gängigen Preisen, auf die sie an sich schon durch ihr Dasein Baumwollspinnerei gegründet werden. In dem Prospekt, der zur herabbrüdend einwirken. Wenn trobem der Bäderei- Beteiligung an dem Unternehmen auffordert, wird alles in den betrieb des Plagwiger Konsumvereins eine fast 20 prozentige Ver- rofigsten Farben geschildert und eine Dividende von 10 Proz. verzinsung seines Anlagetverts ergab, so beweist das nur, wie sprochen. rentabel das Bädereigeschäft im allgemeinen ist und welch immense Nun tritt das merkwürdige ein, daß eine große Anzahl Profite es den Privatunternehmern definitiv in die Tasche Landwirte sich an dem Unternehmen beteiligen, und zivar mit fließen läßt. Von diesen sich auf Kosten des Volts bereichernden großen Summen.
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Privatunternehmern unterscheiden sich die Stonsumvereine bes Und das, trotzdem sie in ihren Versammlungen stets schreien, tanntlich dadurch, daß sie die Betriebsüberschüsse in die Industrie sei die Feindin der Landwirtschaft und die Leutenot Form von Dividenden an die Konsumenten sei nur der Ausdehnung der Industrie zuzuschreiben. Was 10 Proz. zurüdfließen lassen."- Dividende für die Schreier in der Landwirtschaft verführerisch sind. Ein Antisemitenführer. Wir berichteten fürzlich, daß der während einer der Angreifer von ihm durch den Arm geschossen wurde. in Halle von der Kriminalpolizei die Nr. 178 des„ Volksblatts" Antisemiten, ehemaliger Reichstags- Abgeordneter für Dresden - AltJustiz- Razzia auf einen Wih. Beschlagnahmt wurde Herr Leberecht Hartwig in Dresden , ein bekannter Führer der Wie sich herausstellte, gehörten die Angreifer der geheimen Polizei an. Der Geschäftsträger stellte folgende Forderungen: Ab- vom 3. August. Es handelte sich um eine unter der Spigmarke stadt und seitdem mehrfach Reichstagskandidat der Antisemiten, vom fegung des Gebeinipolizeichefs; Absetzung und Bestrafung der Uebel- Der Menschenfreund" veröffentlichte Notiz, die einem Wigblatt ent- Gericht für ungeeignet für den Posten eines Stadtverordneten- Vicethäter und Stellung einer berittenen Schuzwache. Die dortige nommen worden war. Es ist dies dieselbe Notiz, deretwegen der Vorstehers bezeichnet worden ist. Es waren sehr unsaubere GrundstücksRegierung hat diese Forderungen alsbald erfüllt, und der Präsident Genosse Redacteur Levyn in Erfurt vor 8 Tagen vom dortigen geschäfte von ihm zur Sprache gebracht worden. der Republik und der Minister der Auswärtigen Angelegenheiten Landgericht ein Jahr Gefängnis erhielt und sofort verhaftet wurde. Kurz zuvor war Hartwig zum Vorsitzenden des Centralverbands Sprachen offiziell und schriftlich in besonders warmen Ausdrücken ihr Gezeichnet ist die Nummer von dem Genossen Redacteur Thiele, der Grund- und Hausbefizervereine Deutschlands gewählt werden. tiefes Bedanern über das Attentat aus. Jetzt hat nun der Grundbesitzerverein in Charlottenburg die Unfre Regierung steht nachgerade nicht mehr auf der welt- der gegenwärtig zwei Monate Gefängnis verbüßt und in Naumburg Forderung erhoben, daß Hartwig von diesem Amte zurücktritt und politischen Höhe. Sie hat da die schönste Gelegenheit verpaßt, un fürzlich wegen Beleidigung der Krieger noch weitere drei Monate der brandenburgische Provinzial Verbandstag der Hausbefizer wird verzüglich Schiffe und Truppen nach Guatemala zu senden, deutsche Gefängnis erhielt. Die Parteiversammlung, in welcher Mittwoch sich gleichfalls mit dem netten Centralvorfizenden beschäftigen. Fahnen flattern zu laffen, einen Generalissimus zu entbieten und abend die Beschlagnahme wegen der angeblichen