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It. 227. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts   Berliner Volksblatt, Sonnabend, 29. September 1900.

Generalversammlung

des Deutſchen   Labakarbeiter- Berbands.

Versammlungen. Die Erfahwahlen in Rigdorf.

mit auf den Weg zu geben, nur solche Leute aufzustellen, die unfren socialistischen Standpunkt in der kommunalen Politit voll und ganz verträten. Sei es auch schwer, sieben Hausbefizer im Sinne der Entscheidung zu finden, die jenen Ansprüchen genügten, fo hoffe er

Mainz  , den 27. September. 8u den Stadtverordneten- Ersazwahlen in doch mit großer Bestimmtheit, daß es gelinge. Wenn alle Kräfte Zur Beratung wird die Frage gestellt, ob eine Erhöhung der Nixdorf, die durch das Aufsehen erregende Urteil des Ober- angespannt würden, werde der Sieg uns auch diesmal gehören. Vereinsbeiträge herbeigeführt werden soll. Eine Anzahl Redner Berwaltungsgerichts notwendig geworden sind und die am 11. Ot( Lebhafter Beifall.) wenden sich gegen die Erhöhung der Beiträge, die einen Verlust tober stattfinden, nahmen die Rirdorfer Parteigenossen am Donners- Genofie Bugti, wie Silberstein einer der vom Urteil des zahlreicher Mitglieder nach sich zöge. Der Verbandssekretär& aure tag in einer imposanten Boltsversammlung Stellung. Ober- Verwaltungsgerichts betroffenen bisherigen Stadtverordneten, giebt darauf die Erklärung ab, er glaube nicht, daß bei einer Er- Der große Gröplersche Saal in der Bergstraße war bis auf den erstattete den Bericht über die Thätigkeit der Socialdemokraten im höhung der Beiträge um 5 Pf. pro Woche viele Mitglieder abspringen legten Plaz gefüllt; 1500 Personen mochten anwesend sein. Genosse Rathause. Da unsre Leser hierüber laufend unterrichtet worden sind, würden, aber es sei auch mit dem bisherigen Beitrag auszukommen, Dr. Silberstein sprach zunächst über die Entrechtung der tönnen wir uns ein Eingehen auf Einzelheiten ersparen. Redner wenn die Umzugsgelder anders gestaltet würden. Nach langer dritten Wählertlaffe. en Debatte werden die Anträge aus Cannstatt   2c., den Beitrag um Wahlsystem Er unterzog das Dreiklassen hob hervor, daß den socialdemokratischen Stadtverordneten bei einer vernichtenden Kritik und führte unter Reformvorschlägen stets die schlechte Finanglage der Stadt 5 Pf. pro Woche zu erhöhen, mit 55 gegen 8 Stimmen abgelehnt. anderni aits: In Nixdorf wählten etwa 60 Wähler der entgegengehalten wurde. Nun sei zuzugestehen, daß befonders Darauf gelangen die Anträge zur Beratung, welche eine andre 1. Klasse ebensoviel Stadtverordnete, wie 15 000 28ähler der in der Rirdorfer Verwaltung Geld ein rarer Artikel sei. Regelung der Streifunterſtüigung wünschen. In der Diskussion wird 3. Klaffe, nur weil ihr Geldsad besser gefüllt sei. Die Gegner Immerhin ließe sich manches Pöstchen aus dem Etat zu großer Vorsicht bei Einleitung von Streits geraten und besonders rechtfertigten dies mit der Behauptung, daß die träftigen Steuer- entfernen und Kulturzwecken nugbar machen. Ueberhaupt: warum hervorgehoben, daß, wer in den Streit trete, mit den Thatsachen zahler der Kommune mehr leisteten. Das sei indessen durchaus müßten Gemeinden wie Rigdorf mit so geringen Mitteln arbeiten? rechnen müsse, er habe große Opfer zu bringen, denn die meisten falsch. Von annähernd 1/2 Millionen Mark Steuern in Rigdorf Wäre es nicht Pflicht des Staats, hier mit seinen Mitteln ein­Streits haben längere Arbeitslosigkeit im Gefolge. Die Absicht, gehöre