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Br. 227. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 29. September 1900.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

M

Seht die Wählerliste nach!

das Unglück derer, die verdammt waren, eine absterbende Welt­anschauung zu vertreten, daß sie durch eigne Lächerlichkeit ihre Ideen töten mußten.

Landtags- Wahlkreis:| I L II 1 enthält Teile der Reichs­1 und 2 2, 3 u. 4 tags- Wahlkreise:

III

5 und 6

monatlichen Beitrag von 3 M. zahlt. Nun erkrankte, so berichtet eine Lokalkorrespondenz, vor einiger Zeit die Frau eines Schutz­manns P. während der Nacht. Sofort eilte P. zu dem Arzte der Polizei- Krankenkasse und zog die Hausklingel. Als das nach seinem Zur Beteiligung an den Landtagswahlen. Begehr fragende Dienstmädchen erfuhr, daß der Bittsteller ein Die Auslegung der Wählerlisten für die im VI. Berliner  Die nächste Aufgabe, vor die wir in Preußen durch den Mainzer Schußmann sei, gab es den Bescheid, der Herr Dottor Reichstags Wahlkreise erforderlich gewordene, von dem Ober- Beschluß betreffend die Landtagswahlen gestellt sind, ist die Organis fei nicht zu Hause. Der Schußmann, welcher in die präsidenten auf den 30. Oktober cr. anberaumite Ersawahliation von Landtags- Wahlbezirk- Kommissionen, da die Landtags: Richtigkeit dieser Auskunft Zweifel fezte, bat nun einen Vorüber­eines Abgeordneten foll nach Bestimmung des Magistrats acht Tage Wahlkreise keineswegs mit den Reichstags- Wahlkreisen übereinstimmen. gehenden, die Klingel zu ziehen und den Arzt zu einem beliebigen Das geschah denn auch und das Dienst­lang und zwar vom 27. September bis einschließlich 4. Oktober d. J. So sezen sich die vier Berliner   Landtags- Wahlkreise, von denen der Geheimrat zu bitten. an den Wochentagen von 9 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags erste 3, die übrigen je 2 Abgeordnete wählen, aus Teilen folgender mädchen erklärte, daß der Herr Dottor sofort tommen werde. Als dann der Arzt wenige Minuten später vor der Haus­und Somitags von 12 Uhr mittags bis 5 Uhr nachmittags erfolgen. Reichstags- Wahlkreise zusammen: Der VI. Wahlkreis umfaßt die Stadtbezirke 218-278 und 285 IV thür erschien, nahm ihn der Schußmann in Empfang. Es kam zwischen den beiden zu einer erregten Scene und das Ende vom bis 326 B und vom Stadtbezirk 282: Alexander- Ilfer, Friedrich Karl­4 und 5 Viede war, daß der Schutzmann, nachdem sich der Arzt bei der Ufer von der Kronprinzen- bis zur Alsenbrücke und Invalidenstr. 80 Hauptmannschaft über ihn beschvert hatte, eine Arrest strafe von bis 83. Wegen der großen Wählerzahl und räumlichen Ausdehnung 48 Stunden zudiktiert erhielt. werden die Listen außer im Wahlbureau Poststraße 16 II noch in folgenden Lokalen ausliegen: a) für die Stadtbezirke 218 bis 226 und 237 bis 250 in der Turnhalle der 110./174. Gemeindeschule Schönhauser Allee 166A; b) für die Stadtbezirke 227 bis 236 und 251 bis 258 in der Turnhalle der 132./142. Gemeindeschule, Demminerstraße 27; c) für den Stadtbezirk 259 bis 278 in der Turnhalle der 17. Gemeindeschule Ackerstraße 67; d) für die Stadt­bezirke 285 bis 287 und 298 bis 304 und einem Teil vom 282. Stadt­bezirk in der Turnhalle der 113./128. Gemeindeschule Turm­straße 86; e) für die Stadtbezirke 288 bis 297 in der Turnhalle der 82./90. Gemeindeschule, Turmstr. 75; f) für die

Stadtbezirke 305-326B in der Turnhalle der 118./127. Gemeinde­schule, Pantstr. 8.