Majestätsbeleidigung In Dresden wird er aber ruhig die Führung des antisemitischen Guatemala mit der deutschen Kultur im Wege der Zwangsenteignung mitgeteilt wurde, nahm mit großer Beunruhigung von dem weiteren Bürgertums weiter behalten; die Sachsen und speciell die Dresdener zu infizieren. Ist denn dem Grafen Bülow alle Schneidigkeit ent- Borstoß gegen den Genossen Thiele und das„ Voltsblatt" Kenntnis. Haben in dieser Hinsicht starke Nerven. Sie haben die Mehnerts und schwunden? Ackermänner vertragen, sie werden auch Hartvig vertragen. Die Furcht vor der Propaganda. Die Agitation, die durch Halle: Genofie Redacteur wienty war wegen der Kritik des Ein allgemeiner Handwerkskammertag foll am 5., 6. und die Beteiligung der Socialdemokratie an den Landtagswahlen ver- Magdeburger Urteils in Sachen des bekannten Gedichts„ Die Magd" 7. November in Berlin abgehalten werden. Verhandelt werden anlaßt werden wird, flößt der" Post" schwere Besorguiffe ein: von der Anklage der Gotteslästerung freigesprochen. Jetzt hat der foll über: Regelung des Lehrlingswesens, Regelung des Fachschule Die unterwühlende und verheßende, ja zum Teil selbst ent- Staatsanwalt in der Sache Revision eingelegt und beantragt, die weiens, Gefellenprüfungs- Ordnung, Meisterprüfungs- Ordnung, Ge fittlichende Wirkung der wilden Agitation bei den Reichstagswahlen Sache an das Magdeburger Landgericht, wo nämlich in der nossenschaftswesen, Submiffionswesen, Stellungnahme zu den bildet einen der schwersten Mißstände, welche das Reichswahlrecht Sache Verurteilung erfolgte, zu verweisen. Handelsverträgen mit Bezug auf die Einführung fremdländischer im Gefolge gehabt hat. Bisher sind die Landtagswahlen davon Sollte man nicht schließlich ein für alle mal festlegen, daß Handwerkserzeugnisse u. a. verschont geblieben, in Zukunft aber dürfte dics anders werden sämtliche Preßprozesse Deutschlands bei dem Gericht verhandelt Poftalisches. Aus Altenburg wird der Volts- Beitung" und die Zeit der Landtagswahlen sich zu einer die ganze Be- werden sollen, das die schärfsten Strafen ausspricht!- völferung von unten auf erregenden Agitation gestalten.... mitgeteilt, daß in dem dortigen neuen Postgebäude ein Kiost eins gerichtet sei, dessen Benutzung zum Zwecke des Verkaufs von Wenn ferner... die Socialdemokraten ihre Unterstützung auch Zur Abberufung des Hauptmanns v. Beffer schreibt einen fichtsposttarten, Briefmarken, Postkarten einer einzigen den Freifinnigen nur unter der Voraussetzung von Gegenleistung ge- toloniale Korrespondenz: Wie es in samerun bei den Er- dortigen Firma überlassen ist. Die dortigen Geschäftsleute, welche währen wollen, so ist mit einiger Sicherheit darauf zu rechnen, daß peditionen aussieht, darüber herrscht völliges Dunkel. Amtlich hat ebenfalls mit Ansichtspostkarten handeln, erblicken in dieser Be fie im nächsten Gesetzgebungsabschnitt auch im Abgeordnetenhause man nichts erfahren, als daß der Kommandeur v. Stamp vorzugung einer einzelnen Firma eine illoyale Konkurrenz. ir vertreten sein werden.... Eigen aber erst Socialdemokraten im mehrere Berichte von Offizieren vorfand, die sich möchten die Frage aufwerfen, ob es überhaupt statthaft ist, daß die Abgeordnetenhause, so erwächst ihnen in der Tribüne dieser gesetz- ergänzten und deckten. Daraufhin berief er den Hauptmann Reichspost andren, als den Interessen des Verkehrs dient und ihre gebenden Körperschaft ein neuer sicherer Play, von dem aus fie mit v. Besser ab. Um diefelbe Zeit waren aber schon schrift: Gebäude zu andern Zwecken zur Verfügung stellt?- weitem Resonanzboden im Interesse ihrer Propaganda zum Fenster liche Privatbriefe über die Vorgänge eingelaufen; diese