ca. 1 Million zu den indirekten Steuern, die hauptsächlich auf zutreten? Daran hindere ihn die Richtung, die Preußen- Deutsch­gleiche Unterstügung für die Streifenden an allen Orten zu ge- die Schultern der wenig oder gar nicht Bemittelten abgewälzt würden. land zum Bau von immer neuen Kriegsschiffen und zum Kampf in währen, wird mit dem Einwurf bekämpft, daß Lohn- und Arbeits- Die Grundstener, auf die die Hausbesizer so pochten, werde von diesen überseeischen Reichen dränge. Für wirkliche Kulturaufgaben bleibe verhältnisse an vielen Orten verschieden seien und demgemäß die teineswegs getragen, sondern müsse von den Mietern in der Miete da nichts übrig. Gegen diese Richtung sei energischer Protest ein­Streifunterstügung abgemessen werden müsse. 00. mitbezahlt werden.( Sehr richtig!) An den Einnahmen der Stadt zulegen.( Lebhafte Zustimmung.) Bei der Abstimmung fallen alle Anträge, die auf Abänderung aus eignen und andren Betrieben, z. B. den Straßenbahnen, sei die Die bisherigen Stadtverordneten Conrad und Mitschte er­der Streitunterstützung abzielen, durch Annahme eines Antrags aus große Masse des Publikums als Konsumenten hervorragend beteiligt. gänzten noch den Bericht Wugtis und übten unter dem Beifall der Hannover  , die Streifunterstügung in der bisherigen Form beizu- Somit trage das Proletariat, wenn nicht mehr, so doch mindestens Bersammelten scharfe Kritik an verschiedenen Mißständen in der Ver­behalten. Ein Antrag, nur in solchen Orten Streits zu unterſtügen, ebensoviel zur Erhaltung der Stadt und ihren Einrichtungen bei, wie waltung, sowie an dem Verhalten der Gegner. In einer ein­wo mindestens die Hälfte der dort befindlichen die Reichen. Dem elenden Dreitlassen- Wahlsystem werde aber die stimmig angenommenen Resolution protestierte die Versammlung Arbeiter organisiert sind, wird abgelehnt, dagegen folgender Strone aufgefeßt durch die Bestimmung, daß die Hälfte der Gewählten gegen das Urteil des Ober- Verwaltungsgerichts und verpflichtete Antrag aus Striegau mit großer Majorität angenommen: Wollen in jeder Abteilung aus Hausbesitzern bestehen müsse. Nun sei ih, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln für die die Arbeiter einer Fabrit in einen Rampf zur ja das Gefez bisher milde gehandhabt worden; man habe Wiederwahl von 7 Socialdemokraten Sorge zu Erringung besserer Lohn- und Arbeitsverhält in langer Praxis auch Mitbesiger als Hauseigentümer gelten tragen. nisse eintreten, so ist nur dann die Angelegenheit lassen, und in keiner Stadt habe sich je ein Bürger gefunden, der In das Wahlfomitee wurden die Genossen Ostermann, Bohl, zur Vereinssache zu machen, wenn mindestens zwei daran gerüttelt hätte. Dieser traurige Ruhm sei Rigdorf, sei einem Schröder, Quitt, Burbs, Pause und 2. Herrmann Drittel bollberechtigte Mitglie Beratung über den seinen Freund Gensch nur vorgeschoben habe. Belß habe sich schon gegen die Thätigkeit der socialistischen Stadtverordneten einzuwenden find." Rigdorfer Bürger vorbehalten geblieben, dem Herrn Belß, der ja gewählt. Auf die Frage des Vorsitzenden Hoppe  , ob jemand etwas früher einmal mit Ruhm bedeckt, indem er die Socialdemokratic eine habe, meldete sich niemand. Hoppe stellte dies ausdrücklich fest und Bestbeule nannte. sprach namens der Wähler der 3. Abteilung deren Dank den Stadt­verordneten aus.( Lebhaftes Bravo.) Mit einem Mahnruf: Alle Mann auf dem Posten, wenn das Wahlkomitee ruftschloß Hoppe die von bester Kampfesstinmung beseelte Versammlung.