Wir machen darauf aufmerksam, daß ein jeder, der die Listen für unrichtig oder unvollständig hält, dies innerhalb acht Tagen nach dem Beginn der Auslegung derselben, also spätestens am 4. Oktober dieses Jahres, beim Magistrat schriftlich anzeigen oder in den vorbezeichneten Lokalen vor den dazu ernannten Kommissarien zu Protokoll erklären kann, die Beweismittel für seine Behauptungen aber, so weit dieselben nicht auf Notorietät beruhen, beibringen muß.

Zur Begründung der beantragten Nachtragung in die Wähler­liste ist, abgesehen von sonst etwa erforderlichen Urkunden, entweder der Wietskontrakt, die letzte Steuerquittung oder die polizei­lich bescheinigte Anmeldung für die zur Eintragung angegebene Wohnung vorzulegen.

Hierbei wird bemerkt, daß die Aufstellung der Wählerlisten nach dem Wohnungsstande

vom 1. September d. J.

erfolgt ist und die seitdem verzogenen Wähler ihr Wahlrecht nur in denjenigen Wahlbezirken ausüben können, in welchen sie bis zum 1. September d. J. gewohnt haben.

Zur Lokalliste. Heute findet eine von der Firma Bintsch arrangierte Jubiläumsfeier in der Concordia  , Andreasstr. 64, statt. Bekanntlich steht dieses Lokal der Arbeiterschaft Berlins   zu Ver­jammlungen nicht zur Verfügung. Hoffentlich werden die Arbeiter der Firma Pintsch daraus die Konsequenz ziehen.

mithin sind die Neichs­tags- Wahlkreise:

1

2

3

4

5

6

1I III

beteiligt an der Lantags- I. III u. II wahl im Kreis:

Warum der Schuhmann bestraft worden ist in einem Falle, wo doch das Verhalten des Arztes eine überaus strenge Rüge verdiente, geht aus dem Bericht nicht flar hervor.

II u. IV u. IV III Während also der 3. und 6. Reichstagswahlkreis mur an je einem Zum Dienstbotenwechsel machen wir darauf aufmerksam, daß Landtagswahlkreis beteiligt ist, müssen die Genossen der übrigen nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch minderjähriges Gesinde( unter Reichstagswahlkreise ihr Augenmerk auf je zwei Landtagswahlkreise 21 Jahren) zu seiner Vermietung der Einwilligung des gesetzlichen richten. Aber auch die erstgenannten Reichstagswahlkreise können Vertreters, Vaters, Vormundes usw., jedesmal von neuem bedarf, nicht ganz selbständig vorgehen, da der 6. mit Teilen des 5., der 3. also auch dann, wenn es bereits einmal im Dienste gewesen ist. gar mit Teilen des 2. und 4. zusammenhalten muß. Im einzelnen giebt folgende Tabelle ein Bild der Gruppierung nach Stadtbezirken, bei einzelne Häusergruppen der Uebersichtlichkeit wegen fort gelassen sind:

Reichs

tags wahlkreis

Eine Liebestragödie spielte sich gestern früh in der Veteranen­straße 5 ab. Hier versuchte der 28jährige Damenschneider Otto etterling feine frühere Braut, die 25jährige Schneiderin Matha G., zu erschießen und tötete sich selbst durch einen Revolverschuß und Sturz aus dem Fenster. Metterling, der aus Braunschweig   stammt, war mit der G. verlobt. Diese hob jedoch im Davon gehören zum Landtagswahlkreis Oktober v. J. die Verlobung auf, weil er liederlich geworden war