Der ambulante Gerichtsstand. Man berichtet uns aus
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Einzelheiten:
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hinaus reden können. Nach den Vorgängen im Neichstag werden sie auch mußten sich also schon wenigstens einen Monat vorher ereignet Buttkamer kontra Wetterlé. Aus Straßburg i. E. wird ohne Zweifel die Tribüne des Abgeordnetenhauses ebenso zu haben. Wie es fommt, daß man amtlich davon tein Sterbens- uns geschrieben: In seinem„ Journal de Colmar" macht der Propagandazweden mißbrauchen, wie die des Reichstags. So wörtchen erfahren hatte, ist schwer verständlich, auch wenn man Reichstags- Abgeordnete Pfarrer Wetterlé jezt den Versuch, das dürfte auch nach dieser Richtung hin der Beschluß des Parteitags, weiß, daß der Gouverneur nicht in Stamerum anivefend war. Es Ministerium Buttkamer auf dem Rückzuge, den es mit der Ver fich allgemein an den Wahlen zu beteiligen, für die socialdemo- ist nicht das erste Mal, daß offiziell nichts befannt ist von tagung" des gegen ihn angestrengten Beleidigungsprozesses fratische Propaganda sich als außerordentlich nüglich erweisen und Dingen, die die Spatzen von den Dächern pfeifen.- angetreten hat, durch einige fräftige Nachstöße zum Stehen zu es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß die leitenden Köpfe der bringen. Er erzählt dabei über den Hergang der von Herrn Partei sich wesentlich durch diese Gesichtspunkte haben bestimmen München , über den wir bereits berichteten, ist geeignet, die Frage geteilten Ausweisungsgeschichte, die jetzt den Gegenstand Kirche und Schule. Der Fall Kerschensteiner in Schlumberger anläßlich der Mülhauser Reichstags- Erfazwahl mitlaffen, als sie für die Wahlbeteiligung eintraten." erklärt sie am Schluß, sehr unvermittelt, ihr könne diese neue Oppo- feitens des Münchener Magistrats wird zwar nicht aufgehoben Nachdem die„ Poſt" derart ihre Befürchtungen ausgesprochen, der Trennung von Schule und Kirche wieder einmal alut zu machen. Der Antlage gegen Wetterle bildet, die folgenden interessanten Die Ernennung des Oberlehrers Kerschensteiner zum Schulrektor fition nur willkommen sein. " Die freifimige Oppoſition ist zur Zeit ungemein schwächlich. werden, wenigstens ein st weilen nicht, aber der Religions- und Herr Eugen Richter ist in den letzten Jahren start gealtert, und Bibellese- Unterricht ist ihm und einigen andren Lehrern, die ebenzwar geistig noch mehr als körperlich; Herr Ridert ist ein franker Protestantin" zur Frau genommen zu haben und ihre Kinder falls das fluchwürdige Verbrechen begangen haben, eine„ kezerische Mann und der Rest ist, abgesehen von einigen Mitgliedern der protestantisch erziehen zu lassen, entzogen worden. Welches unheilvolle Freifinnigen Vereinigung, welche zudem nicht durchweg Recht dem katholischen Klerus noch auf die Gestaltung des Schul oppositionell find, Schweigen. Eine so lendenlahme unterrichts zusteht, Oppofition ist aber ein Krebsschaden für die Münchener Erzbistum an die zuständigen Pfarrämter geerhellt aus einem Schreiben, das das Verhandlungen einer parlamentarischen Körperfchaft, insbesondere kann es für die staatserhaltenden Barteien richtet hat: mur erwünscht sein, wenn die Opposition wieder eine Gestalt ge= winnt, welche ihre Bekämpfung der Mühe wert erscheinen läßt. Kommt durch den Eintritt einiger Socialdemokraten ein frischerer Bug in die radikale Opposition, so tann es daher für die Berhandlungen selbst und den Eindruck, den sie nach außen machen, nur dienlich sein."