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Die Nachmittagssigung sett Arbeitsnachweis. Es liegen Anträge vor, die ihn in allen Bahlstellen eingeführt wissen wollen, ein Antrag aus Jauer fordert dagegen, den Arbeitsnachweis abzuschaffen. Die Verschiedenartigkeit der Verhältnisse in der Tabalindustrie bestimmen die General versammlung, zu beschließen, den Arbeitsnachweis in der bisherigen Weise bestehen zu lassen.

Die Anträge, die das Umschauen der Kollegen nach Arbeit sowie die Aufnahme darauf gerichteter Inserate im, Tabak- Arbeiter" berbieten wollen, werden abgelehnt.

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Eine Versammlung der Kiftenmacher tagte am Dienstag bei Stechert. man sich mit Antrage des Töpfers Glas beim Gewertichaftstartell. Nach einer lantang

Redner ging nunmehr auf das eigentümliche Urteil des Ober­Berwaltungsgerichts ein, beleuchtete dies nach allen Seiten und fon­statierte, daß gerade die socialdemokratischen Vertreter der dritten Wählerabteilung, die man jetzt noch mehr entrechtet habe, am fleißigsten im Interesse der Stadt gearbeitet hätten. Sei es doch möglich gewejen, in Stommiffionen und Deputationen Beschlüsse in unsrem Sinne burchzubrüden, bloß weil die Herren von der gegnerischen Majorität Die Debatte über das Verbandsorgan, den Labat zuviel schwänzten. kussion wurde dem Delegierten anheimgestellt, dem ersten Teil des Arbeiter", die darauf folgt, nimmt einen größeren Umfang an, Jest wäre es notwendig, schärfsten Protest einzulegen gegen die Antrags zuzustimmen, jedoch den zweiten Teil energisch zu bekämpfen. da von einer Seite die Frage der Neutralisierung der Klaffenwirtschaft, die durch jenes Wahlsystem mit dokumentiert werde. Ein Beschluß von früher, daß jeder Kollege 1 M. Streifunterstützung Gewerkschaften und die Stellung der Redaktion des Das reaktionäre Wahlgejez müsse überall bekämpft werden, der die Woche zu zahlen hat, wurde umgestoßen, dafür ein Antrag. ,, Tabak- Arbeiter" dazu angeregt wird. Die Distuffion, die Hauptort dazu sei aber das Abgeordnetenhaus. Darum wäre es er- welcher besagt, 30 Pf. die Woche zu zeichnen und dafür Marken zu sehr lebhaft geführt wurde, ergab das Resultat, daß freulich, daß endlich die Beteiligung an den Wahlen zum preußischen fleben, wurde angenommen. ein Antrag, der da lautet:" Die Generalversammlung Parlament beschlossen worden sei. Charlottenburg  . Die Frau in der Socialdemokratie" lautete erklärt sich mit der bisherigen haltung des Mit bemerkenswerter Firigkeit sei die Ersagwahl für die fieben das Thema, über welches am 25. September hierselbst in der Gam­Zabat Arbeiter" vollständig leinverstanden," ausgeschiedenen socialistischen Stadtverordneten bereits auf den brinus- Brauerei" Frau Mesch in einer Versammlung des Verbands ohne Gegenstimme angenommen wurde. Die Delegierten Repp 11. Oktober angesetzt wrrden. Man glaube, wir würden der Fabrik-, Land-, Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen sprach. In der und Niendorf erklärten, nur deshalb nicht dafür gestimmt zu vollwertige Hausbesitzer in der kurzen Zeit bis dahin nicht aus der Diskussion äußerten fich mehrere Redner im Sinne des Referats haben, weil sie in der Neutralisierungsfrage einen andren Stand- Erde stampfen können. Ihre Freude müsse den Gegnern verbittert und gelangten dann verschiedene Mißstände in den Fabriken zur Bes puntt einnähmen; mit der allgemeinen Haltung des Blatts seien werden. Ein Wahllomitee sei zu wählen und der Versuch zu machen, sprechung. Es ließen sich 23 Personen als Mitglieder in die Organis auch sie einverstanden. die Lücke wieder auszufüllen. Allerdings wäre dem Wahlkomitee sation aufnehmen.

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Adreßbuch

für Berlin   und Vororte Aisinilsar

1901.

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igenthümern bezw. Berwaltern

Die Hauslisten für das Adreßbuch, Jahrgang 1901, sind nunmehr den Herren Haus- Eigenthümern bezw. Verwaltern zur Weitergabe an die verehrlichen Haushaltungs- Vorstände zugegangen. Die letzteren werden hiermit gebeten, die erforderlichen ob Angaben recht genau und deutlich in die Hauslisten einzutragen und diese so schnell als möglich weiter zu geben. Da die wed 000 00

Abholung der Hauslisten Mittwoch, den 3. Oktober,

oll down beginnt, so richte ich an diejenigen Haushaltungs- Vorstände in Berlin  , denen die Hauslisten bisher noch nicht vorgelegt wurden, das Ersuchen, bei ihren Herren Haus- Eigenthümern oder Verwaltern wegen der Liste Nachfrage zu halten und für die schleunigste Eintragung der erforderlichen Angaben Sorge zu tragen oder mir diese Angaben unverzüglich direct zugehen zu lassen. 000 Im Hinblick darauf, daß die Bewohner der Reichshauptstadt das größte Interesse an einem vollkommenen und zuverlässigen Adreßbuche haben, darf ich wohl erwarten, daß alle Einwohner durch recht genaue Ausfüllung der Hauslisten und durch deren schleunige Weitergabe die mühevolle und kostspielige Zusammenstellung des Adreßbuchs unterstügen werden.

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Berlin  , den 28. September 1900.

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SW. Simmerstraße 37/41.

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