Besteht aus den Stadte bezirken

I

II

1

1-20, 283 und 6-20, 283 284 und 284, 8. Teil 144 3. Teil 144

1-5

2

21-78B, 114 bis 117

21-73

74-78B, 114-117

79-82, 118

79-82, 118-144

3

3. Teil 87

bis 144,

3. Teil 87

83-86, 88-113,

145-191,

4

8. Teil 81, 87,

192, 193

5

90

194-217, 279

bis 282,

3. Teil 192, 193

218-278, 285 bis 326

6

-

8. Teil 282

Es bestehen die Land­tagswahlkreise aus den Stadtbezirken

I

83-86, 88 bis 113 zum Teil 81, 87

I

III

-

211-217 279-282

218-278 285-326 3. Teil 282

IV

145-191 zum Teil 192, 193

194-210, zum Teil 192, 193

6-73, 283 1-5, 74 211-282 145-210 und 284 bis 144 285-326 3. Teil 144

Freie Volksbühne. Die Vereinsmitglieder werden schon jetzt auf die künstlerischen Darbietungen aufmerksam gemacht, die für das am Sonnabend, 13. Oktober, abends 8 Uhr, in der Brauerei Friedrichshain   stattfindende Herbstfest geplant sind: außer einem Künstlerkonzert mit sorgfältig gewähltem Programm ein Vokal: fonzert. Der Vorstand des Vereins hat bereits die Zusage von Fräulein Johanna Brackenhammer vom Theater des Westens  , Herrn Musikmeister Vollerthum vom Theater des Westens und des ersten Tenors der Hofoper in Budapest  , Herrn Desider Tranyi, erhalten, bei diesem Fest mitzuwirken. Die Festmarken( a 50 Pf.) gelangen vom 30. September ab in allen Zahlstellen unur an Mitglieder und deren Angehörige zur Ausgabe. Kinder haben teinen Zutritt. Da nur eine beschränkte Anzahl Mitglieder an dem Fest teilnehmen Der Stadtschulrat Bertram hat mit Rücksicht auf sein vor­können, werden die Mitglieder ersucht, sich rechtzeitig mit Marten geschrittenes Alter seine Pensionierung zum 1. Januar 1901 zu versehen. Sonntag finden 2 Vorstellungen statt: Lessing  - beantragt und hat dies vermittelst eines Schreibens an den Ober­Theater: 5. Abteilung: Macht der Finsternis. Karl Weiß- Theater: bürgermeister Kirschner bekannt gegeben. Das Magistrats follegium 2. Abteilung: Ueber unsre straft. Der Vorstand. J. A.: G. Winkler. hat daher beschlossen, der Stadtverordneten- Versammlung eine dies­Die Sammelliste Nr. 240 zur Deckung der Unkosten für den bezügliche Vorlage zur Zustimmung zu unterbreiten.

Barteitag in Mainz   1900, mit dem Stempel des Rigdorfer Ver­trauensmanns versehen, ist verloren gegangen. Es wird gebeten, nichts darauf zu zeichen, sondern die Liste sofort an May Bause, Rigdorf, Herrfurthstr. 2 vorn II, zu senden.

Lokales.

Gegen den Neunuhr- Ladenschluß

wird weiter in der tapitalistischen Presse rumort. Heute sind es die Berl. N. Nachr.", die den Albernheiten des Berl. Tagebl." und der Boff. 8tg." einen Schweinburg nachspazieren lassen, der dringend für seine Brotherrn schreiben muß und nach 9 Uhr sieht, daß er fein Papier   mehr hat, sowie den Helgolandreisenden, der am Abend ver­zweiflungsvoll in den Straßen Berlins   umherirrt, weil er feine Badehose mehr kaufen kann und nunmehr fürchtet, daß er am nächsten Tage in der Salzflut, ohne unzüchtig zu sein, das Schamgefühl gröb­lich verlegen werde.

Es dürfte sich empfehlen, diese Verhältnisse möglichst schon in den alsbald stattfindenden Generalversammlungen der Wahlvereine zur Sprache zu bringen.

und teine Lust mehr zum Arbeiten hatte. Zu gleicher Zeit bezog sie in der Beteranenstr. 5 im fünften Stockwerk eine neue Wohnung. Während Metterling, dem Berlin   mun verleidet war, in Hamburg  und Hannover   arbeitete, ging das Mädchen ein neues Verhältnis mit einem Witwer ein, das in der nächsten Zeit zur Heirat führen sollte. Hiervon erhielt Metterling Kenntnis und kehrte nach Berlin  zurück, um die Liebe des Mädchens wieder zu gewinnen, da er es einem anbren nicht gönnte. Unablässig verfolgte er es mit seinen Anträgen und gelobte, wieder ein ordentlicher Mann zu werden. Als Bitten nicht halfen, versuchte er es mit Drohungen. So erschien er auch heute früh um 7 Uhr in der Wohnung, als die G. im Begriffe stand, ihre Arbeitsstelle aufzusuchen. Als er nochmals eine bestimmte Abweisung erhielt, verschloß er die Thür von innen, stürzte sich auf die Geliebte, setzte ihr einen Revolver auf die Brust und drückte ab. Als das Mädchen nach der Thür rannte, traf sie ein zweiter Schuß in den linken Oberarm. Ihr Geschrei und der Knall der Schüsse alarmierten die Hausgenossen, die die Thür erbrachen. Da feuerte Metterling noch einen dritten Schuß ab, der jedoch fehlging. Während die Wirtin das Mädchen aus dem Zimmer zog, schivang M. sich auf das Fensterbretf, rief Hurra!", schoß sich eine Stugel in den Kopf und stürzte sich auf den Hof hinab. Dort blieb er mit zerschmettertem Stopf tot liegen. Die Polizei ließ die Leiche. nach dem Schauhauſe baingen. Das Mädchen selbst ist nur leicht verletzt.