Wenn die Scharfmacher wirklich solche Sehnsucht nach einer frischen Opposition haben, so könnten sie ihrem Verlangen bequem auf die Weise Erfüllung schaffen, daß fie all ihren Einfluß ausüben, um das Dreillassen- Wahlsystem zu beseitigen. Die" Post"-Leute fehnen fich eben so leichtfertig nach der socialistischen Opposition wie Bismard einst nach den drei Dugend Socialdemokraten im Reichstag.
Unlauterer Wettbewerb in der China - Kritik. Die Rhein . Weftf. 8tg." fieht mit schweren Betlemmungen der parlamentarischen China - Kritik entgegen. Sie wittert einen großen Erfolg der Socialdemokratie und rät deshalb den Khati- Patrioten, selber ein wenig
„ Das Ordinariat des Erzbistums München und Freising.
Da Lehrer, welche katholischen Religionsunterricht erteilen, durch kirchliche Sendung dazu ermächtigt sein müssen, diese missio canonica aber nur solchen Lehrern erteilt und belassen werden kann, die durch ihre Stellung zur und innerhalb der katholischen Kirche die Garantie bieten. daß sie im Sinne und Geiste derfelben den katholischen Religionsunterricht erteilen, so er hält das Stadtpfarramt N. N. die strikte Weisung, den wegen seines religiösen Verhaltens der größeren Erkommunikation verfallenen Oberlehrer( resp. Lehrer) namens der oberhirtlichen Stelle und zugleich in pfarramtlicher Buständigkeit jedwede Erteilung des fatholischen Religionsunterrichts und des Unterrichts in der biblischen Geschichte auf so lange zu verbieten, als nicht eine Aenderung seines Verhältnisses zur Kirche erfolgt sein wird.
Gez. Dr. M. Stigloher, Generalvikar."
Jim Jahre 1887 beantragte der Kreisdirektor Harten stein die Ausweisung einer Anzahl von in Mülhausen wohnenden Ausländern. Dabei hatte er besonders einige Fabrikantensöhne im Auge. Das Ministerium entsprach dem Antrag nur zum Teil. Als nun im Jahre 1888 der Statthalter, jetziger Reichsfanzler, zur Einweihung des Stauweihers in Sewen dahin reiste und Mülhausen berühren wollte, sollte ihm in letzterer Stadt eine Begrüßungsrede gehalten werden. Der Streisdirektor wandte sich an Schlumberger, den Präsidenten der Stauweihergenossenschaft, mit der Bitte, dem Statthalter die Begrüßungsrede zu halten. Schlum berger suchte sich diesem Auftrag zu entziehen, aber der Kreisdirektor erschien viermal in derselben Angelegenheit bei ihm. Beim legten Gang legte er dem Großindustriellen eine Liste vor mit den Namen der Personen, die ausgewiesen würden, falls er sich nicht zur Rede bequeme. Schlumberger erinnert sich der Vorgänge noch so genau, daß er die Namen noch aufzählen kann, die auf der Ausweisungsliste standen. Herr Schlumberger begab sich hierauf zu den Familien, deren Söhne von der Ausweisung bedroht waren; man beschwor ihn, nachzugeben, und die Rede ward ge= halten. Es tvar gerade nach dem offiziellen Bankett an jenem Abend des Juli 1888, als der Statthalter Herrn Schlumberger die Unterdrückung des„ cercle mulhousien" mitteilte.
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Schlumberger werde in dem Prozeß so fügt Herr Wetterlé hinzu seine Aussagen kategorisch aufrecht erhalten, und das reichsländische Ministerium werde die Sache nicht unterdrücken, daß es vor Gericht den Beweis zu erbringen wünsche, daß der Kreiss direktor Hartenstein von ihm zu dem unqualifizierbaren Schritt nicht veranlaßt worden sei. Staatssetretär b. Putttamer