Durch einen herniedersaufenden Fahrstuhl ist gestern in der zehnten Vormittagsstunde der als Arbeitsmann in der Fahrradfabrik von J. Melich. Sophienstr. 21, seit mehreren Jahren beschäftigte und in der Ackerstraße wohnhafte 33jährige Vincenz Brandt schwer verunglückt. B. arbeitete in dem eine Treppe belegenen Arbeitssaal, in welchem sich der Fahrstuhlantrieb befindet. Der Stuhl selbst war erst fürzlich repariert und diesen Montag erneut polizeilich als gebrauchsfähig abgenommen worden. Trotzdem hatte er sich im Schacht gelockert und stürzte, da die selbstthätige Sicherung versagte, in die Tiefe. Zum Unglück mußte B. gerade auf das am Boden liegende abgerollte Seil getreten und sich darin verwickelt haben, als der niederfallende Fahrstuhl es blitzschnell nach oben zog. Er wurde daher von dem Seil bis zur Saaldecke emporgezogen, wo ihm, ehe er herabstürzte, der rechte Fuß vollständig abgeschnitten wurde. Außerdem hat er eine Verlegung des Oberschenkels erlitten. Er wurde nach dem Hedwigs- Krankenhause gebracht.

Knie erlitt.

Berliner Adreßbuch 1901. Die Hauslisten für den Jahr gang 1901 des Adreßzbuchs für Berlin   und seine Vororte( Verlag von August Scherl  ) sind nunmehr den Hauseigentümern bezw. Ver waltern zur Verteilung an die Haushaltungsvorstände zugegangen. Jim Interesse der Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Eintragungen ist es dringend geboten, daß die Haushaltungsvorstände die Listen die legten Gefangenen nach dem neuen Bolizeigefängnis in der Namens verbürgt und Wünsche der Eintragenden( betr. Zufäße zur Die Stadtvogtet am Molkenmarkt  , aus der am 1. Oftober persönlich ausfüllen. Nur dadurch werden genaue Schreibweise des Alexanderstraße übersiedeln, hat über 100 Jahre als Gefängnis ge- Berufs- oder Standesbezeichnung, Angabe der Sprechstunde usw.) dient. Das Haus Moltenmarkt Nr. 1 wurde, nachdem zuletzt die bekammt, so daß sie von der Adreßbuch- Redaktion berücksichtigt General Tabakscompagnie darin ihren Siz gehabt hatte, in den werden können. Die Abholung der Hauslisten beginnt bereits am Jahren 1791-96 durch einen Um- und Erweiterungsbau zum Dienst- Mittwoch, 3. Oktober. Es ist daher erforderlich, daß die Ausfüllung gebäude für das Polizeidirektorium sowie zur Stadtvogtei ein- der Listen möglichst sofort geschieht. Näheres ersehen unsre Leser gerichtet, weil das bisherige Stadtgerichts- Gefängnis im Kalands- aus dem betreffenden Inserat in der heutigen Nummer. Hof" nicht mehr Raum genug bot. Später wurden auch die Häuser Eine gemeinsame Streife veranstalteten in der vergangenen Moltenmarkt 2 und 3 mit der Stadtvogtei vereinigt, um dem bald Nacht zum viertenmal in fünf Wochen die Reviere 14, 16, 20 und wieder fühlbar gewordenen Raummangel abzuhelfen. Der Kalands- 21 in den Anlagen des Alexanderplates. Sie begann um 124 Uhr Hof", Ecke Klosterstraße und Kalandsgasse, der bis 1796 als Gefängnis und dauerte eine halbe Stunde. 22 Personen wurden aufgegriffen benutzt wurde, war hierzu erst eingerichtet worden, nachdem ihn der und zur Wache des 20. Reviers in der Waisenstraße gebracht. Magistrat 1696 von der Marienkirche erworben hatte. Er war nur für die unter städtischer Gerichtsbarkeit stehenden Personen bestimmt. vormittag an der Haltestelle vor dem Haufe Leipzigerstr. 15/18   in Der Bildhauer Profeffor Ludwig Manzel   wurde gestern Die egimierten", unter landesherrlicher Gerichtsbarkeit stehenden dem Augenblid, als er einen Wagen der elektrischen Straßenbahn Personen, für die das Hausvogtei Gericht zuständig war, hatten ihr besteigen wollte, von einer Droschte angefahren und zu Boden ge Gefängnis in den Kellern des Schlosses und später in dem Haus­Um nicht aus der komischen Rolle zu fallen, zitieren die Berl. vogtei Gebäude, das sich seit 1713 an der Schleuse( etwa an der worfen, wobei er glücklicherweise nur leichte Verlegungen am linken N. Nachr." jogar das Gespenst B is mards gegen den Neumuhrschluß, Stelle der heutigen Münze), seit 1750 an dem heutigen Hausvogtei­indem sie schreiben: Plaz befaud. Bis 1709 hatten auch noch die jungen Stadtteile Menschenopfer für die Große Berliner. Ein schrecklicher Wir stehen nicht an, auszusprechen, daß unter der Kanzlerschaft Friedrichswerder und Dorotheenstadt in ihren Rathäusern am Unglücksfall im Betriebe der Straßenbahn ereignete sich Donnerstag des Fürsten Bismard eine derartige, mur allgemeine Unzufrieden- Werderschen Markt bezw. Ecke Friedrich- und Mittelstraße ihre abend gegen 6 Uhr an der Ecke der Bellealliance- und der York  heit hervorrufende und in die wirtschaftlichen Verhältnisse ebenso eignen Gefängnisse. In früheren Jahrhunderten wurden besonders straße. Kurz vor einem Wagen der elektrischen Straßenbahn wollte wie in das häusliche Leben tief eingreifende Maßnahme niemals die Türme an den Stadttoren zur Verwahrung der Gefangenen eine Frau, die einen Kinderwagen vor sich her schob, den Straßen­Gesez geworden wäre, wie denn überhaupt das Zurück- benut. damm überschreiten. In dem Wagen lag ein etiva neun Monate weichen des Bundesrats vor den socialpolitischen Liebhabereien Bekanntlich hat der Magistrat beschlossen, in der städtischen altes sind, ein zweites etwa dreijähriges Kind führte die Frau an des Reichstags nachgerade anfängt, bedenkliche Dimenfionen an Siegenanstalt in der Prenzlauer- Allee ein Pflegehaus der Hand mit sich. Sie tam an dem Straßenbahnwagen nicht mehr zunehmen." Reformieren" wir auf diesem Wege weiter, so für Ehepaare zu errichten. Der Stadtbaurat Hoffmann hat vorbei. Der Kinderwagen wurde umgeworfen und das Kind fiel so kommen wir schließlich dahin, daß der Aufenthalt auf der Straße einen Entwurf in der gestrigen Magistratssitzung vorgelegt, welcher unglücklich gerade vor dem Wagen auf das Pflaster, daß das Schutz­blech ihm den Kopf zerschmetterte. Auch das dreijährige Kind wurde nach 9 oder 10 Uhr abends ohne Bescheinigung der Revierpolizei vom Kollegium genehmigt worden ist. Die Kosten find auf blech ihm den Kopf zerschmetterte. Auch das dreijährige Kind wurde 317 000 m. veranschlagt. umgestoßen und so heftig zu Boden geschleudert, daß es einen Wir wollen nicht weitläufig darauf verweisen, daß der Auf­Schädelbruch erlitt. Es wurde nach dem Kaiserin Augusta- Hospital enthalt auf der Straße schon jetzt hoganständigen Leuten polizeilich des Accumulatorenbetriebs auf den Linien der Großen hause übergeführt wurde. Die landespolizeiliche Verfügung betreffend die Beseitigung gebracht, während die Leiche des getöteten Kindes nach dem Schaue verboten wird und zwar nicht allein nach 9 Uhr abends, sondern Berliner   Straßenbahngesellschaft, deren Erlaß als bevorstehend an- war grenzenlos. Auf der Unfallstation, welche sich zuerst des schwer­Der Jammer der unglücklichen Mutter den ganzen Tag über. Ein Arbeiter braucht nur ruhig seiner Pflicht gekündigt war, ist, wie wir hören, munmehr ergangen, nachdem die verlegten Kindes annahm, erlitt fie schwere Ohnmachtsanfälle. als Streitposten zu genügen, um, diesmal zur hellen Freude des Unternehmertums, ins Bolizeilotal transportiert zu werden. fönigliche Eisenbahndirektion den bezüglichen Vorschlägen des Polizei- Ein Opfer des Straßenbahnverkehrs ist der greise Webermeister Was jedoch Bismard betrifft, so handelt das ehemalige Leibblatt präsidiums in allen wesentlichen Bunkten zugestimmt hat. Danach Ferdinand Walter aus der Münchebergerstr. 17 geworden. Der dieses socialpolitischen Genies nicht sehr pietätvoll, wenn es dessen befahrenen Streden für solche mit Oberleitungsbetrieb binnen glücklich überfahren, daß er an den Folgen der Verletzungen ftarb. hat die Umwandlung der jetzt noch mit Sammlerwagen 84 jährige Mann wurde Montag in der Landsbergerstraße so im Gespenst aufmarschieren läßt. Denn beim Gedenken des Heros er­innert sich jeder Unbefangene, daß Bismarck  , der Christ es war, der drei zu erfolgen, Für die Umwandlung der= Ein Opfer übermäßiger Ausbeutung. Der frühere Lehrer die Sonntagsruhe mit dem Argument bekämpfte. Der Arbeiter ienigen Strecken, welche fünftig unterirdische Stromzuführung Ernst Courbet, der ſeiner Zeit burch sein uianständiges Be­verdiene in sieben Tagen mehr wie in sechs und daß dieser Wahn- erhalten sollen, ist eine Frist von 2/2 Jahren festgesetzt worden; nehmen Unter den Linden   Veranlassung zu Gerüchten über ein finn das Leitmotiv seiner übrigen socialpolitischen Anschauungen dieser etwas reichlich bemessene Zeitraum ist mit Rücksicht auf die Attentat auf den Kaiser gab, erklärt öffentlich, daß die Behauptung, Wenn nun das Kapitalistenblatt sich weiter bemüht, die Wege unter dem einen der Schienengeleise befindlichen Stromzuführungs sei dann immer tiefer geiunten, unzutreffend sei. Courbet stellt fest, er habe sein Lehramt wegen liederlichen Lebenswandels verloren und Es ist feines Heros zu wandeln, indem es gegen die in Aussicht gestellte babei hauptsächlich an den Potsdamer Platz   gedacht worden, der daß er im Alter von 20 Jahren eine Klaffe von 80 Schülern ein daß ja niemand gezwungen sei, Kellner zu werden, zahlreiche Schienenkreuzungen befizt und unter welchen sich dem Jahr lang zu unterrichten hatte, daß er darauf nerventrant wurde und daß ärztlicherseits anerkannt worden ist, feine Krankheit sei so ist diese Ansicht gewiß so weise, daß man sie für einen bis entsprechend natürlich auch die unterirdischen Kanäle an zahlreichen nicht die Folge eines ausschweifenden Lebens, das Leiden sei viel­mehr durch ueberanstrengung im Lehrerberuf ents standen. In seinem Entlassungsschein sei daher auch seine Wieder­anstellung im Fall der Heilung zugesagt.

verboten ist.

bildete.

märkischen Original- Ausspruch halten könnte, aber damit ist sie eben­falls in den Augen nicht allein der Socialdemokraten, sondern aller socialpolitisch ernst denkenden Menschen gerichtet. Es war immer

Monaten

-

großen Schwierigkeiten gewählt worden, welche sich dem Einbau der

Stellen schneiden werden.

Schuhmann und Krankenkaffenarzt. Die Berliner   Schutz­mannschaft befigt eine eigne Krantentasse, zu der jeder Beamte einen